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Die Erfindung betrifft ein, wenigstens eine Wärmetauscher-Einrichtung aufweisendes Wärmetauscher-System für eine Abgasanlage einer Brennkraftmaschine.
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Aus der
DE10 2005 039 794 A1 ist eine Wärmetauscher-Einrichtung für eine Abgasanlage einer Brennkraftmaschine in einem Kraftfahrzeug bekannt, wobei dieser Abgas-Wärmetauscher einen Wärmetauscher-Kanal aufweist, in dem ein Wärmetauscher angeordnet ist. Die Wärmetauscher-Einrichtung weist ferner einen Bypass-Kanal zur Umgehung des Wärmetauscher-Kanals auf. Zur Reduzierung von Herstellungskosten der Wärmetauscher-Einrichtung sind die beiden Kanäle derart angeordnet, dass der eine Kanal den anderen Kanal umhüllt. Ferner weist der Bypass-Kanal ein Steuerglied zum Öffnen und Sperren des Bypass-Kanals auf.
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Weitere Wärmetauscher-Einrichtungen dieser Art sind aus der
JP 2007-247555 A und aus der
JP 2008-232084 A bekannt.
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Aus der
WO 2011/153179 A1 ist eine weitere Wärmetauscher-Einrichtung dieser Art bekannt, bei welcher der Wärmetauscher wendelartig um den Bypass-Kanal angeordnet ist. Eine weitere Wärmetauscher-Einrichtung mit wendelartigem Wärmetauscher ist aus der
US 4,498,524 bekannt, bei der eine Rohrwendel an ihrer Außenseite scheibenförmige Rippen aufweist.
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Aus der
DE 89 06 249 U1 ist eine Abgasanlage einer Brennkraftmaschine bekannt, bei der in zwei separaten Abgassträngen jeweils ein Wäremtauscher angeorndet ist.
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Aus der
DE 10 2010 025 733 A1 ist eine Abgasrückführung einer Brennkraftmaschine bekannt, bei der in einem gemeinsamen Abgasstrang zwei Wärmetauscher parallel angeordnet sind, wobei die beiden Wärmetauscher mit zwei Y-Rohren in den Abgarstrang eingebunden sind. Beiden Wärmetauschern ist ein gemeinsames Stellglied zum Steuern der Durchströmung der Wärmetauscher zugeordnet, das in einem der Y-Rohre angeordnet ist. Bei der bekannten Abgasanlage sind die beiden Wärmetauscher in verschiedene Fluidkreise eingebunden. Während der eine Wärmetauscher in einen Motorölkreis eingebunden ist, ist der andere Wärmetauscher in einen Motorkühlkreis eingebunden.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Ausführungsform für ein Wärmetauscher-System mit wenigstens einer Wärmetauscher-Einrichtung bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung gemäß dem unabhängigen Patentanspruch. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das erfindungsgemäße Wärmetauscher-System, das zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug vorgesehen ist, umfasst eine erste und eine zweite Wärmetauscher-Einrichtung, die jeweils mit einem Wärmetauscher-Kanal, in welchem ein Wärmetauscher angeordnet ist, und mit einem im Wesentlichen rohrförmig ausgebildeten Bypass-Kanal zur Umgehung des Wärmetauscher-Kanals ausgebildet sind, wobei der jeweilige Wärmetauscher-Kanal den jeweiligen Bypass-Kanal umhüllt. Dabei ist der jeweilige Wärmetauscher wendelartig um den jeweiligen Bypass-Kanal angeordnet. Auf diese Weise ergibt sich zum einen eine besonders kompakte Bauweise für die Wärmetauscher-Einrichtungen des erfindungsgemäßen Wärmetauscher-Systems, zum anderen lässt sich die Wärmetauscher-Einrichtung bzw. das damit ausgestattete erfindungsgemäße Wärmetauscher-System auf relativ einfache Art und Weise technisch realisieren, was sich günstig auf die Herstellungskosten der Wärmetauscher-Einrichtung bzw. des Wärmetauscher-Systems auswirkt.
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Zur Ausbildung einer solchen Wärmetauscher-Einrichtung in einer besonders kompakten Bauweise kann die jeweilige Wärmetauscher-Einrichtung ein Gehäuse umfassen, in welchem der im Wesentlichen rohrförmig ausgebildete Bypass-Kanal angeordnet ist, so dass der Wärmetauscher-Kanal durch einen zwischen dem Bypass-Kanal und dem Gehäuse angeordneten ringförmigen Zwischenraum gebildet ist.
