DE102012105750B4 - Tinnitusimplantat - Google Patents

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    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04RLOUDSPEAKERS, MICROPHONES, GRAMOPHONE PICK-UPS OR LIKE ACOUSTIC ELECTROMECHANICAL TRANSDUCERS; DEAF-AID SETS; PUBLIC ADDRESS SYSTEMS
    • H04R25/00Deaf-aid sets, i.e. electro-acoustic or electro-mechanical hearing aids; Electric tinnitus maskers providing an auditory perception
    • H04R25/75Electric tinnitus maskers providing an auditory perception

Abstract

Tinnitusimplantat, umfassend einen Mikrogenerator (10) mit einer maximalen Länge von bis zu 3 cm, welcher eine Hörschnecke (25) im Mittelohr (19) elektrisch stimuliert, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikrogenerator (10) ein Modul (13) mit einer Empfängereinheit umfasst, wobei das Modul (13) eine Länge von maximal 4 mm und einen Durchmesser von maximal 2 mm aufweist und der Mikrogenerator (10) mindestens eine Anode (11) und mindestens eine Kathode (12) umfasst, welche mit einem Gehäuse des Moduls (13) über flexible Leitungen (14) verbunden sind, sodass die mindestens eine Anode (11) und mindestens eine Kathode (12) flexibel im Mittelohr positionierbar sind, wobei der Mikrogenerator (10) eine Stromstärke von weniger als 100 mA erzeugt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Tinnitusimplantat mit einer kabellosen Stromquelle im Mittelohr zur Behandlung eines Tinnitus.
  • Ein Ohrgeräusch oder auch Tinnitus genannt ist ein häufiges Symptom, welches von Patienten als störend beschrieben wird und das emotionale und psychosoziale Wirken des täglichen Lebens erheblich einschränken kann. Die Ursachen eines Tinnitus sind Gegenstand umfangreicher Untersuchungen. Klinische und grundlagenwissenschaftliche Arbeiten belegen, dass die Ursache für einen Tinnitus häufig im Bereich der Hörschnecke (Cochlea) und hier insbesondere im Bereich der Sinneszellen (Haarzellen) zu finden ist. Kommt es zu keinem spontanen oder aufgrund von einer angewandten Therapie bedingten Sistieren des Tinnitus kann es zu einer Chronifizierung kommen. Dies führt zu einer Veränderung in der zentralen Hörbahn. Aufgrund der Anpassungsfähigkeit des Gehirns erfolgt eine zentrale Reorganisation der Hörbahn durch den Tinnitus und somit eine zentrale Festsetzung (Determinierung) eines dann nicht mehr oder noch schwieriger zu beeinflussenden Tinnitus. Im Stand der Technik sind als Therapieverfahren zur Behandlung eines Tinnitus unter anderem Pharmakotherapien, Biofeedbackverfahren, Tinnitusmasker, Hörgeräte, Akkupunktur, Cochlear Implantate sowie Habituationsverfahren angewandt.
  • Nachteilig an den Vorrichtungen und Verfahren im Stand der Technik ist, dass diese entweder nicht permanent angewendet werden können, beispielsweise aufgrund der Notwendigkeit der Applikation des Stromes durch eine permanent positionierte Nadel (transtympanal) im Trommelfell oder sie gehen mit einem erheblichem operativen Aufwand sowie einem operativen Risiko einher (Cochlear Implantat oder Cochlear Implantat ähnlich).
