DE102011108251A1 - Verfahren zum Induzieren der Nukleation in einer Probe und System hierfür - Google Patents

Verfahren zum Induzieren der Nukleation in einer Probe und System hierfür Download PDF

Info

Publication number
DE102011108251A1
DE102011108251A1 DE201110108251 DE102011108251A DE102011108251A1 DE 102011108251 A1 DE102011108251 A1 DE 102011108251A1 DE 201110108251 DE201110108251 DE 201110108251 DE 102011108251 A DE102011108251 A DE 102011108251A DE 102011108251 A1 DE102011108251 A1 DE 102011108251A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sample
external element
freezing chamber
nucleation
temperature
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE201110108251
Other languages
English (en)
Inventor
Birgit Glasmacher
Ralf Spindler
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Leibniz Universitaet Hannover
Original Assignee
Leibniz Universitaet Hannover
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Leibniz Universitaet Hannover filed Critical Leibniz Universitaet Hannover
Priority to DE201110108251 priority Critical patent/DE102011108251A1/de
Publication of DE102011108251A1 publication Critical patent/DE102011108251A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Images

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N1/00Sampling; Preparing specimens for investigation
    • G01N1/28Preparing specimens for investigation including physical details of (bio-)chemical methods covered elsewhere, e.g. G01N33/50, C12Q
    • G01N1/42Low-temperature sample treatment, e.g. cryofixation
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N1/00Preservation of bodies of humans or animals, or parts thereof
    • A01N1/02Preservation of living parts
    • A01N1/0236Mechanical aspects
    • A01N1/0242Apparatuses, i.e. devices used in the process of preservation of living parts, such as pumps, refrigeration devices or any other devices featuring moving parts and/or temperature controlling components
    • A01N1/0252Temperature controlling refrigerating apparatus, i.e. devices used to actively control the temperature of a designated internal volume, e.g. refrigerators, freeze-drying apparatus or liquid nitrogen baths
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N1/00Preservation of bodies of humans or animals, or parts thereof
    • A01N1/02Preservation of living parts
    • A01N1/0278Physical preservation processes
    • A01N1/0284Temperature processes, i.e. using a designated change in temperature over time
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01LCHEMICAL OR PHYSICAL LABORATORY APPARATUS FOR GENERAL USE
    • B01L7/00Heating or cooling apparatus; Heat insulating devices
    • B01L7/50Cryostats

