-
Die Erfindung betrifft eine Tragstangenanordnung für eine Fahrzeugkabine eines Kraftfahrzeuges, mit mindestens einer Tragstange, die über mindestens zwei Befestigungsvorrichtungen mit jeweils einem Fahrzeugkarosserieteil verbindbar ist.
-
Derartige Tragstangenanordnungen sind hinlänglich bekannt, um beispielsweise innerhalb einer Fahrerhauskabine im oberen oder unteren Bereich der Windschutzscheibe Dachfächer oder andere Anbauteile zu befestigen. Die
DE 44 14 638 C1 beschreibt eine derartige Tragstangenanordnung, die oberhalb der Windschutzscheibe, etwa horizontal verlaufend, angeordnet ist. Als Befestigungsvorrichtung dienen hierbei mindestens zwei Anbindungsflanschflächen, die an der Tragstange an ihren Enden angeordnet sind und über Schraubverbindungen am Fahrzeugkarosserieteil zu fixieren sind. Eine Montage dieser Tragstangenanordnung ist insbesondere im Rahmen von automatisierten Fertigungsprozessen zeit- und kostenaufwendig.
-
Die
DE 100 23 403 A1 betrifft eine Befestigungsvorrichtung für Trenneinrichtungen für Fahrzeuginnenräume, insbesondere für die Befestigung eines Trennnetzes an einem Träger der Fahrzeugkarosserie. Die Befestigungsvorrichtung umfasst ein flaches Federelement und eine Aufnahmeöffnung für ein Verbindungselement. Das flache Federelement ist an der der Zuführseite für das Verbindungselement abgekehrten Seite der Aufnahmeöffnung angeordnet.
-
Aus der
DE 19 30 317 U ist eine Haltestange für Kleiderbügel bekannt, die durch Einhängen in einen Personenkraftwagen parallel zu einer Längsachse des Personenkraftwagens in Fahrtrichtung angebracht werden kann. Die Haltestange umfasst einen Bügel mit einer Abstützung an einem Türbalken sowie einen Haken zum Einhängen in einen Dachfalz.
-
Die
EP 2 085 266 A1 beschreibt eine Vorrichtung zur Ladung zumindest eines langen Objekts im oberen Teil des Innenraums eines Fahrzeugs mit zwei seitlichen Wänden. Die Vorrichtung umfasst eine Stange zur Aufnahme des Objekts mit an die Breite des Fahrzeugs angepasster Länge, einen Fuß an jedem Ende der Stange mit einer Öffnung, zwei einsteckbare Befestigungselemente, die jeweils ausgebildet sind, um eine der beiden seitlichen Wände und die Öffnung des Fußes zu durchsetzen, ein erstes Rädchen zur Verschraubung an einem Ende des einsteckbaren Elements, das die Öffnung durchsetzt, und einen Quersteg, der ausgebildet ist, um in einer Innenverkleidung des Fahrzeugs angeordnet zu werden, zwischen einer der Wände und dem Fuß. Der Quersteg hat eine durchgängige Öffnung, um das Befestigungselement durchtreten zu lassen. Der Fuß weist an seiner oberen Seite eine mit einer Gleitführung versehene Ausstülpung für das Einschieben des Endes der Stange auf. Der Quersteg umfasst zwei Wülste, die ausgebildet sind, um den ersten Teil des Fußes vertikal zu versenken, indem der zweite Teil in einer zu der Wand senkrechten Ebene gehalten wird.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Tragstangenanordnung für eine Fahrzeugkabine eines Kraftfahrzeuges zu schaffen, die die oben genannten Nachteile vermeidet.
-
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Befestigungsvorrichtung aus einem Konsolenteil sowie aus einem Halteorgan besteht, wobei das Konsolenteil kraft- und/oder formschlüssig mit einem Dachseiteninnenrahmenteil verbindbar ist und eine Aussparung zur Aufnahme eines Stiftes des Halteorgans sowie eine Auflagefläche für die Tragstange aufweist, wobei das Halteorgan in Richtung des Verlaufs der Dachseite der Fahrzeugkabine im Wesentlichen U-förmig ausgebildet ist, derart, dass zumindest ein zum Dachseiteninnenrahmenteil der Fahrzeugkabine gerichteter Schenkel die Tragstange im montierten Zustand übergreift.
