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Die Erfindung betrifft ein Gargerät für die Zubereitung von Lebensmitteln, mit einem Rahmen und einem Garbehälter für Lebensmittel, der schwenkbar am Rahmen gelagert ist.
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Ein solches Gargerät mit schwenkbarem Garbehälter (Tiegel) kann in Großküchen und in der Großgastronomie eingesetzt werden, um z. B. eine große Menge Suppe zu kochen oder eine große Menge an Bratkartoffeln zu braten. Für einen effizienten und schnellen Ablauf des Garprozesses der Lebensmittel ist es von Vorteil, wenn das Gewicht der sich im Garbehälter befindenden Lebensmittel bestimmt werden kann.
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Aus dem Stand der Technik sind Geräte für die Haushaltsküche bekannt, bei denen ein Gewichtssensor in einem Deckel angeordnet ist. Mit dem Gewichtssensor kann ein Gargutkorb gekoppelt werden, der im Garbehälter angeordnet ist. Beim Öffnen des Deckels wird der Gargutkorb angehoben, so dass der Gewichtssensor das Gewicht der sich im Gargutkorb befindenden Lebensmittel als Differenz zwischen dem Gesamtgewicht und dem bekannten Gewicht des Gargutkorbs erfassen kann.
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Ein Nachteil dieser Lösung aus dem Stand der Technik ist, dass die Gewichtserkennung nur mit einem Gargutkorb funktioniert, der mit dem Deckel gekoppelt ist. Für Nahrungsmittel, die nicht in einem Gargutkorb gegart werden, beispielsweise Suppen oder Steaks, ist diese Technik nicht geeignet.
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Aus dem Stand der Technik sind auch kleinere Küchengeräte bekannt, die einen Gewichtssensor in den Füßen des Geräts verwenden, um beispielsweise beim Zubereiten von Teig unmittelbar die Menge an zuzufügenden Zutaten abmessen zu können. Hier handelt es sich aber lediglich um das Abwiegen von Kleinstmengen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein Gargerät mit schwenkbarem Tiegel zu schaffen, bei dem eine zuverlässige Gewichtserkennung auch im professionellen Einsatz mit hoher Genauigkeit und langer Lebensdauer möglich ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß ein Gargerät für die Zubereitung von Lebensmitteln vorgesehen, das einen Rahmen und einen schwenkbar am Rahmen gelagerten Garbehälter für Lebensmittel aufweist, wobei der Rahmen mit wenigstens einem Sensor zur Bestimmung des Gewichts der sich im Garbehälter befindenden Lebensmittel versehen ist. Die Erfindung beruht auf dem Grundgedanken, durch die Anbringung des Sensors am Rahmen den Bereich des Gargeräts zu verwenden, der viel Platz für eine geschützte Anbringung des Sensors bietet. Dabei sind viele verschiedene Anordnungen des Sensors möglich, die jeweils unterschiedliche Vorteile haben.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Sensor zwischen Rahmen und Garbehälter angeordnet ist. Dies ermöglicht, unmittelbar das vom Tiegel auf den Rahmen ausgeübte Gewicht zu bestimmen.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Sensor einem Schwenklager des Garbehälters zugeordnet ist. Das Schwenklager ist üblicherweise ein massives Bauteil, an dem problemlos ein Sensor, beispielsweise ein Gewichtssensor, angeordnet werden kann. Wenn darüber hinaus noch eine Information über eine Schwenkposition des Tiegels zur Verfügung steht, kann das Gewicht der sich im Tiegel befindenden Lebensmittel auch in jeder Schwenkposition bestimmt werden (jedenfalls unter der Annahme, dass die Lebensmittel im Tiegel gleichmäßig entsprechend der Schwenkposition verteilt sind, wie dies bei flüssigen Lebensmitteln der Fall ist).
