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Die Erfindung betrifft eine Aktuatorbaugruppe für ein Gassackmodul in einem Fahrzeugsicherheitssystem gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Gassackmodul für ein Fahrzeugsicherheitssystem, ein Fahrzeugsicherheitssystem mit einem derartigen Gassackmodul und einer eingangs genannten Aktuatorbaugruppe sowie ein Verfahren zum Beeinflussen der Form eines gefüllten Gassacks. Eine Aktuatorbaugruppe der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus
DE 10 2009 005 771 A1 bekannt.
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Zur Steuerung des Gassackvolumens in einem Fahrzeugsicherheitssystem, ist es bekannt, Zugmittel einzusetzen, die einerseits mit dem Gassack und andererseits mit einer Aktuatorbaugruppe verbunden sind. Durch die Freigabe des Zugmittels von der Aktuatorbaugruppe können beispielsweise Abströmöffnungen des Gassacks geöffnet oder geschlossen werden, um das Gassackvolumen bzw. die Gassackform zu beeinflussen. Beispielsweise kann ein Zugmittel, beispielsweise ein Fangband oder Seil, das Aufblasen des Gassacks limitieren. Durch Aktivierung der Aktuatorbaugruppe kann das Zugmittel freigegeben werden, so dass das Volumen des Gassacks erhöht wird.
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Die Aktuatorbaugruppe gemäß
DE 10 2009 005 771 A1 weist ein Gehäuse auf, in dem ein Zündabschnitt längsverschieblich geführt ist. Der Zündabschnitt ist mit dem Gehäuse, insbesondere einem Halteabschnitt des Gehäuses, verbunden. Zwischen dem Halteabschnitt und dem Zündabschnitt ist eine Sollbruchstelle gebildet, die im Wesentlichen als ringförmige Verjüngung bzw. Ringnut ausgebildet ist. In die Ringnut ist ein Seil eingelegt.
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Bei Aktivierung der bekannten Aktuatorbaugruppe wird der Zündabschnitt pyrotechnisch von dem Halteabschnitt weggesprengt, wobei die Trennung des Zündabschnitts vom Halteabschnitt entlang der Sollbruchstelle erfolgt. Dabei bewegt sich der Zündabschnitt im Gehäuse der Aktuatorbaugruppe von dem Halteabschnitt weg und erreicht einen Abstand zum Halteabschnitt, der ausreicht, um das Zugmittel freizugeben.
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Ähnliche Aktuatorbaugruppen sind aus den Druckschriften
DE 10 2005 058 721 A1 und
DE 10 2008 028 921 A1 bekannt. Diese Aktuatorbaugruppen weisen den gemeinsamen Nachteil auf, dass durch das Absprengen des Zündabschnitts eine unregelmäßige Trennkante mit Vorsprüngen entsteht, an welchen sich das Seil verhaken kann. Es besteht also die Gefahr, dass das Seil nicht ausreichend freigegeben wird und somit die gewünschte Beeinflussung des Gassackvolumens bzw. der Gassackgeometrie nicht erreicht wird.
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Bei bekannten Aktuatorbaugruppen ist das Zugmittel außerdem derart angeordnet, dass durch das Zugmittel eine radiale Zugkraft auf die Aktuatorbaugruppe ausgeübt wird. Eine derartige Aktuatorbaugruppe ist beispielsweise in
US 2005/0057027 A1 offenbart. Die darin beschriebene Aktuatorbaugruppe weist einen Zündabschnitt auf, der mit einem Halteteil gekoppelt ist, wobei an dem Zündabschnitt ein Zugseil derart angreift, dass der Zündabschnitt nach der Aktivierung im Wesentlichen entlang der Trennfläche zwischen Halteteil und Zündabschnitt vom Halteteil weg gezogen wird. Das führt zu einer ungünstigen Krafteinleitung, da die Bauteile der bekannten Aktuatorbaugruppen insbesondere Scher- und Biegespannungen unterliegen.