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Induzieren der Nukleation in einer Probe, insbesondere einer biologischen Probe. In einem weiteren Aspekt richtet sich die Erfindung auf ein System zum Induzieren der Nukleation in einer Probe, wobei die Nukleation automatisch durch Einbringen eines externen Elementes ausgelöst wird.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Induzieren der Nukleation in einer Probe, insbesondere einer biologischen Probe. In einem weiteren Aspekt richtet sich die Erfindung auf ein System zum Induzieren der Nukleation in einer Probe, wobei die Nukleation automatisch durch Einbringen eines externen Elementes ausgelöst wird.
  • Stand der Technik
  • Durch Kryotechnik und Kryokonservierung werden Proben, insbesondere biologische Proben, wie Zellen und Gewebe, bei tiefgehaltenen Temperaturen gelagert. Dabei sollen nach dem Wiedererwärmen die Vitalität, die Funktion und die Morphologie der Proben erhalten bleiben. Insbesondere bei biologischen Proben wird angestrebt, die Vitalität und Morphologie des kryokonservierten Materials zu erhalten. Beim Kühlen dieser Proben spielt unter anderem die Temperatur der beginnenden Eiskristallbildung, die sogenannte Nukleationstemperatur, eine wichtige Rolle. So zeigten Studien, dass eine induzierte Nukleation bei hohen Nukleationstemperaturen zu hohen Überlebensraten des biologischen Materials in der Probe führen.
  • Die Kryomikroskopie bietet die Möglichkeit unter kontrollierten thermischen Bedingungen eine Vielzahl von Gefrierprozessen zu untersuchen. Für die Kryokonservierung werden thermische Effekte im biologischen Material betrachtet. Die Krymikroskopie erlaubt die Untersuchung des Gefrierprozesses und damit auch die Optimierung der Kryokonservierung von Proben, insbesondere biologischen Proben.
  • Zur Optimierung der genannten Eigenschaften, insbesondere zur Erhöhung der Vitalität, Funktionalität und Morphologie nach Wiedererwärmen werden den Proben z. B. Gefrierschutzmittel, sogenannte Kryoprotektiva, hinzugefügt. Allerdings haben die üblicherweise verwendeten Kryoprotektiva den Nachteil, dass sie in hohen Dosierungen zelltoxische Eigenschaften aufweisen. Entsprechend müssen Untersuchungen durchgeführt werden, um die Zellsterblichkeit durch Einfrieren und durch die Kryoprotektiva zu minimieren.
  • Ein weiterer Faktor, der die Wiederverwendbarkeit der Proben beeinflusst, ist die Abkühlungsgeschwindigkeit der Probe. Ein weiterer wichtiger Parameter bei der Konservierung ist der Zeitpunkt der ersten Eiskeimbildung, die sogenannte Nukleation, die ebenfalls die Eigenschaften der Proben, insbesondere Vitalität, Funktionalität und Morphologie von biologischen Proben, beeinflusst und entsprechend jeweils einzeln bestimmt werden muss. Es ist dabei zu beachten, dass durch die Eisbildung von Wasser die Strukturen nicht zu stark zerstört werden.
  • Es wurden verschiedene Methoden zur induzierten Nukleation von wasserhaltigen Proben beschrieben. Darunter fallen chemische Methoden mit Silberjodid, Cholesterin, siehe z. B. WO 2007/149847 , aber auch Proteine, WO 2007/105734 .
  • Kryospeichereinrichtungen zur Speicherung von Probendaten und Kryokonservierungseinrichtungen zu deren Verfahren sind z. B. in der DE 10 2007 025 091 beschrieben. Weiterhin sind Kryokonservierungsverfahren durch elektrisch induzierte Eiskeimbildung und ihre Anwendung in der Kryobiologie beschrieben.
  • Problematisch bei diesen herkömmlichen manuellen Verfahren zur Induktion der Nukleation ist, dass die Nukleationstemperatur vor allem bei hohen Kühlraten nicht exakt einstellbar ist. Weiterhin sind bei manchen Ansätzen, insbesondere bei den chemischen Methoden nur durch diese Verbindungen vorgegebenen Nukleationstemperaturen möglich. Es ist nicht möglich, die Nukleation in einem größeren Bereich bei einer bestimmten Temperatur auszulösen. Aufgrund der nicht exakt einstellbaren Nukleationstemperatur kann eine hohe Abweichung von der Sollnukleationstemperatur auftreten, was zu einer Verschlechterung in der Überlebensrate der biologischen Proben führt. Gleiches gilt für nicht optimale Kühlratenverläufe, d. h. bisher mussten meist während der Nukleation die Temperaturen konstant gehalten werden, was zu nicht optimalen Gefrierverläufen führt und bedeutet, dass die Zellen in den biologischen Proben sterben. Ein weiteres Problem stellte sich dadurch, dass bei der manuellen Nukleation der Zugang zur Probe nicht möglich ist, z. B. bei Untersuchung der Gefriervorgänge mittels Kryomikroskopie. Bei der manuellen Nukleation musste bisher das Objektiv des Mikroskops von der Probe weggeschwenkt werden. Außerdem war die Zugabe nur durch Störung der Schutzgasatmosphäre möglich. Dadurch konnten aber weitere externe Faktoren (Umweltbeeinflussung) auf die Kryokonservierung einwirken.