-
Auf diese Weise ist es möglich, eine derartige Tragstangenanordnung auf einfache und sichere Weise im automatisierten Fertigungsprozess, auch in späten Fertigungsphasen, kostengünstig und einfach zu montieren.
-
Vorteilhafter Weise kann das Halteorgan einen nach unten weisenden Haltearm für eine zweite Tragstange aufweisen, wobei der Haltearm an seinem freien Ende eine Aussparung für die zweite Tragstange besitzt.
-
Eine besonders einfache Montage der Tragstangenanordnung mit einer zweiten Tragstange wird dadurch ermöglicht, dass die Aussparung zur zum Inneren der Fahrzeugkabine gerichteten Längsseite des Haltearms offen ausgeführt ist.
-
Die Montage der Tragstangenanordnung gestaltet sich wie folgt:
- Das vorgefertigte Modul, zumindest eine Tragstange und daran befestigte Interieurteile, wie beispielsweise Staufächer, umfassend, wird in das Fahrerhaus von der Seite, beispielsweise durch die Fahrertüröffnung, eingefahren. Anschließend wird das Modul in X-Richtung, also in Fahrzeuglängsrichtung, bis zum Anschlag mit seinen Bolzen in zugeordnete Schlüssellöcher eines oberen Dachrahmens eingefahren. Dann erfolgt ein Absenken des Moduls in Z-Richtung, also Fahrzeughochrichtung, auf die erfindungsgemäße Konsole, so dass die Tragstange auf der Auflagefläche selbsttätig in der richtigen Position zu liegen kommt.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigt:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Ausschnittes einer Fahrzeugkabine eines Kraftfahrzeuges,
- 2 eine perspektivische Ansicht der Tragstangenanordnung, und
- 3 eine Draufsicht der Tragstangenanordnung aus 2.
-
1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Ausschnittes einer Fahrzeugkabine 2 eines Kraftfahrzeuges mit einer oberhalb einer Windschutzscheibe 4 angebrachten Tragstangenanordnung 6. Die Tragstangenanordnung 6 weist im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine obere Tragstange 8 und eine untere Tragstange 10 auf. Des Weiteren weist die Tragstangenanordnung 6 zwei Befestigungsvorrichtungen 12 auf, die jeweils die Tragstangen 8, 10 mit einem linken und rechten Dachseiteninnenrandteil 14 fest verbinden. In der 1 ist das, in Fahrtrichtung gesehen, linke Dachseiteninnenrahmenteil 14 dargestellt. Die Befestigungsvorrichtung 12 besteht aus, wie aus 2 ersichtlich, einem Konsolenteil 16 und einem Halteorgan 18. Des Weiteren ist in der 1 noch ein Teil einer A-Säule 20 dargestellt.
-
2 zeigt nun eine perspektivische Ansicht von der Tragstangenanordnung 6 im montierten Zustand. Das Konsolenteil 16 ist im vorliegenden Fall mittels Schweißen mit einem Dachseiteninnenrahmenteil 22 verbunden. Es ist jedoch auch jede andere Befestigungsmöglichkeit wie Kleben, Schraubverbindung, Nietverbindung, etc. möglich. Das Konsolenteil 16 weist eine in gestrichelter Linie dargestellte Aussparung 24 auf, die im vorliegenden Fall als Bohrung ausgeführt ist. Die Bohrung ist mit einer Schweißmutter versehen. Des Weiteren besitzt das Konsolenteil 16 eine Auflagefläche 28 für die obere Tragstange 8. Die Auflagefläche 28 ist dabei wellenförmig gestaltet, dass die Tragstange 8 in eine ausgeformte Mulde eingepasst ist. Damit kann die Tragstange 8 respektive die gesamte Tragstangenanordnung 6 in X-Richtung, d.h. in Fahrzeuglängsrichtung automatisch für ihre Einbaulage positioniert werden. Das Halteorgan 18 ist in Richtung des Verlaufs der Dachseite 14 der Fahrzeugkabine 2 im Wesentlichen U-förmig ausgebildet. Hierbei ist zumindest ein zum Inneren der Fahrzeugkabine 2 gerichteter Schenkel 30 derart ausgeführt, dass er die obere Tragstange 18 übergreift und somit in Wechselwirkung mit der Auflagefläche 28 die obere Tragstange 8 im montierten Zustand fixiert. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel übergreift auch ein zweiter Schenkel 32 des Halteorgans 18 die obere Tragstange 8. Hierzu sind zwei Aussparungen 31, 33 vorgesehen.
