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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Überprüfung der Qualität einer Einzelzelle zumindest bei deren Herstellung, wobei die Einzelzelle zumindest eine elektrochemisch aktive Elektrodenfolienanordnung, einen Pluspol, einen Minuspol und mindestens eine Referenzelektrode aufweist und die Elektrodenfolienanordnung von einer folienartigen Hülle umschlossen wird.
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Aus der
US 2009/0104510 A1 ist ein Batteriemanagement-System mit einer oder mehreren Lithium-Ionen-Zellen, welche elektrisch verbunden sind, bekannt. Jede Lithium-Ionen-Zelle umfasst eine erste und ein zweite Arbeitselektrode und eine oder mehrere Referenzelektroden, die von den Arbeitselektroden elektrisch isoliert sind und einen separaten Anschlusspunkt oder Stromabnehmer aufweisen, welcher aus der Lithium-Ionen-Zelle herausgeführt ist. Der Anschlusspunkt oder Stromabnehmer bildet einen zusätzlichen Kontakt für elektrische Messungen. Das Batteriemanagement-System besteht aus einer Überwachungseinheit zur Überwachung der Ladezustände der Lithium-Ionen-Zellen. Diese Überwachungseinheit ist ausgebildet, um Informationen in Bezug auf eine Potential-Differenz der Arbeitselektroden und ein Potential der einen oder der beiden Arbeitselektroden hinsichtlich der Referenzelektrode zu ermitteln. Dabei ist die Referenzelektrode als ein separates Bauteil ausgeführt.
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Darüber hinaus sind aus der
US 2009/0193649 A1 ein Verfahren zur Herstellung einer dünnschichtigen elektrochemischen Energiequelle, eine solche dünnschichtige elektrochemische Energiequelle und eine Vorrichtung, welche eine dünnschichtige elektrochemische Energiequelle umfasst, bekannt. Bei dem Verfahren zur Herstellung wird eine erste Elektrodenschicht auf einem Substrat angeordnet, wobei auf der ersten Elektrodenschicht eine Elektrolytschicht und auf der Elektrolytschicht eine zweite Elektrodenschicht angeordnet wird. Eine der beiden Elektrodenschichten ist aus einem Anodenmaterial und die andere aus einem Kathodenmaterial gebildet. Dabei werden die beiden Elektrodenschichten in einem aufgeladenen Zustand angeordnet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren und eine verbesserte Vorrichtung zur Überprüfung der Qualität einer Einzelzelle zumindest bei deren Herstellung anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich des Verfahrens durch die in Anspruch 1 und hinsichtlich der Vorrichtung durch die in Anspruch 7 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Verfahren zur Überprüfung der Qualität einer Einzelzelle zumindest bei deren Herstellung, wobei die Einzelzelle zumindest eine elektrochemisch aktive Elektrodenfolienanordnung, einen Pluspol, einen Minuspol und mindestens eine Referenzelektrode aufweist, wird die Elektrodenfolienanordnung von einer folienartigen Hülle umschlossen. Erfindungsgemäß ist die folienartige Hülle aus zumindest einer zwischen zwei Kunststoffschichten angeordneten metallischen Schicht gebildet, wobei zumindest eine zwischen den Kunststoffschichten herausgeführte Verlängerung der metallischen Schicht als Referenzelektrode verwendet wird, an der zumindest ein Parameter der Einzelzelle mittels einer Spannungsmessung und/oder Strommessung ermittelt wird.
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Mittels der metallischen Schicht als Referenzelektrode ist es in besonders vorteilhafter Weise möglich, die Einzelzelle während des Herstellprozesses auf ihre Funktion hin und somit auf ihren Qualitätszustand zumindest hinsichtlich der Verarbeitung zu überprüfen.
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Die metallische Schicht dient als Diffusionssperre der Einzelzelle, wobei mittels der Diffusionssperre weitestgehend verhindert wird, dass flüchtige Bestandteile des Elektrolyts aus einem Inneren der Einzelzelle austreten und Feuchtigkeit und/oder Schmutz in das innere der Einzelzelle eindringt. Mittels der Kunststoffschichten ist die metallische Schicht gegenüber der Elektrodenfolienanordnung und der Umgebung der Einzelzelle isoliert, wobei die Einzelzelle selbst mittels der Hülle gegenüber ihrer Umgebung elektrisch isoliert und mechanisch geschützt ist.
