DE102011108223A1 - Antrieb für ein Mikroventil mit Formgedächtnislegierung und Mikroventil - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Antrieb für ein Mikroventil mit einem Gehäuse, einer Feder und mindestens einem Formgedächtnislegierungselement, das auslenkbar am Gehäuse festliegt, durch die Feder in eine ausgelenkte Stellung belastet ist, und durch Temperaturerhöhung und dadurch wirksam werdenden Formgedächtniseffekt entgegen zunehmender Belastung durch die Feder in eine zumindest weniger weit ausgelenkte Stellung bewegbar ist. Die Erfindung betrifft auch ein Mikroventil, insbesondere ein stromlos geschlossenes Mikroventil, mit einem Fluidgehäuse, mindestens einem Ventilsitz, einem dem Ventilsitz gegenüberliegenden Dichtungselement und einem Antrieb der oben genannten Art, wobei das Formgedächtnislegierungselement mit dem Dichtungselement zusammenwirkt und eine Betätigungskraft auf das Dichtungselement zum Schließen und Öffnen des Ventilsitzes mit bzw. gegen eine Druckfederkraft ausübt.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Antrieb für ein Mikroventil mit einem Formgedächtnislegierungselement sowie ein Mikroventil.
- Formgedächtnislegierungselemente zeichnen sich dadurch aus, dass sie als Aktoren mit hoher Energiedichte eingesetzt werden können.
- Es sind Ventile bekannt, bei denen ein oder mehrere Stellelemente mit Formgedächtnislegierungselementen zusammenwirken, die als Draht ausgebildet sind, wie z. B. in der
DE 102 33 601 beschrieben. - Auch Folien aus Formgedächtnislegierungen sind bekannt. Damit steht in Ventilen nur ein sehr kleiner Weg zur Steuerung eines Hubs zur Verfügung, und es können nur niedrige Drücke geschaltet werden.
- Außerdem sind bekannte Ventile, die auf dem Formgedächtnislegierungsprinzip für den Aktor beruhen, häufig NO-Ausführungen (d. h. „normally open”), In der Regel werden aber in Industrieanwendungen NC-Ventile (d. h. „normally closed”) benötigt, die im Ruhezustand geschlossen sind und erst bei Beaufschlagung mit Strom öffnen.
- Deshalb ist es Aufgabe der Erfindung, einen Antrieb für ein Mikroventil und ein Mikroventil mit einem Formgedächtnislegierungselement bereit zu stellen, bei dem ein größerer Hub zur Verfügung steht.
- Ein erfindungsgemäßer Antrieb für ein Mikroventil ist in Anspruch 1 angegeben.
- Ein Antrieb für ein Mikroventil umfasst ein Gehäuse, eine Feder und ein Formgedächtnislegierungselement. Das Formgedächtnislegierungselement liegt auslenkbar am Gehäuse fest und ist durch die Feder in eine ausgelenkte Stellung belastet. Bei Temperaturerhöhung wird der Formgedächtniseffekt wirksam: das Formgedächtnislegierungselement wird in eine weniger weit ausgelenkte Stellung bei zunehmender Federbelastung bewegt.
- Die Auslenkung des Formgedächtnislegierungselements durch die Feder entsteht dadurch, dass das Formgedächtnislegierungselement beispielsweise mittels Federkraft auseinandergedrückt wird. Bei Temperaturerhöhung zieht sich dieses zu seiner Ausgangsform zusammen, und nimmt also eine weniger weit ausgelenkte Stellung entgegen zunehmender Federkraft ein. Es ist aber auch möglich, dass das Formgedächtnislegierungselement zunächst durch die Feder zusammengedrückt wird und sich bei Temperaturerhöhung ausdehnt und damit eine weniger ausgelenkte Position entgegen zunehmender Federkraft erreicht. Die Form, an die sich das Formgedächtnislegierungselement bei Temperaturerhöhung ”erinnert”, wird diesem unter Kraft- und Temperaturbeaufschlagung auf bekannte Weise eingeprägt.
