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Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung für ein Transportsystem mit einem Fördermittel, das mit Hilfe von Schienen entlang einer Transportbahn geführt wird.
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Die
EP 1 301 422 B1 offenbart eine Gleitschiene für ein Transportsystem. Durch Aneinanderreihen der Gleitschienen kann eine Transportbahn des Transportsystems ausgebildet werden, wobei ein Fördermittel entlang der Gleitschienen geführt und angetrieben werden kann. Bei solchen Fördermitteln handelt es sich beispielsweise um sog. Kettenförderer, welche in Form einer Endloskette ausgebildet sind und auf dem beispielsweise Palettenträger zum Aufnehmen von Werkstücken befördert werden.
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Wird das Transportsystem in einem stark verschmutzten Umfeld verwendet, beispielsweise zum Transport von Werkstücken zwischen Schweißstationen, unterliegen insbesondere die Schienen einer starken Verschmutzung, was wiederum zu einer hohen Reibung des Fördermittels auf den Schienen führt. Das hat zur Folge, dass die üblicherweise als Ketten ausgebildeten Fördermittel schnell verschleißen bzw. sogar reißen. Die Reinigung der Schienen erfolgt dabei herkömmlicherweise manuell, sporadisch, unregelmäßig je nach Betrieb, was mit einem entsprechend hohen Aufwand verbunden ist. Bei der händischen bzw. manuellen Reinigung der Schienen ist es zudem erforderlich, dass das Transportsystem üblicherweise abgeschaltet werden muss, wodurch entsprechende Stillstandszeiten des Transportsystems entstehen. Der kontinuierliche Verschmutzungseintrag hat eine stetige Änderung des Reibbeiwertes zur Folge, sodass zum einen Belastungen an Maschinenelementen des Transportsystems zunehmen und zum anderen die eigentliche Transportfunktion des Transportsystems gefährdet wird. Dies kann kostspielige Produktionsausfälle von vor- und nachgelagerten Produktionsschritten sowie beachtliche Instandhaltungsaufwände zur Folge haben.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Reinigungsvorrichtung für ein ein entlang von Schienen einer Transportbahn geführtes Fördermittel aufweisendes Transportsystem bereitzustellen, mittels welchem eine einfache, automatisierbare und effektive Reinigung der Schienen erzielt wird.
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Diese Aufgabe wird durch eine Reinigungsvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Eine erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung für ein ein entlang von Schienen einer Transportbahn geführtes Fördermittel aufweisendes Transportsystem umfasst eine Transporteinrichtung und eine Reinigungseinrichtung, welche mittels der Transporteinrichtung entlang der Schienen der Transportbahn bewegbar ist. Mit anderen Worten ist es erfindungsgemäß vorgesehen, die Reinigungsvorrichtung in das Transportsystem selbst zu integrieren. Dadurch wird es möglich, während des Betriebs des Transportsystems eine kontinuierliche Reinigung der Schienen des Transportsystems durchzuführen. Die Reinigungsvorrichtung kann, wenn dies erforderlich sein sollte, beispielsweise in einem Dreischichtbetrieb genutzt werden, ohne dass Sonderreinigungen des Transportsystems bzw. insbesondere der Schienen des Transportsystems, zur Aufrechterhaltung der Funktion vonnöten sind. Entsprechende Stillstandszeiten, infolge von erforderlichen Instandhaltungsmaßnahmen, werden auf ein Minimum reduziert, da aufgrund der kontinuierlichen Reinigung der Schienen die Lebensdauer der jeweiligen Komponenten des Transportsystems wesentlich erhöht werden kann.
