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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur autarken, massenhaften Generierung von personalisierten elektronischen Mitteilungen (z. B. E-Mail, SMS, Telefax, etc.) durch Anwender, welche die Inhalte und Daten in einem Redaktionssystem eines Marketing-Anbieters erstellen, daraus die elektronischen Mitteilungen generieren und diese über ein Versendesystem des Anbieters an ihre Kunden versenden.
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Stand der Technik
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Für die massenhafte Versendung von personalisierten E-Mail-Newslettern, zum Beispiel als Kommunikationsmittel in einem Unternehmen oder zu Werbezwecken im Handel, werden normalerweise im Internet verfügbare Online-Systeme, sogenannte E-Mail-Marketing-Systeme (EMM-Systeme), verwendet. Zum Erstellung und Versendung von E-Mail-Newslettern benötigt ein EMM-System üblicherweise drei große Teile: ein Redaktionssystem zur Erstellung der Inhalte sowie zur Pflege der Empfängerdaten, ein System zur Generierung der E-Mails anhand der redaktionell erarbeiteten Daten, und ein Versendesystem, normalerweise aus SMTP-Servern bestehend, das die so generierten E-Mails versendet.
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Kernstück eines EMM-Systems ist üblicherweise eine zentrale Datenbank. In ihr werden alle bei der Erstellung von E-Mails wichtigen Artefakte abgelegt, etwa die zu versendenden Inhalte, die Empfängerdaten, bis hin zu den generierten E-Mails. Die Leistungsfähigkeit und die Verfügbarkeit dieser zentralen Datenbank ist daher für die Leistungsfähigkeit der Versendeseite eines EMM-Systems bedeutsam. Ebenso wichtig sind die Anzahl und Geschwindigkeit der Netzwerkzugriffe auf die zentrale Datenbank, mit denen die Daten zwischen der Datenbank und den verschiedenen Systemteilen übertragen werden.
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Die Generierungszeit, definiert als der zeitlichen Abstand zwischen der Fertigstellung einer E-Mail-Newsletter im Redaktionssystem durch den Kunden und der Versendung der E-Mails an den Empfänger durch das Versendesystem, ist ein wichtiges Wettbewerbskriterium für EMM-Anbieter, da E-Mail-Marketing-Kunden zunehmend auf (tages-)aktuelle Ereignisse reagieren möchten. Bei langen Generierungszeiten und entsprechend später Versendung könnten die redaktionell erstellten Inhalte bereits vor dem Versenden veraltet sein.
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Um einem Kunden eine möglichste kurze Generierungszeit bieten zu können, ist ein EMM-Anbieter gezwungen, alle wichtigen Server des EMS im eigenen Netzwerk zu betreiben. Zur Maximierung der Geschwindigkeit beim Netzwerkzugriff auf die zentrale Datenbank befinden sich alle zugreifenden Systemteile, besonders das Generierungssystem, in demselben oder unmittelbar angrenzenden Netzwerkbereichen des EMM-Anbieters.
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Nachteilig an dieser Struktur ist, dass es nur selten möglich ist, Rechenlasten kurzfristig auf externe Systeme auszulagern, wie etwa auf Mietserver in anderen Rechenzentren oder auf virtuelle Server bei sogenannten Cloud-Anbietern. Die Auslagerung von Generierungsvorgängen in externe Rechenzentren würde die Übertragung der Zugriffe über mehrere Netzwerke hinweg bedeuten, was die Zugriffszeit – und damit die Generierungszeit – verlängern würde. Außerdem müsste das Kernstück des EMM-Systems, die zentrale Datenbank, für den Zugriff durch externe Rechner und Netzwerke geöffnet werden, was die Sicherheit der Datenbank beeinträchtigen würde.
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Demzufolge müssen EMM-Anbieter den Nachteil in Kauf nehmen, eigene Reserven an Generierungskapazität vorzuhalten, und können so nur schlecht in wirtschaftlicher Weise auf größere Bedarfsschwankungen reagieren. Ein großer Überhang von Generierungsrechnern, die nur selten benötigt werden, würde die Kosten des Anbieters steigern.
