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Die vorliegende Erfindung betrifft das technische Gebiet der Einspritzsysteme für Verbrennungsmaschinen, insbesondere das Gebiet der Hochdruckeinspritzsysteme für Kraftfahrzeugverbrennungsmaschinen.
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In Hochdruckeinspritzsystemen für Brennkraftmaschinen wird der Einspritzdruck durch einen Sensor überwacht. Dieser Drucksensor ist Teil einer Regelung, die durch Aktuatoren (Druckregelventil und oder Stromregelventil) den Istdruck einem Solldruck nachführt. Diese Regelung ist zur Sicherstellung der Verbrennungsemissionen (Gesetzgebung) wichtig, da der Einspritzdruck einen Verbrennungsparameter darstellt.
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Der Sensor selber kann aber fehlerhaft sein. Der Sensor kann insbesondere einen Offset aufweisen, oder die Kennliniensteilheit kann sich ändern. Der Sensor muss deshalb laut neuester Gesetzgebung (OBDII) plausibilisiert werden.
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Eine Plausibilisierungsmöglichkeit ist der Abgleich mit bekannten Drucken. Ein bekannter Druck ist z. B. der Umgebungsdruck. Dieser kann in manchen Systemen durch „Drucklosschalten” erreicht werden. Damit ist ein Punkt der Sensorkennlinie bekannt. Dieser kann z. B. zur Feststellung eines Offsets genutzt werden. In manchen Systemen (ohne aktiven Druckabbauaktuator) ist dieser Punkt aber nicht erreichbar. Ferner reicht ein Punkt nicht für die Plausibilisierung der Kennliniensteilheit aus.
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Ein zweiter Punkt kann ermittelt werden, indem der Druck bei Betrieb auf einen Wert gestellt wird (Sollwert), der oberhalb des Öffnungsdruckes eines Überdruckventils liegt. Dies ist jedoch nur möglich, wenn das Betätigen des Überdruckventils erlaubt ist. Die üblichen Überdruckventile sind jedoch aus Kostengründen so ausgelegt, dass sie lediglich als Sicherheitsventil fungieren, und das Betätigen mit größerem Durchfluss deshalb zur schnellen Abnutzung und Zerstörung eines solchen Überdruckventils führt. Im Betrieb jedoch, wenn zum Erreichen des hohen Druckes die Hochdruckpumpe fördert, kommt es bei der Betätigung zu solchen größeren Durchflüssen.
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In der
DE 10 2009 051 023 A1 ist ein Verfahren zum Betreiben eines Antriebsaggregats beschrieben, wobei das Antriebsaggregat eine Brennkraftmaschine aufweist, der mindestens eine von einer Pumpensteuerung gesteuerte und/oder geregelte Kraftstoffpumpe zum Einbringen von Kraftstoff in einen Druckspeicher, im Dosiersystem zum anhand einer Lambdafunktionseinheit dosierten Einbringen des Kraftstoffs aus dem Druckspeicher in die Brennkraftmaschine und ein Drucksensor zum Bestimmten des Drucks in dem Druckspeicher zugeordnet sind. Dabei werden Ausgangsgrößen der Pumpensteuerung und der Lambdafunktionseinheit zum Feststellen einer Fehlfunktion der Brennkraftmaschine ausgewertet. Der Drucksensor wird zumindest kurzfristig mit mindestens einem definierten Prüfdruck beaufschlagt und der mittels des Drucksensors gemessene Druck mit dem definierten Prüfdruck verglichen, um eine Fehlfunktion des Drucksensors festzustellen oder auszuschließen. Der Prüfdruck kann dabei ein niedriger in einem Niederdrucksystem der Brennkraftmaschine vorliegender Prüfdruck und/oder ein hoher, durch einen Öffnungsdruck einer Druckbegrenzungsvorrichtung definierter Prüfdruck sein. Ein hoher Prüfdruck kann dabei eingestellt werden, in dem die Kraftstoffpumpe auf einer Fördermenge eingestellt wird, bei welcher der Öffnungsdruck der Druckbegrenzungsvorrichtung erreicht wird.
