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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abgasrückführvorrichtung für einen Verbrennungsmotor sowie ein Verfahren für die Regelung einer Abgasrückführung mittels einer Abgasrückführvorrichtung für einen Verbrennungsmotor.
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Es ist grundsätzlich bekannt bei Verbrennungsmotoren eine Abgasrückführung vorzunehmen. Insbesondere gekühlte Abgasrückführungen führen bei Ottomotoren, insbesondere bei hohen Lasten, dazu, die Klopfneigung zu verbessern und den Bauteilschutzanfettungsbedarf zu reduzieren, da es die Abgastemperatur senkt. Die gekühlte Abgasrückführung ist somit eine Maßnahme, die wesentlich den Realverbrauch eines Verbrennungsmotors beeinflusst und daher vorzugsweise bei möglichst vielen Umgebungsrandbedingungen eingesetzt werden soll.
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Nachteilhaft bei bekannten Abgasrückführvorrichtungen und entsprechenden Verfahren ist es, dass durch die Kühlung bei der Abgasrückführung die Gefahr der Kondensation des Wasseranteils im rückgeführten Abgas besteht. Insbesondere aufgrund eines erhöhten Wasseranteils, welcher durch die Verbrennung im Verbrennungsmotor zustande kommt, kann es auch bei höheren Temperaturen bereits zur Kondensation des Wassers im Abgas kommen. Insbesondere in Kombination einer Abgasrückführung auf der Niederdruckseite eines Turboladers ist dies von entscheidendem Nachteil. Die Kondensation von Wasser in dem rückgeführten Abgas führt dazu, dass sich Wassertropfen in kondensierter Weise in der Zuluft vor dem Verdichter finden. Da es sich beim Verdichter um schnelldrehende Verdichterschaufeln handelt, kann es zur sogenannten Tropfenerosion beziehungsweise Tropfenkorrosion kommen. Diese kann neben verstärkter Korrosion sogar zum Zerstören der einzelnen Verdichterschaufeln und damit zum Ausfall eines Turboladersystems führen. Dementsprechend sind bekannte Abgasrückführungsvorrichtungen häufig auf eine maximale Reduktion dieser Kondensationsgefahr ausgelegt. Sind Umgebungsparameter, insbesondere der Feuchtegrad der Zuluft jedoch unterhalb dieser Maximalauslegung, so wird auf diese Weise nicht die volle Effizienz der Abgasrückführung ausgenutzt.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile bekannter Abgasrückführvorrichtungen zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Abgasrückführvorrichtung für einen Verbrennungsmotor und ein entsprechendes Verfahren für die Regelung einer Abgasrückführung zur Verfügung zu stellen, welche eine einfache und kostengünstige Verbesserung der Effizienz bei der Abgasrückführung erlauben.
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Voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Abgasrückführvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren für die Regelung einer Abgasrückführvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 9. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Abgasrückführvorrichtung beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und jeweils umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird beziehungsweise werden kann.
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Eine erfindungsgemäße Abgasrückführvorrichtung dient einem Verbrennungsmotor mit einer Abgasleitung und einer Zuluftleitung. Die erfindungsgemäße Abgasrückführvorrichtung weist wenigstens einen Abgasanschluss zum Anschluss an die Abgasleitung und wenigstens einen Zuluftanschluss an die Zuluftleitung auf. Weiter ist wenigstens eine Kühlvorrichtung zur Kühlung des rückgeführten Abgases vorgesehen. Eine erfindungsgemäße Abgasrückführvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass zumindest eine Sensorvorrichtung für die Bestimmung der relativen Feuchte der Mischluft aus rückgeführtem Abgas und Zuluft vorgesehen ist.
