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Die Erfindung betrifft eine Ventilanordnung mit einem ballistisch betriebenen Schalt-Wegeventil und ein Verfahren zu dessen Justage bzw. Voreinstellung.
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Aus dem Stand der Technik sind Proportional-Wegeventile bekannt, deren Ventilkörper neben einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung auch Zwischenstellungen einnehmen können bei denen ein Durchflussquerschnitt nur teilweise geöffnet wird. Damit kann bei einem derartigen Wegeventil eine Durchflussmenge geregelt werden. Nachteilig ist der vorrichtungstechnische Aufwand dieser Wegeventile.
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In der Druckschrift
DE 10 2010 045 504 A1 ist ein regelbares Ventil offenbart, dessen Ventilkörper Schaltstellungen einnehmen kann und weiterhin derart impuls- oder stoßartig bewegt werden kann, dass das Ventil nur kurzfristig geöffnet wird. Diese Öffnungsbewegungen bzw. -hübe werden in schneller Folge mehrfach wiederholt. Über diesen so genannten ballistischen Modus sind auch gegenüber einer kompletten Öffnung verringerte Durchflussmengen möglich, wodurch das Ventil regelbar ist.
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Weiterhin ist in der
DE 10 2009 052 285 A1 eine Digitalhydraulik-Ventilanordnung mit mehreren parallel zueinander angeordneten Schaltventilen verschiedener Größen offenbart. Diese werden in unterschiedlichen Kombinationen gleichzeitig geöffnet, wodurch sich für die Digitalhydraulik-Ventilanordnung ein aufsummierter Öffnungsquerschnitt ergibt. Um die sich ergebende Stufung des Öffnungsquerschnitts bzw. des Volumenstroms der Ventilanordnung zu glätten, wird ein direkt gesteuertes Ausgleichsventil in Schieberbauweise vorgeschlagen. Dieses kann in einem ballistischen Verfahren in schneller Folge kurzfristig geöffnet werden, ohne dass sein Ventilschieber die geöffnete Endlage erreicht.
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Derartige ballistische Wegeventile mit Ventilschieber werden üblicher Weise mit einer positiven Überdeckung ausgeführt, damit sie in einer Grundstellung des Ventilschiebers praktisch kein Druckmittel durchlassen. Nachteilig an derartigen ballistischen Wegeventilen ist, dass die Pulsdauer, die zu einer minimalen Öffnung des Wegeventils führt, nicht bekannt ist.
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Dem gegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Ventilanordnung mit einem ballistischen Wegeventil zu schaffen, bei dem der minimale elektrische Puls bekannt und reproduzierbar ist, mit dem das Ventil minimal geöffnet wird.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Ventilanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 6.
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Die beanspruchte Ventilanordnung hat ein Schalt-Wegeventil in Schieberbauweise, das eine Hauptstufe mit einem Hauptkolben aufweist, und eine Ansteuerelektronik, über die zumindest ein elektrischer Puls erzeugbar ist. Durch den Puls ist direkt oder indirekt am Hauptkolben ein kurzzeitiger Teilhub erzeugbar, dessen Umkehrlage einen Abstand zu einer Endlage oder zu einem Anschlag des Hauptkolbens aufweist. Der Hauptkolben weist in seiner Grundstellung oder Absperrstellung mit einem Gehäuse der Hauptstufe eine positive Überdeckung auf. Erfindungsgemäß ist in der Ansteuerelektronik eine Mindestpulsdauer gespeichert, die einem die Überdeckung kompensierenden Mindesthub des Hauptkolbens entspricht.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen beschrieben.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist das Wegeventil über eine Pilotstufe mit einem Pilotkolben vorgesteuert, wobei über den zumindest einen Puls am Pilotkolben und indirekt am Hauptkolben der kurzzeitige Teilhub erzeugbar ist. Vorzugsweise ist dazu auch am Pilotkolben ein kurzzeitiger Teilhub erzeugbar, dessen Umkehrlage einen Abstand zu einer Endlage oder zu einem Anschlag des Pilotkolbens aufweist.
