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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Brennstoffzellensystems mit zumindest einer Brennstoffzelle und mit einem Reformer zur Versorgung der Brennstoffzelle mit Reformatgas, wobei das Brennstoffzellensystem eine Entschwefelungseinrichtung zur Entschwefelung des der Brennstoffzelle zuzuführenden Reformatgases aufweist. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein derartiges Brennstoffzellensystem, welches gemäß einem solchen Verfahren betrieben wird.
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Brennstoffzellensysteme finden zunehmend Anwendung in diversen Bereichen. Sie sind beispielsweise in Kraftfahrzeugen oder als Kraftwärmekopplungen im Einsatz. Die herausragende Eigenschaft eines derartigen Brennstoffzellensystems besteht insbesondere darin, Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser umzusetzen und dabei elektrische Energie zu erzeugen. Hierzu weist das Brennstoffzellensystem zumindest eine Brennstoffzelle auf, die besagte Umsetzung von Wasserstoff und Sauerstoff realisiert. Die Brennstoffzelle wird üblicherweise mit einem sauerstoffhaltigen Kathodengas und einem wasserstoffhaltigen Anodengas versorgt. Als Kathodengas kommt üblicherweise Luft zum Einsatz, während das wasserstoffhaltige Kathodengas über einen Reformer des Brennstoffzellensystems zur Verfügung gestellt werden kann. Ein derartiger Reformer setzt gewöhnlich einen Brennstoff und ein Oxidatorgas zu einem wasserstoffhaltigen Reformatgas um, welches der Brennstoffzelle als Anodengas zugeführt wird. Die Reformierung des Brennstoffs und des Oxidatorgases zum Reformatgas erfolgt gewöhnlich ab einer gewissen Mindesttemperatur, so dass der Reformer das Reformatgas oberhalb einer Betriebstemperatur zur Verfügung stellt, wobei das Reformatgas üblicherweise eine Temperatur von wenigen bis mehreren 100° C aufweisen kann. Als dem Reformer zuzuführendes Oxidatorgas kommt gewöhnlich Luft zum Einsatz, während der Brennstoff üblicherweise eine Kohlenwasserstoffverbindung, beispielsweise Benzin oder Diesel, sein kann. Somit enthält das vom Reformer produzierte Reformatgas einen gewissen Anteil von Schwefel, der eine schädliche Einwirkung auf die Brennstoffzelle, insbesondere auf eine Anode der Brennstoffzelle, hat.
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Zur Entschwefelung des Reformatgases kann das Brennstoffzellensystem eine Entschwefelungseinrichtung aufweisen, die das der Brennstoffzelle zuzuführende Reformatgas entschwefelt. Eine derartige Entschwefelungseinrichtung weist beispielsweise einen Entschwefelungskatalysator auf, der in Folge der Entschwefelung des Reformatgases Schwefel bindet bzw. anlagert, so dass die Entschwefelungseinrichtung nach einer gewissen Betriebsdauer regeneriert werden muss, um eine Entschwefelung des Reformatgases weiterhin zu gewährleisten. Die Regeneration der Entschwefelungseinrichtung erfolgt üblicherweise durch eine Oxidationsreaktion, insbesondere einer Verbrennung, durch die der in der Entschwefelungseinrichtung angelagerte Schwefel oxidiert, insbesondere verbrannt, und abgetragen wird. Dementsprechend ist zur Regeneration der Entschwefelungseinrichtung eine gewisse Mindesttemperatur und die Zuführung von Sauerstoff notwendig.
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Die Regeneration der Entschwefelungseinrichtung erfolgt deshalb in der Regel während des Betriebs des Brennstoffzellensystems, bei dem die Komponenten bzw. Aggregate des Brennstoffzellensystems eine gewisse Mindesttemperatur aufweisen. Dementsprechend ist während des Betriebs des Brennstoffzellensystems eine Sauerstoffzuführung zur Entschwefelungseinrichtung zur Regeneration der Entschwefelungseinrichtung notwendig. Nachteilig ist hierbei jedoch, dass eine derartige Regeneration der Entschwefelungseinrichtung eine Beeinträchtigung des Betriebs des Brennstoffzellensystems zur Folge hat, die mitunter eine Unterbrechung des Betriebs, d.h. die Unterbrechung der Erzeugung von elektrischer Energie mittels der Brennstoffzelle, bedeuten kann.
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Die folgende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, ein Verfahren zum Betreiben eines Brennstoffzellensystems sowie ein derartiges Brennstoffzellensystem anzugeben, welches sich insbesondere durch eine Optimierung hinsichtlich einer Regeneration einer Entschwefelungseinrichtung des Brennstoffzellensystems und/oder eine Optimierung hinsichtlich des Betriebs des Brennstoffzellensystems auszeichnet.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine Entschwefelungseinrichtung eines Brennstoffzellensystems während eines Kaltstartes bzw. eines Startvorganges des Brennstoffzellensystems zu regenerieren, um die Entschwefelungseinrichtung von Schwefelablagerungen vom vorangegangen Betrieb des Brennstoffzellensystems zu reinigen. Somit wird die Entschwefelungseinrichtung regeneriert, bevor das Brennstoffzellensystem in einem Regelbetrieb bzw. Normalbetrieb betrieben wird, so dass während des Normalbetriebs keine oder zumindest eine reduzierte Regeneration der Entschwefelungseinrichtung notwendig wird. Dementsprechend wird eine regenerationsbedingte Beeinträchtigung des Normalbetriebs des Brennstoffzellensystems vermieden oder zumindest reduziert, wodurch eine Betriebsoptimierung des Brennstoffzellensystems erreicht wird.