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Dadurch, dass die Referenzelektrode durch das Herausführen zwischen den Kunststoffschichten frei zugänglich ist, sind verschiedene Messverfahren einerseits während des Herstellprozesses und anderseits nach der Fertigstellung der Einzelzelle zur Ermittlung des zumindest einen Parameters als Qualitätskontrolle durchführbar.
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Darüber hinaus ist die Einzelzelle während ihres Betriebes, also sogar nach der Fertigstellung mittels der Referenzelektrode hinsichtlich zumindest eines Parameters überprüfbar.
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Dabei wird als Parameter eine Leitfähigkeit einer Kunststoffschicht der Hülle der Einzelzelle ermittelt, wobei mittels der Leitfähigkeit ermittelt wird, wie gut die metallische Schicht der Hülle mittels der Kunststoffschichten isoliert ist.
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Besonders bevorzugt wird mittels der aus der metallischen Schicht gebildeten Referenzelektrode eine Leitfähigkeit der der Elektrodenfolienanordnung zugewandten, innenliegenden Kunststoffschicht durch Spannungsmessung an der Referenzelektrode ermittelt. Somit kann eine Beschädigung zumindest der innenliegenden Kunststoffschicht der Hülle der Einzelzelle während der Herstellung derselben ermittelt werden, so dass es möglich ist, die Betriebssicherheit der Einzelzelle zu erhöhen.
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Die metallische Schicht der Hülle weist bei einer fehlerfreien Herstellung der Einzelzelle, d. h. bei unbeschädigten Kunststoffschichten kein elektrisches Potential gegenüber den Polen der Einzelzelle auf. Kommt es dagegen bei der Herstellung zu einer Beschädigung, insbesondere der innenliegenden Kunststoffschicht, so kann die metallische Schicht mit dem elektrochemisch aktiven Elektrolyt kontaktieren. Dadurch weist die metallische Schicht gegenüber den Polen der Einzelzelle ein elektrisches Potential auf, welches durch die Spannungsmessung ermittelbar ist. Somit besteht die Möglichkeit, die Einzelzelle hinsichtlich ihrer Funktion fortlaufend überprüfen zu können.
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Weiterhin kann mittels der Referenzelektrode eine beschädigte außenliegende Kunststoffschicht detektiert werden, wobei die Beschädigung der außenliegenden Kunststoffschicht anhand eines verschlechterten Isolationswertes in Bezug auf ein elektrisch leitendes Bauteil erfassbar ist. Dabei kann sich der Isolationswert durch Ablagerungen, wie z. B. Feuchtigkeit und/oder Schmutz, verschlechtern.
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Dadurch, dass die Einzelzelle, insbesondere deren Hülle während der Herstellung der Einzelzelle mittels der Referenzelektrode in Bezug auf Beschädigungen zumindest der Kunststoffschichten überprüfbar ist, kann die Qualität der Einzelzelle und somit ihre Lebensdauer erhöht werden. Zudem kann durch eine beispielsweise in regelmäßigen Abständen durchgeführte Überprüfung der Einzelzelle ein Ausschuss bei der Herstellung von Einzelzellen zumindest reduziert werden.
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Vorzugsweise wird die Referenzelektrode zur Überprüfung des mindestens einen Parameters während der Herstellung über ein Messgerät mit einem Pol der Einzelzelle verbunden. Bei dem Messgerät kann es sich dabei insbesondere um ein Spannungsmessgerät handeln. Weist eine der Kunststoffschichten der Hülle der Einzelzellen eine Beschädigung in Form eines durchgehenden Loches und/oder in Form eines Haarrisses auf, so nimmt die metallische Schicht, also die Referenzelektrode gegenüber den Polen der Einzelzelle ein elektrisches Potential an, welches mittels des Spannungsmessgerätes erfasst wird. Wird mittels des Messgerätes eine Potentialdifferenz ermittelt, ist eine innenliegende Kunststoffschicht der Hülle der Einzelzelle beschädigt, so dass die Einzelzelle nicht weiter verwendbar, insbesondere verbaubar, ist.