  • Ziel ist daher ein Verfahren bereitzustellen, das die oben genannten Nachteile überwindet. In einem weiteren Aspekt richtet sich die Anmeldung auf ein System, das insbesondere zum Einsatz in der Kryomikroskopie geeignet ist und die Nukleationsinduktion erleichtert.
  • Beschreibung der Erfindung
  • Diese Aufgaben werden durch Verfahren und Systeme mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Anwendungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
  • Die vorliegende Erfindung beruht auf die Durchführung der Induktion der Nukleation bei vorbestimmten Nukleationstemperaturen durch automatische Induktion der Nukleation mit Hilfe eines externen Elementes, wobei dieses externe Element auf eine Temperatur unter 4°C, bevorzugt unter 0°C gekühlt ist.
  • D. h., in einem ersten Aspekt richtet sich die vorliegende Anmeldung auf ein Verfahren zum Induzieren der Nukleation in einer Probe, bevorzugt einer biologischen Probe, durch ein externes Element, umfassend
    • – das Bereitstellen der Probe in einer Frierkammer mit Vorrichtungen zum geregelten Kühlen der Frierkammer und einem Sensor zum Messen der Temperatur der Probe in dieser Kammer;
    • – Bereitstellen eines externen Elements, das automatisch bewegt werden kann und das mit Hilfe eines Kühlsystems auf eine Temperatur unter 4°C, bevorzugt unter 0°C gekühlt ist;
    • – Kühlen der Probe in der Frierkammer und Bestimmen der Temperatur der Probe in der Frierkammer,
    dadurch gekennzeichnet, dass zum Induzieren der Nukleation das externe Element bei einer vorbestimmten Temperatur der Probe automatisch mit der Probe in Kontakt gebracht wird.
  • Es wurde festgestellt, dass durch die automatische Auslösung der Nukleation während des Kühlens einer Probe die Nukleation bei einer vorbestimmten gewünschten Nukleationstemperatur aus einem breiten Temperaturbereich eingeleitet werden kann. Diese Nukleationstemperatur kann dabei z. B. bei Kryomikroskopen automatisch und reproduzierbar kontrolliert werden, so dass eine verbesserte Induktion der Nukleation in einer Probe, insbesondere biologischen Probe, erreicht werden kann.
  • Im Gegensatz zu den Verfahren des Standes der Technik, wo die Nukleation nur zu bestimmten Temperaturen möglich ist, z. B. bei Einsatz von Silberjodid oder entsprechenden anderen chemischen Mitteln, ist es vorliegend möglich die Nukleationstemperatur über einen breiten Temperaturbereich auszuwählen und entsprechend den Nukleationsvorgang einzuleiten.
  • Der Anwender definiert dabei einen Wert, im Folgenden auch Schwellenwert genannt, an dem die Nukleation erfolgen soll. Sowie der Wert in der Frierkammer erreicht wird, wird die Nukleation durch das Inkontaktbringen des externen Elements mit der Probe automatisch ausgelöst.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Element dabei ein externes Element, das auf unter 4°C, bevorzugt unter 0°C gekühlt ist. Dieses externe Element ist bevorzugt ein stabförmiges Element oder nadelförmiges Element, bevorzugt aus Metall, wie ein Metalldraht, eine Metallspitze oder Metallnadel.
  • Das externe Element ist in einer bevorzugten Ausführungsform auf eine Temperatur unterhalb des gewählten Schwellenwerts zur Nukleation gekühlt.
  • Bevorzugt wird dabei das externe Element automatisch mit Hilfe eines Motors, z. B. eines Schrittmotors, in Kontakt mit der Probe gebracht.
  • Durch den Motor und dessen bevorzugt softwaregesteuerte Auslösung ist es möglich reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen und gute Kryoprotokolle erstellen zu können. Im Gegensatz zu bisher bekannten Verfahren lässt sich so der Nukleationsvorgang automatisch und kontrolliert auslösen. Der Anwender kann dabei die Nukleationstemperatur als Schwellenwert vorab einstellen.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Anmeldung ist das erfindungsgemäße Verfahren dabei eines, das weiterhin eine Kalibrierung des Systems aus externem Element und Frierkammer mit Probe umfasst. Diese Kalibrierung erfasst die Länge und Position des externen Elementes bevorzugt in Bezug auf die Probe vor dem Inkontaktbringen mit der Probe selbst. Durch Kalibrierung wird sichergestellt, dass der Kontakt zwischen dem externen Element und der Probe zum gewünschten Zeitpunkt erfolgt und somit der Nukleationsvorgang ausgelöst wird.
  • Bevorzugt umfasst dieses Kalibrierungssystem dabei einen Objektsensor, der eine Bilderfassung oder Objekterfassung in anderer Art und Weise erlaubt.