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Das Brennstoffzellensystem weist hierbei einen Reformer auf, der einen Brennstoff und ein Oxidatorgas zu einem Reformatgas reformieren kann, welches einer Brennstoffzelle des Brennstoffzellensystems zuführbar ist. Die Entschwefelungseinrichtung dient dabei dem Zweck, das der Brennstoffzelle zuzuführende Reformatgas zu entschwefeln. Das Brennstoffzellensystem weist zumindest eine solche Brennstoffzelle auf. Weist das Brennstoffzellensystem mehrere solche Brennstoffzellen auf, so können diese insbesondere stapelartig zusammengesetzt sein und eine Brennstoffzelleneinheit bilden. Die Brennstoffzelleneinheit weist zweckmäßig eine Anodenseite sowie eine Kathodenseite auf, wobei eine Anode der zumindest einen Brennstoffzelle an der Anodenseite angeordnet ist, während eine Kathode der zumindest einen Brennstoffzelle an der Kathodenseite angeordnet ist. Das Reformatgas wird der Anode und dementsprechend der Anodenseite zugeführt, während die Kathodenseite bzw. die Kathode mit einem Kathodengas, insbesondere mit Luft, versorgt wird. Zweckmäßig ist die Entschwefelungseinrichtung zwischen dem Reformer und der zumindest einen Brennstoffzelle, insbesondere der Anode, angeordnet, um das Reformatgas zu entschwefeln.
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Dem Erfindungsgedanken entsprechend wird das Brennstoffzellensystem beim Kaltstart bzw. beim Startvorgang des Brennstoffzellensystems, insbesondere des Reformers, in einem Regenerationsbetrieb betrieben. Nach dem Regenerationsbetrieb erfolgt der Regelbetrieb bzw. Normalbetrieb des Brennstoffzellensystems. Zur Regeneration der Entschwefelungseinrichtung, insbesondere eines Entschwefelungskatalysators der Entschwefelungseinrichtung, ist, wie zuvor erwähnt, eine gewisse Mindesttemperatur sowie die Zuführung von Sauerstoff notwendig. Da die Entschwefelungseinrichtung beim Kaltstart üblicherweise Umgebungstemperatur besitzt und somit eine Temperatur aufweist, die unterhalb dieser Regenerationsmindesttemperatur liegt, sind beim Regenerationsbetrieb folglich die folgenden zwei grundsätzlichen Schritte notwendig:
- 1. Das Aufwärmen der Entschwefelungseinrichtung, insbesondere des Entschwefelungskatalysators, auf eine vorbestimmte Mindesttemperatur, die insbesondere der Regenerationsmindesttemperatur entsprechen kann, und
- 2. die Zuführung einer Sauerstoffmenge zur Entschwefelungseinrichtung.
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Erfindungsgemäß wird dies durch zwei unterschiedliche Lösungsansätze realisiert.
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Gemäß einer ersten Lösung erfolgt das Aufwärmen der Entschwefelungseinrichtung, insbesondere des Entschwefelungskatalysators, und/oder die Zuführung von Sauerstoff zur Entschwefelungseinrichtung mit Hilfe des Reformers. Hierbei wird die Kenntnis genutzt, dass der Reformer während des Kaltstartes auf eine Betriebstemperatur zur Erzeugung des Reformatgases gebracht werden muss. Dies erfolgt durch die Verbrennung des dem Reformer zugeführten Brennstoffes mit dem dem Reformer zugeführten Oxidatorgas, wobei ein heißes Reformerabgas erzeugt wird. Mit anderen Worten, der Reformer produziert das Reformatgas insbesondere oberhalb einer gewissen Betriebstemperatur. Unterhalb dieser Betriebstemperatur erzeugt der Reformer das heiße Reformerabgas, welches durch die Verbrennung innerhalb des Reformers erzeugt wird, die primär der Aufwärmung des Reformers dient. Dieses heiße Abgas wird nun erfindungsgemäß zur Aufwärmung der Entschwefelungseinrichtung genutzt. Des Weiteren kann die im Reformerabgas enthaltene Sauerstoffmenge derart eingestellt werden, dass diese zur Regeneration der Entschwefelungseinrichtung, d.h. insbesondere zur Oxidation von Schwefelablagerungen, ausreichend ist.
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Gemäß einer zweiten Lösung der Erfindung erfolgt die Aufwärmung der Entschwefelungseinrichtung und/oder die Zuführung von Sauerstoff zur Entschwefelungseinrichtung mit Hilfe anderer Bestandteile bzw. Aggregate des Brennstoffzellensystems. Zum Aufwärmen der Entschwefelungseinrichtung kann insbesondere ein Startbrenner des Brennstoffzellensystems genutzt werden, der beim Kaltstart auch zum Aufwärmen des Reformers und/oder der Brennstoffzelle und/oder anderer Komponenten bzw. Aggregate des Brennstoffzellensystems dienen kann. Die Zuführung von Sauerstoff ist hierbei beispielsweise mit Hilfe einer Sauerstoffzuführeinrichtung des Brennstoffzellensystems realisiert, welche die Entschwefelungseinrichtung direkt mit Sauerstoff, insbesondere mit Luft, versorgt. Auch kann die Sauerstoffzuführung zur Entschwefelungseinrichtung mittels einer Kathodengaszuführeinrichtung erfolgen, die üblicherweise der Versorgung der Brennstoffzelle bzw. der Brennstoffzelleneinheit mit Kathodengas dient. Eine weitere Möglichkeit der Zuführung von Sauerstoff zur Entschwefelungseinrichtung ist mit Hilfe des Startbrenners bzw. eines Startbrennerabgases des Startbrenners, der dann bevorzugt überstöchiometrisch bzw. stark überstöchiometrisch betrieben wird.
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Es versteht sich, dass diese beiden Lösungen beliebig miteinander kombinierbar sind. So kann beispielsweise das Aufwärmen der Entschwefelungseinrichtung mit Hilfe des Startbrenners erfolgen, während die Sauerstoffzuführung mittels des Reformers erfolgt. Auch kann das Aufwärmen der Entschwefelungseinrichtung teilweise mit Hilfe des Reformers und teilweise mit Hilfe des Startbrenners realisiert sein. Entsprechendes gilt für die Sauerstoffzuführung, die teilweise mittels des Reformers und teilweise mittels der Sauerstoffzuführung realisiert sein kann.
