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Die Erfindung betrifft ein auch als Hydrolager bezeichnetes Elastomerlager. Sie bezieht sich demnach auf ein Elastomerlager, dessen Dämpfungsverhalten im hohen Maße durch eine hydraulische Einheit bestimmt wird, welche mindestens zwei mit einem Dämpfungsmittel beziehungsweise einem Fluid befüllbare Kammern umfasst. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein Lager, bei dem die Kammern in Bezug auf die Lagerachse untereinander angeordnet sind, das heißt auf ein axial wirkendes Lager beziehungsweise ein Axiallager, mithin auf ein Lager, dessen Hauptbelastungsrichtung beim bestimmungsgemäßen Einsatz mit der Lagerachse zusammenfällt.
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Hydrolager der vorgenannten Art kommen insbesondere in Fahrzeugen an unterschiedlichen Stellen zum Einsatz, so beispielsweise zur Lagerung des Motors oder von Aggregaten. Ihr Wirkprinzip beruht darauf, dass sie neben einem dämpfend wirkenden elastomeren Tragkörper ein hydraulisches Dämpfungssystem aufweisen, welches dadurch realisiert ist, dass in dem Elastomerlager mindestens zwei durch einen Kanal strömungsleitend miteinander verbundene Kammern für ein Dämpfungsmittel ausgebildet sind. Der elastomere Tragkörper, die Kammern und Elemente zur Ausbildung des die Kammern miteinander verbindenden Kanals, werden durch ein Lagergehäuse aufgenommen, durch welches das Lager mechanisch stabilisiert und eine tragende Struktur ausgebildet wird. Im Hinblick auf die in dem Lager ausgebildeten, mit dem Dämpfungsmittel zu befüllenden Kammern muss dabei sichergestellt werden, dass das Lager durch die tragenden Gehäusestrukturen nach der Montage seiner von dem Gehäuse aufgenommenen Komponenten gegen einen Austritt von Dämpfungsmittel zuverlässig abgedichtet ist.
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Bei den Lagern des Standes der Technik sind die vorgenannten Gehäusestrukturen in der Regel unter Verwendung metallischer Werkstoffe realisiert. Die Abdichtung des Lagers gegen einen Flüssigkeitsaustritt erfolgt dabei durch Einwirkung auf das Gehäuse mit Verschlusstechniken wie insbesondere Bördeln, Verrollen oder Nieten. Zur Erleichterung der Montage werden die Gehäuse insbesondere bei Axiallagern, wie beispielsweise Motorlagern oder Aggregatlagern üblicherweise zweiteilig ausgebildet. Auch hierbei muss aber in jedem Falle sichergestellt sein, dass das Lager nach dem Zusammenfügen seiner Gehäuseteile zuverlässig abgedichtet ist.
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Vor dem Hintergrund zur Reduzierung des Gewichts der Fahrzeuge unternommener Anstrengungen werden in jüngerer Zeit in zunehmendem Maße Kunststoffwerkstoffe eingesetzt. Dies gilt auch für Elastomerlager, welche daher zwischenzeitlich häufiger auch aus Kunststoff ausgebildete Elemente aufweisen. So ist es beispielsweise geläufig, ein den mindestens einen Kanal aufnehmendes Kanalträgerelement als Kunststoffteil auszubilden. Aber auch bei der Ausbildung der tragenden Gehäusestrukturen wird teilweise bereits Kunststoff eingesetzt. Hierbei besteht jedoch das Problem, dass die bisher üblichen, vorstehend genannten Verschlussmethoden zur flüssigkeitsdichten Umformung der Gehäuseelemente auf Elemente aus Kunststoff nicht ohne Weiteres übertragen werden können. Dabei sind beispielsweise Techniken wie das Umbördeln oder Verrollen bei Kunststoffelementen überhaupt nicht einsetzbar.
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Im Hinblick auf die bisher zumeist übliche zweiteilige Ausbildung der Lagergehäuse ist anzumerken, dass zur Verringerung der Zahl der Bauteile teilweise auch einstückig ausgebildete Lagergehäuse Verwendung finden, und zwar unabhängig von der Frage des für das Lagergehäuse verwendeten Materials. Zur Einbringung der hydraulischen Einheit in Lager mit einem einstückigen Gehäuse ist dabei eine so genannte Schubladen Lösung bekannt geworden, nach welcher die hydraulischen Komponenten Bestandteil einer gewissermaßen in der Art einer Schublade von der Seite über die Mantelfläche des Lagergehäuses eingeschobene Einheit ausgebildet sind. Jedoch führt diese Lösung zu einer Schwächung der Gehäusestruktur, worunter möglicherweise die Langzeitzuverlässigkeit der Abdichtung des Gehäuses gegen einen Austritt von Dämpfungsmittel leiden könnte.
