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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sensorvorrichtung für eine Überwachungsvorrichtung für die Umgebung eines Fahrzeugs, eine derartige Überwachungsvorrichtung sowie ein Verfahren für die Überwachung der Umgebung eines Fahrzeugs.
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Es ist bekannt, Sensorvorrichtungen für eine Überwachungsvorrichtung für die Umgebung eines Fahrzeugs einzusetzen. Bekannte Sensorvorrichtungen weisen dabei häufig Radarsysteme auf, um die Umgebung eines Fahrzeugs zu überwachen. Hierfür werden Radarsignale in bestimmten Abständen ausgesendet und die empfangenen Antwortsignale ausgewertet. Durch die Antwortsignale können reflektierende Objekte, wie beispielsweise Fahrzeuge oder Hindernisse, durch Auswertung der Antwortsignale erkannt werden. Hierfür ist üblicherweise zumindest ein Hauptprozessor vorgesehen, welcher diese Auswertung vornimmt. Teil dieser Auswertung kann zum Beispiel eine Plausibilitätsprüfung und/oder eine weitergehende mathematische Auswertung, wie zum Beispiel eine Fouriertransformation, sein. Bei bekannten Sensorvorrichtungen ist zwischen dem Sensor und dem Hauptprozessor üblicherweise eine Schnittstelle vorgesehen. Diese bekannten Schnittstellen funktionieren bei bekannten Sensorvorrichtungen in analoger Weise. Das bedeutet, dass von dem Hauptprozessor dem Sensor die gewünschte Überwachungsweise beziehungsweise die gewünschten Überwachungsschritte in analoger Art zur Verfügung gestellt werden. In umgekehrter Richtung werden die vom Sensor empfangenen Radarantwortsignale ebenfalls in analoger Weise an den Hauptprozessor zurück übermittelt.
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Nachteilhaft bei bekannten Sensorvorrichtungen ist es, dass durch die analoge Kommunikation zwischen dem Sensor und dem Hauptprozessor eine hohe Fehlerquelle besteht. Insbesondere können auf diese Weise die jeweiligen Rückantwortsignale mit einem Rauschen belegt sein. Ein solches Rauschen kann zu Fehlauswertungen bei der Detektierung von Hindernissen beziehungsweise Fahrzeugen durch eine solche Sensorvorrichtung führen. Darüber hinaus ist bei bekannten Sensorvorrichtungen die gesamte Auswertintelligenz im Hauptprozessor vorzusehen. Eine dezentrale Vorverarbeitung beziehungsweise eine vollständig dezentrale Verarbeitung von Signalen im Sensor ist bei bekannten Sensorvorrichtungen nicht möglich. Dies reduziert die Geschwindigkeit bei der Überwachung der Umgebung eines Fahrzeugs und die Einsatzflexibilität einer solchen Sensorvorrichtung.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, voranstehend beschriebene Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Sensorvorrichtung für eine Überwachungsvorrichtung für die Umgebung eines Fahrzeugs, eine Überwachungsvorrichtung für die Überwachung der Umgebung eines Fahrzeugs sowie ein entsprechendes Verfahren zur Verfügung zu stellen, welche in kostengünstiger und einfacher Weise eine reduzierte Fehlerwahrscheinlichkeit für den Betrieb der Sensorvorrichtung ermöglichen.
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Voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Sensorvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Überwachungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 8 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 9. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Sensorvorrichtung selbstverständlich auch für eine erfindungsgemäße Überwachungsvorrichtung sowie ein erfindungsgemäßes Verfahren und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung z den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen werden kann beziehungsweise Bezug genommen wird.
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Eine erfindungsgemäße Sensorvorrichtung dient einer Überwachungsvorrichtung für die Umgebung eines Fahrzeugs. Sie weist wenigstens einen Sensor und zumindest einen Hauptprozessor auf. Eine erfindungsgemäße Sensorvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass der wenigstens eine Sensor eine Sensorplatine und einen digitalen Signalprozessor mit einer bidirektionalen digitalen Schnittstelle zum Hauptprozessor aufweist. Eine erfindungsgemäße Sensorvorrichtung ist insbesondere für die Radarüberwachung der Umgebung eines Fahrzeugs ausgelegt.
