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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Förderketten-Reinigungsvorrichtung zum Entfernen von Schmierstoffen von einer Förderkette.
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Förderketten, beispielsweise Bolzenketten, zum Transport von Endprodukten und Halbzeugen und zur Verwendung bei der Fertigung müssen auch bei großer Hitze und starken Verunreinigungen zuverlässig ihre Funktion erfüllen. So werden z. B. bei der Herstellung von Spraydosen zum Bedrucken und Isolieren aggressive Lacke eingesetzt, die bei hohen Temperaturen getrocknet und ausgehärtet werden. Dabei entstehen Dämpfe und Ablagerungen an den Ketten, die im Laufe der Zeit zu dicken Schichten anwachsen und die Funktion der Ketten negativ beeinflussen. Die Schmierung der Kettenglieder, insbesondere der Kettenrollen und Kettenbolzen von Bolzenketten gestaltet sich dabei als besonders schwierig und es tritt häufig Unterschmierung auf, die zu geringen Standzeiten der Ketten führt.
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Um die Schichten aus altem und/oder verunreinigtem Schmiermittel zu entfernen können spezielle Öle verwendet werden, die diese Schichten aufweichen. Problematisch ist dabei die Entfernung der aufgeweichten Schichten.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Reinigen von Förderketten bereitzustellen, durch die/das Schmierstoffe, insbesondere alte und/oder verunreinigte Schmierstoffe, von einer Förderkette entfernt werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Lehre der Ansprüche 1 und 14 gelöst.
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Erfindungsgemäß weist ein Förderketten-Reinigungsvorrichtung zum Entfernen von Schmierstoffen von einer Förderkette eine Fluidstrom-Leitvorrichtung auf, die einen durchgängigen Kettenkanal zum Aufnehmen eines Längsabschnitts der Förderkette und einen durchgängigen, den Kettenkanal in einem Durchdringungsbereich durchdringenden Strömungskanal zum Leiten eines Fluidstroms durch den Durchdringungsbereich aufweist, wobei sich in dem Durchdringungsbereich der Kettenkanal und der Strömungskanal in einer ersten bzw. zweiten Richtung erstrecken, die sich im Wesentlichen parallel zu einer y-Richtung bzw. einer x-Richtung eines kartesischen Koordinatensystems erstrecken.
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Eine Förderkette im Sinne der vorliegenden Erfindung weist eine Reihe von beweglichen, ineinandergefügten oder durch Gelenke miteinander verbundenen Gliedern auf, die vorzugsweise aus einem Metall, vorzugsweise aus rostfreiem Stahl gebildet sind. Die Förderkette ist vorzugsweise Bestandteil einer Förderanlage, d. h. einer Anlage oder Maschine, die zum Fördern von Fördergütern vorzugsweise fertigen Produkten oder Halbzeugen geeignet ist. Die Förderkette, insbesondere deren gelenkig miteinander verbundene Glieder, wird mit Hilfe eines geeigneten Schmierstoffes gegen Abrieb und damit Verschleiß geschützt, wobei der Schmierstoff vorzugsweise wenigstens aus einer Basisflüssigkeit, vorzugsweise einem Öl, und Additiven, d. h. die konkreten Eigenschaften wie etwa die Viskosität oder das Temperaturverhalten des jeweiligen Schmierstoffs bestimmenden oder zumindest beeinflussenden Zusätzen, gebildet ist.
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Es lässt sich nicht vermeiden, dass im Laufe des Betriebs einer derartigen Förderkette Verunreinigungen, die z. B. von den Fördergütern selbst stammen oder in der Fluid schwebende Verunreinigungspartikel sind, an dem Schmierstoff anhaften und sich insbesondere durch die Bewegung der Glieder der Förderkette, den Kontakt mit den Fördergütern, den an den Gliedern angreifenden und zwischen die Glieder greifenden, zumeist zahnradartigen Antriebsmitteln in das Schmiermittel einarbeiten und sich mit diesem mechanisch oder chemisch verbinden; der Schmierstoff wirkt dann paradoxerweise seinem Zweck entgegen, indem diese Verunreinigungen wie Schmirgel mitgeführt werden. In gewissen Zeitabständen muss daher dieser verunreinigte Schmierstoff von der Förderkette entfernt und gegen einen frischen, nicht verunreinigten Schmierstoff ersetzt werden. Doch auch die bloße chemischphysikalische Alterung des Schmierstoffs kann Anlass sein, diesen zu ersetzen.
