DE102011102129A1 - Elektromagnetische Betätigungsvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Eine Elektromagnetische Betätigungsvorrichtung, insbesondere für Ventileinrichtungen wie Pneumatikventile, mit einer innerhalb eines Gehäuses (1) befindlichen Stromspuleneinrichtung (5), die einen Ankerraum (9) für einen darin bewegbaren Anker (41) umgibt, und mit einem Polkern (11), dessen dem Anker (41) zugewandter Polfläche (21) ein magnetisch nicht leitendes Zwischenelement (23) zur Vermeidung eines beispielsweise durch Remanenz verursachten Anklebens des Ankers (41) an die Polfläche (21) zugeordnet ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenelement (23) aus Kunststoff an die Polfläche (21) des Polkerns (11) angespritzt ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine elektromagnetische Betätigungsvorrichtung, insbesondere für Ventileinrichtungen wie Pneumatikventile, mit einer innerhalb eines Gehäuses befindlichen Stromspuleneinrichtung, die einen Ankerraum für einen darin bewegbaren Anker umgibt, und mit einem Polkern, dessen dem Anker zugewandter Polfläche ein magnetisch nicht leitendes Zwischenelement zur Vermeidung eines beispielsweise durch Remanenz verursachten Anklebens des Ankers an die Polfläche zugeordnet ist.
- Betätigungsvorrichtungen dieser Art sind Stand der Technik. Wenn derartige Vorrichtungen so betrieben werden, dass bei Bestromen der Spuleneinrichtung der Anker gegen eine Rückstellkraft an den Polkern angezogen wird und dabei an der Polfläche anschlägt, besteht die Gefahr, dass bei Beendigung der Bestromung der Anker an der Polfläche anklebt, dadurch in seiner vorigen Schaltposition verbleibt und eine Fehlfunktion verursacht wird. Dem durch eine Erhöhung der Rückstellkraft abzuhelfen, wäre energetisch und mechanisch nachteilig. Als bessere Möglichkeit kommt daher im Stand der Technik am Polkern ein Zwischenelement in Form einer Antiklebscheibe zum Einsatz, die an der Polfläche des Polkerns fixiert ist. Üblicherweise kommt hierfür ein die Antiklebscheibe durchgreifender, im Polkern verankerter Fixierbolzen zum Einsatz. Bei Vorrichtungen, bei denen zur Erzeugung der Rückstellkraft eine Druckfeder vorgesehen ist, die sich an einer inneren Federaufnahme des Ankers und an der Antiklebscheibe abstützt, kann der Fixierbolzen mit einem über die Antiklebscheibe axial vorstehenden, zentral gelegenen Bolzenende einen Zentrierdorn für die Druckfeder bilden.
- Mit den bekannten Lösungen ist zwar die Gefahr des Anklebens zuverlässig vermeidbar, die Herstellung der Betätigungsvorrichtung gestaltet sich jedoch insofern kostenintensiv, als besondere Bauteile für Scheibe und Fixierbolzen bereitgestellt werden müssen, Montagekosten für das Fügeverfahren für die Anbringung des Bolzens im Polkern anfallen und entsprechende Materialkosten entstehen.
- Im Hinblick hierauf stellt sich die Erfindung die Aufgabe, eine elektromagnetische Betätigungsvorrichtung zur Verfügung zu stellen, die sich bei Beibehaltung der die Sicherheit gegen ein Kleben betreffenden Vorteile der bekannten Lösung durch vergleichsweise geringere Fertigungskosten auszeichnet.
- Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe durch eine elektromagnetische Betätigungsvorrichtung gelöst, die die Merkmale des Patentanspruches 1 in seiner Gesamtheit aufweist.
- Eine wesentliche Besonderheit der Erfindung besteht demgemäß darin, dass das als Antiklebscheibe dienende Zwischenelement aus Kunststoff an die Polfläche des Polkerns angespritzt ist. Die Herstellung und Montage eines Fixierbolzens für die Befestigung der Antiklebscheibe am Polkern kommen somit in Wegfall, was eine rationelle und kostengünstige Fertigung ermöglicht.