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Die vorstehend genannten Probleme werden durch das hiermit vorgeschlagene Elastomerlager gelöst. Dessen vorteilhafte Gestaltung trägt sowohl den Forderungen nach einer Gewichtsreduktion und einem einfachen Aufbau als auch nach einem flüssigkeitsdichten Gehäuse Rechnung und gestattet darüber hinaus durch eine einfache Montage eine kostengünstige Fertigung. Hierzu weist das Elastomerlager die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale auf. Vorteilhafte Aus- beziehungsweise Weiterbildungen sind durch die Unteransprüche gegeben.
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Das vorgeschlagene Elastomerlager besteht im Wesentlichen aus einem einstückig ausgebildeten Lagergehäuse und aus einer hydraulischen Einheit, welche von dem Lagergehäuse aufgenommen und in diesem lagefixiert ist. Die vorgenannte hydraulische Einheit wird von einem elastomeren Tragkörper, einem elastomeren Balg, zwei mit einem fluiden Dämpfungsmittel befüllbaren Kammern und einem die Kammern räumlich voneinander trennenden Kanalträgerelement gebildet, wobei in dem Kanalträgerelement wenigstens ein die beiden Kammern strömungsleitend miteinander verbindender Kanal ausgebildet ist. Die beiden Kammern, eine Arbeitskammer und eine Ausgleichskammer, sind in dem Elastomerlager bezogen auf dessen Lagerachse beziehungsweise auf die Achsrichtung untereinander angeordnet. Demnach handelt es sich bei dem Elastomerlager um ein axial wirkendes Lager, also um ein Lager mit einer hauptsächlich in Richtung der Lagerachse bestehenden Dämpfungswirkung, wie beispielsweise um ein Aggregatlager oder um ein Motorlager.
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Entsprechend der vorgeschlagenen Ausbildung ist das Elastomerlager so beschaffen, dass seine hydraulische Einheit trotz eines einstückigen, vorzugsweise in der Umfangsrichtung überwiegend geschlossenen Lagergehäuses in Achsrichtung, nämlich vorzugsweise von dem unteren axialen Ende des Lagers her, in dem Lagergehäuse montierbar ist. Hierbei wird die hydraulische Einheit durch einen zwischen dem Lagergehäuse und einem Adapterring entstehenden Formschluss in dem Lagergehäuse fixiert, wobei der vorgenannte Adapterring als Bestandteil einer oberen Kanalscheibe oder einer unteren Kanalscheibe des Kanalträgerelements ausgebildet ist. Die obere Kammer wird dabei gleichzeitig durch einen in einem Kraft- oder in einem Kraft- und Formschluss in dem Adapterring gehaltenen radial äußeren Bereich des Tragkörpers gegen ein Austreten von Dämpfungsmittel abgedichtet. Die Abdichtung der unteren, als Ausgleichskammer fungierenden Kammer ist dadurch gegeben, dass der elastomere Balg in einem Klemmsitz an der unteren Kanalscheibe oder zwischen den beiden Kanalscheiben gehalten ist.
