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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Binden von Dämpfen aus einem Kraftstofftank nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
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Beim Betrieb von Kraftfahrzeugen, bei denen flüchtige Kraftstoffe zum Betreiben ihrer Brennkraftmaschinen eingesetzt werden, ist es zukünftig erforderlich, die Verdunstungs- und die Betankungsemissionen je nach den gegebenen Marktanforderungen und gesetzlichen Vorschriften zuverlässig zu regeln.
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In einer Ausführungsform, welche ein verbessertes Testverfahren des Systems erlaubt, ist zum Beispiel eine Trennung der Speicher für die Betankungsemissionen und für die Verdunstungsemissionen vorgesehen. Ein solches Tanksystem ist beispielhaft in der
US 5 111 795 A offenbart. Bei diesem herkömmlichen Tanksystem mit Tankentlüftung sind an dem Kraftstofftank zwei Entlüftungsleitungen für die Betankungsemissionen ORVR (Onboard Refuling Vapor Recovery) bzw. die Verdunstungsemissionen EVAP (Evaporative Emission) vorgesehen, die an einem Mehrwegeventil zusammengeführt werden, von dem zwei weitere Leitungen zu einer ersten Speicheranordnung bzw. einer zweiten Speicheranordnung zum Adsorbieren von Kohlenwasserstoffen aus den flüchtigen Kraftstoffdämpfen führen. Je nach Betriebssituation wird das Mehrwegeventil so gesteuert, dass die Betankungsemissionen dem einen Speicher zugeleitet werden oder die Verdunstungsemissionen dem anderen Speicher zugeleitet werden. Beide Speicheranordnungen sind über getrennte Spülleitungen mit einem Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine verbunden.
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Beim Betrieb von Kraftfahrzeugen, bei denen flüchtige Kraftstoffe zum Betreiben ihrer Brennkraftmaschinen eingesetzt werden, ist es ferner zukünftig erforderlich, das Tanksystem des Kraftfahrzeugs regelmäßig mit Bordmitteln auf Leckagen zu prüfen (Onboard-Diagnose, OBD). Dabei müssen die Kontrolleinrichtungen in der Lage sein, selbst Leckagen in einer Größenordnung von 0,5 mm Durchmesser zuverlässig zu erkennen. Dabei wird in neuen gesetzlichen Bestimmungen, insbesondere in den U.S.A., zumindest bei speziellen Kraftfahrzeugtypen wie beispielsweise Hybridfahrzeugen eine getrennte Dichtheitsprüfung in verschiedenen Teilräumen des Tanksystems gefordert.
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Ein Tanksystem mit einem derartigen Aufbau mit zwei Speicherbereichen, nämlich einem Speicherbereich zur Aufnahme von Kraftstoffdämpfen bei der Betankung des Kraftstofftanks und einem Speicherbereich zur Aufnahme von Kraftstoffdämpfen im regulären Betrieb des Fahrzeugs, ist auch aus der
DE 10 2009 040 680 A1 bekannt. Dieses System beschreibt den exakten Aufbau eines derartigen Tanksystems, wie es für die Verwendung beispielsweise in den U.S.A. vorgeschrieben ist. In Ländern, in denen die Tankemissionen durch die Zopfpistolen während des Tankens abgesaugt werden, ist die Verwendung des zweiten Speicherbereichs nicht notwendig. Auf diesen kann daher verzichtet werden. Alles in allem entsteht so trotz der in der genannten Schrift beschriebenen Integration der Bauteile ein vergleichsweise aufwändiges System, welches länderspezifisch unterschiedliche Komponenten aufweist und daher jeweils mit vergleichsweise geringen Stückzahlen produziert werden muss. Dies stellt einen erheblichen Nachteil dar.
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Die
DE 10 2009 036 265 A1 offenbart ein ebensolches Tanksystem, dass eine spezielle Dichtheitsprüfung in verschiedenen Teilräumen des Tanksystems ermöglicht.
