DE102012107933B4 - Dickstoffpumpe zur Erzeugung eines kontinuierlichen Dickstoffstroms sowie Verfahren zum Betrieb einer Dickstoffpumpe zur Erzeugung eines kontinuierlichen Dickstoffstroms - Google Patents
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Abstract
Dickstoffpumpe zur Erzeugung eines kontinuierlichen Dickstoffstroms, mit mindestens zwei sich im Pump- und Saugbetrieb abwechselnde Pumpeinheiten (1, 2), einer Saugleitung (4) mit einer von den Pumpeinheiten getrennt wirkenden Ladedruckeinrichtung (3) mit einem einen Kolben (14) aufweisenden Förderzylinder zum aktiven Bewirken einer Dickstoffverdichtung, einer Förderleitung (5) und einer Umschalteinrichtung (7) zum Umschalten zwischen den Pumpeinheiten (1, 2), wobei in einem ersten Betriebszustand durch die Umschalteinrichtung (7) mindestens eine erste Pumpeinheit (1) im Pumpbetrieb mit der Förderleitung (5) und mindestens eine zweite Pumpeinheit (2) im Saugbetrieb mit der Saugleitung (4) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass in einem zweiten Betriebszustand durch die Umschaltvorrichtung (7) mindestens eine erste Pumpeinheit (1) im Saugbetrieb mit der Förderleitung (5) und mindestens eine zweite Pumpeinheit (2) im Pumpbetrieb mit der Saugleitung (4) verbunden ist und die Ladedruckeinrichtung (3) wirkungslos geschaltet ist, wobei die Ladedruckeinrichtung (3) durch Verbindung mit einem Vorratsbehälter (9) wirkungslos geschaltet ist, die Ladedruckeinrichtung (3) durch Öffnen eines Absperrschiebers (8) mit einem Vorratsbehälter (9) verbunden ist, und der Kolben (14) des Förderzylinders der Ladedruckeinrichtung (3) dessen Ausgangsende (18) verschlossen hält.
Description
- Technisches Gebiet
- Die Erfindung betrifft eine Dickstoffpumpe zur Erzeugung eines kontinuierlichen Dickstoffstroms, sowie ein Verfahren zum Betrieb einer Dickstoffpumpe zur Erzeugung eines kontinuierlichen Dickstoffstroms.
- Stand der Technik
- Eine Dickstoffpumpe gemäß dem Stand der Technik besteht aus zwei sich im Pump- und Saugbetrieb abwechselnden Pumpeinheiten, einer Förderleitung, einer Saugleitung mit einer daran angeschlossenen, von den Pumpeinheiten getrennt wirkenden Ladedruckeinrichtung zur aktiven Bewirkung einer Dickstoffverdichtung und einer Umschalteinrichtung zum Umschalten zwischen den Pumpeinheiten. Zur Förderung des Dickstoffs durch die Förderleitung wird eine Pumpeinheit im Pumpbetrieb mit der Förderleitung und eine Pumpeinheit im Saugbetrieb mit der Saugleitung verbunden und die Ladedruckeinrichtung gleicht den Wirkverlust des saugenden Zylinders aus und verdichtet den Dickstoff. Auf diese Weise wird der Umstellvorgang überbrückt und so eine Unterbrechung des Pumpvorgangs vermieden.
- Eine solche Dickstoffpumpe ist beispielsweise in der
EP 1 235 982 A1 ,DE 10 2009 008 517 A1 oder derEP 1 599 672 A2 beschrieben. In der DruckschriftDE 12 96 524 A ist eine Dickstoffpumpe mit zwei Pumpzylindern mit wechselbarer Förderrichtung beschrieben. - Vom Eingangsende der Förderleitung bis zu deren Ausgangsende wird bei solchen Pumpen ein kontinuierlicher, gerichteter Dickstoffstrom erzeugt. Das bedeutet einen beachtlichen technischen Fortschritt, da gegenüber den bisherigen Lösungen Energieersparnisse sowie eine beträchtliche Reduzierung der Leistungsanforderungen zu verzeichnen sind.
- Darüber hinaus vermindert sich der Verschleiß, vor allem in den Rohrleitungen, dramatisch. Schließlich fällt die Beschleunigungsarbeit weg, die bei herkömmlichen Pumpen bis zu 30 Mal in der Minute aufgewendet werden muss, um die beträchtlichen Lasten in den Leitungen zu überwinden.