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In vorteilhafter Weise ist die Anzahl der das Lager ausbildenden Elemente, wie aus den vorstehenden Erläuterungen erkennbar wird, auf ein vergleichsweise geringes Maß begrenzt. Trotz der hierzu beitragenden einstückigen Ausbildung des Lagergehäuses ist durch die spezielle Gestaltung des Lagers die Möglichkeit einer Montage der hydraulischen Einheit in der Achsrichtung gegeben. Schwächungen des konstruktiven Aufbaus, wie sie beispielsweise bei den so genannten Schubladenlösungen gegeben sind, bei welchen die Hydraulikeinheit beziehungsweise hydraulische Einheit seitlich durch die Umfangsfläche des Lagergehäuses in das Lager eingeschoben wird, werden hierdurch vorteilhafterweise vermieden. Im Ergebnis wird bezüglich des Dämpfungsmittels eine hohe Dichtwirkung auch über lange Einsatzzeiten hinweg erreicht, so dass sich für das Lager hervorragende Dauerlaufeigenschaften ergeben. Das mit besonderem Vorteil bei einstückigen Lagergehäusen aus Kunststoff einzusetzende Befestigungsprinzip der hydraulischen Einheit kann vorteilhaft auch bei Gehäusestrukturen aus Aluminiumdruckguss oder Stahl eingesetzt werden. Dabei ist es möglich, ein Baukastenprinzip zu realisieren, bei welchem entsprechend den jeweiligen Anforderungen unterschiedliche Komponenten zusammengefügt, also beispielsweise ein und dieselbe hydraulische Einheit wahlweise in ein Lagergehäuse aus Kunststoff oder eines aus Aluminiumdruckguss eingefügt werden kann. Der Adapterring integriert hierbei, wie sich aus den vorstehenden Erläuterungen ergibt, verschiedene Funktionen sowohl bezüglich der Montage des Lagers als auch für dessen Betrieb. Insbesondere werden mittels des Adapterrings die hydraulische Einheit in dem Lagergehäuse fixiert und das Lager durch den Kraft- oder den Kraft- und Formschluss des äußeren Bereichs des Tragkörpers mit dem Adapterring gegen einen Austritt von Dämpfungsmittel abgedichtet. Der Adapterring lässt sich dennoch, insbesondere, wenn er wie bevorzugt aus Kunststoff gefertigt wird, formtechnisch auf einfache Weise realisieren.
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Anders als bei axial wirkenden Hydrolagern des Standes der Technik ist es bei dem vorgeschlagenen Lager zu dessen Abdichtung gegen einen Dämpfungsmittelaustritt nicht erforderlich, unter Nutzung der eingangs genannten Verschlusstechniken, wie Bördeln, Verrollen oder Nieten, auf das Lagergehäuse einzuwirken. Der flüssigkeitsdichte Verschluss erfolgt vielmehr im Zuge des später noch zu erläuternden, durch die spezielle Gestaltung des Elastomerlagers ermöglichten Montageprozesses zur Einbringung der hydraulischen Einheit in das Lagergehäuse.
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Im Hinblick auf eine baulich einfache Gestaltung ist der bei dem vorgeschlagenen Elastomerlager vorgesehene Adapterring vorzugsweise als einstückiger Bestandteil einer der beiden Kanalscheiben ausgebildet. Für die praktische Umsetzung besonders vorteilhaft erscheint dabei eine Ausbildungsform des Elastomerlagers, bei welcher der Adapterring als Bestandteil der oberen Kanalscheibe ausgebildet ist. Bei dieser Ausbildungsform wird der elastomere Balg, welcher die untere Kammer, also die Ausgleichskammer auf der dem Kanalträgerelement gegenüberliegenden Seite begrenzt, im Klemmsitz zwischen den beiden Kanalscheiben des Kanalträgerelements gehalten.
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Zur Erreichung besonders langer Standzeiten auch im Hinblick auf die flüssigkeitsdichte Abdichtung des Lagers besteht der radial äußere Bereich des elastomeren Tragkörpers, welcher in dem Adapterring gehalten beziehungsweise in diesen eingeschoben ist, vorzugsweise aus Kunststoff oder Metall. Der betreffende, aus Kunststoff oder Metall bestehende Bereich ist dabei mit dem den eigentlichen Tragkörper ausbildenden Elastomer durch Vulkanisation verbunden. Wie bereits ausgeführt wird dieser Bereich des Tragkörpers nach Beendigung der Montage zumindest durch einen Kraftschluss in dem Adapterring gehalten. Der Kraftschluss ergibt sich dabei dadurch, dass der betreffende Bereich nach dem Abschluss des Montagevorgangs den ihn umgebenden Adapterring radial nach außen gegen die Innenfläche des Lagergehäuses drückt.
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Darüber hinaus kann vorteilhafterweise zwischen dem Adapterring und dem von ihm aufgenommenen radial äußeren Bereich des Tragkörpers aufgrund einer Überdeckung ein Formschluss bestehen. Hierbei weist der Tragkörper innerhalb seines von dem Adapterring gehaltenen radial äußeren Bereichs einen Außendurchmesser auf, der größer ist als der Innendurchmesser des Adapterrings. Der Formschluss zwischen den genannten Lagerkomponenten kann darüber hinaus noch durch eine Profilierung (Rillen oder dergleichen) ihrer aneinander anliegenden Flächen unterstützt werden.