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Aus der Praxis sind weitere Aktuatorbaugruppen bekannt, die Schneideinrichtungen aufweisen, wobei durch einen pyrotechnischen Anzünder eine beweglich in einem Gehäuse gelagerte Klinge beschleunigt wird, die das Fangband bzw. das Seil durchtrennt. Die Herstellung derartiger Aktuatorbaugruppen ist aufgrund des relativ komplizierten Aufbaus kostenaufwändig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Aktuatorbaugruppe für ein Gassackmodul in einem Fahrzeugsicherheitssystem anzugeben, die einfach und kostengünstig herstellbar ist und ein sicheres Freigeben eines Zugmittels ermöglicht. Ferner besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein Gassackmodul für ein Fahrzeugsicherheitssystem, ein Fahrzeugsicherheitssystem mit einem derartigen Gassackmodul und/oder einer derartigen Aktuatorbaugruppe sowie ein Verfahren zum Beeinflussen der Form eines Gassacks anzugeben.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe im Hinblick auf die Aktuatorbaugruppe durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1, im Hinblick auf das Gassackmodul durch den Gegenstand des Patentanspruchs 10, im Hinblick auf das Fahrzeugsicherheitssystem durch den Gegenstand des Patentanspruchs 13 und im Hinblick auf das Verfahren durch den Gegenstand des Patentanspruchs 15 gelöst.
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Konkret beruht die Erfindung auf dem Gedanken, eine Aktuatorbaugruppe für ein Gassackmodul in einem Fahrzeugsicherheitssystem mit einem Halteteil, einem Freigabeteil und einem Zugmittel anzugeben, die im Ruhezustand miteinander verbunden sind. Das Freigabeteil ist durch Betätigung einer pyrotechnischen Aktuatoreinheit vom Halteteil ablösbar, um das Zugmittel freizugeben. Das Zugmittel ist als eine Einheit zusammen mit dem Freigabeteil vom Halteteil trennbar und im abgetrennten Zustand mit dem Freigabeteil gekoppelt. Ferner ist das Zugmittel derart mit dem Freigabeteil verbunden, dass das Zugmittel in einem gespannten Zustand unter einem Winkel von höchstens 45°, insbesondere höchstens 40°, insbesondere höchstens 35°, insbesondere höchstens 30°, insbesondere höchstens 25°, insbesondere höchstens 20°, insbesondere höchstens 15°, insbesondere höchstens 10°, insbesondere höchstens 5°, insbesondere 0°, zur Längsachse des Halteteils ausgerichtet ist.
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Im Allgemeinen kann das Zugmittel im gespannten Zustand mit der Längsachse des Halteteils einen Winkel einschließen, der wenigstens 0° und höchstens 45°, insbesondere höchstens 40°, insbesondere höchstens 35°, insbesondere höchstens 30°, insbesondere höchstens 25°, insbesondere höchstens 20°, insbesondere höchstens 15°, insbesondere höchstens 10°, insbesondere höchstens 5°, beträgt.
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Die Erfindung basiert auf der Idee, das Zugmittel zusammen mit dem Freigabeteil vom Halteteil abzusprengen. Das Zugmittel und das Freigabeteil bleiben also im abgetrennten Zustand, d. h. nach dem Trennen vom Halteteil, als eine Einheit miteinander verbunden. Dies hat mehrere Vorteile. Einerseits wird auf diese Weise verhindert, dass Grate bzw. Vorsprünge an der Trennkante das Zugmittel blockieren. Im Unterschied zum Stand der Technik wird das Zugmittel also nicht entlang der Trennfläche zwischen Halteteil und abgetrenntem Freigabeteil geführt, sondern entfernt sich vom Halteteil gemeinsam mit dem Freigabeteil. Andererseits ermöglicht die im Wesentlichen dauerhafte Kopplung zwischen dem Zugmittel und dem Freigabeteil, das Freigabeteil durch das Zugmittel mit einer Zugkraft zu beaufschlagen, die das Abtrennen des Freigabeteils vom Halteteil unterstützt. Insbesondere wird durch die besondere Anordnung des Zugmittels eine Zugkraft auf das Freigabeteil ausgeübt, die zu einem bedeutenden Teil in axialer Richtung bezogen auf das Halteteil wirkt. Das bedeutet, dass die Zugkraft eine Axialkomponente bzw. einen in axialer Richtung wirkenden Anteil aufweist, der derart groß ist, dass das Freigabeteil in einer Richtung vom Halteteil entfernt wird, die frei von weiteren Bauteilen der Aktuatorbaugruppe ist, um ein Verhaken des Freigabeteils zu vermeiden. Der erfindungsgemäß vorgesehene Winkelbereich zwischen der Längsachse des Halteteils und dem Zugmittel, insbesondere in Verbindung mit dem fest mit dem Freigabeteil verbundenen Zugmittel, stellt dazu eine ausreichend große Axialkomponente der Zugkraft bereit. Das Freigabeteil wird in einer Richtung vom Halteteil gelöst bzw. entfernt, in der keine weiteren Bauteile der Aktuatorbaugruppe vorliegen. Das Freigabeteil kann sich daher nicht verhaken, sondern wird frei und im Wesentlichen widerstandslos vom Halteteil gelöst.