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Sensor einem Schwenkantrieb des Garbehälters zugeordnet ist. Bei dieser Ausführungsform wird das Gewicht der Lebensmittel unmittelbar an dem Bauteil bestimmt, das für das Verschwenken des Tiegels zuständig ist.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass der Sensor einem Widerlager des Schwenkantriebs zugeordnet ist. Am Widerlager werden zentral die Kräfte, die auf den Schwenkantrieb wirken, in den Rahmen eingeleitet. Somit können dort die Kräfte zentral ermittelt werden. Außerdem ist das Widerlager meist massiv ausgeführt, so dass dort genügend Platz zur Verfügung steht, um den Sensor anzubringen.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Abstützpunkt zwischen Schwenkantrieb und Tiegel als Kugelkopf ausgeführt ist. Dies minimiert die Reibung, die beim Verschwenken des Tiegels durch den Schwenkantrieb auftreten, insbesondere wenn dieser als Linearantrieb ausgeführt ist, und damit auch eventuelle Biegebelastungen, die auf den Schwenkantrieb einwirken und das Messergebnis verfälschen könnten.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass der Sensor einem Stellglied des Schwenkantriebs zugeordnet ist. Somit kann die Gewichtserfassung unmittelbar an dem Bauteil erfolgen, das den Tiegel verstellt, so dass beispielsweise durch eine Drehmomentmessung oder eine Kraftmessung mittelbar oder unmittelbar das Gewicht des Tiegels und damit der sich darin befindenden Lebensmittel bestimmt werden kann.
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Wenn als Sensor ein Kraftsensor verwendet wird, kann die gewünschte Gewichtskraft unmittelbar gemessen werden, beispielsweise in der Form einer (minimalen) elastischen Verformung eines Bauteils, die auf das Gewicht des Tiegels zurückgeht. Diese elastische Verformung kann beispielsweise mittels eines Dehnmessstreifens mit geringem Aufwand und hoher Genauigkeit ermittelt werden.
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Wenn als Sensor ein Drehmomentsensor verwendet wird, kann unmittelbar das Drehmoment erfasst werden, das zum Kippen des Tiegels nötig ist. Wenn dieses Drehmoment unmittelbar zu Beginn der Schwenkbewegung erfasst wird, ist auch keine Information über die konkrete Lage des Tiegels erforderlich. Es muss lediglich davon ausgegangen werden, dass die Lebensmittel gleichmäßig im Tiegel verteilt sind.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Sensor ein Winkelgeschwindigkeitssensor ist. Der Winkelgeschwindigkeitssensor bietet den Vorteil, dass dieser elektronisch verwirklicht werden kann, ohne dass zusätzliche Bauteile erforderlich sind, wenn bereits ein Sensor zum Erfassen der Position des Tiegels vorhanden ist. In diesem Fall kann aus der Geschwindigkeit, mit der sich insbesondere zu Beginn des Verschwenkens des Tiegels dessen Position ändert, auf die Menge der sich im Tiegel befindenden Lebensmittel geschlossen werden.
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Je größer die Menge der Lebensmittel, desto länger dauert es, bis eine vorbestimmte Verstellgeschwindigkeit erreicht ist. Es ist auch möglich, unmittelbar die Beschleunigung als Messgröße heranzuziehen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Sensor ein Stromaufnahmesensor ist. Die Verwirklichung eines solchen Sensors ist sehr einfach, da der Sensor ebenfalls mit minimalem Aufwand in der Steuerung des Gargeräts verwirklicht werden kann. Je größer der Strom ist, der zum Verschwenken des Tiegels nötig ist, desto mehr Lebensmittel befinden sich im Tiegel.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Rahmen mit mindestens einem Fuß versehen ist, wobei der Sensor ein Kraftsensor ist, der dem Fuß zugeordnet ist. Auf diese Weise kann sehr genau und mit geringem Aufwand die Menge der Lebensmittel im Tiegel (als Differenz zwischen Gesamtgewicht und bekanntem Leergewicht des Gargeräts) ermittelt werden. Weiterhin steht im Bereich der Füße viel Platz zur Verfügung, um die Sensoren anzubringen, die beispielsweise als einfache Kraftmessdosen ausgeführt sein können. Wenn darüber hinaus in jedem der Füße ein Sensor verwendet wird, ergibt sich der Vorteil, dass das Gewicht ohne Einschränkung in jeder Schwenkposition des Tiegels bestimmt werden kann.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den nachfolgenden Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
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1 einen Längsschnitt eines Gargeräts gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung mit verschwenktem Garbehälter,
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2 das Gargerät aus 1 in einer Perspektivansicht,
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3 eine Perspektivansicht eines Gargeräts gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung,
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4 einen Längsschnitt eines Gargeräts gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung mit verschwenktem Garbehälter,
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5 eine Draufsicht auf ein Gargerät gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung,
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6 eine Draufsicht auf ein Gargerät gemäß einer fünften Ausführungsform der Erfindung,
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7 einen Längsschnitt eines Gargeräts gemäß einer sechsten Ausführungsform der Erfindung mit verschwenktem Garbehälter,
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8 einen Längsschnitt eines Gargeräts gemäß einer siebten Ausführungsform der Erfindung mit nicht verschwenktem Garbehälter,
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9 einen Längsschnitt eines Gargeräts gemäß einer achten Ausführungsform der Erfindung mit verschwenktem Garbehälter,
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10 eine Detailansicht der Ausgestaltung des Abstützpunktes als Kugelkopf.