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Eine erfindungsgemäße Ausführungsform einer Abgasrückführvorrichtung ermöglicht es also, die relative Feuchte der Mischluft aus rückgeführtem Abgas und Zuluft direkt oder indirekt zu bestimmen. Damit kann der bestimmte Wert der relativen Feuchte der Mischluft für die Abgasvorrichtung, insbesondere für die Regelung der Abgasvorrichtung, verwendet werden. Da nun die relative Feuchte der Mischluft über die Sensorvorrichtung bestimmt worden ist, kann die Abgasrückführvorrichtung in einer Art und Weise geregelt werden, dass eine Taupunktunterschreitung durch die Rückführung des rückgeführten Abgases in der Mischluft vermieden beziehungsweise im Wesentlichen vermieden wird. Es erfolgt eine Anpassung an die realen Zustandssituationen in direkter oder in indirekter Weise mit Bezug auf die Mischluft. Die Mischluft ist dabei diejenige Luft, die entsteht, wenn das rückgeführte Abgas der reinen Zuluft zugeführt wird und sich die beiden Luftströme als Mischluft miteinander vermischen. Die Mischluft ist der Luftanteil, welcher vollständig bei einem Turbolader dem Verdichter zugeführt wird und als Zuluft für den Verbrennungsmotor dient.
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Durch eine erfindungsgemäße Bestimmung der relativen Feuchte der Mischluft kann in unterschiedlichster Weise in das Verfahren der Abgasrückführung bei der Regelung der Abgasrückführvorrichtung eingegriffen werden. So ist es zum Beispiel möglich, die Menge des rückgeführten Abgases an die bestimmte Feuchte der Mischluft anzupassen. Auch ist es möglich, die Kühltemperatur und damit die Zieltemperatur des rückgeführten Abgases an die bestimmte relative Feuchte der Mischluft anzupassen. Nicht zuletzt ist es auch möglich, die gesamte Motorsteuerung mit der Information der bestimmten relativen Feuchte der Mischluft zu versorgen, sodass auch die Menge der angesaugten Zuluft auf diese Weise gesteuert geregelt werden kann.
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Vorzugsweise ist eine erfindungsgemäße Abgasrückführvorrichtung auf der Niederdruckseite eines Verdichters eines Turboladers des Verbrennungsmotors angeordnet. Damit kann wirkungsvoll und vor allem in kostengünstiger und einfacher Weise eine Kondensation von Wasser in der Mischluft vermieden beziehungsweise reduziert werden, sodass Tropfenerosion beziehungsweise Tropfenkorrosion und eine damit auftretende Zerstörung der einzelnen Verdichterschaufeln wirkungsvoll vermieden wird. Damit kann das Ziel der Reduktion des Treibstoffverbrauchs des Verbrennungsmotors bei gleichzeitiger Beibehaltung der Reduktion der Klopfneigung bei hohen Lasten erreicht werden, und gleichzeitig eine hohe Effizienz der Abgasrückführung unabhängig von den realen Umgebungsparametern um den Verbrennungsmotor beziehungsweise das Fahrzeug herum erreicht werden.
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Eine erfindungsgemäße Abgasrückführvorrichtung kann dahin gehend weitergebildet werden, dass die Sensorvorrichtung wenigstens einen Feuchtesensor in der Zuluftleitung stromabwärts des Anschlusses des Zuluftanschlusses aufweist, um die relative Feuchte der Mischluft insbesondere direkt zu bestimmen. Dabei handelt es sich um eine messtechnische Bestimmung der relativen Feuchte der Mischluft, sodass bei der Auswertung des bestimmten Parameters keine zusätzlichen Berechnungsschritte erforderlich sind. Vielmehr kann direkt an einer Stelle die relative Feuchte bestimmt werden, welche insbesondere eine im Wesentlichen vollständige Durchmischung der angesaugten Zuluft und des rückgeführten Abgases beinhaltet. Bei der direkten Bestimmung sind nachgeschaltete Auswerteanforderungen auf ein Minimum reduziert.
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Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, dass bei einer erfindungsgemäßen Abgasrückführvorrichtung die Sensorvorrichtung wenigstens einen Feuchtesensor in der Zuluftleitung stromaufwärts des Anschlusses des Zuluftanschlusses aufweist, um die relative Feuchte der Mischluft insbesondere indirekt zu bestimmen. Bei dieser Ausführungsform wird die relative Feuchte der Zuluft alleine bestimmt. Um die relative Feuchte der Mischluft indirekt zu bestimmen, kann nachfolgend, zum Beispiel mithilfe einer Kontrolleinheit und einer darin angeordneten Rechnereinheit, eine Berechnung der relativen Feuchte der Mischluft erfolgen. Hierfür ist zusätzlich als Eingabeparameter vorzugsweise die relative Feuchte des rückgeführten Abgases vorhanden. Die Menge der relativen Feuchte des rückgeführten Abgases kann auf zwei verschiedene Weisen zur Verfügung gestellt werden.