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Somit ist eine Reinigungsvorrichtung für ein entlang von Schienen einer Transportbahn geführtes Fördermittel aufweisendes Transportsystem geschaffen, mittels welchem eine besonders einfache und effektive Reinigung der Schienen erzielt wird, indem die Reinigungsvorrichtung in das Transportsystem selbst integriert wird.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Transporteinrichtung an dem Fördermittel des Transportsystems ankoppelbar. Mit anderen Worten wird die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung autonom mit dem beispielsweise als Kettenförderer ausgebildeten Fördermittel mitgeführt, wodurch eine kontinuierliche Reinigung der Schienen begünstigt wird. Des Weiteren ist für die Reinigungsvorrichtung kein gesonderter Antrieb erforderlich, um die Reinigungsvorrichtung entlang der Schienen zur Reinigung eben dieser zu bewegen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Reinigungsvorrichtung eine Mehrzahl von Bürsten und Saugdüsen auf, mittels welchen die Schienen gereinigt werden können. Mit den Bürsten kann beispielsweise hartnäckiger Schmutz von den Schienen entfernt und mit Hilfe der Saugdüsen unmittelbar aus dem Reinigungsbereich der Reinigungseinrichtung wegbefördert werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Saugdüsen mit einem an der Reinigungsvorrichtung angeordneten Saugaggregat verbunden sind. Dadurch wird auf besonders einfache Weise die zur Betätigung der Saugdüsen notwendige Saugleistung unmittelbar in der Reinigungsvorrichtung selbst bereitgestellt.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Transporteinrichtung wenigstens eine Führungseinheit und eine Aufnahmeeinheit umfasst, mittels welcher die Reinigungseinrichtung entlang der Schienen der Transportbahn bewegbar ist, wobei die Reinigungseinrichtung drehbeweglich um eine Hochachse der Reinigungsvorrichtung gegenüber der Aufnahmeeinheit angebracht ist. Dabei ist es ebenfalls möglich, dass die Transporteinrichtung zwei Führungseinheiten aufweist, zwischen welchen die Aufnahmeeinheit angeordnet ist. Mittels der Führungseinheit oder den Führungseinheiten wird eine sichere Führung der gesamten Reinigungsvorrichtung entlang der zu reinigenden Transportbahn sichergestellt. Des Weiteren trägt die drehbeweglich angebrachte Aufnahmeeinheit dazu bei, dass die Reinigungsvorrichtung auch bei einer kurvig ausgebildeten Transportbahn ihre volle Funktionsfähigkeit beibehält.
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Schließlich ist es gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, das die Führungseinheit drehbeweglich um die Hochachse der Reinigungsvorrichtung ausgebildet und die Aufnahmeeinheit in Richtung einer Querachse der Reinigungsvorrichtung verschiebbar ausgebildet ist. Dadurch wird auf besonders einfache Weise die volle Funktionalität der Reinigungsvorrichtung, insbesondere der Bürsten und Saugdüsen umfassenden Reinigungseinrichtung während des Betriebs der Reinigungsvorrichtung auch bei Kurvenfahrten in Gänze gewährleistet.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
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1 eine Perspektivansicht auf einen Ausschnitt eines eine mittels Schienen ausgebildete Transportbahn aufweisenden Transportsystems, wobei auf den Schienen eine Reinigungsvorrichtung entlang bewegt wird;
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2 eine teilweise geschnittene Perspektivansicht auf einen Teilbereich der in 1 gezeigten Reinigungsvorrichtung, wobei die Schnittebene der Darstellung durch die in 1 gezeigte Schnittlinie A-A verläuft und im Wesentlichen eine Reinigungseinrichtung der Reinigungsvorrichtung gezeigt ist, welche eine Mehrzahl von Bürsten und Saugdüsen aufweist;
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3 eine Perspektivansicht der in 2 gezeigten Reinigungseinrichtung; und in
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4 eine teiltransparente perspektivische Draufsicht auf die in 1 gezeigte Reinigungsvorrichtung, wobei jedoch nur ein unterer, der Transportbahn zugewandeter Teilbereich der Reinigungsvorrichtung dargestellt ist.
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Ein Ausschnilt eines Transportsystems 10 ist in 1 in einer Perspektivansicht gezeigt. Das Transportsystem 10 umfasst dabei eine Mehrzahl von aneinandergereihten Schienenabschnitten 12, die eine Transportbahn 14 des Transportsystems 10 bilden. Weiterhin umfasst das Transportsystem 10 ein hier nicht näher dargestelltes Fördermittel (z. B. eine Kette oder einen Riemen), welches entlang der Schienen 12 geführt bewegt wird. Beispielsweise weist das Transportsystem 10 dafür eine hier nicht dargestellte Antriebseinheit auf, mittels welcher das Fördermittel entlang der Schienen 12 bzw. der Transportbahn 14 bewegt wird. Das Fördermittel kann beispielsweise als Endloskette in Form eines Kettenförderers ausgebildet sein, mittels welchem beispielsweise Palettenträger befördert werden können, welche wiederum dazu dienen, Werkstücke aufzunehmen und zwischen beispielsweise zwei verschiedenen Bearbeiterbusstationen zu transportieren.