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Alternativ oder zusätzlich kann mittels der Referenzelektrode eine Kapazitätsmessung zur Ermittlung der Leitfähigkeit als Parameter durchgeführt werden, wobei die Referenzelektrode hierzu über das Messgerät mit einem der Pole der Einzelzelle verbunden wird. Im Rahmen der Kapazitätsmessung bilden die metallische Schicht und die Elektrodenfolienanordnung einen Kondensator, wobei die innenliegende Kunststoffschicht hierbei als Dielektrikum betrachtet wird. Gegebenenfalls können ein Verlustfaktor und/oder eine elektrische Güte der Einzelzelle durch Heranziehen weiterer Einzelzellparameter ermittelt werden.
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Darüber hinaus kann die Leitfähigkeit, d. h. eine Qualität der Isolation der Kunststoffschicht, insbesondere der innenliegenden Kunststoffschicht mittels einer Teilentladungsmessung (TE-Messung) ermittelt werden. Da die Kunststoffschicht keinen idealen Isolator darstellt, können in Abhängigkeit einer angelegten Wechselspannung Teilentladungen auftreten, welche mit einer vergleichsweise empfindlichen Ladungsmessvorrichtung erfasst werden können.
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Bevorzugt wird bei der Teilentladungsmessung an die Referenzelektrode und einem der Pole der Einzelzelle eine Wechselspannung im Bereich von 0,2 kV bis 2 kV angelegt, um in besonders vorteilhafter Weise anhand von auftretenden Teilentladungen eine Isolationsqualität der Kunststoffschicht zu der metallischen Schicht der Hülle hin zu ermitteln.
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Eine Höhe und Art der Teilentladungen werden im pico Coulomb-Bereich ermittelt, welche mit einer entsprechenden Vorrichtung detektierbar und auch optisch darstellbar sind. Mittels der Teilentladungsmessung sind Schwachstellen des Materials, wie z. B. Ausdünnungen, die durch ein verformendes Tiefziehen einer Verbundfolie an Radien, Ecken und/der Kanten entstehen können, detektierbar.
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Bei der Teilentladungsmessung handelt es sich um ein vergleichsweise hochempfindliches Verfahren, mittels welchem Schwachstellen im Material detektierbar sind, noch bevor das Material beispielsweise Löcher und/oder Risse aufweist, welche mittels anderer Verfahren detektierbar sind.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird zur Einteilung der Qualität der Einzelzellen ein Grenzwert in Bezug auf die ermittelte Leitfähigkeit der innenliegenden Kunststoffschicht vorgegeben, so dass eine Einstufung der Einzelzelle hinsichtlich ihrer Qualität möglich ist.
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Eine Beschädigung der Hülle kann mittels der Referenzelektrode während der Herstellung der Einzelzelle ermittelt werden, so dass verhindert werden kann, dass eine schadhafte Hülle zur Herstellung einer Einzelzelle verwendet wird. Dadurch kann einem späteren Ausfall der Einzelzelle insbesondere im Betrieb derselben vorgebeugt werden.
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Bei einer Vorrichtung zur Überprüfung der Qualität einer Einzelzelle zumindest bei deren Herstellung weist die Einzelzelle zumindest eine elektrochemisch aktive Elektrodenfolienanordnung, einen Pluspol, einen Minuspol und mindestens eine Referenzelektrode auf, wobei die Elektrodenfolienanordnung von einer folienartigen Hülle umschlossen ist. Erfindungsgemäß ist die folienartige Hülle aus mehreren Schichten gebildet, wobei eine metallische Schicht zwischen zwei Kunststoffschichten angeordnet ist und die metallische Schicht zumindest abschnittsweise zwischen den Kunststoffschichten als Referenzelektrode herausgeführt ist und dass zumindest ein Parameter der Einzelzelle mittels eines Messgerätes zur Spannungsmessung und/oder zur Strommessung an der herausgeführten Referenzelektrode ermittelbar ist.
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In einer möglichen Ausgestaltung der Einzelzelle wird die Elektrodenfolienanordnung zur Bildung der Hülle mit einem Folienabschnitt umschlossen, wobei die Seiten des Folienabschnittes zur Bildung der Hülle miteinander verbunden sind. Insbesondere sind die Seiten stoffschlüssig miteinander verbunden, so dass die Hülle vorzugsweise luftdicht verschlossen ist. Hierzu sind die Seiten beispielsweise mittels Schweißens miteinander verbindbar. Somit ist die Einzelzelle gegenüber mechanischen Belastungen vergleichsweise geschützt.