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In einer besonders einfach herzustellenden und damit kostengünstigen Ausführungsform kann daran gedacht sein, dass der jeweilige Wärmetauscher als Rohrwendel ausgebildet ist, welche sich wendelartig entlang einer Außenumfangsfläche des Bypass-Kanals erstreckt. Insbesondere kann die Rohrwendel dabei derart ausgebildet sein, dass sie mit geringem Aufwand aus der Wärmetauscher-Einrichtung entfernt und wieder eingebaut werden kann. Auf diese Weise ist eine besonders wartungsfreundliche Realisierung der erfindungsgemäßen Wärmetauscher-Einrichtung möglich.
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In einer weiterbildenden Ausführungsform liegt der jeweilige Wärmetauscher unbefestigt an der Außenumfangsfläche des Bypass-Kanals an und ist nur in Endbereichen an dem Bypass-Kanal befestigt. Auf diese Weise werden durch Temperaturänderungen, insbesondere durch Temperaturunterschiede zwischen dem Wärmetauscher und dem Bypass-Kanal, hervorgerufene mechanische Spannungen aufgrund einer thermisch bedingten Ausdehnung oder Kontraktion des Bypass-Kanals bzw. des Wärmetauschers vermieden oder zumindest reduziert.
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Um sicherzustellen, dass eine thermisch bedingte Ausdehnung des jeweiligen Wärmetauschers in Richtung des Gehäuses nicht zu unerwünschten mechanischen Spannungen beim Kontakt des Wärmetauschers mit dem Gehäuse führen kann, kann in einer weiterbildenden Ausführungsform der jeweilige Wärmetauscher wenigstens zwischen den Endbereichen des Bypass-Kanals beabstandet zu dem Gehäuse angeordnet sein.
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Vorzugsweise ist zwischen dem jeweiligen Wärmetauscher-Kanal und dem Bypass-Kanal eine thermische Isolationsschicht, insbesondere aus Metallschaum, angeordnet. Auf diese Weise wird die thermische Isolierung zwischen dem Wärmetauscher-Kanal und dem Bypass-Kanal deutlich verbessert.
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Zur Verbesserung der thermischen Wechselwirkung zwischen einem durch den jeweiligen Wärmetauscher-Kanal fließenden Abgas und einem durch den Wärmetauscher fließenden Fluid, kann in einer besonders bevorzugten Ausführungsform an einer Außenumfangsfläche der jeweiligen Rohrwendel eine Mehrzahl von scheibenartigen Rippen ausgebildet sein, wobei jede Rippe jeweils in radialer Richtung von der Außenumfangsfläche der Rohrwendel abstehen kann.
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Vorzugsweise kann die jeweilige Wärmetauscher-Einrichtung einen Einlassbereich und einen Auslassbereich aufweisen, in welchen vorzugsweise jeweils eine Perforation ausgebildet ist. Diese kann insbesondere in dem im Wesentlichen rohrförmig ausgebildeten Bypass-Kanal angeordnet sein, aber alternativ auch in Form eines separaten Rohrstücks realisiert sein. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass ein in den Abgaswärmetauscher eintretendes Abgas wahlweise sowohl dem Wärmetauscher-Kanal als auch dem Bypass-Kanal zugeführt bzw. sowohl aus dem Wärmetauscher-Kanal als auch aus dem Bypass-Kanal abgeführt werden kann. Der Einlassbereich und der Auslassbereich können somit die Funktion einer Fluidweiche für das in die Wärmetauscher-Einrichtung eintretende bzw. aus dieser austretende Abgas erfüllen.
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Erfindungsgemäß weist der jeweilige Bypass-Kanal ein Steuerglied zum Öffnen und Sperren des Bypass-Kanals auf. Auf diese Weise kann ein in der jeweiligen Wärmetauscher-Einrichtung eintretendes Abgas wahlweise durch den Bypass-Kanal oder durch den Wärmetauscher-Kanal geführt werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann das jeweilige Steuerglied als drehbare Bypass-Klappe ausgebildet sein, welche zwischen einer geöffneten Position, in welcher der Bypass-Kanal geöffnet ist, und einer gesperrten Position, in welcher der Bypass-Kanal gesperrt ist, drehbar ist. Dies ermöglicht ein einfaches Sperren bzw. Öffnen des Bypass-Kanals.