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Erfolgt die Aufwärmung der Entschwefelungseinrichtung und/oder die Sauerstoffzuführung zur Entschwefelungseinrichtung zumindest teilweise mit Hilfe des Reformers, so wird der Reformer im Regenerationsbetrieb vorzugsweise zunächst in einem Verbrennungsmodus betrieben. Im Verbrennungsmodus werden der Reformer, insbesondere ein Reformerkatalysator des Reformers, und/oder die Entschwefelungseinrichtung aufgewärmt.
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Zweckmäßig wird der Reformer im Verbrennungsmodus überstöchiometrisch betrieben, d.h. dass das dem Reformer zugeführte Gemisch aus Brennstoff und Oxidatorgas ein Überschuss an Oxidatorgas bzw. Sauerstoff enthält, wodurch eine entsprechende Verbrennung innerhalb des Reformers stattfindet. Dementsprechend kann das vom Reformer durch die Verbrennung produzierte heiße Reformerabgas zur Aufwärmung der Entschwefelungseinrichtung genutzt werden.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen wird eine dem Reformer zugeführte Oxidatormenge im Verbrennungsmodus derart eingestellt, dass das Reformatabgas eine Sauerstoffmenge enthält, die zumindest einer Untergrenze der zur Regeneration der Entschwefelungseinrichtung, insbesondere des Entschwefelungskatalysators, notwendigen Sauerstoffmenge entspricht. D.h., dass die dem Reformer zugeführte Oxidatorgasmenge insbesondere so weit erhöht wird, bis das durch die Verbrennung des Oxidatorgases mit dem Brennstoff entstehende Reformerabgas genügend Sauerstoff enthält, um die Regeneration der Entschwefelungseinrichtung, insbesondere des Entschwefelungskatalysators zu aktivieren und/oder am Laufen zu halten.
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Erreicht der Reformer während des Verbrennungsmodus eine vorgegebene Reformer-Solltemperatur, die insbesondere der Betriebstemperatur des Reformers entsprechen kann, bzw. wird die Reformer-Solltemperatur überschritten, so wird bevorzugt eine Brennstoffmenge des dem Reformer zugeführten Brennstoffes reduziert, um die Verbrennung zu schwächen. Folglich erhöht sich hierdurch, bei im wesentlichen konstanter Zuführung der Oxidatorgasmenge zum Reformer, die Sauerstoffmenge bzw. die Sauerstoffkonzentration im Reformerabgas, so dass die Reformation der Entschwefelungseinrichtung verstärkt wird.
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Hierbei wird die Brennstoffzuführung zum Reformer bei bevorzugten Ausführungsformen beim Erreichen bzw. Überschreiten der Reformer-Solltemperatur unterbrochen, so dass das Reformerabgas im Wesentlichen dem dem Reformer zugeführten Oxidatorgas entspricht und die der Entschwefelungseinrichtung zugeführte Sauerstoffmenge weiter erhöht und insbesondere maximiert wird. Dabei wird die Kenntnis genutzt, dass die bei der Regeneration der Entschwefelungseinrichtung, insbesondere des Entschwefelungskatalysators, erfolgende Oxidation bzw. Verbrennung von Schwefel bzw. Schwefelablagerung exotherm verläuft. Hierdurch wird also insbesondere Wärme abgegeben, so dass die Entschwefelungseinrichtung, insbesondere der Entschwefelungs-Katalysator, auch ohne Zuführung von Wärme, mit Hilfe des Reformers oberhalb der Mindesttemperatur gehalten wird. Nach der Aktivierung der Regeneration wird also durch die entsprechenden Reaktionen innerhalb der Entschwefelungseinrichtung Wärme erzeugt, wodurch eine Wärmezuführung mittels des Reformers entfallen kann. Auch nimmt die Enthalpie bei derartigen exothermen Reaktionen nach der Aktivierung ab, so dass dann insgesamt weniger Energie, hier in Form von Wärme, benötigt wird, um die Reaktion am Laufen zu halten. Es versteht sich, dass sich eine Regenerationmindesttemperatur während des Verlaufs der Regeneration, insbesondere nach Aktivierung der Regeneration, ändern und insbesondere fallen kann.
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Zudem könnte hier alternativ der Startbrenner dazu genutzt werden, um die Entschwefelungseinrichtung oberhalb der Regenerationmindesttemperatur zu halten.
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Bevorzugt wird die dem Reformer zugeführte Oxidatorgasmenge anschließend an die Reduzierung der dem Reformer zugeführten Brennstoffmenge bzw. nach der Unterbrechung der Brennstoffzuführung zum Reformer, zwischen einem Minimalwert und einem Maximalwert eingestellt. Zweckmäßig entspricht der Minimalwert einer Untergrenze der im Reformerabgas enthaltenen Sauerstoffmenge, die zur Regeneration der Entschwefelungseinrichtung notwendig ist. Hierbei bezieht sich der Begriff "Reformerabgas" auch auf die Fälle, bei denen die Brennstoffzuführung zum Reformer gänzlich eingestellt wird und die Verbrennung im Reformer gestoppt wird. In diesen Fällen entspricht das Reformerabgas also im Wesentlichen dem dem Reformer zugeführten Oxidatorgas bzw der Oxidatorgasmenge.