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Alternativ zur Verwendung eines Folienabschnittes wird die Elektrodenfolienanordnung zur Bildung der Hülle mit zwei Folienabschnittes umschlossen. Dazu sind die Folienabschnitte vorzugsweise deckungsgleich ausgeführt, wobei die Seiten der übereinanderliegenden Folienabschnitte zur Bildung der Hülle bevorzugt stoffschlüssig miteinander verbunden sind.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird bei jeweils einem Folienabschnitt eine Referenzelektrode zwischen den Kunststoffschichten herausgeführt, um eine Beschädigung der Kunststoffschichten des jeweiligen Folienabschnittes ermitteln zu können.
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Mittels der Referenzelektroden können die Einzelzellen nach der Herstellung auch als Bestandteil einer Batterie und im Betrieb der Batterie beispielsweise in regelmäßigen Abständen auf Beschädigungen der Kunststoffschichten überprüft werden, so dass mittels der Überprüfung einem Ausfall der Batterie vorgebeugt wird. Hierzu ist die jeweilige Einzelzelle der Batterie in besonders vorteilhafter Weise z. B. mit einer Zellüberwachungseinheit der Batterie verbunden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 schematisch in perspektivischer Ansicht eine Einzelzelle einer Batterie mit einer Referenzelektrode und
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2 schematisch einen vergrößerten Ausschnitt einer Schnittdarstellung der Einzelzelle mit der Referenzelektrode.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist eine Einzelzelle 1 in einer perspektivischen Ansicht und in 2 ein vergrößerter Ausschnitt einer Schnittdarstellung der Einzelzelle 1 gemäß 1 dargestellt.
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Die in den 1 und 2 gezeigte Einzelzelle 1 ist eine Lithium-Ionen-Zelle oder eine Lithium-Polymer-Zelle und weist zur elektrischen Verschaltung beispielsweise mit zumindest einer weiteren Einzelzelle zwei elektrische Pole 2 in Form eines Minuspols und eines Pluspols auf.
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Die Einzelzelle 1 ist als eine so genannte Pouchzelle ausgeführt, was bedeutet, das eine elektrochemisch aktive Elektrodenfolienanordnung 3, die ausschnittsweise in 2 näher dargestellt ist, von einer folienartigen Hülle 4 beutelartig umgeben ist. Dabei ist die Einzelzelle 1 quaderförmig ausgebildet.
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Die Elektrodenfolienanordnung 3 in Form eines Elektrodenfolienstapels umfasst Elektrodenfolien 3.1 verschiedener Polarität, die bei der Herstellung der Einzelzelle 1 mittels Separatoren räumlich getrennt und gegeneinander elektrisch isoliert werden.
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Alternativ dazu, dass die Elektrodenfolienanordnung 3 als Elektrodenfolienstapel ausbildet ist, kann die Elektrodenfolienanordnung 3 auch ein Elektrodenfolienwickel oder eine Elektrodenfolienanordnung 3 mit Z-Faltung sein.
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An sich gegenüberliegenden Seiten der als Elektrodenfolienstapel ausgebildeten Elektrodenfolienanordnung 3 werden die Elektrodenfolien 3.1 gleicher Polarität miteinander verpresst und beispielsweise verschweißt und bilden eine Stromableiterfahne F. Die jeweilige Stromableiterfahne F wird mit einem metallischen Anschluss verbunden, welcher einen Pol 2 der Einzelzelle 1 bildet. Dabei erfolgt die Verbindung zwischen dem metallischen Anschluss und der Stromableiterfahne F vorzugsweise mittels Klebung, so dass zwischen dem metallischen Anschluss als Pol und der Stromableiterfahne F eine Klebeschicht K angeordnet ist.
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Bei der Herstellung der Einzelzelle 1 wird die elektrochemisch aktive Elektrodenfolienanordnung 3 mittels einer Hülle 4 umschlossen, die aus zwei Folienabschnitten 4.1 gebildet ist.
