DE102012110908A1 - Vorrichtung zur thermischen Sicherung von elektrischen Verbindungsstellen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur thermischen Sicherung von elektrischen Verbindungsteilen, umfassend wenigstens ein Eingangsanschlussteil (2) zur Aufnahme eines elektrischen Eingangskontakts und wenigstens ein Ausgangsanschlussteil (3) zur Aufnahme eines elektrischen Ausgangskontaktes, die über eine elektrische Leitung (4) miteinander verbunden sind, wobei zwischen Eingangsanschlussteil (2) und Ausgangsanschlussteil (3) Mittel zur irreversiblen Unterbrechung der elektrischen Leitung (4) bei Überschreiten einer definierten Temperatur angeordnet sind.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur thermischen Sicherung von elektrischen Verbindungsstellen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Feuerschäden an Gebäuden sind häufig verursacht durch Überhitzung von elektrischen Verbindungsteilen, wie beispielsweise Steckdosen, Schaltern oder auch Verbindungsteilen in Abzweigdosen. Ursache hierfür sind lockere Kontakte, wodurch sich ein höherer Übergangswiderstand ergibt. Beispielsweise werden Kontakte in Steckdosen durch Federkraft niederohmig gehalten. Wenn die Kontaktkraft zu gering ist, beispielsweise im Fall von ausgeleierten Kontaktfedern in den Steckdosen, ergibt sich ein erhöhter Übergangswiderstand, wodurch sich die Kontaktstelle erhitzt. Diese Überhitzung wird jedoch von den regelmäßig vorhandenen elektrischen Überstromschutzeinrichtungen nicht erkannt, da sich der Stromfluss in der Regel nicht ändert. Die Sicherungseinrichtungen lösen häufig erst aus, wenn es bereits zum Kabelbrand gekommen ist und durch thermische Verformung und Kontakt der Leitungen miteinander ein Kurzschluss erfolgt.
- Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zur thermischen Sicherung von elektrischen Verbindungsteilen zu schaffen, die Kabelbrände verursacht durch erhöhte Übergangswiderstände wirksam verhindert. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst.
- Mit der Erfindung ist eine Vorrichtung zur thermischen Sicherung von elektrischen Verbindungsteilen geschaffen, die ein Entstehen von Kabelbränden auf Grund von erhöhten Übergangswiderständen wirksam verhindert. Durch das Vorsehen von Mitteln zur irreversiblen Unterbrechung der elektrischen Leitung überschreiten einer definierten Temperatur ist eine Unterbrechung des Stromflusses bewirkt, bevor es zu einem Kabelbrand bzw. zur Entzündung brennbarer Stoffe kommen kann.
- In Weiterbildung der Erfindung umfasst die elektrische Leitung einen aus zwei gegen eine Federspannung über ein Schmelzteil zusammengehaltenen überlappenden Leitungsabschnitten gebildeten Verbindungsabschnitt, wobei das Thermoelement derart ausgebildet ist, dass die Verbindung der Leitungsabschnitte bei Erreichen einer Grenztemperatur unterbrochen wird. Hierdurch ist eine einfache mechanische und zugleich zuverlässige Unterbrechung der elektrischen Leitung bei Überschreiten der Grenztemperatur gewährleistet. Die durch den Übergangswiderstand indizierte Hitzeentwicklung wird so gestoppt.
- In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Schmelzteil in Form eines Kunststoffteils ausgebildet, welches die beiden Leitungsabschnitte zusammenhält und das eine Schmelztemperatur im Bereich von 100° bis 300°C aufweist, wodurch bei Erreichen der Schmelztemperatur die Leitungsabschnitte bedingt durch die Federspannung auseinander bewegt werden, wodurch die elektrische Verbindung zwischen den Leitungsabschnitten unterbrochen ist. Alternativ kann das Schmelzteil auch aus einem Metall mit niedrigem Schmelzpunkt wie bspw. Zinn hergestellt sein.
- Bevorzugt ist das Schmelzteil mit einer Sollbruchstelle versehen. Hierdurch ist eine ruckartige Trennung der Leitungsabschnitte erzielt, wodurch die Bildung eines Lichtbogens vermieden ist.
- Vorzugsweise ist wenigstens einer beiden Leitungsabschnitte aus einem Federmetall, vorzugsweise Federstahl hergestellt und entgegen des gegenüberliegenden Leitungsabschnitts in Art einer Plattfeder gebogen ausgebildet. Hierdurch ist kein zusätzliches Federelement erforderlich.
- In alternativer Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens einer der beiden Leitungsabschnitte durch eine Feder, bevorzugt eine Schrauben- oder Gummifeder, entgegen den gegenüberliegenden Leitungsabschnitt vorgespannt. Hierdurch ist eine zuverlässige Trennung der Verbindung zwischen den beiden Leitungsabschnitten beim Schmelzen des Thermoelements erzielt.
