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Die vorliegende Erfindung betrifft einen vorkonfektionierten elektrischen Leitungssatz zur Übertragung elektrischer Energie und/oder elektrischer Signale in einem Kraftfahrzeug sowie ein Kraftfahrzeug mit einem derartigen Leitungssatz. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zur Herstellung und zum Einbau eines derartigen Leitungssatzes in ein Kraftfahrzeug.
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Zur Übertragung elektrischer Energie und/oder elektrischer Signale werden üblicherweise Kabel verwendet, die die elektrischen Signale bzw. die elektrische Energie von einer Quelle zu einem Empfänger bzw. Verbraucher übermitteln. Hierzu ist es notwendig das Kabel elektrisch leitend mit der zugehörigen Quelle und dem zugehörigen Verbraucher bzw. Empfänger zu kontaktieren. Bei derartigen elektrischen Verbindungen ist ferner eine Masseverbindung notwendig, die mehreren elektrischen Empfänger bzw. Verbrauchern sowie den Quellen ein gemeinsames elektrisches Nullpotential zuweist. Hierfür ist üblicherweise im Kabel eine Masseleitung vorgesehen, die mit einer entsprechenden elektrischen Masse verbunden wird. Bei Anwendungen, in denen mehrere solche Kabel zum Einsatz kommen, wie beispielsweise in einem Kraftfahrzeug, können diese Kabel zu einem Leitungssatz bzw. einem Kabelbaum zusammengesetzt werden. Dabei werden die jeweiligen Masseleitungen der zugehörigen Kabel bei der Montage üblicherweise mit der Karosserie als Masse elektrisch kontaktiert.
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Dies kann beispielsweise durch die aus der
DE 10 2007 010 091 A1 bekannte Weise erfolgen, bei dem die jeweilige Masseleitung mittels eines Kabelschuhs während der Montage des Leitungssatzes in das zugehörige Kraftfahrzeug mittels einer Schraube mit der Karosserie des Kraftfahrzeuges elektrisch kontaktiert wird.
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Nachteilig hierbei ist, dass eine derartige elektrische Kontaktierung der jeweiligen Masseleitung zu einem erhöhten Arbeitsaufwand und/oder zu einer komplizierten Montage führt, da jede Masseleitung separat angebunden werden muss.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für einen Leitungssatz sowie ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art und ein zugehöriges Herstellungsverfahren eine verbesserte oder zumindest alternative Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere durch eine vereinfachte Montage des Leitungssatzes in das zugehörige Kraftfahrzeug und/oder zu einer erhöhten Effizienz während der Montage auszeichnet.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, einen Leitungssatz zur Übertragung elektrischer Energie und/oder elektrischer Signale in einem Kraftfahrzeug, insbesondere ein Cockpitleitungssatz, als vorkonfektionierten elektrischen Leitungssatz auszugestalten derart, dass sämtliche Masseleitungen des Leitungssatzes über ein gemeinsames Kontaktierungselement mit der Masse des Kraftfahrzeugs verbunden werden können. Dadurch ist insbesondere der Aufwand zur Montage des Leitungssatzes im zugehörigen Kraftfahrzeug erheblich reduziert und somit eine wirtschaftlichere Herstellung des Kraftfahrzeuges möglich. Erfindungswesentlich ist dabei, dass zumindest zwei Masseleitungen des Leitungssatzes, vorzugsweise sämtliche Masseleitungen des Leitungssatzes, bei der Herstellung des Leitungssatzes mit einem gemeinsamen Kontaktierungselement elektrisch kontaktiert werden. Somit ist bei der Montage des Leitungssatzes in das zugehörige Kraftfahrzeug lediglich eine elektrische Kontaktierung dieses Kontaktierungselementes mit der elektrischen Masse des Kraftfahrzeuges notwendig, um sämtliche mit dem Kontaktierungselement elektrisch verbundene Masseleitungen des Leitungssatzes mit der Masse des Kraftfahrzeuges elektrisch zu verbinden.
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Die elektrische Kontaktierung der jeweiligen Masseleitung mit dem Kontaktierungselement kann prinzipiell auf beliebige Weise realisiert sein. Bevorzugt weist das Kontaktierungselement hierzu zumindest zwei Pins auf, wobei der jeweilige Pin mit einer solchen zugehörigen Masseleitung kontaktiert ist. Der Kontakt zwischen dem jeweiligen Pin und der Masseleitung kann insbesondere dadurch hergestellt sein, dass die Masseleitung eine zum zugehörigen Pin komplementäre Aufnahme, insbesondere einen Schuh, aufweist bzw. mit einer derartigen Aufnahme versehen ist. Bevorzugt sind dabei Ausgestaltungen, bei denen die Pins kammartig vom Kontaktierungselement abstehen.
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Dadurch ist insbesondere eine vereinfachte elektrische Kontaktierung der Masseleitungen mit dem Kontaktierungselement gegeben.
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Das Kontaktierungselement kann zur elektrischen Kontaktierung mit der Masse des Kraftfahrzeuges an einer beliebigen Stelle des Kraftfahrzeuges und auf einer beliebigen Art mit dem Kraftfahrzeug, insbesondere mit der Karosserie des Kraftfahrzeuges, verbunden werden. Bei vorteilhaften Ausgestaltungen ist der Leitungssatz, insbesondere ein als Cockpitleitungssatz ausgestalteter Leitungssatz, mittels des zugehörigen Kontaktierungselementes elektrisch leitend mit einem Cockpitquerträger des Kraftfahrzeuges verbunden. Auch ist es vorstellbar, das Kontaktierungselement mit einem anderweitig mit der Masse des Kraftfahrzeugs elektrisch verbundenen Bestandteil bzw. Bauteil des Kraftfahrzeuges elektrisch zu verbinden. So kann das Kontaktierungselement beispielsweise mit einer Telematikmasse, beispielsweise mit einer Radiomasse, und dergleichen elektrisch kontaktiert werden.