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Dabei bedeutet „Teilhub”, dass der Kolben nicht in seine Endlage gelangt und die Stufe nicht komplett öffnet. Die „Endlage” ist diejenige Position des Kolbens, die die maximale Öffnung der Stufe bewirkt.
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Bei der vorgesteuerten Weiterbildung kann am Pilotkolben benachbart zu einer Steuerkante ein Konus mit sich stetig verringerndem Querschnitt ausgebildet sein. Damit ist ein weiches Schalten bzw. Pulsen der Pilotstufe mit stetiger Mengen-Wegekennlinie möglich, so dass der Hauptkolben schlagfrei geöffnet bzw. gepulst werden kann.
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Vorzugsweise ist an einer Steuerkante des Hauptkolbens zumindest eine Ausnehmung mit – in Verschieberichtung des Kolbens betrachtet – sich stetig verringerndem Querschnitt vorgesehen. Zur Querschnittsänderung stehen eine Breite der Ausnehmung (etwa in tangentialer Richtung des Hauptkolbens) und eine Tiefe der Ausnehmung (in radialer Richtung des Hauptkolbens) zur Verfügung. Vorzugsweise sind mehrere am Umfang der Steuerkante und damit am Umfang des Hauptkolbens verteilte Ausnehmungen vorgesehen. Damit ist ein weiches Schalten bzw. Pulsen der Hauptstufe mit stetiger Mengen-Wegekennlinie möglich, so dass ein Verbraucher schlagfrei versorgt bzw. gepulst werden kann.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des vorgesteuerten Schalt-Wegeventils ist die Pilotstufe ein 3/4-Wegeventil, das einen Pumpenanschluss, einen Tankanschluss, und zwei Steueranschlüsse hat, und die Hauptstufe ein 3/4-Wegeventil, das einen Pumpenanschluss, einen Tankanschluss, und zwei Arbeitsanschlüsse hat. Die beiden Steueranschlüsse der Pilotstufe sind mit jeweiligen Steuerdruckräumen der Hauptstufe verbunden, die stirnseitig und gegeneinander wirkend am Hauptkolben angeordnet sind. Die Steuerdruckräume dienen zum Verschieben des Hauptkolbens aus seiner mittleren Grund- bzw. Absperrstellung.
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Das erfindungsgemäße automatische Verfahren dient zum Justieren oder Einmessen einer Ventilanordnung mit einem Schalt-Wegeventil in Schieberbauweise, das eine Hauptstufe mit einem Hauptkolben und eine Ansteuerelektronik aufweist. Über die Ansteuerelektronik wird zumindest ein elektrischer Puls erzeugt, durch den am Hauptkolben direkt oder indirekt ein kurzzeitiger Teilhub erzeugt wird, dessen Umkehrlage zu einer Endlage oder zu einem Anschlag des Hauptkolbens beabstandet ist. Der Hauptkolben weist mit einem Gehäuse der Hauptstufe eine positive Überdeckung auf, die wegen Fertigungstoleranzen nicht genau bekannt ist. Erfindungsgemäß werden bei einer Inbetriebnahmen des Schalt-Wegeventils durch die Ansteuerelektronik die Pulse so lange wiederholt und in kleinen Schritten verlängert, bis eine minimale Positionsänderung (Bewegung) an einem vom Ventil versorgten Verbraucher erfasst wird. Die letzte Pulsdauer, die zu der Positionsänderung geführt hat, wird anschließendes als Mindestpulsdauer in der Ansteuerelektronik abgespeichert.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens wird das Wegeventil über eine Pilotstufe mit einem Pilotkolben vorgesteuert. Dann wird über den zumindest einen Puls am Pilotkolben und indirekt am Hauptkolben ein kurzzeitiger Teilhub erzeugt, dessen Umkehrlage zu einer Endlage oder zu einem Anschlag des jeweiligen Kolbens beabstandet ist.