- Von nicht geringer Bedeutung ist auch die Tatsache, dass auf die an die Pumpe angeschlossenen Leitungen und Leitungsträger wirkenden Be- und Entlastungen wegfallen, die unkontrollierte Bewegungen und Schwingungen verursachen und dadurch zu Arbeitsunsicherheiten und zu vorzeitigen Materialermüdungen führen.
- Die zu verpumpenden Dickstoffe können in der Regel, zumindest bei langen Unterbrechungen des Pumpvorganges, nicht im Pumpsystem verbleiben. Oft sind dies Dispersionen mit Wasser, die austrocknen und versteifen. In den allermeisten Fällen wird Beton verpumpt. Der beigemischte Zement und das Wasser gehen eine chemische Reaktion ein, die den Dickstoff schon nach kurzer Zeit erhärten lässt. Deshalb muss während längerer Unterbrechung oder am Ende der Pumpzeit der Beton aus dem gesamten System entfernt werden, von der Saugleitung bis zum Ende der Förderleitung.
- In den bekannten Dickstoffpumpen geschieht diese Entleerung der Förderleitung indem ein Trennelement, z. B. ein dichtender Gummiball, in die Förderleitung eingeführt wird, hinter welchem eine Wassersäule oder ein Druckluftpolster mittels der Pumpeinheit in Richtung Ausgang der Förderleitung nachgedrückt wird, so dass der Inhalt darüber entleert und die Leitung gesäubert werden kann.
- Die notwendige Entsorgung des Beton-Wasser-Gemischs am Ausgangsende der Förderleitung kann jedoch unerwünscht sein. In diesen Fällen ist dann der Einsatz des genannten, ansonsten sehr vorteilhaften Dickstoffpumpensystems nicht ohne weiteres möglich.
- Eine andere Problemstellung ergibt sich auch aus der Eigenart des Dickstoffes Beton. Damit Beton verpumpbar ist, müssen geeignete Rezepturen eingehalten werden. Trotzdem finden Entmischungen statt, so dass Teilvolumen die Zusammensetzung nicht mehr wiedergeben. Verdichtungen und Verkeilungen des Materials führen zu „Stopfern”.
- Für den praktischen Einsatz ist eine Beherrschung solcher Probleme, vor allem beim Verpumpen von Beton, unverzichtbar.
- Zusammenfassung der Offenbarung
- Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, das beschriebene Pumpsystem so weiter zu entwickeln, dass eine effiziente Reinigung einer Dickstoffpumpe mit Ladedruckeinrichtung erreicht wird.
- Diese Aufgabe wird durch eine Dickstoffpumpe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
- Unter dem ersten Betriebszustand wird der Betriebszustand verstanden, in welchem Dickstoff durch die Förderleitung in Richtung deren Ausgangsende gepumpt wird. Dies ist der reguläre Pumpbetrieb, in welchem das Dickstoffvolumen, beispielsweise das Betonvolumen, an seinen Bestimmungsort verpumpt wird.
- Der zweite Betriebszustand ist der Betriebszustand, in welchem die Förderleitung entleert wird. Hier wird die Förderleitung durch das Reversieren der Umschaltvorrichtung durch die beiden Pumpvorrichtungen entleert. Insbesondere wird die Förderleitung leer gepumpt. Ein Hin- und Herschalten zwischen dem ersten und dem zweiten Betriebszustand kann auch einen „Stopfer” in der Förderleitung lockern und so den regulären Pumpbetrieb im ersten Betriebszustand wieder ermöglichen.
- Erfindungsgemäß ist es im zweiten Betriebszustand von Bedeutung, dass die Ladedruckeinrichtung wirkungslos geschaltet ist, um ein problemloses Reversieren der Pumpwirkung zu ermöglichen.
- Bevorzugt ist die Stellung eines Schiebers der Umschalteinrichtung zum Umsteuern zwischen dem ersten und dem zweiten Betriebszustand umsteuerbar. Mit anderen Worten kann durch den reversierten Betrieb des Schiebers der Umschaltvorrichtung, also einem im zweiten Betriebszustand um 180° phasenverschobenen Betrieb gegenüber dem ersten Betriebszustand, die Umschaltung zwischen den beiden Betriebszuständen erreicht werden. Dabei ist im zweiten Betriebszustand jedoch die Ladedruckeinrichtung wirkungslos geschaltet, wohingegen sie im ersten Betriebszustand zum aktiven Bewirken der Dickstoffverdichtung verwendet wird.