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Dazu ist in bevorzugter Weise vorgesehen, dass das Zugmittel an einem Ende des Freigabeteils angreift bzw. angeordnet ist, das gegenüber dem Halteteil, insbesondere gegenüber einer Sollbruchstelle bzw. Trennfläche zwischen Halteteil und Freigabeteil, angeordnet ist. Das Zugmittel übt eine Zugkraft auf das Freigabeteil aus, die sich im Wesentlichen unter einem Winkel zum Freigabeteil erstreckt und im Extremfall senkrecht zur Trennfläche zwischen Halteteil und Freigabeteil ausgerichtet ist. Das Zugmittel erstreckt sich dabei vorzugsweise parallel zur Längsachse des Halteteils, wobei im Rahmen der Anmeldung auch eine koaxiale Anordnung als parallele Anordnung angesehen wird (Winkel 0°). Beim Trennen des Freigabeteils vom Halteteil unterstützt die Zugkraft den Trennvorgang und bewirkt zusätzlich, dass sich das Freigabeteil gut vom Halteteil entfernt. Im Allgemeinen entfernt sich das Freigabeteil nach der Aktivierung der Aktuatorbaugruppe im Wesentlichen in Sprengrichtung vom Halteteil. Ein Verhaken des Zugmittels oder des Freigabeteils wird somit vermieden.
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Bevorzugte Ausführungsformen und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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So ist vorzugsweise vorgesehen, dass das Freigabeteil einen im Ruhezustand direkt am Halteteil angeordneten Verbindungsabschnitt und einen vom Halteteil beabstandeten Befestigungsabschnitt aufweist, wobei das Zugmittel mit dem Befestigungsabschnitt verbunden ist. Insbesondere kann sich der Befestigungsabschnitt über höchstens 75%, insbesondere höchstens 67%, insbesondere höchstens 50%, insbesondere höchstens 33%, insbesondere höchstens 25%, insbesondere höchstens 15%, der Länge des Freigabeteils erstrecken. Der restliche Abschnitt bzw. Bereich des Freigabeteils bildet den Verbindungsabschnitt. Mit anderen Worten ist das Freigabeteil in zwei Abschnitte bzw. Bereiche unterteilbar, wobei der Befestigungsabschnitt auch im Ruhezustand vom Halteteil beabstandet bzw. entfernt angeordnet ist. Der Befestigungsabschnitt ist also gegenüber einer Sollbruchstelle bzw. einer Trennfläche zwischen Halteteil und Freigabeteil angeordnet. Zwischen dem Befestigungsabschnitt und dem Halteteil ist im Ruhezustand der Verbindungsabschnitt angeordnet. Im Ruhezustand, also im nicht-aktivierten Zustand der pyrotechnischen Aktuatoreinheit, verbindet der Verbindungsabschnitt den Befestigungsabschnitt mit dem Halteteil. Da das Zugmittel mit dem Befestigungsabschnitt verbunden ist, ist durch den Abstand des Befestigungsabschnitts vom Halteteil sichergestellt, dass die vom Zugmittel aufgebrachte Zugkraft zügig zu einem Abstandsgewinn des Freigabeteils vom Halteteil führt, wenn die Aktuatoreinheit aktiviert, also das Freigabeteil vom Halteteil freigegeben bzw. abgelöst, wird.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Zugmittel fest, insbesondere formschlüssig oder stoffschlüssig am Freigabeteil fixiert, um zu verhindern, dass sich das abgetrennte Freigabeteil vom Zugmittel löst und beispielsweise mit der Trennkante einen Gassack beschädigt.