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Vorrichtungstechnisch einfach ist die Erfassung einer ersten Bewegung des Verbrauchers, wenn dieser ein Zylinder ist, an dessen Kolben ein Wegsensor angeordnet ist, über den die minimale Positionsänderung (Bewegung) erfasst wird.
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Die vorgesteuerte Variante der erfindungsgemäßen Ventilanordnung ist so ausgelegt und eingestellt, dass eine reproduzierbare Pulsdauer zu einem Teilhub bis zu einem bestimmten Umkehrpunkt und mit einer bestimmten Dauer der Pilotstufe führt. Dadurch gelangt eine so bemessene Menge Steuerdruckmittel zur Hauptstufe, dass diese einen Teilhub bis zu einem bestimmten Umkehrpunkt und mit einer bestimmten Dauer ausführt. Dadurch lässt die erfindungsgemäße Ventilanordnung zu einer reproduzierbaren Pulsdauer eine vorbestimmte Druckmittelmenge durch.
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Im Folgenden wird anhand der Figuren ein Ausführungsbeispiel der Erfindung detailliert beschrieben. Es zeigen
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1 das Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Ventilanordnung in einer geschnittenen Darstellung;
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2 einen Ausschnitt der Pilotstufe des Ausführungsbeispiels gemäß 1;
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3 einen Ausschnitt der Hauptstufe des Ausführungsbeispiels gemäß 1 und 2; und
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4a bis 4c einen zeitlichen Verlauf des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Einmessen der Hauptstufe.
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1 zeigt das Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Ventilanordnung in einer geschnittenen Darstellung. Sie hat eine Ansteuerelektronik 3, über die ein vorgesteuertes Schalt-Wegeventil ballistisch betrieben wird. Das Ventil hat eine Hauptstufe 1 und eine Vorsteuerstufe bzw. Pilotstufe 2. Die Pilotstufe 2 hat einen Vorsteuerkolben bzw. Pilotkolben 4, der in 1 in seiner Grund- bzw. Schließstellung gezeigt ist. Der Pilotkolben 4 kann entlang einer Längsachse 6 in beide Richtungen verschoben werden. Dazu ist der Pilotkolben 4 in einem Gehäuse der Vorsteuerstufe bzw. in einem Pilotgehäuse 8 über zwei entlang der Längsachse 6 wirkende Rückstellfedern 10a, 10b in seiner Grund- bzw. Schließstellung vorgespannt und kann über zwei Pilotmagneten 12a, 12b derart verschoben werden, dass ein Pumpenanschluss P' entweder mit einem ersten Steuerkanal A' oder mit einem zweiten Steuerkanal B' der Pilotstufe 2 verbunden wird. Der jeweils andere Steuerkanal A' bzw. B' wird dabei zu einem Tankanschluss T' entlastet. Die beiden Pilotmagneten 12a, 12b werden von der Ansteuerelektronik 3 über einen nicht gezeigten Verstärker mit elektrischen Pulsen einer vorbestimmten Stromstärke und einer variablen Dauer versorgt.
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Die Pilotstufe 2 ist über ihr Pilotgehäuse 8 an einem Hauptgehäuse 14 der Hauptstufe 1 befestigt, in dem entlang einer Längsachse 16 ein Hauptkolben 18 verschiebbar aufgenommen ist. In 1 ist der Hauptkolben 18 in seiner Grund- bzw. Schließstellung gezeigt, bei der ein Pumpenanschluss P gegen zwei Arbeitsanschlüsse A, B abgesperrt ist. Stirnseitig am Hauptkolben 18 sind zwei gegeneinander wirkende Steuerdruckräume 20a, 20b ausgebildet, in denen jeweils eine Rückstellfeder 22a, 22b aufgenommen ist, die sich am Hauptgehäuse 14 abstützt und den Hauptkolben 18 in der Grund- bzw. Schließstellung vorspannt.
