DE102012012173A1

DE102012012173A1 - Vorrichtung zum Einstellen einer Beinprothese

Info

Publication number: DE102012012173A1
Application number: DE201210012173
Authority: DE
Inventors: Heinz Spörer
Original assignee: Spoerer AG
Current assignee: Spoerer AG
Priority date: 2012-06-19
Filing date: 2012-06-19
Publication date: 2013-12-19
Anticipated expiration: 2032-06-20
Also published as: DE102012012173B4

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einstellen einer Beinprothese (1), die einen Oberschenkelschaft (2) zur Aufnahme eines Oberschenkelstumpfs, ein Prothesenkniegelenk (3) und ein Unterschenkelteil (4) aufweist. Erfindungsgemäß ist das Prothesenkniegelenk (3) einerseits mit einem unteren Gelenkteil mit dem Unterschenkelteil (4) verbunden und weist andererseits an einem oberen Gelenkteil ein oberes abragendes Anschlusselement (6) auf. Zwischen dem oberen Gelenkteil des Prothesenkniegelenks (3) und dem Oberschenkelschaft (2) ist ein Einstelladapter (7) angeordnet, der mit einem Rotationsadapter (8) das Anschlusselement (6) übergreift und mit radial nach innen einschraubbaren Klemmschrauben (12a, 12b, 12c, 12d) am Anschlusselement (6) befestigt ist. Der Rotationsadapter (8) weist im oberen Bereich ein Außengewinde (13) auf, mit dem er in ein zugeordnetes Aufnahmegewinde (14) eines länglichen Basisteils (9) etwa senkrecht bezüglich der Rotationsadapterachse ausgerichtet ist und die Einschraubstellung entsprechend einer Einschraubtiefe und einer Verdrehstellung zwischen Basisteil (9) und Rotationsadapter (8) fixierbar ist. Am Basisteil (9) ist in dessen Längsrichtung eine Schiebeführung (18) ausgebildet, entlang der ein Schlittenteil (10) verschiebbar und einstellbar gehalten und in den Einstellpositionen fixierbar ist. Am Schlittenteil (10) ist der Oberschenkelschaft (2) lösbar angeschlossen.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einstellen einer Beinprothese nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Allgemein bekannte Beinprothesen für im Oberschenkelbereich amputierte Patienten weisen einen Oberschenkelschaft zur Aufnahme eines Oberschenkelstumpfs, ein Prothesenkniegelenk und ein Unterschenkelteil mit Fußteil auf. Dazu sind eine Vielzahl von Ausführungsformen bekannt.
Ein besonderes Problem stellt dabei die Anpassung einer Beinprothese an einen bestimmten Patienten dar, insbesondere die Einstellung der Gelenkachsenlage des Prothesenkniegelenks bezüglich des Oberschenkelschafts, da nur bei optimalen Einstellungen ein Patient das volle Funktionspotential einer modernen Beinprothese in Verbindung mit einem hohen Tragekomfort nutzen kann.
Um eine solche optimale Einstellung zu erreichen, sind bereits eine Mehrzahl von Einstellvorrichtungen in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt. Beispielsweise sind dazu verstellbare Rahmenanordnungen ( DE 10 2008 024 749 A1 ) oder aufwändige Adapteranordnungen mit Momentenmesseinrichtungen mit Dehnungsmessstreifen und Markierungseinrichtungen mit Laserpointern ( DE 10 2005 051 646 A1 ) bekannt.
Die bekannten Einstellvorrichtungen sind regelmäßig wegen ihrer Größe, ihres Gewichts und wegen ihrer aufwändigen Konstruktion unpraktikabel.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Einstellen einer Beinprothese vorzuschlagen, mit der einfach und schnell eine Vielzahl von Einstellmöglichkeiten genutzt werden können, wobei durch geringen Raumbedarf und geringes Gewicht die Einstellvorrichtung von einem Patienten mit der Beinprothese getragen werden kann, bis eine optimale Einstellung gefunden worden ist.
Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der darauf rückbezogenen Unteransprüche.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Prothesenkniegelenk einerseits mit einem, in Hochachsenrichtung der Beinprothese gesehen, unteren Gelenkteil mit dem Unterschenkelteil verbunden ist und andererseits an einem, in Hochachsenrichtung der Beinprothese gesehen, oberen Gelenkteil ein oberes freiabragendes Anschlusselement aufweist, wobei das untere Gelenkteil und das obere Gelenkteil über eine Gelenkachse miteinander verbunden sind.
Zwischen dem oberen Gelenkteil des Prothesenkniegelenks und dem Oberschenkelschaft ist ein Einstelladapter angeordnet, der mit einem Rotationsadapter das Anschlusselement übergreift und mit wenigstens einer vorzugsweise mehreren radial nach innen einschraubbaren Klemmschrauben am Anschlusselement befestigt ist.
Der Rotationsadapter weist im oberen Bereich ein Außengewinde auf, mit dem er in ein zugeordnetes Aufnahmegewinde eines vorzugsweise länglichen Basisteils des Einstelladapters eingeschraubt ist, wobei das Basisteil etwa senkrecht bezüglich der Rotationsadapterachse ausgerichtet ist. Die Einschraubstellung entsprechend einer Einschraubtiefe und/oder einer Verdrehstellung zwischen dem Basisteil und dem Rotationsadapter ist fixierbar.
Weiter ist am Basisteil in dessen Längsrichtung eine Schiebeführung ausgebildet, entlang der ein Schlittenteil verschiebbar und einstellbar gehalten und in den Einstellpositionen fixierbar ist. Am Schlittenteil ist der Oberschenkelschaft lösbar angeschlossen.
Das Anschlusselement am Gelenkoberteil ist vorzugsweise konisch, zum Beispiel als Anschlusspyramide mit mehreren Pyramiden- bzw. Konusseiten, ausgebildet und entsprechend sollen dann die Klemmschrauben, zum Beispiel vier gegeneinander versetzte Madenschrauben bei vier Pyramidenseiten, bzw. deren Einschraubgewinde so ausgerichtet sein, dass die Schrauben etwa senkrecht zum Anschlusselement liegen.
Die Klemmverbindung zwischen dem Rotationsadapter und dem Anschlusselement kann hochstabil und belastbar dimensioniert werden. Zudem ermöglicht diese Klemmverbindung je nach den individuellen Gegebenheiten unterschiedliche Einstellungen: Zu Einstellzwecken sind unterschiedliche relative Höhen- und Verdrehstellungen möglich, indem der Rotationsadapter mehr oder weniger weit und in einer bestimmten Drehstellung auf das Anschlusselement aufgesetzt und dort verklemmt wird. Weiter kann durch unterschiedlich weite Einschraubtiefen gegenüberliegender Klemmschrauben gegebenenfalls ein seitlicher Versatz zwischen der Anschlusselementachse und der Rotationsadapterachse hergestellt werden. Ebenfalls zu Einstellzwecken kann bei gelockerten Klemmschrauben gegebenenfalls eine Verkippung zwischen der Anschlusselementachse und der Rotationsadapterachse eingestellt und durch Festziehen der Klemmschrauben fixiert werden.
Eine Höheneinstellung zwischen dem Rotationsadapter und dem Basisteil ist zudem durch ein mehr oder weniger weites Einschrauben des Rotationsadapters in das Basisteil möglich, wobei eine einfache Fixierung durch folgende konstruktive Maßnahme möglich ist: Das Aufnahmegewinde für den Rotationsadapter wird am Basisteil in einem Längsseitenbereich angeordnet, so dass das Basisteil einseitig vom eingeschraubten Rotationsadapter abragt. Der Basisteilwandbereich, der das Aufnahmegewinde am Längsende umgibt, ist mit einem vertikalen Schlitz versehen und Bestandteil einer Klemmeinrichtung. Mit einer im Schlitzbereich angeordneten Zugschraube kann der Schlitz zusammengespannt und die Schraubverbindung entsprechend der Einschraubstellung insbesondere hinsichtlich der Einschraubtiefe und/oder der Verdrehstellung fixiert werden. Ersichtlich kann eine Einstellungsänderung nach Lösen der Zugschraube einfach und schnell durchgeführt werden.