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Der Maximalwert der dem Reformer zugeführten Oxidatorgasmenge wird hinsichtlich der Wirkung auf die zumindest eine Brennstoffzelle, insbesondere auf die Anode der Brennstoffzelle, gewählt. Bevorzugt entspricht der Maximalwert einer Obergrenze der Sauerstoffmenge stromab der Entschwefelungseinrichtung, die der Anode der Brennstoffzelle zuführbar ist. Dabei entspricht die Obergrenze derjenigen Sauerstoffmenge, die der Anode zuführbar ist, ohne dass diese dauerhaft beschädigt wird. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass der Regenerationsbetrieb während des Kaltstartes des Brennstoffzellensystems erfolgt, wodurch die Brennstoffzelle und somit auch die Anode eine vergleichsweise niedrige Temperatur aufweisen, so dass hier eine erhöhte Zuführung von Sauerstoff zur Anode und folglich auch zur Entschwefelungseinrichtung möglich ist, da eine entsprechende Oxidation der Anode temperaturabhängig ist und mit steigender Temperatur verstärkt wird.
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Das Brennstoffzellensystem, insbesondere der Reformer, wird auf den Normalbetrieb umgestellt, wenn ein vorbestimmter Parameter oder zwei oder mehrere vorbestimmte Parameter des Brennstoffzellensystems einen vorgegebenen Wert erreicht/erreichen. Der zumindest eine Parameter kann beliebig gewählt werden. Insbesondere kann der Parameter eine Brennstoffzellentemperatur der Brennstoffzelle bzw. der Brennstoffzelleneinheit sein, wobei die Umstellung auf den Normalbetrieb erfolgt, wenn die Brennstoffzellentemperatur eine vorgegebene Brennstoffenzellenminimaltemperatur überschritten hat, wobei die Brennstoffzellenminimaltemperatur beispielsweise der Brennstoffzellenbetriebstemperatur der zumindest einen Brennstoffzelle entsprechen kann. Auch kann die Umstellung auf den Normalbetrieb nach einer gewissen, vorgegebenen Zeit nach dem Kaltstart und/oder nach ansetzender Regeneration der Entschwefelungseinrichtung erfolgen. Alternativ oder zusätzlich erfolgt die Umstellung auf den Normalbetrieb, wenn die Regeneration der Entschwefelungseinrichtung, insbesondere des Entschwefelungskatalysators, abgeschlossen ist.
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Im Normalbetrieb wird der Reformer derart betrieben, dass das Oxidatorgas und der Brennstoff zum Reformatgas umgesetzt werden, so dass die Brennstoffzelle elektrische Energie, insbesondere in Form von elektrischer Spannung, bereitstellen kann. Im Normalbetrieb wird der Reformer also unterstöchiometrisch betrieben, so dass eine Oxidation der Anode der Brennstoffzelle vermieden wird.
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Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren mit Hilfe einer Steuereinrichtung umgesetzt. Dementsprechend kann ein solches Brennstoffzellensystem eine derartige Steuereinrichtung aufweisen, die derart ausgebildet bzw. ausgestaltet, insbesondere programmiert, ist, dass sie das Brennstoffzellensystem erfindungsgemäß steuern kann. Das Brennstoffzellensystem weist zudem eine Anodengaszuführeinrichtung zur Zuführung des Reformatgases zur Brennstoffzelle auf, wobei die Anodenabgaszuführeinrichtung den Reformer umfasst. Zudem weist das Brennstoffzellensystem eine Oxidatorgaszuführung zur Zuführung des Oxidatorgases zum Reformer sowie eine Brennstoffzuführung zur Zuführung des Brennstoffs zum Reformer auf.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen weist das Brennstoffzellensystem zumindest eine Temperaturmessvorrichtung vor, mit der die Temperatur des Reformers und/oder der Entschwefelungseinrichtung ermittelt werden kann. Bevorzugt ist die Temperaturmessvorrichtung derart ausgebildet bzw. positioniert, dass sie die Temperatur des Reformerkatalysators und/oder des Entschwefelungskatalysators messen kann. Vorzugsweise weist das Brennstoffzellensystem zwei derartige Temperaturmessvorrichtungen auf, die jeweils die Temperatur des Reformers, insbesondere des Reformerkatalysators oder die Temperatur der Entschwefelungseinrichtung, insbesondere des Entschwefelungskatalysators, messen. Auch kann eine weitere Temperaturmessvorrichtung vorgesehen sein, um die Temperatur des Brennstoffzellensystems zu ermitteln. Zweckmäßig ist die zumindest eine Temperaturmessvorrichtung mit der Steuereinrichtung verbunden, so dass die Steuereinrichtung die von der zumindest einen Temperaturmessvorrichtung ermittelte Temperatur abfragen bzw. ablesen kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das Brennstoffzellensystem einen Startbrenner auf, der wärmeübertragend mit der Entschwefelungseinrichtung und/oder mit der Brennstoffzelleneinheit und/oder mit dem Reformer gekoppelt ist. Zweckmäßig ist der Startbrenner derart ausgestaltet bzw. ausgebildet, dass er von der Steuereinrichtung steuerbar ist.
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Bei einer weiteren Ausführungsform weist das Brennstoffzellensystem eine Sauerstoffzuführeinrichtung zur Zuführung von Sauerstoff zur Entschwefelungseinrichtung auf. Hierbei erfolgt die Zuführung von Sauerstoff zur Entschwefelungseinrichtung mit Hilfe der Sauerstoffzuführeinrichtung bevorzugt direkt. D.h. insbesondere, dass die Sauerstoffzuführeinrichtung bevorzugt direkt fluidisch mit der Entschwefelungseinrichtung verbunden ist. Zweckmäßig ist auch die Sauerstoffzuführeinrichtung derart ausgestaltet bzw. ausgebildet, dass sie von der Steuereinrichtung steuerbar ist.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus der Zeichnung und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnung.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Die einzige 1 zeigt eine schaltplanartige, schematische, stark vereinfachte Darstellung eines Brennstoffzellensystems.
