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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zierleiste, insbesondere Fensterschachtabdeckung für ein Kraftfahrzeug, mit einem Trägerprofil und einer mit dem Trägerprofil verbundenen Dekorleiste.
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Eine gattungsgemäße Zierleiste ist dem Dokument
DE 20 2006 003 219 U1 entnehmbar. Das Dokument zeigt ein Trägerprofil in Form einer Fensterschachtabdeckung, auf welches mittels zweier Rast- und Klemmverbindungen eine Dekorleiste aufgerastet ist. Desgleichen zeigt auch das Dokument
DE 20 2007 004 123 U1 eine gattungsgemäße Zierleiste mit einem Trägerprofil und einer hierauf aufgeclipsten bzw. mittels einer Klemmverbindung befestigten Dekorleiste.
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Nachteilig an den aus dem Stand der Technik bekannten Zierleisten ist, dass das Trägerprofil und die Dekorleiste im verbundenen Zustand weiterhin in Längserstreckungsrichtung gegeneinander beweglich sind, so dass während der Nutzung eines mit einer entsprechenden Zierleiste versehenen Kraftfahrzeuges die Dekorleiste und das Trägerprofil in ihrer Lage zueinander verschoben werden können. Infolge dessen kommt es zu einem ästhetisch unbefriedigenden Eindruck und ggf. zu auftretenden Undichtigkeiten aufgrund der sich bildenden Spalten. Insbesondere bei einer Zierleiste wird dies von dem Anwender eines entsprechenden Kraftfahrzeuges in der Regel nicht toleriert werden und kostenintensive Wartungsarbeiten nach sich ziehen.
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Um zu vermeiden, dass es zu einer derartigen Verlagerung der Dekorleiste in Bezug zu dem Trägerprofil kommt, werden entsprechende Klemm- und Rastverbindungen so dimensioniert, dass eine besonders hohe Befestigungskraft zwischen Trägerprofil und Dekorleiste vorliegt. Dies ist jedoch insofern nachteilig, dass bei der Montage entsprechend hohe Montagekräfte beim Zusammenbau von Trägerprofil und Dekorleiste aufgewendet werden müssen. Ferner ist bekannt die Dekorleiste mit dem Trägerprofil Stoffschlüssig mittels einer Klebstoffschicht oder mittels einer Schraubverbindung miteinander zu fügen, um diesem Problem der Verlagerung entgegenzutreten. Zusätzliche Fügeelemente bedingen jedoch ergänzende und kostenintensive Fügeschritte und sind daher unerwünscht.
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Die Erfindung stellt sich daher die Aufgabe eine Zierleiste mit den eingangs beschriebenen Merkmalen anzugeben, die gegenüber dem Stand der Technik leicht und ohne zusätzliche Fügeschritte zusammenbaubar ist und deren ästhetischer Gesamteindruck dauerhaft erhalten bleibt.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass an dem Trägerprofil mindestens ein Reibsegment aus einem im Vergleich zu dem Oberflächenmaterial des Trägerprofils weicheren Material auf der der Unterseite der Dekorleiste zugewandten Seite des Trägerprofils angeformt ist, wobei das Reibsegment so gestaltet ist, dass dieses an der Unterseite der Dekorleiste zumindest bereichsweise anliegt. Durch das erfindungsgemäße Vorsehen eines Reibsegmentes, welches an der Unterseite der Dekorleiste zumindest bereichsweise anliegt, wird in vorteilhafter Weise erreicht, dass ein zusätzlicher Reibschluss zwischen dem Trägerprofil und der Dekorleiste eine gegenseitige Verschiebung von Trägerprofil und Dekorleiste verhindert. Das Oberflächenmaterial des Trägerprofils meint das Material des Trägerprofils welches auf der der Unterseite der Dekorleiste zugewanden Oberfläche des Trägerprofils angeordnet ist. Ein Trägerprofil kann zusätzlich angeformte Dichtlippen und Armierungseinleger aufweisen, deren jeweilige Materialhärten ebenfalls von der Härte des Oberflächenmaterials abweichen. Die erfindungsgemäße Lehre bezieht sich daher nicht auf die Materialhärten von ev. Dichtlippen oder Armierungseinlegern des Trägerprofils, sondern auf die vorstehend erläuterte Härte des Oberflächenmaterials. Derartige Trägerprofile werden vorzugsweise in einem Extrusionsverfahren hergestellt.