- Bevorzugt ist zum Umsteuern zwischen dem ersten und dem zweiten Betriebszustand die Laufrichtung mindestens einer ersten und einer zweiten Pumpeinheit umschaltbar, wobei die Umsteuerung bevorzugt durch Umschalten der Laufrichtung der jeweiligen Antriebszylinder der jeweiligen Pumpeinheiten durchführbar ist.
- Effizient ist es, die Ladedruckeinrichtung durch Verbindung mit einem Vorratsbehälterwirkungslos zu schalten, wobei die Ladedruckeinrichtung durch Öffnen eines Absperrschiebers mit einem Vorratsbehälter verbunden ist.
- Bevorzugt umfasst die Ladedruckeinrichtung eine Antriebszylinder-/Förderzylindereinheit.
- Die Ladedruckeinrichtung wird dadurch wirkungslos geschaltet, dass der Kolben des Förderzylinders der Ladedruckeinrichtung dessen Ausgangsende verschließt und im zweiten Betriebszustand dort verbleibt. Auf diese Weise wird verhindert, dass im zweiten Betriebszustand die Ladedruckeinrichtung die Pumpeffizienz herabsetzt.
- Bevorzugt sind mechanisch, hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch bestätig bare Schaltelemente zur Beeinflussung der Funktion der Pumpeinheiten und der Ladedruckeinrichtung vorgesehen, wobei die Signale zur Betätigung der Schaltelemente bevorzugt unterbrechbar sind.
- Bevorzugt ist im zweiten Betriebszustand der Dickstoffinhalt der Förderleitung, der Pumpeinheiten und der Saugleitung in einen Vorratsbehälter verpumpbar. Auf diese Weise kann eine zuverlässige Entleerung des Systems in einen einfach zugänglichen Bereich erreicht werden.
- An das Eingangsende der Saugleitung ist eine Leitungsverlängerung anschließbar, bevorzugt innerhalb eines Vorratsbehälters. Dabei ist bevorzugt im zweiten Betriebszustand der Inhalt der Förderleitung über die Leitungsverlängerung verpumpbar ist.
- Im Notbetrieb ist mit Vorteil eine erste Pumpeinheit im Pumpbetrieb mit der Förderleitung und eine zweite Pumpeinheit im Saugbetrieb mit der Saugleitung verbindbar, ohne die Wirkung der Ladedruckeinrichtung zuzuschalten. Durch diese Ausbildung der Erfindung kann erreicht werden, dass auch bei Ausfall der Ladedruckeinrichtung ein zuverlässiger Pumpbetrieb erreicht werden kann.
- Kurze Beschreibung der Figuren
- Im Folgenden werden Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung anhand der Zeichnungen näher erläutert, wobei:
-
1 schematisch eine Dickstoffpumpe der vorliegenden Offenbarung im ersten Betriebszustand zeigt; -
2 schematisch die Dickstoffpumpe der1 im zweiten Betriebszustand zeigt; -
3 schematisch die Dickstoffpumpe der1 einer alternativen Ausgestaltung des zweiten Betriebszustands zeigt; und -
4 zeigt schematisch den Einsatz einer Dickstoffpumpe bei der Bekämpfung eines Brandes. - Ausführliche Beschreibung der Figuren
- Im Folgenden werden die in den Figuren gezeigten Ausführungsformen ausführlich beschrieben. Dabei bezeichnen gleiche Bezugszeichen ähnliche oder gleiche Bauelemente und auf die wiederholte Beschreibung derer kann verzichtet werden, um Redundanzen zu vermeiden.