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Diesem Zweck dient die erfindungsgemäße Förderketten-Reinigungsvorrichtung. Eine Fluidstrom-Leitvorrichtung im Sinne der vorliegenden Erfindung ist insbesondere eine Vorrichtung, die dazu geeignet ist, einen in sie eingeleiteten Fluidstrom auf einem wohl definierten Strömungsweg durch sie hindurchzuleiten oder hindurchzuführen. Der Strömungsweg ist durch den Strömungskanal vorgegeben, der als ein rohrförmiger Durchlass mit variablem oder konstantem Querschnitt und vorzugsweise wenigstens einer Richtungsänderung aufgefasst werden kann.
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Im Sinne der Erfindung dient der Fluidstrom insbesondere als Trägermedium, durch das der Schmierstoff von der Förderkette gesaugt oder geblasen wird (je nachdem, auf welcher Seite eine entsprechende Vorrichtung zur Erzeugung des Fluidstroms mit der Fluidstrom-Leitvorrichtung verbunden ist; siehe unten).
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Im Sinne der Erfindung ist das Fluid vorzugsweise Luft. Alternativ kann jedoch auch ein anderes Fluid oder eine Flüssigkeit oder eine Kombination aus beiden, vorzugsweise in aufeinanderfolgenden Schritten, verwendet werden (zum Beispiel ein Spülschritt mittels einer Flüssigkeit und ein anschließender Trocknungsschritt mittels eines Gases, insbesondere Luft). Eine Fluidstrom-Leitvorrichtung weist im Sinne der Erfindung insbesondere einen Kettenkanal zum Aufnehmen eines Längsabschnitts der Förderkette. Im Sinne der Erfindung ist auch der Kettenkanal vorzugsweise als rohrförmiger Durchlass mit variablem oder konstantem Querschnitt.
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Vorzugsweise ist der Kettenkanal – angepasst an übliche Förderanlagen und die damit an Endlosförderketten mit, abgesehen von Umlenkbereichen, im Wesentlichen gerader Längserstreckung in einer jeweiligen Richtung – gerade ausgebildet. Der Kettenkanal kann jedoch auch einen von unendlich abweichenden Krümmungsradius aufweisen oder sich mit mehreren Richtungsänderungen mäanderförmig durch die Fluidstrom-Leitvorrichtung erstrecken. Vorzugsweise kann der Kettenkanal sogar Teil eines Umlenkbereichs sein, so dass die Förderkette darin vorzugsweise auf einer Kreisbahn geführt ist. In diesem Fall würde die Fluidstrom-Leitvorrichtung zudem eine Kettenleitvorrichtung bilden, die eine konstruktive Erweiterung einer üblichen Umlenkvorrichtung wäre, so dass keine zusätzlichen Vorrichtungen entlang der Förderstrecke angebracht werden müssten.
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Der Kettenkanal besitzt an jeder Stelle Ausdehnungen in einer seiner Querschnittsrichtungen, die größer als die Förderkette sind, die durch die Förderketten-Reinigungsvorrichtung erfindungsgemäß gereinigt werden sollen. Die Auslegung des Kettenkanals stellt einen Kompromiss dar zwischen einer möglichst geringen Breite/Höhe, um bei gegebenem Fluidstrom eine möglichst hohe Strömungsgeschwindigkeit des die Förderkette um- und durchströmenden Fluids und damit der Reinigungsleistung zu erreichen, und einer ausreichend hohen Breite/Höhe, um auch bei Schwingungen der Förderkette ein Berühren der Innenwandung des Kettenkanals zu verhindern.
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Insbesondere sind im Sinne der Erfindung sowohl der Strömungskanal als auch der Kettenkanal ”durchgängig” ausgebildet, was bedeutet, dass sie jeweils eine Eintrittsstelle und eine von der Eintrittsstelle verschiedene Austrittsstelle aufweisen, die vorzugsweise in einander gegenüberliegende Oberflächen der Fluidstrom-Leitvorrichtung angeordnet sind. Alternativ können die jeweiligen Eintritts- und Austrittsstellen auch einander nicht gegenüberliegende Oberflächen der Fluidstrom-Leitvorrichtung durchdringen. Insbesondere können die jeweiligen Eintritts- und Austrittsstellen dieselbe Oberfläche der Fluidstrom-Leitvorrichtung durchdringen.
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Im Sinne der Erfindung ist ein ”Längsabschnitt der Förderkette” insbesondere ein Teil der Förderkette, betrachtet in ihrer Längsrichtung, mit vorzugsweise wenigstens einem Kettenglied. Insbesondere ”durchdringen” sich im Sinne der Erfindung der Kettenkanal und der Strömungskanal in einem ”Durchdringungsbereich”. Das heißt, der Kettenkanal und der Strömungskanal ”schneiden” einander, wobei der Durchdringungsbereich derjenige Bereich ist, der Teil oder dreidimensionale Schnittmenge beider Kanäle ist. Dies ist natürlich zwangsläufig der Fall, wenn ein in dem Strömungskanal geführtes Fluid die in dem Kettenkanal geführte Förderkette um- und/oder durchströmen soll.
