DE102012012469B4 - Vorrichtung zur Erfassung eines Deichselwinkels eines Flurförderzeugs - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung zur Erfassung eines Deichselwinkels (γ) eines Flurförderzeugs (3), die folgendes aufweist: einen ersten als mikro-elektromechanisches System ausgebildeten Sensor (2), der einen ersten Winkel (α) zwischen einem horizontalen Boden (1) und dem Flurförderzeug (3) misst; einen zweiten als mikro-elektromechanisches System aufgebauten Sensor (5), der einen zweiten Winkel (β) zwischen dem horizontalen Boden (1) und einer Deichsel (4) des Flurförderzeugs (3) misst; eine elektronische Recheneinheit (10), die den Deichselwinkel (7) zwischen dem Flurförderzeug (3) und der Deichsel (4) aus dem ersten Winkel (α) und dem zweiten Winkel (β) mittels folgender Formel bestimmt: γ = 1800 + (α – β).
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erfassung eines Deichselwinkels eines Flurförderzeugs, der die vertikale Stellung einer Deichsel eines Flurförderzeugs wiedergibt.
- Ein Flurförderzeug ist bekanntlich mit einer Deichsel ausgestattet, die gegenüber dem Flurförderzeug in vertikaler Richtung um eine horizontale Achse von einer oberen Endstellung bis zu einer unteren Endstellung schwenkbar ist.
- Nach der Norm DIN EN 1726-1 1999-11-00 für mit Motorkraft angetriebene Flurförderzeuge muss aus sicherheitstechnischen Gründen bei Mitgänger-Flurförderzeugen der Fahrantrieb in der oberen Endstellung und in der unteren Endstellung der Deichsel unterbrochen werden.
- Diese Anforderung wird bisher beispielsweise mit einem sogenannten Nockenschalter realisiert, der beim Erreichen der oberen Endstellung oder der unteren Endstellung der Deichsel betätigt wird und damit veranlasst, dass der Fahrantrieb des Flurförderzeugs unterbrochen wird. Diese elektromechanische Lösung ist vor allem durch die in der Praxis auftretende Verschmutzung mit Verschleiß behaftet.
- Aus dem nächstliegenden Dokument
EP 2 284 061 A1 ist in Übereinstimmung mit der Erfindung eine Vorrichtung zur Erfassung einer vertikalen Deichselstellung eines Flurförderzeugs mit Hilfe eines Sensors bekannt. Weiterhin ist eine Steuereinrichtung vorgesehen, die einen Fahrantrieb in Abhängigkeit von einem Ausgangssignal des Sensors aktiviert oder abschaltet. - Gemäß
EP 2 284 061 A1 ist in der Umgebung eines Deichselbocks, an welchem die Deichsel um eine horizontale Achse schwenkbar angeordnet ist, der Sensor zur berührungslosen Erfassung der Position eines Gegenstücks vorgesehen. Dabei muss der Sensor eine speziell ausgestaltete aktive Sensorfläche aufweisen und an einer bestimmten Stelle in Bezug auf ein Gegenstück am Flurförderzeug angeordnet sein. - Aus dem Dokument
DE 10 2010 031 228 A1 ist es bekannt, einen als mikro-elektromechanisches System ausgebildeten Sensor bzw. MEMS-Sensor zur Messung einer Neigung eines Fahrzeugs mit Seilwinde einzusetzen. - Ausgehend vom vorangehend beschriebenen Stand der Technik ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Erfassung eines Deichselwinkels eines Flurförderzeugs derart zu verbessern, dass eine Verschmutzung und ein damit einhergehender Verschleiß der Komponenten der Vorrichtung verhindert werden und Möglichkeiten zum Anordnen der Komponenten der Vorrichtung wählbar sind.
- Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Erfassung eines Deichselwinkels eines Flurförderzeugs gelöst, wie sie im unabhängigen Patentanspruch 1 angegeben ist. Die abhängigen Patentansprüche 2 bis 5 zeigen vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung.