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Das Freigabeteil kann einen Befestigungsabschnitt aufweisen, mit dem das Zugmittel verbunden ist. Der Befestigungsabschnitt kann in einer ersten Alternative als Spritzgussteil ausgebildet sein. Das Zugmittel ist vorzugsweise fest in das Spritzgussteil integriert, insbesondere eingespritzt. Dies entspricht im Wesentlichen einer stoffschlüssigen Verbindung zwischen dem Zugmittel und dem Befestigungsabschnitt, die besonders einfach herstellbar ist. Überdies wird der erforderliche Bauraum für die Aktuatorbaugruppe durch das Einspritzen des Zugmittels in den Befestigungsabschnitt klein gehalten.
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In einer zweiten Alternative kann der Befestigungsabschnitt zur Verbindung mit dem Zugmittel einen Haken oder eine Öse oder einen Klipverbinder aufweisen. Derartige Verbindungen bilden eine kostengünstige Möglichkeit, ein Gassackmodul mit der erfindungsgemäßen Aktuatorbaugruppe einfach zu montieren, wobei der Bauraum weiterhin verhältnismäßig klein gehalten ist.
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Zur einfachen Montage der Aktuatorbaugruppe bzw. eines Gassackmoduls kann außerdem vorgesehen sein, dass zwischen dem Zugmittel und dem Befestigungsabschnitt ein Kopplungselement angeordnet ist. Das Kopplungselement kann mit dem Zugmittel formschlüssig oder stoffschlüssig und mit dem Befestigungsabschnitt des Freigabeteils formschlüssig verbunden sein.
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Um zu gewährleisten, dass das abgetrennte Freigabeteil einen Gassack oder andere Bauteile beschädigt, ist vorteilhaft vorgesehen, dass zumindest der Befestigungsabschnitt kantenfrei, insbesondere rund oder kugelförmig, ausgebildet ist.
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Gemäß einem nebengeordneten Aspekt liegt der Erfindung der Gedanke zu Grunde, ein Gassackmodul für ein Fahrzeugsicherheitssystem mit einem Gassack, einem Gasgenerator und einer zuvor erläuterten Aktuatorbaugruppe anzugeben. Bei dem erfindungsgemäßen Gassackmodul kann das Freigabeteil, insbesondere der Befestigungsabschnitt, zumindest abschnittsweise in das Innere des Gassacks gerichtet sein. Das hat den Vorteil, dass das Freigabeteil im abgetrennten Zustand nicht frei außerhalb des Gassackmoduls vorliegt, sondern die Bewegungsfreiheit des Freigabeteils im abgetrennten Zustand im Wesentlichen durch den Gassack begrenzt ist. Damit wird die Gefahr einer Beschädigung von weiteren Fahrzeugkomponenten vermieden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Zugmittel an einer Innenwandung des Gassacks befestigt ist, um die Form bzw. das Aufblasverhalten des Gassacks zu beeinflussen.
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Ein weiterer nebengeordneter Aspekt der Erfindung betrifft ein Fahrzeugsicherheitssystem mit einem Gassackmodul und/oder einer Aktuatorbaugruppe, wie sie zuvor beschrieben sind. Bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeugsicherheitssystem ist eine elektrische Aktivierungseinheit vorgesehen, die mit der Aktuatorbaugruppe signalverbunden ist, um einen elektrischen Auslöseimpuls an die Aktuatoreinheit zu übertragen. Die elektrische Aktivierungseinheit kann insbesondere ein Airbag-Steuermodul sein. So kann wenigstens ein Sensor zur Erfassung von Fahrzeugbewegungsdaten mit der Aktivierungseinheit verbunden sein. Die Aktivierungseinheit kann den elektrischen Auslöseimpuls in Abhängigkeit der gemessenen Fahrzeugbewegungsdaten an die Aktuatorbaugruppe, insbesondere die Aktuatoreinheit, übertragen.
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Ferner wird im Rahmen eines nebengeordneten Aspekts der Erfindung ein Verfahren zum Beeinflussen der Form eines Gassacks offenbart und beansprucht, wobei ein Fahrzeugsicherheitssystem oder ein Gassackmodul gemäß der zuvor beschriebenen Art bereitgestellt wird. Das Zugmittel wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren als eine Einheit zusammen mit dem Freigabeteil der Aktuatorbaugruppe pyrotechnisch freigegeben, insbesondere vom Halteteil gelöst. Dabei ist das Zugmittel derart gespannt, dass eine Zugkraft auf das Freigabeteil ausgeübt wird, die unter einem Winkel von höchstens 45°, insbesondere höchstens 40°, insbesondere höchstens 35°, insbesondere höchstens 30°, insbesondere höchstens 25°, insbesondere höchstens 20°, insbesondere höchstens 15°, insbesondere höchstens 10°, insbesondere höchstens 5°, insbesondere höchstens 0°, zur Längsachse des Halteteils auf das Freigabeteil wirkt.