- In einer Ausführungsform weist das Formgedächtnislegierungselement wenigstens ein Paar von aufeinander gestapelten Folien auf, die zumindest abschnittsweise an ihrem Außenumfang miteinander verbunden, insbesondere verschweißt, sind und durch die Feder entweder auseinander oder zusammen gedrückt werden. Ein Paar aufeinander gestapelte Folien zu verwenden, hat insbesondere beim Einsatz des Antriebs in der Ventiltechnik den Vorteil, dass dadurch ein größerer Ventilhub zur Verfügung steht. Deshalb können selbstverständlich auch mehr als zwei Folien aufeinander gestapelt werden.
- Die einzelnen Folien weisen einen zentralen Durchgang für die Feder oder ein mit der Feder zusammenwirkendes Übertragungselement auf. Je nach gewünschten Größen- und Kraftverhältnissen kann auch eine Feder mit einem größeren Durchmesser gewählt werden, und das Formgedächtnislegierungselement kann dann auch innerhalb der Feder platziert werden.
- Die Feder ist vorzugsweise eine Druckfeder, die sich am Gehäuse abstützt und an der von der Abstützung am weitesten entfernten Folie angreift. Die Feder drückt das Formgedächtnislegierungselement einen, beispielsweise durch einen Anschlag, definierten Weg auseinander. Da das Formgedächtnislegierungselement an derselben Gehäuseseite festliegt, wird so die Höhe des Folienstapels vollständig ausgenutzt. Bei Temperaturbeaufschlagung nimmt das Formgedächtnislegierungselement gegen die Federkraft wieder seine ursprüngliche Höhe ein.
- Die Feder kann allgemein ein Element mit elastischen Eigenschaften sein, das beispielsweise aus einem Federstahl oder einem Elastomerwerkstoff gefertigt ist.
- In einer weiteren Ausführungsform stützen sich Druckfeder und Formgedächtnislegierungselement an sich gegenüberliegenden Gehäuseseiten ab. Dann greift die Druckfeder an der zu ihr benachbarten Folie an, und der Folienstapel wird unter Verringerung seiner ursprünglichen Höhe zusammengedrückt. Bei Temperaturbeaufschlagung dehnt sich der Folienstapel aus und kehrt in die Ausgangsposition mit größerer Höhe zurück, wobei die Druckfeder weiter belastet wird.
- Eine bevorzugte Ausführungsform weist mindestens zwei Paare von aufeinander gestapelten Folien auf. Benachbarte Folien zweier Paare sind am Umfang des zentralen Durchgangs für die Feder oder das mit der Feder zusammenwirkende Übertragungselement miteinander verbunden. Dadurch erhält der Folienstapel eine federähnliche Geometrie – er kann zusammengedrückt oder auseinandergezogen werden.
- Je nachdem ob sich das Formgedächtnislegierungselement und die Feder an derselben oder an sich gegenüberliegenden Gehäuseseiten abstützen, greifen beide auch am Übertragungselement auf derselben oder sich gegenüberliegenden Seiten an. Sind des Formgedächtnislegierungselement und das Übertragungselement fest miteinander verbunden, zum Beispiel verschweißt, dann bewegt sich das Übertragungselement entsprechend der Aktorbewegung durch das Formgedächtnislegierungselement mit. Das hat bei Verwendung dieses Antriebs in einem Ventil den Vorteil, dass das Ventil auch ohne Mediumsdruck selbstständig öffnet.
- Auf die feste Verbindung zwischen Formgedächtnislegierungselement und Übertragungselement kann verzichtet werden, wenn das Formgedächtnislegierungselement und die Feder am Übertragungselement auf sich gegenüberliegenden Seiten angreifen. Dann liegt das Übertragungselement auf dem Formgedächtnislegierungselement auf und macht automatisch jede Bewegung des Formgedächtnislegierungselements mit.
- Bei der geometrischen Formgebung der einzelnen Folien für den Folienstapel, der das Formgedächtnislegierungselement bildet, besteht ein großer Gestaltungsspielraum. Sie kann insbesondere elliptisch, kreisförmig oder dreieckig ausgebildet sein. Es sind aber auch andere Geometrien denkbar. Die Folien werden nach bekannten Verfahren, beispielsweise mittels Laserschneiden oder nasschemischem Ätzen, strukturiert.
