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Die Erfindung betrifft ein Brennstoffzellensystem mit wenigstens einer Brennstoffzelle sowie Leitungselementen zur Zu- und/oder Abfuhr von Edukten, Produkten und/oder Kühlmedium für die Brennstoffzelle nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
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Brennstoffzellensysteme, welche beispielsweise auf der Basis von PEM-Brennstoffzellen arbeiten, sind aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt. Sie werden häufig eingesetzt, um elektrische Vortriebsenergie für Fahrzeuge zu liefern. Das Brennstoffzellensystem in einem Fahrzeug ist dabei typischerweise sehr komplex aufgebaut und mit hohem Aufwand so konstruiert, dass es ein möglichst geringes Volumen und – bei Fahrzeuganwendungen – an die Gegebenheiten in dem Fahrzeugs angepasstes Volumen aufweist. Diese volumenoptimierte Anordnung der Komponenten führt zwar einerseits zu einem sehr kompakten System, andererseits erschwert es den Zugang zu dem Brennstoffzellensystem oder einzelnen in dem Brennstoffzellensystem angeordneten Komponenten zwecks einer Überprüfung und/oder Wartung des Brennstoffzellensystems. Für derartige Servicemaßnahmen sind daher vergleichsweise lange Standzeiten des Brennstoffzellensystems erforderlich, da eine Vielzahl der Komponenten demontiert werden muss, um die für den Service benötigte Komponente zu erreichen. Neben der langen und damit aufwändigen und teuren Wartung entsteht außerdem das Problem, dass jede Demontage und erneute Montage sehr leicht zu Undichtheiten in dem Brennstoffzellensystem führen kann, was insbesondere im Bereich von Leitungselementen, welche mit Wasserstoffgas beaufschlagt sind, zu erheblichen Problemen und Sicherheitsrisiken führen kann.
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Rein beispielhaft wird auf die
DE 103 53 848 A1 verwiesen. Auch diese zeigt ein Brennstoffzellensystem, welches vorzugsweise in einem Fahrzeug eingesetzt wird. Über eine Vielzahl von Sensoren erfolgt hier nicht nur die Steuerung des Brennstoffzellensystems, sondern es kann auch eine Diagnose des Brennstoffzellensystems, insbesondere durch Mitschreiben von Sensordaten während des Betriebs des Brennstoffzellensystems, erfolgen. Eine solche Diagnose erleichtert insoweit eine Wartung beziehungsweise einen Service des Brennstoffzellensystems, als ein Auslesen der Diagnoseeinheit Rückschlüsse auf den Fehler des Brennstoffzellensystems erlaubt. Damit müssen in dem Brennstoffzellensystem lediglich die von dem Fehler betroffenen Komponenten ausgebaut werden, was den Aufwand ebenfalls minimiert. Ungeachtet dessen entsteht hier weiterhin ein hoher Aufwand für den Service mit den entsprechenden Gefahren einer fehlerhaften Montage oder einer durch die Montage bedingten Undichtheit einzelner Leitungselemente oder Komponenten in dem System. Zusätzlich ist das Brennstoffzellensystem vergleichsweise aufwändig und teuer, da es zu Diagnosezwecken typischerweise über mehr Sensoren verfügen muss, als zur Steuerung des Brennstoffzellensystems im Betrieb notwendig sind. Es entstehen zusätzliche Montagekosten und Platzaufwand für diese Sensoren. Außerdem bedeuten zusätzliche Sensoren und Bauteile in einem so komplexen System wie einem Brennstoffzellensystem, immer auch eine zusätzliche Fehlerquelle, sodass ein derartiges Diagnosesystem als Ganzes keine oder zumindest nicht die alleinige Lösung der oben genannten Probleme darstellt.