- Insbesondere weist die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erfassung eines Deichselwinkels eines Flurförderzeugs einen ersten als mikro-elektromechanisches System ausgebildeten Sensor, der einen ersten Winkel zwischen dem horizontalen Boden und dem Flurförderzeug misst; einen zweiten als mikro-elektromechanisches System ausgebildeten Sensor, der einen zweiten Winkel zwischen dem horizontalen Boden und der Deichsel des Flurförderzeugs misst; und eine elektronische Recheneinheit, die den Deichselwinkel zwischen dem Flurförderzeug und der Deichsel aus dem ersten Winkel und dem zweiten Winkel mittels der Formel γ = 180° + (α – β) bestimmt, auf.
- Die vorliegende Erfindung beschreibt somit eine Messung des Deichselwinkels mit verschleißfreien als mikro-elektromechanisches System ausgebildeten Sensoren, die im Folgenden MEMS-Sensoren genannt werden.
- Vorzugsweise ist der erste MEMS-Sensor gemäß der vorliegenden Erfindung im Rahmen des Flurförderfahrzeugs montiert oder in der im Flurförderzeug angeordneten Recheneinheit integriert. Vorzugsweise ist der zweite MEMS-Sensor gemäß der vorliegenden Erfindung in einer im Kopf der Deichsel vorgesehenen Elektronik integriert. Die Sensoren können somit an dem Flurförderzeug einigermaßen flexibel angeordnet sein.
- Bevorzugt stellt die elektronische Recheneinheit gemäß der vorliegenden Erfindung fest, ob der bestimmte Deichselwinkel einen oberen oder unteren Grenzwert erreicht. Wenn der obere oder der untere Grenzwert erreicht ist, löst die elektronische Recheneinheit dann eine gezielte Unterbrechung des Fahrantriebs des Flurförderzeugs aus. Diese Unterbrechung des Fahrantriebs des Flurförderzeugs erfolgt bevorzugt durch Unterbrechung des Leistungsteils des Fahrantriebs durch einen Relaiskontakt.
- Somit kann die elektronische Recheneinheit gemäß der vorliegenden Erfindung durch den bestimmten oder errechneten Deichselwinkel den Fahrantrieb gezielt unterbrechen.
- Die angegebenen und weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung werden einem Fachmann auf dem Gebiet aus der folgenden detaillierten Beschreibung und der beigefügten Zeichnung klarer werden, die Merkmale der vorliegenden Erfindung anhand von Beispielen darstellt und wobei:
-
1 eine Darstellung eines Flurförderzeugs mit Deichsel, Sensoren und Recheneinheit ist. - Die
1 zeigt ein Flurförderzeug3 in einer schrägen Stellung gegenüber einem horizontalen Boden1 , so dass es zwischen dem horizontalen Boden1 und dem Flurförderzeug3 einen Winkel α gibt, der im Folgenden erster Winkel genannt wird. - Das Flurförderzeug
3 ist mit einer Deichsel4 ausgestattet, die gegenüber dem Flurförderzeug in vertikaler Richtung um eine horizontale Achse von einer oberen Endstellung bis zu einer unteren Stellung schwenkbar ist, wie es durch einen Doppelpfeil am Kopf der Deichsel4 angedeutet ist. In der1 ist die Deichsel4 gegenüber der horizontalen Richtung, die durch die Längsausrichtung des Flurförderzeugs3 bestimmt ist, um einen Winkel 180° – γ nach oben geschwenkt, wobei γ der Winkel zwischen dem Flurförderzeug3 und der Deichsel4 ist und Deichselwinkel genannt wird. - Wie es der
1 zu entnehmen ist, gibt es auch einen Winkel β zwischen dem horizontalen Boden1 und der Deichsel4 , welcher Winkel im Folgenden zweiter Winkel genannt wird. - In der
1 sind weiterhin ein erster MEMS-Sensor2 , ein zweiter MEMS-Sensor5 und eine elektronische Recheneinheit10 gezeigt. Der erste MEMS-Sensor2 ist hier im Rahmen (am Boden) des Flurförderfahrzeugs3 montiert gezeigt. Er kann aber auch in der elektronischen Recheneinheit10 integriert sein. Der zweite MEMS-Sensor5 ist in einer am Kopf der Deichsel4 vorgesehenen Elektronik integriert. Die elektronische Recheneinheit10 ist hier derart angeordnet, dass sie auf halbem Weg zwischen dem ersten MEMS-Sensor2 und dem zweiten MEMS-Sensor5 vorgesehen ist. Sie kann aber auch an anderer Stelle im Flurförderzeug3 angeordnet sein. - Der erste MEMS-Sensor
