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Die Erfindung betrifft einen Rückblickspiegel für ein Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, mit den im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen.
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Ein derartiger Rückblickspiegel für ein Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, weist in der
EP 0 214 337 A1 ein am Fahrzeug über eine Verstelleinrichtung räumlich winkeleinstellbar befestigtes Spiegelgehäuse aus einem Hartkunststoff auf. In einer dem Spiegelbetrachter zugewandten Gehäuseöffnung des Spiegelgehäuses ist eine Spiegelplatte angeordnet, die randseitig über einen dichtenden Randwulst gegenüber der Gehäuseöffnung abgedichtet ist. Die Spiegelplatte weist eine rückseitig verspiegelte Glasplatte auf, die insbesondere bei ungünstig schräg einfallendem Lichteinfall Doppelbilder erzeugt mit einem von der rückseitigen Beschichtung stärker reflektierten Bild und einem bereits an der Oberfläche der Glasplatte schwächer reflektierten Doppelbild, das störend wirken kann. Die Glasplatte der Spiegelplatte, der Trägerrahmen der Spiegelmechanik, sowie der Spiegelfuß weisen ein nicht zu vernachlässigendes Gewicht auf, das bei einer nachgiebigen Ausbildung des den Umfang der Spiegelplatte abdichtenden Randwulstes störende Schwingungen ausführen kann und das Gesamtgewicht des Fahrzeugs erhöht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Rückblickspiegel für ein Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, mit den Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruches 1 anzugeben, der einfach und kostengünstig zu fertigen ist sowie ein geringes Gewicht und Bauvolumen aufweisen kann.
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Diese Aufgabe ist durch die Merkmale im Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar.
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Der Rückblickspiegel für ein Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, sieht ein am Fahrzeug zumindest um eine reelle oder virtuelle ortsfeste oder ortsveränderliche Achse winkeleinstellbar befestigtes Spiegelgehäuse vor, auf das in einem dem Spiegelbetrachter zugewandten Oberflächenbereich direkt oder mittelbar eine einfallendes Licht reflektierende Spiegelschicht aufgebracht ist. Bei einer derartigen Ausbildung einer Licht reflektierenden Spiegelschicht am Spiegelgehäuse ist eine separate Spiegelplatte beispielsweise aus Glas nicht erforderlich. Eine elastische und/oder dichtende Abstützung einer separaten Spiegelplatte gegenüber dem Spiegelgehäuse ist nicht erforderlich. Die Spiegelschicht kann auch keine Schwingungen gegenüber dem Spiegelgehäuse ausführen, die beispielsweise beim Überfahren von Bodenunebenheiten oder Antriebsvibrationen bei üblichen Rückblickspiegeln angeregt werden können. Durch eine fehlende separate Spiegelplatte weist das Spiegelgehäuse ein geringes Gewicht auf, das noch gesenkt werden kann, wenn das Spiegelgehäuse beispielsweise aus einem Blähschaum oder faserverstärkten Kunststoff gefertigt ist. Das Spiegelgehäuse kann einen Hohlraum aufweisen, in dem beispielsweise eine Baugruppe einer Verstellmechanik und/oder -elektronik angeordnet ist, die ein motorisches Verschwenken des Spiegelgehäuses von wenigstens einer Gebrauchslage in eine andere Gebrauchslage oder in eine Anklapplage ermöglicht. Außerdem kann in einem Hohlraum des Spiegelgehäuses und/oder am Fahrzeug zumindest eine Baugruppe einer Schnellverstellmechanik und/oder -elektronik angeordnet sein, die mit einer im Hohlraum des Spiegelgehäuses und/oder am Fahrzeug angeordneten Baugruppe einer Sensoreinrichtung in Verbindung steht und bei von der Sensoreinrichtung erfassten eventuell doch auftretenden störenden Schwingungen des Spiegelgehäuses ein motorisches Rückschwenken des Spiegelgehäuses derart schnell bewirkt, dass das Spiegelgehäuse im Wesentlichen in der vor den eventuell störenden Schwingungen eingestellten Winkellage verbleibt. Die Schnellverstellmechanik und/oder -elektronik kann beispielsweise wenigstens einen