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Im Bereich der Kraftfahrzeugtechnik besteht ferner prinzipiell der Wunsch bzw. die Notwendigkeit, möglichst kompakte und bauraumsparende Konstruktionen einzusetzen. Dies gilt natürlich auch für das Tanksystem eines Kraftfahrzeugs.
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Die Aufgabe der hier vorliegenden Erfindung liegt nun darin, die oben genannten Nachteile zu vermeiden und eine Vorrichtung zum Binden von Dämpfen aus einem Kraftstofftank zu schaffen, welche modularisiert mit weitgehend standardisierten Komponenten so hergestellt werden kann, dass diese einfach und effizient an länderspezifische Gegebenheiten anpassbar ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den restlichen hiervon abhängigen Unteransprüchen.
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Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass das Speicherelement einen Speicherbereich oder zwei Speicherbereiche aufweist, um so eine länderspezifische Anpassung mit EVAP oder EVAP und ORVR realisieren zu können. Das Speicherelement ist durch den einen unabhängig von der Anzahl der Speicherbereiche identisch ausgebildeten Deckel verschlossen, welcher jeweils wenigstens zwei Ventileinrichtungen mit Ventilkörper und Ventilsitz aufweist. Der Deckel weist dabei die Ventilsitze zur beweglichen Aufnahme der Ventilkörper jeweils integriert und unabhängig von der länderspezifischen Ausgestaltung des Gesamtaufbaus identisch auf. Dies ermöglicht die Verwendung eines einzigen Deckels für alle Bauformen der Vorrichtung und ermöglicht so in der Art eines modularen Baukastens eine deutliche Vergrößerung der Stückzahl und damit eine erhebliche Kostenreduktion sowohl des Deckels selbst auch der Anschlusselemente, welche mit den Ventileinrichtungen des Deckels beispielsweise zum Anschluss der Vorrichtung an die Umgebung und an den Tank verbunden sind.
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Die in den Deckel eingesetzten Ventilkörper können dabei jeweils landerspezifisch ausgebildet sein, sodass diese eine Anzahl von Steueröffnungen aufweisen, die im Inneren der Ventilkörper miteinander verbunden ist, welche um die Zahl 1 größer ist als die Anzahl der Speicherbereiche. Somit lässt sich bei identisch aufgebautem Deckel durch die Wahl der Ventilkörper einfach und effizient die länderspezifische Ausgestaltung des Deckels realisieren.
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Alternativ dazu ist es selbstverständlich auch möglich, sowohl den Deckel mit den Ventilsitzen als auch die Ventilkörper immer und in allen länderspezifischen Varianten identisch, mit der maximalen Anzahl an Steueröffnungen, auszugestalten.
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In einer besonders günstigen Weiterbildung hiervon ist es dabei vorgesehen, dass die Öffnung der ersten Ventileinrichtung mit dem Tank, dem ersten Speicherbereich, sofern vorhanden dem zweiten Speicherbereich oder, sofern dieser nicht vorhanden ist, mit dem ersten Speicherbereich oder einem funktionslosen Bereich des Speicherelements verbunden ist. Vergleichbares kann dabei auch für die zweite Ventileinrichtung gelten, welche die Verbindung mit der Umgebung realisiert. Der Aufbau erlaubt es, den Deckel mit einem Speicherelement einzusetzen, welches nur einen Speicherbereich aufweist. Dieser Speicherbereich kann dann beispielsweise in der Abmessung ideal zu dem Deckel passen und die gesamte Fläche des Speicherelements ausfüllen. Dann kommt es zu einer Verbindung des ersten Speicherbereichs je nach Ausgestaltung der Ventilkörper über eine oder zwei der Öffnungen. In einer alternativen Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass das Speicherelement zwei nebeneinander angeordnete Speicherbereiche aufweist, welche mit jeweils einer der Steueröffnungen der Ventileinrichtung zusammenwirken. Dann ist ein gezieltes Schalten der Verbindung zu dem ersten, dem zweiten oder beiden Speicherbereichen möglich. Der Aufbau kann länderspezifisch dahingehend verändert werden, dass der zweite Speicherbereich nicht mit einem Speichermedium gefüllt ist und so als funktionsloser Bereich innerhalb des Speicherelements verbleibt.
