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Die vorliegende Erfindung befasst sich einem Außenspiegelset für Fahrzeuge, in die Spiegelblinker eingebaut sind und die für die beiden Anbaulagen am Fahrzeug unterschiedliche technische Auslegung des Blinkers aufweisen.
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Insbesondere befasst sich die Erfindung mit einem Blinker, der für die beiden Anbaulagen dieselbe äußere Form und dasselbe Erscheinungsbild aufweist, wobei mindestens eines der eingesetzten Leuchtmittel sich zwischen den beiden Anbaulagen rechts oder links unterscheidet.
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Hintergrund der Erfindung
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Konventionelle Außenspiegel haben ein Design, das es erlaubt, den Spiegelkopf gegenüber dem Spiegelfuß von Hand oder motorisch in Fahrtrichtung des Fahrzeuges nach hinten abgeklappt werden kann. Zudem lässt sich der Spiegelglasträger im Spiegelkopf in der Regel vom Inneren des Fahrzeuges aus einstellen. Dadurch ist eine einwandfreie Sicht des Fahrers gewährleistet, wodurch eine hohe Verkehrssicherheit erreicht wird. Viele Außenspiegel weisen eine Blinkleuchte auf, die an der in Fahrtrichtung vorderen Seite des Spiegelgehäuses vorgesehen ist. Für neben oder hinter dem Außenspiegel befindliche Verkehrsteilnehmer ist die Blinkleuchte jedoch nicht oder nur ungenügend erkennbar. Daher werden Zusatz-LEDs verwenden, die entgegen der Fahrtrichtung abstrahlen und am äußersten Rand des Außenspiegels im Blinker integriert sind.
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Nach den ECE Regeln soll ein Zusatzblinklicht im Außenspiegel einen Bereich beginnend bei 5° von der Fahrzeuglängsachse bis zu 60° zur Fahrzeuglängsachse 5 in Fahrtgegenrichtung 3 ausleuchten wie in 1 ausgeführt.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl an Lösungen für Blinker im Außenspiegel bekannt. Dabei werden Blinkermodule in das Gehäuse eines Außenspiegels integriert. Diese Blinkermodule enthalten je nach Design Lichtwellenleiter, Reflektoren, Leiterplatten, Linsen und Abdeckscheiben und Leuchtmittel. Die Leuchtmittel sind durch die bekannten Vorteile immer mehr LEDs.
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Aus der
US 7255464 ist eine Vielzahl an möglichen Lösungen zum Aufbau von Blinkermodulen und weiteren Beleuchtungen im Außenspiegel bekannt. Die in den Zeichnungen aufgeführten Ausführungsformen stellen Blinkermodule mit mindestens einer LED dar, wobei Reflektoren und/oder Lichtleiter die Abstahlcharakteristik des Blinkers bestimmen.
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Die Blinkermodule sind dabei stets spiegelsymmetrisch zur Fahrzeuglängsachse für den rechten und den linken Außenspiegel ausgelegt.
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Die spiegelsymmetrische Anordnung ist gewünscht, da das Erscheinungsbild des Gesamtfahrzeugs symmetrisch sein soll.
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Das Problem mit den Spiegelblinkern ist dabei, dass die Außenspiegel wie in 2 angedeutet unter etwas unterschiedlichen Winkeln am Fahrzeug befestigt sind. Das ist der Tatsache geschuldet, dass das gesetzlich vorgegebene Sichtfeld für beide Spiegel erfüllt sein muss.
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Die unterschiedlichen Anbaulagen der Spiegel führen auch zu etwas unterschiedlicher Ausrichtung der Spiegelblinker und somit zu unterschiedlich ausgeleuchteten Bereichen. Kommt jetzt noch dazu, dass die Leuchtmittel im Spiegelblinker aus Kostengründen sehr nah an der zu erzielenden Leuchtdichte liegen, kann es zu Problemen kommen. Die Leuchtdichte des Spiegelblinkers auf der Beifahrerseite, die über den gesetzlich geforderten Raumbereich zu erfüllen ist, ist schwerer zu erreichen.