- Es können auch mehrere Formgedächtniselemente in einem Antrieb verwendet werden. Anstatt dass das Formgedächtnislegierungselement flächig an einer Seite des Antriebsgehäuses festliegt, können zwei oder mehrere Formgedächtnislegierungselemente jeweils um 90° gedreht so in das Antriebsgehäuse eingesetzt werden, dass die Folien sich an ihrem Außenumfang am Antriebsgehäuse abstützen. Der zentrale Durchgang wird dann zwischen den zwei oder mehreren zentrisch angeordneten Formgedächtnislegierungselementen ausgebildet.
- Die Folien werden gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform unter elektrischem Stromfluss im Inneren ihrer Körper erhitzt. Typische Materialien für Formgedächtnislegierungen sind NiTi-, CuZn-, oder FeNiAl-Legierungen. Die Umwandlungstemperaturen liegen im Bereich zwischen 100 und 300°C. Es sind aber auch Formgedächtnislegierungen bekannt, bei denen die Umwandlungstemperatur schon bei 40 bis 70°C liegt. Die Temperaturbeaufschlagung kann auch ohne direkte elektrische Kontaktierung des Formgedächtnislegierungselements, beispielsweise durch ein Heizelement oder Übertragung durch Kontakt mit einem Medium erfolgen. Eine weitere Möglichkeit der Temperaturbeaufschlagung des Formgedächtnislegierungselements kann dadurch erfolgen, dass die Feder elektrisch kontaktiert wird und in elektrisch leitender Verbindung zum Formgedächtnislegierungselement steht. Dazu kann das Formgedächtnislegierungselement so ausgestaltet sein, dass eine außen liegende Folie keinen zentralen Durchgang aufweist und die Feder auf dieser Folie aufliegt.
- Es werden vorzugsweise auch aktive oder passive Kühlelemente zur Kühlung des Formgedächtnislegierungselements eingesetzt. Dadurch lassen sich die Schaltzeiten bei Anwendung des Antriebs in Mikroventilen erheblich verkürzen. Peltier-Elemente sind auch in Mikroausführungen bekannt.
- Der erfindungsgemäße Antrieb eignet sich besonders als Aktor in Mikroventilen, insbesondere in stromlos geschlossenen Mikroventilen. In einer Ausführungsform weist ein Mikroventil mit erfindungsgemäßem Antrieb ein Fluidgehäuse mit mindestens einem Ventilsitz und einem dem Ventilsitz gegenüberliegenden Dichtungselement auf. Das Dichtungselement wirkt mit dem Formgedächtniselement zusammen und es übt auf das Dichtungselement zum Öffnen des Ventils gegen die Druckfederkraft eine Betätigungskraft aus.
- Das Dichtungselement kann als Membran ausgebildet sein, die zwischen Fluid- und Antriebsgehäuse eingespannt ist. Das Dichtungselement kann aber auch am Übertragungselement auf der dem Ventilsitz benachbarten Seite angeordnet sein.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen. In den Zeichnungen zeigen:
-
1a eine Schnittzeichnung durch ein Mikroventil in „geschlossen”-Stellung; -
1b eine Schnittzeichnung entsprechend1a in „offen”-Stellung; -
2a eine Schnittzeichnung durch eine zweite Ausführungsform eines Mikroventils in „geschlossen”-Stellung; -
2b eine Schnittzeichnung durch das Mikroventil entsprechend2a in „offen”-Stellung; -
3a eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Formgedächtnislegierungselement; -
3b eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform eines Formgedächtnislegierungselements; -
4a –k Draufsichten auf Ausführungsformen von Folien zum Aufbau von Formgedächtnislegierungselementen, und -
5 eine alternative Ausführungsform des Antriebs des Mikroventils. - In