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Die Verbindung des Kontaktierungselementes mit dem Kraftfahrzeug, insbesondere mit der Karosserie des Kraftfahrzeuges, erfolgt vorteilhaft mittels zumindest einer lackkratzenden Schraube. Dadurch ist insbesondere sichergestellt, dass die elektrische Verbindung zwischen dem Kontaktierungselement und der Karosserie auch nach einer entsprechenden Lackierung der Karosserie erfolgt. Die jeweilige lackkratzende Schraube ist dabei bevorzugt mittels einer Schutzkappe abgedeckt, die insbesondere dem elektrischen Schutz dient. Dementsprechend ist die Schutzkappe bevorzugt aus einem elektrisch isolierenden Material, wie beispielsweise aus Kunststoff und dergleichen, hergestellt.
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Die Montage des Leitungssatzes in das Kraftfahrzeug erfolgt derart, dass die Masseleitungen des Leitungssatzes vor der Montage in das Kraftfahrzeug, insbesondere bei der Herstellung des Leitungssatzes, mit dem gemeinsamen Kontaktierungselement elektrisch kontaktiert werden. Anschließend wird der so vorkonfektionierte Leitungssatz in das Kraftfahrzeug eingebaut und das Kontaktierungselement mit der Karosserie des Kraftfahrzeuges elektrisch kontaktiert bzw. verbunden. Die elektrische Verbindung des Kontaktierungselementes mit der Karosserie ist hierbei vorzugsweise mittels lackkratzender Schrauben realisiert, die entsprechend in die Karosserie eingedreht werden.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei zeigen, jeweils schematisch:
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1 eine räumliche Ansicht einer Karosserie eines Kraftfahrzeuges,
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2 eine räumliche Ansicht einer Karosserie eines Kraftfahrzeuges andere Ausführungsform.
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Entsprechend 1 weist ein Kraftfahrzeug 1 eine Karosserie 2 auf, wobei vorliegend ein Teil der Karosserie 2 im Bereich eines Cockpits des Kraftfahrzeuges 1 gezeigt ist. Zudem umfasst das Kraftfahrzeug 1 einen Kabelbaum bzw. Leitungssatz 3, der mehrere Masseleitungen 4 umfasst, die an einem Ende des Leitungssatzes 3 aus diesem herausragen. Der Leitungssatz 3 umfasst des Weiteren ein Kontaktierungselement 5, mit dem sämtliche Masseleitungen 4 elektrisch leitend kontaktiert sind, wobei in 1 darstellungsbedingt ein Zustand gezeigt ist, bei dem lediglich zwei solche Masseleitungen 4 mit dem Kontaktierungselement 5 elektrisch kontaktiert sind.
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Das Kontaktierungselement 5 weist Pins 6 auf, die kammartig und parallel von einem Grundkörper 7 des Kontaktierungselementes 5 abstehen und den Masseleitungen 4 zugewandt sind. Dabei ist die jeweilige Masseleitung 4 mit einem solchen Pin 6 elektrisch verbunden und somit mit dem Kontaktierungselement 5 elektrisch kontaktiert. Hierzu weist die jeweilige Masseleitung 4 an ihrem Ende eine komplementär zu einem solchen Pin 6 ausgebildete Aufnahme 8 auf, in die ein solcher zugehöriger Pin 6 hineingeschoben ist, um den elektrischen Kontakt herzustellen. Dadurch ist eine stabile mechanische und elektrische Verbindung zwischen der jeweiligen Masseleitung 4 und dem zugehörigen Pin 6 sichergestellt.
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Der so vorkonfektionierte elektrische Leitungssatz 3 wird anschließend im Kraftfahrzeug 1 eingebaut. Die elektrische Verbindung der jeweiligen Masseleitung 4 mit der Masse des Kraftfahrzeuges 1 erfolgt hierbei über die Karosserie 2. Dazu ist das Kontaktierungselement 5 an seinem Grundkörper 7 mittels zwei lackkratzenden Schrauben 9 mit der Karosserie 2 des Kraftfahrzeuges 1 mechanisch und elektrisch verbunden. Ferner ist die jeweilige Schraube 9 mittels einer aus Kunststoff hergestellten Schutzkappe 10 abgedeckt, um eine diesseitige elektrische Isolierung der jeweiligen Schraube 9 zu erreichen.
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In 2 ist eine andere Ausführungsform des Kraftfahrzeuges 1 bzw. des Leitungssatzes 3 gezeigt, wobei lediglich das Kontaktierungselement 5 des Leitungssatzes 3 dargestellt ist. Im Gegensatz zu der in 1 gezeigten Ausführungsform ist das Kontaktierungselement 5 mit einem Cockpitquerträger 11 des Kraftfahrzeuges verbunden, wobei die Pins 6 des Kontaktierungselementes 5 aus dem Cockpitquerträger 11 herausragen, um eine entsprechende elektrische Kontaktierung mit den Masseleitungen 4 des Leitungssatzes 3 zu ermöglichen. Bei dieser Ausführungsform ist das Kontaktierungselement 5 ebenfalls mittels lackkratzender Schrauben 9 mit dem Cockpitquerträger 11 elektrisch und mechanisch verbunden.
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Mit der erfindungsgemäßen Lösung ist es somit möglich, sämtliche Masseleitungen 4 des Leitungssatzes 3 vereinfacht und somit kostengünstig mit einer elektrischen Masse des Kraftfahrzeuges 1 elektrisch zu kontaktieren.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007010091 A1 [0003]