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Entsprechend 1 weist ein Brennstoffzellensystem 1 zumindest eine Brennstoffzelle 2 auf, die beispielsweise in einer Brennstoffzelleneinheit 3 integriert sein kann, wobei die gezeigte Brennstoffzelleneinheit 3 exemplarisch eine einzelne derartige Brennstoffzelle 2 aufweist. Die Brennstoffzelleneinheit 3 weist auf einer Kathodenseite 4 eine Kathode 5 und auf einer Anodenseite 6 eine Anode 7 auf. Die Kathode 5 und die Anode 7 sind durch einen Elektrolyten 8 voneinander getrennt. Die von der Brennstoffzelleneinheit 3 bzw. Brennstoffzelle 2 erzeugte elektrische Spannung ist an Elektroden 9 der Brennstoffzelle 2 abgreifbar und elektrischen Verbrauchern 10 zuführbar. Die Versorgung der Brennstoffzelleneinheit 2 mit Edukten ist über eine Kathodengaszuführeinrichtung 11 und eine Anodengaszuführeinrichtung 12 realisiert, wobei die Kathodengaszuführeinrichtung 11 die Kathodenseite 4 bzw. die Kathode 5 mit Kathodengas versorgt, während die Anodengaszuführeinrichtung 12 die Anodenseite 6 bzw. die Anode 7 mit Anodengas versorgt. Als Kathodengas kommt Luft zum Einsatz, wobei eine Fördereinrichtung 13 der Kathodengaszuführeinrichtung 11 die Luft zur Kathodenseite 4 fördert. Die Fördereinrichtung 13 kann bspw. als Pumpe oder Ventilator oder dergleichen ausgestaltet sein.
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Die Anodengaszuführeinrichtung 12 weist einen Reformer 14 auf, der die Anodenseite 6 bzw. die Anode 7 mit Reformatgas als Anodengas versorgt. Hierzu weist das Brennstoffzellensystem 1 eine Brennstoffzuführung 15 sowie eine Oxidatorgaszuführung 16 auf, welche den Reformer 14 mit einem Brennstoff bzw. einem Oxidatorgas, insbesondere mit Luft versorgen. Hierzu weisen die Brennstoffzuführung 15 und die Oxidatorgaszuführung 16 jeweils eine Fördereinrichtung 13 auf, wobei die Fördereinrichtung 13 der Brennstoffzuführung 15 den Brennstoff aus einem Brennstoffbehälter 17 zum Reformer 14 fördert, während die Fördereinrichtung 13 der Oxidatorgaszuführung 16 Luft als Oxidatorgas zum Reformer 14 fördert. Im Reformer 14 werden der Brennstoff und das Oxidatorgas zunächst in einem Mischraum 18 vermischt und gelangen zu einem stromab im Reformer 14 angeordneten Reformerkatalysator 19 des Reformers 14, wo sie zum Reformatgas umgesetzt werden können und anschließend zur Anodenseite 6 der Brennstoffzelleneinheit 2 gelangen. Das von der Anode 7 verbrauchte Reformatgas bzw. Anodenabgas gelangt zu einem Restgasbrenner 21, wo es zusammen mit dem Kathodenabgas der Kathode 5 verbrannt wird. Durch die Verbrennung des Anodenabgases und des Kathodenabgases im Restgasbrenner 21 entsteht ein heißes Restabgas, das über eine Abführung 22 vom Restgasbrenner 21 weggeführt wird. Hierbei ist die Abführung 22 mittels eines Wärmetauschers 23 wärmetauschend mit der Kathodengaszuführeinrichtung 11 gekoppelt, so dass das Restabgas das Kathodengas aufwärmt.
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Die Anodengaszuführeinrichtung 12 verfügt weiter über eine Entschwefelungseinrichtung 24, die das der Anodenseite 6 zuzuführende Reformatgas mit Hilfe eines Entschwefelungskatalysators 25 entschwefelt und dementsprechend stromab des Reformers 14 angeordnet ist. Ferner ist eine Entschwefelungsmesseinrichtung 26 zwischen der Entschwefelungseinrichtung 24 und der Anodenseite 6 angeordnet, um eine Entschwefelungsleistung der Entschwefelungseinrichtung 24 bzw. einen Sättigungsgrad des Entschwefelungskatalysators 25 zu messen. Zur Bestimmung des Sauerstoffgehalts bzw. der Sauerstoffkonzentration im durch die Anodengaszuführeinrichtung 12 strömenden Fluid sind des Weiteren zwei Sauerstoffmesseinrichtungen 27, die jeweils bspw. als Lambdasonde 27 ausgestaltet sein können, stromab des Reformers 14 und stromauf der Entschwefelungseinrichtung 24 bzw. stromab der Entschwefelungsmesseinrichtung 26 und stromauf der Anodenseite 6 angeordnet, wobei letztere Sauerstoffmesseinrichtung 27'' auch innerhalb der Brennstoffzelleneinheit 2 angeordnet sein kann. Zudem weist das Brennstoffzellensystem 1 drei Temperaturmessvorrichtungen 28 auf, wobei eine der Temperaturmessvorrichtungen 28' die Temperatur des Reformerkatalysators 19 ermittelt und eine der Temperaturmessvorrichtungen 28'' die Temperatur des Entschwefelungskatalysators 25 ermittelt, während die andere Temperaturmessvorrichtungen 28''' die Temperatur der Brennstoffzelleneinheit 3, insbesondere der Anode 7 der Brennstoffzelle 2 ermittelt
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Eine Sauerstoffzuführeinrichtung 20 des Brennstoffzellensystems 1 weist eine Fördereinrichtung 13 auf und ist mit der Entschwefelungseinrichtung 24 verbunden, um der Entschwefelungseinrichtung 24 Sauerstoff in Form von Luft zuzuführen.
