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Die Erfindung betrifft eine Ortungshilfe zum Aufspüren von Kunststoffrohren, die im Erdboden verlegt oder anderweitig verdeckt installiert worden sind.
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Bei der konventionellen Verlegung von Kunststoffrohren im Erdboden wird zunächst ein Graben ausgehoben und anschließend eine Vielzahl von miteinander zu einer Rohrleitung längs miteinander oder zu einem Rohrbündel verbundenen Kunststoffrohren im Graben verlegt. Alternativ kann die Verlegung grabenlos erfolgen.
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Bei offener Bauweise wird beim Verfüllen des Grabens in einem vorgegebenen Abstand über dem Rohr ein Signalband in das Erdreich eingelegt, das bei späteren Erdarbeiten signalisiert, dass an dieser Stelle unter dem Signalband ein oder mehrere Rohre verlegt worden sind.
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Werden die Kunststoffrohre jedoch im Spülbohrverfahren oder einem anderen grabenlosen Verfahren verlegt, lässt sich ein zusätzliches Signalband nicht, bzw. nur mit Beschädigungsrisiko in den Erdboden einbringen.
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Aus der
EP 0 302 408 A2 geht ein Kunststoffrohr hervor, das von einer Dämmung umschlossen ist, die mit einer Ortungshilfe zur Lokalisierung des jeweiligen Verlaufs der Kunststoffrohrleitung versehen ist. Zu diesem Zweck ist ein langgestrecktes Metallelement integriert, das mit einem üblichen Metalldetektor geortet werden kann. Dieses Metallelement kann während des Ummantelns des Kunststoffrohres mit integriert werden.
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Das Metallelement kann entweder zwischen einem Schutzrohr und dem Dämmmaterial oder auch zwischen dem Schutzrohr und der Kunststoffrohrleitung angeordnet sein. Alternativ kann das Metallelement auch direkt wendelförmig um die Kunststoffrohrleitung gewickelt sein.
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Eine entsprechende Anordnung eines solchen Metallelementes an Kunststoffrohren, die direkt und ohne Dämmung im Erdboden verlegt werden sollen, ist nicht möglich, weil das Metallelement beim Transport und beim Einbau in den Erdboden beschädigt oder vom Rohr abgetrennt werden kann und somit seine Aufgabe nicht mehr erfüllen kann.
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In der
DE 31 49 726 A1 wird ein Suchverfahren für unter der Erdoberfläche befindliche, nichtmetallische Rohrleitungen beschrieben. Dazu werden in einer mit Wasser gefüllten Rohrleitung hochfrequente elektromagnetische Wellen angeregt, deren Streustrahlung radial auswärts gerichtet ist. Die Streustrahlung kann mit über dem Erdboden befindlichen Empfangseinrichtungen geortet werden. An der Stelle, wo ein Feldstärkemaximum gemessen wird, befindet sich die Rohrleitung.
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Allerdings ist es erforderlich, die Einspeisung direkt außen am Rohr mit Hilfe von Antennen vorzunehmen. Das ist aber nur möglich, wenn das zu ortende Rohr an einer Stelle freigelegt wird, wozu das Graben eines Schachtes erforderlich ist. Dieses Verfahren ist deswegen und wegen der umständlichen Handhabung sehr aufwändig und ist auch nur dann sinnvoll, wenn die Lage der Rohrleitung einigermaßen bekannt ist.
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Aus der
DE 20 2005 016 234 U1 geht ein Kunststoffrohr hervor, bei dem möglichst nahe der Außenwandung ein wendelförmig angeordneter elektrischer Leiter um das Kunststoffrohr verläuft. Der Leiter soll es ermöglichen, Beschädigungen der Außenhaut des Kunststoffrohres nach dem Einbau feststellen zu können. Hier ist in jedem Fall funktionsbedingt eine Doppelwendel erforderlich.