Die Schiebeführung am Basisteil ist besonders einfach sowie material- und gewichtssparend in einer oberen Basisteilwand als Langlochführung hergestellt. Das Schlittenteil ist dabei zweiteilig ausgebildet, wobei ein oberes Schlittenteilelement und ein unteres Schlittenteilelement den oberen bzw. unteren Rand der Langlochführung überdecken, dergestalt, dass nach Einstellung einer Schiebeposition das obere Schlittenteilelement und das untere Schlittenteilelement zur Fixierung der Einstellposition gegeneinander verspannbar sind. Am oberen Schlittenteilelement ist der Oberschenkelschaft lösbar angeschlossen.
Mit dieser Schiebeführung ist eine schnelle und einfache Änderung der Einstellung und Justierung insbesondere eine Vor- oder Zurückverlagerung einer Kniegelenkachse entsprechend den individuellen Anforderungen der Kniekonstruktion möglich.
In einer zweckmäßigen Ausgestaltung weist das obere Schlittenteilelement an seiner Unterseite eine abragende Kontur auf, mit der es formschlüssig und verdrehsicher in der Langlochführung geführt ist. Diese Kontur kann beispielsweise als Leiste ausgeführt sein, mit einer Breite entsprechend der Breite der Langlochführung und einer Höhe etwas geringer als die Basisteilwand im Bereich der Langlochführung um ein gegenseitiges Zusammenspannen der beiden Schlittenteilelemente zu ermöglichen.
In einer konstruktiv einfachen Ausführung kann das untere Schlittenteilelement plattenförmig mit einem im Bereich der Langlochführung angeordneten Spanngewinde ausgeführt sein. Das obere Schlittenteilelement weist dann eine dem Spanngewinde zugeordnete Bohrung auf, wobei beide Schlittenteilelemente mittels einer durch die Langlochführung gesteckten Spannschraube gegeneinander unter Einschluss des Langlochführungsrandes verspannbar und fixierbar sind. Der Kopf der Spannschraube sollte dabei im oberen Schlittenteilelement versenkt liegen, um zum Beispiel etwaige scharfe Kanten zu vermeiden.
Zur Ausbildung eines einfachen, funktionsfähigen und gegebenenfalls einfach lösbaren Anschlusses des Oberschenkelschafts an das obere Schlittenteilelement soll dieses als Zylinderelement mit einem äußeren Anschlussgewinde und einer zentralen Bohrung zur Aufnahme der Spannschraube ausgeführt sein. Dabei weist der Oberschenkelschaft an seiner Unterseite einen Schaftanschlussring mit Innengewinde auf, mit dem er auf das Anschlussgewinde des oberen Schlittenteilelements aufschraubbar und mit diesem stabil verbindbar ist.
Für eine stabile großflächige Verbindung zwischen dem Schaftanschlussring und dem Oberschenkelschaft wird vorgeschlagen, den Schaftanschlussring sternförmig mit radial abstehenden Anschlusslaschen, vorzugsweise mit drei oder vier Anschlusslaschen, auszuführen, wobei die Anschlusslaschen durch eine entsprechende Anstellung den Oberschenkelschaft umgeben, dort flächig anliegen und mit üblichen Befestigungsmittel befestigbar sind.
Für eine Sicherung der Schraubverbindung zwischen dem Oberschenkelschaft und dem oberen Schlittenteilelement wird in einer Weiterbildung der das Innengewinde umgebende Schaftanschlussring geschlitzt und dort als Klemmeinrichtung mit einer den Schlitz zusammenspannenden Zugschraube ausgebildet. Zusätzlich zur reinen Sicherung der Schraubverbindung kann die Klemmeinrichtung auch zu Einstellzwecken genutzt werden: Bei gelöster Zugschraube können zu Einstellzwecken gegebenenfalls die relative Einschraubstellung entsprechend der Einschraubtiefe und/oder der Verdrehstellung verändert und durch Festziehen der Zugschraube fixiert werden. Damit können insbesondere Drehstellungs- und Höheneinstellungen in Verbindung mit entsprechenden Einstellungsänderungen zwischen dem Rotationsadapter und dem Basisteil vorgenommen werden.