  • In der US 2007/0021804 wird eine weitere Verwendung der im Stand der Technik bekannten BION-Mikrostimulatoren beschrieben. Es wird in der US 2007/0021804 vorgeschlagen, die BION-Mikrostimulatoren zur Behandlung von Tinnitus einzusetzen, wobei mittels einer temporären Elektrode mit einem Teststimulator zunächst eine optimale Position für eine Elektrode gefunden wird. Die Stimulation soll hierbei über die im Stand der Technik bekannten Kombinationen aus Elektrode und indifferenter Elektrode erfolgen. Die Elektrode und der Mikrostimulator sind über eine leitende Verlängerung miteinander verbunden, die eine Länge von 1 bis 10 cm aufweisen kann, so dass der Mikrostimulator entsprechend beabstandet von der Elektrode positionierbar ist. Die US 2007/0021804 beschreibt den Mikrostimulator, der bereits in anderen Bereichen der Medizin eingesetzt wird, sehr genau – es wird aber keine nacharbeitbare technische Lehre im Hinblick auf die Behandlung von Tinnitus offenbart. Der durchschnittliche Fachmann wird daher D1 als eine Anregung für ein Forschungsvorhaben verstehen, bei dem die im Stand der Technik gut eingeführten Mikrostimulatoren durch erfinderisches Handeln so weiterzuentwickeln sind, dass diese bei der Tinnitusunterdrückung eingesetzt werden können.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung und Verwendung bereitzustellen, welche nicht die Nachteile und Mängel des Standes der Technik aufweist.
  • Gelöst wird die Aufgabe durch die unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
  • Die Erfindung betrifft ein Tinnitusimplantat, umfassend
    einen Mikrogenerator mit einer maximalen Länge von bis zu 3 cm, bevorzugt bis zu 2 cm, welcher eine Hörschnecke im Mittelohr elektrisch stimuliert, wobei der Mikrogenerator ein Modul mit einer Empfängereinheit umfasst, wobei das Modul eine Länge von maximal 4 mm und einen Durchmesser von maximal 2 mm aufweist und der Mikrogenerator mindestens eine Anode und mindestens eine Kathode umfasst, welche mit einem Gehäuse des Moduls über flexible Leitungen verbunden sind, sodass die mindestens eine Anode und mindestens eine Kathode flexibel im Mittelohr positionierbar sind, wobei der Mikrogenerator eine Stromstärke von weniger als 100 mA erzeugt.
  • Die vorliegende Erfindung ist vorteilhaft gegenüber dem Stand der Technik, da aufgrund des Fehlens einer Nadel im Trommelfell eine Stimulation im Alltag möglich ist und somit eine dauerhafte Tinnitusbehandlung realisierbar ist. Völlig überraschend war, dass ohne eine permanent (transtympanal) im Trommelfell positionierte Nadel es möglich war, Strom zu applizieren. Aufgrund der vorliegenden Erfindung ist die vorzugsweise permanente Applikation von Strom möglich. Überraschend war zudem auch, dass mit dem erfindungsgemäßen Tinnitusimplantat kein operativer Aufwand und Eingriff verbunden ist und damit kein operatives Risiko existiert. Es war des Weiteren überraschend, dass kein Steuerungskabel notwendig ist. Die vorliegende Erfindung kommt in einer bevorzugten Ausführungsform damit aus, ohne ein Steuerungskabel die gezielte Applikation von Strom im Mittelohr zu ermöglichen. Die vorliegende Erfindung umfasst beispielsweise einen Prozessor, welcher beispielsweise unter der Haut liegt. Es ist bevorzugt, dass die vorliegende Erfindung einen Mikrogenerator umfasst. Der Mikrogenerator ist insbesondere im Mittelohr positioniert und sendet Strom in die Hörschnecke aus.
  • Der Mikrogenerator weist eine Länge von bis zu 3 cm, bevorzugt von bis zu 2,5 cm, mehr bevorzugt von bis zu 2 cm und am meisten bevorzugt von bis zu 1,3 cm auf. Vorzugsweise stimuliert der Mikrogenerator elektrisch eine Hörschnecke im Mittelohr. Der erfindungsgemäße Mikrogenerator umfasst beispielsweise ein Modul, welches insbesondere einen Prozessor umfasst. Das Modul ist insbesondere dazu geeignet, die Steuerung des Mikrogenerators und damit die Steuerung des Tinnitusimplantats zu gewährleisten. Das Modul des Mikrogenerators ist insbesondere für die Regelung der vorliegenden Erfindung verantwortlich. Vorzugsweise umfasst das Modul eine Empfängereinheit. Der Mikrogenerator und/oder das Modul werden beispielsweise über eine externe Einheit kabellos gesteuert. Es ist weiter bevorzugt, wenn der Mikrogenerator mindestens eine Kathode und mindestens eine Anode umfasst. Völlig überraschend war, dass der Tinnitus durch die vorliegende Erfindung mittels elektrischer Stimulation unterdrückt werden kann. Besonders überraschend war, dass mit der vorliegenden Erfindung der Tinnitus auch völlig verschwindet. Bevorzugt ist weiter, wenn erfindungsgemäß das vorliegende Tinnitusimplantat durch die Applikation von Strom in die Cochlea zu einer Veränderung des Tinnitus führt. Vorzugsweise wird mittels des erfindungsgemäßen Tinnitusimplantates der Tinnitus um bis zu 22%, bevorzugt um bis zu 50%, mehr bevorzugt um bis zu 88% und am meisten bevorzugt um bis zu 100% reduziert. Es ist weiter bevorzugt, dass die Reduktion des Tinnitus im Bereich von 22% bis 88% liegt.