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Vorzugsweise weist das Material des Reibsegmentes eine Shore-Härte A von 50 bis 80, weiter vorzugsweise von 55 bis 75, besonders bevorzugt von 60 bis 70 auf. Das Oberflächenmaterial des Trägerprofils weist vorzugsweise eine Shore-Härte D im Bereich von 45 bis 90, weiter vorzugsweise von 50 bis 85, weiter vorzugsweise von 55 bis 80, weiter vorzugsweise von 60 bis 75, besonders bevorzugt von 65 bis 70 auf. Die Shore-Härte A und die Shore-Härte D werden dabei nach den Vorgaben der DIN EN ISO 868 geprüft. Die vorstehend beschriebenen Shore-Härtebereiche D gewährleisten für das Trägerprofil eine ausreichende Festigkeit und Steifigkeit, um das Trägerprofil z. B. an einem Fensterausschnitt eines Kraftfahrzeuges dauerhaft und formstabil befestigen zu können, wohingegen der vorstehend definierte Shore-Härtebereich A des Reibsegmentes eine ausreichende Flexibilität des Reibsegmentes gewährleistet, um einen Reibschluss zwischen dem Trägerprofil und der Dekorleiste herstellen zu können.
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Eine besonders kostengünstige Fertigung einer erfindungsgemäßen Zierleiste ergibt sich durch die einstückige Ausbildung des Reibsegmentes mit dem Trägerprofil. Die einstückige Ausbildung des Reibsegmentes mit dem Trägerprofil kann insbesondere in einem Spritzgussverfahren erfolgen, in dem das Reibsegment in einem Spritzgussverfahren an das Trägerprofil angeformt ist.
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Das Reibsegment ist vorzugsweise durch Weich-PVC, TPE, TPU, TPS, EMPP und / oder EPDM gebildet. Das Trägerprofil ist vorzugsweise aus Polypropylen (PP) oder Hart-Polyvinylchlorid (Hart-PVC) gebildet. Die Dekorleiste besteht vorzugsweise aus einer Aluminiumlegierung oder aus einer Stahllegierung, insbesondere einer rostfreien Stahllegierung oder besteht aus einem eine metallische Beschichtung aufweisenden metallischen Material oder eine metallische Beschichtung aufweisenden Kunststoffmaterial.
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Zur Erhöhung des Reibschlusses kann das Reibsegment einen wellenförmigen und / oder zackenförmigen und / oder bombierten und / oder zylinderförmigen und / oder giebelförmigen und/oder pyramidenförmigen Strukturbereich aufweisen.
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An dem Trägerprofil kann mindestens eine, diese endseitig verschließende, Endkappe angeformt sein. Vorzugsweise sind die Endkappe und das Reibsegment aus dem gleichen Material gebildet. Besonders geringe Fertigungskosten einer erfindungsgemäßen Zierleiste entstehen, wenn die Endkappe gleichzeitig mit dem Reibsegment an das Trägerprofil angeformt wird. Wie vorstehend erläutert, erfolgt die Anformung vorzugsweise mittels eines Spritzgussverfahrens.
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Das Reibsegment ist vorzugsweise länglich ausgebildet und zumindest im Wesentlichen in der Längserstreckungsrichtung des Trägerprofils ausgerichtet. Wie vorstehend erläutert, kann das Reibsegment im Bereich der Endkappe vorgesehen sein. Erfindungsgemäß ist jedoch auch das Reibsegment in einem Bereich zwischen den Endbereichen des Trägerprofils bzw. der Zierleiste anzuformen.