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Ferner wird ein Verfahren zum Herstellen einer Aktuatorbaugruppe für ein Gassackmodul offenbart, bei dem jeweils ein Halteteil und ein Freigabeteil durch Spritzgießen hergestellt sind und während des Spritzgießens des Freigabeteils ein Zugmittel in das Freigabeteil eingebettet wird.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten, schematischen Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen
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1 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Aktuatorbaugruppe nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel, wobei das Zugmittel fest in das Freigabeteil eingespritzt ist;
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2 eine perspektivische Ansicht der Aktuatorbaugruppe gemäß 1, wobei das Zugmittel nicht gespannt ist;
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3 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Aktuatorbaugruppe nach einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel, die eine Klipverbindung zwischen dem Freigabeteil und dem Zugmittel aufweist, wobei die Klipverbindung in einem Halbschnitt gezeigt ist;
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4 eine perspektivische Ansicht der Aktuatorbaugruppe gemäß 3 mit geschlossenem Klipverbinder;
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5 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Aktuatorbaugruppe nach einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel, wobei der Befestigungsabschnitt einen Haken aufweist, in dem das Zugmittel im ungespannten Zustand radial eingreift;
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6 eine perspektivische Ansicht der Aktuatorbaugruppe gemäß 5, wobei das Zugmittel axial eingreift;
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7 eine perspektivische Ansicht einer Aktuatorbaugruppe nach einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel, wobei der Befestigungsabschnitt zwei radiale Führungen für das Zugmittel aufweist und das Zugmittel nicht gespannt ist;
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8 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Aktuatorbaugruppe gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel, wobei der Befestigungsabschnitt eine Öse aufweist, an der das Zugmittel im ungespannten Zustand radial angreift;
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9 eine perspektivische Ansicht der Aktuatorbaugruppe gemäß 8, wobei das Zugmittel an der Öse axial angreift; und
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10 eine perspektivische Ansicht der Aktuatorbaugruppe gemäß 9, wobei ein Kopplungselement vorgesehen ist, das mit der Öse des Befestigungsabschnitts verbunden ist.
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Die folgenden Ausführungsbeispiele zeigen jeweils eine Aktuatorbaugruppe für ein Gassackmodul, das auch Tether Activation Unit (TAU) genannt wird.
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Da sich die in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele ausschließlich durch die Ausbildung des Befestigungsabschnitts 12 voneinander unterscheiden, gilt die folgende Beschreibung weitgehend für alle Ausführungsbeispiele.
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So weist die Aktuatorbaugruppe im Allgemeinen ein Halteteil 10 und ein Freigabeteil 11 auf, wobei das Halteteil 10 im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildet ist. Das Halteteil 10 umfasst einen elektrisch auslösbaren Anzünder, der zur Aktivierung der Aktuatorbaugruppe dient. Der elektrisch auslösbare Anzünder ist in den Figuren nicht dargestellt. Gut erkennbar sind in den Figuren jedoch die beiden kreisförmigen Buchsen 16 für eine elektrische Steckerzuleitung, die den elektrisch auslösbaren Anzünder mit einer elektrischen Aktivierungseinheit verbinden. Die elektrische Aktivierungseinheit ist vorzugsweise durch ein Airbag-Steuergerät gebildet.
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Das Halteteil 10 weist ferner einen Kabelhaken 15 auf, der als Kabelführung für elektrische Zuleitungen dient. Der Kabelhaken 15 stellt kein wesentliches Element der Erfindung dar. Das Halteteil 10 kann also auch ohne Kabelhaken 15 ausgeführt sein.