  • Bevorzugt wird zur Kalibrierung ein Bilderfassungssystem eingesetzt. Dieses Bilderfassungssystem wird zur Steuerung des Motors zum Einbringen des externen Elementes in die Probe verwendet. Der Objektsensor kann daher eine Kamera oder andere Einrichtungen zur Objekterfassung beinhalten.
  • In einer weiteren Ausführungsform ist das Verfahren eines, wobei in einer Steuereinheit ein Schwellenwert für die bestimmte Nukleationstemperatur eingestellt wird und dieser Schwellenwert mit der tatsächlichen Temperatur der Probe in dieser Kammer verglichen wird. Bei Erreichen des Schwellenwertes wird durch die Steuereinheit automatisch das externe Element mit der Probe zur Reduktion der Nukleation in Kontakt gebracht.
  • Bevorzugt ist das Verfahren eines, wobei das externe Element, insbesondere eine gekühlte Metallspitze, automatisch zur Probe mit Hilfe eines Schrittmotors, der bevorzugt vorab kalibriert wurde, mit Schlitten und einer Spindel mit der Steuereinheit bewegt wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt dabei, die Induktion der Nukleation in einem geschlossenen System, insbesondere unter Schutzgasatmosphäre. Dabei kann die Probe kontinuierlich visualisiert werden. Die Schutzgasatmosphäre in der Probe bleibt erhalten und Umwelteinflüsse aufgrund des Öffnens oder Schließens des Systems werden vermieden.
  • Das Verfahren ist insbesondere dazu geeignet, die Nukleation in einem Bereich von –4°C bis –30°C auszulösen. Natürlich kann die Nukleation auch in einem noch tieferen Bereich induziert werden. Weiterhin ist bevorzugt, dass das gekühlte externe Element mit einer geeigneten Einrichtung gekühlt wird, z. B. einem Wärmetauscher. Dieser Wärmetauscher, z. B. ein Wärmetauscher für Flüssigstickstoff, erlaubt ein rasches Herunterkühlen des externen Elementes.
  • Das erfindungsgemäße System zum Induzieren der Nukleation in einer Probe, insbesondere einer biologischen Probe, umfasst dabei eine Frierkammer zum Aufnehmen der Probe mit einem Sensor zum Messen der Temperatur der Probe, eine Vorrichtung zum Inkontaktbringen eines auf unter 4°C, bevorzugt unter 0°C gekühlten externen Elementes mit einer Probe in der Frierkammer und eine Steuerungseinheit zur Steuerung der Bewegung des externen Elements. Bevorzugt umfasst das System weiterhin einen Objektsensor zur Erfassung und gegebenenfalls Kalibrierung des externen Elements bevorzugt in Bezug auf die Probe in der Frierkammer. Der Objektsensor kann dabei ein Sensor zur Bilderfassung oder andere geeignete Sensoren zur Erfassung der Position des externen Elementes und entsprechender Kalibrierung hiervon insbesondere in Bezug auf die in der Frierkammer vorliegenden Probe sein. Weiterhin kann das System einen Wärmetauscher zum Kühlen des externen Elementes aufweisen. dieser Wärmetauscher ist bevorzugt einer unter Verwendung von Flüssigstickstoff. Die Frierkammer ist ebenfalls bevorzugt eine Frierkammer, die zur Kühlung mit Flüssigstickstoff geeignet ist. Der Objektsensor kann dabei so angeordnet sein, dass er nach Kalibrierung wieder entfernbar angeordnet ist. D. h., der Anwender kann nach Kalibrierung des Systems den Objektsensor durch verschwenken oder durch entfernen aus dem Bewegungsbereich des externen Elements entfernen.
  • Das System enthält weiterhin bevorzugt eine Abdeckung der Frierkammer. Diese Abdeckung ist dabei so ausgebildet, dass sie ein Einbringen oder Bewegen des externen Elementes unter Aufrechterhaltung der Atmosphäre unter dieser Abdeckung erlaubt. Bei dieser Atmosphäre handelt es sich bevorzugt um eine Schutzgasatmosphäre. Durch die entsprechende Ausbildung der Abdeckkammer der Frierkammer ist es möglich, externe Einflüsse auf die Nukleation durch Öffnen der Kammer und damit durch Stören der Schutzgasatmosphäre zu vermeiden. Weiterhin ist es möglich, durch die entsprechende Ausbildung der Abdeckung den Nukleationsvorgang kontinuierlich im Kryomikroskop zu beobachten.
  • Das System gemäß der vorliegenden Erfindung ist weiterhin bevorzugt eines mit einer Steuereinheit. Diese Steuereinheit umfasst eine computerlesbare Speichereinheit umfassend ein Programm zur Steuerung des Inkontaktbringens des externen Elementes mit der in der Frierkammer vorliegenden Probe nach Erreichen eines vorgegebenen Schwellenwertes, der der Nukleationstemperatur entspricht.
  • Das erfindungsgemäße System ist insbesondere eines, das zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet ist. In einer weiteren Ausführungsform ist das System weiterhin eines, dass ein Mikroskop geeignet zur Durchführung von Kryomikroskopie umfasst.