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Jeder Steuerdruckraum 20a, 20b ist über einen Steuerdruckkanal 24a, 24b mit einem der beiden Steuerkanäle A', B' der Pilotstufe 2 verbunden. Durch einseitige Beaufschlagung eines Steuerdruckraums 20a, 20b mit Steuerdruckmittel kann der Hauptkolben 18 derart verschoben werden, dass der Pumpenanschluss P mit einem der beiden Arbeitsanschlüsse A, B verbunden wird. Der jeweils andere Arbeitsanschluss A bzw. B wird dabei zu einem Tankanschluss T entlastet.
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Im Betrieb der erfindungsgemäßen Ventilanordnung soll zum Beispiel der Pumpenanschluss P mit dem Arbeitsanschluss A der Hauptstufe 1 verbunden werden. Dazu wird der erste Pilotmagnet 12a von der Ansteuerelektronik 3 mit Pulsen angeregt, so dass er den Pilotkolben 4 gegen die Kraft der zweiten Rückstellfeder 10b (in 1) nach rechts verschiebt. Dadurch wird der Pumpenanschluss P' mit dem Steuerkanal B' verbunden, so dass über den zweiten Steuerdruckkanal 24b Steuerdruckmittel in den zweiten Steuerdruckraum 20b gelangt. Dadurch wird der Hauptkolben gegen die Kraft der ersten Rückstellfeder 22a (in 1) nach links bewegt, so dass der Pumpenanschluss P mit dem Arbeitsanschluss A verbunden wird. Gleichzeitig wird der Arbeitsanschluss B zum Tankanschluss T entlastet.
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Das vorgesteuerte Schalt-Wegeventil wird gepulst bzw. ballistisch betrieben. Dazu dient ein (nicht gezeigter) Verstärker, der die beiden Pilotenmagneten 12a, 12b mit einer Folge von Stromstößen beaufschlagt.
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2 zeigt einen Ausschnitt der Pilotstufe 2. Dabei sind das Pilotgehäuse 8 und der Pilotkolben 4 nur im Bereich eines an den Pumpenanschluss P' angeschlossenen Druckraums und eines an den Steuerkanal A' bzw. B' angeschlossenen Druckraums gezeigt. Zwischen diesen beiden Druckräumen hat die Pilotstufe 2 jeweils eine negative Überdeckung, so dass auch in der Grund- bzw. Schließstellung des Pilotkolbens 4 Steuerdruckmittel zur Befüllung der beiden Steuerdruckräume 20a, 20b zur Verfügung steht. Die negative Überdeckung wird durch mehrere am Umfang eines Dichtabschnitts 48 verteilte durch Abfräsungen gefertigte Abflachungen 50 gebildet. Diese erstrecken sich von einer Nut 56 des Pilotkobens 4 bis zu einer Steuerkante 58 und bis zu einem daran angrenzenden Konus 52. Dadurch kann vom Pumpenanschluss P' zu den beiden Steuerkanälen A', B' stets etwas Steuerdruckmittel gelangen.
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Bei einem Öffnungshub (Teilhub oder Kompletthub) des Pilotkolbens 4 (in 2) nach rechts wird über den Konus 52 vollumfänglich und stetig zunehmend eine Druckmittelverbindung vom Pumpenanschluss P' zum Steuerkanal A' bzw. B' aufgesteuert und die Gegenseite zu T' entlastet.