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Die Figuren, mit Ausnahme von 10, zeigen ein Gargerät 10 mit einem Rahmen 12 (oder auch „Sockel”) und einem tiegelartigen Garbehälter 14. Der Garbehälter 14 kann Lebensmittel 16 aufnehmen, die während eines Garprozesses zubereitet werden. An dem Rahmen 12 ist zudem ein Deckel 18 vorgesehen, der sich, sofern dargestellt, in den gezeigten Figuren in einem geöffneten Zustand befindet.
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Der Garbehälter 14 ist über ein Schwenklager 20 schwenkbar mit dem Rahmen 12 verbunden, wodurch eine Schwenkachse 22 definiert ist. Des Weiteren ist ein Schwenkantrieb 24 vorgesehen, der das Verschwenken des Garbehälters 14 um die Schwenkachse 22 aus einer Arbeitsstellung in eine Ausgussstellung ermöglicht. In der Arbeitsstellung befindet sich der Boden des Garbehälters in einer im wesentlichen waagerechten Stellung, und in der Arbeitsstellung ist der Garbehälter um die Schwenkachse 22 verschwenkt, so dass die von der Schwenkachse abgewandte Seite des Garbehälters 14 angehoben ist und die Lebensmittel aus dem Garbehälter ausfließen oder ausgekippt werden können.
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Der Schwenkantrieb 24 weist einen Abstützpunkt 26 am Garbehälter 14 und ein Widerlager 28 am Rahmen 12 auf. Zur Bestimmung des Gewichts der Lebensmittel 16, die sich in dem Garbehälter 14 befinden, ist ein Sensor 30 vorgesehen. Der Sensor 30 ist dabei dem Rahmen 12 des Gargeräts 10 zugeordnet. Zudem ist der Rahmen 12 mit Füßen oder Rollen 32 versehen, mit denen das Gargerät 10 auf dem Boden steht.
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Eine erste Ausführungsform der Erfindung ist in den 1 und 2 gezeigt. In der 1 befindet sich der Deckel 18 in einer geöffneten Position, während er in der 2 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt ist. Der Garbehälter 14 ist in der 1 um die Schwenkachse 22 verschwenkt. Der Schwenkantrieb 24 ist als Linearantrieb, insbesondere als Hubzylinder, ausgebildet. Der Rahmen 12 des Gargeräts 10 ist auf Füßen 32 gelagert.
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Zur Bestimmung des Gewichts der Lebensmittel 16, die sich im Garbehälter 14 befinden, ist der Sensor 30 als Kraftsensor, piezoelektrischer Sensor oder Drucksensor ausgebildet. Ein erster Sensor 30 ist der Schwenkachse 22 bzw. dem Schwenklager 20 zugeordnet, auf dem sich der Garbehälter 14 abstützt. In der gezeigten Ausführungsform sind zwei Sensoren 30 an der Schwenkachse 22 des Schwenklagers 20 vorgesehen, wodurch eine ungleichmäßige Verteilung der Lebensmittel 16 entlang der Schwenkachse 22 keinen Einfluss auf die Gewichtsbestimmung hat.