  • Schließlich richtet sich die vorliegende Anmeldung auf ein Computerprogramm mit Programmcodemitteln eingerichtet, insbesondere auf einem maschinenlesbaren Träger gespeichert, zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wenn das Computerprogramm auf einem Rechner z. B. auf einer Steuereinheit ausgeführt wird.
  • Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden unter Bezug auf bevorzugte Ausführungsformen und die beigefügten Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
  • 1 – ein Fliesdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens;
  • 2 – eine Anordnung des erfindungsgemäßen Systems.
  • In der 1 wird die Steuerung des Systems dargestellt. Die Sollnukleationstemperatur wird in der Steuereinheit mit der Kontrollsoftware eingestellt. Gegebenenfalls kann diese Software auch die Kühlung der Probe steuern. Die Ist-Temperatur der Probe in der Frierkammer wird mit Hilfe eines Sensors bestimmt und der Steuereinheit übermittelt. Die Steuereinheit vergleicht dann die Ist-Probentemperatur mit der Sollnukleationstemperatur und berechnet weiterhin den optimalen Zeitpunkt für das Inkontaktbringen des externen Elements, vorliegend als Nukleator bezeichnet, mit der Probe, um eine aktive Nukleation durchzuführen. Bei Erreichen der Soll-Nukleationstemperatur, dem Schwellenwert, löst die Steuereinheit ein Startsignal aus, um das externe Element mit der Probe in Kontakt zu bringen. Hierdurch findet die aktive Nukleation statt. Als Eingangsparameter werden dabei der Steuereinheit die Sollnukleationstemperatur, der Schwellenwert, eingegeben. Die Steuerungseinheit benötigt weiterhin die Ist-Probentemperatur. Gegebenenfalls kann zusätzlich die Kühlung der Probe gesteuert werden. Bei Kalibrierung des Nukleators ist die Kontrollsoftware dabei in der Lage das externe Element zum Zeitpunkt des Erreichens des Schwellenwertes mit der Probe in Kontakt zu bringen.
  • In der 2 wird ein erfindungsgemäßes Systems dargestellt. Dieses System zum Induzieren der Nukleation in einer Probe, insbesondere einer biologischen Probe, umfasst dabei eine Frierkammer 1 zum Aufnehmen der Probe mit einem Sensor zum Messen der Temperatur der Probe. Diese Frierkammer weist des Weiteren einen Deckel 2 auf. Dieser Deckel 2 ist derart ausgebildet 2a, dass sie die Führung des externen Elements 3 in die Frierkammer 1 erlaubt. Diese Führung des externen Elements in die Frierkammer erfolgt dabei bevorzugt derartig, dass die in der Frierkammer vorliegende Schutzgasatmosphäre nicht gestört wird. Weiterhin dargestellt ist die Vorrichtung 4 zum Inkontaktbringen eines gekühlten externen Elements 3 mit der Probe in der Frierkammer 1. Diese Vorrichtung 4 umfasst einen Schrittmotor 5 und einen Schlitten 6, der über eine Spindel 7 mit dem Schrittmotor 5 verbunden ist. Über den Schlitten 6 wird das gekühlte externe Element 3 geführt, um mit der Probe in der Frierkammer 1 in Kontakt gebracht zu werden. Die Kühlung des externen Elementes erfolgt dabei über einen Wärmetauscher 8. Dieser Wärmetauscher 8 kann z. B. mit Flüssigstickstoff arbeiten. Gleiches gilt für die Frierkammer 1.
  • Weiterhin dargestellt ist der Objektsensor 9 zur Kalibrierung des Systems. Vorliegend wird eine Kamera verwendet. Mit Hilfe z. B. einer USB-Kamera ist eine Bilderkennung möglich. Diese Bilderkennung erlaubt das Erkennen der Spitze des gekühlten externen Elementes und erlaubt die Kalibrierung des Systems.
  • Das externe Element 3 wird dabei mit Hilfe des Schrittmotors 5 des Schlittens 6 und einer Spindel 7 in Kontakt mit der Probe bei Erreichen des Schwellwertes gebracht. Weiterhin dargestellt sind die Anschlüsse 10 für die Kühlung der Frierkammer 1 und des Wärmetauschers 8. Die Kühlung kann z. B. durch Flüssigstickstoff erfolgen. Die Vorrichtung 4 kann dabei verschiebbar auf einer Einrichtung 11 ausgebildet sein. Diese Einrichtung 9 mit der Einrichtung 4 und der Frierkammer 1 ist dabei bevorzugt so ausgebildet, dass diese auf einem geeigneten Mikroskop montiert werden kann.
  • Die Steuerung des erfindungsgemäßen Systems erfolgt bevorzugt über eine Steuereinheit. Diese kann nach Erreichen des vorbestimmten Schwellenwerts automatisch das externe Element 3 mit der Probe zur Induktion der Nukleation in Kontakt gebracht wird. Die Steuereinheit weist dabei bevorzugt eine computerlesbare Speichereinheit auf umfassend ein Programm zur Steuerung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Frierkammer
    2
    Deckel
    2a
    Deckelausbildung
    3
    externes Element
    4
    Vorrichtung
    5
    Schrittmotor
    6
    Schlitten
    7
    Spindel
    8
    Wärmetauscher
    9
    Objektsensor
    10
    Anschlüsse
    11
    Einrichtung
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • WO 2007/149847 [0006]
    • WO 2007/105734 [0006]
    • DE 102007025091 [0007]