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In der
DE 10 2009 058 781 A1 ist ein Verfahren zur Überprüfung der Messfähigkeit eines im Hochdruckteil eines Einspritzsystems angeordneten Hochdrucksensors beschrieben, wobei das Einspritzsystem eine Steuervorrichtung und ein im Hochdruckteil zugeordnetes Druckentlastungsventil aufweist und so ausgebildet ist, dass es in Bezug auf den Hochdruckteil keine aktive Druckregelmöglichkeit besitzt mit folgenden Schritten: Auswählen eines Motorarbeitspunktes, bei dem der Motor bei maximalem Systemdruck und geringer Last betrieben wird; Wechseln von diesem Arbeitspunkt auf Schubbetrieb mit Ausschalten der Einspritzung und Unterbrechung der Pumpenförderung für den Hochdruckteil durch eine bedarfsgerechte Regelung; Fördern einer geringen Fördermenge in den Hochdruckteil mit Anstieg des Systemdrucks bis zum Öffnen des Druckentlastungsventils; und Abgleichen des durch den Hochdrucksensor gemessenen Druckwertes mit dem in der Steuervorrichtung hinterlegten Öffnungsdruckwert des Druckentlastungsventils.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Funktion eines Drucksensors auf einfache und zuverlässige Weise zu plausibilisieren.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen beschrieben.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Plausibilisieren der Funktion eines Drucksensors eines Einspritzsystems einer Verbrennungsmaschine beschrieben. Das Einspritzsystem (bzw. die Verbrennungsmaschine) weist ein Überdruckventil auf, das zum Öffnen bei einem vorgegebenen Öffnungsdruck angepasst ist. Das beschriebene Verfahren weist auf: (a) Detektieren eines Betätigen eines Abstellmechanismus, wobei das Betätigen ein Einleiten eines Abstellvorgangs der Verbrennungsmaschine signalisiert, (b) Abtasten eines Ausgangssignals des Drucksensors, (c) Bestimmen eines ersten Drucks mittels des Drucksensors, wobei der erste Druck basierend auf dem maximalen Ausgangssignal des Drucksensors nach dem detektierten Betätigen des Abstellmechanismus bestimmt wird, und (d) Vergleichen des bestimmten ersten Drucks mit dem vorgegebenen Öffnungsdruck, um die Funktion des Drucksensors zu plausibilisieren, wobei der erste Druck mittels Analysierens des zeitlichen Verlaufs des abgetasteten Ausgangsignals des Drucksensors bestimmt wird und wobei das Analysieren einen Algorithmus zur Steigungsänderungserkennung aufweist.
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Insbesondere kann der Drucksensor ein Einspritzdrucksensor sein, der beispielsweise ein elektrisches Ausgangssignal ausgibt, das ein Indikator für einen gemessenen Druck ist.
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Die Verbrennungsmaschine kann beispielsweise eine Verbrennungsmaschine eines Kraftfahrzeugs sein.
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Der Begriff „Abstellmechanismus” kann insbesondere einen Mechanismus bezeichnen, der, wenn er auf eine vorbestimmte Weise betätigt wird, einer Steuerung der Verbrennungsmaschine einen Befehl zum Einleiten eines Abstellvorgangs der Verbrennungsmaschine übermittelt. Der Abstellvorgang beinhaltet eine Unterbrechung des Einspritzens von Kraftstoff in die Verbrennungsmaschine. Die Betätigung des Abstellmechanismus kann beispielsweise durch Drehen eines Schlüssels oder Knopfdruck erfolgen.
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Der Begriff „Abstellvorgang” kann insbesondere einen Vorgang oder eine Zeitdauer bezeichnen, welcher bzw. welche mit der insbesondere willentlichen Betätigung des Abstellmechanismus beginnt und mit dem Stillstand des Motors endet.
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Das Detektieren eines Betätigens des Abstellmechanismus erfolgt beispielsweise mittels eines geeigneten Steuergeräts, wie zum Beispiel eines Fahrzeugcomputers, das auch nach dem Abstellen der Verbrennungsmaschine mit ausreichend Energie versorgt wird. Dieses Steuergerät ist beispielsweise über eine geeignete Schnittstelle mit dem Drucksensor verbunden, um dessen Ausgangssignal abtasten zu können.
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Das Abtasten des Ausgangssignals des Drucksensors erfolgt beispielsweise mit einer vorgegebenen Frequenz, wie beispielsweise 10 Hz, 5 Hz, 1 Hz, 0,5 Hz oder 0,1 Hz. Jeder abgetasteter Wert des Ausgangssignals wird vorteilhafterweise gespeichert.