- In
1 ist eine Dickstoffpumpe im ersten Betriebszustand, also der normalerweise beim Verpumpen von Beton vorkommenden Situation, dargestellt. - Dabei ist in
1 ist eine Pumpvorrichtung zur Erzeugung eines kontinuierlichen Dickstoffstromes dargestellt. Eine erste Pumpeinheit1 ist über eine Umschalteinrichtung7 mit einer Förderleitung5 verbunden. Eine zweite Pumpeinheit2 ist mit der Saugleitung4 und eine daran angebaute Ladedruckeinrichtung3 verbunden. Die notwendigen Verbindungen der Pumpeinheiten1 ,2 können alternierend über die jeweilige Position eines Schiebers17 der Umschalteinrichtung7 hergestellt werden. - Ein ebenfalls an die Saugleitung
4 angeflanschter Vorratsbehälter9 ist mittels eines Absperrschiebers8 von der Saugleitung4 abtrennbar. - Die Förderleitung
5 ist typischerweise ein Förderleitungssystem, bestehend aus einer Verrohrung, einem Verteilermast oder fest verlegte Leitungen an einer Baustelle. - Die erste Pumpeinheit
1 drückt Dickstoff in die Förderleitung5 . Bei geöffnetem Schieber8 saugen die zweite Pumpeinheit2 und die Ladedruckeinrichtung3 Dickstoff aus dem Vorratsbehälter9 an, bis der Kolben des Förderzylinder12 der saugenden Pumpeinheit2 den Schaltpunkt10 überfährt. - Der Schaltpunkt
10 veranlasst das Verschließen des Schiebers8 und setzt die vollgefüllte Ladedruckeinrichtung3 in Gang, die so lange Dickstoff gegen den geschlossenen Absperrschieber8 und damit in die saugende Pumpeinheit2 drückt, bis diese weitgehend oder vollständig gefüllt ist, der darin befindliche Dickstoff verdichtet ist und der Förderkolben12 seine Endlage mit dem Schaltpunkt11 erreicht hat. - Durch diesen Schaltpunkt
11 wird die Umschalteinrichtung7 betätigt. Die erste Pumpeinheit1 wird nun mit der Saugleitung4 und die zweite Pumpeinheit2 mit der Förderleitung5 verbunden. - Während dieser Phase drückt die Ladedruckeinrichtung
3 weiter, direkt in die Förderleitung5 hinein, um eine entstehende Förderlücke zu schließen. - Sobald die Ladedruckeinrichtung
3 vollständig entleert ist und von dieser der Schaltpunkt6 überfahren wird, öffnet der Absperrschieber8 . Die Ladedruckeinrichtung3 wird umgeschaltet und saugt zusammen mit der sich dann im Saugbetrieb befindlichen Pumpeinheit2 Dickstoff aus dem Vorratsbehälter9 an. Hier beginnt der beschriebene Arbeitszyklus im ersten Betriebszustand dann wieder von vorne. - Die Ladedruckeinrichtung
3 bereinigt entsprechend die Unterbrechungen des Dickstoffstromes, so dass ein kontinuierlicher Dickstoffstrom in eine Richtung, nämlich die Förderrichtung, erzeugt wird. -
2 zeigt die Dickstoffpumpe der1 im zweiten Betriebszustand, welcher zur Entleerung der Förderleitung5 bzw. zum Aufbringen einer oszillierenden Dickstoffbewegung in der Förderleitung5 dient. - Die Umschalteinrichtung
7 , über welche die Verbindung der Pumpeinheiten1 ,2 erfolgt ist, wird umgeschaltet bzw. reversiert. Dadurch wird nun die erste Pumpeinheit1 , welche sich im Saugbetrieb befindet, mit der Förderleitung5 verbunden. Die zweite Pumpeinheit2 , welche sich im Pumpbetrieb befindet, wird entsprechend mit der Saugleitung4 verbunden. - Damit der sich in der zweiten Pumpeinheit
2 befindliche Dickstoffinhalt über die Saugleitung4 in den Vorratsbehälter9 gelangen kann, muss der Absperrschieber8 geöffnet sein. - Gleichzeitig muss für einen effizienten Betrieb der Dickstoffpumpe im zweiten Betriebszustand zusammen mit der Umsteuerung der Umschalteinrichtung
7 die Ladedruckeinrichtung3 wirkungslos geschaltet werden. Dazu wird in der gezeigten Ausführungsform der Förderkolben14 des Förderzylinders der Ladedruckeinrichtung3 an dessen Ausgangsende18 zu verfahren und wird dort während des Betriebes der Dickstoffpumpe im zweiten Betriebszustand gehalten, um das Ausgangsende18 des Förderzylinders der Ladedruckeinrichtung3 zu verschließen. Jedoch wird bereits durch das Öffnen des Absperrschiebers8 die Ladedruckeinrichtung3 wirkungslos geschaltet. - Damit ist der Förderzylinder der Ladedruckeinrichtung