Claims (12)

  1. Verfahren zum Induzieren der Nukleation in einer Probe, bevorzugt einer biologischen Probe, durch ein externes Element (3), umfassend – das Bereitstellen der Probe in einer Frierkammer (1) mit Vorrichtungen zum geregelten Kühlen der Frierkammer (1) und einem Sensor zum Messen der Temperatur der Probe in dieser Kammer; – Bereitstellen eines externen Elements (3), das automatisch bewegt werden kann und das mit Hilfe eines Kühlsystems auf eine Temperatur unter 4°C, bevorzugt unter 0°C gekühlt ist; – Kühlen der Probe in der Frierkammer (1) und Bestimmen der Temperatur der Probe in der Frierkammer (1), dadurch gekennzeichnet, dass zum Induzieren der Nukleation das externe Element (3) bei einer vorbestimmten Temperatur der Probe automatisch mit der Probe in Kontakt gebracht wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das externe Element (3) ein auf unter 4°C, bevorzugt unter 0°C gekühltes stabförmiges oder nadelförmiges Element, insbesondere aus Metall, wie Metalldraht, Metallspitze ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das externe Element (3) automatisch mit Hilfe eines Motors (5) in Kontakt mit der Probe gebracht wird.
  4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren weiterhin eine Kalibrierung zur Länge und Position des externen Elements (3) in Bezug auf die Probe vor dem Inkontaktbringen mit der Probe umfasst.
  5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Steuereinheit ein Schwellenwert für die vorbestimmte Nukleationstemperatur eingestellt wird und dass dieser Schwellenwert mit der tatsächlichen Temperatur der Probe in dieser Klammer verglichen wird, wobei bei Erreichen des Schwellenwertes automatisch das externe Element (3) mit der Probe zur Induktion der Nukleation in Kontakt gebracht wird.
  6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das externe Element (3), insbesondere eine gekühlte Metallspitze automatisch zur Probe mit Hilfe eines Schrittmotors (5), eines Schlittens (6) und einer Spindel (7) bewegt wird.
  7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Induktion der Nukleation in einem geschlossenen System, insbesondere unter Schutzgasatmosphäre erfolgt.
  8. System zum Induzieren der Nukleation in einer Probe, insbesondere einer biologischen Probe, umfassend eine Frierkammer (1) zum Aufnehmen der Probe mit einem Sensor zum Messen der Temperatur der Probe; eine Vorrichtung (4) zum Inkontaktbringen eines auf unter 4°C, bevorzugt unter 0°C gekühlten externen Elements (3) mit einer Probe in der Frierkammer (1) und eine Steuerungseinheit zur Steuerung der Bewegung des externen Elements (3).
  9. System nach Anspruch 8, weiterhin umfassend einen Objektsensor (9) zur Erfassung und ggf. Kalibrierung des externen Elements (3) bevorzugt in Bezug auf die Probe in der Frierkammer (1); und/oder einen Wärmetauscher (8) zum Kühlen des externen Elements (3) und/oder einer Abdeckung (2) der Frierkammer (1) ausgebildet zum Einbringen oder Bewegen des externen Elements (3) unter Aufrechterhaltung der Schutzgasamtosphäre unter dieser Abdeckung (2).
  10. System nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das System weiterhin eine Steuereinheit umfasst mit einer computerlesbaren Speichereinheit umfassend ein Programm zur Steuerung des Inkontaktbringens des externen Elements (3) mit der in der Frierkammer (1) vorliegenden Probe nach Erreichen eines vorgegebenen Schwellenwertes, der der Nukleationstemperatur entspricht.
  11. System nach einem der Ansprüche 8 bis 10, geeignet zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7.
  12. Computerprogramm mit Programmcodemitteln eingerichtet, insbesondere auf einem maschinenlesbaren Träger gespeichert, zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wenn das Computerprogramm auf einem Rechner ausgeführt wird.
DE201110108251 2011-07-22 2011-07-22 Verfahren zum Induzieren der Nukleation in einer Probe und System hierfür Withdrawn DE102011108251A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE201110108251 DE102011108251A1 (de) 2011-07-22 2011-07-22 Verfahren zum Induzieren der Nukleation in einer Probe und System hierfür