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Anspruch 1 der vorliegenden Erfindung definiert ein kartesisches Koordinatensystem. ”Richtungen”, z. B. die x-Richtung und die y-Richtung, sind somit maßgeblich und bedeuten die Richtung der positiven x- bzw. y-Achse. Hier implizieren Richtungsangaben von Kanälen Bewegungsrichtungen von sich in ihnen bewegenden Elementen. Demgegenüber ist hier von ”Achsen” die Rede, wenn dies nicht der Fall ist. Das heißt, die Angabe ”Richtung der y-Achse” ist hier als vektorielle Angabe zu verstehen, die die Richtung der positiven y-Achse meint, während die x-Achse keine solche Orientierung besitzt. Winkelangaben zwischen Richtungen sind somit Winkelangaben zu Vektoren im mathematischen Sinne.
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Obwohl sich vorliegend insbesondere in dem Durchdringungsbereich der Kettenkanal und der Strömungskanal in einer ersten bzw. zweiten Richtung erstrecken, die sich im Wesentlichen parallel zu der y-Richtung bzw. der x-Richtung eines kartesischen Koordinatensystems erstrecken, ist eine Abweichung hiervon möglich, um die Strömungsverhältnisse an die Kettenart und -form anzupassen.
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Gemäß einer zu bevorzugenden Ausgestaltung der Erfindung weist der Strömungskanal einen Fluidstrom-Einströmungsabschnitt auf, der strömungstechnisch mit dem Durchdringungsbereich verbunden ist und sich in einer dritten Richtung erstreckt, die im Wesentlichen in der x-z-Ebene liegt und mit der zweiten Richtung einen stumpfen Winkel einschließt.
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Der genannte ”stumpfe” Winkel ergibt sich aufgrund der Tatsache, dass die Richtungen der Kanäle, wie es oben bereits erwähnt ist, als Vektoren zu verstehen sind. Der Fluidstrom-Einströmungsabschnitt schließt, ungeachtet dieser Festlegung, einen spitzen Winkel mit dem Durchdringungsbereich ein. Das in die Fluidstrom-Leitvorrichtung einströmende Fluid wird beim Übergang von dem Fluid-Einströmungsabschnitt in Richtung des Durchdringungsbereichs um einen Winkel α mit 90° < α < 180° umgelenkt, wobei bei einem Winkel von α = 90° das Fluid entlang der z-Richtung (der positiven z-Achse) und bei einem Winkel von α = 180° entlang der x-Richtung (der positiven x-Achse) in den Fluidstrom-Einströmungsabschnitt einströmt. Diese Anordnung ist insbesondere bei Förderketten mit einem nicht quadratischen rechteckigen Querschnitt (z. B. eine Bolzenkette, eine Flyerkette oder eine Rollenkette), der mit der längeren Seiten vorzugsweise parallel zur z-Achse ausgerichtet sind, vorteilhaft, damit der Fluidstrom nicht frontal auf ihre Laschen prallt.
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Gemäß einer zu bevorzugenden Ausgestaltung der Erfindung weist die Fluidstrom-Leitvorrichtung einen Spalt auf, der sich entlang des gesamten Kettenkanals von dem Kettenkanal in die z-Richtung (die positive z-Achse) des kartesischen Koordinatensystems erstreckt und in der z-Richtung offen ist.
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Der Spalt ist vorzugsweise von zwei, sich jeweils in der y-z-Ebene erstreckenden (also zueinander parallelen) Oberflächen begrenzt und dient bei einer monolithisch ausgebildeten Fluidstrom-Leitvorrichtung (vgl. als Gegensatz hierzu die in Anspruch 4 definierte Variante) der Einführung der Förderkette von der Vorderseite (rechts in 1A). Der Spalt muss für diesen Zweck somit ausreichend bemessen sein. Alternativ können die genannten Oberflächen einen spitzen Winkel einschließen, so dass sich der Spalt zu seiner offenen Seite hin weitet.
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Gemäß einer zu bevorzugenden Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung (Anspruch 4) weist die Fluidstrom-Leitvorrichtung ein erstes und ein mit dem ersten Teil verbundenes zweites Teil auf und ist der Spalt in dem ersten Teil und der Fluidstrom-Einströmungsabschnitt in dem zweiten Teil angeordnet.