3 entleert und muss bei Reinigungsprozeduren nicht mehr berücksichtigt werden. - Um eine weitere Entleerung der Förderleitung
5 zu erreichen, wird die Umschalteinrichtung7 analog weiter betrieben, nur eben um ca. 180° phasenverschoben zu deren Betrieb im ersten Betriebszustand. Entsprechend wird im nächsten Arbeitsdurchgang nun die zweite Pumpeinheit2 , welche sich dann im Saugbetrieb befindet, mit der Förderleitung5 verbunden. Die erste Pumpeinheit1 , welche sich im Pumpbetrieb befindet, wird entsprechend mit der Saugleitung4 verbunden. Auf diese Weise kann die gesamte Förderleitung5 leergepumpt werden. - Die Eingangsöffnung der Saugleitung
4 im Vorratsbehälter9 besitzt einen Anschluss15 für eine Verlängerungsleitung16 , über die der Inhalt der Förderleitung5 weitergeleitet werden kann, z. B. in einen Fahrmischer oder eine Recyclinganlage. - Die Aufhebung der Wirkung der Ladedruckeinrichtung
3 wird über Schaltelemente bewerkstelligt. Diese können mechanisch, hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch und auch durch Licht und magnetische Wellen betätigt werden. In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, die Signale zur Betätigung der Schaltelemente unterbrechbar auszugestalten. - Das Pumpsystem
1 ,2 ,3 einschließlich der Saugleitung4 und der Förderleitung5 muss bei längeren Unterbrechungen oder zum Ende des Pumpbetriebs entleert werden. Sollte dies nicht über das Ausgangsende der Förderleitung5 möglich sein, muss der Inhalt des Pumpsystems einschließlich der Förderleitung wenigstens in den Vorratsbehälter9 verpumpt werden können. Ist das Dickstoffvolumen im System aus Förderleitung5 , Pumpsystem1 ,2 ,3 und Saugleitung4 nicht zu gross, ist der Vorratsbehälter9 in der Regel in der Lage, die Menge aufzunehmen. Dort kann der Dickstoff kurzfristig verbleiben, behandelt oder von dort aus entsorgt werden. - Ist das Dickstoffvolumen größer, kann an das Eingangsende
15 der Saugleitung4 im Vorratsbehälter9 eine Verlängerung16 angebracht werden, die es erlaubt, den Inhalt in ein größeres Gefäß, z. B. einen bereitgestellten Fahrmischer, zu verpumpen. - Zum Zwecke des Lösens von sog. „Stopfern” ist ein kontinuierlicher Dickstoffstrom hinderlich. Erforderlich ist ein kurzfristiges Umschalten von Pump- auf Saugbetrieb und umgekehrt, also ein kurzes Umschalten vom ersten Betriebszustand in den zweiten, und umgekehrt. Daher müssen die entsprechenden Verbindungen der Pumpeinheiten
1 ,2 zu der Förderleitung5 oder der Saugleitung4 schaltbar sein, ohne von der Wirkung der Ladedruckeinrichtung3 beeinflusst zu werden. - Ein kurzzeitiges Umschalten der Pumpeinheiten
1 ,2 muss bei jeder Position der Kolben12 ,13 in den Förderzylindern möglich sein. - In einer alternativen Ausführungsform, die in
3 gezeigt ist, behält die Umschalteinrichtung7 ihre Position und Phase so wie im ersten Betriebszustand bei. Die Umkehr der Funktionen der Pumpeinheiten1 ,2 erfolgt über die Umstellung der Bewegungsrichtung der Antriebszylinder21 ,22 der Pumpeinheiten1 ,2 . Mit anderen Worten wird der Betrieb der Pumpeinheiten1 ,2 im zweiten Betriebszustand gegenüber dem ersten Betriebszustand reversiert bzw. um ca. 180° phasenverschoben. - Der Inhalt der ersten Pumpeinheit
1 , die sich durch die Umstellung des Betriebes der Pumpeinheit1 nun im Pumpbetrieb befindet, ist noch mit der Saugleitung4 verbunden, wodurch der Inhalt durch den geöffneten Absperrschieber8 wieder in den Vorratsbehälter9 gedrückt wird. - Die zweite Pumpeinheit
2 wird entsprechend durch die Umsteuerung in den Saugbetrieb versetzt und bleibt mit der Förderleitung5 verbunden, wodurch diese abgesaugt wird. - Wegen des wechselnden Pump- und Saugbetriebs der Pumpeinheiten