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In der
DE 10 2011 000 432 A1 wird ein Kunststoffrohrbündel aus zwei parallel verlaufenden Kunststoffrohren beschrieben, das mit einem gemeinsamen Schutzmantel versehen ist und bei dem unterhalb der Schutzschicht ein wellen- oder zickzackförmig verlaufender Leiter längs der beiden Kunststoffrohre als Ortungshilfe angeordnet ist.
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Die
US 5 682 141 A bezieht sich auf eine Anzeigevorrichtung für im Untergrund befindliche Objekte. Die Vorrichtung besteht aus einem Band, auf dem ein Futteral für einen elektrischen Leiter, z. B. aus Kupferlitze, angeordnet ist. Das Band besteht aus einem faserverstärkten PE-Material und wird im Erdboden in einem Abstand oberhalb einer zu ortenden Rohrleitung eingebracht.
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Zum Bestimmen des Verlaufs des Bandes mit einem Sensor wird der elektrische Leiter mit einer Spannungsquelle verbunden.
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Aus der
DE 33 00 943 A1 geht ein elektrisch beheizbares Band zur Herstellung einer Muffenverbindung für wärmeisolierte Heizungsrohre hervor. Zwischen zwei Kunststoffbändern ist dazu ein mäanderartig geformter Widerstandsdraht eingebettet.
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Durch die mäanderartige Ausformung des Widerstandsdrahtes wird ein Heizband geschaffen werden, das beim Schweißvorgang das Auftreten von Lunkern vermeidet. Das Band soll zudem aus einem Material bestehen, das mit dem Material des Außenrohres der zu verschweißenden Rohre übereinstimmt.
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Zum Herstellen einer Muffenverbindung wird das Band um die Schweißstelle herum gelegt und dann an eine Spannungsquelle angeschlossen.
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Die
DE 37 12 355 A1 bezieht sich auf ein Band aus thermoplastischem Kunststoff zur Abdeckung einer Verbindungsstelle von Leitungsrohren aus Kunststoff, insbesondere auf wärmeisolierten Leitungsrohren und auf ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Bandes, bei dem ein oder mehrere Heizleiter entlang von drei Außenkanten mäander- oder sinusartig in dessen Oberfläche eingebettet sind. Dazu wird bei einer Temperatur von ca. 200 °C ein Druck auf den Draht ausgeübt, so dass dieser in die Oberfläche des Kunststoffbandes eingedrückt wird.
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Weiterhin bezieht sich die
US 3 367 370 A auf eine Kunststoffrohrkonstruktion mit einem längs des Rohres oder spiralförmig verlaufenden Draht oder Metallband. Der Draht oder das Metallband sind in Kunststoff eingebettet. Dieser Draht bzw. das Metallband dient zum Aufspüren des Rohrverlaufs.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kunststoffrohr mit einer Ortungshilfe zu versehen, die einfach gestaltet ist, sich längs des Kunststoffrohres, bzw. bei einer Rohrleitung, die aus einer Vielzahl von Kunststoffrohren besteht, über die gesamte Rohrleitung erstreckt und die mit einfachen Mitteln realisierbar ist.
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Die Aufgabe wir dadurch gelöst, dass mindestens ein sinusähnlich gewellter metallischer Ortungsdraht flach liegend zwischen zwei miteinander verbundenen Kunststoffbändern längs derselben verlaufend angeordnet ist, wobei die Kunststoffbänder durch eine Klebe- oder Schmelzklebeverbindung dauerhaft miteinander verbunden sind und wobei die miteinander verbundenen Kunststoffbänder längs zu dem Kunststoffrohr verlaufen und auf dem Kunststoffrohr befestigt sind.
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Eine solche Ortungshilfe lässt sich mit besonders einfachen Mitteln realisieren und erlaubt die Ortung der Kunststoffrohrleitung mit Hilfe von üblichen Metalldetektoren, oder wenn der Ortungsdraht an eine Spannungsquelle angeschlossen wird, mit einem Spannungsdetektor.