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3 zeigt einen Ausschnitt der Hauptstufe 1 mit ihrem Hauptgehäuse 14 und ihrem Hauptkolben 18. Dabei ist der Hauptkolben 18 im Bereich eines mit dem Arbeitsanschluss A bzw. B verbundenen Druckraums gezeigt, wobei benachbart zu diesem Druckraum einerseits ein mit dem Tankanschluss T verbundener Druckraum und andererseits ein mit dem Pumpenanschluss P verbundener Druckraum angeordnet sind. In der (in 3 gezeigten) Grund- bzw. Schließstellung des Hauptkolbens 18 ist eine positive Überdeckung 62 des Druckraums A/B zum Druckraum T und eine positive Überdeckung 64 zum Druckraum P vorgesehen. Dadurch ist die Leckage der Hauptstufe 1 minimiert, so dass ein über den Arbeitsanschluss A/B versorgter und lagegeregelter Verbraucher nicht bewegt wird.
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Um ein weiches stoßfreies Anfahren auch im erfindungsgemäßen Pulsbetrieb des versorgten Verbrauchers mit stetiger Geschwindigkeitskurve zu erreichen, sind einerseits zwischen dem Arbeitsanschluss A/B und dem Tankanschluss T und andererseits zwischen dem Arbeitsanschluss A/B und dem Pumpenanschluss P jeweils vier gleichmäßig am Umfang verteilte Ausnehmungen angeordnet, die von Dreiecksnuten bzw. V-Nuten 54 gebildet sind. Deren Querschnitt vergrößert sich in Richtung zu einer jeweiligen Steuerkante 60 stetig.
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4a bis 4c zeigen schematisch und vereinfacht einen zeitlichen Verlauf des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Einmessen der Hauptstufe 1, wodurch die Überdeckung zwischen dem Hauptkolben 18 und dem Hauptgehäuse 14 ermittelt und kompensiert werden soll. 4a zeigt, dass im Verlauf des Verfahrens elektrische Pulse 26, 27, 28 mit zunehmender Dauer Δt1, Δt2, Δt3 von der Ansteuerelektronik 3 über den Verstärker auf einen der Pilotmagneten 12a, 12b (vgl. 1) übertragen werden. Dabei werden 40 Pulse 26, 27, 28 pro Sekunde erzeugt. 4b zeigt die entsprechende Antwort des Pilotkolbens 4, der auf die Pulse 26, 27, 28 mit den pulsartigen Teilhüben 30, 32, 34 mit zunehmender Auslenkung aus der Grundstellung reagiert. Dadurch wird eine zunehmende Menge Steuerdruckmittel zu einem der Steuerdruckräume 20a, 20b durchgelassen, so dass der Hauptkolben 18 mit pulsartigen Teilhüben 36, 38, 40 zunehmender Größe und Dauer reagiert. Bei dem in den 4a bis 4c gezeigten stark vereinfachten und schematisiertem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens liegen die beiden ersten Teilhübe 36 und 38 noch unter der Überdeckung 64 vom Pumpenanschluss P zu einem der Arbeitsanschlüsse A/B. Erst bei dem dritten Teilhub 40 wird die Überdeckung 64 „überwunden” und von der Hauptstufe 1 eine geringe Druckmittelmenge 42 durchgelassen. An den Arbeitsanschluss A/B ist ein Zylinder angeschlossen, dessen Kolben (nicht gezeigt) durch die geringe Druckmittelmenge 42 eine geringe Positionsänderung 44 ausführt. Am dem Kolben ist ein Wegsensor angeordnet, der die geringe Positionsänderung 44 erfasst und an die Ansteuerelektronik 3 übermittelt. Diese speichert den letzten Puls 28, der zu der geringen Positionsänderung 44 geführt hat.
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Der erste Puls mit der Dauer Δt1, kann einer errechneten Öffnungsdauer entsprechen, die abhängig von der Ventilgeometrie und den Fertigungstoleranzen bestimmt wird. Die anschließenden Pulse Δt2, Δt3 sind wie beschrieben um geringe Inkremente verlängert. Diese Inkremente können z. B. etwa 5 μsec betragen. Sie werden von der möglichen und gewünschten Genauigkeit der Ansteuerelektronik bestimmt.