  • Vorzugsweise umfasst die vorliegende Erfindung eine Tinitusimplantat, welches einen Akkumulator umfasst.
  • Bevorzugt ist, wenn der Akkumulator der vorliegenden Erfindung einen Lithiumionen-Akkumulator umfasst, welcher insbesondere Wechselstrom oder Gleichstrom abgibt. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, dass der Akkumulator insbesondere Bestandteil des Moduls ist und auf diese Weise die Stromversorgung des Tinnitusimplantats übernimmt. Der Akkumulator generiert den Strom, insbesondere Gleichstrom oder beispielsweise Wechselstrom, der insbesondere in die Hörschnecke ausgesendet wird. Dies geschieht insbesondere über die Kathode und Anode, über welche der Konktakt zwischen dem Mikrogenerator und den Regionen im Mittelohr hergestellt ist und auf diese Weise die Stimulierung erfolgen kann.
  • Es ist bevorzugt, wenn der Mikrogenerator auf oder an der knöchernen Struktur über der Hörschnecke (Promontorium) positioniert ist. Dabei war es völlig überraschend, dass der Mikrogenerator nicht durch eine erhebliche Operation eingebracht werden muss. Vorteilhafter Weise kann der Arzt insbesondere unter Kommunikation mit dem Patient die richtige Position des Mikrogenerators im Mittelohr finden. Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn unter Mitwirkung des Patienten die optimale Lage und Einstellung des erfindungsgemäßen Tinnitusimplantats möglich ist. Auf diese Weise kann der maximale Erfolg in der Reduzierung des Tinnitus sichergestellt werden. Besonders vorteilhaft ist, dass bei der Verwendung und Applikation der vorliegenden Erfindung keine Narkose notwendig ist. Dadurch ist der Patient nicht eingeschränkt und kann so bei der optimalen Positionierung des Tinnitusimplantats mitwirken. Im Sinne der vorliegenden Erfindung werden keine Verfahren zur chirurgischen Behandlung mit erfasst. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Mikrogenerator an der das Mittelohr vom Innenohr abgrenzenden Membran (rundes Fenster) positioniert. Bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung ist auch die Position des Mikrogenerators vorzugsweise auf oder an dem Promontorium (knöcherne Struktur über der Hörschnecke). Weiter bevorzugt ist die Position am runden Fenster (das Mittelohr vom Innenohr abgrenzende Membran). Auch jede andere Positionierung im Mittelohr ist Bestandteil der vorliegenden Erfindung.
  • Es ist weiter bevorzugt, wenn der Mikrogenerator r den Strom in Sinusform oder in Pulsen abgibt.