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE201110108251 DE102011108251A1 (de) 2011-07-22 2011-07-22 Verfahren zum Induzieren der Nukleation in einer Probe und System hierfür

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102011108251A1 true DE102011108251A1 (de) 2013-01-24

Family

ID=47502132

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE201110108251 Withdrawn DE102011108251A1 (de) 2011-07-22 2011-07-22 Verfahren zum Induzieren der Nukleation in einer Probe und System hierfür

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102011108251A1 (de)

Citations (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US20010000848A1 (en) * 1996-01-30 2001-05-10 Cosman Maury D. Ice seeding apparatus for cryopreservation systems
US20050188705A1 (en) * 2004-03-01 2005-09-01 Catherine Jones Assembly and method for cryo-preservation of specimens in a cryogen-free environment
WO2007105734A1 (ja) 2006-03-13 2007-09-20 Nippon Suisan Kaisha, Ltd. 不凍活性を有する甲殻類由来タンパク質
WO2007149847A2 (en) 2006-06-20 2007-12-27 Erik John Woods Systems and methods for cryopreservation of cells
DE102007025091B3 (de) 2007-05-30 2008-09-04 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. Kryospeichereinrichtung, Kryokonservierungsvorrichtung und Verfahren zu deren Betrieb
WO2011034980A1 (en) * 2009-09-17 2011-03-24 Linde Aktiengesellschaft Freeze drying sysem
WO2011098996A2 (en) * 2010-02-09 2011-08-18 Core Dynamics Ltd. Improved method for changing the temperature of a biological specimen

