DE102011105697B4 - Bandstraffer für eine Sicherheitsgurteinrichtung - Google Patents
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Abstract
Bandstraffer für eine Sicherheitsgurteinrichtung mit einer Kraftbegrenzungseinrichtung, umfassend: – ein zu einem Wickelvorrat (12) aufgewickeltes Band (2), welches bei einer Aktivierung des Bandstraffers schlagartig von dem Wickelvorrat (12) abgewickelt wird und dadurch einen Sicherheitsgurt der Sicherheitsgurteinrichtung strafft, und – einen Zylinder (4), in dem ein Kolben (10) verschieblich angeordnet ist, welcher einen in dem Zylinder (4) vorgesehenen, mit einem Druckgas beaufschlagbaren Druckraum (8) verschließt, wobei – das Band (2) mit einem freien Ende (9) an einer Wandung (5) des Zylinders (4) festgelegt ist und in Verlaufsrichtung zu dem Wickelvorrat (12) hin an der Stirnseite (7) des Kolbens (10) anliegt, so dass der Kolben (10) bei einer Druckbeaufschlagung des Druckraumes (8) und einer dadurch bewirkten Antriebsbewegung das an der Stirnseite (7) anliegende Band in den Zylinder (4) einzieht und von dem Wickelvorrat (12) abwickelt, dadurch gekennzeichnet, dass – an der Wandung (5) des Zylinders (4) ein Steg (13) vorgesehen ist, auf dem das freie Ende (9) zur Festlegung reibschlüssig aufgewickelt ist, und – der Kolben (10) vor der Aktivierung des Bandstraffers in einer ersten Position (I) angeordnet ist, in der das freie Ende (9) des Bandes (2) zwischen dem Kolben (10) und der Wandung (5) des Zylinders (4) festgelegt ist, und – der Kolben (10) dazu eingerichtet ist, eine durch die Aktivierung der Kraftbegrenzungseinrichtung bedingte Rückwärtsbewegung bis zu einer zweiten Position (II) auszuführen, in der das freie Ende (9) des Bandes (2) nicht mehr zwischen dem Kolben (10) und der Wandung (5) festgelegt ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Bandstraffer für eine Sicherheitsgurteinrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
- Aus der
DE 10 2008 025 094 B4 ist beispielsweise ein Bandstraffer bekannt, bei dem ein Metallband in einem Wickelvorrat mit mehreren Umschlingungen um einen Fortsatz einer Gurtwelle herum gewickelt ist. Das Metallband ist mit dem freien Ende an einer Wandung eines Zylinders befestigt und kreuzt die Bohrung des Zylinders. Ferner ist in dem Zylinder ein verschiebbarer Kolben vorgesehen, welcher einen durch einen pyrotechnischen Treibsatz mit Druck beaufschlagbaren Druckraum verschließt. Bei einer Zündung des pyrotechnischen Treibsatzes wird in dem Druckraum schlagartig ein sehr hoher Druck aufgebaut, durch den der Kolben zu einer Verschiebebewegung in dem Zylinder angetrieben wird. Dabei fährt der Kolben in das in den Zylinder ragende Metallband. Da das Metallband mit dem freien Ende an der Gehäusewandung festgelegt ist, wird der Wickelvorrat dabei schlagartig von dem Fortsatz abgewickelt und die Gurtwelle mit einer sehr hohen Beschleunigung in Aufwickelrichtung angetrieben. - Aufgrund der Drehbewegung der Gurtwelle in Aufwickelrichtung wird die zum Zeitpunkt des Beginns der Straffbewegung vorhandene Gurtlose aus dem Sicherheitsgurt der Sicherheitsgurteinrichtung herausgezogen, so dass der Sicherheitsgurt anschließend möglichst eng an dem Insassen anliegt.
- Ferner sind moderne Sicherheitsgurteinrichtungen mit einer Kraftbegrenzungseinrichtung versehen, welche im Anschluss an die Straffbewegung eine kraftbegrenzte Auszugsbewegung des Sicherheitsgurtes ermöglicht, durch die die Insassenbelastung gesenkt werden kann. Sofern die Kraftbegrenzungseinrichtung dabei an die Gurtwelle des Gurtaufrollers angekoppelt ist, muss die Gurtwelle während der Aktivierung der Kraftbegrenzungseinrichtung in Auszugsrichtung drehen können, was bei der beschriebenen speziellen Straffeinrichtung nur möglich ist, wenn das Metallband wieder auf den Fortsatz aufgewickelt und der Kolben dabei zurückgeschoben wird.