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Unter einer bidirektionalen digitalen Schnittstelle gemäß der vorliegenden Erfindung ist eine Schnittstelle zu verstehen, über welche der digitale Signalprozessor vom Hauptprozessor sowohl digitale Signale empfangen, als auch an den Hauptprozessor digitale Signale senden kann. Dies kann mittels einer einzigen bidirektional digitalen Schnittstelle oder auch mittels zwei unidirektional digitalen Schnittstellen geschehen. Bei einem erfindungsgemäßen Sensor gemäß einer erfindungsgemäßen Sensorvorrichtung sind Sensorplatine und digitale Signalprozessor vorzugsweise jeweils als eine Leiterplatte beziehungsweise als Leiterplatine ausgebildet, die vorzugsweise sandwichartig miteinander in Verbindung stehen. Der digitale Signalprozessor steht dabei in signalkommunizierender Verbindung mit der Sensorplatine.
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Die Sensorplatine kann bei der Verwendung für die Radarüberwachung einer Umgebung eines Fahrzeugs auch als "Radar Front-End", abgekürzt RFE, bezeichnet werden. Der digitale Signalprozessor kann auch als DSP abgekürzt. Die Sensorplatine dient dazu die gewünschten Überwachungsschritte, insbesondere das Aussenden von Radarsignalen beziehungsweise das Empfangen von Antwortradarsignalen, durchzuführen. Die Art und Weise der Überwachung, also insbesondere die Dauer, die Frequenz und die Schrittweite der Aussendung der Radarsignale, wird vom digitalen Signalprozessor gesteuert. Die Anweisungen in welcher Weise eine Überwachung grundsätzlich durchgeführt werden soll erhält der digitale Signalprozessor über die bidirektionale digitale Schnittstelle vom Hauptprozessor. In umgekehrter Weise werden von der Sensorplatine empfangene Radarsignalantworten im digitalen Signalprozessor zumindest digitalisiert und in digitaler Weise über die bidirektionale digitale Schnittstelle an den Hauptprozessor übermittelt.
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Bei einer erfindungsgemäßen Sensorvorrichtung können durch den digitalen Signalprozessor neben der reinen Digitalisierung der analog empfangenen Radarantwortsignale auch Auswertschritte für diese Radarantwortsignale durchgeführt werden. So ist zum einen im digitalen Signalprozessor des Sensors eine Vorbearbeitung der Antwortsignale denkbar. Auch eine vollständige Auswertung bei einfachen Überwachungsaufgaben ist durch den digitalen Signalprozessor möglich, so dass über die bidirektionale digitale Schnittstelle vorausgewertete Daten beziehungsweise finale Detektionsinformationen an den Hauptprozessor übermittelt werden können.
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Eine erfindungsgemäße Sensorvorrichtung wird insbesondere bei der Überwachung von abgegrenzten Umgebungsbereichen des Fahrzeugs eingesetzt. Insbesondere seien hier die Überwachung des toten Winkels, die sogenannte „Blind Spot Detection“, beziehungsweise der Spurwechselassistent, der sogenannte „Line Change Assistant“, genannt. In allen Fällen werden ein bestimmter Bereich und/oder ein bestimmter Abstand um das Fahrzeug herum überwacht, so dass unterschiedliche Komplexitätsraten für die Auswertung der Radarsignale notwendig sind. So wird bei der Überwachung des toten Winkels eine relativ geringe Auswertkomplexität zu erwarten sein, da grundsätzlich nach einer Plausibilitätsprüfung die Information über das Vorhandensein eines Objekts oder das Fehlen eines Objektes ausreicht. Bei der Ausführung für einen Spurwechselassistenten handelt es sich jedoch um ein komplexeres Auswerten der Radarantwortsignale. So muss hier ein deutlich größerer Umgebungsbereich des Fahrzeugs überwacht werden, so dass auch eine Auswertung mit höherer Komplexität vorzugsweise im Hauptprozessor notwendig ist. Hierfür hat der Hauptprozessor einer erfindungsgemäßen Sensorvorrichtung ebenfalls vorzugsweise eine bidirektionale digitale Schnittstelle, die zur signalkommunizierenden Funktion mit der bidirektionalen digitalen Schnittstelle des Sensors ausgebildet ist.