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Ein weiterer Nachteil der Nutzung einer zentralen Datenbank für das Redaktions- und das Generierungssystem eines EMM-Systems besteht in der Möglichkeit von Datenkonflikten. Besonders bekannt ist das Problem von Daten-Änderungen während eines Generierungslaufes. Bei lang andauernden Generierungsvorgängen kann der Datenbestand eines Kunden nicht vollständig für Änderungen gesperrt werden. Werden also zum Beispiel während eines Generierungslaufes Änderungen an den Empfängerdaten vorgenommen, etwa weil sich ein Abonnent für eine E-Mail-Newsletter an- oder abmeldet, so ist meist unklar, ob diese Änderungen vom aktuellen Generierungslauf noch berücksichtigt werden oder nicht. Juristische Folgen kann dies im Falle von Abmeldungen haben, da die Zusendung einer E-Mail-Newsletter nach erfolgter Abmeldung rechtswidrig ist.
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Die
US 2002/0032602 A1 offenbart ein System und ein Verfahren zum Auswählen von Empfängern und zum Nachrichtenversandt, insbesondere von zielgerichteter Werbung über E-Mail. Das System umfasst eine Datenbank mit demographischen Informationen der Benutzer. Die Daten werden aus der Datenbank mit einem Order Processing Agent abgerufen und in Oder Fulfillment Agents sowie in Oder Delivery Agents bearbeitet und zur Versendung gebracht. Der Order Delivery Agent ist für die Konstruktion der tatsächlichen E-Mails sowie zur Versendung der E-Mails an die individuellen Subscriber verantwortlich.
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Die
US 2002/0032738 A1 offenbart ein System und ein Verfahren in Bezug auf die Generierung und die Verfolgung einer E-Mail-Campaign. Es ist ein E-Mail Campaign Generator and Tracker offenbart, der ein E-Mail Campaign Generator mit Zugriff auf eine Datenbank aufweist, sowie eine E-Mail Campaign Engine, welche die benutzerkonfigurierten E-Mails erzeugt und an die Zieladressen versendet.
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Die
US 7,177,859 B2 offenbart ein Programmmodul für Subscription-Dienste. Es ist ein automatischer Nachrichtendienst offenbart, der Nachrichten an eine große Anzahl von Subscribern liefert. Die Architektur des Nachrichtendienstes umfasst ein Benachrichtigungserzeugungs- und Verteilungssystem, welches die Auslieferung von Informationen unterstützt. Das System umfasst ein Subscription Management System, einen Nachrichtendienst, eine Datenmaschine, Datenbanken sowie Auslieferungsdienste. Ferner ist auch das Versenden von SMS als elektronische Nachricht offenbart.
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Beschreibung der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden und es dem EMM-Anbieter insbesondere zu ermöglichen, die Generierungskapazität für elektronische Newsletter zeitnah an den tatsächlichen Bedarf anzupassen. Es soll dem Anbieter ermöglicht werden, auch größere, kurzfristige Schwankungen beim Generierungsbedarf auszugleichen, ohne dem Kunden lange Generierungszeiten zumuten zu müssen, oder selbst wenigbenötigte, kostensteigernde Generierungsrechner vorzuhalten. Dies soll geschehen ohne dabei die Sicherheit der zentralen Datenbank aufs Spiel zu setzen. Außerdem sollen Datenkonflikte während des Generierungslaufes, wie vorab beschrieben, vermieden werden.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe mit einem Verfahren nach Anspruch 1, einem System nach Anspruch 7 und einem Computerprogramm nach Anspruch 12.
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In einer Ausführungsform hat der Vorverarbeitungsserver direkten, lokalen Zugang zur zentralen Datenbank des Marketing-Anbieters sowie Zugang zu dem Generierungssystem, welches intern oder extern sein kann.