1 ,2 gelangt der in der zweiten Pumpeinheit2 befindliche Dickstoff über die Saugleitung4 und den geöffneten Schieber8 ebenfalls in den Vorratsbehälter9 . - Auch bei diesem Ablauf wird die Ladedruckeinrichtung
3 wirkungslos geschaltet, bevorzugt dadurch, dass der Förderkolben13 der Ladedruckeinrichtung ans Ausgangsende18 des Förderzylinders der Ladedruckeinrichtung3 verfahren wird und im zweiten Betriebszustand dort gehalten wird, um das Ausgangsende18 zu verschließen. - In
4 ist schematisch ein Einsatz einer fahrbaren Dickstoffpumpe bei der Bekämpfung eines Großbrandes in einem Industriebetrieb bzw. bei der Kühlung eines havarierten Stromkraftwerkes gezeigt. Bei solchen Einsätzen der fahrbaren Dickstoffpumpe kommt es darauf an, möglichst viel Löschmittel und/oder Kühlflüssigkeit in kürzester Zeit gezielt auf den Brandherd und/oder den zu kühlenden Bereich aufzubringen, ohne dass dabei Menschen gefährdet werden. Der Einsatz der fahrbaren Dickstoffpumpe für solche Einsätze ist daher sinnvoll, weil der Mast der fahrbaren Dickstoffpumpe gezielt verfahrbar ist und der Austrittsort des Löschmittels und/oder Kühlmediums am Ende des Masts von dem jeweiligen Bediener der fahrbaren Dickstoffpumpe weit beabstandet ist. - Entsprechend kann über den Anschluss
15 für die Verlängerungsleitung16 an diese eine weitere Leitung26a zur Verbindung mit einem weiter beabstandet angeordneten Löschmittelreservoir und/oder Kühlmittelreservoir26 verbunden werden. Die Dickstoffpumpe kann auf diese Weise als erweiterte Einsatzmöglichkeit zum Löschen brennender Objekte oder zum Kühlen zu kühlender Objekte eingesetzt werden, wobei sie einen ununterbrochenen Strahl und ein hohes Volumen mit einer ausreichenden Genauigkeit ausgeben kann. Der hier erreichte Volumenstrom ist aufgrund des Aufbaus der Dickstoffpumpe mit der Ladedruckeinrichtung3 gleichmäßig und deutlich höher – bis zu 50% – als bei einer gleich dimensionierten Vorrichtung ohne Ladedruckeinrichtung. Weiterhin kann durch den konstanten Fluss eine höhere Zielgenauigkeit erreicht werden, da der Mast keine unvorhersehbaren Schwankbewegungen durchführt. - Wird hier ein Kühlmittel, beispielsweise auf ein havariertes Kraftwerk, aufgesprüht, so muss dieses Kühlmittel oftmals auch wieder abgesaugt werden. Das Kühlmittel bzw. das Löschmittel sammelt sich typischer Weise am Boden, in Senken oder in untenliegenden Kammern an. Das Kühlmittel kann dabei mit unterschiedlichen Stoffen belastet sein, beispielsweise mit radioaktiven Isotopen oder mit durch das Kühlmittel aufgelöstem Material. Weiterhin werden beim Absaugen auch Sand, Mauerteile oder andere Fest- und Schwebkörper angesaugt.
- Die hier vorgeschlagene Dickstoffpumpe kann das mit den jeweiligen Stoffen, insbesondere den Schadstoffen und den Fest- und Schwebstoffen, belastete Kühlmittel über den Mast der fahrbaren Dickstoffpumpe wieder abpumpen. Insbesondere wird das belastete Kühlmittel mittels der an der Verlängerungsleitung
15 ebenfalls angeschlossenen Leitung25a in ein Abwasserreservoir25 verpumpt. Dabei kommt der jeweilige Bediener nicht in Kontakt mit dem Abwasser. - Die Umschaltung zwischen dem Abwasserreservoir
25 und dem Kühlmittel- bzw. Löschmittelreservoir26 wird in dem gezeigten Ausführungsbeispiel durch entsprechende Schieber24 erreicht, die jeweils nur eine Leitung25a ,26a geöffnet lassen. - Durch die Unempfindlichkeit der Dickstoffpumpe gegen mit der jeweiligen Flüssigkeit geförderten Schwebstoffen ist auch eine mehrfache Verwendung der jeweiligen Kühlflüssigkeiten denkbar, um das Gesamtvolumen des belasteten Materials zu verringern. Hierzu kann dann abwechselnd Flüssigkeit aus den beiden Reservoirs
25 ,26 zugeführt und wieder abgepumpt werden. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Erste Pumpeinheit
- 2
- Zweite Pumpeinheit
- 3