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So ist es denkbar, dass hierfür ein zusätzlicher Sensor vorgesehen ist, der die relative Feuchte des rückgeführten Abgases zur Verfügung stellt. Auch ein oder mehrere Sensoren, die die relative Feuchte im grundsätzlichen Abgasstrom bestimmen sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung denkbar. Auch ist es möglich, dass aus den Betriebsparametern des Verbrennungsmotors eine Auswertung hinsichtlich der zu erwartenden relativen Feuchte im Abgasstrom erfolgt, sodass auf rechnerische Weise und ohne zusätzliche Sensorvorrichtungen die relative Feuchte im rückgeführten Abgas bestimmt wird. In unterschiedlichster Weise ist es auf diese Art möglich, dass in indirekter Art die relative Feuchte der Mischluft bestimmt wird. Die Anordnung einer Sensorvorrichtung stromaufwärts des Anschlusses an den Zuluftanschluss bringt unter anderem den Vorteil mit sich, dass eine längere Regelstrecke zur Verfügung steht, sodass eine höhere Vorlaufzeit für die notwendige Berechnung zur Verfügung steht.
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Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn bei einer erfindungsgemäßen Abgasrückführvorrichtung die Sensorvorrichtung wenigstens einen Feuchtesensor in dem Abgasanschluss und/oder in dem Zuluftanschluss aufweist, um die relative Feuchte des rückgeführten Abgases insbesondere direkt zu bestimmen. Ist die Sensorvorrichtung insbesondere im Zuluftanschluss angeordnet, so kann eine separate Temperaturmessung beziehungsweise eine Abschätzung der Temperatur des rückgeführten Abgases unterbleiben. Vorzugsweise wird jedoch eine doppelte Messung durchgeführt, sodass die relative Feuchte sowohl im Abgasanschluss, als auch im Zuluftanschluss durchgeführt wird. Somit kann nicht nur die grundsätzliche relative Feuchte der Mischluft später in genauerer Weise bestimmt werden, sondern darüber hinaus stehen zusätzliche Eingangsparameter für die detaillierte und exakte Regelung der gezielten Abgasrückführung zur Verfügung.
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Die voranstehenden Absätze beschreiben verschiedene Orte für Sensorvorrichtungen. Im Sinne der vorliegenden Erfindung können die einzelnen Orte für Sensorvorrichtungen frei miteinander kombiniert werden, sodass unterschiedlichste Kombinationsmöglichkeiten bestehen, um mit einzelnen Sensorvorrichtungen einzelne relative Feuchten einzelner Luftströme beziehungsweise Gasströme zu bestimmen. Je nach Anordnungspositionen der Sensorvorrichtungen können dementsprechend die in den einzelnen Absätzen beschriebenen Vorteile beziehungsweise Ausführungsformen der Abgasrückführvorrichtung erreicht werden.
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Es kann von Vorteil sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Abgasrückführvorrichtung die Sensorvorrichtung wenigstens einen Temperatursensor aufweist für die Bestimmung der Temperatur des Abgases, des rückgeführten Abgases, der Zuluft und/oder der Mischluft. Dadurch, dass die Kondensationshäufigkeit beziehungsweise der Kondensationszeitpunkt als Taupunkt für Wasser in einem Gas von der Temperatur und dem Druck abhängt, ist insbesondere die Bestimmung der Temperatur mithilfe eines Temperatursensors von großem Vorteil für eine erfindungsgemäße Abgasrückführvorrichtung. Wird zum Beispiel ein Mollier-Diagramm in rechnerischer und/oder grafischer Weise verwendet, um eine erfindungsgemäße Abgasrückführvorrichtung zu regeln, so wird die Bestimmung der Temperatur an wenigstens einer Stelle als Eingangsparameter für eine solche Auswertung verwendet werden. Damit wird insbesondere eine Relation zum Taupunkt in der relativen Feuchte der Mischluft bestimmt, sodass vorzugsweise auch Sicherheitsabstände zu diesem Taupunkt eingehalten werden können. Dabei können bereits bestehende Temperatursensoren für das Abgas, für das rückgeführte Abgas, für die Zuluft und/oder für die Mischluft eingesetzt werden, sodass der Kostenaufwand für eine so ausgebildete Abgasrückführvorrichtung sich in Grenzen hält.