1a ist ein Schnittbild eines Mikroventils10 dargestellt, das ein Antriebsgehäuse20 und ein Fluidgehäuse30 mit Ventilsitz40 aufweist. Das Antriebsgehäuse20 kann zweiteilig aufgebaut sein. Zwischen dem Antriebsgehäuse20 und dem Fluidgehäuse30 ist eine Membran50 angeordnet. Das Antriebsgehäuse20 weist eine Kammer60 auf, die zum Fluidgehäuse30 hin offen ist, in der eine Feder70 , ein Formgedächtnislegierungselement80 und ein Übertragungselement90 angeordnet sind. Das Formgedächtnislegierungselement80 liegt mit einer Seite an der Abstützung110 des Gehäuses20 fest und mit seiner dieser gegenüberliegenden Seite am Übertragungselement90 . Auf derselben Gehäuseseite liegt die Feder70 mit ihrem einen Ende an der Abstützung120 auf sowie mit ihrem zweiten Ende am Übertragungselement90 . Es liegen also auch Feder70 und Formgedächtnislegierungselement80 an der gleichen Seite des Übertragungselements90 fest. - Das Formgedächtnislegierungselement
80 weist mindestens ein Paar von aufeinander gestapelten Folien130 auf, die an ihrem Außenumfang mindestens abschnittsweise miteinander verbunden sind. Je nach Form der Folien130 können beispielsweise zwei dreieckige Folien130 an ihren drei Ecken punktuell, insbesondere durch Schweißen, miteinander verbunden werden. Kreisförmige Folien können an ihrem kompletten Außenumfang miteinander verbunden werden. Auf diese Weise ähnelt das Formgedächtnislegierungselement80 äußerlich einem Stapel aus Tellerfedern. Dadurch dass mehrere Folien130 aufeinander gestapelt werden, steht vorteilhaft ein größerer Weg zur Verfügung, als wenn nur eine einzige Folie verwendet werden würde. Dieser Weg kann bei Anwendung in Ventilen als Hub genutzt werden. - Im Formgedächtnislegierungselement
80 ist ein zentraler Durchgang140 zur Aufnahme der Feder70 angeordnet. Je nachdem welche Kraft und Weg durch das Formgedächtnislegierungselement80 bereit gestellt werden sollen, können Feder70 und Formgedächtnislegierungselement80 auch so ausgelegt werden, dass die Feder70 einen größeren Innendurchmesser aufweist als das Formgedächtnislegierungselement80 und dann die Feder70 das Formgedächtnislegierungselement80 in ihrem Innenraum aufnehmen kann. - Die Feder
70 ist gespannt und drückt das Übertragungselement90 auf die Membran50 und den Ventilsitz40 , wodurch dieser geschlossen ist. Gleichzeitig drückt die Feder70 das Formgedächtnislegierungselement80 in eine ausgelenkte Position auseinander. Dabei ist die Feder70 eine Druckfeder und greift im Formgedächtnislegierungselement80 an der von der Abstützung120 am weitesten entfernten Folie130 an. So wird die komplette Höhe des Formgedächtnislegierungselements80 ausgenutzt. - Wie in
1a gezeigt können auch mehrere Paare von Folien130 im Formgedächtnislegierungselement80 aufeinander gestapelt werden. Benachbarte Folien zweier Folienpaare werden jeweils am Umfang des zentralen Durchgangs140 miteinander verbunden. So erhält das Formgedächtnislegierungselement80 eine federähnliche Geometrie. Die Folien130 können ziehharmonikaartig auseinandergezogen oder zusammengedrückt werden. - In einer bevorzugten Ausführungsform sind Formgedächtnislegierungselement
80 und Übertragungselement90 fest miteinander verbunden. Dadurch macht das Übertragungselement90 die Bewegungen des Aktors mit. Dieser Antrieb kann auch in Ventilen eingesetzt werden, bei denen nur ein geringer Mediumsdruck zur Verfügung steht. Das Ventil öffnet dann nach Aktivierung des Formgedächtnislegierungselements80 selbstständig ahne Unterstützung durch das Medium. Stehen jedoch höhere Mediumsdrücke zur Verfügung, so kann auf eine Verbindung von Formgedächtnislegierungselement80 und Übertragungselement90 verzichtet werden. - Die Folien
130 die zum Formgedächtnislegierungselement80 aufeinander gestapelt sind, weisen elektrische Kontakte auf. Bei Strombeaufschlagung werden die Folien130 im Inneren ihrer Körper erhitzt, womit das ”Gedächtnis” des Formgedächtnislegierungselements80 aktiviert wird: dieses nimmt seine ihm eingeprägte Form ein. -