Aktuator aufweisen, der über ein Piezoelement oder Bimetall oder durch Magnetostriktion auf das Spiegelgehäuse oder den Spiegel einwirkt. Darüber hinaus kann in einem Hohlraum des Spiegelgehäuses und/oder am Fahrzeug zumindest eine Baugruppe einer Anpassungsmechanik und/oder -elektronik angeordnet sein, die ein motorisches Verschwenken des Spiegelgehäuses von einer an den Fahrer des Fahrzeugs angepassten Gebrauchslage in eine andere an den Fahrer angepasste Gebrauchslage bewirkt, wenn der Kopf des Fahrers des Fahrzeugs zumindest eine größere Bewegung ausführt oder ausgeführt hat. In dem Spiegelgehäuse kann auch eine Kamera angeordnet sein, die bei in wenigstens einer Gebrauchslage und/oder in einer Anklapplage befindlichem Rückblickspiegel einen Außenbereich des Fahrzeugs erfassen und zumindest vereinfacht in einem Monitor im oder am Fahrzeug optisch sichtbar darstellen kann. Eine derartige, eventuell mit einer Warneinrichtung verbundene Kamera ist beispielsweise auch für Personen mit einer Behinderung nutzbar, die eventuell das Umfeld des Fahrzeugs nicht ständig selbst in einem gebotenen Umfang beobachten können, bzw. deren Sehvermögen ein Erkennen von Objekten nicht ermöglicht. Durch eine fehlende separate Spiegelplatte, die beim Stand der Technik normal in einer Spiegelaufnahmeöffnung im Spiegelgehäuse gegenüber dem Umfangsrand der Spiegelaufnahmeöffnung in das Innere des Spiegelgehäuses zurück gezogen angeordnet ist, kann der erfindungsgemäße Rückblickspiegel, der keine derartige Anordnung einer Spiegelplatte erfordert, mit einem entsprechend geringeren Bauraum gefertigt werden und beispielsweise flacher ausgebildet sein.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand einer Zeichnung mit einer einzigen Figur näher erläutert, die eine vereinfachte perspektivische Ansicht auf den an einem Kraftfahrzeug als Außenrückblickspiegel verwendeten Rückblickspiegel etwa vom Fahrersitz aus gesehen darstellt.
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Der in der einzigen Figur vereinfacht dargestellte Rückblickspiegel 1 für ein Fahrzeug ist ein seitlicher Außenrückblickspiegel eines Kraftfahrzeugs, der je nachdem, auf welcher Fahrzeugseite der Rückblickspiegel 1 angeordnet und winkelmäßig eingestellt ist, dem Fahrer oder Beifahrer eine Beobachtung des rückwärtigen und seitlichen Verkehrs in der Umgebung des Fahrzeugs ermöglicht.
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Der Rückblickspiegel 1 sieht ein am Fahrzeug über eine Verstellmechanik und/oder -elektronik zumindest um eine reelle oder virtuelle ortsfeste oder ortsveränderliche Achse winkeleinstellbar befestigtes Spiegelgehäuse 2 vor. Hierzu ist in einem Hohlraum des Spiegelgehäuses 2 eine nicht dargestellte Baugruppe der Verstellmechanik und/oder -elektronik angeordnet, die ein motorisches Verschwenken des Spiegelgehäuses von wenigstens einer Gebrauchslage in eine andere Gebrauchslage und in eine Anklapplage ermöglicht.
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Auf das Spiegelgehäuse 2 ist in einem dem Spiegelbetrachter zugewandten Oberflächenbereich 3 direkt oder mittelbar eine einfallendes Licht reflektierende Spiegelschicht 4 aufgebracht.
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Das Spiegelgehäuse 2 ist bei dem Ausführungsbeispiel aus einem feserverstärkten Kunststoff gefertigt und über ein Spiegeldreieck 5 mit einem Spiegelgehäuse-Tragarm 6 im Bereich der vorderen Türbrüstung einer seitlichen Fahrzeugtür an der Fahrzeugtür motorisch verstellbar befestigt. Das Spiegelgehäuse 2 weist einen Hohlraum auf, der über eine nicht dargestellte Gehäuseöffnung zugänglich ist, die von einer ebenfalls nicht dargestellten Abdeckung verschlossen ist.
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Das Spiegelgehäuse weist an nicht dargestellten Wandbereichen im Hohlraum Versteifungsrippen auf. Der durch Fasern verstärkte Kunststoff des Spiegelgehäuses 2 ist bei dem Ausführungsbeispiel ein schmelzbarer Kunststoff, beispielsweise ein Thermoplast oder Duroplast oder Elastomer oder thermoplastisches Elastomer.