- Ladedruckeinrichtung
- 4
- Saugleitung
- 5
- Förderleitung
- 6
- Umschaltpunkt der Ladedruckeinrichtung
- 7
- Umschalteinrichtung
- 8
- Absperrschieber
- 9
- Vorratsbehälter
- 10
- Schaltpunkt der Ladedruckeinrichtung
- 11
- Schaltpunkt der Pumpeinheit
- 12
- Förderkolben einer ersten Pumpeinheit
- 13
- Förderkolben einer zweiten Pumpeinheit
- 14
- Förderkolben der Ladedruckeinrichtung
- 15
- Anschluss für eine Verlängerungsleitung am Eingangsende der Saugleitung (
4 ) - 16
- Verlängerungsleitung
- 17
- Schieber der Umschalteinrichtung (
7 ) - 18
- Ausgangsende der Ladedruckeinrichtung
- 21
- Antriebszylinder der Pumpeinheit (
1 ) - 22
- Antriebszylinder der Pumpeinheit (
2 ) - 23
- Antriebszylinder der Ladedruckeinrichtung (
3 ) - 24
- Schieber zur Umschaltung zwischen den beiden Leitungen (
25a ) und (26a ) - 25
- Abwasserreservoir
- 25a
- Leitung zum Abwasserreservoir (
25 ) - 26
- Kühlmittel-/Löschmittelreservoir
- 26a
- Leitung zum Kühlmittel-/Löschmittelreservoir (
26 )
Claims (16)
- Dickstoffpumpe zur Erzeugung eines kontinuierlichen Dickstoffstroms, mit mindestens zwei sich im Pump- und Saugbetrieb abwechselnde Pumpeinheiten (
1 ,2 ), einer Saugleitung (4 ) mit einer von den Pumpeinheiten getrennt wirkenden Ladedruckeinrichtung (3 ) mit einem einen Kolben (14 ) aufweisenden Förderzylinder zum aktiven Bewirken einer Dickstoffverdichtung, einer Förderleitung (5 ) und einer Umschalteinrichtung (7 ) zum Umschalten zwischen den Pumpeinheiten (1 ,2 ), wobei in einem ersten Betriebszustand durch die Umschalteinrichtung (7 ) mindestens eine erste Pumpeinheit (1 ) im Pumpbetrieb mit der Förderleitung (5 ) und mindestens eine zweite Pumpeinheit (2 ) im Saugbetrieb mit der Saugleitung (4 ) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass in einem zweiten Betriebszustand durch die Umschaltvorrichtung (7 ) mindestens eine erste Pumpeinheit (1 ) im Saugbetrieb mit der Förderleitung (5 ) und mindestens eine zweite Pumpeinheit (2 ) im Pumpbetrieb mit der Saugleitung (4 ) verbunden ist und die Ladedruckeinrichtung (3 ) wirkungslos geschaltet ist, wobei die Ladedruckeinrichtung (3 ) durch Verbindung mit einem Vorratsbehälter (9 ) wirkungslos geschaltet ist, die Ladedruckeinrichtung (3 ) durch Öffnen eines Absperrschiebers (8 ) mit einem Vorratsbehälter (9 ) verbunden ist, und der Kolben (14 ) des Förderzylinders der Ladedruckeinrichtung (3 ) dessen Ausgangsende (18 ) verschlossen hält. - Dickstoffpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellung eines Schiebers (
17 ) der Umschalteinrichtung (7 ) zum Umsteuern zwischen dem ersten und dem zweiten Betriebszustand umsteuerbar ist. - Dickstoffpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Umsteuern zwischen dem ersten und dem zweiten Betriebszustand die Laufrichtung mindestens einer ersten und einer zweiten Pumpeinheit (
1 ,2 ) umschaltbar ist, wobei die Umsteuerung bevorzugt durch Umschalten der Laufrichtung der jeweiligen Antriebszylinder (21 ,22 ) der jeweiligen Pumpeinheiten (1 ,2 ) durchführbar ist. - Dickstoffpumpe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ladedruckeinrichtung (
3 ) eine Antriebszylinder-/Förderzylindereinheit umfasst. - Dickstoffpumpe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mechanisch, hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch bestätigbare Schaltelemente zur Beeinflussung der Funktion der Pumpeinheiten (
1 ,2 ) und der Ladedruckeinrichtung (3 ) vorgesehen sind, wobei die Signale zur Betätigung der Schaltelemente bevorzugt unterbrechbar sind. - Dickstoffpumpe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im zweiten Betriebszustand der Dickstoffinhalt der Förderleitung (
5 ), der Pumpeinheiten (1 ,2 ) und der Saugleitung (4 ) in einen Vorratsbehälter (9 ) verpumpbar ist. - Dickstoffpumpe nach einem der vorstehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass an das Eingangsende (