1b zeigt ein Schnittbild des Mikroventils10 entsprechend der1a in geöffnetem Zustand. Das Formgedächtnislegierungselement80 ist hier in seiner weniger ausgelenkten Position dargestellt, die es bei Temperaturerhöhung/Strombeaufschlagung einnimmt. Das Formgedächtnislegierungselement80 zieht sich zusammen, wobei die Feder70 weiter belastet wird. In Folge geben das Übertragungselement90 und die Membran50 den Ventilsitz40 frei. - Um die Schaltzeiten des Mikroventils
10 zu verkürzen, wird in einer günstigen Ausführungsform ein aktives oder passives Kühlelement, insbesondere ein Mikropeltierelement eingesetzt. -
2a zeigt ein Schnittbild einer weiteren Ausführungsform des Mikroventils10 in geschlossenem Zustand. Dieses Mikroventil enthält alle Bauteile wie das in1a dargestellte Ventil, nur in einer anderen Anordnung der Teile zueinander. Das Formgedächtnislegierungselement80 stützt sich an der Abstützung110 auf einer Seite des Antriebsgehäuses20 ab, die Feder70 an der Abstützung120 , die auf der zu dieser gegenüberliegenden Seite des Antriebsgehäuses20 angeordnet ist. Feder70 und Formgedächtnislegierungselement80 liegen mit ihrem anderen Ende auf sich gegenüberliegenden Seiten des Übertragungselements90 auf. Die Feder70 greift an der zur Abstützung120 am nächsten gelegenen Folie130 an und drückt das Formgedächtnislegierungselement80 in eine ausgelenkte Form zusammen. Diese Anordnung hat den Vorteil, dass das Übertragungselement90 auf dem Formgedächtnislegierungselement80 aufliegt und deshalb diese beiden Bauelemente unabhängig von den Druckverhältnissen des Mediums nicht notwendigerweise fest miteinander verbunden sein müssen, da so das Übertragungselement90 die Aktorbewegung mitmacht. - In
2b ist ein Schnittbild des Mikroventils10 aus2a in geöffnetem Zustand dargestellt. Das Formgedächtnislegierungselement80 ist hier in seiner weniger ausgelenkten Position gezeigt, die es bei Strombeaufschlagung einnimmt. Das Formgedächtnislegierungselement80 dehnt sich bei ”Erinnerung” unter erhöhter Temperatur an seine ihm eingeprägte Form aus, wobei die Feder70 weiter belastet wird. In Folge geben das Übertragungselement90 und die Membran50 den Ventilsitz40 frei. -
3a zeigt ein Formgedächtnislegierungselement80 , das aus aufeinander gestapelten Folien130 aufgebaut ist und den zentralen Durchgang140 aufweist. An den außen liegenden Folien130 sind auf sich gegenüberliegenden Seiten elektrische Kontaktierungen150 angebracht. Die Position der elektrischen Kontaktierungen150 ist aber wählbar und kann entsprechend der Einbausituation im Ventil10 angepasst werden. Die Folien130 weisen eine elliptische Form auf. In jedem Folienpaar sind die Folien130 an ihrem Außenumfang zumindest abschnittsweise miteinander verbunden. Benachbarte aufeinander gestapelte Folienpaare sind am Umfang des zentralen Durchgangs140 miteinander verbunden, insbesondere verschweißt. Der zentrale Durchgang140 ist in der Ausführungsform nach3a kreisförmig ausgebildet. Dieser kann aber auch eine andere Geometrie haben, wie beispielsweise in3b gezeigt. - In
3b ist das Formgedächtnislegierungselement80 aus kreisförmigen Folien130 aufgebaut. Der zentrale Durchgang140 ist ebenfalls kreisförmig ausgestaltet, weist aber zusätzlich radiale Aussparungen160 auf, die sich vom Zentrum nach außen erstrecken. Dadurch bleiben im Wesentlichen dreieckige Folienabschnitte170 stehen, die mit jeweils einer Ecke180 zum zentralen Durchgang140 weisen. Benachbarte Folienpaare sind an den Ecken180 miteinander verbunden. - Die
4a bis4k zeigen beispielhaft verschiedene Ausführungsformen der Folien130 mit zentralem Durchgang140 . Die grollen gestalterischen Möglichkeiten sind hier erkennbar. - In