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Die Aufgabe der hier vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein Brennstoffzellensystem anzugeben, welches die oben genannten Nachteile vermeidet und ein einfaches, kompaktes und leicht zu wartendes Brennstoffzellensystem bereitstellt.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems sind außerdem in den hiervon abhängigen Unteransprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Brennstoffzellensystem sieht es vor, dass von wenigstens einem der Leitungselemente eine Serviceleitung abzweigt, welche an ihrem ersten Ende mit dem Inneren des Leitungselements in Verbindung steht und deren zweites Ende in einem von außen gut zugänglichen Bereich des Brennstoffzellensystems endet. Die erfindungsgemäßen Serviceleitungen können bevorzugt mit den Stellen innerhalb des Brennstoffzellensystems verbunden werden, an denen zu Mess- oder Wartungszwecken zugegriffen werden muss. Die Serviceleitungen führen dann als Schläuche, Rohrleitungen oder dergleichen in einen von außen gut zugänglichen Bereich des Brennstoffzellensystems und verlegen damit faktisch den Zugangspunkt, welchen sie an ihrem einen Ende mit wenigstens einem der Leitungselemente haben, in einen gut zugänglichen Bereich. Ohne dass das häufig sehr kompakt aufgebaute Brennstoffzellensystem demontiert werden müsste oder ohne dass in verwinkelte Bereiche des Brennstoffzellensystems eingedrungen werden müsste, lässt sich über eine solche Serviceleitung dann beispielsweise eine Messung, ein Spülen des Systems oder dergleichen realisieren. Die erfindungsgemäßen Serviceleitungen, von welchen typischerweise mehr als eine vorhanden sein wird, ermöglicht so eine einfache und effiziente Wartung, ohne das Brennstoffzellensystem zerlegen zu müssen.
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Damit sind weiterhin sehr klein und kompakt aufgebaute Brennstoffzellensysteme möglich, welche dennoch einfach und effizient gewartet werden können. Insbesondere lässt sich sogar bisher für Wartungszwecke und zur Demontage des Brennstoffzellensystems notwendiger Bauraum durch weitere Komponenten oder Leitungselemente des Brennstoffzellensystems nutzen, da durch die in den Außenbereich des Brennstoffzellensystems herausgeführten Serviceleitungen eine Zugänglichkeit im Bereich des ersten Endes der Serviceleitung nicht mehr notwendig ist. Das erfindungsgemäße Brennstoffzellensystem kann so noch kompakter aufgebaut werden.
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Damit entstehen sehr kompakte und einfach zu wartende Brennstoffzellensysteme, bei denen eine schnelle, einfache und kostengünstige Wartung möglich ist, ohne dadurch einen langen Betriebsausfall des Brennstoffzellensystems zu verursachen.
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In einer besonders günstigen und vorteilhaften Weiterbildung des Brennstoffzellensystems ist es vorgesehen, dass die wenigstens eine Serviceleitung über eine Ventileinrichtung und/oder einen Stopfen verschließbar ist. Die Serviceleitung kann sehr einfach und effizient durch eine Ventileinrichtung oder einen Stopfen, welche vorzugsweise im Bereich des zweiten Endes oder am zweiten Ende selbst angeordnet sind, verschlossen werden. Damit entsteht zwar ein geringes Totvolumen im Inneren der Serviceleitung. Die Zugänglichkeit der Ventile und/oder Stopfen ist jedoch gut gewährleistet.
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Neben einem Anschluss der Serviceleitungen an Leitungselemente, welche als Zu- und/oder Ableitungen zu der Brennstoffzelle selbst dienen, kann es insbesondere auch vorgesehen sein, wenigstens eine der Serviceleitungen gemäß einer besonders bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems vor und/oder nach einer der in den Leitungselementen angeordneten Komponente mit einem der Leitungselemente zu verbinden. Nicht nur die Brennstoffzelle selbst kann so über Serviceleitungen zugänglich gemacht werden, sondern auch weitere Komponenten im Bereich des Brennstoffzellensystems, beispielsweise ein Befeuchter, eine Rezirkulationsfördereinrichtung oder dergleichen. Mit Hilfe der Serviceleitungen lassen sich dann beispielsweise Zustandsgrößen, Stoffkonzentrationen und/oder Zusammensetzungen der in dem jeweiligen Leitungselement befindlichen Medien messen oder es kann beispielsweise ein Spülen der Brennstoffzelle oder einzelner Komponenten des Brennstoffzellensystems über die Serviceleitungen erfolgen. Außerdem ist es möglich, beispielsweise einen Dichtheitstest durch eine entsprechende Druckbeaufschlagung und eine Druckmessung über eine der Serviceleitungen zu realisieren.