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Die den Kunststoff des Spiegelgehäuses 2 verstärkenden Fasern sind zumindest bereichsweise durch Basaltfasern, Borfasern, Glasfasern, Keramikfasern, Kieselsäurefasern, Stahl-Fasern, Aramidfasern, Kohlenstofffasern, Polyester-Fasern, Nylon-Fasern, Polyethylen-Fasern, Plexiglas-Fasern, Holzfasern, Flachs-Fasern, Hanf-Fasern oder Sisalfasern gebildet. Die den Kunststoff des Spiegelgehäuses 2 verstärkenden Fasern sind zumindest bereichsweise beispielsweise durch ein Gewebe, Gelege, Multiaxialgelege, Gesticke, Geflecht, Vlies oder eine Matte oder einen Feinschnitt gebildet und/oder zumindest bereichsweise durch Kurz- oder Lang- oder Endlosfasern gebildet. Zusätzliche Fasern oder Fasermatten im Kunststoff sind an besonders belasteten Stellen angeordnet und/oder lokal durch Metallteile verstärkt.
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Das Spiegelgehäuse 2 kann ein- oder mehrteilig ausgebildet sein. Bei einem mehrteilig ausgebildeten Spiegelgehäuse 2 weist vorzugsweise ein Teil des Spiegelgehäuses 2 die gesamte Licht reflektierende Spiegelschicht 4 auf.
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In dem Hohlraum des Spiegelgehäuses 2 ist auch eine nicht dargestellte Baugruppe einer Schnellverstellmechanik und/oder -elektronik angeordnet, die mit einer im Hohlraum des Spiegelgehäuses 2 und/oder am Fahrzeug angeordneten Baugruppe einer ebenfalls nicht dargestellten Sensoreinrichtung in Verbindung steht und bei von der Sensoreinrichtung erfassten störenden Schwingungen des Spiegelgehäuses 2 ein motorisches Rückschenken des Spiegelgehäuses 2 derart schnell bewirken kann, dass das Spiegelgehäuse 2 im Wesentlichen in der vor den störenden Schwingungen eingestellten Winkellage verbleibt.
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Die nicht dargestellte Schnellverstellmechanik und/oder -elektronik weist bei dem Ausführungsbeispiel wenigstens einen Aktuator auf, der über ein Piezoelement oder Bimetall oder durch Magnetostriktion auf das Spiegelgehäuse einwirkt.
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In dem Hohlraum des Spiegelgehäuses 2 ist außerdem eine nicht dargestellte Baugruppe einer Anpassungsmechanik und/oder -elektronik angeordnet, die ein motorisches Verschwenken des Spiegelgehäuses 2 von einer an den Fahrer des Fahrzeugs angepassten Gebrauchslage in eine andere an den Fahrer angepasste Gebrauchslage bewirkt, wenn der Kopf des Fahrers des Fahrzeugs zumindest eine größere Bewegung ausführt oder ausgeführt hat.
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Zusätzlich ist in dem Spiegelgehäuse 2 eine in der Figur vereinfacht dargestellte Kamera 7 angeordnet, die bei dem Ausführungsbeispiel durch eine Durchsichtscheibe 8 in einer Durchsichtöffnung 9 im seitlich äußeren und/oder vorderen Bereich des in einer Gebrauchslage befindlichen Spiegelgehäuses 2 hindurch bei in wenigstens einer Gebrauchslage und/oder in einer Anklapplage befindlichem Rückblickspiegel 1 einen Außenbereich des Fahrzeugs erfassen und zumindest vereinfacht in einem Monitor im oder am Fahrzeug optisch sichtbar darstellen kann.