Grundsätzlich darf der Einstelladapter nach aufgefundener optimaler Einstellung an der Beinprothese verbleiben. Nach dem Auffinden der optimalen Einstellung der Beinprothese mit dem Einstelladapter muss dieser in einem Übertragungsrahmen fest eingespannt und fixiert werden. Anschließend kann der Einstelladapter ausgebaut werden und die Verbindung zwischen dem oberen Gelenkteil des Prothesenkniegelenks und dem Oberschenkelschaft wird unter Beibehaltung der Einstellung durch eine konventionelle übliche Verbindung ersetzt. Der Einstelladapter steht dann für die weitere Verwendung zur Einstellung einer anderen Beinprothese wieder zur Verfügung.
Es zeigen:
1 eine Seitenansicht einer Beinprothese mit einem Einstelladapter, und
2 eine perspektivische Explosionszeichnung des Einstelladapters.
In 1 ist schematisch eine Beinprothese 1 dargestellt mit einem Oberschenkelschaft 2 zur Aufnahme eines Oberschenkelstumpfs, mit einem Prothesenkniegelenk 3 an einem Unterschenkelteil 4, an dem unten ein Fußteil 5 angeschlossen ist.
Das Prothesenkniegelenk 3 besteht einerseits aus einem unteren Gelenkteil, welches mit dem Unterschenkelteil 4 verbunden ist und weist andererseits an einem oberen Gelenkteil eine obere abragende Anschlusspyramide 6 (schematisch in 2 angedeutet) auf. Zwischen dem oberen Gelenkteil des Prothesenkniegelenks 3 und dem Oberschenkelschaft 2 ist ein Einstelladapter 7 angeordnet, welcher im Detail in 2 gezeigt ist.
Der Einstelladapter 7 besteht aus einem Rotationsadapter 8, einem Basisteil 9 und einem Schlittenteil 10. Für eine Verbindung zwischen dem Schlittenteil 10 und dem Oberschenkelschaft 2 ist dort an seiner Unterseite ein Schaftanschlussring 11 angebracht.
Der Rotationsadapter 8 weist hier beispielhaft vier radial nach innen einschraubbare Klemmschrauben 12a, 12b, 12c, 12d auf, die umfangsseitig voneinander vorzugsweise gleichmäßig beabstandet sind. Für eine Befestigung des Rotationsadapters 8 an der Anschlusspyramide 6 des oberen Gelenkteils, wird der Rotationsadapter 8 über die Anschlusspyramide 6 geschoben und mit Klemmschrauben 12a bis 12d an der Anschlusspyramide 6 festgeklemmt. Die Anschlusspyramide 6 weist mehrere, hier beispielhaft vier, sich konisch nach unten verjüngende Seiten auf, wobei die Klemmschrauben 12a bis 12d entsprechend in ihrer Richtung etwas geneigt nach oben verlaufen, so dass sie in etwa senkrecht ausgerichtet an den Pyramidenseiten der Anschlusspyramide 6 angreifen bzw. anliegen. Je nach der Aufschubhöhe, eventuell mit einer leichten Kipplage der Drehstellung und der jeweiligen Einschraubtiefe der Klemmschrauben können bereits bei der Befestigung des Rotationsadapters 8 im begrenzten Umfang gegebenenfalls Einstellungen für die Lage des Einstelladapters 7 bezüglich der Anschlusspyramide 6 in allen Raumrichtungen vorgenommen werden.
Der Rotationsadapter 8 trägt ein Außengewinde 13, mit dem er in ein zugeordnetes Aufnahmegewinde 14 von unten her in das Basisteil 9 eingeschraubt wird. Das Aufnahmegewinde 14 ist am Basisteil 9 in einem Längsseitenbereich angeordnet, so dass das Basisteil 9 einseitig vom eingeschraubten Rotationsadapter 8 etwa senkrecht abragt. Der das Aufnahmegewinde 14 am Basisteillängsende umgebende Wandbereich 15 ist geschlitzt und als Klemmeinrichtung mit einer den Schlitz 16 zusammenspannenden Zugschraube 17 ausgebildet. Zu Einstellzwecken kann somit das Basisteil 9 mehr oder weniger weit auf den Rotationsadapter 8 und/oder in unterschiedlichen Verdrehstellungen aufgeschraubt werden, wobei dann diese Einstellposition mit dem Anziehen der Zugschraube 17 fixierbar ist.