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Neben den bereits beschriebenen Verwendungen der Serviceleitung liegt eine besonders bevorzugte Verwendung des Brennstoffzellensystems nach einem der Ansprüche 1 bis 7 für den Einsatz in einem zumindest teilweise elektrisch angetriebenen Fahrzeug zur Bereitstellung von elektrischer Antriebsleistung. Wie oben bereits ausgeführt, ermöglicht der Einsatz der erfindungsgemäßen Serviceleitungen in dem Brennstoffzellensystem eine sehr gute Zugänglichkeit von Elementen, welche zu Wartungszwecken zugänglich sein sollten. Damit wird eine einfache und effiziente Wartung mit kurzer Stillstandszeit des Brennstoffzellensystems ermöglicht. Durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Serviceleitung ist dennoch ein sehr kompaktes Packaging, also eine sehr kompakte Anordnung von Bauteilen und Komponenten des Brennstoffzellensystems in einem vorgegebenen minimalen und gegebenenfalls komplex geformten Bauvolumen möglich. Diese beiden Aspekte prädestinieren das erfindungsgemäße Brennstoffzellensystem zur Anwendung in einem Fahrzeug. Insbesondere das Volumen in Fahrzeugen ist stark begrenzt und gegebenenfalls durch weitere bauliche Komponenten, wie beispielsweise Elemente zur Absorption von Crash-Energie, Elemente eines Tragrahmens und dergleichen häufig in Form und Größe sehr stark begrenzt. Da durch die erfindungsgemäßen Serviceleitungen ein sehr enges Packaging möglich wird und da dennoch die Zugänglichkeit zu für die Wartung benötigten Punkten des Brennstoffzellensystems weiterhin gewährleistet ist, ist die Verwendung des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems in einem Fahrzeug von besonderem Vorteil. So kann mit minimalem Bauraum und einfacher, kostengünstiger und servicefreundlicher Wartung ein besonders kompaktes und nutzerfreundliches Brennstoffzellensystem in das Fahrzeug integriert werden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems sowie seiner Verwendung ergeben sich aus den restlichen abhängigen Ansprüchen und werden anhand des Ausführungsbeispiels deutlich, welches nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben wird.
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Dabei zeigen:
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1 ein stark schematisiert angedeutetes Fahrzeug mit einem Brennstoffzellensystem;
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2 eine beispielhafte Ausführung eines Brennstoffzellensystems gemäß der Erfindung; und
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3 ein Beispiel für eine mögliche Ausgestaltung eines zweiten Endes einer der Serviceleitungen.
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In der Darstellung der 1 ist sehr stark schematisiert ein Fahrzeug 1 dargestellt, welches von einem im Bereich eines Rades angedeuteten Elektromotor 2 angetrieben werden soll. Der Elektromotor 2 wird über eine Leistungselektronik 3 angesteuert. Diese Leistungselektronik 3 erhält ihre elektrische Leistung von einem in der Darstellung der 1 mit 4 bezeichneten Brennstoffzellensystem. Dieses Brennstoffzellensystem 4, von welchem in der Darstellung der 1 lediglich zwei Zuleitungen 6 und zwei Ableitungen 7 sowie ein Gehäuse 8 zu erkennen sind, ist aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt und soll anhand eines konkreten Ausführungsbeispiels nachfolgend näher beschrieben werden. Selbstverständlich kann das Brennstoffzellensystem 4 auch in anderer Art, als nachfolgend beschrieben, ausgebildet sein.