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Weierhin ist in 1 eine Reinigungsvorrichtung 16 gezeigt, welche entlang den Schienen 12 bzw. der Transportbahn 14 des Transportsystems 10 bewegt wird. Die Reinigungsvorrichtung 16 umfasst dabei eine Transporteinrichtung 18 und eine hier nicht näher dargestellte Reinigungseinrichtung 20, welche mittels der Transporteinrichtung 18 entlang der Schienen 12 der Transportbahn 14 bewegbar ist. Zur Bewegung der Reinigungsvorrichtung 16 ist somit kein zusätzlicher Antrieb notwendig.
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Die Transporteinrichtung 18 ist dabei an dem Fördermittel des Transportsystems 10 ankoppelbar, so dass die Transporteinrichtung 18 und somit die gesamte Reinigungsvorrichtung 16 autonom mit dem Fördermittel des Transportsystems 10 mitgeführt wird. Die Reinigungsvorrichtung 16 umfasst des Weiteren ein Saugaggregat 22, welches mit der hier nicht näher dargestellten Reinigungseinrichtung 20 verbunden ist. Zur Energieversorgung der Reinigungsvorrichtung 16 ist ein (in den Figuren nicht näher bezeichnetes) Batteriepack vorgesehen, so dass die Energieversorgung der Reinigungsvorrichtung 16 unabhängig von der Transportvorrichtung 18 erfolgt. Die Integration einer Reinigungsvorrichtung 16 in eine bereits bestehende Transportvorrichtung 18 erfordert daher keinerlei Änderungen/Anpassungen der Transportvorrichtung 18, da die Reinigungsvorrichtung 16 in Bezug auf ihre Energieversorgung vollkommen autark ist.
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In 2 ist eine perspektivische teilweise geschnittene Ansicht entlang der in 1 gezeigten Schnittlinie A-A, welche durch die auf dem Transportsystem 10 angeordnete Reinigungsvorrichtung 16 verläuft, gezeigt. Die Reinigungseinrichtung 20 der Reinigungsvorrichtung 16 ist vorliegend in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht zu erkennen, wobei die Reinigungseinrichtung 20 eine Mehrzahl von Bürsten 24 und Saugdüsen 26 aufweist, mittels welchen die Schienen 12 gereinigt werden können. Die Saugdüsen 26 sind dabei mit dem an der Reinigungsvorrichtung 16 angeordneten Saugaggregat 22 verbunden. Im vorliegenden Fall sind die Saugdüsen 26 über ein Adapterteil 28 mit einem Schlauch 30 verbunden, welcher seinerseits mit dem Saugaggregat 22 verbunden ist. Die Transporteinrichtung 18, welche in 2 nur ausschnittsweise dargestellt ist, umfasst eine Aufnahmeeinheit 32, an welcher die Reinigungseinrichtung 20 angebracht ist. Die Aufnahmeeinheit 32 ist dabei verschieblich gegenüber der Transporteinrichtung 18 bzw. gegenüber einer Grundplatte 34 der Transporteinrichtung 18 gelagert, so dass eine Relativbewegung zwischen der Aufnahmeeinheit 32 und der Grundplatte 34 im Wesentlichen quer zur Verlaufsrichtung der Schienen 12 gegeben ist. Die Reinigungseinrichtung 20 ist darüber hinaus drehbeweglich gegenüber der Aufnahmeeinheit 32 angebracht, so dass die Reinigungseinrichtung 20 sowohl gegenüber der Aufnahmeeinheit 32 als auch gegenüber der Grundplatte 34 der Transporteinrichtung 18 verdreht werden kann.