- Mit besonderem Vorteil kann die Anordnung hierbei so getroffen sein, dass der Polkern einen Durchgang aufweist, durch den hindurch das Zwischenelement an die Polfläche des Polkerns angespritzt ist.
- Die Fertigung gestaltet sich besonders rationell und kostengünstig, wenn das Zwischenelement aus dem Kunststoff des Gehäuses als mit diesem einstückiges Bauteil gebildet ist.
- Mit besonderem Vorteil kann die Anordnung so getroffen sein, dass der Durchgang im Polkern in Axialrichtung des Ankerraumes verläuft, wobei im Durchgang beim Spritzvorgang ein Kunststoffstiel entsteht, mit einer als Fortsatz des Kunststoffstieles an der Polfläche anliegenden Antiklebscheibe. Diese ist vorzugsweise an der Polfläche kreisrund und konzentrisch zu dem Stiel angeordnet, der im im Polkern koaxial verlaufenden Durchgang gebildet ist.
- Bei besonders vorteilhaften Ausführungsbeispielen weist die Polfläche an ihrem Rand eine axial vorstehende Ringrippe auf, die für die Antiklebscheibe eine Randeinfassung bildet.
- Wenn hierbei die Anordnung so getroffen ist, dass die Ringrippe eine einen Hinterschnitt bildende, innere radiale Erweiterung aufweist, wird in besonders vorteilhafter Weise ein Verformen der angespritzten Antiklebscheibe durch Schwindung beim Umspritzen vermieden. Darüber hinaus ist ein besonders guter Halt bei wiederholtem Anschlagen des Ankers, das im Betrieb millionenfach erfolgen kann, gewährleistet.
- In besonders vorteilhafter Weise kann an der Antiklebscheibe ein zur Achse des Ankerraums koaxial vorstehender Zentrierdorn gebildet sein. Somit ist auch die Zentrierung für eine interne Druckfeder in mit der Antiklebscheibe einstückiger Bauweise verwirklicht.
- Mit besonderem Vorteil kann für Gehäuse und Antiklebscheibe ein hochtemperaturfestes Kunststoffmaterial zum Einsatz kommen, beispielsweise PA6, wobei ein solches Material mit einer Verstärkung versehen sein kann, beispielsweise mit Glasfasermaterial. Bei Benutzung solcher Materialien sind Funktionssicherheit der angespritzten Antiklebscheibe sowie der Federzentrierung bei einem Betrieb bei hohen Temperaturen sowie ein gutes Langzeitverhalten gewährleistet.
- Nachstehend ist die Erfindung anhand der Zeichnung im Einzelnen erläutert.