  • Vorzugsweise ist der Mikrogenerator von einer Behausung aus Kunststoff, Glas und/oder Keramik umgeben. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Anode und/oder Kathode der vorliegenden Erfindung Iridium, Platin und/oder Tantalum als Materialien. Bei dem Tinnitusimplantat zum Einbringen in das Mittelohr handelt es sich im Sinne der Erfindung in einer bevorzugten Ausführungsform um einen am Implantatgehäuse angebrachten, flexiblen oder starren Träger, in welchen Elektrodenkontakte eingegossen sind. Dem Fachmann ist bekannt, dass er als Trägermaterialien beispielsweise Silikon verwenden kann, aber auch jedes andere medizinisch akzeptierte Material zur Anwendung am und im Ohr ist Bestandteil der vorliegenden Erfindung. Bei den Elektrodenkontakten kann es sich beispielsweise um Kontakte aus Platin handeln, die entlang des Elektrodenträgers angeordnet sind. Die Elektroden stimulieren die Regionen in der Cochlea. Bevorzugt ist, wenn die Anode und/oder Kathode über eine Leitung mit dem Gehäuse des Mikrogenerators verbunden sind. Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, dass in Bezug auf die Anode und Kathode mehrere Varianten im Mittelohr einsetzbar sind. Eine Variante ist die Verbindung von einer oder mehreren Anoden- und oder Kathodenkontakten an dem Strom generierenden Gehäuse mittels einer Leitung, welche lackisoliert sowie von Silikon umhüllt ist. Diese Variante ermöglicht insbesondere den Aufbau eines größeren Spannungsfeldes. Es ist überraschend, dass durch diese einfache Lösung der o. g. Aufgabe, die komplizierten Lehren des Standes der Technik ersetzt werden können, wobei die einfache, erfindungsgemäße Lösung auch eine bessere Leistung als die bekannten Verfahren und Mittel erbringt.
  • Es ist insbesondere überraschend, dass auf dem Fachgebiet der Tinnitusimplantate, auf welchem bisher nur kompliziertere Lehren Anwendung finden, noch keine Implantate und Anwendungen mit einer kabellosen Steuereinrichtung vorgeschlagen wurden, die die erfindungsgemäßen Vorteile aufweisen. Überraschend ist weiter, dass die konstruktiven Merkmale der flexiblen Ausgestaltung des Mikrogenerators nicht Eingang in den Stand der Technik gefunden haben. Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, dass eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Tinnitusimplantates besonders alltagstauglich ist und damit für den Anwender des Tinnitusimplantates keine Beeinträchtigung im Alltag gegeben ist. Besonders vorteilhaft ist weiter, wenn das Tinnitusimplantat bei Bewegung nicht verrutscht, stabil bei ruckartigen Bewegungen ist und/oder auch das Betreiben von Sport im allgemeinen und Sportarten wie beispielsweise Tauchen möglich ist. Besonders bevorzugt ist, wenn die vorliegende Erfindung bruchsicher ist. Die Bruchsicherheit stellt einen besonderen Vorteil des erfindungsgemäßen Tinnitusimplantates dar. Besonderer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist auch die durch die erfindungsgemäße Konstruktion des vorliegenden Tinnitusimplantates gegebene Möglichkeit, die Elektroden zur elektrischen Stimulation des Mittelohrs, der Hörschnecke und/oder der knöchernen Struktur über der Hörschnecke zielgerichtet den Bedürfnissen des Patienten anzupassen. Auf diese Weise wird durch die vorliegende Erfindung ermöglicht, dass kein aufwendiges Anpassen des Tinnitusimplantates mittels vorheriger Testapplikationen notwendig ist. Es ist von Vorteil, wenn ausgehend vom Gehäuse des Moduls Leitungen zu den Elektroden, insbesondere Anode und/oder Kathode, vorhanden sind. Diese Leitungen sind beispielsweise lackisoliert, insbesondere flexibel und in einer bevorzugten Ausführungsform mit einer beispielsweise Silikonschicht umgeben, die die Flexibilität und überraschend gute Anpassungsmöglichkeit des erfindungsgemäßen Tinnitusimplantates im Mittelohr gewährleistet. Besonders vorteilhaft an der vorliegenden Erfindung ist auch, dass es insbesondere kostengünstiger ist als die Implantate im Stand der Technik. Vorteilhaft ist weiter, die insbesondere Wartungsfreiheit und Zuverlässigkeit des erfindungsgemäßen Tinnitusimplantats.