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In einer weiterbildenden Ausführungsform kann das jeweilige Steuerglied eine in Bezug auf die geöffnete bzw. gesperrte Position beliebige Zwischenposition einnehmen, in welcher der Bypass-Kanal nur teilweise, insbesondere mit einem bestimmten Öffnungsgrad, geöffnet ist.
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Für die Ermöglichung einer besonders einfachen technischen Realisierung des jeweiligen Steuerglieds kann dieses in dem Einlassbereich oder in dem Auslassbereich des Bypass-Kanals angeordnet sein.
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Beim erfindungsgemäßen Wärmetauscher-System sind die erste und zweite Wärmetauscher-Einrichtung nebeneinander und im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet. Das Wärmetauscher-System umfasst ferner ein als Y-Rohr ausgebildetes, einlassseitiges Kopplungselement mit einem Abgaseingang und einer ersten Kopplungsöffnung, welche mit der Einlassöffnung der ersten Wärmetauscher-Einrichtung in Fluidverbindung steht sowie mit einer zweiten Kopplungsöffnung, welche mit der Einlassöffnung der zweiten Wärmetauscher-Einrichtung in Fluidverbindung steht, auf.
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Das Wärmetauscher-System umfasst ferner ein als Y-Rohr ausgebildetes, auslassseitiges Kopplungselement mit einem Abgasausgang und einer ersten Kopplungsöffnung, welche mit dem Auslass der ersten Wärmetauscher-Einrichtung in Fluidverbindung steht, sowie mit einer zweiten Kopplungsöffnung, welche mit der Auslassöffnung der zweiten Wärmetauscher-Einrichtung in Fluidverbindung steht. Mittels eines derartigen Wärmetauscher-Systems ist eine besonders effektiv arbeitende und gleichzeitig kompakte Wärmetauscher-Einrichtung realisiert, welcher sich zudem besonders gut in den in einem Unterboden eines Kraftfahrzeugs zu Verfügung stehenden Bauraum integrieren lässt.
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Zur technisch besonders einfachen Realisierbarkeit weist das erfindugnsgemäße Wärmetauscher-System einen gemeinsamen Zulaufanschluss und einen gemeinsamen Rücklaufanschluss auf, welche jeweils mit den Endbereichen des Wärmetauschers der ersten und der zweiten Wärmetauscher-Einrichtung in Fluidverbindung stehen.
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Ferner weist das erfindungsgemäße Wärmetauscher-System eine Antriebseinheit auf zum gemeinsamen Antrieb des Steuerglieds der ersten und der zweiten Wärmetauscher-Einrichtung auf. Das erfindungsgemäße Wärmetauscher-System lässt sich technisch besonders einfach und damit auch besonders kostengünstig herstellen.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und das der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei zeigen jeweils schematisch
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1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Wärmetauscher-Einrichtung in einer Längsschnitts-Ansicht,
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2 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Wärmetauscher-Systems in einer perspektivischen Ansicht,
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3 das Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Wärmetauscher-Systems gemäß der 2 mit einem Einlass- und einem Auslass-Kopplungselement in einer perspektivischen Ansicht.
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In der Darstellung der 1 ist eine erfindungsgemäße Wärmetauscher-Einrichtung in einer Längsschnittansicht gezeigt und mit 1 bezeichnet. Die Wärmetauscher-Einrichtung 1 umfasst einen Wärmetauscher-Kanal 2, in welchem ein Wärmetauscher 3 angeordnet ist. Ferner umfasst die Wärmetauscher-Einrichtung 1 einen im Wesentlichen rohrförmig ausgebildeten Bypass-Kanal 4 zur Umgehung des Wärmetauscher-Kanals 2. Der Wärmetauscher-Kanal 2 umhüllt den Bypass-Kanal 4, wobei der Wärmetauscher 3 wendelartig um den Bypass-Kanal 4 angeordnet ist. Der wendelartige Wärmetauscher 3 weist dabei eine Vielzahl von Windungen 5 auf, die in dem Bypass-Kanal 4 angeordnet sind.