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Neben dem beschriebenen Aufbau des Deckels kann dieser selbstverständlich weitere Funktionselemente, beispielsweise Anschlüsse zum Absaugen der Kraftstoffdämpfe in den Bereich einer Brennkraftmaschine oder einer andersartigen Verbrennungseinrichtung, aufweisen, sowie Sicherheitseinrichtungen wie Überdruckventile oder dergleichen. Da diese typischerweise nicht länderspezifisch ausgebildet sind und sowohl bei der Verwendung eines Speicherbereichs als auch bei der Verwendung von zwei Speicherbereichen entsprechend vorhanden sind, sind sie für die Beschreibung der hier vorliegenden Erfindung jedoch nicht werter relevant. Sie können jedoch ebenfalls jeweils für alle Bauformen identisch in den Deckel integriert werden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus den restlichen abhängigen Ansprüchen und werden anhand des Ausführungsbeispiels deutlich, welches nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben wird.
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Dabei zeigen:
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1 ein Tanksystem zur Veranschaulichung des grundsätzlichen Aufbaus einer Vorrichtung gemäß der Erfindung in einem Tanksystem;
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2 eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung anhand einer Prinzipdarstellung;
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3 eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung anhand einer Prinzipdarstellung;
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4 eine erste mögliche Ausführungsform der Ventilsitze in zwei länderspezifischen Ausgestaltungen; und
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5 eine zweite mögliche Ausführungsform der Ventilsitze in zwei länderspezifischen Ausgestaltungen.
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Bezug nehmend auf 1 wird nun zunächst der grundsätzliche Aufbau einer Vorrichtung 60 gemäß der vorliegenden Erfindung am Beispiel eines Tanksystems für ein Kraftfahrzeug näher erläutert. Es wird darauf hingewiesen, dass die Erfindung in gleicher Weise auch bei Tanksystemen anderer Anwendungen einsetzbar ist.
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Das Tanksystem des Kraftfahrzeugs enthält einen Kraftstofftank bzw. Tank 20 zum Aufnehmen eines flüchtigen Kraftstoffes (Benzin, Diesel, etc.). Der Kraftstoff kann über einen Einfüllstutzen 22 in den Tank 20 eingefüllt werden, der mit einem Tankdeckel 24 verschließbar ist. Ein Tankdeckelsensor (nicht dargestellt) erfasst, ob der Tankdeckel 24 geöffnet oder geschlossen ist.
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Der Kraftstoff wird aus dem Tank 20 mittels einer oder mehrerer Kraftstoffpumpen 26 über eine Kraftstoffzufuhrleitung wenigstens einem Einspritzventil zugeführt. Diese Einspritzventile münden in bekannter Weise zum Beispiel stromab einer Drosselklappe in einen Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine. Je nach Art der Brennkraftmaschine können die Einspritzventile aber auch an anderer Stelle in den Ansaugtrakt oder direkt in die Brennkraftmaschine münden. Auch muss die Kraftstoffzufuhrleitung den Kraftstoff aus dem Tank 20 nicht notwendigerweise einem Einspritzventil zuführen. Je nach Art der Brennkraftmaschine und nach Art des Kraftstoffes sind hier ebenfalls andere Anzahlen, Varianten und Anordnungen denkbar.