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Vorteilhaft ist es weiter, wenn einer erfindungsgemäßen Abgasrückführvorrichtung der Abgasanschluss und der Zuluftanschluss für den Anschluss auf der Niederdruckseite eines Verdichters und/oder einer Turbine des Verbrennungsmotors angeordnet sind. Der Abgasanschluss bezieht sich dabei auf den Anschluss an eine Abgasleitung auf der Niederdruckseite der Turbine und der Zuluftanschluss auf einen Anschluss an die Zuluftleitung auf der Niederdruckseite des Verdichters. Insbesondere hier kommen die großen Stärken einer erfindungsgemäßen Abgasrückführvorrichtung zum Tagen, da durch die Reduktion der Kondensationswahrscheinlichkeit von Wasser in der Mischluft als Zufuhr für den Verdichter die Gefahr von Tropfenerosion beziehungsweise Tropfenkorrosion und damit die Gefahr der Beschädigung der Verdichterschaufeln auf ein Minimum reduziert wird. Grundsätzlich ist es jedoch selbstverständlich auch möglich, eine erfindungsgemäße Abgasrückführvorrichtung auch unabhängig von einem Turbolader, beziehungsweise auf der Hochdruckseite des Turboladers einzusetzen. Bei einer erfindungsgemäßen Abgasrückführvorrichtung ist es von Vorteil, wenn die Sensorvorrichtung wenigstens eine Rechnereinheit aufweist, welche für die Ausführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens, wie es später beschrieben wird, ausgebildet ist. Damit können die gleichen Vorteile erzielt werden, wie sie später noch ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Verfahren erläutert werden. Eine solche Rechnereinheit ist insbesondere Teil einer Kontrollvorrichtung beziehungsweise eine Kontrolleinheit, die zum Beispiel Teil einer Motorsteuerung des Verbrennungsmotors sein kann.
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Vorteilhaft ist es weiter, wenn bei einer erfindungsgemäßen Abgasrückführvorrichtung wenigstens eine Bypassleitung vorgesehen ist, welche Abgas bei der Rückführung an der Kühlvorrichtung vorbeileitet. Damit erfolgt in der Bypassleitung eine ungekühlte Rückführung des Abgases. Noch in der Leitung des Abgasanschlusses erfolgt eine Vermischung des ungekühlten und des gekühlten rückgeführten Abgases, sodass auf diese Weise in schneller und vor allem kostengünstiger Weise eine Veränderung der Temperatur der Gesamtmenge des rückgeführten Abgases erfolgen kann. So kann zum Beispiel über Ventile in der Bypassleitung der Volumenstrom in der Bypassleitung und damit das Verhältnis zwischen vorbeigeleiteten und gekühltem rückgeführtem Abgas eingestellt werden. So kann zum Beispiel die Kühlvorrichtung mit konstanter Kühlleistung betrieben werden und schnell, kostengünstig und vor allem einfach über die Stellung der Ventile die Temperatur des rückgeführten Abgases verändert werden. Eingangsparameter für diese Regelung ist vorzugsweise die bereits über die Sensorvorrichtung bestimmte relative Feuchte der Mischluft. Der gesamte Volumenstrom für die Abgasrückführung bleibt somit gleich genauso wie die eingestellte im Wesentlichen konstante Kühlleistung. Selbstverständlich ist jedoch auch eine Kombination mit der Einstellung der Kühlleistung beziehungsweise unterschiedlichen Kühltemperaturen im Rahmen der vorliegenden Erfindung denkbar.