15 ) der Saugleitung (4 ) eine Leitungsverlängerung (16 ) anschließbar ist, bevorzugt innerhalb eines Vorratsbehälters (9 ) - Dickstoffpumpe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass im zweiten Betriebszustand der Inhalt der Förderleitung (
5 ) über die Leitungsverlängerung (16 ) verpumpbar ist. - Dickstoffpumpe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Notbetrieb eine erste Pumpeinheit (
1 ) im Pumpbetrieb mit der Förderleitung (5 ) und eine zweite Pumpeinheit (2 ) im Saugbetrieb mit der Saugleitung (4 ) verbindbar ist, ohne die Wirkung der Ladedruckeinrichtung (3 ) zuzuschalten. - Verfahren zum Betrieb einer Dickstoffpumpe zur Erzeugung eines kontinuierlichen Dickstoffstroms, mit mindestens zwei sich im Pump- und Saugbetrieb abwechselnde Pumpeinheiten (
1 ,2 ), einer Saugleitung (4 ) mit einer von den Pumpeinheiten getrennt wirkenden Ladedruckeinrichtung (3 ) mit einem einen Kolben (14 ) aufweisenden Förderzylinder zum aktiven Bewirken einer Dickstoffverdichtung, einer Förderleitung (5 ) und einer Umschalteinrichtung (7 ) zum Umschalten zwischen den Pumpeinheiten (1 ,2 ), wobei in einem ersten Betriebszustand durch die Umschalteinrichtung (7 ) mindestens eine erste Pumpeinheit (1 ) im Pumpbetrieb mit der Förderleitung (5 ) und mindestens eine zweite Pumpeinheit (2 ) im Saugbetrieb mit der Saugleitung (4 ) verbunden wird, dadurch gekennzeichnet, dass in einem zweiten Betriebszustand durch die Umschaltvorrichtung (7 ) mindestens eine erste Pumpeinheit (1 ) im Saugbetrieb mit der Förderleitung (5 ) und mindestens eine zweite Pumpeinheit (2 ) im Pumpbetrieb mit der Saugleitung (4 ) verbunden wird und die Ladedruckeinrichtung (3 ) wirkungslos geschaltet wird, wobei die Ladedruckeinrichtung (3 ) durch Verbinden mit einem Vorratsbehälter (9 ) wirkungslos geschaltet wird, wobei die Ladedruckeinrichtung (3 ) durch das Öffnen eines Absperrschiebers (8 ) mit dem Vorratsbehälter (9 ) verbunden wird und der Kolben (14 ) des Förderzylinders der Ladedruckeinrichtung (3 ) an dessen Ausgangsende (18 ) bewegt wird und dieses verschließend im zweiten Betriebszustand dort verbleibt. - Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zum Umsteuern zwischen dem ersten und dem zweiten Betriebszustand die Stellung eines Schiebers (
17 ) der Umschalteinrichtung (7 ) umgesteuert wird. - Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (
17 ) im zweiten Betriebszustand reversiert, bevorzugt um 180° phasenverschoben, zu der jeweiligen Stellung im ersten Betriebszustand betrieben wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass zum Umsteuern zwischen dem ersten und dem zweiten Betriebszustand die Laufrichtung mindestens einer ersten und einer zweiten Pumpeinheit (
1 ,2 ) umgeschaltet wird, wobei bevorzugt die Laufrichtung der jeweiligen Antriebszylinder (21 ,22 ) der jeweiligen Pumpeinheiten (1 ,2 ) umgeschaltet wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass im zweiten Betriebszustand der Dickstoffinhalt der Förderleitung (
5 ), der Pumpeinheiten (1 ,2 ) und der Saugleitung (4 ) in einen Vorratsbehälter (9 ) verpumpt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass an das Eingangsende (
15 ) der Saugleitung (4 ) eine Leitungsverlängerung (16 ) angeschlossen wird, bevorzugt innerhalb eines Vorratsbehälters (9 ), und im zweiten Betriebszustand der Inhalt der Förderleitung (5 ) über die Leitungsverlängerung (16 ) verpumpt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass im Notbetrieb eine erste Pumpeinheit (
1 ) im Pumpbetrieb mit der Förderleitung (5 ) und eine zweite Pumpeinheit (2 ) im Saugbetrieb mit der Saugleitung (4 ) verbunden wird, ohne die Wirkung der Ladedruckeinrichtung (3 ) zuzuschalten.
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