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Die Folienabschnitte 4.1 sind jeweils mehrlagig ausgeführt, wobei es sich auch um eine Verbundfolie handeln kann. Zur Bildung des jeweiligen Folienabschnittes 4.1 wird zwischen zwei Kunststoffschichten S1, S3 eine metallische Schicht S2 angeordnet.
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Die metallische Schicht S2 dient als Diffusionssperre der Einzelzelle 1, wobei mittels der metallischen Schicht S2 vermieden wird, dass einerseits Luft und/oder Feuchtigkeit von außen ins Innere der Einzelzelle 1 eindringen können bzw. kann und dass andererseits leichtflüchtige Bestandteile des Elektrolyts 5 vom Inneren der Einzelzelle 1 nach außen treten können.
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Zur Bildung der Hülle 4 werden die Folienabschnitte 4.1 beispielsweise deckungsgleich übereinander gelegt, wobei sich zwischen den Folienabschnitten 4.1 die Elektrodenfolienanordnung 3 befindet. Die Pole 2 der Einzelzelle 1 ragen zwischen den Folienabschnitten 4.1 hinaus, so dass eine vergleichsweise einfache elektrische Verschaltung der Einzelzelle 1 möglich ist.
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Die Folienabschnitte 4.1 können in Abhängigkeit der Ausführungsform, der Abmessungen und/oder der Verwendung der Einzelzelle 1 verschiedene Stärken und Formen aufweisen, wobei eine Formgebung der Folienabschnitte 4.1 beispielsweise aus einem Tiefziehverfahren resultiert.
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Die zwei Folienabschnitte 4.1 werden an ihren vier Seiten stoffschlüssig miteinander verbunden, z. B. verschweißt, wobei beim Verbinden, d. h. Verschließen der Hülle 4, im Inneren der Einzelzelle 1 ein Unterdruck zur Erzeugung einer mechanischen Festigkeit der Einzelzelle 1 vorherrscht. Die Pole 2 ragen an sich gegenüberliegenden Seiten der Einzelzelle 1 ab. Insbesondere werden die Pole 2 an einer so genannten Siegelnaht zwischen den Folienabschnitten 4.1, mittels welchen die Hülle 4 gebildet wird, herausgeführt.
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In einer alternativen Ausführungsform der Einzelzelle 1 ist die Hülle 4 aus nur einem Folienabschnitt 4.1 gebildet, der unter Bildung eines Innenraumes 1, in welchem die Elektrodenfolienanordnung 3 angeordnet ist, an vier Seiten miteinander verbunden wird.
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Um an der Einzelzelle 1 Referenzelektroden 6 zur Überprüfung der Einzelzelle 1 während der Herstellung und nach der Fertigstellung auszubilden, wird oder ist die metallische Schicht S2 abschnittsweise zwischen den Kunststoffschichten S1, S3 herausgeführt, wodurch die Referenzelektrode 6 gebildet wird. Dabei dient die Überprüfung vorzugsweise zur Ermittlung von Beschädigungen der Folienabschnitte 4.1, die aus einer mechanischen Belastung dieser bei der Herstellung der Einzelzelle 1 resultieren können.
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Bei Verwendung nur eines Folienabschnittes 4.1 zur Bildung der Hülle 4 ist nur eine Referenzelektrode 6 zur Überprüfung der Einzelzelle 1 zumindest bei der Herstellung erforderlich.
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Mit Hilfe der Referenzelektroden 6 ist es möglich, mittels verschiedener messtechnischer Verfahren zumindest Schwachstellen der innenliegenden Kunststoffschicht S3 anhand ihrer Leitfähigkeit zu detektieren und im Rahmen einer Qualitätssicherung bei der Herstellung der Einzelzelle 1 auszuwerten.
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Mittels eines messtechnischen Verfahrens wird mit Hilfe einer Referenzelektrode 6 eine Beschädigung der innenliegenden Kunststoffschicht S3 des oder der Folienabschnitte 4.1 ermittelt.
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Die Referenzelektroden 6 der Einzelzelle 1 weisen im unbeschädigten Zustand der Kunststoffschichten S1, S3 der Hülle 4 gegenüber den Polen 2 kein elektrisches Potential auf, so dass die Referenzelektroden 6 gegenüber den Polen 2 der Einzelzelle 1 elektrisch neutral sind.