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Ferner umfasst das Halteteil 10 Rastöffnungen 17, die zur Verbindung des Halteteils 10 bzw. der Aktuatorbaugruppe an einem Gassackmodul vorgesehen sind. Die Aktuatorbaugruppe bzw. das Halteteil 10 kann also in ein Gassackmodul eingerastet werden. Dabei erfolgt die Verbindung der Aktuatorbaugruppe mit dem Gassackmodul vorzugsweise derart, dass die Buchsen 16 für die Steckerzuleitung im Außenbereich des Gassackmoduls angeordnet sind. Der den Buchsen 16 gegenüberliegende Freigabeteil 11 der Aktuatorbaugruppe ragt folglich in das Innere des Gassackmoduls, insbesondere in das Innere des Gassacks hinein. Das mit dem Freigabeteil 11 verbundene Zugmittel 13 erstreckt sich durch den Gassack und ist an einer inneren Wandung des Gassacks befestigt.
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Allgemein gilt, dass der Befestigungsabschnitt 12 außerhalb des Halteteils 10 angeordnet ist bzw. über das Halteteil 10 vorsteht.
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In den Figuren ist aufgrund der perspektivischen Ansicht lediglich der Befestigungsabschnitt 12 des Freigabeteils 11 gezeigt. Das Freigabeteil 11 ist im Ruhezustand mit dem Halteteil 10 fest verbunden. Zwischen dem Halteteil 10 und dem Freigabeteil 11 besteht eine Sollbruchstelle, an der das Freigabeteil 11 vom Halteteil 10 nach Betätigung der pyrotechnischen Aktuatoreinheit, die als elektrisch auslösbarer Anzünder ausgebildet ist, getrennt wird.
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Im Folgenden werden die unterschiedlichen Befestigungsabschnitte und die unterschiedliche Anbindung des Zugmittels 13 am Befestigungsabschnitt 12 anhand der einzelnen Ausführungsbeispiele beschrieben:
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 und 2 ist der Befestigungsabschnitt im Wesentlichen kugelkopfförmig bzw. allgemein kugelförmig ausgebildet. Das Zugmittel 13, das in Form eines Seils oder Fangbands ausgeführt ist, ist in den Befestigungsabschnitt 13 eingespritzt. Das bedeutet, dass beim Spritzgießen des Befestigungsabschnitts 12 bzw. allgemein des Freigabeteils 11 das Zugmittel 13 in den Befestigungsabschnitt 12 eingebettet wird. Somit entsteht eine feste, stoffschlüssige Verbindung zwischen dem Zugmittel 13 und dem Befestigungsabschnitt 12. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 ist vorgesehen, dass das Zugmittel bzw. das Fangband in axialer Richtung bezogen auf den Freigabeteil 11 ausgerichtet ist. Insbesondere kann das Fangband zumindest in einem aufgeblasenen Zustand des Gassacks in im Wesentlichen axialer Richtung des Freigabeteils 1 gespannt sein. Das gespannte Fangband übt also eine anale Zugkraft auf den Freigabeteil 11 aus. Die axiale Richtung A bezieht sich dabei auf den zylinderförmigen Abschnitt des Freigabeteils 11, der in den Zeichnungen von dem Halteteil 10 verdeckt ist. In 1 ist die axiale Richtung A mittels einer strich-doppel-punktierten Linie dargestellt.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß 2 unterscheidet sich von der Ausführung gemäß 1 dadurch, dass das Fangband bzw. allgemein Zugmittel 13 im Wesentlichen radial zum Freigabeteil 11 angeordnet ist. Ferner ist das Zugmittel 13 in einem nicht-gespannten Zustand gezeigt. Im gespannten Zustand übt das Zugmittel 13 eine Zugkraft auf das Freigabeteil 11 aus, die im Wesentlichen entlang der Längachse des Freigabeteils 11 bzw. des Halteteils 10 wirkt (1). Im Allgemeinen ist das Zugmittel 13 im gespannten Zustand derart ausgerichtet, dass sich das Freigabeteil 11 unter Einfluss der vom Zugmittel 13 aufgebrachten Zugkraft frei vom Halteteil 10 lösen kann, insbesondere ohne weitere Bauteile der Aktuatorgruppe zu berühren oder sich entlang der Trennfläche zwischen Halteteil 10 und Freigabeteil 11 zu verhaken bzw. zu verkanten. Es hat sich herausgestellt, dass Winkel von höchstens 45°, insbesondere höchstens 40°, insbesondere höchstens 35°, insbesondere höchstens 30°, insbesondere höchstens 25°, insbesondere höchstens 20°, insbesondere höchstens 15°, insbesondere höchstens 10°, insbesondere höchstens 5°, insbesondere 0°, zwischen dem gepannten Zugmittel 13 und der Längsachse des Halteteils 10 diesen Effekt besonders vorteilhaft erfüllt. Wenn das Zugmittel 13, wie es erfindungsgemäß vorgesehen ist, mit der Längsachse des Halteteils 10 einen Winkel einschließt, der zwischen 0° und 45°, insbesondere zwischen 0° und 40°, insbesondere zwischen 0° und 35°, insbesondere zwischen 0° und 30°, insbesondere zwischen 0° und 25°, insbesondere zwischen 0° und 20°, insbesondere zwischen 0° und 15°, insbesondere zwischen 0° und 10°, insbesondere zwischen 0° und 5°, beträgt, wird das Freigabeteil 11 nach der Trennung vom Halteteil 10, also nach der Aktivierung der pyrotechnischen Aktuatoreinheit, in einer Richtung vom Halteteil 10 entfernt, die frei von weiteren Bauteilen ist, so dass ein Verkanten des Freigabeteils 11 vermieden wird. Dies gilt für alle Ausführungsbeispiele.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 ist das Zugmittel 13 ebenfalls in den kugelkopfförmigen Befestigungsabschnitt 12 eingebettet bzw. eingespritzt.