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In der Darstellung der 2 ist das Brennstoffzellensystem 4 zu erkennen. Es ist beispielhaft in das bereits in 1 dargestellte Gehäuse 8 integriert. Beispielhaft und zur Vereinfachung der Darstellung ist dabei lediglich ein Gehäuse 8 bei dem Brennstoffzellensystem 4 in 2 dargestellt. Selbstverständlich wäre es möglich, verschiedene Komponenten des Brennstoffzellensystems 4 in jeweils eigene Gehäuse oder Teilgehäuse einzubauen, beispielsweise ein Gehäuse für die Luftzu- und -abfuhr, ein Gehäuse für die Wasserstoffzu- und -abfuhr und ein Gehäuse für die Brennstoffzelle selbst. Ungeachtet dessen soll nachfolgend die Funktionsweise des Brennstoffzellensystems 4 näher beschrieben und die Funktionalität der Erfindung näher erläutert werden.
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Der Kern des Brennstoffzellensystems 4 ist eine Brennstoffzelle 9, welche vorzugsweise als PEM-Brennstoffzelle ausgebildet ist. Ein Kathodenraum 10 der Brennstoffzelle 9 wird dabei von protonenleitenden Membranen 11 von einem Anodenraum 12 der Brennstoffzelle 9 getrennt. Dem Kathodenraum 10 der Brennstoffzelle 9 wird über eine Luftfördereinrichtung 13 sowie einen Befeuchter 14 Luft als Sauerstoffquelle über ein Leitungselement 6, welches nachfolgend mit 6.1 bezeichnet wird, zugeführt. Die im Bereich des Kathodenraums 10 nicht verbrauchte Luft gelangt über ein Leitungselement 7 als Abluftleitung 7.1 in den Befeuchter 14 gibt dort seine Feuchte ab und gelangt über eine prinzipmäßig angedeutete Turbine 15 wieder in die Umgebung. Der Befeuchter 14 ist dabei in an sich bekannter Art und Weise ausgebildet und trennt den zu dem Kathodenraum 10 strömenden Volumenstrom über für Wasserdampf durchlässige Membranen von dem aus dem Kathodenraum 10 abströmenden Volumenstrom. Da dieser aus dem Kathodenraum 10 abströmende Volumenstrom das Produktwasser mit sich führt, kann er den zum Kathodenraum 10 führenden Volumenstrom befeuchten und damit die Funktionalität der Membranen 11 verbessern und ihre Lebensdauer verlängern. Gleichzeitig kann im Bereich des Befeuchters 14 über diesen oder einen nicht dargestellten Ladeluftkühler die nach der Luftfördereinrichtung 13 typischerweise sehr warme Luft entsprechend abgekühlt werden. Zusätzlich ist ein Bypass (nicht dargestellt) in dem Befeuchter 14 denkbar, um den Feuchtegehalt der zu dem Kathodenraum 10 strömenden Luft entsprechend steuern beziehungsweise regeln zu können. All dies ist so aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt.
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Die Abluft aus dem Kathodenraum 10 wird über die Turbine 15 an die Umgebung abgegeben, wobei im Bereich der Turbine 15 Wärmeenergie und Druckenergie in dem Abluftstrom zumindest teilweise zurückgewonnen und zum Antrieb der Luftfördereinrichtung 13 zur Verfügung gestellt wird. Der Aufbau aus Luftfördereinrichtung 13 und Turbine 15 auf einer gemeinsamen Welle mit einer Elektromaschine 16 wird auch als elektrischer Turbolader oder ETC (Electric Turbo Charger) bezeichnet. Die Luftfördereinrichtung 13 wird normalerweise durch Leistung aus dem Bereich der Turbine 15 und Leistung aus dem Bereich der Elektromaschine 16 angetrieben. In Sonderfällen kann es in dem Bereich der Turbine 15 zu einem Leistungsüberschuss kommen, sodass die elektrische Maschine 16 dann auch generatorisch betrieben werden kann, wenn die Luftfördereinrichtung 13 weniger Leistung benötigt, als durch die Turbine 15 bereitgestellt wird.