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Das Reibsegment weist vorzugsweise eine Länge im Bereich von 5 mm bis 100 mm, vorzugsweise eine Länge im Bereich von 7 mm bis 50 mm, weiter vorzugsweise eine Länge im Bereich von 9 mm bis 25 mm auf.
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Das Trägerprofil kann mit der Dekorleiste über mindestens eine Rast- und / oder Klemmverbindung verbunden sein. Die Rast- und / oder Klemmverbindung kann hierbei insbesondere durch eine in Längsrichtung des Trägerprofils verlaufende Nut, in welche entsprechend geformte Haken der Dekorleiste eingreifen, ausgebildet sein.
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Das Reibsegment ist vorzugsweise von der Rast- und / oder Klemmverbindung beabstandet angeformt. Besonders bevorzugt ist das Reibsegment etwa in der Mitte zwischen zwei im jeweiligen Randbereich des Trägerprofils bzw. der Dekorleiste ausgebildeten Rast- und / oder Klemmverbindung angeordnet. Versuche haben ergeben, dass ein an dieser Stelle angeordnetes Reibsegment, insbesondere im Hinblick auf den Ausgleich von Fertigungstoleranzen, bevorzugt anzuordnen ist.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand lediglich Ausführungsbeispiele darstellender Zeichnungen erläutert. Es zeigen schematisch:
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1 eine dreidimensionale Darstellung eines Endbereichs eines erfindungsgemäßen Trägerprofils,
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2 eine vergrößerte Darstellung des Endbereichs eines erfindungsgemäßen Trägerprofils aus 1,
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3 eine dreidimensionale Darstellung eines erfindungsgemäßen Trägerprofils und einer mit diesem verbundenen Dekorleiste, wobei die Dekorleiste teilweise geschnitten dargestellt ist,
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4 verschiedene Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Reibsegmentes.
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In den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit dem gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 und die vergrößert dargestellte 2 zeigen eine dreidimensionale Darstellung des Endbereichs eines erfindungsgemäßen Trägerprofils 1, an welchem ein Reibsegment 3 aus einem im Vergleich zu dem Oberflächenmaterial des Trägerprofils 1 weicheren Material angeformt ist. Das Reibsegment 3 ist dabei so gestaltet, dass dieses bei der Montage der Zierleiste an der Unterseite 4 einer mit dem Trägerprofil 1 verbindbaren Dekorleiste 2 zumindest bereichsweise zum Anliegen kommt. Das Material des Reibsegmentes 3 weist eine Shore-Härte A von 60 bis 70 auf. Das Oberflächenmaterial des Trägerprofils 1 weist eine Shore-Härte D im Bereich von 60 bis 75 auf. Das Reibsegment 3 ist einstückig mit dem Trägerprofil 1 ausgebildet und in einem Spritzgussverfahren angeformt. Das Reibsegment 3 besteht in diesem Ausführungsbeispiel aus einem Weich-PVC, das heißt einem Polyvinylchlorid (PVC), welchem Weichmacher in nicht unerheblicher Konzentration zugesetzt worden sind. Weitere denkbare Werkstoffe können thermoplastische Elastomere (TPE), thermoplastisches Polyurethan (TPU), thermoplastische Stärke (TPS), Elastomermodifiziertes Polypropylen (EMPP) und / oder Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM) sein. Das Reibsegment 3 weist einen pyramidenförmigen Strukturbereich auf, welcher im Verbindungszustand von Trägerprofil 1 und Dekorleiste 2 an der Unterseite 4 der Dekorleiste 2 anliegt und einen Reibschluss zwischen dem Trägerprofil 1 und der Dekorleiste 2 herstellt. An dem Trägerprofil 1 ist eine diese endseitig verschließende Endkappe 5 angeformt. Da die 1 lediglich ein Ende der erfindungsgemäßen Zierleiste bzw. des erfindungsgemäßen Trägerprofils 1 zeigt, ist selbstredend auch an dem diesen Ende gegenüberliegenden zweiten Ende eine entsprechende Endkappe angeformt. Die Endkappe 5 und das Reibsegment 3 sind aus dem gleichen Material gebildet. Das Reibsegment 3 und die Endkappe 5 sind einstückig mit dem Trägerprofil 1 ausgebildet und in einem Spritzgussverfahren angeformt. Da sich das Material des Trägerprofils 1 – hier bestehend aus Polypropylen (PP) – von dem Material des Reibsegments 3 bzw. der Endkappe 5 unterscheidet, handelt es sich somit hierbei um ein Zweikomponenten- bzw. Mehrkomponenten-Spritzgussverfahren. Das Reibsegment 3 ist länglich ausgebildet und zumindest im Wesentlichen in der Längserstreckungsrichtung des Trägerprofils 1 ausgerichtet. Das Reibsegment 3 weist eine Länge im Bereich von 9 bis 25 mm auf. Alternativ kann das Reibsegment 3 über die gesamte Länge, oder zumindest im Wesentlichen die gesamte Länge des Trägerprofils 1 angeformt sein. Für diese Alternative eignet sich dann eine Koextrusion von Trägerprofil 1 und Reibsegment 3.