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In den 3 und 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Aktuatorbaugruppe gezeigt, wobei die Verbindung zwischen dem Zugmittel 13 bzw. Fangband und dem Befestigungsabschnitt 12 durch ein Kopplungselement 14 erfolgt, das eine Klipverbindung bzw. Rastverbindung bildet. Konkret ist am Zugmittel 13 ein Kopplungselement 14 mit Rastnasen 18 befestigt. Das Kopplungselement 14 ist insbesondere stoffschlüssig mit dem Zugmittel 13 verbunden. Das Kopplungselement 14 kann auch einteilig mit dem Zugmittel 13 hergestellt sein. In 3 ist das Kopplungselement 14 gut erkennbar, da eine Hälfte des entsprechenden Gegenstücks am Befestigungsabschnitt 12 nur teilweise dargestellt ist. Das Gegenstück am Befestigungsabschnitt 12 wird durch eine im Wesentlichen zylinderförmige Hülse 20 gebildet, die den Befestigungsabschnitt 12 bildet. Mit anderen Worten weist der Befestigungsabschnitt 12 eine zylinderartige Hülsenform auf. In der Hülse 20 sind zwei gegenüberliegende Schnappöffnungen 19 angeordnet, die im Wesentlichen durch rechteckförmige Fenster gebildet sind. Die Schnappöffnungen 19 sind in ihrer Größe derart angepasst, dass die Rastnasen 18 des Kopplungselements 14 in die Schnappöffnungen 19 einrasten. Auf diese Weise kann bei der Montage der Aktuatorbaugruppe das Zugmittel 13 einfach mit dem Befestigungsabschnitt 12 verbunden werden, indem das Kopplungselement 14 in die Hülse 20 eingerastet wird.
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Zwar ist die Verbindung zwischen dem Zugmittel 13 und dem Befestigungsabschnitt 12 bei den Ausführungsbeispielen 3 und 4 zerstörungsfrei lösbar, indem die Rastnasen 18 nach innen gedrückt werden, und somit aus den Schnappöffnungen 19 gleiten. Im Rahmen der Erfindung wird eine derartige Verbindung dennoch als feste Verbindung zwischen dem Zugmittel 13 und dem Befestigungsabschnitt 12 bzw. allgemein dem Freigabeteil 11 angesehen, da zum Lösen eine externe, aktive Betätigung erforderlich ist. Im Rahmen der Anmeldung bezeichnet eine feste Verbindung also eine selbsttätig nicht lösbare Verbindung.
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Eine demgegenüber lösbare Verbindung zwischen dem Befestigungsabschnitt 12 und dem Zugmittel 13 ist in dem Ausführungsbeispiel gemäß 5 und 6 gezeigt. In dieser Variante weist der Befestigungsabschnitt 12 einen Haken 21 auf, um den das Zugmittel 13 in Form eines Fangbands geschlungen ist.