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Dem Anodenraum 12 der Brennstoffzelle 9 wird über ein Leitungselement 6 als Wasserstoffzuleitung 6.2 Wasserstoff aus einem Druckgasspeicher 17 zugeführt. Der Druckgasspeicher 17 verfügt typischerweise über diverse Ventileinrichtungen, um diesen abzusperren und den Wasserstoff auf ein für die Brennstoffzelle 9 geeignetes Druckniveau zu drosseln. Diese sind hier beispielhaft durch eine angedeutete Ventileinrichtung 18 dargestellt. Der frische Wasserstoff gelangt dann in den Anodenraum 12 der Brennstoffzelle und wird dort teilweise verbraucht. Der nicht verbrauchte Wasserstoff gelangt zusammen mit einem gewissen Teil des Produktwassers der Brennstoffzelle 9 sowie durch die Membranen 11 hindurchdiffundierenden inerten Gasen durch eine mit 7.2 bezeichnete Rezirkulationsleitung als Leitungselement 7 über einen Wasserabscheider 19 sowie eine Rezirkulationsfördereinrichtung 20 zurück zum Eingang des Anodenraums 12 und wird vermischt mit frischem Wasserstoff dem Anodenraum 12 wieder zugeführt. Auch dieser Aufbau einer sogenannten Anodenrezirkulation beziehungsweise Anodenloop ist aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt. Im Bereich des Wasserabscheiders 19 wird flüssiges Wasser abgeschieden. Außerdem sammelt sich in der Anodenloop mit der Zeit inertes Gas an, sodass die Wasserstoffkonzentration sinkt und die Performance der Brennstoffzelle 9 nachlässt. Um dies zu verhindern, muss von Zeit zu Zeit Gas aus dem Bereich des Anodenloops abgelassen werden. Dieses kann zusammen mit dem Wasser über die Ventileinrichtung 21 erfolgen. Das abgelassene Wasser sowie das abgelassene Gas, welches eine Restmenge an Wasserstoff enthält, kann dann beispielsweise, wie hier dargestellt und wie es aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt ist, in den Bereich der Zuluft zu dem Kathodenraum 10 eingebracht werden. Das Wasser dient der Befeuchtung und im Bereich der in dem Kathodenraum 10 ohnehin vorhandenen Elektrokatalysatoren kann der Restwasserstoff abreagieren. Dadurch werden Wasserstoffemissionen an die Umgebung verhindert.
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Typischerweise produziert die Brennstoffzelle 9 neben der gewünschten elektrischen Leistung und dem entstehenden Produktwasser außerdem einen gewissen Wärmeüberschuss und muss während des Betriebs durch einen Kühlwärmetauscher 22 auf der benötigten Betriebstemperatur gehalten werden. Dieser Kühlwärmetauscher 22 ist dabei Teil eines hier nicht näher dargestellten, aber an sich bekannten Kühlkreislaufs und dient typischerweise zur Temperierung der Brennstoffzelle 9 mittels eines flüssigen Kühlmediums. Entsprechend der oben verwendeten Systematik sind die Leitungselemente 6, 7 zur Zu- und Ableitung des Kühlmediums mit 6.3 und 7.3 bezeichnet.