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Das Generierungssystem kann in Ausführungsformen der Erfinder Steuerungsserver, die Generierungsaufträge entgegen nehmen, die Verarbeitung steuern und überwachen und die Ergebnisse weiter reichen, und/oder Generierungsserver aufweisen, die Datenpakete eines Vorverarbeitungsservers entgegen nehmen und daraus elektronische personalisierte Mitteilungen genererien.
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Die Erfindung beruht auf den Prinzipien der losen Kopplung und der Trennung von Verantwortungsbereichen (separation of concerns). Erfindungsgemäß hebt der Vorverarbeitungsserver die Notwendigkeit der engen Verzahnung des Generierungssystems mit der zentralen Datenbank auf und ermöglicht so dem Marketing-Anbieter bei Bedarf die vorteilhafte Inanspruchnahme von externen Rechenkapazitäten für die Generierung von elektronischen Mitteilungen.
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Der Vorverarbeitungsserver implementiert ein Verfahren zur Extraktion und Aufbereitung der vom Generierungssystem benötigten Daten, die es letzterem gestatten, unabhängig von der zentralen Datenbank des Marketing-Anbieters zu arbeiten. Dieses Verfahren besteht aus den Schritten Inhaltsanalyse und Datenanalyse.
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Der erste Schritt in der Vorverarbeitung erfolgt durch die intelligente Analyse der zu versendenden Inhalte. Dabei handelt es sich um die eigentlichen Newsletter-Inhalte und sämtliche beigelegten Varianten.
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Inhaltsanalyse
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Während der inhaltlichen Analyse werden zunächst die Newsletter-Inhalte auf direkt referenzierende Datenfelder aus den Empfängerdatensätzen der Verteilerlisten hin überprüft. Die gefundenen Datenfelder werden in einer Feldliste zusammen gestellt. In der Folge werden die Regelwerke zum Inhalt daraufhin analysiert, welche Felder der Empfängerdaten dort benötigt werden, um die geforderten Personalisierungen durchführen zu können. Diese indirekt referenzierenden Datenfelder werden der im ersten Schritt erstellten Feldliste hinzugefügt, sofern sie dort nicht schon vorhanden sind.
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Alle für die Generierung der zu versendenden Newsletter benötigten Inhaltsanteile werden von ihren jeweiligen Lagerorten geholt und in einem Inhaltsarchiv zusammengestellt. Die Inhaltsanteile umfassen ein oder mehrere Varianten der Newsletter, eventuell benötigte Textblöcke für Personalisierungen, Mediendateien zur Gestaltung, und gegebenenfalls beliebige andere Dateien, die als Anhänge mit versandt werden sollen.
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Alle ermittelten Bestandteile des Inhalts werden komprimiert und in einem Inhaltsarchiv zu einer Datei zusammengefasst. Dem Inhaltsarchiv werden auch die Transformationsregeln (XSLT) hinzugefügt, die festlegen, auf welche Art und Weise die Variablen oder Datenfelder der Newsletter formatiert und/oder mit Inhalt befüllt werden sollen. Nach Abschluss der Inhaltsanalyse erfolgt die Analyse der benötigten Daten.
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Datenanalyse
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In diesem Verfahrensschritt wird ein Auszug aus dem Datenbestand der Empfängerdaten erstellt, der später in die Generierung einfließen soll. Dazu werden die Empfängerdaten gemäß der in der Inhaltsanalyse erstellten Feldliste extrahiert. Im nächsten Schritt werden die Abbildungen von Empfängerdaten zu Inhaltsvarianten oder Formatierungsvariablen errechnet. Ergeben sich daraus neue Datenfelder aus den Empfängerdaten, werden diese ebenfalls extrahiert.
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Der so erstellte Schnappschuss der Empfängerdaten enthält somit nur den unbedingt benötigen Teil der in der zentralen Datenbank gespeicherten Empfängerdaten und erfüllt so den Anspruch der Datensparsamkeit. Der Schnapsschuss wird in gleich große Teile (Partitionen) zerlegt. Die einzelnen Teile werden komprimiert.