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Sind die Kunststoffschichten S1, S3 der Folienabschnitte 4.1 unbeschädigt, fließt kein Strom, so dass mittels eines Messgerätes, mittels dessen die Referenzelektrode 6 mit einem der Pole 2 der Einzelzelle 1 verbunden wird, keine Potentialdifferenz zwischen der Referenzelektrode 6 und dem jeweiligen Pol 2 der Einzelzelle 1 erfasst wird.
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Ist eine innenliegende Kunststoffschicht S3 eines der Folienabschnitte 4.1, die die Hülle 4 der Einzelzellen 1 bilden, beschädigt und weist als Beschädigung ein durchgehendes Loch auf, tritt das im Inneren der Zelle 1 befindliche Elektrolyt 5 mit der metallischen Schicht S2 der Hülle 4 als Referenzelektrode 6 in Kontakt, da die metallische Schicht S2 und die innenliegende Kunststoffschicht S3 nicht mehr gegeneinander isoliert sind.
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Durch diese Kontaktierung nimmt die metallische Schicht S2 ein elektrisches Potential gegenüber den Polen 2 der Einzelzelle 1 an und weist eine Leitfähigkeit auf. Bleibt eine derartige Beschädigung der Hülle 4 der Einzelzelle 1 unbemerkt, können Korrosionen und Schädigungen der Einzelzelle 1 auftreten, woraus ein Ausfall der Einzelzelle 1 im späteren Betrieb auftreten kann.
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Die aus dem angenommenen elektrischen Potential der metallischen Schicht S3 auftretende Potentialdifferenz wird mittels des der Referenzelektrode 6 zugeordneten Messgerätes erfasst. Durch das mittels des Elektrolyts 5 angenommene elektrische Potential fließt ein Strom zwischen der Referenzelektrode 6 und dem mit der Referenzelektrode 6 verbundenen Pol 2, wobei die Spannung und/oder der Strom mittels des Messgerätes erfasst werden bzw. wird.
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Darüber hinaus kann mittels der Referenzelektrode 6 ein Kapazitätstest zur Ermittlung der Leitfähigkeit der innenliegenden Kunststoffschicht durchgeführt werden. Bei diesem Kapazitätstest wird ermittelt, über welchen Zeitraum eine an die metallische Schicht S2, also an die Referenzelektrode 6 angelegte Spannung mittels der metallischen Schicht S2 gehalten wird.
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Hierzu wird eine Spannungsquelle an die Referenzelektrode 6 angelegt, wobei die Referenzelektrode 6 über die Spannungsquelle mit dem Pluspol der Einzelzelle 1 verbunden wird. Die zwischen der Elektrodenfolienanordnung 3 und der metallischen Schicht S2 angeordnete Kunststoffschicht S3 bildet dabei ein Dielektrikum, sofern die Kunststoffschicht S3 unbeschädigt ist. Eine Entladung der metallischen Schicht S2 über die Zeit wird hierbei mittels eines Voltmeters als Messgerät ermittelt, wobei bevorzugt ein Innenwiderstand des Voltmeters bekannt ist.
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Wenn eine Kapazität eines aus der innenliegenden Kunststoffschicht S3 und dem Pluspol der Einzelzelle 1 gebildeten Kondensators bekannt ist, kann durch Multiplikation der Kapazität und des Innenwiderstandes des Voltmeters eine Zeitkonstante ermittelt werden, die eine Entladekurve des gebildeten Kondensators bestimmt.
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Diese Entladekurve bildet den Bezugspunkt bei der Ermittlung der Entladung der metallischen Schicht S2 in Form der Referenzelektrode 6 in Bezug auf die Zeit, wodurch die Leitfähigkeit ermittelt wird.
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Im Rahmen des Kapazitätstests kann darüber hinaus anhand der ermittelten Strom- und/oder Spannungswerte und weiterer Einzelzellparameter ein Verlustfaktor und auch eine elektrische Güte der Einzelzelle 1 ermittelt werden.
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Als ein weiteres messtechnisches Verfahren kann mittels der Referenzelektrode 6, also der metallischen Schicht S2 des Folienabschnittes 4.1 eine Teilentladungsmessung durchgeführt werden.
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Die innenliegende Kunststoffschicht S3 des jeweiligen Folienabschnittes 4.1 stellt keinen idealen Isolator dar und weist daher einen endlichen Widerstand auf.