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Zwar ist das Fangband gemäß 5 und 6 mit dem Haken 21 nicht fest verbunden bzw. fest am Haken 21 fixiert. Dennoch ist der Haken 21 derart ausgeführt, dass das Freigabeteil 11 im abgetrennten Zustand vom Halteteil 10 mit dem Zugmittel 13 gekoppelt bleibt. Dazu ist vorteilhaft vorgesehen, dass die Spitze 22 des Hakens 21 etwas nach innen gekrümmt ist, wie in 5 erkennbar ist. Somit bleibt das Freigabeteil 11 mit dem Zugmittel 13 verbunden, solange der Haken 21 nicht soweit gedreht wird, dass das Zugmittel 13 selbsttätig durch den Spalt zwischen der Spitze 22 des Hakens und einer gegenüberliegenden Fläche am Befestigungsabschnitt 12 hindurchtritt. Nur der Vollständigkeit halber wird darauf hingewiesen, dass die Spitze 22 des Hakens 21 abgerundet ist, um eine Beschädigung von weiteren Bauteilen, insbesondere des Gassacks, durch das freigewordene Freigabeteil 11 vermieden wird.
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Auch bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 5 und 6 bringt das Fangband bzw. allgemein Zugmittel 13 eine in axiale Richtung bezüglich des Freigabeteils 11 wirkende Zugkraft aufbringen. Der gespannte Zustand des Fangbands bzw. Zugmittels 13 ist in 6 gezeigt.
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In 7 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Aktuatorbaugruppe gezeigt, wobei der Befestigungsabschnitt 12 kugelkopfförmig ausgebildet ist. Im kugelkopfförmigen Befestigungsabschnitt 12 sind zwei parallele Nuten angeordnet, durch die sich das Fangband bzw. Zugmittel 13 erstreckt. Konkret ist das Zugmittel 13 durch eine der beiden Nuten 23 geführt, U-förmig umgelenkt und erstreckt sich im weiteren Verlauf durch die zweite der beiden Nuten 23. Die Nuten 23 sind derart ausgeführt, dass das Zugmittel 13 in den Nuten 23 festgeklemmt ist. Insbesondere weisen die Nuten ein im Wesentlichen teilkreisförmiges Profil auf, wobei der Teilkreis einen Winkel von mehr als 180 Grad umfasst. Um das Fangband bzw. Zugmittel 13 einfach am Befestigungsabschnitt 12 montieren zu können, sind ferner Nut-Eintrittsfasen 24 vorgesehen. Die vom Zugmittel 13 aufgebrachte Zugkraft wirkt im Wesentlichen axial, also senkrecht zur Trennfläche bzw. Sollbruchfläche zwischen Halteteil 10 und Freigabeteil 11, wenn das Zugmittel 13 unter Spannung steht. In der Darstellung gemäß 7 ist ein Zustand gezeigt, bei dem das Zugmittel 13 keine Vorspannung aufweist, also spannungsfrei vorliegt.
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Wie in den 8 und 9 erkennbar ist, sieht ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Aktuatorbaugruppe einen Befestigungsabschnitt 12 vor, der eine Öse 25 aufweist. Das Fangband bzw. Zugmittel 13 ist durch die Öse 25 geführt und umgelenkt. Insbesondere bildet das Zugmittel 13 eine Schlaufe, die durch die Öse 25 geführt ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird durch das Zugmittels 13 eine axiale Zugkraft auf das Freigabeteil 11 ausgeübt werden, wenn das Zugmittel 13 gespannt ist (9).
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Das Ausführungsbeispiel gemäß 10 entspricht hinsichtlich des Halteteils 10 und des Freigabeteils 11 im Wesentlichen dem Ausführungsbeispiel gemäß 8 und 9. Zusätzlich ist bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 10 ein Kopplungselement 14 vorgesehen, das im Wesentlichen nach Art eines Schlüsselrings ausgebildet ist. Das Kopplungselement 14 ist formschlüssig mit der Öse 25 verbunden bzw. durchgreift die Öse 25. Zur Verbindung mit einem Zugmittel 13 bzw. Fangband ist vorgesehen, das Fangband durch das Kopplungselement 14 bzw. den Ring 26 zu führen, der das Kopplungselement 14 bildet. Dazu können die Drahtenden des Rings 26 auseinandergebogen werden, um beispielsweise eine Schlaufe eines Zugmittels 13 aufzunehmen. Auf diese Weise vereinfacht das Kopplungselement 14 die Montage der Aktuatorbaugruppe.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009005771 A1 [0001, 0003]
- DE 102005058721 A1 [0005]
- DE 102008028921 A1 [0005]
- US 2005/0057027 A1 [0006]