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Eine erfindungsgemäße Sensorvorrichtung bringt eine hohe Flexibilität für seine Einsatzbereiche mit sich. So können unterschiedliche Auswertkomplexitäten an unterschiedlichen Orten der Sensorvorrichtung, nämlich dem digitalen Signalprozessor und/oder dem Hauptprozessor durchgeführt werden. Darüber hinaus wird durch das Vorsehen des digitalen Signalprozessors, wie auch der bidirektionalen digitalen Schnittstelle eine voll digitale Übermittlung in bidirektionaler Weise zwischen dem Hauptprozessor und dem Sensor, insbesondere dem digitalen Signalprozessor, möglich. Mögliche analoge Fehlerquellen können auf diese Weise minimiert beziehungsweise ausgeschlossen werden. Weiter können der digitale Signalprozessor und/oder der Hauptprozessor spezifischer an die jeweilige Aufgabe angepasst sein, so dass kostengünstigere Prozessorbauteile eingesetzt werden können.
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Eine erfindungsgemäße Sensorvorrichtung kann vorzugsweise dahingehend weitergebildet sein, dass der digitale Signalprozessor auf der Sensorplatine aufgesetzt, insbesondere auf dieser verlötet ist. Das Aufsetzen erfolgt vorzugsweise in sandwichartiger Weise, so dass zwei Leiterplatinen, die den digitalen Signalprozessor und die Sensorplatine ausbilden, in im Wesentlichen paralleler Anordnung zueinander liegen. Das Aufsetzen kann zum einen durch das Einrasten in stiftartige Steckverbindungen erfolgen. Auch eine irreversible Verbindung zum Beispiel durch Verlöten ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung denkbar beziehungsweise bevorzugt. In dieser Weise kann in besonders platzsparender Bauart eine erfindungsgemäße Sensorvorrichtung beziehungsweise insbesondere der Sensor ausgeführt sein. Die Reduktion von Bauraum ermöglicht eine noch freiere Einsatzflexibilität hinsichtlich der Positionierung in einem Fahrzeug.
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Ein weiterer Vorteil kann dadurch erzielt werden, dass bei einer erfindungsgemäßen Sensorvorrichtung der digitale Signalprozessor ausgebildet ist für die Digitalisierung von Antwortsignalen bei der Überwachung der Umgebung des Fahrzeugs, welche über die bidirektionale digitale Schnittstelle an den Hauptprozessor übertragen werden können. Das bedeutet, dass der digitale Signalprozessor zumindest eine Digitalisierung dieser analog erhaltenen Antwortsignale, insbesondere von Radarantwortsignalen, durchführt. Die Digitalisierung reduziert zum einen die Datenrate, so dass kostengünstigere Leitungen zwischen dem Hauptprozessor und dem digitalen Signalprozessor eingesetzt werden können. Darüber hinaus wird durch die Digitalisierung eine analoge Übertragung im Wesentlichen vollständig vermieden, so dass die entsprechenden analogen Fehlerwahrscheinlichkeiten ebenfalls vermieden werden können.
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Auch vorteilhaft ist es, wenn bei einer erfindungsgemäßen Sensorvorrichtung der digitale Signalprozessor ausgebildet ist für die Verarbeitung oder die Teilverarbeitung von Antwortsignalen bei der Überwachung der Umgebung des Fahrzeugs. Mit anderen Worten kann der digitale Signalprozessor über die reine Digitalisierung der Antwortsignale, insbesondere der Radarantwortsignale, hinaus eine Erstverarbeitung der Signale durchführen. So kann eine Vorbereitung der Antwortsignale auf die nachträgliche Auswertung im Hauptprozessor durchgeführt werden. Bei einfachen Berechnungssituationen, wie zum Beispiel der Überwachung eines toten Winkels eines Fahrzeugs, kann jedoch auch die vollständige Verarbeitung der Antwortsignale im digitalen Signalprozessor erfolgen. Auf diese Weise wird der Hauptprozessor entlastet. Insbesondere können zwei Varianten, nämlich eine Variante als Master-Betrieb und eine Variante als Slave-Betrieb, unterschieden werden. Wird der digitale Signalprozessor für die vollständige oder im Wesentlichen vollständige Verarbeitung von Antwortsignalen verwendet, so kann die Sensorvorrichtung als im Master-Betrieb befindlich beschrieben werden. Der Hauptprozessor ist nicht zwingend für diese Auswertung notwendig und betreibt die grundsätzliche Ansteuerung des Sensors für die Überwachung der Umgebung. Im Slave-Betrieb wird der digitale Signalprozessor ausschließlich für die Digitalisierung der Antwortsignale und/oder für eine Teilverarbeitung der Antwortsignale vor der Übertragung an den Hauptprozessor verwendet. Komplexere und aufwändige Auswärtsberechnungen finden im Hauptprozessor statt, so dass die Geschwindigkeit einer solchen Slave-Anordnung bezüglich eines Vergleichs zur Master-Anordnung erhöht ist. Zum Beispiel kann dies verwendet werden, um einen Spurwechselassistent zu realisieren.