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Der bis hierher beschriebene Aufbau entspricht einer möglichen Ausführungsform eines Brennstoffzellensystems 4, wie es auch im Stand der Technik bekannt ist und wie es beispielsweise in einem Fahrzeug 1 eingesetzt werden kann. Ohne dass dies in der hier gewählten Darstellung besonders deutlich wird, ist es nun üblich, ein derartiges Brennstoffzellensystem 4 sehr kompakt aufzubauen und die einzelnen Komponenten und Leitungselemente sehr eng ineinander zu schachteln, um mit minimalem Bauvolumen ein Maximum an elektrischer Leistung bereitstellen zu können. Stellen, welche zu Wartungs- und Servicezwecken beispielsweise zur Durchführung von Messungen, Dichtheitsprüfungen, zum Durchspülen einzelner Komponenten oder dergleichen zugänglich sein sollten, sind daher nur sehr schwer zu erreichen.
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Bei dem hier dargestellten Brennstoffzellensystem 4 in 2 sind beispielhaft in einigen dieser Bereiche Serviceleitungen 23 angeordnet. So ist beispielsweise eine erste Serviceleitung 23.1 mit dem Leitungselement 6 der Luftzuleitung 6.1 zwischen der Luftfördereinrichtung 13 und dem Befeuchter 14 verbunden. Das andere Ende dieser ersten Serviceleitung 23.1 ist so weit aus dem Brennstoffzellensystem 4 herausgeführt, dass dieses von außen gut zugänglich ist. Beispielhaft ist dies in der Darstellung der 2 dadurch angedeutet, dass dieses Ende nach außerhalb beziehungsweise in den Bereich der Wandung des Gehäuses 8 geführt ist. Eine zweite Serviceleitung 23.2 ist analog dazu zwischen dem Befeuchter 14 und dem Kathodenraum 10 im Bereich des Leitungselements 6 der Luftzuleitung 6.1 angeordnet und verbindet deren Inneres mit dem zweiten Ende der zweiten Serviceleitung 23.2, welche im Außenbereich des Gehäuses 8 endet. Vergleichbares gilt für eine weitere Serviceleitung 23.3, welche zwischen dem Kathodenraum 10 und dem Befeuchter 14 an dem Leitungselement 7 der Abluftleitung 7.1 angedeutet ist. Eine vierte Serviceleitung 23.4 mündet zwischen dem Befeuchter 14 und der Turbine 15 in der Abluftleitung 7.1. Zwei weitere Serviceleitungen 23.5 und 23.6 sind im Bereich der Wasserstoffzuleitung 6.2 beziehungsweise der Rezirkulationsleitung 7.2 im Bereich, in dem diese Leitungselemente in den Anodenraum 12 der Brennstoffzelle 9 münden, angeordnet. Beispielhaft sind zwei weitere Serviceleitungen 23.7 und 23.8 mit dem Zu- und Ablauf des Kühlmediums zu dem Kühlwärmetauscher 22 verbunden. Schematisch ist in der Darstellung der 2 zu erkennen, dass die Serviceleitungen 23.1 bis 23.4, welche luftseitig mit dem Kathodenraum 10 beziehungsweise dem Befeuchter 14 zu tun haben, in einem Bereich des Gehäuses 8 enden, während die mit dem Kühlmedium korrespondierenden Serviceleitungen 23.7 und 23.8 in einem weiteren Außenbereich des Gehäuses 8 enden. Vergleichbares gilt für die mit den Zuleitungen 6.2 und Ableitungen 7.2 aus dem Anodenraum 12 verbundenen Serviceleitungen 23.5 und 23.6.