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Im Stand der Technik wird daher das Blinkermodul auf die zur erzielenden Leuchtdichte der Beifahrerseite ausgelegt.
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DE 816 060 B beschreibt ein Außenspiegelset für Kraftfahrzeuge, bei dem jeder der Außenspiegel ein tellerförmiges Gehäuse aufweist, wobei in dem Gehäuse randseitig eine Lichtöffnung zur Ausbildung einer Blinkerfunktion aufgenommen ist. Das tellerförmige Gehäuse ist außermittig schwenkbar auf einem an der Fahrzeugkarosserie befestigten Spiegelfuß aufnehmbar. Durch Verschwenken des Gehäuses um den Spiegelfuß kann jeweils eine Änderung der Position der Lichtöffnung erreicht werden.
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DE 100 54 315 B4 beschreibt einen Außenspiegel für ein Kraftfahrzeug mit einem Außenspiegelgehäuse, in dessen Rückfläche als Spiegelblinker ausgebildete Leuchtmittel aufgenommen sind. Der Spiegel weist ferner ein im montierten Zustand des Außenspiegels entgegen der Fahrtrichtung abstrahlendes Leuchtmittel auf, das derart platziert ist, dass der Fahrer des Kraftfahrzeugs einen Blinkvorgang erkennen und verifizieren kann.
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Die Erfindung schlägt ein Außenspiegelset mit asymmetrischen Spiegelblinkern vor, wobei die beiden Seiten des Fahrzeugs angepasst ausgeleuchtet werden. Dadurch wird eine zu großzügige Auslegung der Leuchtmittel vermieden und Kosten reduziert.
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Kurze Beschreibung der Erfindung
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Die Erfindung wird in den Figuren dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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1 zeigt den gesetzlich geforderten Bereich der Ausleuchtung
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2 zeigt ein Anbaubeispiel rechter und linker Spiegel
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3 und 4 zeigt einen beispielhaften Spiegelblinker
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5 zeigt ein Außenspiegelset
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6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel
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1 zeigt eine Skizze basierend auf der aktuellen ECE Regel für Spiegelblinker. Dabei ist die Fahrtrichtung mit dem Pfeil 3 angedeutet. Die Fahrzeuglängsachse 5 skizziert das Fahrzeug. Der Abstrahlpunkt 2 befindet sich im Spiegelblinker. Vom Abstrahlpunkt 2 wird ein Bereich 4 ausgeleuchtet, der die angegebenen Winkel mit einer Leuchtdichte von mindestens 0,6 cd ausleuchtet. Man erkennt, dass der geforderte Ausleuchtungsbereich 4 sich entgegen der Fahrtrichtung des Fahrzeuges erstreckt. Die in den aktuellen Spiegelblinkern vorhandenen Blinkermodule weisen zusätzliche Leuchtmittel in Fahrtrichtung auf, die aber lediglich dekorativen Zwecken dienen. In 2 ist ein realistisches Beispiel für Außenspiegelset 1 dargestellt. Ausgehend von einem Linkslenkerfahrzeug weisen die Außenspiegel der Fahrer- und der Beifahrerseite unterschiedliche Anbaulagen auf. Die Anbaulagen der Spiegel werden mit Winkeln in einem dem Fahrzeug zugeordneten Koordinatensystem angegeben. So ist der Kippwinkel des Spiegelglases gegen die Fahrzeuglängsachse 5 fahrerseitig 73° während er beifahrerseitig lediglich 60,3° beträgt. Auch der mit Y bezeichnete Winkel unterscheidet sich, wenn auch nicht so stark, in den beiden Anbaulagen. Das Anbaubespiel zeigt einen konventionellen Außenspiegel bestehend aus einem Spiegelfuß 6 der zur Anbringung an einem Fahrzeug dient, und aus einem Spiegelkopf 7, der gegenüber dem Spiegelfuß drehbar auf einer Achse gelagert ist, wobei die Drehung sowohl mechanisch als auch elektrisch erfolgen kann. Innerhalb des Spiegelkopfes befindet sich das Spiegelglas 8. Gegenüber des Spiegelglases 8 erstreckt sich ein Spiegelblinker 9 entlang der Außenkontur des Spiegelkopfes 7. Der Abstrahlpunkt 2 des Spiegelblinkers 9 befindet sich in diesem Beispiel an der äußeren Spitze des Spiegelkopfes 7. Das Spiegelblinkermodul ist dabei in die Abdeckung des Spiegelkopfes 7 eingebettet. Die Außenkontur des Spiegelblinkers folgt dabei der Kontur des Spiegelkopfes und seiner Abdeckung. Es ist nochmal darauf hinzuweisen, dass der Begriff Spiegelfuß sowohl den aus Metall hergestellten Spiegelfuß selbst sowie die Spiegelfußabdeckungen aus Kunststoff umfasst. Der Begriff Spiegelkopf umfasst einen Spiegelglasträger, ggf. eine Spiegelglasverstellung sowie weitere elektrische Elemente zur Ausleuchtung oder/und Beheizung des Spiegelglases sowie die aus Kunststoff oder aus anderen materialen wie Metallen hergestellten Spiegelkopfabdeckungen. Der Spiegelblinker wird in die Spiegelkopfabdeckung montiert, indem er entweder eingeklipst, eingeschweißt oder eingeklebt wird.