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Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn bei einer erfindungsgemäßen Sensorvorrichtung zumindest zwei Sensoren vorgesehen sind, die mit einem gemeinsamen Hauptprozessor jeweils über die bidirektionale digitale Schnittstelle signalkommunizierend verbunden sind. Das bedeutet, dass ein zentraler Hauptprozessor für zwei oder sogar mehr Sensoren vorgesehen wird, so dass eine Reduktion der Bauteile, insbesondere eine Reduktion der Anzahl von Hauptprozessoren, für eine Überwachungsvorrichtung erzielt werden kann. Hierdurch werden Kosten und Konstruktionsaufwand sowie der notwendige Bauraum reduziert. Darüber hinaus kann ein relativ kostenintensiver Hauptprozessor für die Auswertung einer Vielzahl von Sensoren zum Einsatz kommen. Insbesondere bei einer Kombination von Master und Slave-Varianten für den Hauptprozessor und die Sensoren kann auf diese Weise eine komplexe Sensorvorrichtung relativ kostengünstig ausgeführt werden.
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Ebenfalls vorteilhaft kann es sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Sensorvorrichtung der Sensor, insbesondere der digitale Signalprozessor, eine Fahrzeugschnittstelle für die Kommunikation mit einem Fahrzeuginterface aufweist. Eine solche Schnittstelle wird auch CAN-Schnittstelle genannt. Unter dem Fahrzeuginterface ist insbesondere der Bordcomputer eines Fahrzeugs zu verstehen, welcher die Informationen sämtlicher Sensorsysteme und Überwachungssysteme eines Fahrzeugs zusammenführt und entweder für die Steuerung oder Regelung des Fahrzeugs, oder für eine Anzeige im Fahrzeug verwendet. Damit kann eine erfindungsgemäße Sensorvorrichtung noch schneller die gewünschten Daten einem solchen Fahrzeuginterface zur Verfügung stellen. Insbesondere in einem Fall, in welchem der digitale Signalprozessor dazu dient eine Vollauswertung im Master-Betrieb durchzuführen, können die entstandenen ausgewerteten Signale direkt als Detektionsinformationen dem Fahrzeuginterface über die Fahrzeugschnittstelle zur Verfügung gestellt werden. Dies beschleunigt das Zurverfügungstellen dieser Informationen, so dass Sicherheitsreserven für das Fahrzeug zur ermöglicht werden können.