5 ist eine Ausgestaltung des Antriebs des Mikroventils gezeigt, wie er in seinem grundsätzlichen Aufbau von den1a und1b bekannt ist. Für die von der Ausführungsform der1a und1b bekannten Bauteile werden dieselben Bezugszeichen verwendet, und es wird auf die obigen Erläuterungen verwiesen. - Im Unterschied zur Ausführungsform der
1a und1b ist bei der Ausgestaltung gemäß5 das Formgedächtnislegierungselement80 auf der Seite, die dem Übertragungselement90 zugewandt ist, geschlossen ausgeführt. Die Feder70 stützt sich also auf der Innenseite der untersten Folie130 an, die sie wiederum am Übertragungselement90 abstützt. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- DE 10233601 [0003]
Claims (15)
- Antrieb für ein Mikroventil mit einem Gehäuse, einer Feder und mindestens einem Formgedächtnislegierungselement, das – auslenkbar am Gehäuse festliegt, – durch die Feder in eine ausgelenkte Stellung belastet ist, – durch Temperaturerhöhung und dadurch wirksam werdenden Formgedächtniseffekt entgegen zunehmender Belastung durch die Feder in eine zumindest weniger weit ausgelenkte Stellung bewegbar ist.
- Antrieb nach Anspruch 1, bei dem das mindestens eine Formgedächtnislegierungselement wenigstens ein Paar von aufeinander gestapelten Folien aufweist, die zumindest abschnittsweise an ihrem Außenumfang miteinander verbunden sind und durch die Feder in die ausgelenkte Stellung auseinander oder zusammen gedrückt werden.
- Antrieb nach Anspruch 2, bei dem die Folien einen zentralen Durchgang für die Feder oder ein mit der Feder zusammenwirkendes Übertragungselement aufweisen.
- Antrieb nach Anspruch 3, bei dem die Feder eine Druckfeder ist, die auf einer Abstützung am Gehäuse anliegt und an der von der Abstützung am weitesten entfernten Folie angreift.
- Antrieb nach Anspruch 3, bei dem die Feder eine Druckfeder ist, die auf einer Abstützung am Gehäuse anliegt und an der zur Abstützung am nächsten liegenden Folie angreift.
- Antrieb nach Anspruch 3, 4 oder 5, bei dem mindestens zwei Paare von Folien aufeinander gestapelt sind und benachbarte Folien zweier Paare am Umfang des zentralen Durchgangs für die Feder oder das mit der Feder zusammenwirkende Übertragungselement miteinander verbunden sind.
- Antrieb nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Formgedächtnislegierungselement und die Feder auf derselben Seite eines Übertragungselements angreifen.
- Antrieb nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Formgedächtnislegierungselement und die Feder auf sich gegenüberliegenden Seiten eines Übertragungselements angreifen.
- Antrieb nach Anspruch 7 oder 8, wobei das Formgedächtnislegierungselement mit dem Übertragungselement fest verbunden ist.
- Antrieb nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Folien eine insbesondere elliptische, kreisförmige oder dreieckige Form aufweisen.
- Antrieb nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Folien durch elektrischen Stromfluss im Inneren ihrer Körper erhitzbar sind.
- Antrieb nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Folien mittels eines aktiven oder passiven Kühlelements kühlbar sind.
- Mikroventil, insbesondere stromlos geschlossenes Mikroventil, mit einem Fluidgehäuse, mindestens einem Ventilsitz, einem dem Ventilsitz gegenüberliegenden Dichtungselement und einem Antrieb nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Formgedächtnislegierungselement mit dem Dichtungselement zusammenwirkt und eine Betätigungskraft auf das Dichtungselement zum Schließen und öffnen des Ventilsitzes mit bzw. gegen eine Druckfederkraft ausübt.
- Mikroventil nach Anspruch 13, wobei zwischen dem Ventilsitz und dem Übertragungselement eine Membran angeordnet ist.
- Mikroventil nach Anspruch 13 oder 14, wobei seine äußeren Abmessungen etwa 5 mm × 5 mm × 5 mm betragen.
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