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In 3 ist die in 2 teilweise geschnitten dargestellte Reinigungseinrichtung 20 nochmals in einer Perspektivansicht gezeigt. Im vorliegenden Fall sind an einer jeweiligen Seite der Reinigungseinrichtung 20 jeweils zwei Bürsten 24 angeordnet, zwischen welchen eine jeweilige Saugdüse 26 angeordnet ist. Des Weiteren ist eine weitere Saugdüse 26 im unteren Mittenbereich der Reinigungseinrichtung vorgesehen, welche jedoch in der hier gezeigten Darstellung nicht zu erkennen ist. Weiterhin sind an einer Unterseite einer Aufnahmeplatte 36 Führungselemente 38 zu erkennen, welche dazu dienen, die Reinigungseinrichtung 20 an den Schienen 12 sicher zu führen und zu positionieren. Wie bereits erwähnt ist die Reinigungseinrichtung 20 an der hier nicht dargestellten Aufnahmeeinheit 32 angeordnet, wobei die Reinigungseinrichtung 20 um ihre Hochachse 40 gegenüber der Aufnahmeeinheit 32 drehbeweglich ausgebildet ist. Dabei entspricht die Hochachse 40 der Reinigungseinrichtung 20 zumindest im Wesentlichen ebenfalls einer hier nicht dargestellten Hochachse der gesamten Reinigungsvorrichtung 16. Die Reinigungseinrichtung 20 ist im Prinzip in Form eines Reinigungswagens ausgebildet, welcher in die mit dem Pfeil 42 bezeichnete Bewegungsrichtung entlang der Transportbahn 14 bzw. entlang den Schienen 12 bewegt werden kann. Die Reinigungseinrichtung 20 kann aber ebenso gut entgegen der Bewegungsrichtung 42 entlang der Transportbahn 14 bzw. den Schienen 12 bewegt werden. Insbesondere durch die bereits erläuterte Anordnung der Bürsten 24 mit der dazwischen jeweils angeordneten Saugdüse 26 wird unabhängig von der gewählten Bewegungsrichtung 42 eine gleich bleibend gute Reinigungsleistung der Schienen 12 ermöglicht.
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In 4 ist eine teiltransparente perspektivische Draufsicht auf die Reinigungsvorrichtung 16 gezeigt. Insbesondere ist die Transporteinrichtung 18 zu erkennen, welche zwei Führungseinheiten 44 umfasst, zwischen welchen die Aufnahmeeinheit 32 mit der daran befestigten Reinigungseinrichtung 20 angeordnet ist. Die Führungseinheiten 44 sind drehbeweglich um eine Hochachse der Reinigungsvorrichtung 16 ausgebildet und die Aufnahmeeinheit 32 ist wie bereits erläutert in Richtung einer Querachse der Reinigungsvorrichtung 16 verschiebbar ausgebildet. Die Führungseinheiten 44 umfassen weiterhin Führungselemente 46, mittels welchen die Führungseinheiten 44 sicher entlang der Schienen 12 bzw. entlang der Transportbahn 14 geführt werden. Bei den Führungselementen 46 kann es sich beispielsweise um Lager handeln, so dass die Führungseinheiten 44 auf den Schienen abrollen können und das gesamte Gewicht der Reinigungseinrichtung 16 aufnehmen können. Bei den Führungselementen 46 kann es sich aber ebenso gut um starr angeordnete Elemente handeln, so dass die Führungseinheiten 44 im Wesentlichen auf den Schienen 12 entlang gleiten.
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Die Führungseinheiten 44 sind gegenüber der Grundplatte 34 in der oder entgegen der mit dem Pfeil 48 dargestellten Drehrichtung drehbar ausgebildet. Die Reinigungseinrichtung 20 ist ihrerseits in die oder entgegen der mit dem Pfeil 50 gekennzeichneten Drehrichtung 50 gegenüber der Grundplatte 34 verdrehbar ausgebildet. Weiterhin ist die Reinigungseinrichtung 20 in die mit dem Doppelpfeil 52 dargestellte Bewegungsrichtung gegenüber der Grundplatte 34 verschiebbar ausgebildet. Insgesamt werden durch die drehbeweglich ausgebildeten Führungseinheiten 44 und der Reinigungseinrichtung 20 sowie der zusätzlich noch beweglich gegenüber der Grundplatte 34 ausgebildeten Reinigungseinrichtung 20 ein besonders einfaches Verfahren der gesamten Reinigungsvorrichtung 16 entlang der Transportbahn 14 bzw. den Schienen 12 gewährleistet, insbesondere auch dann, wenn die Reinigungsvorrichtung um Kurven der Transportbahn 14 bewegt werden muss.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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