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Zur vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens gehört auch, dass bei der Komprimierung aller vorab erwähnten Dateien ein technisches Verfahren angewendet wird, das einen Kompromiss zwischen benötigter Rechenzeit für das Komprimieren und Dekomprimieren der Daten und ihrem Kompressionsgrad darstellt. Die Komprimierung dient vor allem der Minimierung der Übertragszeit der Daten im Netzwerk. Lange Rechenzeiten zur Komprimierung würden diesen Vorteil wieder aufheben.
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Übergabe des Generierungsauftrags
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Zum Starten der Generierung überträgt der Vorverarbeitungsserver die erstellten Daten-Partitionen und das Inhaltsarchiv an das Generierungssystem.
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Vorteilhaft für die Sicherheit bei der Nutzung von externen Generierungssystemen ist, dass die Kommunikation zwischen beiden Bestandteilen nur über den Vorverarbeitungsserver läuft, die zentrale Datenbank nicht direkt von außen angesprochen wird, und diese nur aus simplen Übertragungen von Generierungsaufträgen an das Generierungssystem besteht. Diese zahlenmäßig geringen Übertragungen zwischen nur wenigen Maschinen lassen sich leichter gegen Angriffe schützen als direkte Datenbankzugriffe von vielen Generierungsprozessen. Die Kommunikation zwischen Vorverarbeitungsserver und externem Generierungssystem kann auch jederzeit verschlüsselt werden.
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Damit wird den Anforderungen an die Sicherheit des Datenschutzes entsprochen, die ansonsten eine Auslagerung des Generierungsprozesses in fremde Rechenzentren verhindern würden. Da eine Ver- und Entschlüsselung der Daten zeitraubend ist, ist sie optional. Die Erfindung ermöglicht dem Marketing-Anbieter die Abwägung zwischen Verarbeitungsgeschwindigkeit und Datensicherheit. Ist die reine Geschwindigkeitssteigerung für den Betreiber ausschlaggebend, kann auf die Verschlüsselung verzichtet werden und die gesamte Generierung im eigenen, gesicherten Rechenzentrum ablaufen. Werden dagegen externe Rechenkapazitäten benötigt, so können die Daten verschlüsselt übertragen werden, um die Sicherheit zu erhöhen.
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Generierung
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Während der Vorverarbeitungsserver aus Geschwindigkeitsgründen, wie vorab beschrieben, noch nahe der zentralen Datenbank stationiert ist, kann das ebenfalls zur Erfindung gehörige Generierungssystem wahlweise im selben Netzwerk oder bei externen Anbietern installiert sein. Das Generierungssystem ist nur über den Vorverarbeitungsserver und das Versendesystem mit dem restlichen System verbunden, und kann daher weitgehend unabhängig davon konfiguriert und skaliert werden. Somit könnten etwaige Über- oder Unterlasten des Systems in Bezug auf die Generierung reduziert werden.
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Zur vorteilhaften Ausgestaltung des Generierungssystems kann vorgesehen sein, dessen Bestandteile als virtuelle Maschinen zu implementieren. Mit Hilfe dieser Vorgehensweise wird verhindert, dass die benötigten Generierungsserver zeitaufwendig auf realen Rechnern installiert werden müssen. Vielmehr wird einmal ein Speicherabbild eines Generierungsservers erstellt, das dann mit Hilfe einer speziellen Virtualisierungs-Software auf beliebigen physischen Rechnern instanziiert werden kann. Auf diese Weise reduziert sich die Vorbereitungszeit für das Starten eines neuen Servers im Generierungssystem auf Minuten statt Stunden. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass bei Bedarf schnell viele Instanzen der verschiedenen Generierungsserver gestartet werden können. Geht der Bedarf zurück können die nicht mehr benötigten Generierungsserver auch wieder abgeschaltet und die freigewordenen Ressourcen anderen Zwecken zugeführt werden. Somit ermöglicht das Verfahren eine wirtschaftlich sinnvolle Ausnutzung der vorhandenen Ressourcen.