An der Oberseite des Basisteils 9 ist für das Schlittenteil 10 eine Schiebeführung 18 als Langlochführung ausgebildet, entlang der das Schiebeteil 10 formschlüssig geführt und fixierbar ist (Doppelpfeil 19).
Dazu ist das Schlittenteil 10 zweiteilig ausgebildet mit einem oberen Schlittenteilelement 20 als Zylinderelement, welches von oben her den Seitenwandrand der Schiebeführung 18 überdeckt und zudem ein äußeres Anschlussgewinde 24 aufweist.
Ein unteres Schlittenteilelement 21 liegt als Zylinderplatte unterhalb des oberen Schlittenteilelements 20 und überdeckt ebenfalls von unten her den Schiebeführungsrandbereich. Das untere Schlittenteilelement 21 weist ein zentrales (nicht gezeigtes) Spanngewinde auf, dem eine zentrale Bohrung 22 im darüber liegenden oberen Schlittenteilelement 20 zugeordnet ist. Durch die Bohrung 22 ist in das Spanngewinde eine (strichliert eingezeichnete) Spannschraube 23 eingeschraubt. Der Kopf der Spannschraube 23 ist in einer entsprechenden Ausnehmung des oberen Schlittenteilelements 20 in seiner Spannstellung versenkt und mit einem Werkzeugansatz, zum Beispiel mit einem Imbuswerkzeugansatz, ausgeführt, so dass in der fixierten Spannposition das obere Schlittenteilelement 20 mit dem Schraubenkopf der Spannschraube 23 eine plane Ebene ohne Vorsprünge bildet. Ersichtlich wird nach einem leichten Lösen der Spannschraube 23 die Fixierung des Schlittenteils 10 an der Schiebeführung 18 aufgehoben, so dass das Schlittenteil 10 entlang der Schiebeführung 18 in eine gewünschte Einstellposition verschoben und dort nach dem Festziehen der Spannschraube 23 wieder fixiert werden kann. Als Verdrehsicherung und für eine exakte Führung ist an der Unterseite des oberen Schlittenteilelements 20 eine (nicht dargestellte) abragende Kontur angeformt, die formschlüssig und verdrehsicher in der Schiebeführung 18 geführt ist, und zwar mit einer Konturhöhe, die in Klemm- bzw. Hochachsenrichtung kleiner ist als die Wandstärke am Schiebeführungsrandbereich, so dass eine Verspannung und Fixierung des Schlittenteils 10 möglich ist.
Der Schaftanschlussring 11 an der Unterseite des Oberschenkelschafts 2 weist ein Innengewinde 25 auf, mit dem der Oberschenkelschaft 2 auf das Anschlussgewinde 24 des Schlittenteils 10 bzw. auf das obere Schlittenteilelement 20 aufschraubbar ist. Der das Innengewinde 25 umgebende Schaftanschlussring 11 ist geschlitzt und dort als Klemmeinrichtung mit einer den Schlitz 26 zusammenspannenden Zugschraube 27 ausgebildet. Mit dieser Klemmeinrichtung ist bei festgezogener Zugschraube 27 die Schraubstellung zwischen dem Anschlussgewinde 24 und dem Innengewinde 25 fixierbar. Damit ergeben sich bei Bedarf gegebenenfalls auch hier Einstellungen hinsichtlich der Einschraubtiefe und Verdrehstellung, welche fixierbar sind.
Für einen stabilen Anschluss an eine Oberschenkelschaftwand 2 ist der Schaftanschlussring 11 sternförmig mit hier beispielhaft vier radial abstehenden Anschlusslaschen 28 ausgeführt, welche flächig von unten her am Oberschenkelschaft 2 anliegen und über Bohrungen 29 mit üblichen Befestigungsmittel befestigbar sind. Der Schaftanschlussring kann grundsätzlich aber auch bereits integraler Bestandteil des Oberschenkelschaftes 2 sein, was hier aber nicht dargestellt ist.