- In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Verbindungsteil ein Gehäuse auf, wobei das Thermoelement durch eine mit einer Flüssigkeit gefüllten Glasampulle mit definierter Auslösetemperatur gebildet ist, die derart zwischen Gehäuse und den Leistungsabschnitt angeordnet ist, dass die Leitungsabschnitte durch die Glasampulle gegeneinander gepresst sind. Derartige Glasampullen sind aus dem Bereich der Sprinkleranlagen bekannt. Sobald sich die Glasampulle erwärmt, so erwärmt sich die Flüssigkeit innerhalb der Glasampulle, bis diese aufgrund der Ausdehnung der Flüssigkeit zerplatzt. Es sind verschiedene Glasampullen für verschiedene Auslösetemperaturen verfügbar.
- In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Verbindungsteil ein Gehäuse auf, wobei an dem Gehäuse ein Steg angeordnet ist, durch den die Leitungsabschnitte gegeneinander gepresst sind und der zumindest bereichsweise aus einem Kunststoff gebildet ist, der eine Schmelztemperatur von 100° bis 300° aufweist, wodurch bei Erreichen der Schmelztemperatur der Steg bedingt durch die Federspannung wegklappt und die Leitungsabschnitte auseinander bewegt werden. Hierdurch ist die Bauteilanzahl reduziert. Insbesondere ist kein separates Schmelzteil angeordnet.
- Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben.
- Es zeigen:
-
1 die schematische Darstellung einer Steckdose; -
2 die schematische Darstellung eines Schalters und -
3 die schematische Darstellung des Verbindungsabschnitts aus1 , - a) in Ausgangsstellung;
- b) in unterbrochenem Zustand bei Überschreiten einer Grenztemperatur.
- Die als Ausführungsbeispiel gewählte Vorrichtung gemäß
1 ist in Form einer Steckdose1 ausgebildet. Die Steckdose1 umfasst eine Eingangsanschlussklemme2 zum Anschluss einer Phase und eine weitere Eingangsanschlussklemme2’ zum Anschluss eines Nullleiters. Die Eingangsanschlussklemmen2 ,2’ sind jeweils über eine Leitung4 ,4’ mit einer Ausgangsanschlussklemme3 ,3’ verbunden. Die Ausgangsanschlussklemmen3 ,3’ sind in bekannter Art und Weiser als Federklemmen zur Aufnahme eines – nicht dargestellten – Kontaktstifts eines – nicht dargestellten – Netzsteckers ausgebildet. - Phasenseitig ist in der Leitung
4 ein Verbindungsabschnitt41 angeordnet, der aus zwei einander überlappenden Leitungsabschnitten42 ,43 gebildet ist. Die beiden Leitungsabschnitte42 ,43 sind jeweils mit einer zueinander entgegen ausgerichteten Einbuchtung44 versehen. Im Bereich der Einbuchtungen44 sind die beiden Leitungsabschnitte42 ,43 über eine Kunststoffhülse5 derart miteinander verbunden, dass sie gegeneinander gepresst werden, wodurch eine niederohmige Verbindung erzielt ist. Die Einbuchtungen44 fungieren hierbei als zusätzliches federndes Element, wodurch die Verbindung der beiden Leitungsabschnitte42 ,43 verbessert ist. - Im Ausführungsbeispiel ist der Ausgangsanschlussklemme
3 zugewandter zweiter Leitungsabschnitt43 aus Federstahl hergestellt und entgegen dem gegenüberliegenden ersten Leitungsabschnitt in Art einer Blattfeder gebogen ausgebildet. Der zweite Leitungsabschnitt43 ist so gegen die Kunststoffhülse5 vorgespannt. Im Ausführungsbeispiel ist die Kunststoffhülse5 aus Polyamid (PA12) hergestellt. PA12 hat eine Schmelztemperatur von 178° Celsius. - In
3 ist die Funktionsweise des Verbindungsabschnitts41 der Steckdose1 dargestellt. In3a) ist der Verbindungsabschnitt41 im Ausgangszustand gezeigt. Die Leitungsabschnitte42 ,43 sind über die Kunststoffhülse5 gegeneinander gepresst, wodurch eine niederohmige Verbindung erzielt ist. Bei Überschreiten der Grenztemperatur – vorliegend entsprechend der Schmelztemperatur von 178° Celsius – weicht die Kunststoffhülse5 auf und wird durch die Vorspannung des federartig ausgestalteten zweiten Leitungsabschnitts43 zerstört. Durch die Federkraft wird der zweite Leitungsabschnitt43 von dem ersten Leitungsabschnitt42 wegbewegt, wodurch die elektrische Verbindung zwischen den beiden Leitungsabschnitten42 ,43 unterbrochen ist (vgl.3b) ). - In
2 ist ein elektrisches Verbindungsteil in Form eines Schalters1’ gezeigt. Eingangsseitig des Schalters ist eine Eingangsanschlussklemme2 zum Anschluss einer Phase angeordnet. Das Ausgangsanschlussteil ist hier durch eine den Schaltkontakt31 aufnehmende Kontakt32 gebildet. Zwischen Kontaktaufnahme32 und Eingangsanschlussklemme4 ist in der Leitung4 widerrum ein Verbindungsabschnitt41 der vorstehend beschriebenen Art angeordnet. Ergibt sich zwischen Schaltkontakt31 und Kontaktaufnahme32 bspw. aufgrund des Versagens einer Feder des Schalters1’ ein hoher Übergangswiderstand, durch den eine Hitzeentwicklung entsteht, wird bei Erreichen der Schmelztemperatur des Schmelzteils, vorliegend der Kunststoffhülse5 , diese zerstört und die elektrische Verbindung zwischen dem ersten Leitungsabschnitt41 und dem zweiten Leitungsabschnitt42 wird unterbrochen, wodurch die Hitzeentwicklung gestoppt wird. Selbstverständlich kann es sinnvoll sein, zusätzlich auch eine Vorrichtung der zuvor beschriebenen Art in dem Nullleiter vorzusehen.