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Zur vorteilhaften Ausgestaltung kann weiterhin vorgesehen sein, dass dieselbe Virtualisierungstechnologie nicht nur im eigenen Netzwerk sondern auch bei externen Anbietern (Cloud, Rechenzentrum) genutzt wird, sodass einmal konfigurierte Generierungsserver gleichermaßen intern also auch extern laufen können.
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Aufgrund dieses Lösungsansatzes ist es nicht entscheidend, dass die Bestandteile des Generierungssystems am selben Standort (Rechenzentrum) wie der Rest des Systems platziert werden. Die Implementierung als virtuelle Maschinen erlaubt es vielmehr Rechenkapazitäten bei beliebigen Anbietern anzumieten, auch kurzfristig.
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Das Generierungsverfahren wird von zwei Prozessen realisiert, die Steuerung und die eigentliche Generierung. Der Steuerungsserver (SS) nimmt den Generierungsauftrag vom Vorverarbeitungsserver (VVS) entgegen und startet die Verarbeitung. Anhand der Anzahl der im Auftrag enthaltenen Daten-Partitionen und der vom Betreiber gewählten Vorgaben verteilt die Steuerung die Generierungsaufgaben auf die verschiedenen Generierungs-Server (GS). Die Konfiguration dient zur vorteilhaften Ausnutzung der vorhandenen Ressourcen. So kann etwa die Generierungszeit optimiert werden, indem möglichst viele GS gleichzeitig gestartet werden. In Szenarien wo die Zeit nicht ausschlaggebend ist, könnten die Generierungsaufträge nacheinander auf frei werdende GS verteilt werden, etwa um die Aufwände für die Neu-Allokation von GS zu minimieren.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung erhält jeder GS je eine Daten-Partition und eine Kopie des Inhaltsarchivs, das Inhalte und Regelwerk enthält. Mit diesen Daten kann der GS den Generierungsauftrag autark abarbeiten. Die Übergabe der Eingabedaten an den GS kann wiederum verschlüsselt erfolgen, um die Sicherheit der Daten zu gewährleisten. Die Daten sind ebenfalls komprimiert um die Verzögerungen durch die Datenübertragung so gering wie möglich zu halten. Zur vorteilhaften Ausgestaltung des Generierungsverfahrens gehört es, das jeder GS autark ist und nur mit seinen lokalen Daten arbeiten muss. Zeitaufwendige Netzwerkzugriffe auf externe Datenquellen können unterbleiben.
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Zur Generierung extrahiert der GS Inhaltsarchiv, Regelwerk und Empfängerdaten. Für jeden Empfängerdatensatz in der übergebenen Daten-Partition wendet er nun das Regelwerk auf die Dateien des Inhaltsarchivs an, wodurch die darin enthaltenen Variablen mit Inhalten gefüllt werden.
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Anschließend formatiert der GS die so entstandene, personalisierte Newsletter als elektronische Mitteilung, z. B. E-Mail, SMS, Telefax, etc., und fügt diese Datei in ein Archiv ein, das zu Beginn der Generierung vom GS erstellt wurde. Nach Generierung aller beauftragten Mitteilungen kann der GS das Archiv komprimieren und verschlüsseln. Das Archiv wird an die Steuerung (SS) zurück gegeben.
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Der SS überwacht anhand der angelieferten Archive den Verarbeitungsstatus des Generierungsauftrags. Überwacht wird, welche Teilaufträge erfolgreich durchgeführt wurden, ob Datenpartitionen etwa mehrfach verarbeitet wurden, oder ob sie fehlen. Mehrfache Verarbeitungen oder fehlende Partitionen können etwa entstehen, wenn die Generierung von außen unterbrochen und später wieder aufgenommen wurde. Auch Verarbeitungsfehler oder der komplette Ausfall von einzelnen GS kann zu solchen Problemen führen.