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Das erfindungsgemäß Verfahren wird während der Inbetriebnahme des Ventilanordnung durchgeführt, so dass im darauf folgenden Betrieb der Ventilanordnung und bei dessen Regelung die Pulsdauer bekannt ist, die zur Überwindung der Überdeckung nötig ist.
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Offenbart ist ein automatisches Verfahren zum Justieren oder Einmessen einer Ventilanordnung mit einem Schalt-Wegeventil in Schieberbauweise, das eine Hauptstufe mit einem Hauptkolben und eine Ansteuerelektronik aufweist. Über die Ansteuerelektronik wird zumindest ein elektrischer Puls erzeugt, durch den am Hauptkolben direkt oder indirekt ein kurzzeitiger Teilhub erzeugt wird, der eine nur teilweise Öffnung der Hauptstufe bewirkt. Der Hauptkolben weist mit einem Gehäuse der Hauptstufe eine positive Überdeckung auf, die wegen Fertigungstoleranzen nicht genau bekannt ist. Bei einer Inbetriebnahmen des Schalt-Wegeventils werden durch die Ansteuerelektronik die Pulse so lange wiederholt und in kleinen Schritten verlängert, bis eine minimale Positionsänderung (Bewegung) an einem vom Ventil versorgten Verbraucher erfasst wird. Die letzte Pulsdauer, die zu der Positionsänderung geführt hat, wird anschließendes als Mindestpulsdauer in der Ansteuerelektronik abgespeichert.
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Offenbart ist weiterhin eine Ventilanordnung, in deren Ansteuerelektronik eine auf diese Weise ermittelte Mindestpulsdauer abgespeichert ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hauptstufe
- 2
- Pilotstufe
- 3
- Ansteuerelektronik
- 4
- Pilotkolben
- 6
- Längsachse (der Pilotstufe)
- 8
- Pilotgehäuse
- 10a
- erste Rückstellfeder (der Pilotstufe)
- 10b
- zweite Rückstellfeder (der Pilotstufe)
- 12a
- erster Pilotmagnet
- 12b
- zweiter Pilotmagnet
- 14
- Hauptgehäuse
- 16
- Längsachse (der Hauptstufe)
- 18
- Hauptkolben
- 20a
- erster Steuerdruckraum
- 20b
- zweiter Steuerdruckraum
- 22a
- erste Rückstellfeder (der Hauptstufe)
- 22b
- zweite Rückstellfeder (der Hauptstufe)
- 24a
- erster Steuerdruckkanal
- 24b
- zweiter Steuerdruckkanal
- 26
- Puls
- 27
- Puls
- 28
- Mindestpuls
- 30
- Teilhub (des Pilotkolbens)
- 32
- Teilhub (des Pilotkolbens)
- 34
- Teilhub (des Pilotkolbens)
- 36
- Teilhub (des Hauptkolbens)
- 38
- Teilhub (des Hauptkolbens)
- 40
- Mindesthub (des Hauptkolbens)
- 42
- geringe Druckmittelmenge
- 44
- geringe Positionsänderung
- 48
- Dichtabschnitt
- 50
- Abflachung (des Pilotkolbens)
- 52
- Konus
- 54
- V-Nut
- 56
- Nut
- 58
- Steuerkante (des Pilotkolbens)
- 60
- Steuerkante (des Hauptkolbens)
- 62
- positive Überdeckung (des Hauptkolbens) zwischen A/B und T
- 64
- positive Überdeckung (des Hauptkolbens) zwischen P und A/B
- P'
- Pumpenanschluss (der Pilotstufe)
- A', B'
- Steuerkanal (der Pilotstufe)
- T'
- Tankanschluss (der Pilotstufe)
- P
- Pumpenanschluss (der Hauptstufe)
- A, B
- Arbeitsanschluss (der Hauptstufe)
- T
- Tankanschluss (der Hauptstufe)
- Δt1, Δt2, Δt3
- Dauer eines Pulses
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010045504 A1 [0003]
- DE 102009052285 A1 [0004]