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Im Hinblick auf ein im Allgemeinen gefordertes geringes Gewicht bestehen vorzugsweise sowohl das Kanalträgerelement als auch das Lagergehäuse aus einem Kunststoff. Insbesondere eine Ausbildung des Kanalträgerelements aus Kunststoff ist dabei bereits seit Längerem gebräuchlich. Vor dem Hintergrund der bereits erwähnten vorteilhaften Möglichkeit, Lager der vorgeschlagenen Art in ein Baukastensystem einzubeziehen, sind aber auch selbstverständlich andere Materialkombinationen im Hinblick auf das Kanalträgerelement und das Lagergehäuse möglich. Demgemäß kann insbesondere das Lagergehäuse auch aus Aluminiumdruckguss oder Stahl bestehen. Dabei verjüngt sich vorzugsweise der Innenraum des Lagergehäuses bezogen auf die Montagerichtung der hydraulischen Einheit beziehungsweise des Adapterrings, also vorzugsweise von unten nach oben, im Falle einer Einbringung der hydraulischen Einheit von unten her.
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Bei einer als praxisgerecht angesehenen, insbesondere eine einfache Montage des Lagers ermöglichenden Ausbildungsform weist dessen Lagergehäuse einen sich in Umfangsrichtung zumindest abschnittsweise auf der Innenfläche des Lagergehäuses erstreckenden Vorsprung eckigen Querschnitts auf. Dieser ist bezüglich der Achsrichtung in Höhe des Kanalträgerelements der in dem Lagergehäuse zu fixierenden hydraulischen Einheit ausgebildet. Nach der Montage der hydraulischen Einheit im Lagergehäuse wird der darin ausgebildete Vorsprung bezogen auf die Achsrichtung beidseits jeweils durch einen radial nach außen gerichteten Kragen des Adapterrings hintergriffen.
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Eine sicherlich für eine Vielzahl von Einsatzfällen vorteilhafte Weiterbildung des Elastomerlagers ist dadurch gegeben, dass die Kanalscheiben in einem radial mittigen Bereich durchbrochen sind. Dabei ist in diesem Bereich zwischen den Kanalscheiben eine Membran angeordnet, durch welche insbesondere bei hochfrequenten, in Richtung der Lagerachse wirkenden schwingungsförmigen Belastungen eine zusätzliche, die Steifigkeit herabsetzende Nachgiebigkeit realisiert ist.
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Anhand von Zeichnungen soll nachfolgend ein Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert werden.
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Die zugehörigen Zeichnungen zeigen im Einzelnen:
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1: den Adapterring einer möglichen Ausbildungsform des vorgeschlagenen Elastomerlagers,
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2: die untere Kanalscheibe eines mit dem Adapterring gemäß der 1 ausgestatteten Elastomerlagers,
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3: das Kanalträgerelement nach dem Zusammenfügen des Adapterrings gemäß 1 und der unteren Kanalscheibe gemäß 2,
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4: das mit dem Kanalträgerelement gemäß 3 zu versehende Elastomerlager nach dem Einfügen des Tragkörpers in das Lagerghäuse,
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5: das Elastomerlager nach dem Abschluss der Montage der hydraulischen Einheit.
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Die 1 zeigt den Adapterring 10 einer möglichen Ausbildungsform des vorgeschlagenen Elastomerlagers in einer räumlichen Darstellung, wobei der Adapterring 10 in dem gezeigten Beispiel einstückig mit der oberen Kanalscheibe 8 ausgebildet ist. In der oberen Kanalscheibe 8 ist eine Flüssigkeitseintrittsöffnung 21 zu erkennen, über welche bei dem fertig montierten Elastomerlager bei dessen bestimmungsgemäßem Gebrauch ein fluides Dämpfungsmittel aus der oberen Kammer 3 (siehe 5), das heißt aus der Arbeitskammer, in den in der 3 gezeigten Kanal 6 des Kanalträgerelements 5 eintreten kann. Beim Einfedern des Lagers gelangt das fluide Dämpfungsmittel aus der oberen Kammer 3 in den Kanal 6 und über diesen in die untere Kammer 4, das heißt in die Ausgleichskammer.