Claims (9)
- Vorrichtung zur thermischen Sicherung von elektrischen Verbindungsteilen, umfassend wenigstens ein Eingangsanschlussteil (
2 ) zur Aufnahme eines elektrischen Eingangskontakts und wenigstens ein Ausgangsanschlussteil (3 ) zur Aufnahme eines elektrischen Ausgangskontaktes, die über eine elektrische Leitung (4 ) miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Eingangsanschlussteil (2 ) und Ausgangsanschlussteil (3 ) Mittel zur irreversiblen Unterbrechung der elektrischen Leitung (4 ) bei Überschreiten einer definierten Temperatur angeordnet sind. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Leitung (
4 ) eine aus zwei gegen eine Federspannung über ein Schmelzteil zusammengehaltenen überlappenden Leitungsabschnitten (42 ,43 ) gebildeten Verbindungsabschnitt (41 ) umfasst, wobei das Thermoelement derart ausgebildet ist, dass der elektrische Kontakt der Leitungsabschnitte (42 ,43 ) bei Erreichen einer Grenztemperatur unterbrochen wird. - Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmelzteil in Form eines Kunststoffteils (
5 ) ausgebildet ist, welches die beiden Leitungsabschnitte (42 ,43 ) zusammenhält und das eine Schmelztemperatur im Bereich von100 bis300 Grad aufweist, wodurch bei Erreichen der Schmelztemperatur die Leitungsabschnitte (42 ,43 ) bedingt durch die Federspannung auseinander bewegt werden, wodurch der elektrische Kontakt zwischen den Leitungsabschnitten (42 ,43 ) unterbrochen ist. - Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der beiden Leitungsabschnitte (
42 ,43 ) aus einem Federmetall hergestellt ist und in einer dem gegenüberliegenden Leitungsabschnitt (43 ,42 ) entgegen gerichteten Richtung in Art einer Blattfeder gebogen ausgebildet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der beiden Leitungsabschnitte (
42 ,43 ) durch eine Feder, bevorzugt eine Schrauben- oder Gummifeder, dem gegenüberliegenden Leitungsabschnitt (43 ,42 ) entgegen gerichtet vorgespannt ist. - Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsteil ein Gehäuse aufweist, wobei das Thermoelement durch eine mit einer Flüssigkeit gefüllten Glasampulle mit definierter Auslösetemperatur gebildet ist, die derart zwischen Gehäuse und den Leitungsabschnitten (
42 ,43 ) angeordnet ist, dass die Leitungsabschnitte (42 ,43 ) durch die Glasampulle gegeneinander gepresst sind. - Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsteil ein Gehäuse aufweist, wobei an dem Gehäuse ein Steg angeordnet ist, durch den die Leitungsabschnitte (
42 ,43 ) gegeneinander gepresst sind und der zumindest bereichsweise aus einem Kunststoff gebildet ist, der eine Schmelztemperatur im Bereich von 100 bis 300 Grad Celsius aufweist, wodurch bei Erreichen der Schmelztemperatur bedingt durch die Federspannung der Steg wegklappt und die Leitungsabschnitte (42 ,43 ) auseinander bewegt werden. - Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsteil durch eine Steckdose (
1 ) gebildet ist, wobei das Ausgangsanschlussteil in Form eines federnden Steckkontaktes (3 ) zur Aufnahme eines Kontaktstifts eines mit der Steckdose (1 ) korrespondierenden Steckers ausgebildet ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsteil durch einen einen Schaltkontakt (
31 ) aufweisenden Schalter (1' ) gebildet ist, wobei das Ausgangsanschlussteil in Form einer Aufnahme (32 ) für den Schaltkontakt (31 ) ausgebildet ist.
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Citations (5)
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- 2012-11-13 DE DE201210110908 patent/DE102012110908A1/de not_active Withdrawn
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