-
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist das Halteorgan 18 darüber hinaus auch noch einen nach unten, hier parallel zu einer A-Säule 20 verlaufenden Haltearm 34 für die zweite Tragstange 10 auf. Dieser Haltearm 34 besitzt an seinem freien Ende eine Aussparung 36, in die sich die zweite Tragstange 10 einpasst. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist diese Aussparung 36 offen ausgeführt; die Tragstange 10 kann am Haltearm 34 verschweißt sein. Alternativ könnte die Aussparung 36 auch geschlossen, als Bohrung, ausgeführt sein, wodurch die Tragstange 10 im Haltearm 34 an sich fixiert ist.
-
3 zeigt die Tragstangenanordnung 6 aus 2 in einer Draufsicht. Es ist zu erkennen, dass die oben bereits erwähnte Schweißmutter zur Aufnahme einer Schraube 40 dient, um das Halteorgan 18 am Konsolenteil 16 zu befestigen. Der zur Dachseite 14 gerichtete Schenkel 30 des Halteorgans 18 ist länger ausgeführt als der zum Inneren der Fahrzeugkabine 2 gerichtete Schenkel 32. Das freie Ende 42 des Schenkels 30 ist hierbei zur Dachseite 14 der Fahrzeugkabine 2 hin abgebogen und weist darüber hinaus die Schraube 40 auf, die in die Bohrung 24 des Konsolenteils hinreicht. Auf diese Weise wird die Biegeelastizität, insbesondere des Schenkels 30 des Halteorgans 18 erhöht, was insbesondere für eine einfache und sichere Montage vorteilhaft ist.
-
Die Tragstangenanordnung 6 kann nun wie folgt dargestellt montiert werden. Zunächst wird das Konsolenteil 16 am Dachseiteninnenrahmenteil beispielsweise mittels Schweißpunkten fixiert. Das vorgefertigte Modul, zumindest eine Tragstange 8 und daran befestigte Interieurteile, wie beispielsweise Staufächer, umfassend, wird in das Fahrerhaus von der Seite, beispielsweise durch die Fahrertüröffnung, eingefahren. Anschließend wird das Modul in X-Richtung, also in Fahrzeuglängsrichtung, bis zum Anschlag mit seinen Bolzen in zugeordnete Schlüssellöcher eines oberen Dachrahmens eingefahren. Dann erfolgt ein Absenken des Moduls in Z-Richtung, also Fahrzeughochrichtung, auf die erfindungsgemäße Konsole, so dass die Tragstange 8 auf der Auflagefläche 28 selbsttätig in der richtigen Position zu liegen kommt. Nun kann mit der Schraube 40 der Schenkel 30 des Halteorgans 18 an die Schweißmutter des Konsolenteils 16 in Y-Richtung, d.h. Fahrzeugquerrichtung, verschraubt werden.
-
Je nach Fahrerhausvariante kann die Tragstangenanordnung angepasst werden. So ist es denkbar, dass oberhalb der Tragstange 8 eine zweite Tragstange parallel dazu verläuft. Beide Tragstangen können durch Streben miteinander verbunden sein.