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Gemäß einer zu bevorzugenden Ausgestaltung der Erfindung ist die Fluidstrom-Leitvorrichtung nicht monolithisch oder einstückig ausgebildet, sondern weist zwei, miteinander verbindbare Teil auf. Die Verbindung erfolgt vorzugsweise über wenigstens eine Schraube, vorzugsweise über wenigstens zwei Schrauben. Da vorliegend der Spalt insbesondere in dem ersten Teil und der Fluidstrom-Einströmungsabschnitt in dem zweiten Teil angeordnet ist, lässt sich die erfindungsgemäße Fluidstrom-Leitvorrichtung fertigungstechnisch leicht herstellen, da es möglich ist, den Strömungskanal und/oder den Kettenkanal so auszulegen, dass er/sie die Kontaktflächen des ersten und zweiten Teils ohne Hinterschneidungen durchdringt/durchdringen und vorzugsweise durch Fräsen oder dergleichen herstellbar ist/sind. Dies kann jedoch auch dadurch realisiert sein, dass sich der Spalt und/oder der Strömungskanal und/oder der Kettenkanal teilweise in dem ersten und teilweise in dem zweiten Teil ausgebildet ist/sind.
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Gemäß einer zu bevorzugenden Ausgestaltung sind die Breite entlang der y-Achse des Förderketten-Anströmungsabschnitts und die Breite entlang der y-Achse des Fluidstrom-Einströmungsabschnitts zumindest im Durchdringungsbereich im Wesentlichen gleich.
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Dadurch ist es möglich, eine bis zum Auftreffen des Fluids auf die Förderkette weittestgehend wirbelfreie, laminare Strömung des Fluids zu erzeugen, die weder durch Vorsprünge (der Fluid-Einströmungskanal ist breiter als der Förderketten-Anströmungsbereich) noch durch Hinterschneidungen (der Fluid-Einströmungskanal ist schmaler als der Föderketten-Anströmungsbereich) behindert wird. Während die ”Breite” diejenige Abmessung des Fluid-Einströmungskanals ist, die sich entlang der y-Achse erstreckt, ist die „Höhe” diejenige Abmessung, die sich entlang der x-Achse erstreckt. Insbesondere ist die Breite des Fluid-Einströmungskanals vorteilhafterweise geringer als die Erstreckung des Spalts in diese Richtung (die ”Breite” des Spalts ist sinnvollerweise entlang der x-Achse definiert), d. h. der Fluid-Einströmungskanal erstreckt sich nicht über die gesamte Erstreckung der Fluidstrom-Leitvorrichtung (entlang der y-Achse). Den Gedanken einer möglichst laminaren Durchströmung des Strömungskanals mit dem Fluid konsequent fortsetzend ist es vorteilhaft, wenn der Strömungskanal auf seiner gesamten Länge möglichst wenig Kanten, nicht abgerundete Ecken und Vorsprünge/Hinterschneidungen aufweist und statt dessen vorzugsweise abgerundete Ecken etc.. Aus fertigungstechnischen und Kostengründen ist es vorteilhaft, die genannten Rundungen durch eine ebenflächige Gestaltung anzunähern. Da bei manchen Ausführungsformen trotz optimierter Durchströmung Fluidansammlungen an kritischen Stellen des Strömungskanals auftreten können, ist es vorteilhaft, an diesen Stellen Ablassöffnungen in der Fluidstrom-Leitvorrichtung vorzusehen. Insbesondere ist es vorteilhaft, den Strömungskanal so auszulegen, dass die Strömungsgeschwindigkeit und damit die Reinigungswirkung im Durchdringungsbereich am größten sind.
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Gemäß einer zu bevorzugenden Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weist die Fluidstrom-Leitvorrichtung eine ebene, untere Oberfläche auf, die um einen Winkel von 0° ± α um die y-Achse des kartesischen Koordinatensystems gegenüber der z-Achse geneigt ist.
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Die räumliche Struktur der Fluidstrom-Leitvorrichtung ist vorzugsweise unabhängig von ihrem räumlichen Verhältnis zu der in dem Kettenkanal aufgenommen Förderkette definiert. Der oben genannte vorteilhafte Aspekt erlaubt eine optimale Anpassung der Ausrichtung der Fluidstrom-Leitvorrichtung an die Art und die Querschnittsform der Förderkette, so dass sie in der Fluidstrom-Leitvorrichtung optimal zum Fluidstrom ausrichtbar ist. Vorzugsweise ist der Winkel α veränderlich, so dass eine bevorzugte Förderketten-Reinigungsvorrichtung insbesondere für verschiedene Kettenarten verwendbar ist. Vorzugsweise kann der Winkel durch Keile realisiert sein, die an der unteren Oberfläche der Fluidstrom-Leitvorrichtung befestigt oder unterlegt werden können.