2 , der zweite MEMS-Sensor5 und die elektronische Recheneinheit10 bilden die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erfassung des Deichselwinkels γ und arbeiten folgendermaßen:
Der erste MEMS-Sensor2 misst den ersten Winkel α, nämlich den Winkel zwischen dem horizontalen Boden1 und dem Flurförderzeug3 . Der zweite MEMS-Sensor5 misst den zweiten Winkel β, nämlich den Winkel zwischen dem horizontalen Boden1 und der Deichsel4 . Der erste Winkel α und der zweite Winkel β werden der elektronischen Recheneinheit10 zugeführt, die dann aus diesen Winkeln α und β den Deichselwinkel γ mittels der Formel γ = 180° + (α – β) bestimmt. - Dann wird mittels der elektronischen Recheneinheit
10 festgestellt, ob der bestimmte oder berechnete Deichselwinkel γ einen oberen oder unteren Grenzwert erreicht. Wenn dies der Fall ist, wird mittels der elektronischen Recheneinheit10 eine gezielte Unterbrechung des Fahrantriebs des Flurförderzeugs3 ausgelöst. Dabei erfolgt die Unterbrechung des Fahrantriebs des Flurförderzeugs3 beispielsweise durch Unterbrechung des Leistungsteils des Fahrantriebs durch einen Relaiskontakt. - Erfindungsgemäß werden als Sensoren MEMS-Sensoren eingesetzt, die an geschützten Stellen am Flurförderzeug angeordnet werden, die in gewissem Umfang nach Bedarf auswahlbar sind. Somit können die jeweiligen Winkel ohne die Gefahr, dass die Sensoren verschmutzen und damit verschleißen, über einen langen Zeitraum zuverlässig gemessen werden.
Claims (5)
- Vorrichtung zur Erfassung eines Deichselwinkels (γ) eines Flurförderzeugs (
3 ), die folgendes aufweist: einen ersten als mikro-elektromechanisches System ausgebildeten Sensor (2 ), der einen ersten Winkel (α) zwischen einem horizontalen Boden (1 ) und dem Flurförderzeug (3 ) misst; einen zweiten als mikro-elektromechanisches System aufgebauten Sensor (5 ), der einen zweiten Winkel (β) zwischen dem horizontalen Boden (1 ) und einer Deichsel (4 ) des Flurförderzeugs (3 ) misst; eine elektronische Recheneinheit (10 ), die den Deichselwinkel (7 ) zwischen dem Flurförderzeug (3 ) und der Deichsel (4 ) aus dem ersten Winkel (α) und dem zweiten Winkel (β) mittels folgender Formel bestimmt:γ = 1800 + (α – β). - Vorrichtung zur Erfassung eines Deichselwinkels (γ) eines Flurförderzeugs (
3 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste als mikro-elektromechanisches System ausgebildete Sensor (2 ) im Rahmen des Flurförderfahrzeugs (3 ) montiert oder in der im Flurförderzeug (3 ) angeordneten Recheneinheit (10 ) integriert ist. - Vorrichtung zur Erfassung eines Deichselwinkels (γ) eines Flurförderzeugs (
3 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite als mikro-elektromechanisches System ausgebildete Sensor (5 ) in einer im Kopf der Deichsel (4 ) vorgesehenen Elektronik integriert ist. - Vorrichtung zur Erfassung eines Deichselwinkels (γ) eines Flurförderzeugs (
3 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Recheneinheit (10 ) feststellt, ob der bestimmte Deichselwinkel (γ) einen oberen oder unteren Grenzwert erreicht und dann, wenn der obere oder der untere Grenzwert erreicht ist, eine gezielte Unterbrechung des Fahrantriebs des Flurförderzeugs (3 ) auslöst. - Vorrichtung zur Erfassung eines Deichselwinkels (γ) eines Flurförderzeugs (
3 ) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterbrechung des Fahrantriebs des Flurförderzeugs (3 ) durch Unterbrechung des Leistungsteils des Fahrantriebs durch einen Relaiskontakt erfolgt.
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