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Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren für die Regelung einer Abgasrückführung mittels einer Abgasrückführvorrichtung für einen Verbrennungsmotor mit einer Abgasleitung und einer Zuluftleitung. Ein solches Verfahren weist die folgenden Schritte auf:
- – Bestimmen der relativen Feuchte in der Zuluftleitung der Mischluft aus rückgeführtem Abgas und Zuluft,
- – Vergleich der bestimmten relativen Feuchte mit dem Taupunkt für Wasser bei den Umgebungsbedingungen der Mischluft und
- – Anpassen wenigstens eines Parameters der Abgasrückführung mittels der Abgasrückführvorrichtung in Abhängigkeit des durchgeführten Vergleichs.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren wird vorzugsweise bei einer erfindungsgemäßen Abgasrückführvorrichtung eingesetzt und bringt demnach die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf eine erfindungsgemäße Abgasrückführvorrichtung erläutert worden sind. Die Umgebungsbedingungen der Mischluft werden insbesondere mit eigenen Sensorvorrichtungen erkannt. Dies sind insbesondere Druck und Temperatur im Bereich der Mischluft. So kann zum Beispiel mithilfe eines Mollier-Diagramms in grafischer und/oder rechnerischer Weise ein Vergleich der relativen Feuchte mit dem Taupunkt für Wasser bei den Umgebungsbedingungen der Mischluft durchgeführt werden, sodass, vorzugsweise mit einem Sicherheitsabstand, die relative Feuchte bei den Umgebungsbedingungen oberhalb des Taupunkts gehalten wird. Die Regelung erfolgt vorzugsweise über eine Veränderung der Volumenströme des geführten Abgases und eine Veränderung der Kühlleistung des rückgeführten Abgases.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren kann dahingehend weitergebildet sein, dass wenigstens einer der folgenden Parameter der Abgasrückführvorrichtung angepasst wird:
- – Rückführrate des rückgeführten Abgases
- – Temperatur des rückgeführten Abgases.
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Dabei handelt es sich selbstverständlich nur um zwei grundsätzliche Möglichkeiten der Parameteranpassung der Abgasrückführung. Auch Verhältnisverschiebungen zwischen einem Bypass und einem gekühlten Teil des rückgeführten Abgases sind selbstverständlich im Rahmen der vorliegenden Erfindung denkbar.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass es für eine Abgasrückführvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung zum Einsatz kommt.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren kann dahingehend weitergebildet werden, dass der Vergleich mit dem Taupunkt für Wasser mittels wenigstens einer der nachfolgenden Methoden durchgeführt wird:
- – Rechnerischer Vergleich
- – Graphischer Vergleich in einem Mollier-Diagramm
- – Vergleich in einem Kennfeld
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Insbesondere beim Vergleich in einem Kennfeld beziehungsweise graphischem Vergleich mit einem Mollier-Diagramm ist vorzugsweise ein dreidimensionales Aufspannen des Mollier-Diagramms beziehungsweise des Kennfeldes vorhanden. Dies beruht auf der Tatsache, dass sowohl Druck, als auch Temperatur Eingang finden in eine solche Auswertung. Das Kennfeld beziehungsweise der rechnerische Vergleich sind vorzugsweise Auswertmethoden, welche grundsätzlich auf ein Mollier-Diagramm beruhen.
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Vorteilhaft ist es ebenfalls, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren die Anpassung des wenigstens einen Parameters derart erfolgt, dass ein Sicherheitsabstand zum Taupunkt von Wasser bei den Umgebungsbedingungen der Mischluft verbleibt. Insbesondere wird dieser Sicherheitsabstand als Temperaturdifferenz zwischen dem Taupunkt und der realen Temperatur der Mischluft bei der entsprechenden Feuchte beschrieben. Insbesondere liegt dieser Temperaturunterschied als Sicherheitsabstand zwischen circa 5°C und circa 10°C. Somit wird ein Regelungspuffer gebildet, welcher insbesondere ein Aufschaukeln beziehungsweise ein ungewolltes Unterschreiten des Taupunktes von Wasser bei den Umgebungsbedingungen der Mischluft vermeidet.
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Vorteilhaft ist es ebenfalls, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zusätzlich noch die Temperatur des Abgases in der Abgasleitung, des rückgeführten Abgases, der Zuluft in der Zuluftleitung und/oder der Mischluft in der Zuluftleitung bestimmt wird. Dabei werden vorzugsweise entsprechende Temperatursensoren verwendet, welche insbesondere bereits für die grundsätzliche Motorsteuerung des Verbrennungsmotors vorhanden sind.