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Die 2 zeigt die untere, mit der oberen Kanalscheibe 8 und dem Adapterring 10 zur Ausbildung des Kanalträgerelements 5 zusammenzufügende Kanalscheibe 9. Diese weist eine Flüssigkeitsaustrittsöffnung 22 auf, über welche das beim Einfedern des Lagers aus der Arbeitskammer (obere Kammer 3) in die Ausgleichskammer (untere Kammer 4) verdrängte fluide Dämpfungsmittel aus dem Kanal 6 in die Ausgleichskammer übertreten kann. Bei dem gezeigten Beispiel ist auf die untere Kanalscheibe 9 eine Membran 16 aufgelegt, welche nach dem Zusammenfügen der oberen Kanalscheibe 8 und der unteren Kanalscheibe 9 zwischen diesen angeordnet ist und für das Lager eine zusätzliche Nachgiebigkeit zur Verfügung stellt. Beide Kanalscheiben 8, 9 weisen dazu in einem radial mittleren Bereich mehrere Durchbrüche auf, über welche das Dämpfungsmittel beim Einfedern des Lagers aus Richtung der oberen Kammer 3 und beim Ausfedern aus Richtung der unteren Kammer 4 auf die vorgenannte Membran 16 wirken kann.
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Die 3 zeigt das Kanalträgerelement 5 nach dem Zusammenfügen der oberen Kanalscheibe 8 mit dem Adapterring 10 gemäß der 1 und der unteren Kanalscheibe 9 gemäß der 2 in einer räumlichen und geschnittenen Darstellung. Bei dem gezeigten Kanalträgerelement 5 ist auch bereits der elastomere Balg 7 zur unteren Begrenzung der Ausgleichskammer angeordnet. Dieser wird zwischen der oberen Kanalscheibe 8 und der unteren Kanalscheibe 9 in einem Klemmsitz gehalten. In der Darstellung ist außerdem sehr gut der nach dem Zusammenfügen der beiden Kanalscheiben 8, 9 ausgebildete Kanal 6 zu erkennen.
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Die 4 zeigt das vorgeschlagene Elastomerlager während des Montagevorgangs, wobei hier bereits der elastomere Tragkörper 2 als Teil der hydraulischen Einheit in das Lagergehäuse 1 eingefügt worden ist. Der Tragkörper 2 ist hierbei in der Achsrichtung 18, genauer gesagt von unten her, in das Lagergehäuse 1 eingeführt worden. Der radial äußere Bereich 11 des Tragkörpers 2 besteht aus einem an das die übrigen Bereiche des Tragkörpers 2 ausbildende Elastomer anvulkanisierten Kunststoff. Bei der Montage des Lagers wird der Tragkörper 2, wie in der 4 dargestellt, zunächst über den auf der Umfangsfläche des Lagergehäuses 1 umlaufenden Vorsprung 14 hinaus in Achsrichtung 18 nach oben geschoben. In diese Position wird er mittels eines Druckstempels 23 gebracht und dann mit Hilfe eines radialen (hier nicht gezeigten) Halters gehalten. Danach wird das aus der unteren Kanalscheibe 9 und der oberen Kanalscheibe 8 zusammengefügte, in der 3 gezeigte Kanalträgerelement 5 ebenfalls in Achsrichtung 18 von unten in das Lagergehäuse 1 eingefügt. Der Adapterring 10 der oberen Kanalscheibe 8 wird hierbei über den auf der Innenseite des Lagergehäuses 1 ausgebildeten Vorsprung 14 hinaus in Achsrichtung 18 nach oben gedrückt und schnappt schließlich mit einem an seinem axial oberen Ende ausgebildeten, auf dem Umfang umlaufenden, radial nach außen gerichteten Kragen 15, den Vorsprung 14 hintergreifend, ein. Ein am axial unteren Ende des Adapterrings 10 ausgebildeter, ebenfalls auf dem Umfang umlaufender sowie sich in radialer Richtung 20 nach außen erstreckender Kragen 15‘ kommt hierbei auf der axial unteren Seite des Vorsprungs 14 zum Anschlag.