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Gemäß einer zu bevorzugenden Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weist die Fluidstrom-Leitvorrichtung einen Reinigungsbürstensatz mit wenigstens einer Reinigungsbürste zum mechanischen Reinigen der Förderkette auf, und gemäß einer zu bevorzugenden Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weist der Reinigungsbürstensatz wenigstens eine erste Bürste zum Reinigen einer ersten Seite der Förderkette und wenigstens eine zweite Bürste zum Reinigen einer zweiten Seite der Förderkette auf.
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Die Reinigungsbürsten sind entweder nur auf einer Seite oder, vorzugsweise, auf zwei gegenüberliegenden Seiten angeordnet. Insbesondere sind die Reinigungsbürsten vorzugsweise in Bewegungsrichtung der Förderkette vor dem Durchdringungsbereich angeordnet, um zunächst Schmierstoffe und/oder Verunreinigungen zu lösen, die anschließend durch das strömende, als Trägermedium wirkende Fluid abgeführt werden können. Die Reinigungsbürsten befinden sich in diesem Fall vorzugsweise vollständig außerhalb des Strömungskanals, können jedoch teilweise in diesen hineinragen, sofern der Wirkbereich der Borsten der Reinigungsbürsten vor diesem liegt. Eine Anordnung der Reinigungsbürsten im Strömungskanal ist zwar denkbar und hätte auch den Vorteil, dass die gelösten Partikel vom Fluidstrom mitgerissen werden würden, doch würde eine solche Anordnung die freie Strömung des Fluids behindern. Um beide Vorteile zu vereinen, weist der Strömungskanal vorzugsweise einen Zusatzkanal auf, der einen Teil des Fluidstroms zu in Bewegungsrichtung vor dem Durchdringungsbereich angeordneten Reinigungsbürsten lenkt.
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Gemäß einer zu bevorzugenden Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist die wenigstens eine Reinigungsbürste feststehend oder drehbar.
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Eine feststehende Reinigungsbürste ist gegenüber einer drehbaren konstruktiv einfacher und daher kostengünstiger und weniger wartungsintensiv. Ihr Nachteil, nämlich dass sie auf eine Bewegung der Förderkette angewiesen ist, ist von geringer Bedeutung, da normalerweise davon auszugehen ist, dass eine Bewegung der Förderkette zu ihrer vollständigen Reinigung unvermeidbar ist. Eine drehbare Reinigungsbürste ist gegenüber einer feststehenden dahingehend vorteilhaft, dass sich ihre Reinigungswirkung durch eine zu der Bewegungsrichtung der Förderkette entgegengesetzte oder gegenläufige Drehung erhöhen lässt.
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Gemäß einer zu bevorzugenden Ausgestaltung der Erfindung ist die Drehrichtung der wenigstens einen drehbaren Bürste einstellbar. Dies ermöglicht eine Anpassung an die Bewegungsrichtung der Förderkette, die ihre Förderrichtung zum einen produktionstechnisch ändern kann, die aber auch allein zu Reinigungszwecken hin- und herbewegt werden kann. In diesem Sinne weist die Förderketten-Reinigungsvorrichtung vorzugsweise eine Kontroll- oder Überwachungsvorrichtung auf, die die Reinigungswirkung der erfindungsgemäßen Förderketten-Reinigungsvorrichtung erfasst und bei unzureichender Reinigung eines Kettenabschnitts die Bewegungsrichtung vorübergehend umkehrt, um den als unzureichend gereinigt bewerteten Abschnitt erneut zu reinigen.
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Gemäß einer zu bevorzugenden Ausgestaltung der Erfindung ist die Förderkette eine Bolzenkette.
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Im Falle einer Bolzenkette, der am häufigsten als Förderkette eingesetzten Kettenart, erstrecken sich vorteilhafterweise deren Bolzen entlang der z-Achse, um so eine optimale Um- und Durchströmung der Förderkette und damit eine optimale Reinigungswirkung zu erzielen. Alternativ können auch die oben genannten Flyerkette oder Rollenkette oder dergleichen zum Einsatz kommen.
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Gemäß einer zu bevorzugenden Ausgestaltung der Erfindung ist die Förderketten-Reinigungsvorrichtung mit einer Absaug- oder Pumpvorrichtung zum Erzeugen des Fluidstroms, der als Trägermedium zum Abtransportieren der (verunreinigten) Schmierstoffe von der Förderkette wirkt, verbindbar.