- Da das Metallband mit dem freien Ende an der Wandung des Zylinders festgelegt ist, ist die mögliche Länge der kraftbegrenzten Auszugsbewegung des Sicherheitsgurtes durch die Länge des Metallbandes begrenzt. Für den Fall, dass das Metallband unter den auf den Sicherheitsgurt wirkenden Auszugskräften mechanisch zerstört wird, oder die Verbindung zu der Wandung gewaltsam aufgehoben wird, wird die Auszugskraft des Sicherheitsgurtes und damit auch die Insassenbelastung wenigstens kurzzeitig nachteilig erhöht.
- Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Bandstraffer für eine Sicherheitsgurteinrichtung zu schaffen, welcher eine sich an die Straffbewegung anschließende kraftbegrenzte Auszugsbewegung möglichst nicht begrenzt und die dabei wirkende Gurtauszugskraft möglichst nicht erhöht.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Bandstraffer mit den Merkmalen des Anspruchs I gelöst. Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind den Unteransprüchen, den Figuren und der zugehörigen Beschreibung zu entnehmen.
- Gemäß dem Grundgedanken der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Kolben vor der Aktivierung des Bandstraffers in einer ersten Position angeordnet ist, in der das freie Ende des Bandes zwischen dem Kolben und der Wandung des Zylinders festgelegt ist, und der Kolben dazu eingerichtet ist, eine durch die Aktivierung der Kraftbegrenzungseinrichtung bedingte Rückwärtsbewegung bis zu einer zweiten Position auszuführen, in der das freie Ende des Bandes nicht mehr zwischen dem Kolben und der Wandung festgelegt ist.
- Durch die vorgeschlagene Lösung wird das freie, an der Wandung des Zylinders festgelegte Ende des Bandes während der Rückwärtsbewegung des Kolbens automatisch beim Erreichen der zweiten Position freigegeben, so dass das Band weiter aufgerollt werden kann und die kraftbegrenzte Gurtauszugsbewegung anschließend ungestört fortgesetzt werden kann. Da das freie Ende des Bandes zwischen dem in der ersten Position befindlichen Kolben und der Wandung zu Beginn der Straffbewegung festgelegt ist, wird dabei in jedem Fall vermieden, dass der Kolben statt den Wickelvorrat abzuwickeln, das freie Ende des Bandes herauszieht. Da der Kolben während der Straffbewegung aus der ersten Position heraus zunächst eine Vorschubbewegung ausführt, während der das freie Ende ständig zwischen dem Kolben und der Wandung festgelegt ist, wird sichergestellt, dass die Bewegung des Kolbens ausschließlich in eine Abwickeldrehung des Wickelvorrats umgewandelt wird. Die zweite Position des Kolbens, in der das freie Ende nicht mehr festgelegt ist, wird dann erst nach dem Vollzug der Rückwärtsbewegung des Kolbens, welche bevorzugt größer als die Hubbewegung des Kolbens während der Straffbewegung ist, erreicht. Der Begriff „festgelegt” ist dabei so zu verstehen, dass das freie Ende nicht von der Wandung abgezogen werden kann. Eine feste Verbindung des freien Endes an der Wandung oder an dem Kolben ist dazu nicht erforderlich.