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In dem Ausführungsbeispiel gemäß der 1 ist die Wärmetauscher-Einrichtung 1 mit einem Gehäuse 6 ausgebildet, in welchem der im Wesentlichen rohrförmig ausgebildete Bypass-Kanal 4 angeordnet ist. Zwischen dem Gehäuse 6 und einer Außenumfangsfläche 8 des Bypass-Kanals 4 ist ein ringförmiger Zwischenraum 7 ausgebildet, welcher wiederum den Wärmetauscher-Kanal 2 ausbildet.
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In dem Ausführungsbeispiel ist der Wärmetauscher 3 als Rohrwendel ausgebildet, welche sich wendelartig entlang der Außenumfangsfläche 8 des Bypass-Kanals 4 erstreckt. In dem Ausführungsbeispiel ist eine konzentrische Anordnung des Bypass-Kanals 4 im Inneren des Gehäuses 6 dargestellt, grundsätzlich ist jedoch auch eine außermittige Anordnung für den Bypass-Kanal 4 denkbar.
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Auch ist in dem Ausführungsbeispiel ein durchströmbarer Querschnitt des Bypass-Kanals 4 kreisförmig ausgebildet, wohingegen der Wärmetauscher-Kanal 2 einen durchströmbaren Querschnitt aufweist, welcher ringförmig ausgebildet ist. Grundsätzlich sind die Geometrien der Querschnitte jedoch frei wählbar, so dass die durch das Gehäuse 6 definierte Außenkontur der Wärmetauscher-Einrichtung 1 insbesondere an jeweilige Einbaubedingungen, beispielsweise beim Einbau in ein Kraftfahrzeug, anpassbar ist.
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Der Wärmetauscher 3 kann nur in Endbereichen 9, 10 an dem Gehäuse 6 bzw. dem Bypass-Kanal 4 befestigt sein, wohingegen er zwischen den Endbereichen 9, 10 nur an der Außenumfangsfläche 8 des Bypass-Kanals 4 anliegen kann. In einer Variante des Ausführungsbeispiels, die in der Darstellung der 1 gezeigt ist, ist zwischen dem Wärmetauscher 3, welcher als Rohrwendel ausgebildet ist, und der Außenumfangsfläche 8 des Bypass-Kanals 4 eine thermische Isolationsschicht 20 zur verbesserten thermischen Isolation des Wärmetauscher-Kanals 2 gegenüber dem Bypass-Kanal 4 angeordnet. Diese kann insbesondere aus Metallschaum ausgebildet sein. In einer vereinfachten Variante kann auf eine derartige thermische Isolationsschicht 20 verzichtet sein.
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In einer Variante des Ausführungsbeispiels können an einer Außenumfangsfläche 11 des als Rohrwendel ausgebildeten Wärmetauschers 3 scheibenartige Rippen ausgebildet sein, wobei jede Rippe jeweils in radialer Richtung von der Außenumfangsfläche 11 der Rohrwendel absteht. Mittels derartiger Rippen kann die effektiv zur Verfügung stehende Wechselwirkungsfläche für den Wärmeaustausch eines den Wärmetauscher-Kanal 2 durchströmenden Abgases mit einem den Wärmetauscher 3 durchströmenden Fluid erhöht und somit die Effizienz der Wärmetauscher-Einrichtung 1 verbessert werden.
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Die Wärmetauscher-Einrichtung 1 weist ferner einen Einlassbereich 12 und einen Auslassbereich 13 auf, mittels derer die Wärmetauscher-Einrichtung 1 auf einfache Weise in eine Abgasanlage, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, eingebunden werden kann. Der Einlassbereich 12 oder/und der Auslassbereich 13 können dabei insbesondere trichterförmig ausgebildet sein. Der Einlassbereich 12 verbindet eine Wärmetauscher-Einrichtung 1 mit einem Wärmetauscher-Einlass 15 und mit einem Bypass-Einlass 16. Entsprechend verbindet der Auslassbereich 13 einen Wärmetauscher-Auslass 17 mit einem Bypass-Auslass 18.