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Dieser Aufbau ermöglicht nun bei sehr kompakt realisiertem Brennstoffzellensystem 4 und einem sehr dichten Packaging innerhalb des Gehäuses 8 dennoch die Zugänglichkeit der hier beispielhaft beschriebenen Punkte von außerhalb des Gehäuses 8 durch die jeweiligen Serviceleitungen 23. Dabei kann sich beispielsweise in einem Bereich des Gehäuses 8 die Sammlung der Serviceleitungen 23.1 bis 23.4 „Luft” befinden, während sich in einem anderen Bereich des Gehäuses die Sammlung der Serviceleitungen 23.5, 23.6 „Wasserstoff” und in einem dritten Bereich die Sammlung der Serviceleitungen 23.7, 23.8 „Kühlmedium” befinden. Über die Serviceleitungen 23 können nun beispielsweise Messungen von Drücken, Temperatur, Konzentrationen oder Stoffzusammensetzungen vorgenommen werden, und es können Dichtheitsprüfungen realisiert werden. Außerdem ist es möglich, durch die Serviceleitungen 23 einzelne Bereiche, beispielsweise den Befeuchter 14 oder den Kathodenraum 10 der Brennstoffzelle 9, mit einem inerten Gas zu spülen, vergleichbares gilt für die wasserstoffführenden Leitungen über die Serviceleitungen 23.5 und 23.6. Dies kann einerseits zu Wartungs- und Diagnosezwecken sinnvoll sein und kann andererseits die Sicherheit bei einer eventuellen Demontage, welche aufgrund eines Defekts innerhalb der Brennstoffzelle 9 notwendig sein kann, erhöhen, da durch ein Spülen mit Inertgas verhindert wird, dass sich explosive Gemische an irgendeiner Stelle des Brennstoffzellensystems 4 sammeln.
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Außerdem kann über die Serviceleitungen 23 beispielsweise eine Reinigung der Brennstoffzelle 9 vorgenommen werden, wenn beispielsweise Kühlmedium in die gasführenden Bereiche des Anodenraums 12 oder des Kathodenraums 10 eingedrungen ist. Andererseits kann durch einen Wasserstoffaustritt aus einer der Serviceleitungen 23.7 oder 23.8 beispielsweise auch eine Undichtheit in der Brennstoffzelle 9, ein sogenannter „Plattenbruch”, erkannt werden.
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Selbstverständlich sind die hier dargestellten Serviceleitungen 23 und ihre Anbindungspunkte innerhalb des Brennstoffzellensystems 4 rein beispielhaft zu verstehen. Insbesondere können mehr oder weniger Serviceleitungen 23 vorhanden sein oder beispielsweise im Bereich des Kühlmediums kann eine einzige Serviceleitung ausreichend sein. All diese Varianten fallen selbstverständlich in die Ausgestaltung gemäß der Erfindung.
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Außerdem können die Serviceleitungen 23 in verschiedener Art und Weise nach außerhalb des Gehäuses 8 geführt werden. Diese können beispielsweise insgesamt nach außerhalb des Gehäuses 8 geführt werden, sodass diese von außerhalb des Gehäuses 8 aus zugänglich sind. Ergänzend oder alternativ hierzu wäre es auch denkbar, diese lediglich an eine gut zugängliche Stelle des Brennstoffzellensystems 4 zu führen, ohne dass diese ein Gehäuse 8 durchdringen beziehungsweise auch ohne dass das Brennstoffzellensystem 4 zwingend ein solches Gehäuse 8 aufweisen muss.
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In der nachfolgenden Darstellung der 3 soll abschließend ein Beispiel für eine mögliche Ausgestaltung eines zweiten Endes einer der Serviceleitungen 23 dargestellt sein. Das zweite Ende der Serviceleitung 23, welches hier mit dem Bezugszeichen 24 versehen ist, ragt durch die Wandung des Gehäuses 8 und kann mit dieser beispielsweise fest verbunden sein. Das zweite Ende 24 wird dann durch einen Stopfen 25, welcher beispielsweise in einem Innengewinde der Serviceleitung 23 eingeschraubt sein kann, verschlossen. Im Falle eines Service wird der Stopfen 23 herausgedreht und ein entsprechendes Anschlusselement, welches beispielsweise zum Umfang des Werkstattzubehörs gehört, wird anstelle des Stopfens 25 in die Serviceleitung 23 eingeschraubt. Ergänzend oder alternativ hierzu wäre es selbstverständlich auch denkbar, ein Ventil entweder innerhalb oder außerhalb des Gehäuses 8, oder falls das Gehäuse 8 nicht vorhanden ist, im Bereich des Endes 24 der Serviceleitung 23 anzubringen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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