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erläutert. Dabei zeigen die
-
1 –6 : einen Bandstraffer mit verschiedenen Stellungen des Kolbens und des Bandes während der Straffbewegung und des kraftbegrenzten Gurtauszuges. - In der
1 ist ein erfindungsgemäß ausgebildeter Bandstraffer zu erkennen, welcher an einen Gurtaufroller1 ankoppelbar ist. Der Gurtaufroller1 weist eine nicht zu erkennende Gurtwelle auf, auf der ein nicht dargestellter Sicherheitsgurt einer Sicherheitsgurteinrichtung aufwickelbar ist. - Der Bandstraffer umfasst ein Band
2 und einen Zylinder4 mit einem darin geführten Kolben10 . Der Kolben10 verschließt einen Druckraum8 , welcher wiederum mittels eines strömungstechnisch angeschlossenen Gasgenerators6 mit einem Druckgas beaufschlagbar ist. Das Band2 ist zu einem Wickelvorrat12 aufgewickelt und mit einem freien Ende9 um einen Steg13 in einer Wandung5 des Zylinders4 selbstüberlappend gewickelt. Der Wickelvorrat12 ist auf einem Fortsatz der Gurtwelle oder einem Antriebsrad aufgewickelt, welches sich bei einer Aktivierung des Bandstraffers selbsttätig auf die Gurtwelle aufkuppelt. Das Band2 ist von dem Wickelvorrat12 zu dem freien Ende9 hin durch den Zylinder4 hindurch geführt und liegt an der Stirnseite7 des Kolbens10 an. Der Kolben10 ist in dieser ersten Position I vor der Aktivierung des Bandstraffers lagefixiert, was z. B. dadurch verwirklicht sein kann, indem der Kolben10 durch eine Verengung des Zylinders an der dem Gasgenerator6 zugewandten Seite oder durch geeignete Abstandshalter daran gehindert wird, vollständig in den Zylinder4 eingeschoben zu werden. Durch den derart lagefixierten Kolben10 wird außerdem sichergestellt, dass in jedem Fall ein geringes den Druckraum8 bildendes Volumen in dem Zylinder4 freigehalten wird. Da das Band2 an der Stirnseite7 des Kolbens10 anliegt, wird dabei gleichzeitig verhindert, dass sich der Kolben10 unter Vergrößerung des Druckraumes8 unkontrolliert in den Zylinder4 hinein verschiebt. - Die erste Position I, in der der Kolben
10 vor der Aktivierung des Bandstraffers festgelegt ist, ist dabei so gewählt, dass das freie Ende9 des Bandes2 zwischen dem Kolben10 und der Wandung5 des Zylinders4 angeordnet ist. Aufgrund der Umschlingung des Steges13 und des anliegenden Kolbens10 kann das freie Ende9 des Bandes2 nicht von dem Steg13 abgezogen werden. Bei einer entsprechenden Auslegung des Steges13 und des Umschlingungswinkels einschließlich der überlappenden Lange des freien Endes9 des Bandes2 reicht allein der Reibschluss zur Fixierung des freien Endes9 auf dem Steg13 aus. In jedem Fall reicht der seitlich anliegende Kolben10 , um zu verhindern, dass das freie Ende9 sich ungewollt von der Wandung5 löst. - Wird nun der Bandstraffer durch eine Zündung des Gasgenerators
6 aktiviert, so wird in dem Druckraum8 schlagartig ein sehr hoher Druck erzeugt, der den Kolben10 in die in der2 dargestellte Stellung bewegt. Dabei strafft der Kolben10 das freie Ende9 um den Steg13 , so dass sich der Reibschluss erhöht. Gleichzeitig überfährt der Kolben10 das freie Ende9 seitlich, so dass sich das freie Ende9 nicht lösen kann und während der Straffbewegung ständig zwischen dem Kolben10 und der Wandung5 festgelegt ist. Während der Vorschubbewegung des Kolbens10 wird das Band2 von dem Wickelvorrat12 abgewickelt und treibt dabei die Gurtwelle in Pfeilrichtung A, d. h. in Aufwickelrichtung, an. - Nach der Beendigung der Straffbewegung dreht die Gurtwelle unter Aktivierung einer nicht dargestellten Kraftbegrenzungseinrichtung wieder in Pfeilrichtung B zurück und drückt dabei den Kolben
10 über das Band2 in die in der3 gezeigte zweite Position II. In der gezeigten zweiten Position II gibt der Kolben10 das seitlich angeordnete freie Ende9 des Bandes2 frei, so dass das freie Ende9 aufgrund seiner federelastischen Eigenschaften selbstständig in die in der4 gezeigte Stellung verschwenken kann. Dabei verringert sich automatisch der Umschlingungswinkel des freien Endes9 um den Steg13 . Da das freie Ende9 erkennbar nicht mehr festgelegt ist, und der Reibschluss geringer ist, führt eine weitere Drehbewegung der Gurtwelle in Pfeilrichtung B automatisch zu einem Abziehen des freien Endes9 von dem Steg13 und schließlich zu einem Aufwickeln des freien Endes9 auf dem Wickelvorrat12 , wie in den5 und6 zu erkennen ist. Dabei ist es von besonderem Vorteil, dass das Band2 in der zweiten in den3 bis6 dargestellten Position II des Kolbens10 deutlich geringer an der Stirnseite7 des Kolbens10 umgelenkt wird, als dies in der in der1 dargestellten ersten Position I des Kolbens10 der Fall ist. Diese geringere Umlenkung bewirkt wiederum geringere auf das Band2 wirkende Reibkräfte, so dass die Auszugsbewegung des Bandes erleichtert wird. Zur Rückbewegung des Kolbens10 in die zweite Position II werden dabei die hohen Gurtauszugskräfte während der kraftbegrenzten Vorwärtsverlagerung des Insassen genutzt, wodurch der Kolben10 unter Ausnutzung des Druckraumes8 gegen die Rückwand des Zylinders4 gedrängt wird. Die Rückwand des Zylinders4 dient in diesem Fall gleichzeitig als Anschlag zur Begrenzung der Rückwärtsbewegung des Kolbens10 . Dabei sind die Kräfte zur Rückbewegung des Kolbes10 so groß, dass die Mittel zur Lagefixierung des Kolbens in der ersten Position I vor der Aktivierung des Bandstraffers überwunden werden.