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Weiterhin bietet die Erfindung auf Grund der sinusähnlichen Wellung des Ortungsdrahtes eine einfache Möglichkeit zur Verbindung von Ortungsdrähten miteinander.
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Der sinusähnlich gewellte Ortungsdraht kann einen runden, flachen bzw. bandförmigen, eckigen oder ovalen Querschnitt aufweisen.
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Der Ortungsdraht kann auch in einem längs zusammengefalteten Kunststoffband angeordnet sein.
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Alternativ können das Kunststoffband oder die Kunststoffbänder nach dem oder beim Extrudiervorgang auf das Kunststoffrohr aufgebracht werden.
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Durch das auf die Kunststoffrohre aufgebrachte Kunststoffband ist es möglich, dieses auch bei einer grabenlosen Rohrverlegetechnik mit in den Erdboden einzubringen, wodurch eine spätere Ortung des Trassenverlaufes ermöglicht wird. Voraussetzung ist allerdings, dass die Ortungsdrähte der einzelnen Rohre nach deren Zusammenfügen durch eine der bekannten Schweißtechniken elektrisch zu einem durchgehenden Leiterzug miteinander verbunden werden.
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Wenn der Ortungsdraht zwischen zwei Kunststoffbändern angeordnet ist, können das Zusammenfügen der Kunststoffbänder und das Aufbringen auf das Kunststoffrohr gleichzeitig mit dem Extrudiervorgang erfolgen.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Ortungsdrähte der Kunststoffbänder oder der miteinander verbundenen Kunststoffbänder der einzelnen Kunststoffrohre bei einer Rohrleitung aus einer Vielzahl von aneinandergefügten Kunststoffrohren zu einem durchgehenden Leiter miteinander verbunden sind.
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In einer weiteren besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist das Kunststoffrohr mit einer zusätzlichen polymeren Schutzschicht umhüllt, wobei sich das Kunststoffband mit dem integrierten Ortungsdraht zwischen dem Kunststoffrohr und der Schutzschicht befindet. Auf diese Weise wird ein besonders guter Schutz der Ortungshilfe erreicht, so dass eine grabenlose Verlegetechnologie problemlos angewendet werden kann.
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Selbstverständlich kann der Ortungsdraht anstelle der sinusähnlichen Wellung auch anderweitig, etwa zick-zack-förmig oder mäanderähnlich, ausgeführt sein.
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Wird der Ortungsdraht an eine geeignete Stromquelle angeschlossen, so wird die Ortung durch das sich um den Ortungsdraht ausbildende elektrische Feld weiter vereinfacht, oder es kann festgestellt werden, ob an einer Stelle der Rohrleitung eine Unterbrechung infolge einer Beschädigung aufgetreten ist.
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Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
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Die erfindungsgemäße Ortungshilfe besteht aus einem Kunststoffband, in das ein sinusähnlich gewellter metallischer Ortungsdraht über die gesamte Länge flach liegend eingebracht ist, das längs eines Kunststoffrohres angeordnet ist. Der Ortungsdraht kann auch zick-zack-förmig oder mäanderähnlich gewellt sein. Der Ortungsdraht kann aus Aluminium, Kupfer oder einem anderen Metall, bzw. einem anderen geeigneten Material bestehen und einen beliebigen Querschnitt aufweisen.
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Der Begriff „Kunststoffrohr“ soll nachfolgend stellvertretend für beliebige Ausführungen von Kunststoffrohren stehen, wie einschichtige Kunststoffrohre oder mehrschichtige Kunststoffrohre, die aus einem Kernrohr und einer oder mehreren aufgebrachten Kunststoffschichten bestehen, die unterschiedliche Aufgaben erfüllen und die auch auf der Innenseite des Kernrohres eine oder mehrere zusätzliche Beschichtungen aufweisen können.