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3 zeigt eine Aufsicht auf einen Spiegelblinker wie er im Stand der Technik verwendet wird. Ein Spiegelblinker besteht im Allgemeinen aus einem Blinkergehäuse, das in 3 nicht dargestellt ist sowie aus einer Lichtscheibe 10 wie sie in 4 von außen sichtbar dargestellt ist. Die Lichtscheibe 10 folgt der Außenkontur der Spiegelkopfabdeckungen. Die Lichtscheibe 10 ist aus transparentem Kunststoffmaterial hergestellt und weist je nach Ausführungsform Lichtleiteigenschaften auf. Ist die Lichtscheibe als Lichtleiter ausgebildet weist sie im Allgemeinen eine größere Dicke auf, um die Ein- und Auskopplung sicher zu gewährleisten. Die Lichtscheibe 10 zeigt in dieser Ausführungsform einen zentralen Lichtleiter, der im Bereich 11 von außen sichtbar ist. Die Schraffur ist lediglich für die Darstellung des sichtbaren Bereiches eingezeichnet. Der sichtbare Bereich 11 der Lichtscheibe 10 erstreckt sich von einem Einkoppelpunkt 12 bis zu einem Auskoppelpunkt 2, der in diesem Ausführungsbeispiel einen Auskoppelfläche ist. Zusätzlich ist ein Rand 14 entlang des sichtbaren Bereichs 11 zu erkennen. Am Rand direkt angespritzt befinden sich Befestigungsmittel 13 mit der die Lichtscheibe am Blinkergehäuse sowie im Gehäuse des Spiegelkopfes befestigt werden kann. Im Stand der Technik sind die Lichteinkoppelstellen 12, sowie Geometrien, das Design und die optische Auslegung aller Optikelemente für beide Anbaulagen des Spiegelblinkers identisch und lediglich gespiegelt.
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Die Erfindung verwendet in einer ersten Ausführungsform unterschiedliche Einkoppelstrukturen für unterschiedliche Seiten. Der fahrerseitige Spiegelblinker weist eine Einkoppelstelle 12 auf. Der beifahrerseitige Spiegelblinker dagegen weist in diesem Beispiel zwei Einkoppelstellen 12 und 12' auf, so dass das Licht einer zweiten LED in den Lichtleiter einkoppelt. Mit der unterschiedlichen Ausstattung mit Leuchtmitteln ist es somit möglich den Spiegelbildblinker auf beiden Seiten des Fahrzeuges optimal an die gesetzlichen Forderungen anzupassen und dabei kostengünstige LEDs zu verwenden, die gerade die geforderte Leistung erbringen. In 3 wird dabei das Licht der unterschiedlichen Lichtquellen in eine Lichtleiterstruktur der Lichtscheibe 10 eingekoppelt.