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Zur Teilentladungsmessung wird eine vergleichsweise hohe Wechselspannung, beispielsweise im Bereich von 0,2 kV bis 2 kV zwischen der Referenzelektrode 6 in Form der metallischen Schicht S2 und einem der Pole 2 der Einzelzelle 1 angelegt.
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Dadurch treten Teilentladungen über die innenliegende Kunststoffschicht S3 auf, welche mittels einer verhältnismäßig empfindlichen Ladungsmessvorrichtung ermittelt werden. Dadurch können Schwachstellen, wie z. B. Ausdünnungen des Materials, die beispielsweise durch ein verformendes Tiefziehen einer Verbundfolie an Radien, Ecken und/oder Kanten entstehen können, detektierbar. Bei dem Verfahren der Teilentladungsmessung handelt es sich um ein vergleichsweise hochempfindliches Verfahren, mittels dessen es möglich ist, Schwachstellen bereits zu detektieren, bevor Löcher und/oder Risse in dem Material entstehen.
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Mittels einer statistischen Auswertung kann ein Grenzwert festgelegt werden, mittels dessen es möglich ist, die Einzelzelle 1 hinsichtlich der Qualität ihrer innenliegenden Kunststoffschichten S3 in Bezug auf die Leitfähigkeit zu bewerten. Beispielsweise kann dahingehend eine Aussage getroffen werden, ob die jeweilige Einzelzelle 1 auslieferbar ist oder als Ausschuss eingestuft wird.
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Wird eine elektrische Spannung mittels des Voltmeters oder einer anderen Testeinrichtung bei der Teilentladungsmessung erfasst, die den Grenzwert überschreiten, kann geschlussfolgert werden, dass die innenliegende Kunststoffschicht S3 beispielsweise beschädigt ist, die Kunststoffschicht S3 bereichsweise zu dünn ist und/oder Fremdkörper in der Kunststoffschicht S3 eingeschlossen sind.
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Da die metallische Schicht S2 als Referenzelektrode 6 bei der Herstellung der Einzelzelle 1 zumindest abschnittsweise zwischen den Kunststoffschichten S1, S3 herausgeführt wird und bevorzugt über die Lebensdauer der Einzelzelle 1 dort verbleibt, ist es möglich, die messtechnischen Verfahren auch nach der Fertigstellung der Einzelzelle 1 an derselben durchzuführen.
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Beispielsweise ist die Einzelzelle 1 Bestandteil einer Batterie vorzugsweise einer Fahrzeugbatterie eines Elektrofahrzeuges, eines Hybridfahrzeuges oder eines mit Brennstoffzellen betriebenen Fahrzeuges, so dass die Einzelzelle 1 mittels der Referenzelektroden 6, sofern diese mit einer Zellüberwachungseinheit verbunden sind, zumindest im Betrieb der Batterie überwacht werden kann. Dadurch ist es wiederum möglich, die Betriebssicherheit der Batterie mit derartigen Einzelzellen 1 zu erhöhen. Somit werden Langzeitfehler der Einzelzelle 1, wodurch ein Batterieausfall resultieren kann, zumindest verringert.
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Mittels der Überprüfung der Hülle 4 der Einzelzelle 1 mittels der Referenzelektrode 6 kann eine Qualität der Einzelzelle 1 in Bezug auf ihre Lebensdauer gesteigert werden, wobei die Qualität mittels der während der Herstellung der Einzelzelle 1 durchgeführten messtechnischen Verfahren zumindest optimiert wird.
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Zudem können mittels der Überprüfung der Einzelzelle 1 mit Hilfe der Referenzelektroden 6 Kosten und Ressourcen bei der Herstellung der Einzelzelle 1 reduziert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Einzelzelle
- 2
- Pol
- 3
- Elektrodenfolienanordnung
- 3.1
- Elektrodenfolie
- 4
- Hülle
- 4.1
- Folienabschnitt
- 5
- Elektrolyt
- 6
- Referenzelektrode
- I
- Innenraum
- K
- Klebeschicht
- F
- Stromableiterfahne
- S1
- außenliegende Kunststoffschicht
- S2
- metallische Schicht
- S3
- innenliegende Kunststoffschicht
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2009/0104510 A1 [0002]
- US 2009/0193649 A1 [0003]