  • Ein weiterer besonderer Effekt, liegt in der anatomischen Begrenzung des Mittelohres. Übersteigt die Größe des Moduls die genannte Größe lässt es sich im Mittelohr nicht unterbringen. Mit der vorliegenden Erfindung ist es insbesondere möglich, dass die Empfängereinheit Teil des vorzugsweise 4 mm mal 2 mm großen Moduls ist. Das Modul der vorliegenden Erfindung als Bestandteil des Mikrogenerators weist eine Länge von bis zu 4 mm auf. Das Modul der vorliegenden Erfindung als Bestandteil des Mikrogenerators weist eine Breite von bis zu 2 mm auf. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Mikrogenerator zylinderförmig ausgestaltet. Der Durchmesser des Zylinders beträgt bis zu 5 mm, bevorzugt bis zu 4 mm, mehr bevorzugt bis zu 3 mm und am meisten bevorzugt bis zu 2 mm.
  • Bevorzugt ist, wenn der Mikrogenerator einen Akkumulator mit einer Anode und einer Kathode und einer Empfangseinheit umfasst. Vorzugsweise sendet dieser entweder Wechselstrom oder Gleichstrom aus. Es handelt sich insbesondere um einen bion-ähnlichen Mikrogenerator, der beispielsweise durch eine externe Einheit über Funk oder Induktion angesteuert wird. Über die externe Steuereinheit sind die verschiedenen Arten der Applikation von Strom einstellbar und steuerbar. Des Weiteren wir über die Steuereinheit festgelegt und an dem Mikrogenerator eingestellt welche Stromstärken im Mittelohr zu applizieren ist. Damit die von der Steuereinheit ausgesendeten Signale auf den Mikrogenerator übertragen werden können, umfasst die vorliegende Erfindung ein Modul, welches beispielsweise eine Empfangseinheit umfasst. Das Modul stellt in einer besonderen Ausführungsform die elektrische Einheit dar, die zur Stromversorgung dient. Dazu umfasst das Modul insbesondere neben der Empfangseinheit einen Akkumulator. Zur Aussendung des Stroms ist die Steuereinheit nicht notwendig. Die Steuereinheit ist insbesondere nur zur Veränderung der Einstellungen des unabhängig stimulierenden Mikrogenerators notwendig. Weiter bevorzugt ist, wenn der Mikrogenerator des Tinnitusimplantats über eine externe Einheit mittels Funk, Induktion und/oder resistiv ansteuerbar ist und hierüber vermittelt Strom abgibt. Resistiv im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet, dass die vorliegende Erfindung insbesondere auf Druck reagiert und auf diese Weise der Mikrogenerator zur Stromabgabe veranlasst werden kann. Die geschieht über die Steuereinheit, die Bestandteil der vorliegenden Erfindung ist.
  • Bevorzugt ist, wenn das Tinnitusimplantat zur Behandlung von Tinnitus einsetzbar ist. Weiter bevorzugt ist, wenn das Tinnitusimplantat zur Behandlung von Tinnitus mittels elektrischer Stimulation einer Hörschnecke verwendet wird. Dies geschieht vorzugsweise dadurch, dass bei der Verwendung des Tinnitusimplantats zur Behandlung von Tinnitus eine Positionierung des Tinnitusimplantats an der knöchernen Struktur über der Hörschnecke erfolgt. Um eine Verwendung im Sinne der vorliegenden Erfindung handelt es sich auch, wenn das Tinnitusimplantat zur Behandlung von Tinnitus durch Positionierung des Tinnitusimplantats an der das Mittelohr vom Innenohr abgrenzenden Membran verwendet wird.