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Das Analysieren des zeitlichen Verlaufs des abgetasteten Ausgangssignals des Drucksensors erfolgt beispielsweise auf Grundlage gespeicherter Abtastwerte. Der Druck weist nach dem Abstellen der Verbrennungsmaschine einen bekannten charakteristischen Verlauf auf. Genauer gesagt steigt der Druck wegen der Abwärme der Verbrennungsmaschine am Anfang relativ schnell an. Aber je näher der Druck an dem Öffnungsdruck des Überdruckventils kommt, desto langsamer steigt der Druck. Wenn der Druck den Öffnungsdruck erreicht, fällt er wegen des Öffnens des Überdruckventils relativ schnell ab. Mit anderen Worten weist die Druckkurve gerade wenn das Überdruckventil öffnet eine relativ große Steigungsänderung auf. Folglich kann der Maximalwert des Ausgangssignals des Drucksensors insbesondere mittels eines Algorithmus zur Steigungsänderungserkennung bestimmt werden. Ein solcher Algorithmus konnte beispielsweise die zweite Ableitung des Drucks (als Funktion der Zeit) berechnen und einen Zeitpunkt bestimmen, zu dem diese einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet. Der Druck zu diesem Zeitpunkt ist dann der gesuchte Maximalwert.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Vorrichtung zum Steuern eines Einspritzsystems einer Verbrennungsmaschine beschrieben. Das Einspritzsystem weist einen Drucksensor und ein Überdruckventil auf, das zum Öffnen bei einem vorgegebenen Öffnungsdruck angepasst ist. Die beschriebene Vorrichtung weist auf: (a) einen Detektor zum Detektieren eines Betätigens eines Abstellmechanismus, wobei das Betätigen ein Einleiten eines Abstellvorgangs der Verbrennungsmaschine signalisiert, (b) eine Schnittstelle zum Abtasten eines Ausgangssignals des Drucksensors, und (c) eine Verarbeitungseinheit zum Bestimmen eines ersten Drucks mittels des Drucksensors, wobei der erste Druck basierend auf dem maximalen Ausgangssignal des Drucksensors nach einem detektierten Betätigen des Abstellmechanismus bestimmt wird. Die Verarbeitungseinheit ist (d) ferner zum Vergleichen des bestimmten ersten Drucks mit dem vorgegebenen Öffnungsdruck angepasst, um die Funktion des Drucksensors zu plausibilisieren und zum Bestimmen des ersten Druckes mittels Analysieren des zeitlichen Verlaufs des abgetasteten Ausgangssignals des Drucksensors, wobei das Analysieren einen Algorithmus zur Steigerungsänderungserkennung aufweist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Kraftfahrzeug beschrieben, das aufweist: (a) eine Kraftfahrzeugverbrennungsmaschine, (b) ein Einspritzsystem, das mit der Kraftfahrzeugverbrennungsmaschine verbunden ist und ein Überdruckventil aufweist, das zum Öffnen bei einem vorgegebenen Öffnungsdruck angepasst ist, und (c) eine Vorrichtung gemäß dem obigen Aspekt der Erfindung.
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Ein solches Kraftfahrzeug weist die Eigenschaft auf, dass bei diesem die Funktion des Drucksensors auf einfache Weise plausibilisiert werden kann.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Computerprogramm beschrieben, welches, wenn es von einem Prozessor ausgeführt wird, eingerichtet ist, das Verfahren gemäß einem der obigen Aspekte der Erfindung durchzuführen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Motorsteuerung für ein Fahrzeug beschrieben, zum Verwenden eines Verfahrens gemäß einem der obigen Aspekte der Erfindung.
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Dem beschriebenen Verfahren liegt die Erkenntnis zugrunde, dass das Überdruckventil nicht nur die Fähigkeit besitzt, den Druck im Betrieb zu begrenzen. Das Überdruckventil hat auch die Aufgabe, nach Abstellen des Motors (bzw. der Verbrennungsmaschine) zu verhindern, dass der Druck im Rail (Druckspeicher für den unter Einspritzdruck stehenden Kraftstoff) über ein Maß ansteigt, das ein Öffnen der Injektoren nicht mehr erlaubt. Dieser Druckanstieg passiert aufgrund der Aufwärmung des Kraftstoffes im Rail durch die Abwärme des Motors. Wenn das Überdruckventil öffnet, steigt der Druck nicht mehr an. Mit anderen Worten erreicht das Ausgangssignal des Drucksensors seinen maximalen Wert, wenn das Überdruckventil öffnet. Durch Bestimmen eines ersten Drucks basierend auf dem maximalen Ausgangssignal des Drucksensors nach dem detektieren Abstellen der Verbrennungsmaschine kann folglich festgestellt werden, ob der Druck, der diesem maximalen Ausgangssignal entspricht, mit dem vorgegebenen (bekannten) Öffnungsdruck des Überdruckventils übereinstimmt oder von diesem abweicht.