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Ein dritter Sensor 30 ist in der gezeigten Ausführungsform dem Schwenkantrieb 24 zugeordnet, der sich zwischen dem Garbehälter 14 und dem Rahmen 12 befindet. Der Garbehälter 14 stützt sich in dieser Ausführungsform an dem Schwenklager 20 und dem Schwenkantrieb 24 bzw. dessen Abstützpunkt 26 ab. In der 1 sind drei mögliche Anordnungen für den Sensor 30 an dem Schwenkantrieb 24 gezeigt.
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Der Sensor 30a kann dabei am Abstützpunkt 26 zwischen dem Schwenkantrieb 24 und dem Garbehälter 14 angeordnet sein. Das Gewicht der Lebensmittel 16 wirkt über den Garbehälter 14 auf den Abstützpunkt 26 und wird dort vom Sensor 30a erfasst.
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Alternativ kann der Sensor 30b auch direkt dem Stellglied des Schwenkantriebs 24 zugeordnet sein. Das Gewicht der Lebensmittel 16 wirkt über den Abstützpunkt 26 auf den Schwenkantrieb 24, weswegen auch an dieser Stelle das Gewicht der Lebensmittel 16 bestimmt werden kann.
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Eine weitere Alternative ist die Zuordnung des Sensors 30c an dem Widerlager 28, an dem sich der Schwenkantrieb 24 am Rahmen 12 abstützt. Das Gewicht der Lebensmittel 16 wird über den Garbehälter 14, den Abstützpunkt 26 und den Schwenkantrieb 24 in das Widerlager 28 eingeleitet, wo es von dem Sensor 30c gemessen wird.
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Alle drei möglichen Anordnungen des Sensors 30a, 30b und 30c in Kombination mit dem Sensor 30 an der Schwenkachse 22 gewährleisten, dass das Gewicht der Lebensmittel 16 in jeder Schwenkposition des Garbehälters 14 ermittelt werden kann. Der Garbehälter 14 stützt sich in einer verschwenkten Position des Garbehälters 14 auf dem Schwenkantrieb 24 bzw. dem Abstützpunkt 26 und dem Schwenklager 20 ab.
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Wenn einer des Sensoren dem Schwenkantrieb 24 zugeordnet ist, kann das Gewicht der Lebensmittel nur bestimmt werden, wenn der Schwenkantrieb den Garbehälter (zumindest minimal) anhebt, so dass das Gewicht des Garbehälters nur auf der Schwenkachse und dem Schwenkantrieb ruht. Wenn allerdings eine Gewichtsmessung auch möglich sein soll, ohne den Schwenkantrieb zu aktivieren, wird vorzugsweise ein weiterer Sensor 30d verwendet, der in 2 gezeigt ist.
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In der 2 befindet sich der Garbehälter 14 in einer nicht verschwenkten Position, so dass der Garbehälter 14 auf einem Anlagepunkt 34 des Rahmens 12 ruht. Diesem Anlagepunkte 34 ist ein weiterer Sensor 30d zugeordnet. Zusammen mit dem Sensor 30 am Schwenklager kann dann das Gewicht bestimmt werden, ohne dass der Schwenkantrieb 24 den Garbehälter geringfügig anheben muss.
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Eine weitere Alternative dieser Ausführungsform sieht vor, dass der Schwenkantrieb 24 als mit einem Stellglied ausgeführt wird, beispielsweise einem Verstellgewinde. Dann kann der Sensor 30b, der dem Stellglied des Schwenkantriebs 24 zugeordnet ist, auch als Drehmomentsensor oder Winkelgeschwindigkeitssensor ausgeführt sein kann. Bei dieser Alternative erfasst der Sensor 30b das Drehmoment, das auf das Stellglied ausgeübt werden muss, um den Garbehälter anzuheben, oder aber die Winkelgeschwindigkeit bzw. Winkelbeschleunigung des Stellglieds. Durch die erfassten Daten kann eine Steuer- und Regeleinheit, die nicht gezeigt ist, das Gewicht der Lebensmittel 16 ermitteln.