  • Bevorzugt ist es weiterhin, dass das Implantat so ausgestaltet ist, dass das Modul eine beliebige Anzahl Elektroden und dazwischen liegende Bereiche mit beispielsweise Leitungen aufweist, bevorzugt 1 bis 20, mehr bevorzugt 1 bis 10, am meisten bevorzugt 1 bis 5. Bevorzugt ist es hierbei, dass die Bereiche zwischen den Kontakten insbesondere flexibel sind oder biegbar vorliegen, um eine bedarfsgerechte Positionierung zu ermöglichen. Der Fachmann kann diese bevorzugten technischen Merkmale durch Routine-Versuche realisieren. Für den durchschnittlichen Fachmann lag es nicht nahe, dass es durch diese einfachen, konstruktiven Merkmale möglich ist, das Ohrgeräusch (Tinnitus) zu reduzieren oder zu eliminieren. Die Einfachheit der Lösung der Aufgabe spricht auch deshalb für eine erfinderische Tätigkeit, da kompliziertere Lehren ersetzt werden und auf Operationen verzichtet werden kann. Die Technik des erfindungsgemäßen Tinnitusimplantates erbringt eine bessere Leistung als die im Stand der Technik offenbarten Behandlungen von Tinnitus, weil beispielsweise die Anpassung verschiedener Elektrodenträger mit mehreren Operationen vermieden wird, keine Kabelverbindungen zwischen Mikrogenerator und Steuereinheit notwendig sind, keine unter der Haut verlegten Kabeln oder die aufwendige Positionierung mittels vorheriger Testimplantate, welche in einem separaten Schritt wieder ersetzt werden müssen, benötigt werden. Auch die permanente Ohrgeräuschreduktion oder Ohrgeräuschelimierung ist überraschender Weise mit der vorliegenden Erfindung zu erzielen. Überraschend einfach, sicher und effektiv wird mit den bevorzugten Mitteln der vorliegenden Erfindung das Problem der Ohrgeräusche (Tinnitus) gelöst.
  • Weitere vorteilhafte Maßnahmen sind in den übrigen Unteransprüchen enthalten. Die Erfindung wird nunmehr anhand von Ausführungsbeispielen und den beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Bei den Beispielen und Figuren handelt es sich um bevorzugte Ausführungsvarianten welche die Erfindung nicht beschränken.
  • 1 Mikrogenerator mit Kathode, Anode, Modul, Leitungen und Silikon
  • 2 Mikrogenerator positioniert im Mittelohr
  • 3 Mikrogenerator mit Kathoden, Anode, Modul und Leitungen
  • 1 zeigt eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfassend einen Mikrogenerator (10), bei dem vorzugsweise ein Modul (13), welches beispielsweise einen Akkumulator und/oder eine Empfangseinheit umfasst, über Leitungen (14) mit den Elektroden (11, 12) verbunden ist. Die Elektroden (11, 12) sind beispielsweise eine Anode (11) und eine Kathode (12). Die Leitungen (14) sind lackisoliert und in dieser Ausführungsform in 1 beispielsweise von Silikon (15) umgeben. Dadurch sind die Leitungen (14) insbesondere elektrisch isoliert. Des Weiteren sind die Leitungen (14) durch die Verwendung von Silikon (15) mechanisch geschützt und es ist dennoch gewährleistet, dass einen flexible Positionierung im Mittelohr (19) patienten- und bedarfsgerecht erfolgen kann. 2 zeigt beispielsweise wie der Mikrogenerator (10) aus 3 im Mittelohr (19) positioniert ist. In 2 ist der erfindungsgemäße Mikrogenerator (10) auf oder an dem Promontorium, also der knöchernen Struktur über der Hörschnecke (25) eingesetzt. Bei den Materialien, die beispielsweise bei dem erfindungsgemäßen Mikrogenerator (10) des Tinnitusimplantats eingesetzt werden, handelt es sich um physiologisch verträgliche, inerte Werkstoffe, die für die medizinische Verwendung zugelassen sind. Die Werkstoffe ermöglichen insbesondere die flexible Anpassung im Mittelohr (19).