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Die 3 zeigt nunmehr eine erfindungsgemäße Zierleiste, welche insbesondere als Fensterschachtabdeckung für ein Kraftfahrzeug dient, mit einem Trägerprofil 1 und einer mit dem Trägerprofil 1 verbundenen Dekorleiste 2. Die Dekorleiste 2 ist mit dem Trägerprofil 3über zwei Rast- und / oder Klemmverbindungen 6 verbunden. Von diesen Rast- und / oder Klemmverbindungen 6 beabstandet ist das Reibsegment 3 angeformt. Zur Verdeutlichung dieser Rast- und / oder Klemmverbindungen 6 sowie der Ausbildung und Lage des Reibsegmentes 3 in Bezug zu dem Trägerprofil 1 und der mit dem Trägerprofil 1 verbundenen Dekorleiste 2, ist die Dekorleiste 2 geschnitten dargestellt. Selbstredend befindet sich die Dekorleiste 2 ansonsten vollständig oberhalb des jetzt sichtbaren Bereichs des Trägerprofils 1 und liegt bündig an der Endkappe 5 an. Wie vorstehend erläutert ist an dem Trägerprofil 1 ein Reibsegment 3 aus einem im Vergleich zu dem Oberflächenmaterial des Trägerprofils 1 weicheren Material auf der der Unterseite 4 der Dekorleiste 2 zugewandten Seite des Trägerprofils 1 angeformt. Das Reibsegment 3 ist so gestaltet, dass dieses an der Unterseite 4 der Dekorleiste 2 zumindest bereichsweise anliegt.
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Die 4 zeigt weitere Ausführungsformen des Reibsegmentes, welche insbesondere zur lokalen Erhöhung des Anpressdrucks zwischen Reibsegment 3a bis 3j (3a–j) angeformte Strukturbereiche aufweisen können. Das mit 3a bezeichnete Reibsegment weist zylinderförmige Strukturbereiche, das mit 3c bezeichnete Reibsegment zackenförmige Strukturbereiche, das mit 3d, 3g und 3h bezeichnete Reibsegment wellenförmige Strukturbereiche, das mit 3e und 3i bezeichnete Reibsegment bombierte Strukturbereiche, das mit 3f bezeichnete Reibsegment giebelförmige Strukturbereiche und das mit 3j bezeichnete Reibsegment einen halbkreisförmigen Strukturbereich auf. Das Reibsegment 3b weist keinen gesonderten Strukturbereich auf, so dass dieses Reibsegment immer vollfächig an der Unterseite 4 der Dekorleiste 2 anliegt. Ansonsten können die Strukturbereiche der Reibsegmente 3, 3a–j alleinig an der Unterseite 4 der Dekorleiste 2 anliegen oder soweit zusammengedrückt sein, dass das gesamte Reibsegment 3, 3a–j an der Unterseite 4 der Dekorleiste 2 flächig anliegt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006003219 U1 [0002]
- DE 202007004123 U1 [0002]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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