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Der elastomere Tragkörper 2 kann nun, wie in der 5 zu erkennen, in die Endposition gebracht werden. Er wird hierzu durch Entfernen des vorgenannten radialen Halters entspannt und in Achsrichtung 18 von oben in den Adapterring 10 hineingedrückt. Im Ergebnis dessen kommt es zumindest zu einer kraftschlüssigen Verbindung zwischen dem Adapterring 10 der oberen Kanalscheibe 8 und dem in den Adapterring 10 eingeführten radial äußeren Bereich 11 des Tragkörpers 2, da der entspannte Tragkörper 2 den Adapterring 10 in radialer Richtung 20 nach außen gegen die Innenfläche des Lagergehäuses 1 drückt. Die kraftschlüssige Verbindung wird außerdem durch einen Fomschluss unterstützt, der dadurch gegeben ist, das der äußere Bereich 11 nach der Entspannung des Tragkörpers 2 einen gegenüber dem Innendurchmesser 13 des Adapterrings 10 größeren Außendurchmesser 12 aufweist. Die obere, unterhalb des Tragkörpers 2 ausgebildete, mit einem Fluid befüllbare Kammer 3 (Arbeitskammer) ist hierdurch gegen ein Austreten des fluiden Dämpfungsmittels sicher abgedichtet. Gegebenenfalls kann der Formschluss zwischen dem Adapterring 10 und dem von ihm aufgenommenen Bereich 11 des Tragkörpers 2 noch durch eine geeignete Profilierung, beispielsweise mit Rillen, der aneinander zur Anlage gelangenden Flächenbereiche des Tragkörpers 2 und des Adapterrings 10 verstärkt werden. Die Abdichtung der unteren Kammer 4 (Ausgleichskammer) ist durch den im Klemmsitz zwischen der oberen Kanalscheibe 8 und der unteren Kanalscheibe 9 gehaltenen elastomeren Balg 7 gegeben. Die Zuverlässigkeit der Dichtung wird dabei durch das sich in seinem Innenraum axial nach oben hin konisch verjüngende, die obere Kammer 3 beziehungsweise Arbeitskammer kuppelartig überwölbende Lagergehäuse 1 unterstützt. Dieses drückt beim Einschieben des Kanalträgerelements 5 in dessen Endposition aus radialer Richtung 20 auf den Adapterring 10 und über diesen indirekt auf den elastomeren Balg 7, so dass ebenfalls eine zuverlässige Abdichtung der unteren als Ausgleichskammer fungierenden Kammer 4 gegeben ist. Ein Überdrücken der unteren Dichtung, beispielsweise zur Herbeiführung einer Clipsicherung ist hierbei nicht erforderlich. Vielmehr sind Montage- und Betriebszustand der Sicherung geometrisch gleich.
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Wie aus den Zeichnungen und den vorstehenden Erläuterungen erkennbar, wird demnach eine Abdichtung des Lagers ohne auf das Lagergehäuse 1 wirkende Verschluss- beziehungsweise Verformungstechniken, ausschließlich aufgrund der besonderen Ausbildung der hydraulischen Einheit und der damit korrespondierenden Innenfläche des Lagergehäuses 1 erreicht. Das Halten und Abdichten der hydraulischen Einheit erfolgt dabei mit sehr geringen Deformationsgraden der eingesetzten Kunststoffteile. Anrisse und lokale Überbeanspruchungen sind daher ausgeschlossen. Die hydraulische Einheit wird zudem an zwei Stellen abgedichtet, wobei die Dichtfunktionen unabhängig voneinander optimierbar sind. Darüber hinaus wirkt die Dichtkraft der oberen Dichtung hauptsächlich in axialer Richtung während die untere Dichtung primär mit Radialkraft beaufschlagt wird. Bei der Befestigung des Tragkörpers 2 in dem Lagergehäuse 1 handelt es sich um eine unlösbare Verbindung. Der äußere Bereich 11 des Tragkörpers 2 verblockt den Adapterring 10 gegen radiale Bewegungen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lagergehäuse
- 2
- Tragkörper
- 3
- Kammer
- 4
- Kammer
- 5
- Kanalträgerelement
- 6
- Kanal
- 7
- Balg
- 8
- Kanalscheibe
- 9
- Kanalscheibe
- 10
- Adapterring
- 11
- äußerer Bereich
- 12
- Außendurchmesser
- 13
- Innendurchmesser
- 14
- Vorsprung
- 15, 15‘
- Kragen
- 16
- Membran
- 17
- Lagerachse
- 18
- Achsrichtung
- 19
- Umfangsrichtung
- 20
- radiale Richtung
- 21
- Flüssigkeitseintrittsöffnung
- 22
- Flüssigkeitsaustrittsöffnung
- 23
- Druckstempel