  • 3 zeigt eine weitere bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Es ist ein Mikrogenerator (10) mit den Leitungen (14) dargestellt. Die Leitungen (14) sind mit dem Modul (13) verbunden. Die Gesamtlänge des Mikrogenerators (10) beträgt in 5 beispielsweise 13 mm. Das Modul (13) weist beispielsweise eine Länge von 4 mm und eine Breite von 2 mm auf. Vorzugsweise ist das Modul (13) zylinderförmig ausgestaltet und weist vorzugsweise einen Durchmesser von 2 mm auf. Über die Leitungen (14) sind die Elektroden (11, 12) mit dem Modul (13) verbunden, welches beispielsweise einen Akkumulator und/oder eine Empfangseinheit umfasst. Die in 3 dargestellte Erfindung umfasst beispielsweise zwei Kathoden (12), welche über zwei V-förmig angeordnete Leitungen (14) mit einer Stichleitung verbunden sind und auf diese Weise Kontakt zu dem Modul (13) haben. Der Mikrogenerator (10) in 3 umfasst beispielsweise eine Anode (11), die über eine Leitung (14) mit dem Modul (13) verbunden ist. Die Leitungen (14) sind beispielsweise flexible und lackisoliert ausgestaltet. Die Kathoden (12) und Anode (11) weisen beispielsweise einen Durchmesser von 0,7 mm auf.
  • Bezugszeichenliste
  • 10
    Mikrogenerator
    11
    Anode
    12
    Kathode
    13
    Modul
    14
    Leitung
    15
    Silikon
    16
    Ohrmuschel
    17
    äußerer Gehörgang
    18
    äußeres Ohr
    19
    Mittelohr
    20
    Innenohr
    21
    Hammer
    22
    Amboß
    23
    Bogengänge
    24
    Hörnerv
    25
    Cochlea
    26
    rundes Fenster
    27
    ovales Fenster
    28
    Steigbügel
    29
    Trommelfell

Claims (12)

  1. Tinnitusimplantat, umfassend einen Mikrogenerator (10) mit einer maximalen Länge von bis zu 3 cm, welcher eine Hörschnecke (25) im Mittelohr (19) elektrisch stimuliert, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikrogenerator (10) ein Modul (13) mit einer Empfängereinheit umfasst, wobei das Modul (13) eine Länge von maximal 4 mm und einen Durchmesser von maximal 2 mm aufweist und der Mikrogenerator (10) mindestens eine Anode (11) und mindestens eine Kathode (12) umfasst, welche mit einem Gehäuse des Moduls (13) über flexible Leitungen (14) verbunden sind, sodass die mindestens eine Anode (11) und mindestens eine Kathode (12) flexibel im Mittelohr positionierbar sind, wobei der Mikrogenerator (10) eine Stromstärke von weniger als 100 mA erzeugt.
  2. Tinnitusimplantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikrogenerator (10) auf oder an der knöchernen Struktur über der Hörschnecke (Promontorium) positioniert ist.
  3. Tinnitusimplantat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikrogenerator (10) an der das Mittelohr (19) vom Innenohr (20) abgrenzenden Membran (rundes Fenster) (26) positioniert ist.
  4. Tinnitusimplantat nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Tinitusimplantat einen Akkumulator umfasst.
  5. Tinnitusimplantat nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Akkumulator einen Lithiumionen-Akkumulator umfasst, welcher Wechselstrom oder Gleichstrom abgibt.
  6. Tinnitusimplantat nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikrogenerator (10) den Strom in Sinusform oder in Pulsen abgibt.
  7. Tinnitusimplantat nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anode (11) und/oder Kathode (12) Iridium, Platin und/oder Tantalum als Materialien umfasst.
  8. Tinnitusimplantat nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikrogenerator (10) über eine externe Einheit mittels Funk, Induktion und/oder resistiv ansteuerbar ist und hierüber vermittelt Strom abgibt.
  9. Verwendung des Tinnitusimplantats nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche zur Behandlung von Tinnitus.
  10. Verwendung des Tinnitusimplantats nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche zur Behandlung von Tinnitus mittels elektrischer Stimulation einer Hörschnecke (25).
  11. Verwendung des Tinnitusimplantats nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche zur Behandlung von Tinnitus durch Positionierung des Tinnitusimplantats an der knöchernen Struktur über der Hörschnecke.
  12. Verwendung des Tinnitusimplantats nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche zur Behandlung von Tinnitus durch Positionierung des Tinnitusimplantats an der das Mittelohr (19) vom Innenohr (20) abgrenzenden Membran.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US20070021804A1 (en) * 2003-05-30 2007-01-25 Maltan Albert A Stimulation using a microstimulator to treat tinnitus

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