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In einer Variante der Erfindung wird der gewellte Ortungsdraht flach liegend zwischen zwei Kunststoffbändern angeordnet, die durch eine Klebe- oder Schmelzklebeverbindung dauerhaft miteinander verbunden sind. In diesem Fall wird der Ortungsdraht vor dem Klebe- oder Schmelzklebevorgang zwischen die Kunststoffbänder eingelegt.
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Selbstverständlich kann der Ortungsdraht auch auf ein breiteres Kunststoffband außermittig aufgelegt werden, das anschließend längs zusammengefaltet und gleichzeitig oder anschließend durch Kleben oder Schmelzkleben zusammengefügt wird. Das Ergebnis entspricht dann der Variante mit zwei aufeinandergelegten Kunststoffbändern.
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Das mit dem gewellten Ortungsdraht präparierte Kunststoffband kann direkt auf das Kunststoffrohr aufgebracht und durch eine Klebe- oder Schmelzklebeverbindung auf dessen Oberfläche befestigt werden.
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Das mit dem Ortungsdraht präparierte Kunststoffband oder die Kunststoffbänder können auch nach oder während des Extrudierens auf das Kunststoffrohr aufgeschmolzen oder aufgeklebt werden.
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Werden die mit dem Kunststoffband versehenen Kunststoffrohre durch Stumpf- oder Muffenschweißen zu einer Rohrleitung längs aneinander gefügt, ist es sinnvoll, die Ortungsdrähte der einzelnen Kunststoffbänder miteinander zu einem durchgehenden elektrischen Leiter zu verbinden. Dazu muss an den beiden aufeinander stoßenden Kunststoffbändern jeweils ein Stück Ortungsdraht abgelöst und langgezogen werden. Durch die vorherige sinusähnliche Wellung des Ortungsdrahtes entstehen auf diese Weise längere Drahtenden. Die so frei gelegten Drahtenden können dann nach dem Stumpf- oder Muffenschweißen der Kunststoffrohre miteinander verbunden werden.
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Die erfindungsgemäße Ortungshilfe lässt sich mit besonders einfachen Mitteln realisieren und erlaubt die Ortung des Ortungsdrahtes und damit der Kunststoffrohrleitung mit Hilfe von üblichen Metalldetektoren.
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Schließlich ist es auch möglich, das mit der vorstehend beschriebenen Ortungshilfe präparierte Kunststoffrohr zusätzlich mit einer polymeren Schutzschicht zu umhüllen, so dass sich das Kunststoffband mit integriertem Ortungsdraht zwischen dem Kunststoffrohr und der Schutzschicht befindet. Auf diese Weise wird ein besonders guter Schutz der Ortungshilfe erreicht, so dass das Kunststoffrohr problemlos auch grabenlos verlegt werden kann.
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Wird der elektrische Leiter an eine geeignete Stromquelle angeschlossen, so wird die Ortung durch das sich um den Ortungsdraht ausbildende elektrische Feld weiter vereinfacht, bzw. es können auch besonders tief liegende Rohrleitungen geortet werden. Auch lässt sich dadurch feststellen, ob an einer Stelle der Rohrleitung eine Unterbrechung des Ortungsdrahtes, möglicherweise infolge einer Beschädigung des Kunststoffrohres, aufgetreten ist.
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Selbstverständlich können bei den beschriebenen Ausführungsformen auch jeweils mehrere sinusähnlich gewellte Ortungsdrähte längs des Kunststoffbandes bzw. zwischen zwei Kunststoffbändern angeordnet werden.
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Weiterhin bietet die vorstehend beschriebene Ortungshilfe den besonderen Vorteil, dass die Kunststoffrohre wie gewohnt gebogen oder aufgerollt transportiert werden können. Infolge der sinusähnlichen Wellung des Ortungsdrahtes besteht keinerlei Gefahr, dass dieser bei üblicher Handhabung der Kunststoffrohre brechen könnte.