Nachdem eine optimale Einstellung für einen Patienten durch Variationen am Stelladapter 7 aufgefunden worden ist, wird die Beinprothese 1 zusammen mit dem Einstelladapter 7 in einen (nicht dargestellten) Übertragungsrahmen (ohne Veränderung der aufgefundenen Einstellung) eingespannt und fixiert, dergestalt, dass der Einstelladapter 7 zugänglich ist. Der Einstelladapter 7 kann dann gelöst und entfernt werden, wobei die Relativstellung zwischen dem Oberschenkelschaft 2 und dem Prothesenkniegelenk 3 durch den Übertragungsrahmen erhalten bleibt. Nach dem Ausbau des Einstelladapters 7 wird dann eine an sich bekannte konventionelle Verbindung zwischen dem oberen Gelenkteil des Prothesenkniegelenks 3 und dem Oberschenkelschaft 2 unter Beibehaltung der Einstellung hergestellt. Der Einstelladapter 7 ist dann für weitere Verwendungen wieder frei.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102008024749 A1 [0004]
DE 102005051646 A1 [0004]

Claims

Vorrichtung zum Einstellen einer Beinprothese (1), die einen Oberschenkelschaft (2) zur Aufnahme eines Oberschenkelstumpfs, ein Prothesenkniegelenk und ein Unterschenkelteil (4) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Prothesenkniegelenk (3) einerseits mit einem, in Hochachsenrichtung der Beinprothese gesehen, unteren Gelenkteil mit dem Unterschenkelteil (4) verbunden ist und andererseits an einem, in Hochachsenrichtung der Beinprothese gesehen, oberen Gelenkteil ein oberes abragendes Anschlusselement (6) aufweist, wobei das untere Gelenkteil und das obere Gelenkteil über eine Gelenkachse miteinander verbunden sind, dass zwischen dem oberen Gelenkteil des Prothesenkniegelenks (3) und dem Oberschenkelschaft (2) ein Einstelladapter (7) angeordnet ist, der mit einem Rotationsadapter (8) das Anschlusselement (6) übergreift und mit wenigstens einer, vorzugsweise mehreren radial nach innen einschraubbaren Klemmschrauben (12a, 12b, 12c, 12d) am Anschlusselement (6) befestigt ist, dass der Rotationsadapter (8) im oberen Bereich ein Außengewinde (13) aufweist, mit dem er in ein zugeordnetes Aufnahmegewinde (14) eines vorzugsweise länglichen Basisteils (9) des Einstelladapters (7) eingeschraubt und etwa senkrecht bezüglich der Rotationsadapterachse ausgerichtet ist und die Einschraubstellung entsprechend einer Einschraubtiefe und/oder einer Verdrehstellung zwischen Basisteil (9) und Rotationsadapter (8) fixierbar ist, dass am Basisteil (9) in dessen Längsrichtung eine Schiebeführung (18) ausgebildet ist, entlang der ein Schlittenteil (10) verschiebbar und einstellbar gehalten und in den Einstellpositionen fixierbar ist, dass am Schlittenteil (10) der Oberschenkelschaft (2) lösbar angeschlossen ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusselement (6) am Gelenkoberteil konisch und/oder pyramidenartig, vorzugsweise als Anschlusspyramide, ausgebildet ist und die Klemmschrauben (12a, 12b, 12c, 12d), vorzugsweise mehrere umfangsseitig gegeneinander versetzte Madenschrauben, bzw. deren Einschraubgewinde so ausgerichtet sind, dass die Schrauben etwa senkrecht zum Anschlusselement (6) bzw. den zugeordneten Konusseiten des Anschlusselementes (6) liegen, wobei bevorzugt vorgesehen ist, dass zu Einstellzwecken unterschiedliche relative Höhen- und Verdrehstellungen herstellbar sind und/oder durch unterschiedliche Einschraubtiefen der Klemmschrauben (12a, 12b, 12c, 12d) ein seitlicher Versatz zwischen der Anschlusselementachse und der Rotationsadapterachse herstellbar ist und/oder zu Einstellzwecken bei gelockerten Klemmschrauben (12a, 12b, 12c, 12d) eine Verkippung zwischen der Anschlusselementachse und der Rotationsadapterachse einstellbar und die gewählte Position durch Festziehen der Klemmschrauben (12a, 12b, 12c, 12d) fixierbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmegewinde (14) am Basisteil (9) in einem Längsseitenbereich angeordnet ist, so dass das Basisteil (9) einseitig vom eingeschraubten Rotationsadapter (8) abragt, und dass der das Aufnahmegewinde (14) am Längsende umgebende Basisteilwandbereich (15) geschlitzt ist und als Klemmeinrichtung mit einer den Schlitz (16) zusammenspannenden Zugschraube (17) ausgebildet ist, insbesondere dergestalt, dass bei gelöster Zugschraube (17) gegebenenfalls zu Einstellzwecken die Einschraubstellung entsprechend der Einschraubtiefe und/oder der Verdrehstellung gegenüber einem, insbesondere bereits fixierten Rotationsadapter (8) veränderbar und durch Festziehen der Zugschraube (17) fixierbar ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiebeführung (18) am Basisteil (9) als Langlochführung in einer oberen Basisteilwand ausgespart ist, dass das Schlittenteil (10) zweiteilig ausgebildet ist, wobei ein oberes Schlittenteilelement (20) und ein unteres Schlittenteilelement (21) den oberen bzw. unteren Rand der Langlochführung (18) überdecken, dergestalt dass nach Einstellung einer Schiebeposition das obere Schlittenteilelement (20) und das untere Schlittenteileelement (21) zur Fixierung der Einstellposition gegeneinander verspannbar sind, und dass am oberen Schlittenteilelement (20) der Oberschenkelschaft (2) lösbar angeschlossen ist.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das obere Schlittenteilelement (20) an seiner Unterseite eine abragende Kontur aufweist, mit der es formschlüssig und verdrehsicher in der Langlochführung (18) geführt ist.
Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das unter Schlittenteilelement (21) plattenförmig mit einem im Bereich der Langlochführung (18) angeordneten Spanngewinde ausgeführt ist, dass das obere Schlittenteilelement (20) eine dem Spanngewinde zugeordnete Bohrung (22) aufweist und das untere Schlittenteilelement (21) und das obere Schlittenteilelement (20) mittels einer durch die Langlochführung (18) gesteckten Spannschraube (23) gegeneinander unter Einschluss des Langlochführungsrandes verspannbar sind.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das obere Schlittenteilelement (20) ein Zylinderelement ist mit einem äußeren Anschlussgewinde (24) und einer zentralen Bohrung (22) zur Aufnahme einer gegebenenfalls versenkten Spannschraube (23), und dass der Oberschenkelschaft (2) an seiner Unterseite einen Schaftanschlussring (11) mit Innengewinde (25) aufweist, mit dem er auf das Anschlussgewinde (24) des oberen Schlittenteilelements (20) aufschraubbar und mit diesem verbindbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaftanschlussring (11) sternförmig mit radial abstehenden Anschlusslaschen (28), vorzugsweise mit drei oder vier Anschlusslaschen (28), zur Verbindung mit der Oberschenkelschaftwand gestaltet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der das Innengewinde (25) umgebende Schaftanschlussring (11) geschlitzt ist und als Klemmeinrichtung mit einer den Schlitz (26) zusammenspannenden Zugschraube (27) ausgebildet ist, insbesondere dergestalt dass bei gelöster Zugschraube (27) gegebenenfalls zu Einstellzwecken die relative Einschraubstellung entsprechend der Einschraubtiefe und/oder der Verdrehstellung veränderbar und durch Festziehen der Zugschraube (27) fixierbar ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Auffinden einer optimalen Einstellung am Einstelladapter (7) die Beinprothese (1) mit dem Einstelladapter (7) in einem Übertragungsrahmen fest eingespannt und fixiert wird, und dass dann nach dem Ausbau des Einstelladapters (7) eine konventionelle Verbindung zwischen dem oberen Gelenkteil des Prothesenkniegelenks (3) und dem Oberschenkelschaft (2) unter Beibehaltung der Einstellung hergestellt wird.