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Das Brennstoffzellensystem 1 weist ferner einen Startbrenner 29 auf, der mit Hilfe einer Startbrenneroxidatorgaszuführung 30 mit Oxidatorgas, insbesondere mit Luft, und mit Hilfe einer Startbrennerbrennstoffzuführung 31 mit Brennstoff versorgt wird, wobei die Startbrenneroxidatorgaszuführung 30 und die Startbrennerbrennstoffzuführung 31 jeweils eine Fördereinrichtung 13 aufweisen. Hierbei fördert die Fördereinrichtung 13 der Startbrennerbrennstoffzuführung 31 den Brennstoff vom Brennstoffbehälter 17 zum Startbrenner 29. Im Startbrenner 29 wird das Gemisch aus Brennstoff und Oxidatorgas verbrannt, wodurch ein heißes Startbrennerabgas entsteht, welches mit Hilfe einer Startbrennerabführung 32 vom Startbrenner 29 abgeführt wird. Der Startbrenner 29 dient der Aufwärmung des Reformers 14, der Entschwefelungseinrichtung 24 sowie der Brennstoffzelleneinheit 3. Hierzu ist die Startbrennerabgasabführung 32 mit Hilfe von jeweils einer Wärmeübertragungseinrichtung 33 wärmeübertragend mit dem Reformer 14, der Entschwefelungseinrichtung 24 sowie der Brennstoffzelleneinheit 3 verbunden, wobei die Wärmeübertragungseinrichtung 33 derart ausgestaltet ist, dass sie das heiße Startbrennerabgas zum Reformer 14 bzw. zur Entschwefelungseinrichtung 24 oder zur Brennstoffzelleneinheit 3 hin und wieder abführen kann. Eine fluidische Verbindung der jeweiligen Wärmeübertragungseinrichtung 33 mit dem Inneren des Reformers 14, der Entschwefelungseinrichtung 24 bzw. der Brennstoffzelleneinheit 3 ist dabei bevorzugt vermieden. Zudem weist jede Wärmeübertragungseinrichtung 33 eine Ventileinrichtung 34 auf.
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Das Brennstoffzellensystem 1 weist ferner eine Steuereinrichtung 35 auf, die mittels Verbindungen 36 mit den jeweiligen Fördereinrichtungen 13 sowie mit den Sauerstoffmesseinrichtungen 27 und mit den Temperaturmessvorrichtungen 28 verbunden ist. Des Weiteren ist die Steuereinrichtung 35 mittels weiterer derartiger Verbindungen 30, die jedoch nicht gezeigt sind, mit der jeweiligen Ventileinrichtungen 34 der Wärmeübertragungseinrichtungen 33 verbunden. Die Verbindungen 36 der Steuereinrichtung 35 können hierbei jeweils sowohl drahtlos als auch drahtgebunden sowie direkt oder indirekt erfolgen. Auch können die jeweiligen Verbindungen 36, insbesondere die Verbindungen 36 zu den Fördereinrichtungen 13, bidirektional ausgestaltet sein, so dass die Steuereinrichtung 35 die damit verbundenen Bestandteile des Brennstoffzellensystems 1 sowohl ansteuern kann als auch von diesen Parameter wie beispielsweise einen Betriebszustand abfragen kann. Die Steuereinrichtung 35 kann insbesondere auch als eine externe Steuereinrichtung 29 ausgestaltet sein und beispielsweise bei einem zu einem Kraftfahrzeug gehörenden Brennstoffzellensystem 1 einer Steuereinrichtung 35 des Kraftfahrzeugs entsprechen.
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Die Steuereinrichtung 35 ist derart ausgestaltet bzw. programmiert, dass es insbesondere das nachfolgende beispielhaft beschriebene Verfahren durchführen kann.
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Die Steuereinrichtung 35 ist grundsätzlich in der Lage, das Brennstoffzellensystem 1 in einem Regenerationsbetrieb und einem Normalbetrieb zu betreiben. Hierbei wird das Brennstoffzellensystem 1 bei einem Kaltstart bzw. einem Startvorgang im Regenerationsbetrieb betrieben, um insbesondere die Entschwefelungseinrichtung 34 bzw. den Entschwefelungskatalysator 25 zu regenerieren. Anschließend wird das Brennstoffzellensystem 1 im Normalbetrieb betrieben, während dessen ein Regelbetrieb des Brennstoffzellensystems 1 erfolgt, bei dem insbesondere die Brennstoffzelle 2 die elektrische Spannung erzeugt.
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Im Regenerationsbetrieb steuert die Steuereinrichtung 25 die Fördereinrichtungen 13 der Brennstoffzuführung 15 sowie der Oxidatorgaszuführung 16 zum Reformer derart, dass sich das im Mischraum 18 des Reformers 14 bildende Gemisch verbrannt werden kann. In diesem Verbrennungsmodus des Reformers 14 wird der Reformer also überstöchiometrisch betrieben, wobei die Verbrennung des Gemischs dazu dient, den Reformer 14, insbesondere den Reformerkatalysator 19, aufzuwärmen. Durch die Verbrennung produziert der Reformer ein Reformerabgas, welches stromab des Reformers 14 zur Entschwefelungseinrichtung 24 gelangt. Mit Hilfe des heißen Reformerabgases ist es daher möglich, auch die Entschwefelungseinrichtung 24, insbesondere den Entschwefelungskatalysator 25, aufzuwärmen. Hierbei erfolgt eine Überwachung der Sauerstoffmenge bzw. der Sauerstoffkonzentration des Reformerabgases mit Hilfe der Sauerstoffmesseinrichtung 27'. Dabei wird die mit Hilfe der Fördereinrichtung 13 der Oxidatorzuführung 16 zum Reformer 14 geförderte Oxidatorgasmenge des Oxidatorgases von der Steuereinrichtung 35 derart eingestellt, dass die von der Sauerstoffmesseinrichtung 27' ermittelte Sauerstoffmenge des Reformerabgases zumindest einer Untergrenze entspricht, die zur Regeneration oder zur Aktivierung der Regenration der Entschwefelungseinrichtung 24, insbesondere des Entschwefelungskatalysators 25, notwendig ist. Die ansetzende Regeneration der Entschwefelungseinrichtung 24, insbesondere des Entschwefelungskatalysators 25, hängt hierbei von der Temperatur der Entschwefelungseinrichtung ab, wobei die Regeneration der Entschwefelungseinrichtung 24 oberhalb einer Regenerationsmindesttemperatur anfängt. Hierfür wird die Temperatur des Entschwefelungskatalysators 25 mit Hilfe der Temperaturmessvorrichtung 28'' überprüft und an die Steuereinrichtung 35 ermittelt, welche eine entsprechende Oxidatorgaszuführung zum Reformer 14 bzw. die von der Sauerstoffmesseinrichtung 27' ermittelte Sauerstoffmenge im Reformatabgas mit dieser Temperatur abgleicht. Die Untergrenze der zur Regeneration der Entschwefelungseinrichtung 24 notwendigen Sauerstoffmenge ist hierbei insbesondere für Temperaturen der Entschwefelungseinrichtung 24 bzw. des Entschwefelungkatalysators 25 relevant, die oberhalb der Regenerationsmindesttemperatur liegen.