Claims (7)
- Bandstraffer für eine Sicherheitsgurteinrichtung mit einer Kraftbegrenzungseinrichtung, umfassend: – ein zu einem Wickelvorrat (
12 ) aufgewickeltes Band (2 ), welches bei einer Aktivierung des Bandstraffers schlagartig von dem Wickelvorrat (12 ) abgewickelt wird und dadurch einen Sicherheitsgurt der Sicherheitsgurteinrichtung strafft, und – einen Zylinder (4 ), in dem ein Kolben (10 ) verschieblich angeordnet ist, welcher einen in dem Zylinder (4 ) vorgesehenen, mit einem Druckgas beaufschlagbaren Druckraum (8 ) verschließt, wobei – das Band (2 ) mit einem freien Ende (9 ) an einer Wandung (5 ) des Zylinders (4 ) festgelegt ist und in Verlaufsrichtung zu dem Wickelvorrat (12 ) hin an der Stirnseite (7 ) des Kolbens (10 ) anliegt, so dass der Kolben (10 ) bei einer Druckbeaufschlagung des Druckraumes (8 ) und einer dadurch bewirkten Antriebsbewegung das an der Stirnseite (7 ) anliegende Band in den Zylinder (4 ) einzieht und von dem Wickelvorrat (12 ) abwickelt, dadurch gekennzeichnet, dass – an der Wandung (5 ) des Zylinders (4 ) ein Steg (13 ) vorgesehen ist, auf dem das freie Ende (9 ) zur Festlegung reibschlüssig aufgewickelt ist, und – der Kolben (10 ) vor der Aktivierung des Bandstraffers in einer ersten Position (I) angeordnet ist, in der das freie Ende (9 ) des Bandes (2 ) zwischen dem Kolben (10 ) und der Wandung (5 ) des Zylinders (4 ) festgelegt ist, und – der Kolben (10 ) dazu eingerichtet ist, eine durch die Aktivierung der Kraftbegrenzungseinrichtung bedingte Rückwärtsbewegung bis zu einer zweiten Position (II) auszuführen, in der das freie Ende (9 ) des Bandes (2 ) nicht mehr zwischen dem Kolben (10 ) und der Wandung (5 ) festgelegt ist. - Bandstraffer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass – das Band (
2 ) federelastisch ausgebildet ist, und das freie Ende (9 ) des Bandes (2 ) bei einem Bewegen des Kolbens (10 ) in die zweite Position (II) selbsttätig unter Verminderung des Reibschlusses von dem Steg (13 ) abhebt. - Bandstraffer nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass – das freie Ende (
9 ) des Bandes (2 ) selbstüberlappend auf dem Steg (13 ) aufgewickelt ist. - Bandstraffer nach einem der vorangegangenen Ansprüche, da durch gekennzeichnet, dass – das Band (
2 ) an der Stirnseite (7 ) des Kolbens (10 ) stärker umgelenkt wird, wenn sich dieser in der ersten Position (I) befindet. - Bandstraffer nach einem der vorangegangenen Ansprüche, da durch gekennzeichnet, dass – zur Begrenzung der Rückwärtsbewegung des Kolbens (
10 ) ein Anschlag vorgesehen ist. - Bandstraffer nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (
10 ) in der ersten Position (I) lagefixiert ist. - Bandstraffer nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zur Lagefixierung des Kolbens (
10 ) in der zweiten Position (II) vorgesehen sind.
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Citations (3)
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DE10010379A1 (de) * | 1999-03-04 | 2000-09-14 | Nsk Ltd | Sicherheitsgurtsystem |
DE60115579T2 (de) * | 2000-10-31 | 2006-08-17 | Automotive Systems Laboratory Inc., Farmington Hills | Weich-Start-Betätigungskolben |
DE102008025094B4 (de) * | 2008-05-26 | 2010-06-02 | Autoliv Development Ab | Gurtstraffer mit einem Metallband zur Kraftübertragung |
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