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Wenn das Überdruckventil aufgrund von Öffnungsdrucküberschreitung durch Druckanstieg infolge von Railerwärmung öffnet, ist der Durchfluss durch das Ventil minimal. Der Hub des Ventils ist hierbei möglicherweise so gering (wenige μm), dass es keinerlei nachteilige Effekte für das Ventil gibt. Somit wird es ermöglicht, eine Plausibilisierung der Funktion des Drucksensors ohne wesentlichen Verschleiß des Überdruckventils durchzuführen.
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Das Plausibilisieren muss nicht bei jedem Abstellen der Verbrennungsmaschine durchgeführt werden, sondern kann vorteilhafterweise mit regelmäßigen Intervallen erfolgen. Das Plausibilisieren kann beispielsweise nach einer vorgegebenen Betriebszeit (zum Beispiel 10 oder 20 Stunden) der Verbrennungsmaschine, wöchentlich oder monatlich, oder alle 1000 gefahrene km (im Falle eines Kraftfahrzeugs) durchgeführt werden.
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Wenn es festgestellt wird, dass der bestimmte erste Druck von dem vorgegebenen Öffnungsdruck abweicht, wird beispielsweise ein Korrekturfaktor oder -Funktion berechnet und gespeichert, so dass das Steuergerät nachfolgend das Ausgangssignal entsprechend korrigieren kann. Bei größeren Abweichungen wird vorteilhafterweise eine Warnung ausgegeben, durch die ein Fahrer des Fahrzeugs aufgefordert wird, eine Werkstatt aufzusuchen, um den Drucksensor überprüfen zu lassen.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das Verfahren ferner (a) ein Einstellen eines Solleinspritzdrucks des Einspritzsystems auf einen ersten vorgegebenen Wert nach dem Detektieren des Betätigens des Abstellmechanismus, (b) ein Einregeln eines Ist-Einspritzdrucks des Einspritzsystems anhand des eingestellten Solleinspritzdrucks, insbesondere Einregeln des Ist-Einspritzdrucks auf den eingestellten Solleinspritzdruck, und (c) ein Abstellen der Verbrennungsmaschine auf. Dieser erste vorgegebene Wert liegt zwischen einem Wert eines aktuellen Einspritzdrucks beim Betätigen des Abstellmechanismus und dem vorgegebenen Öffnungsdruck.
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Der Begriff „Abstellen der Verbrennungsmaschine” kann in diesem Zusammenhang insbesondere das Unterbrechen des Einspritzens von Kraftstoff in die Verbrennungsmaschine bezeichnen, so dass die Verbrennung von Kraftstoff in der Verbrennungsmaschine aufhört.
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Anders ausgedrückt kann der Wert für einen Solleinspritzdruck bzw. der Ist-Einspritzdruck des Einspritzsystems auf einen ersten vorgegebenen Wert erhöht werden, nachdem das Betätigen des Abstellmechanismus detektiert wird, wobei der erste vorgegebene Wert niedriger als der vorgegebene Öffnungsdruck ist.
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Durch dieses Erhöhen des Wertes für den Solleinspritzdruck bzw. des Ist-Einspritzdrucks kann sichergestellt werden, dass der vorgegebene Öffnungsdruck des Überdruckventils auch dann erreicht wird, wenn die Abwärme der Verbrennungsmaschine relativ gering ist und die Gefahr bestünde, dass diese alleine nicht dafür ausreichend wäre, zum Beispiel nach kurzer Betriebsdauer der Verbrennungsmaschine. Somit können möglicherweise falsche Ergebnisse des Plausibilisierungsverfahrens vermieden werden.
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Des Weiteren kann der vorgegebene Öffnungsdruck schneller erreicht werden, so dass das Plausibilisierungsverfahren auch entsprechend schnell durchgeführt werden kann.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der erste vorgegebene Wert des Solleinspritzdruckes näher an dem vorgegebenen Öffnungsdruck als an dem aktuellen Einspritzdrucks beim Betätigen des Abstelimechanismus.