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In einer Variante kann der Einlassbereich 12 oder/und der Auslassbereich 13 jeweils eine Perforation 27 aufweisen, mittels welcher eine Verteilung eines über einen Abgas-Einlass 14 in die Wärmetauscher-Einrichtung 1 eintretenden Abgases in den Wärmetauscher-Kanal 2 oder in den Bypass-Kanal 4 erfolgen kann. Die Perforation 27 kann in einer Variante direkt in einem Endabschnitt des Bypass-Kanals 4 ausgebildet sein, oder, alternativ, in Form eines separaten Rohrstücks realisiert sein. Entsprechendes gilt mutatis mutandis ausgangsseitig für eine Abführung des Abgases aus der Wärmetauscher-Einrichtung 1.
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Des Weiteren kann die Wärmetauscher-Einrichtung 1 des Ausführungsbeispiels ein Steuerglied 19 umfassen zum wahlweisen Öffnen oder Sperren des Bypass-Kanals 4. In dem Ausführungsbeispiel ist das Steuerglied 19 als drehbare Bypass-Klappe ausgebildet, welche zwischen einer geöffneten Position, in welcher der Bypass-Kanal 4 geöffnet ist, und einer gesperrten Position, in welcher der Bypass-Kanal 4 gesperrt ist, drehbar ist. In der Darstellung der 1 befindet sich die Bypass-Klappe in der geöffneten Position.
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Insbesondere kann die Bypass-Klappe auch bezüglich der geöffneten bzw. gesperrten Position beliebige Zwischenpositionen einnehmen, so dass der Bypass-Kanal 4 nur teilweise geöffnet ist. Dabei wird durch eine derartige Zwischenposition der Bypass-Klappe ein beliebiger effektiver Öffnungsquerschnitt für den Bypass-Kanal 4 realisiert. Zum Antreiben der Bypass-Klappe bzw. des Steuerglieds 19 kann diese/dieses drehfest mit einer Antriebswelle (in der 1 nicht gezeigt) verbunden sein. Eine solche Antriebswelle kann dazu insbesondere quer zu einer Längsrichtung des Bypass-Kanals 4 durch den Wärmetauscher-Kanal 2 durchgeführt sein und außerhalb des Gehäuses 6 der Wärmetauscher-Einrichtung 1 mit einem Stellantrieb drehfest verbunden sein. Mit Hilfe eines solchen Stellantriebs kann die Antriebswelle und über diese das Steuerglied 19 drehend betätigt werden, um das Steuerglied 19 zwischen der geöffneten und der geschlossenen Position zu bewegen.
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In dem Ausführungsbeispiel ist das Steuerglied 19 im Bereich des Bypass-Einlasses 16 angeordnet. Grundsätzlich kann das Steuerglied jedoch an jeder beliebigen Stelle des Bypass-Kanals 4 angeordnet sein, insbesondere auch in einem Bereich des Bypass-Auslasses 18.
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Für den Fall, dass die Wärmetauscher-Einrichtung 1 in einen Wärmekreislauf eingebunden ist, welcher einen Wärmebedarf aufweist, beispielsweise um einen Fahrzeuginnenraum eines Kraftfahrzeugs zu beheizen oder um eine Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs während einer Warmlaufphase schnell auf Betriebstemperatur zu bringen, wird mit Hilfe des Steuerglieds 19 ein in die Wärmetauscher-Einrichtung 1 eintretendes Abgas in den Wärmetauscher-Kanal 2 geführt. Hierzu wird das Steuerglied 19 in die gesperrte Position bewegt, so dass der Bypass-Kanal 4 für die Durchströmung mit Abgas gesperrt ist. Auf diese Weise wird der Wärmetauscher 3 mit heißem Abgas beaufschlagt, wodurch der gewünschte Wärmeeintrag in ein Wärmetauscher-Medium des Wärmekreislaufes erzielt wird. Ein auf diese abgekühltes Abgas kann über den Auslassbereich 13 der Wärmetauscher-Einrichtung 1 wieder aus dieser ausströmen.
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Für den Fall, dass der Wärmekreislauf keinen Wärmebedarf aufweist, wird das Steuerglied 19 in die geöffnete Position bewegt, so dass der Bypass-Kanal 4 für die Durchströmung mit Abgas geöffnet ist. Da der geöffnete Bypass-Kanal 4 typischerweise einen deutlich geringeren Durchströmungswiderstand als der Wärmetauscher-Kanal 2 aufweist, strömen die in die Wärmetauscher-Einrichtung 1 eintretenden Abgase bevorzugt und überwiegend durch den Bypass-Kanal 4. In der Folge ist die Wärmeabgabe an dem Wärmetauscher 3 durch ein durch den Wärmetauscher-Kanal 2 strömendes Abgas vernachlässigbar.