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Wird durch die Temperaturmessvorrichtung 28' eine Temperatur des Reformers 14, insbesondere des Reformerkatalysators 19, ermittelt, die oberhalb einer vorgegebenen Reformersolltemperatur liegt, so unterbricht die Steuereinrichtung 35 die Zuführung des Brennstoffs zum Reformer 14, in dem sie beispielsweise die Fördereinrichtung 13 der Brennstoffzuführung 15 anhält. Dabei kann diese Temperatur des Reformers 14 oberhalb der Regenerationsmindesttemperatur liegen, so dass die Regeneration der Entschwefelungseinrichtung 24 bereits vor dem Erreichen dieser Temperatur des Reformers 14 anfangen kann. Durch die Unterbrechung der Zuführung des Brennstoffs zum Reformer 14 wird der Verbrennungsvorgang im Reformer 14 gestoppt, wodurch eine erhöhte Sauerstoffmenge zur Entschwefelungseinrichtung 24 gelangen kann und die Regeneration der Entschwefelungseinrichtung 24 verstärkt wird, sofern die Zuführung von Oxidatorgas zum Reformer 14 weiterhin erfolgt. In diesem Fall entspricht das Reformerabgas im Wesentlichen der Oxidatorgasmenge, die dem Reformer 14 zugeführt wird. Nach der Unterbrechung der Brennstoffzuführung zum Reformer 14 wird die dem Reformer 14 mit Hilfe der Fördereinrichtung 13 der Oxidatorgaszuführung 16 zugeführte Oxidatorgasmenge weiterhin derart eingestellt, dass eine Regeneration der Entschwefelungseinrichtung 24 gewährleistet ist. Die Steuereinrichtung 35 stellt die Oxidatorgasmenge, also bei einem Minimalwert ein, welcher der Untergrenze der für die Regeneration der Entschwefelungseinrichtung 24 notwendigen Sauerstoffmenge entspricht.
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Der Ablauf bzw. die Überwachung der Regeneration der Entschwefelungseinrichtung 24, insbesondere des Entschwefelungskatalysators 25, kann durch einen Vergleich der von den beiden Sauerstoffmesseinrichtungen 27 ermittelten Sauerstoffmenge bzw. Sauerstoffkonzentration realisiert sein, die von der Steuereinrichtung 35 überwacht werden. Ist die von der Sauerstoffmesseinrichtung 27' stromauf der Entschwefelungseinrichtung 24 ermittelte Sauerstoffmenge bzw. Sauerstoffkonzentration größer bzw. höher als die von der Sauerstoffmesseinrichtung 27'' stromab der Entschwefelungseinrichtung 24 ermittelte Sauerstoffmenge bzw. Sauerstoffkonzentration, so ist das ein Anzeichen für eine stattfindende bzw. ansetzende oder aktivierte Regeneration der Entschwefelungseinrichtung 24, insbesondere des Entschwefelungskatalysators 25. Sind die von den Sauerstoffmesseinrichtungen 27 ermittelten Sauerstoffmengen bzw. Sauerstoffkonzentrationen im Wesentlichen identisch, so ist das ein Hinweis dafür, dass die Regeneration noch nicht angefangen hat bzw. aktiviert wurde oder dass die Regeneration bereits abgeschlossen ist.
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Dementsprechend kann die Steuereinrichtung 35 ggf. die dem Reformer 14 zugeführte Oxidatorgasmenge erhöhen, um die Sauerstoffmenge bzw. Sauerstoffkonzentration stromab des Reformers zu erhöhen, um beispielsweise die Regeneration der Entschwefelungseinrichtung zu aktivieren oder am Laufen zu halten. Die Steuereinrichtung 25 erhöht die dem Reformer zugeführte Oxidatorgasmenge 14 jedoch nicht beliebig. Hierfür ist die stromab der Entschwefelungseinrichtung 24 mit Hilfe der Sauerstoffmesseinrichtung 27'' gemessene Sauerstoffmenge bzw. Sauerstoffkonzentration maßgeblich. Die Steuereinrichtung 35 stellt die Oxidatorgasmenge, die dem Reformer 14 zugeführt wird, höchstens bei einem Maximalwert ein, der einer Obergrenze der Sauerstoffmenge bzw. der Sauerstoffkonzentration entspricht, die der Anode 7 der Brennstoffzelle 2 bzw. der Brennstoffzelleneinheit 3 zuführbar ist, ohne dass die Anode 7 dauerhaft beschädigt wird. Folglich stellt die Steuereinrichtung 35 die dem Reformer 14 zuzuführende Oxidatorgasmenge zwischen dem Minimalwert und dem Maximalwert ein, wobei die Oxidatorgasmenge bevorzugt im Bereich des Maximalwerts eingestellt wird, um die Regeneration der Entschwefelungseinrichtung 24 zu maximieren.