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Dies fördert die obenerwähnte Robustheit und Schnelligkeit des Plausibilisierungsverfahrens noch weiter, da der erste vorgegebene Wert des Solleinspritzdrucks bzw. der Ist-Einspritzdruck gleich nach dem Abstellen der Verbrennungsmotor relativ nahe an dem Öffnungsdruck des Überdruckventils ist.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das Verfahren ferner ein Bestimmen eines Offsetwertes des Drucksensors basierend auf einer Differenz zwischen dem ersten Druck und dem vorgegebenen Öffnungsdruck auf.
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Der bestimmte Offsetwert kann vorteilhafterweise zur Korrektur des Ausgangssignal des Drucksensors genutzt werden.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das Verfahren ferner auf: (a) Einstellen des Solleinspritzdrucks des Einspritzsystems auf einem zweiten vorgegebenen Wert, der einem Umgebungsdruck entspricht, (b) Einregeln des Ist-Einspritzdrucks des Einspritzsystems anhand des eingestellten Solleinspritzdrucks, (c) Bestimmen eines zweiten Drucks durch Abtasten des Ausgangssignals des Drucksensors, und (d) Vergleichen des zweiten Drucks mit dem Umgebungsdruck.
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Der Umgebungsdruck kann insbesondere ein Atmosphärendruck sein. Auf diese Weise lässt sich relativ einfach ein weiterer Vergleichswert für das Ausgangssignals des Drucksensors bestimmen.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das Verfahren ferner auf: Bestimmen einer Kennlinie des Drucksensors als die Linie, die durch einen ersten Punkt, der den ersten Druck und den vorgegebenen Öffnungsdruck als Koordinaten aufweist, und einen zweiten Punkt, der den zweiten Druck und den Umgebungsdruck als Koordinaten aufweist, verläuft.
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Auf diese Weise kann die tatsächliche Kennlinie des Drucksensors ermittelt werden. Diese tatsächliche Kennlinie kann dann dafür genutzt werden, das Ausgangssignal des Drucksensors hinsichtlich eventueller Fehler zu korrigieren. Weicht die ermittelte tatsächliche Kennlinie sehr von der vorgegebenen Kennlinie des Drucksensors ab, kann eine Warnung ausgegeben werden, durch die ein Fahrer des Fahrzeugs aufgefordert wird, eine Werkstatt aufzusuchen, um den Drucksensor überprüfen und gegebenenfalls austauschen zu lassen.
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Im Sinne dieses Dokuments ist die Nennung eines Computerprogramms gleichbedeutend mit dem Begriff eines Programm-Elements, eines Computerprogrammprodukts und/oder eines computerlesbaren Mediums, das Anweisungen zum Steuern eines Computersystems enthält, um die Arbeitsweise eines Systems bzw. eines Verfahrens in geeigneter Weise zu koordinieren, um die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren verknüpften Wirkungen zu erreichen.
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Das Computerprogramm kann als computerlesbarer Anweisungscode in jeder geeigneten Programmiersprache wie beispielsweise in JAVA, C++ etc. implementiert sein. Das Computerprogramm kann auf einem computerlesbaren Speichermedium (CD-Rom, DVD, Blueray Disk, Wechsellaufwerk, flüchtiger oder nicht-flüchtiger Speicher, eingebauter Speicher/Prozessor etc.) abgespeichert sein. Der Anweisungscode kann einen Computer oder andere programmierbare Geräte wie insbesondere ein Steuergerät für einen Motor eines Kraftfahrzeugs derart programmieren, dass die gewünschten Funktionen ausgeführt werden. Ferner kann das Computerprogramm in einem Netzwerk wie beispielsweise dem Internet bereitgestellt werden, von dem es bei Bedarf von einem Nutzer herunter geladen werden kann.
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Die Erfindung kann sowohl mittels eines Computerprogramms, d. h. einer Software, als auch mittels einer oder mehrerer spezieller elektronischer Schaltungen, d. h. in Hardware oder in beliebig hybrider Form, d. h. mittels Software-Komponenten und Hardware-Komponenten, realisiert werden.
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Es wird darauf hingewiesen, dass Ausführungsformen der Erfindung mit Bezug auf unterschiedliche Erfindungsgegenstände beschrieben wurden. Insbesondere sind einige Ausführungsformen der Erfindung mit Vorrichtungsansprüchen und andere Ausführungsformen der Erfindung mit Verfahrensansprüchen beschrieben. Dem Fachmann wird jedoch bei der Lektüre dieser Anmeldung sofort klar werden, dass, sofern nicht explizit anders angegeben, zusätzlich zu einer Kombination von Merkmalen, die zu einem Typ von Erfindungsgegenstand gehören, auch eine beliebige Kombination von Merkmalen möglich ist, die zu unterschiedlichen Typen von Erfindungsgegenständen gehören.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden beispielhaften Beschreibung einer derzeit bevorzugten Ausführungsform.