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Während eine Absaugvorrichtung einen Unterdruck erzeugt und das Fluid durch die Fluidstrom-Leitvorrichtung saugt, erzeugt eine Pumpvorrichtung einen Überdruck und presst (pumpt) das Fluid durch die Fluidstrom-Leitvorrichtung. Die Absaugvorrichtung ist somit fluidaustrittsseits, die Pumpvorrichtung fluideintrittsseits angeordnet. Vorzugsweise weist die Förderketten-Reinigungsvorrichtung eine Kombination aus einer Absaugvorrichtung und einer Pumpvorrichtung auf.
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Gemäß einer zu bevorzugenden Ausgestaltungweist ein Förderketten-Pflegesystem eine Förderketten-Reinigungsvorrichtung und ein automatisches Kettenschmiersystem auf.
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Das bevorzugte Förderketten-Pflegesystem reinigt und schmiert die Förderkette vorzugsweise in einem Arbeitsgang.
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Gemäß einer zu bevorzugenden Ausgestaltung weist ein Verfahren zum Reinigen einer Förderkette mit einem Förderketten-Reinigungssystem die Schritte auf: (i) Anordnen der Förderkette in dem Kettenkanal, (ii) Bewegen der Förderkette durch den Kettenkanal, und (iii) Erzeugen des den Strömungskanal durchströmenden Fluidstroms zum Um- und Durchströmen der Förderkette.
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Schritt (i) erfolgt bei einer zweiteiligen Fluidstrom-Leitvorrichtung vorzugsweise dadurch, dass ein Teil unter der Förderkette angeordnet wird und anschließend der weitere Teil mit dem einen Teil verbunden wird. Schritt (ii) erfolgt bei einer einteiligen Fluidstrom-Leitvorrichtung vorzugsweise dadurch, dass sie von der Seite über die Förderkette geschoben wird, so dass die Förderkette durch den Spalt zu ihrer Reinigungsposition gelangt. Vorteilhafterweise ist die Fluidstrom-Leitvorrichtung als stationäre Vorrichtung an einer günstigen Position fest, vorzugsweise aber lösbar mit einem Boden oder einer anderen geeigneten Plattform verbunden, während die Förderkette durch die Fluidstrom-Leitvorrichtung bewegt wird.
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Dies hat ferner den Vorteil, dass die Verbindung zwischen der Fluidstrom-Leitvorrichtung und der Absaug- oder Pumpvorrichtung sehr kurz ausgelegt werden kann, so dass der Reinigungswirkungsgrad sehr hoch ist. Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht hierauf begrenzt, denn es ist grundsätzlich möglich, das Band unbewegt zu lassen und die Fluidstrom-Reinigungsvorrichtung relativ zu ihr zu bewegen, was entweder eine relativ lange Verbindung zwischen der Fluidstrom-Leitvorrichtung und der Absaug- oder Pumpvorrichtung bedingt oder erfordert, dass letztere mit ersterer zumindest teilweise mitbewegt wird. Vorteilhaft ist ferner eine Kombination beider Bewegungen.
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Gemäß einer zu bevorzugenden Ausgestaltung der Erfindung (Anspruch 15) sind die Strömungsgeschwindigkeit des Fluidstroms und/oder die Bewegungsgeschwindigkeit und/oder -richtung der Förderkette jeweils einstellbar.
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Dies hat den Vorteil, die Reinigungsleistung an den Verschmutzungsgrad anzupassen, der vorteilhafterweise mit Hilfe einer entsprechenden Vorrichtung (siehe oben) erfasst wird.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden ersichtlich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen. In den Zeichnungen zeigen, teilweise schematisch:
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1A: eine Seitenansicht einer Fluidstrom-Leitvorrichtung gemäß einer ersten beispielhaften Ausführungsform der Erfindung;
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1B: ein kartesisches Koordinatensystem, das auf die Fluidstrom-Leitvorrichtung von 1A Anwendung findet;
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2A: eine Vorderansicht der Fluidstrom-Leitvorrichtung nach 1;
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2B: ein kartesisches Koordinatensystem, das auf die Fluidstrom-Leitvorrichtung von 2A Anwendung findet;
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3A: eine Querschnittsansicht der Fluidstrom-Leitvorrichtung nach den 1 und 2 entlang einer Linie A-A in 2;
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3B: ein kartesisches Koordinatensystem, das auf die Fluidstrom-Leitvorrichtung von 3A Anwendung findet;
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4A: eine schematische Vorderansicht der Fluidstrom-Leitvorrichtung nach den 1, 2 und 3;
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4B: ein kartesisches Koordinatensystem, das auf die Fiuidstrom-Leitvorrichtung von 4A Anwendung findet;
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5A: eine schematische Vorderansicht einer Fiuidstrom-Leitvorrichtung gemäß einer zweiten beispielhaften Ausführungsform der Erfindung;
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5B: ein kartesisches Koordinatensystem, das auf die Fluidstrom-Leitvorrichtung von 5A Anwendung findet;
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6: eine perspektivische Ansicht einer Fluidstrom-Leitvorrichtung gemäß einer dritten beispielhaften Ausführungsform im Betrieb;
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7A: eine schematische Vorderansicht einer Fluidstrom-Leitvorrichtung gemäß einer vierten beispielhaften Ausführungsform der Erfindung; und
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7B: ein kartesisches Koordinatensystem, das auf die Fluidstrom-Leitvorrichtung von 7A Anwendung findet.