- Es zeigen:
-
1 einen schematisch vereinfacht gezeichneten Längsschnitt einer elektromagnetischen Betätigungsvorrichtung gemäß dem Stand der Technik, wobei der zugehörige Magnetanker nicht eingezeichnet ist; -
2 einen entsprechenden Längsschnitt eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung, ebenfalls ohne im Ankerraum befindlichem Magnetanker; -
3 einen gegenüber2 vergrößert gezeichneten Teillängsschnitt lediglich des in2 mitIII bezeichneten Bezirks, und -
4 einen der2 entsprechenden Längsschnitt, jedoch mit im Ankerraum befindlichem Magnetanker. - Die in
1 gezeigte elektromagnetische Betätigungsvorrichtung des Standes der Technik weist ein Kunststoffgehäuse1 auf, das bis auf das in1 untere Ende3 geschlossen ist. An diesem offenen Ende3 ist das Gehäuse1 mit einer durch Schaltbewegungen des Magnetankers, der in1 nicht eingezeichnet ist, betätigbaren Einrichtung verbunden, beispielsweise einem nicht dargestellten Pneumatikventil, etwa in Form eines Schub-Umluftventils. Inder bei derartigen Vorrichtungen üblichen Weise umgibt das Gehäuse1 eine Stromspuleneinrichtung5 , deren Spulenkörper7 einen Ankerraum9 für den darin axial beweglichen, nicht dargestellten Magnetanker umgibt. Zusammen mit einem am geschlossenen Ende des Ankerraums9 befindlichen Polkern11 , einer oberen Polplatte13 , einer unteren Polplatte15 sowie mit den Magnetfluss zwischen den Polplatten13 ,15 bewirkenden Magnetmantelteilen17 bildet die Stromspuleneinrichtung5 ein elektromagnetisches System, das bei Bestromen über eine am Gehäuse1 seitlich angeformte Anschlusssteckereinrichtung19 eine den (nicht gezeigten) Anker an den Polkern11 anziehende Magnetkraft erzeugt. - Wenn derartige Betätigungsvorrichtungen ohne Hubbegrenzung der Einfahrbewegung des Ankers betrieben werden, schlägt der Anker bei den Schaltvorgängen an der Polfläche
21 des Polkerns11 an. Für die sichere Funktion der Vorrichtung ist es ausschlaggebend, dass sich der Anker bei Beendigung der Bestromung unter Einfluss einer an ihm wirkenden Rückstellkraft sicher von der Polfläche21 abhebt. Um die Gefahr eines Anhaftens oder Anklebens an die Polfläche21 zu vermeiden, beispielsweise aufgrund von magnetischer Remanenz, sieht der Stand der Technik das Anbringen einer Antiklebscheibe23 aus einem magnetisch nicht leitenden Material an der Polfläche21 vor. Dabei kann es sich beispielsweise um eine Scheibe aus Aluminium oder Kunststoff handeln. Das Anbringen der Antiklebscheibe23 erfolgt beim Stand der Technik mittels eines die Scheibe23 durchgreifenden, im Polkern11 sitzenden Fixierbolzens25 , der am äußeren Ende einen in den Ankerraum9 koaxial vorstehenden Zentrierdorn27 bildet. Dieser bildet eine zentrierende Aufnahme für eine die Rückstellkraft am (nicht gezeigten) Anker erzeugende Druckfeder, die ebenfalls nicht eingezeichnet ist. - Die
2 bis4 zeigen ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung dieser Gattung, wobei für übereinstimmende Bauelemente die gleichen Bezugszahlen wie in1 benutzt sind. Die Besonderheit demgegenüber besteht in der Ausbildung und Anbringung der Antiklebscheibe23 an der Polfläche21 des Polkerns11 . Dieser weist einen zur Längsachse29 des Ankerraums9 koaxialen Durchgang31 auf, der es ermöglicht, die Antiklebscheibe23 beim Spritzvorgang des Gehäuses1 aus dessen Kunststoffmaterial an die Polfläche21 anzuspritzen, wobei die Antiklebscheibe23 in Form einer Ringscheibe den im Durchgang31 gebildeten Kunststoffstiel33 umgibt. Dabei wird auch ein aus der Scheibe23 koaxial vorspringender Zentrierdorn27 für eine nicht dargestellte Druckfeder gebildet. Wie am deutlichsten aus3 zu ersehen ist, weist der Polkern11 im Bereich der Polfläche21 eine Randeinfassung für den Umfangsrand der Scheibe23 in Form einer axial vorstehenden Ringrippe35 auf. An der Innenseite der Ringrippe35 befindet sich eine radiale Erweiterung37 , die für den Umfangsrand der angespritzten Antiklebscheibe23 einen Hinterschnitt bildet, so dass diese mit dem Polkern11 einen verzahnten Verbund bildet. Dabei ist die Antiklebscheibe23 so geformt, dass sie mit ihrer für die Anlage des Ankers41 (4 ) vorgesehenen, ebenen Anlagefläche39 über die Ringrippe35 axial geringfügig vorsteht, so dass der Anker41 mit dem Polkern11 nicht zur unmittelbaren Berührung kommt. - In
4 ist der der Vorrichtung zugehörige Anker41 eingezeichnet. Dieser weist eine zur Achse29 konzentrische innere Federkammer43 (wobei die zugeordnete Druckfeder nicht dargestellt ist) auf, sowie einen dem Druckausgleich dienenden, achsparallel durchgehenden Kanal45 . In4 ist der Anker41 in der bei bestromter Spuleneinrichtung5 eingenommenen Endlage dargestellt. Wie ersichtlich, liegt der Anker41 dabei lediglich an der Anlagefläche39 der Antiklebscheibe23 , also ohne unmittelbare Berührung des Polkerns11 , an. - Für das Kunststoffgehäuse
1 und die damit einstückige Antiklebscheibe23 eignet sich in besonderer Weise ein hochtemperaturfestes Kunststoffmaterial wie PA6, vorzugsweise mit einer darin enthaltenen Verstärkung, etwa einem Glasfasermaterial.