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4 zeigt eine alternative Ausführungsform, in der die Lichtleiterstruktur so gestaltet ist, dass Bereiche geschaffen werden, die je nach eingekoppeltem Licht zusätzlich ausgeleuchtet werden können. Die Lichtscheibe 10 in 4 weist eine Lichtleiterteilung 15 ungefähr in der Mitte des sichtbaren Bereiches auf. Dadurch wird der vom Lichtleiter sichtbare Bereich in zwei Bereiche 11 und 11' aufgeteilt. Da es sich bei dem Blinker in 4 um einen fahrerseitigen Blinker für ein links gesteuertes Fahrzeug handelt würde lediglich der Bereich 11 mit der Abstrahlfläche 2 von einer Lichtquelle ausgeleuchtet. Spiegelbildlich auf der Beifahrerseite würde der Blinker von einer zusätzlichen Lichtquelle im oberen Bereich mit Leistung versorgt werden und der Lichtleiter im Bereich 11' bis zur Abstrahlfläche 2' ausgeleuchtet. Auf diese Weise würde wesentlich stärkere Lichtausbeute an der Abstrahlfläche 2 und 2' erzeugt. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform, die den Gedanken der asymmetrischen Spiegelblinkerausleuchtung weiterführt. Die beispielhaft dargestellten Außenspiegel bilden ein Außenspiegelset 1, das wiederum aus Spiegelfuß 6 und Spiegelkopf 7 besteht. Im Spiegelkopf 7 befindet sich jeweils ein Spiegelblinker, der aber nur durch kreisförmige Öffnungen 16 von außen sichtbar wird. Durch die Anordnung der Leuchtmittel des Spiegelblinkers ist es dabei möglich nicht alle Öffnungen gleichmäßig auszuleuchten, sondern nur die in diesem Beispiel dunkel hinterlegten Öffnungen mit Licht zu versorgen. Der Anblick von außen zeigt ein durchaus symmetrisches Erscheinungsbild obwohl die Lichtleistungen der beiden Seiten bei Betätigung des Blinkers durchaus unterschiedlich ausgelegt sind. Besonders im Abstrahlbereich 2 sind fahrerseitig lediglich 2 Öffnungen beleuchtet während beifahrerseitig hier 3 Öffnungen zur Lichtausbeute beitragen. Um einen solchen Blinker aufzubauen sind unterschiedliche Blinkermodullösungen denkbar wie beispielsweise eine Lichtleiterlösung deren einzelne Lichtleiter dendritisch an die Öffnungen ankoppeln. Weiterhin wäre aber auch eine direkte Ausleuchtung der Öffnungen 16 mit LEDs, die mit einem Linsendom überspritzt sind und in die Öffnungen eingeführt werden, denkbar. 6 zeigt eine Ausführungsform in der ein Lichtleiter in Richtung des Abstrahlpunkes 2 aufgefächert dargestellt ist. Die Lichtleiterbereiche können von unterschiedlichen Lichtquellen gespeist und je nach Anforderungen ausgeleuchtet oder eben nicht ausgeleuchtet werden.
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Auch unterschiedliche Auslegung der Auskopplungsstrukturen, unterschiedliche Dicken der Lichtleiter, also ganz allgemein unterschiedliche Optikelemente führen zu der individuellen Anpassung der Blinker in den Außenspiegeln.
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Die Erfindung ist nicht auf die gezeigte Ausführungsformen limitiert. Die Idee asymmetrische Außenspiegel 6 mit asymmetrischen Spiegelblinkern 6 einzusetzen kann dabei mit jeder einem Fachmann zugänglichen Methode realisiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Außenspiegelset
- 2
- Abstrahlpunkt/Fläche
- 3
- Fahrtrichtung
- 4
- Gesetzlich auszuleuchtender Bereich
- 5
- Fahrzeuglängsachse
- 6
- Spiegelfuß
- 7
- Spiegelkopf
- 8
- Spiegelglas
- 9
- Spiegelblinker
- 10
- Lichtscheibe
- 11
- Sichtbarer Bereich
- 12
- Einkoppelpunkt
- 13
- Befestigungsmittel
- 14
- Rand Lichtscheibe
- 15
- Lichtleiterteilung
- 16
- Öffnung im Spiegelkopf