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1A zeigt eine Seitenansicht einer Fluidstrom-Leitvorrichtung 10 gemäß einer ersten beispielhaften Ausführungsform der Erfindung, und 1B zeigt ein kartesisches Koordinatensystem, das auf die Fluidstrom-Leitvorrichtung 10 von 1A Anwendung findet. Die Fluidstrom-Leitvorrichtung 10 weist ein erstes, oberes Teil 12 und ein zweites, unteres Teil 14 auf, die über eine Schraubverbindung (nicht gezeigt) an einer Kontaktfläche 16, die sich in der y-z-Ebene erstreckt, miteinander verbunden sind. Eine Ausnehmung in dem oberen Teil 12, die durch eine untere Oberfläche 18 und eine rechte Seitenfläche 20 des oberen Teils 12 gebildet ist, und eine obere Oberfläche 22 des unteren Teils 14 bilden zusammen einen Spalt 24. In einem linken Endabschnitt des Spalts 24 erstreckt sich in y-Richtung ein gerader Kettenkanal 26, der die Fluidstrom-Leitvorrichtung 10 vollständig durchdringt.
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2A zeigt eine Vorderansicht der Fluidstrom-Leitvorrichtung 10 nach 1, und 2B zeigt ein kartesisches Koordinatensystem, das auf die Fluidstrom-Leitvorrichtung von 2A Anwendung findet. Wie in 2A gezeigt, weist die Fluidstrom-Leitvorrichtung 10 einen Fluidstrom-Einströmungsendabschnitt 28a' eines Strömungskanal 28 der Breite b auf, der durch eine Abschrägung des unteren Teils 14 ausgebildet ist.
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3A zeigt eine Querschnittsansicht der Fluidstrom-Leitvorrichtung 10 nach den 1 und 2 entlang einer Linie A-A in 2, und 3B zeigt ein kartesisches Koordinatensystem, das auf die Fluidstrom-Leitvorrichtung 10 von 3A Anwendung findet. Wie es in 3 gezeigt ist, in dem der Strömungskanal 28 in seiner gesamten Erstreckung durch die Fluidstrom-Leitvorrichtung 10 dargestellt ist, weist der Strömungskanal 28 drei Hauptabschnitte auf: Einen Fluidstrom-Einströmungsabschnitt 28a mit dem strömungseingangsseitigen Fluidtrom-Einströmungsendabschnitt 28a', einen Förderketten-Anströmungsabschnitt 28b und einen Fluidstrom-Ausströmungsabschnitt 28c, der mit einer Ansaugvorrichtung (nicht gezeigt) in Wirkverbindung steht. Ein Durchdringungsbereich 30, der Teil sowohl des Kettenkanals 26 als auch des Strömungskanals 28 ist, bildet in der Schnittansicht von 3A eine Fläche, die etwa mittig in der Fluidstrom-Leitvorrichtung 10 angeordnet ist, und erstreckt sich in die Zeichenebene und aus der Zeichenebene heraus jeweils um b/2. Etwa mittig in dem als Fläche in 3A dargestellten Durchdringungsbereich 30 ist ein Glied einer Förderkette 32 gezeigt, die sich entlang der y-Achse durch die Fluidstrom-Leitvorrichtung 10 erstreckt und von außen durch den Spalt 24 sichtbar ist, wie es in 4 gezeigt ist. In 3A ist die oben erwähnte Schraubverbindung 34 zum Verbinden des oberen und unteren Teils 12, 14 schematisch gezeigt.