Claims (10)
- Elektromagnetische Betätigungsvorrichtung, insbesondere für Ventileinrichtungen wie Pneumatikventile, mit einer innerhalb eines Gehäuses (
1 ) befindlichen Stromspuleneinrichtung (5 ), die einen Ankerraum (9 ) für einen darin bewegbaren Anker (41 ) umgibt, und mit einem Polkern (11 ), dessen dem Anker (41 ) zugewandter Polfläche (21 ) ein magnetisch nicht leitendes Zwischenelement (23 ) zur Vermeidung eines beispielsweise durch Remanenz verursachten Anklebens des Ankers (41 ) an die Polfläche (21 ) zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenelement (23 ) aus Kunststoff an die Polfläche (21 ) des Polkerns (11 ) angespritzt ist. - Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Polkern (
11 ) einen Durchgang (31 ) aufweist, durch den hindurch das Zwischenelement (23 ) an die Polfläche (21 ) des Polkerns (11 ) angespritzt ist. - Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenelement (
23 ) aus dem Kunststoff des Gehäuses (1 ) als mit diesem einstückiges Bauteil gebildet ist. - Betätigungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchgang (
21 ) im Polkern (11 ) in Axialrichtung des Ankerraumes (9 ) verläuft und dass das Zwischenelement in Form einer an der Polfläche (21 ) anliegendem Antiklebscheibe (23 ) als Fortsatz des sich von der Gehäuseaußenseite durch den Durchgang (31 ) erstreckenden Kunststoffstieles (33 ) ausgebildet ist. - Betätigungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antiklebscheibe (
23 ) an der Polfläche (21 kreisrund und konzentrisch zu dem Stiel (33 ) angeordnet ist, der in dem im Polkern (11 ) koaxial verlaufenden Durchgang (31 ) gebildet ist. - Betätigungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Polfläche (
21 ) an ihrem Rand eine axial vorstehende Ringrippe (35 ) aufweist, die für die Antiklebscheibe (23 ) eine Randeinfassung bildet. - Betätigungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringrippe (
35 ) eine einen Hinterschnitt bildende, innere radiale Erweiterung (37 ) aufweist. - Betätigungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die die Anlagefläche (
39 ) für den Anker (41 ) bildende Fläche der Antiklebscheibe (23 ) axial über die Ringrippe (35 ) vorsteht. - Betätigungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Antiklebscheibe (
23 ) ein zur Achse (29 ) des Ankerraums (9 ) koaxial vorstehender Zentrierdorn (27 ) gebildet ist. - Betätigungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für Gehäuse (
1 ) und Antiklebscheibe (23 ) ein hochtemperaturfestes Kunststoffmaterial wie PA6, vorzugsweise mit darin enthaltenem Glasfasermaterial, vorgesehen ist.
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