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1 zeigt einen zeitlichen Verlauf eines Ausgangssignals eines Drucksensors.
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2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt eines Teils des in 1 gezeigten zeitlichen Verlaufs.
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Es wird darauf hingewiesen, dass die nachfolgend beschriebene Ausführungsform lediglich eine beschränkte Auswahl an möglichen Ausführungsvarianten der Erfindung darstellt. 1 zeigt den zeitlichen Verlauf des Ausgangssignals eines Drucksensors gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Im engeren Sinne zeigt die 1 eine horizontale Zeitachse 1 (in Sekunden) sowie eine vertikale Drehzahlachse 2 (in Umdrehungen pro Minute) und eine vertikale Druckachse 3 (in Bar). Die Verbrennungsmaschine wird zum Zeitpunkt 4 abgestellt und die Drehzahlkurve 5 geht von circa 700 RPM (Leerlauf) auf 0 RPM. Gleichzeitig fängt das Ausgangssignal 6 des Drucksensors an von dem Leerlaufwert (circa 150 Bar) zu steigen. Am Anfang steigt das Ausgangssignal 6 relativ steil an. Die Steilheit nimmt aber mit der Zeit etwas ab, insbesondere innerhalb des mit einem Kreis 20 markierten Bereiches.
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2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt des in 1 gezeigten zeitlichen Verlaufs. Dieser vergrößerte Ausschnitt entspricht dem in 1 mit dem Kreis 20 markierten Bereich. Wie es der 2 entnommen werden kann, unterscheidet die Steigung des Ausgangssignals 6 des Drucksensors sich erheblich vor und nach dem Punkt 23, in welchem das Überdruckventil öffnet. Diese Tatsache ist in 2 durch Angabe der Tangente 21 gerade vor dem Öffnen des Überdruckventils und der Tangente 22 gerade nach dem Öffnen des Überdruckventils verdeutlicht. Der Punkt 23, der dem Ausgangssignal des Drucksensors entspricht, bei welchem das Überdruckventil öffnet, kann folglich durch Berechnen und Analysieren der zweiten Ableitung des Ausgangssignals 6 als Funktion der Zeit bestimmt werden. In dem Punkt 23 wird diese zweite Ableitung nämlich aufgrund des veranschaulichten Sprungs der Neigung der Tangenten 21 und 22 einen vergleichsweise großen Wert annehmen.
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Die Funktion des Drucksensors kann jetzt durch Vergleichen des Werts des Ausgangssignals 6 in dem Punkt 23 mit dem vorgegebenen (bekannten) Öffnungsdrucks des Überdruckventils plausibilisiert werden.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform kann das Berechnen und Analysieren der zweiten Ableitung des Ausgangssignals 6 des Drucksensors dadurch ersetzt werden, dass ein erster abgetasteter Wert des Ausgangssignals 6 des Drucksensors nach dem Abstellen der Verbrennungsmaschine in einem Register gespeichert wird. Der nachfolgende abgetastete Wert des Ausgangssignals 6 wird dann mit dem im Register gespeicherten Wert verglichen. Ist dieser nachfolgende Wert größer als der gespeicherte Wert, wird der im Register gespeicherte Wert durch den nachfolgenden Wert überschrieben. Ansonsten verbleibt der schon gespeicherte Wert im Register. Dann wird der nächste nachfolgende Wert auf ähnliche Weise mit dem im Register gespeicherten Wert verglichen, und gegebenenfalls im Register gespeichert. Dies wird wiederholt bis alle gespeicherten Werte mit dem Register verglichen worden sind. Zum Schluss enthält das Register folglich den maximalen Wert des Ausgangssignals 6.
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Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass „aufweisend” keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und „eine” oder „ein” keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsformen beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsformen verwendet werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zeitachse
- 2
- Drehzahlachse
- 3
- Druckachse
- 4
- Zeitpunkt des Abstellens
- 5
- Drehzahlkurve
- 6
- Ausgangssignal
- 20
- Kreis
- 21
- Tangente
- 22
- Tangente
- 23
- Punkt