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Ein weiterer Vorteil kann erzielt werden, wenn bei einer erfindungsgemäßen Sensorvorrichtung der Hauptprozessor eine Fahrzeugschnittstelle für die Kommunikation mit einem Fahrzeuginterface aufweist. In analoger Weise, wie voranstehend beschrieben, kann auch auf diese Weise der Hauptprozessor mit dem Fahrzeuginterface kommunizieren. Insbesondere bei einer Slave-Anordnung wird die gewünschte Überwachungsinformation beziehungsweise Detektionsinformation über die Fahrzeugschnittstelle vom Hauptprozessor erzeugt und dem Fahrzeuginterface zur Verfügung gestellt.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Überwachungsvorrichtung für die Überwachung der Umgebung eines Fahrzeugs, aufweisend eine zentrale Recheneinheit und wenigstens eine erfindungsgemäße Sensorvorrichtung, die mit der zentralen Recheneinheit signalkommunizierend verbunden ist. Durch das Vorsehen zumindest einer erfindungsgemäßen Sensorvorrichtung werden die gleichen Vorteile erzielt, wie sie ausführlich mit Bezug auf eine erfindungsgemäße Sensorvorrichtung erläutert worden sind. Damit kann eine zentrale Recheneinheit auch als Fahrzeuginterface beziehungsweise zentraler Bordcomputer eines Fahrzeugs verstanden werden. Dieser kann selbstverständlich auch noch für mehr als eine erfindungsgemäße Sensorvorrichtung, wie auch für andere Arten von Vorrichtungen, insbesondere andere Überwachungssensorvorrichtungen ausgebildet sein.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren für die Überwachung der Umgebung eines Fahrzeugs mit einer Sensorvorrichtung. Ein solches Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass von einem Hauptprozessor ein digitales Signal einem Sensor zur Verfügung gestellt wird, welches dieser für die Durchführung mindestens eines Überwachungsschrittes verwendet. Weiter wird wenigstens ein Antwortsignal des Überwachungsschrittes als digitales Signal an den Hauptprozessor kommuniziert. Ein erfindungsgemäßes Verfahren setzt vorzugsweise eine erfindungsgemäße Sensorvorrichtung ein. Dementsprechend bringt ein erfindungsgemäßes Verfahren die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf eine erfindungsgemäße Sensorvorrichtung erläutert worden sind. Insbesondere wird hier die digitale bidirektionale Kommunikation zwischen dem Sensor und dem Hauptprozessor hervorzuheben sein. Insbesondere erfolgt diese Kommunikation zwischen dem Hauptprozessor und dem digitalen Signalprozessor des Sensors.
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Die vorliegende Erfindung wird näher erläutert anhand der beigefügten Zeichnungsfiguren. Die dabei verwendeten Begrifflichkeiten „links“, „rechts“, „oben“ und „unten“ beziehen sich auf eine Ausrichtung der Zeichnungsfiguren mit normal lesbaren Bezugszeichen. Es zeigen schematisch:
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1 eine erste Ausführung einer erfindungsgemäßen Sensorvorrichtung,
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2 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sensorvorrichtung,
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3 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sensorvorrichtung und
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4 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Überwachungsvorrichtung in einem Fahrzeug.
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1 zeigte eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sensorvorrichtung 10. Diese ist mit einem Sensor 20 und einem Hauptprozessor 30 ausgebildet. Darüber hinaus weist der Sensor 20 zwei Baueinheiten, nämlich einen digitalen Signalprozessor 24 und eine Sensorplatine 22 auf. Sensorplatine 22 und digitaler Signalprozessor 24 sind vorzugsweise als parallel übereinander liegende und miteinander verlötete Platinen ausgebildet.
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Der digitale Signalprozessor 24 weist eine bidirektionale digitale Schnittstelle 26 auf, die in bidirektionaler digitaler Weise mit dem Hauptprozessor 30 in Verbindung steht. Damit können vom Hauptprozessor 30 in gewünschter Weise Überwachungsanweisungen an den digitalen Signalprozessor 24 übergeben werden. Dieser steuert beziehungsweise regelt die Sensorplatine 22 in einer Art und Weise, wie dies vom Hauptprozessor 30 angewiesen worden ist. Die Sensorplatine 22 erhält zum Beispiel aus von ihr ausgesendeten Radarsignalen Antwortsignale, welche sie wiederum dem digitalen Signalprozessor 24 zur Verfügung stellt. Dieser digitalisiert diese zur Verfügung gestellten Antwortsignale und übermittelt sie entweder direkt über die bidirektionale digitale Schnittstelle 26 an den Hauptprozessor 30 oder führt eine Teilverarbeitung oder sogar eine Vollverarbeitung dieser Antwortsignale durch.
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Bei der Ausführungsform der 1 ist darüber hinaus der Hauptprozessor 30 mit einer Fahrzeugschnittstelle 28 versehen. Diese dient zur Kommunikation des Hauptprozessors 30 und damit auch zur Kommunikation der Sensorvorrichtung 10 mit einem Fahrzeuginterface eines Fahrzeugs 200. Insbesondere kann damit eine Information, insbesondere eine so genannte Detektionsinformation, die am Ende eines Auswertprozesses steht, einer zentralen Recheneinheit 110 beziehungsweise dem Bordcomputer eines Fahrzeugs 200 zur Verfügung gestellt werden.