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Die Variation der Sauerstoffmenge bzw. der Sauerstoffkonzentration stromab des Reformers kann selbstverständlich auch über eine Änderung der dem Reformer zugeführten Brennstoffmenge oder eine Änderung der dem Reformer zugeführten Brennstoffmenge und der dem Reformer zugeführten Oxidatorgasmenge erfolgen.
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Das Aufwärmen der Entschwefelungseinrichtung 24 während des Startvorganges kann alternativ oder zusätzlich mit Hilfe des Startbrenners 29 geschehen. Hierzu steuert die Steuereinrichtung 35 die Fördereinrichtungen 13 der Startbrennerbrennstoffzuführung 31 und der Startbrenneroxidatorgaszuführung 30 derart, dass innerhalb des Startbrenners 29 eine Verbrennung stattfindet und das heiße Startbrennerabgas erzeugt wird. Insbesondere kann dies während bzw. nach der Unterbrechung der Brennstoffzuführung zum Reformer 14 der Fall sein, um die Entschwefelungseinrichtung 24 oberhalb der Regenerationsmindesttemperatur zu halten.
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Die Zuführung von Sauerstoff zur Entschwefelungseinrichtung 24 während des Regenerationsbetriebs kann alternativ oder zusätzlich mit Hilfe der Sauerstoffzuführungeinrichtung 20 erfolgen, wobei die Steuereinrichtung 35 hier die Fördereinrichtung 13 der Sauerstoffzuführeinrichtung 20 ansteuert. Ist dies der Fall, so ist die der Entschwefelungseinrichtung 24 zugeführte Sauerstoffmenge durch die von der Sauerstoffzuführeinrichtung 20 zur Entschwefelungseinrichtung 24 gelangende Sauerstoffmenge gegeben. Werden sowohl der Reformer 14 als auch die Sauerstoffzuführeinrichtung 20 zur Versorgung der Entschwefelungseinrichtung 24 mit Sauerstoff genutzt, so können die Fördereinrichtungen 13 der Sauerstoffzuführeinrichtung 20 sowie die Fördereinrichtung 13 der Oxidatorgaszuführung 16 von der Steuereinrichtung 35 angesteuert werden, um die zur Entschwefelungseinrichtung 24 gelangende Sauerstoffmenge bzw. die Sauerstoffmenge stromab der Entschwefelungseinrichtung 24 zu variieren.
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Auch kann die Sauerstoffzuführeinrichtung 20 mit der Kathodengaszuführeinrichtung 11 zusammenwirken und insbesondere fluidisch verbunden sein, um die Entschwefelungseinrichtung 24 mit Sauerstoff zu versorgen oder die Sauerstoffzuführung zur Entschwefelungseinrichtung 24 kann zumindest teilweise mit Hilfe der Kathodengaszuführeinrichtung 11 erfolgen. Ferner könnte die Sauerstoffzuführeinrichtung 20 fluidisch mit der Startbrennerabgasabführung 32 verbunden sein, um die Entschwefelungseinrichtung 24 zumindest teilweise mit Sauerstoff zu versorgen oder die Sauerstoffzuführung zur Entschwefelungseinrichtung 24 könnte zumindest teilweise mit Hilfe des Startbrenners 29 erfolgen
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Nach erfolgter Regeneration erfolgt die Umstellung auf den Normalbetrieb. Alternativ oder zusätzlich kann das Brennstoffzellensystem 1 auf den Normalbetrieb umgestellt werden, wenn die Brennstoffzelleneinheit 3 bzw. die Brennstoffzelle 2 eine vorgegebene Temperatur, die insbesondere der Betriebstemperatur der Brennstoffzelle 2 entspricht, erreicht. Hierzu wird die Temperatur der Brennstoffzelle 2 mit Hilfe der Temperaturmessvorrichtung 28''' ermittelt und überwacht. Bei der Umstellung zum Normalbetrieb steuert die Steuereinrichtung 35 die Fördereinrichtungen 13 der Brennstoffzuführung 15 sowie der Oxidatorgaszuführung 16 derart, das sich im Mischraum 18 des Reformers 14 ein unterstöchiometrisches Gemisch bildet, welches vom Reformerkatalysator 19 zum Reformatgas umgesetzt wird. Das Reformatgas wird stromab des Reformers 14 in der Entschwefelungseinrichtung 24, insbesondere mit Hilfe des Entschwefelungskatalysators 25, entschwefelt und gelangt anschließend zur Anodenseite 6 der Brennstoffzelleneinheit 3. Hierbei kann die Zuführung von Brennstoff bzw. Oxidatorgas zum Startbrenner 29 unterbrochen werden. Es ist jedoch auch denkbar, den Startbrenner 29 für eine gewisse Zeit weiter zu betreiben, um beispielsweise die Brennstoffzelle 2 und/oder den Reformer 14 auf eine jeweilige Betriebstemperatur zu bringen.
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Während des Normalbetriebes erfolgt eine Überwachung der Entschwefelungsleistung der Entschwefelungseinrichtung 24 mit Hilfe der Entschwefelungsmesseinrichtung 26, wobei die Steuereinrichtung 35 derart ausgestaltet bzw. programmiert sein kann, dass sie bei einer unzureichenden Entschwefelungsleistung der Entschwefelungseinrichtung 24 bzw. bei einer Sättigung des Entschwefelungskatalysators 25 eine Regeneration der Entschwefelungseinrichtung 24 einleiten bzw. durchführen kann, welche sich vom zuvor beschriebenen Regenerationsbetrieb unterscheiden kann. Hierbei kann die Zuführung von Sauerstoff zur Entschwefelungseinrichtung 24 ausschließlich oder überwiegend mit Hilfe der Sauerstoffzuführeinrichtung 20 erfolgen, um einen Betrieb des Reformers 14 nicht oder zumindest unerheblich zu beeinflussen.