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Die Erfindung kann selbstverständlich von dem einzigen Ausführungsbeispiel abweichend ausgeführt werden. Der Rückblickspiegel ist für ein beliebiges Fahrzeug, beispielsweise ein Kraftfahrzeug, verwendbar und weist ein Spiegelgehäuse auf, das am Fahrzeug, beispielsweise an einer Fahrzeugtür, zumindest um eine reelle oder virtuelle ortsfeste oder ortsveränderliche Achse winkeleinstellbar befestigt ist. Auf das Spiegelgehäuse ist in einem dem Spiegelbetrachter zugewandten Oberflächenbereich direkt oder mittelbar eine einfallendes Licht reflektierende Spiegelschicht aufgebracht. Das Spiegelgehäuse ist beispielsweise aus einem Blähschaum oder faserverstärkten Kunststoff gefertigt. Das Spiegelgehäuse kann manuell oder motorisch verstellbar sein und einen Hohlraum aufweisen, der allseitig von Wänden umgeben oder bereichsweise offen ausgebildet ist. Weist das Spiegelgehäuse einen Hohlraum auf oder bildet einen Hohlraum, so kann der Hohlraum beispielsweise über eine von einer Abdeckung verschließbare Gehäuseöffnung zugänglich sein. Ebenso ist es auch möglich, dass das Spiegelgehäuse keinen Hohlraum aufweist oder bildet. Das Spiegelgehäuse kann beispielsweise wenigstens in einem Außenbereich und/oder gegebenenfalls wenigstens an einem Wandbereich im Hohlraum eine Versteifungsrippe aufweisen. Bei Verwendung eines durch Fasern verstärkten Kunststoffes für das Spiegelgehäuse kann der Kunststoff ein schmelzbarer Kunststoff sein, der beispielsweise durch ein Thermoplast oder Duroplast oder Elastomer oder thermoplastisches Elastomer gebildet ist. Sind den Kunststoff des Spiegelgehäuses verstärkenden Fasern verwendet, können diese beispielsweise zumindest bereichsweise durch Basaltfasern, Borfasern, Glasfasern, Keramikfasern, Kieselsäurefasern, Stahl-Fasern, Aramidfasern, Kohlenstofffasern, Polyester-Fasern, Nylon-Fasern, Polyethylen-Fasern, Plexiglas-Fasern, Holzfasern, Flachs-Fasern, Hanf-Fasern oder Sisalfasern gebildet sein. Die den Kunststoff des Spiegelgehäuses verstärkenden Fasern können zumindest bereichsweise ein Gewebe, Gelege, Multiaxialgelege, Gesticke, Geflecht, Vlies oder eine Matte oder einen Feinschnitt bilden und/oder zumindest bereichsweise durch Kurz- oder Lang- oder Endlosfasern gebildet sein. Fasern im Kunststoff des Spiegelgehäuses oder zusätzliche Fasern oder Fasermatten im Kunststoff können an besonders belasteten Stellen angeordnet und/oder lokal durch Metallteile verstärkt sein. Das Spiegelgehäuse kann ein- oder mehrteilig ausgebildet sein. Bei einem mehrteilig ausgebildeten Spiegelgehäuse weist vorzugsweise ein Teil des Spiegelgehäuses die gesamte Licht reflektierende Spiegelschicht auf. In dem Hohlraum des Spiegelgehäuses und/oder am Fahrzeug kann zumindest eine Baugruppe einer Verstellmechanik und/oder -elektronik angeordnet sein, die ein motorisches Verschwenken des Spiegelgehäuses von wenigstens einer Gebrauchslage in eine andere Gebrauchslage oder in eine Anklapplage ermöglicht. In dem Hohlraum des Spiegelgehäuses und/oder am Fahrzeug kann zumindest eine Baugruppe einer Schnellverstellmechanik und/oder -elektronik angeordnet sein, die mit einer im Hohlraum des Spiegelgehäuses und/oder am Fahrzeug angeordneten Baugruppe einer Sensoreinrichtung in Verbindung steht und bei von der Sensoreinrichtung erfassten störenden Schwingungen des Spiegelgehäuses ein motorisches Rückschenken des Spiegelgehäuses derart schnell bewirkt, dass das Spiegelgehäuse im Wesentlichen in der vor den störenden Schwingungen eingestellten Winkellage verbleibt. Die Schnellverstellmechanik und/oder -elektronik kann beispielsweise wenigstens einen Aktuator aufweisen, der über ein Piezoelement oder Bimetall oder durch Magnetostriktion auf das Spiegelgehäuse einwirkt. Ein verwendeter Aktuator kann jedoch auch anders gebildet sein. In dem Hohlraum des Spiegelgehäuses und/oder am Fahrzeug kann zumindest eine Baugruppe einer Anpassungsmechanik und/oder -elektronik angeordnet sein, die ein motorisches Verschwenken des Spiegelgehäuses von einer an den Fahrer des Fahrzeugs angepassten Gebrauchslage in eine andere an den Fahrer angepasste Gebrauchslage bewirkt, wenn der Kopf des Fahrers des Fahrzeugs zumindest eine größere Bewegung ausführt oder ausgeführt hat. In dem Spiegelgehäuse kann auch eine Kamera angeordnet sein, die bei in wenigstens einer Gebrauchslage und/oder in einer Anklapplage befindlichem Rückblickspiegel einen Außenbereich des Fahrzeugs erfassen und zumindest vereinfacht in einem Monitor im oder am Fahrzeug optisch sichtbar darstellen kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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