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Wenn wie bei den gezeigten Ausführungsformen mehrere Sensoren verwendet werden, kann das Gewicht der sich im Garbehälter befindenden Lebensmittel recht präzise bestimmt werden. Bei einfacheren Ausführungsformen kann auch nur ein Sensor oder zwei Sensoren verwendet werden, so dass unter der Annahme einer gleichmäßigen Verteilung der Lebensmittel im Tiegel des Garbehälters deren Gewicht hochgerechnet werden kann.
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Eine zweite Ausführungsform ist in der 3 gezeigt. Der Sensor 30 ist dabei einem Fuß 32 des Rahmens 12 zugeordnet. Bei dem Sensor 30 kann es sich dabei um einen Dehnmessstreifen 30e handeln, der direkt an dem Fuß 32 angeordnet ist. Die Lebensmittel 16 führen zu einer (geringfügigen) elastischen Verformung der Füße 32, die mit den Dehnmessstreifen 30e erfasst und in das Gewicht der Lebensmittel umgerechnet werden kann.
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Alternativ kann ein Fuß 32 mit einem piezoelektrischen Sensor 30f oder einem anders gestalteten Drucksensor 30g versehen sein, wobei auf das Gewicht geschlossen werden kann. Die Positionen der Sensoren 30f und 30g sind in der Figur nur als Beispiel angedeutet.
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Zur absoluten und genauen Bestimmung des Gewichts der Lebensmittel 16 müssen in dieser Ausführungsform alle Füße 32 mit einem Sensor 30 versehen sein, so dass jeder Lagerpunkt des Gargeräts 10 einen Anteil des Gewichts der Lebensmittel 16 erfasst, wodurch die Summe das exakte Gewicht der Lebensmittel 16 ergibt. Wenn eine geringere Genauigkeit ausreichend sein sollte, können auch beispielsweise nur zwei der Füße mit einem Sensor versehen sein.
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Eine dritte Ausführungsform der Erfindung ist in der 4 gezeigt, in der der Sensor 30 der Schwenkachse 22 zugeordnet ist. Bei dem Sensor 30 handelt es sich dabei um einen Winkelgeschwindigkeitssensor 30. Der Schwenkantrieb 24, der als Linearantrieb ausgebildet ist, verschwenkt den Garbehälter 14 um die Schwenkachse 22, wobei der Winkelgeschwindigkeitssensor 30 die Winkelgeschwindigkeit der Schwenkachse 22 und somit des Garbehälters 14 erfasst. Bei gleicher Krafteinleitung durch den Schwenkantrieb 24 kann das Gewicht der Lebensmittel 16 über den Zusammenhang bestimmt werden, dass ein größeres Gewicht der Lebensmittel 16 in dem Garbehälter 14 eine geringere Winkelgeschwindigkeit beim Verschwenken des Garbehälters 14 zur Folge hat. Der Winkelgeschwindigkeitssensor 30 kann dabei als Teil eines Positionssensors ausgeführt sein und dadurch elektronisch implementiert werden, beispielsweise als Teil einer Steuer- und Regeleinheit.
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Alternativ kann die Winkelbeschleunigung als Messgröße für das Gewicht der Lebensmittel 16 herangezogen werden, wobei der Winkelgeschwindigkeitssensor 30, der mit einer Steuer- und Regeleinheit verbunden ist, die zeitliche Änderung der Winkelgeschwindigkeit erfasst. Als direkte Messgröße dient dabei die Zeit, die verstreicht, bis eine vorher definierte konstante Winkelgeschwindigkeit erreicht wird. Je größer das Gewicht der Lebensmittel 16, desto mehr Zeit verstreicht, bis die konstante Winkelgeschwindigkeit erreicht ist. Somit ist ein klarer Bezug zwischen der Winkelbeschleunigung des Garbehälters 14 bzw. der Schwenkachse 22 und dem Gewicht der Lebensmittel 16 hergestellt, der zur Ermittlung des Gewichts der Lebensmittel 16 benutzt werden kann.