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Wie es in 3A gezeigt ist, wird das Fluid durch eine Ansaugvorrichtung (nicht gezeigt) durch die Fluidstrom-Leitvorrichtung 10 gesaugt, wobei des Fluidsstrom im Wesentlichen unter einem Winkel α in die Fluidstrom-Leitvorrichtung 10 eintritt, in dem Förderketten-Anströmungsabschnitt 28b in den Durchdringungsbereich 30 umgeleitet wird, wo er die Förderkette 22 um- und durchströmt und als Trägermedium einen Schmierstoff von der Förderkette 22 abtransportiert, und die Fluidstrom-Leitvorrichtung 10 durch den Fluidstrom-Ausströmungsabschnitt 28c zur Absaugvorrichtung verlässt. Der Strömungsweg des Fluidstroms ist in 3A schematisch durch Pfeile dargestellt.
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4A zeigt eine schematische Vorderansicht der Fluidstrom-Leitvorrichtung 10 nach den 1A, 2A und 3A, und 4B zeigt ein kartesisches Koordinatensystem, das auf die Fluidstrom-Leitvorrichtung 10 von 4A Anwendung findet.
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5A zeigt eine schematische Vorderansicht einer Fluidstrom-Leitvorrichtung 10 gemäß einer zweiten beispielhaften Ausführungsform der Erfindung und 5B zeigt ein kartesisches Koordinatensystem, das auf die Fluidstrom-Leitvorrichtung 10 von 5A Anwendung findet. Wie in 5A gezeigt, weist die Fluidstrom-Leitvorrichtung 10 einen Reinigungsbürstensatz 36 mit einer oberen drehenden Reinigungsbürste 36a zum Reinigen einer Oberseite der Förderkette 22, die in dem oberen Teil 12 angeordnet ist, und einer unteren drehenden Reinigungsbürste 36b zum Reinigen einer Unterseite der Förderkette 22, die in dem unteren Teil 14 angeordnet ist. Wie es in 5A durch Pfeile gezeigt ist, ist die Drehrichtung der Reinigungsbürsten 36a, 36b zur Bewegungsrichtung der Förderkette 22 gegenläufig.
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6 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Fluidstrom-Leitvorrichtung 10 gemäß einer dritten beispielhaften Ausführungsform. Wie es in 6 zu sehen ist, tritt die Förderkette 22 seitlich in die Fluidstrom-Leitvorrichtung 10 ein. Das Fluid wird durch eine Ansaugvorrichtung (nicht gezeigt), die durch ein Saugrohr 38 mit der Fluidstrom-Leitvorrichtung 10 verbunden ist, durch letztere gesaugt, während sich die Förderkette 22 in die Zeichenebene hinein (in y-Richtung) bewegt. Das obere und das untere Teil 12, 14 der Fluidstrom-Leitvorrichtung 10 sind über die Schraubverbindung 34 miteinander verbunden. Die Fluidstrom-Leitvorrichtung 10 ist an einer Schiene 40 stationär befestigt.
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7A zeigt eine schematische Vorderansicht einer Fluidstrom-Leitvorrichtung 10 gemäß einer vierten beispielhaften Ausführungsform der Erfindung und 7B zeigt ein kartesisches Koordinatensystem, das auf die Fluidstrom-Leitvorrichtung 10 von 7A Anwendung findet.
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Die Fluidstrom-Leitvorrichtung 10 weist einen Reinigungs-bürstensatz 36 mit einer oberen stehenden Reinigungsbürste 36c zum Reinigen einer Oberseite der Förderkette 22, die in dem oberen Teil 12 angeordnet ist, und einer unteren stehenden Reinigungsbürste 36d zum Reinigen einer Unterseite der Förderkette 22, die in dem unteren Teil 14 angeordnet ist. Die Reinigung der Förderkette 22 erfolgt insbesondere durch die mittels eines waagrechten Pfeils in 7A dargestellten Bewegung der Kette relativ zu den stehenden Reinigungsbürsten 36c, 36d.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fluidstrom-Leitvorrichtung
- 12
- oberes Teil von 10
- 14
- unteres Teil von 10
- 16
- Kontaktfläche zwischen 12 und 14
- 18
- untere Oberfläche von 12
- 20
- Seitenfläche von 12
- 22
- obere Oberfläche von 14
- 24
- Spalt
- 26
- Kettenkanal
- 28
- Strömungskanal
- 28a'
- Fluidstrom-Einströmungsendabschnitt
- 28a
- Fluidstrom-Einströmungsabschnitt
- 28b
- Förderketten-Anströmungsabschnitt
- 28c
- Fluidstrom-Ausströmungsabschnitt
- 30
- Durchdringungsbereich
- 32
- Förderkette
- 34
- Schraubverbindung
- 36
- Reinigungsbürstensatz
- 36a
- obere drehende Reinigungsbürste
- 36b
- untere drehende Reinigungsbürste
- 36c
- obere stehende Reinigungsbürste
- 36d
- untere stehende Reinigungsbürste
- 38
- Saugrohr
- 40
- Schiene