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In der Darstellung der 2 ist nun ein erfindungsgemäßes Wärmetauscher-System 21 dargestellt, welches eine erste und eine zweite erfindungsgemäße Wärmetauscher-Einrichtung 22, 23 umfasst. Mittels eines derartigen Wärmetauscher-Systems 21 kann in einer kompakten Bauweise eine besonders hohe Wärmetauscher-Leistung erzielt werden. Um einen möglichst kompakten Aufbau des Wärmetauscher-Systems 21 sicherzustellen, sind die erste und zweite Wärmetauscher-Einrichtung 22, 23 des Wärmetauscher-Systems 21 nebeneinander und im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet.
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Die Zuführung bzw. Abführung von Abgas in das Wärmetauscher-System 21 kann mittels eines vorzugsweise jeweils als Y-Rohr ausgebildeten Einlass- bzw. Auslass-Kopplungselements 28, 29 erfolgen, welche die erste Wärmetauscher-Einrichtung 22 mit der zweiten Wärmetauscher-Einrichtung 23 in deren jeweiligem Einlass- bzw. Auslassbereich 12, 13 in Fluidverbindung bringt. Ein derartiges Einlass- bzw. Auslass-Kopplungselement 28, 29 wird aus der Darstellung der 3 ersichtlich, welche ein erfindungsgemäßes Wärmetauscher-System 21 mit einem transparenten Gehäuse zeigt. Das Einlass- bzw. Auslass-Kopplungselement 28, 29 kann dabei in der Art einer Fluidweiche wirken.
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Das Einlass-Kopplungselement 28 weist einen Abgas-Eingang 30 mit einer ersten Kopplungsöffnung 31 auf, welche mit der Einlassöffnung der ersten Wärmetauscher-Einrichtung 22 in Fluidverbindung steht, sowie eine zweite Kopplungsöffnung 32 auf, welche mit der Einlassöffnung der zweiten Wärmetauscher-Einrichtung 23 in Fluidverbindung steht. Das Auslass-Kopplungselement 29 weist einen Abgas-Ausgang 33 mit einer ersten Kopplungsöffnung 34 auf, welche mit der Auslassöffnung der ersten Wärmetauscher-Einrichtung 22 in Fluidverbindung steht, sowie eine zweiten Kopplungsöffnung 35 auf, welche mit der Auslassöffnung der zweiten Wärmetauscher-Einrichtung 23 in Fluidverbindung steht.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel der 2 und 3 sind die als Rohrwendel ausgebildeten Wärmetauscher 24, 25 der ersten bzw. zweiten Wärmetauscher-Einrichtung 22, 23 in zueinander entgegengesetzter Umlaufrichtung wendelartig entlang einer Außenumfangsfläche der Bypass-Kanäle des ersten bzw. zweiten Wärmetauscher-Einrichtung 22, 23 angeordnet. In Varianten ist jedoch auch eine identische Umlaufrichtung der beiden Wärmetauscher 24, 25 möglich.
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In dem Ausführungsbeispiel gemäß der 2, in welchem die erste und zweite Wärmetauscher-Einrichtung 22, 23 jeweils ohne Gehäuse dargestellt ist, weist das Wärmetauscher-System 21 einen gemeinsamen Zulaufanschluss 36 und einen gemeinsamen Rücklaufanschluss 37 auf, welche jeweils mit den Endbereichen des Wärmetauschers der ersten bzw. der zweiten Wärmetauscher-Einrichtung 22, 23 in Fluidverbindung stehen. Auf diese Weise kann ein Fluid auf technisch einfach zu realisierende Art und Weise dem ersten und zweiten Wärmetauscher der ersten bzw. zweiten Wärmetauscher-Einrichtung 22, 23 zugeführt werden.
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In der Darstellung der 2 und 3 ist ferner eine Antriebswelle 26 gezeigt, mittels welcher sowohl das Steuerglied (in der 2 nicht gezeigt) der ersten Wärmetauscher-Einrichtung 22 als auch der zweiten Wärmetauscher-Einrichtung 23 simultan betätigt werden kann. Dazu kann die Antriebswelle 26 mit einer gemeinsamen Antriebseinheit (in der 2 ebenfalls nicht gezeigt) drehfest verbunden sein.