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Eine weitere, vierte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gargeräts 10 ist in der 5 gezeigt. Der Sensor 30, der zur Bestimmung des Gewichts der Lebensmittel 16 dient, ist dabei als Stromaufnahmesensor ausgeführt. Der Schwenkantrieb 24 ist direkt mit der Schwenkachse 22 verbunden, die damit als Welle fungiert, da sie das von dem Schwenkantrieb 24 eingeleitete Drehmoment auf den Garbehälter 14 überträgt bzw. den Garbehälter 14 verschwenkt. Der Schwenkantrieb 24, der als Elektroantrieb ausgeführt ist, ist dabei am Rahmen 12 angeordnet.
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Der Stromaufnahmesensor 30 erfasst den Strom des Schwenkantriebs 24, der benötigt wird, um den Garbehälter 14 mit den darin befindlichen Lebensmitteln 16 zu verschwenken. Je größer das Gewicht der Lebensmittel 16 in dem Garbehälter 14 ist, desto mehr Strom benötigt der Schwenkantrieb 24, was durch den Sensor 30 registriert wird. Dabei besteht ein linearer Zusammenhang zwischen der Stromaufnahme des Schwenkantriebs 24 und dem Gewicht der Lebensmittel 16. Somit kann aufgrund der Stromaufnahme des Schwenkantriebs 24 auf das Gewicht der Lebensmittel 16 geschlossen werden.
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Der Sensor 30 kann in der gezeigten Ausführungsform als Software in der Steuer- und Regeleinheit des Gargeräts 10 implementiert sein, die die Stromaufnahme des Schwenkantriebs 24 aufzeichnet. Somit ist keine zusätzliche mechanische Modifikation des Gargeräts 10 nötig.
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Eine fünfte Ausführungsform der Erfindung ist in der 6 gezeigt. In dieser ist der Sensor 30 als Drehmomentsensor 30h ausgeführt, der der Schwenkachse 22 zugeordnet ist, wobei diese als Welle fungiert, da die Schwenkachse 22 von dem Schwenkantrieb 24 angetrieben wird. Der Schwenkantrieb 24 ist an dem Rahmen 12 angeordnet. Der Sensor 30h erfasst dabei das Drehmoment, das in die Schwenkachse 22 von dem Schwenkantrieb 24 eingeleitet wird, um den Garbehälter 14 zu verschwenken. Da die Abmessungen des Garbehälters 14 und somit des Hebelarms bekannt sind, kann bei bekanntem aktuellem Schwenkwinkel über das Drehmoment, das an der Schwenkachse 22 mittels des Sensors 30h gemessen wird, auf das Gewicht der sich in dem Garbehälter 14 befindenden Lebensmittel 16 geschlossen werden. Bei dieser Ausgestaltung kann das Gewicht in jeder Schwenkposition des Garbehälters 14 bestimmt werden. Eine präzise Gewichtsbestimmung setzt allerdings voraus, dass die Lebensmittel gleichmäßig im Tiegel des Garbehälters verteilt sind.
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Alternativ kann der Sensor 30 als Drehmomentsensor 30i ausgeführt sein und dem Schwenkantrieb 24 direkt zugeordnet sein. Der Drehmomentsensor 30i erfasst in dieser Ausführung das rückwirkende Drehmoment, welches bei dem Verschwenken des Garbehälters 14 auf den Schwenkantrieb 24 wirkt. Dieses Drehmoment korreliert mit dem Gewicht der Lebensmittel 16, wodurch über das erfasste Drehmoment das Gewicht der sich in dem Garbehälter 14 befindenden Lebensmittel 16 bestimmt werden kann.
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Eine sechste Ausführungsform ist in der 7 gezeigt, die der fünften Ausführungsform dahingehend ähnelt, dass der Sensor 30 der Schwenkachse 22 zugeordnet ist, die wiederum als Welle zur Verschwenkung des Garbehälters 14 dient. Die Schwenkachse 22 wird dabei durch den Schwenkantrieb 24 mit einem Drehmoment beaufschlagt, wobei sich der Schwenkantrieb 24 in dem Rahmen 12 befindet und als Schnecken- oder Winkelantrieb ausgeführt ist. Das Drehmoment des Schnecken- oder Winkelantriebs wird dabei über eine Umsetzung auf die Schwenkachse 22 übertragen. Die Messung des Drehmoments und die entsprechenden Abhängigkeiten des Gewichts der Lebensmittel 16 ergeben sich analog zu der fünften Ausführungsform.