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Die vorliegende Erfindung wird näher erläutert anhand der beigefügten Zeichnungsfigur. Die dabei verwendeten Begrifflichkeiten „links“, „rechts“, „oben“ und „unten“ beziehen sich auf eine Ausrichtung der Zeichnungsfiguren mit normal lesbaren Bezugszeichen. Es zeigt schematisch:
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1 eine Darstellung eines Verbrennungsmotors mit einer erfindungsgemäßen Abgasrückführvorrichtung.
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Die 1 zeigt einen Verbrennungsmotor 100, welcher mit einer erfindungsgemäßen Abgasrückführvorrichtung 10 ausgestattet ist. Hierfür ist zusätzlich ein Turbolader 110 mit einer Turbine 114 in der Abgasleitung 120 und einem Verdichter 112 in der Zuluftleitung 130 vorgesehen. Zusätzlich ist ein Zusatzkühler 140 vorgesehen, welcher grundsätzlich für die Kühlung der Zuluft in der Zuluftleitung 130 geeignet ist.
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Die erfindungsgemäße Abgasrückführvorrichtung dieser Ausführungsform weist einen Abgasanschluss 20 und einen Zuluftanschluss 30 auf, welche mit der Abgasleitung 120 beziehungsweise der Zuluftleitung 130 in fluidkommunizierendem Kontakt stehen. Darüber hinaus sind mit Pfeilen die einzelnen Luftströme, nämlich der Abgasstrom 12, das rückgeführte Abgas 14, die Zuluft 16 und die Mischluft 18 dargestellt. Strömt nun Abgas vom Verbrennungsmotor 100 aus der Turbine 114 des Turboladers 110 durch die Abgasleitung aus, so wird über eine Sensorvorrichtung 50 mit einem Feuchtesensor 52 und einem Temperatursensor 54 eine Bestimmung der Temperatur und der relativen Feuchte an dieser Stelle durchgeführt. Zusätzlich oder alternativ kann die Sensorvorrichtung 50 mit dem Temperatursensor 54 und Feuchtesensor 52 auch vor der Kühlvorrichtung 40 beziehungsweise nach der Kühlvorrichtung 40 angeordnet sein. Selbstverständlich ist es auch möglich, wie bereits im allgemeinen Teil beschrieben, dass die Anordnung der Sensorvorrichtung 50 mit dem Temperatursensor 54 und dem Feuchtesensor 52 vor beziehungsweise nach dem Anschluss zwischen dem Zuluftanschluss 30 und der Zuluftleitung 130 vorhanden ist. Diese Orte können alle gemeinsam oder alle einzeln beziehungsweise in beliebigen Kombinationen als entsprechende Sensorvorrichtung 50 ausgebildet sein.
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Bei der Ausführungsform gemäß 1 ist zusätzlich als Option eine Bypassleitung 70 vorgesehen, welche über (nicht dargestellte) Ventile ein Abtrennen des rückgeführten Abgases 14 erlaubt, sodass nur noch ein Teil durch die Kühlvorrichtung 40 strömt. Damit kann ohne Veränderung der Kühlleistung der Kühlvorrichtung 40 eine Veränderung der Temperatur des rückgeführten Abgases 14 durchgeführt werden.
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Ebenfalls schematisch dargestellt ist eine Rechnereinheit 60, welche ein erfindungsgemäßes Verfahren durchführt. So wird die relative Feuchte in der Mischluft 18 direkt oder indirekt bestimmt, indem über die Sensorvorrichtung 50 entweder direkt (siehe Anordnung in 1 unten links) oder indirekt (siehe Anordnung in 1 unten rechts) in Kombination mit weiteren Eingangsparametern aus der Abgasrückführvorrichtung 10 die relative Feuchte der Mischluft 18 bestimmt.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsform beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsform, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Abgasrückführvorrichtung
- 12
- Abgas
- 14
- rückgeführtes Abgas
- 16
- Zuluft
- 18
- Mischluft
- 20
- Abgasanschluss
- 30
- Zuluftanschluss
- 40
- Kühlvorrichtung
- 50
- Sensorvorrichtung
- 52
- Feuchtesensor
- 54
- Temperatursensor
- 60
- Rechnereinheit
- 70
- Bypassleitung
- 100
- Verbrennungsmotor
- 110
- Turbolader
- 112
- Verdichter
- 114
- Turbine
- 120
- Abgasleitung
- 130
- Zuluftleitung
- 140
- Zusatzkühler