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Die 2 und 3 zeigen komplexere Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Sensorvorrichtung 10. So ist in 2 eine Ausführungsform gezeigt, die grundsätzlich auf 1 basiert, jedoch in der Sensorvorrichtung 10 zusätzlich einen zweiten Sensor 20 gleicher Ausführungsform aufweist. Dieser zweite Sensor 20 ist ebenfalls mit einer Sensorplatine 22 und einem entsprechenden digitalen Signalprozessor 24 versehen. Dieser digitale Signalprozessor 24 des zweiten Sensors 20 weist ebenfalls eine bidirektionale digitale Schnittstelle 26 auf, so dass der Hauptprozessor 30 auch als zentraler oder gemeinsamer Hauptprozessor 30 bezeichnet werden kann.
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Da bei dieser Ausführungsform möglicherweise der digitale Signalprozessor 24 des rechten Sensors 20 eine Vollauswertung, zum Beispiel bei der Auswertung der Überwachung eines toten Winkels eines Fahrzeugs 200, durchführt, ist dieser digitale Signalprozessor 24 zusätzlich mit einer Fahrzeugschnittstelle 28 ausgestattet. So kann das Ergebnis dieser Vollauswertung des digitalen Signalprozessors 24 direkt dem Fahrzeuginterface als Detektionsinformation zur Verfügung gestellt werden. Hier ist gut zu erkennen, dass bei allen Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Sensorvorrichtung 10 eine Trennung von komplexen Anforderungen an dem Hauptprozessor 30 und einfachen Anforderungen an den digitalen Signalprozessor 24 vorgesehen ist. Damit können entsprechende Schwerpunkte bei der Auswahl und Beschaffung dieser unterschiedlichen Prozessoren 24 und 30 gesetzt werden, so dass entsprechend eine Kostenreduktion für das Gesamtsystem erzielbar wird.
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3 zeigt eine Ausführungsform, die grundsätzlich der Ausführungsform gemäß 2 ähnelt. Jedoch wurde hier zusätzlich zu einer Sensorvorrichtung 10 ein separater Sensor 20 angekoppelt. Die Ankopplung erfolgt auch hier in einer Art und Weise, dass die bidirektionale digitale Schnittstelle 26 des rechten Sensors 20 mit dem Hauptprozessor 30 einer Sensorvorrichtung 10 kommuniziert. Im Vergleich zur 2 unterscheidet sich diese Variante insbesondere durch die Systemgrenze der Sensorvorrichtung 10. So kann diese Variante insbesondere dann verwendet werden, wenn nachträglich zusätzliche Sensoren einem System mit zumindest einer Sensorvorrichtung 10 hinzugefügt werden sollen.
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In 4 ist eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Überwachungsvorrichtung 100 dargestellt. Sie weist eine zentrale Recheneinheit 110 auf, die zum Beispiel der Bordcomputer des Fahrzeugs 200 sein kann. Darüber hinaus sind insgesamt sechs Sensorvorrichtungen 10 vorgesehen, welche zum Beispiel gemäß der 1 bis 3 ausgeführt sein können. Sie befinden sich am vorderen und hinteren Ende des Fahrzeugs 200, sowie an den beiden Seiten. Die Sensorvorrichtungen 10 an den vorderen und hinteren Enden des Fahrzeugs 200 dienen zum Beispiel einem Spurwechselassistent und überwachen einen großen Bereich vor und hinter dem Fahrzeug. Die beiden Sensorvorrichtung 10 an der Seite des Fahrzeugs 200 können zum Beispiel zur Überwachung des toten Winkels dienen und werden insbesondere im Master-Betrieb verwendet, so dass zumindest teilweise eine vollständig ausgewertete Detektionsinformation direkt vom digitalen Signalprozessor 24 dem Fahrzeuginterface, also insbesondere der zentralen Recheneinheit 110, zur Verfügung gestellt werden kann.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung nur im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale einzelner Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Sensorvorrichtung
- 20
- Sensor
- 22
- Sensorplatine
- 24
- Digitaler Signalprozessor
- 26
- Bidirektionale digitale Schnittstelle
- 28
- Fahrzeugschnittstelle
- 30
- Hauptprozessor
- 100
- Überwachungsvorrichtung
- 110
- Zentrale Rechnereinheit
- 200
- Fahrzeug