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Erkennt der SS das Fehlen von Datenpartitionen kann einfach ein neuer Verarbeitungsauftrag für diese erteilt werden. Ist die Prüfung auf Vollständigkeit erfolgreich verlaufen, leitet der SS generierten E-Mails an das Versendesystem weiter.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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1 zeigt in einer schematischen Prinzipskizze ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens, des Vorverarbeitungs-Servers und des Generierungssystems zur Generierung von elektronischen Newslettern.
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Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
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In 1 wird mit 2 das Redaktionssystem eines EMS bezeichnet, mit dessen Hilfe der Anwender, hier mit 1 bezeichnet, die Inhalte seiner Newsletter erstellt und die Empfängerdaten pflegt. Das Redaktionssystem speichert alle Daten in einer zentralen Datenbank 3. Ebenfalls direkt zum EMS gehört ein Vorverarbeitungs-Server 4, der aus Geschwindigkeitsgründen direkten, lokalen Zugriff auf die zentrale Datenbank hat.
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Darauf folgt das Generierungssystem 10, dessen Bestandteile in diesem Beispiel zentral, direkt im Netzwerk des EMS, betrieben werden, da dies in Bezug auf die Generierungsgeschwindigkeit die schnellste Lösung ist. Da dieses Generierungssystem autark arbeitet und nicht von externen Datenquellen abhängig ist, kann es aber auch dezentral betrieben, und zu einem externen Anbieter von Rechenleistungen, sogenannten Cloud-Anbietern, ausgelagert werden. Das Generierungssystem 10 umfasst einen Steuerungsserver 7 und beliebig viele Generierungsserver 8. Die Anzahl der aktuell vorhandenen Generierungsserver 8 bestimmt sich aus den Voreinstellungen des Betreibers und des aktuellen Generierungsbedarfs.
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Zum EMM-System gehört auch ein Versendesystem 9, meist aus SMTP-Servern bestehend, das die erstellten elektronischen Mitteilungen an die Empfänger versendet. Die elektronischen Mitteilungen sind insbesondere E-Mails und im Folgenden wir die wird die bevorzugte Ausführungsform in Bezug auf E-Mails beschrieben. Andere elektronische Mitteilungen, z. B. SMS oder Telefax, können aber auf die gleiche Weise erzeugt und zur Versendung gebracht werden.
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Ist eine E-Mail-Newsletter versendebereit, gibt der Anwender 1 dem Redaktionssystem 2 ein entsprechendes Signal. Dieses wird vom Redaktionssystem 2 an den Vorverarbeitungs-Server 4 weitergeleitet, der daraufhin die zur E-Mail-Newsletter gehörigen Daten analysiert und die benötigten Empfängerdaten, Newsletter-Inhalte und Transformationsregeln aus der zentralen Datenbank 3 extrahiert. Als Resultat erstellt der Vorverarbeitungs-Server 4 einen Generierungsauftrag 11, der eine oder mehreren gleich großen Partitionen von Empfängerdaten 5 und eine Archivdatei 6 mit den Newsletter-Inhalten und Transformationsregeln umfasst. In diesem Beispiel werden die Bestandteile des Generierungsauftrags nur komprimiert und an den Steuerungsserver 7 des Generierungs-Subsystems werter geleitet. Wird das Generierungs-Subsystem dezentral betrieben, so können die Daten des Generierungsauftrags zusätzlich noch verschlüsselt werden, um die Vertraulichkeit der versandten Daten zu gewährleisten.
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Der Steuerungsserver 7 analysiert den Generierungsauftrag und bestimmt anhand der Menge von Datenpartitionen und den Voreinstellungsparametern die benötigte Anzahl von Generierungsservern 8, die zur Abarbeitung des Auftrages benötigt werden. Über die Voreinstellungen kann der Betreiber festlegen, welche Strategie der Steuerungsserver bei der Abarbeitung der Generierungsaufträge verfolgen soll. In diesem Ausführungsbeispiel steht die reine Verarbeitungsgeschwindigkeit im Vordergrund, und so startet oder belegt der Steuerungsserver 7 eine der Anzahl von Datenpartitionen entsprechende Zahl von Generierungsservern 8. Durch diese Vorgehensweise werden alle Partitionen des Generierungsauftrags parallel abgearbeitet und die optimale Verarbeitungszeit erreicht.