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Eine siebte Ausführungsform der Erfindung ist in der 8 gezeigt, wobei diese eine Kombination der vierten und sechsten Ausführungsform darstellt. Der Schwenkantrieb 24 ist in dieser Ausführungsform in dem Rahmen 12 angeordnet und als Schnecken- oder Winkelantrieb ausgebildet. Das Drehmoment des Schnecken- oder Winkelantriebs wird dabei über eine Umsetzung auf die Schwenkachse 22 übertragen, wodurch der Garbehälter 14 mit den darin befindlichen Lebensmitteln 16 verschwenkt wird. Der Sensor 30 ist dem elektrisch betriebenen Schnecken- oder Winkelantrieb zugeordnet und erfasst die Stromaufnahme des Schneckenantriebs analog zu der vierten Ausführungsform.
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Eine achte Ausführungsform der Erfindung, die in der 9 gezeigt ist, sieht vor, dass der Schwenkantrieb 24 als Schnecken- oder Winkelantrieb im Rahmen 12 angeordnet ist. Der Sensor 30, der der Gewichtsbestimmung der Lebensmittel 16 dient, ist dabei einem Stellglied des Schwenkantriebs 24 zugeordnet, wobei der Sensor 30 als Drehmomentsensor ausgeführt ist. Der Sensor 30 erfasst somit das an dem Schwenkantrieb 24 anliegende Drehmoment, welches mittels einer Umsetzung auf die Schwenkachse 22 übertragen wird und den Garbehälter 14 verschwenkt.
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In der 10 ist eine erfindungsgemäße Ausgestaltung des Lagers des Abstützpunktes 26 als ein Kugelkopf 36 dargestellt. Der Kugelkopf 36 bildet das obere Ende eines Stellglieds des Schwenkantriebs, beispielsweise eine Zylinderstange eines Hubzylinders. Dem Stellglied ist dabei ein Sensor 30 zugeordnet. Durch den Kugelkopf wird verhindert, dass beim Schwenken des Garbehälters auftretenden Reibungen zu einer Biegebelastung des Stellglieds führen, die wiederum zu einer Verfälschung der vom Sensor erfassten Last führen.
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Grundsätzlich können die verschiedenen Anordnungen des Sensors, die für die verschiedenen Ausführungsformen beschrieben wurden, in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden, insbesondere um eine genauere Gewichtsbestimmung zu ermöglichen.
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Das erfindungsgemäße Gargerät kann beispielsweise dazu verwendet werden, den Vorgang des Nachfüllens von Lebensmitteln, beispielsweise einer bestimmten Menge Flüssigkeit, um eine Soße anzusetzen, zu erleichtern. Entweder kann vom Bediener eine laufende Anzeige des Gewichts der sich im Garbehälter befindenden Lebensmittel überwacht werden, und die Flüssigkeit wird so lange nachgefüllt, bis ein vorher bestimmtes Endgewicht erhalten ist. Alternativ kann auch eingegeben werden, wie viel Flüssigkeit nachgefüllt werden soll. Das Gargerät gibt dann beispielsweise einen akustischen Hinweis, wenn die vorbestimmte Menge an Flüssigkeit nachgefüllt ist.
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Das erfindungsgemäße Gargerät kann auch dazu verwendet werden, den Vorgang des Reduzierens von Lebensmitteln zu überwachen bzw. zu automatisieren, beispielsweise das Reduzieren einer Soße. Wenn diese auf z. B. ein Drittel eingekocht werden soll, kann dies dem Gargerät eingegeben werden. Das Gargerät überwacht während des Reduzierens laufend das Gewicht und meldet sich, wenn der gewünschte Rückgang des Gewichts festgestellt wird.