Patent Citations (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US20010000848A1 (en) * 1996-01-30 2001-05-10 Cosman Maury D. Ice seeding apparatus for cryopreservation systems
US20050188705A1 (en) * 2004-03-01 2005-09-01 Catherine Jones Assembly and method for cryo-preservation of specimens in a cryogen-free environment
WO2007105734A1 (ja) 2006-03-13 2007-09-20 Nippon Suisan Kaisha, Ltd. 不凍活性を有する甲殻類由来タンパク質
WO2007149847A2 (en) 2006-06-20 2007-12-27 Erik John Woods Systems and methods for cryopreservation of cells
DE102007025091B3 (de) 2007-05-30 2008-09-04 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. Kryospeichereinrichtung, Kryokonservierungsvorrichtung und Verfahren zu deren Betrieb
WO2011034980A1 (en) * 2009-09-17 2011-03-24 Linde Aktiengesellschaft Freeze drying sysem
WO2011098996A2 (en) * 2010-02-09 2011-08-18 Core Dynamics Ltd. Improved method for changing the temperature of a biological specimen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP2733481B1 (de) Thermoanalysevorrichtung und thermoanalyseverfahren mit zusätzlicher analyse der freigesetzten gase
DE102012105101B3 (de) Thermoanalysevorrichtung
EP3247987B2 (de) Probentransfereinrichtung
DE102011109140A1 (de) Verfahren zur Ermittlung von rheometrischen Parametern von Proben und Rotationsrheometer
WO2013113683A2 (de) Blockkalibrator zur rückführbaren kalibrierung von thermometern sowie verfahren zu dessen nutzung
EP3175279A1 (de) Lichtmikroskop mit einem probentisch für die kryo-mikroskopie
DE19842797C1 (de) Probenhalterung für eine partikelförmige flüssigkeitshaltige Materialprobe
EP2643682B1 (de) Verfahren und vorrichtung zur überwachung einer kryokonservierten biologischen probe
EP1671100A1 (de) Kühleinrichtung zur kryokonservierung und entsprechendes bet riebsverfahren
WO2017182491A1 (de) Temperaturbestimmungseinrichtung und verfahren zu deren kalibrierung und zur bestimmung einer mediumstemperatur
EP2759826A1 (de) Verfahren zur Überprüfung von Klimatisierungsbedingungen in einer Klimakammer
EP3106225B1 (de) Vorrichtung und verfahren zur thermischen lagerung von proben
DE102011108251A1 (de) Verfahren zum Induzieren der Nukleation in einer Probe und System hierfür
DE102011117263A1 (de) Vorrichtung zum Kühlen von Proben während einer Ionenstrahlpräparation
DE102019126731A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zum exakten flüssigkeitsklassen-unabhängigen Pipettieren
DE3125345A1 (de) Verfahren zum automatischen gefrieren eines insbesondere biologischen materials
DE19741667C2 (de) Verfahren zur Ableitung von Parametern für die Prozeßführung sowie zur Online-Überwachung des Kristallisationsvorgangs und dazu verwendbare Anordnung
WO2004008127A2 (de) Vorrichtung und verfahren zur erzeugung einer definierten umgebung für partikelförmige proben
EP3124950A1 (de) Verfahren zur bestimmung der dichte von flüssigkeiten
EP2339980B1 (de) Temperaturregelung für eine kryosonde, kryochirurgisches gerät mit temperaturregler und verfahren zum regeln der temperatur einer kryosonde
DE10344611B4 (de) Verfahren zur Messung der Übersättigung von Lösungen fester Stoffe in Flüssigkeiten und Sensorsystem zur Verwendung im vorgenannten Verfahren
EP1668356B1 (de) Verfahren zur steuerung der behandlung eines kristalls mit einer flüssigkeit
DE102019133388A1 (de) Überwachung der Temperatur einer Temperier-Einrichtung
DE19821787C2 (de) Sauerstoffmeßsonde und Verfahren zur Messung des Sauerstoffpartialdrucks
DE102011051321A1 (de) Verfahren zur Steuerung eines Kristallisationsprozesses

Legal Events

Date Code Title Description
R012 Request for examination validly filed
R016 Response to examination communication
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee

Effective date: 20150203