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In alternativen Ausführungsformen kann der Betreiber durch Voreinstellungen die Zahl der gleichzeitig betriebenen Generierungsserver 8 beschränken, wenn etwa die Kosten der Allokation neuer Server eine hochgradige Parallelisierung unwirtschaftlich machen würden.
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In der beschriebenen Ausführungsform werden die Server des Generierungs-Subsystems als virtuelle Maschinen implementiert, so dass die vorhandenen Hardware-Ressourcen optimal ausgenutzt werden können indem möglichst viele Server auf die bereit gestellten Rechner verteilt werden. Weiter ermöglicht diese Vorgehensweise, dass die Server in ohne große Änderungen in Umgebungen externer Anbieter von Rechenleistungen (computing clouds) lauffähig sind. Die Implementierung in einer virtuellen Maschine sichert außerdem zu, dass neue Server binnen kürzester Zeit gestartet und auch wieder herunter gefahren werden können. So kann die Generierungsleistung schnell und auf wirtschaftlich vorteilhafte Weise an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden.
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Hat der Steuerungsserver 7 genügend Instanzen des Generierung-Servers 8 gestartet, so überträgt er an jede Instanz eine Datenpartition und das Inhaltsarchiv des Generierungsauftrags, beides komprimiert um Anzahl und Dauer der Datenübertragung per Netzwerk zu optimieren. Hierbei wird ein Komprimierungsverfahren verwendet, dass einen hohen Komprimierungsgrad der Daten mit einer geringen Rechenzeit für Komprimierung und Dekomprimierung verbindet. Dieser Aspekt der Erfindung dient ebenfalls der Geschwindigkeitssteigerung bei der Generierung.
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Hat ein Generierungsserver 8 alle Daten erhalten, dekomprimiert er die Daten-Partition und das Inhaltsarchiv. In der Folge wird das Generierungsverfahren gestartet, in dem die Transformationsregeln auf die Newsletter-Inhalte und die Datenpartition angewandt werden. Das Ergebnis dieser Transformation sind die vollständig transformierten E-Mail-Newsletter, eine für jeden Empfänger-Datensatz in der Datenpartition. Die generierten E-Mail-Newsletter werden in einem Archiv komprimiert zusammengefasst und an den Steuerungsserver 7 zurück gegeben.
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Der Steuerungsserver 7 verfügt für die Rückgabe über eine Software-Schnittstelle, über welche die Generierungsserver die erstellten E-Mail-Archive einstellen. In diesem Ausführungsbeispiel wird dafür das in der Fachwelt als REST (Representational State Transfer) bekannte Technologie verwendet, wobei der Generierungsserver eine POST-Anweisung nutzt, um das frisch generierte E-Mail-Archiv an den Steuerungsserver zu übertragen. Der Steuerungsserver 7 überwacht die Generierungsserver kontinuierlich und kann anhand der Rückgaben der Server fehlerhafte Generierungsläufe oder den vollständigen Ausfall von Generierungsservern feststellen. Auf diese Weise können fehlende oder doppelt verarbeitete Datenpartitionen leicht erkannt und der Fehler korrigiert werden.
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Sind alle Datenpartitionen eines Generierungsauftrags erfolgreich verarbeitet leitet der Steuerungsserver die generierten E-Mail-Newsletter 12 an das Versendesystem 9 des EMS weiter, von wo aus sie an die Empfänger versandt werden. Nach Abarbeitung der Generierungsaufträge kann der Steuerungsserver 7 entscheiden, ob frei gewordene Generierungsserver mit neuen Generierungsaufträgen bestückt oder zur Kostenersparnis heruntergefahren werden sollen.