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Der Tank 20 ist ferner mit einer Entlüftungsleitung 28 versehen, durch welche die während eines Betankungsvorganges des Tanks 20 oder während eines Normalbetriebs der Brennkraftmaschine entstehenden Kraftstoffdämpfe aus dem Tank 20 abgeführt werden können. Diese Entlüftungsleitung 28 verzweigt in eine erste Entlüftungszweigleitung 30 und eine zweite Entlüftungsrweigleitung 32. Die Entlüftungsleitung 28 und die erste Entlüftungszweigleitung 30 bilden die erste Entlüftungsleitung und die Entlüftungsleitung 28 und die zweite Entlüftungszweigleitung 32 bilden die zweite Entlüftungsleitung.
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Die erste Entlüftungsleitung 28, 30 führt zu einem ersten Speicher 34, in dem die Kraftstoffdämpfe, genauer die Kohlenwasserstoffe in den flüchtigen Kraftstoffdämpfen, aus dem Tank 20 zumindest zeitweise gebunden werden. Der erste Speicher 34 kann zum Beispiel als ein oder mehrere Aktivkohlebehälter zum reversiblen Binden der flüchtigen Kohlenwasserstoffe ausgestaltet sein. Dieser erste Speicher 34 dient dem Aufnehmen der Verdunstungsemissionen des Kraftstoffes (EVAP) während des Betriebs der Brennkraftmaschine.
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In der ersten Entlüftungszweigleitung 30 ist ein erstes Tankabsperrventil 36 angeordnet. Dieses erste Tankabsperrventil 36 ist in dem Beispiel von 1 aus zwei Ventilelementen 1 und 2 aufgebaut. Außerdem ist das erste Tankabsperrventil 36 vorzugsweise ein im stromlosen Zustand geschlossenes Ventil, sodass kein schleichender Eintrag von Verdunstungsemissionen in den ersten Speicher 34 stattfinden kann. Dies wäre insbesondere dann von Nachteil, wenn der erste Speicher 34 keine Aufnahmekapazität mehr besitzt und es deshalb zum Beispiel zu einem Durchbruch des oder der Aktivkohlebehälter kommen könnte. Zudem kann damit der Tank unter moderatem Druck gehalten werden.
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Der erste Speicher 34 ist über eine erste Belüftungsleitung 37 mit der Atmosphäre verbunden. In bzw. an dieser ersten Belüftungsleitung 37 ist ein erstes Belüftungsventil 38 vorgesehen, das in dem Beispiel von 1 die drei Ventilelemente 4, 5 und 6 umfasst.
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Weiter ist der erste Speicher 34 auf seiner stromabwärtigen Seite über eine erste Spülzweigleitung 40 und eine Spülleitung 42 stromab der Drosselklappe mit dem Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine verbunden. In bzw. an dieser Spülleitung 42 ist ein erstes Regenerierventil 44 angeordnet, das in dem Beispiel von 1 nur ein Ventilelement 11 umfasst.
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In analoger Weise führt die zweite Entlüftungsleitung 28, 32 führt zu einem zweiten Speicher 46, in dem die Kraftstoffdämpfe aus dem Tank 20 zumindest zeitweise gebunden werden können. Der zweite Speicher 46 kann ebenfalls zum Beispiel als ein oder mehrere Aktivkohlebehälter zum reversiblen Binden der flüchtigen Kohlenwasserstoffe ausgestaltet sein. Dieser zweite Speicher 46 dient dem Aufnehmen der Betankungsemissionen des Kraftstoffes (ORVR) während eines Betankungsvorgangs des Tanks 20 über den Einfüllstutzen 22.
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In der zweiten Entlüftungszweigleitung 32 ist ein zweites Tankabsperrventil 48 angeordnet. Dieses zweite Tankabsperrventil 48 ist analog zum ersten Tankabsperrventil 36 vorzugsweise ebenfalls ein im stromlosen Zustand geschlossenes Ventil, sodass kein schleichender Eintrag von Verdunstungsemissionen in den zweiten Speicher 46 stattfinden kann. Allerdings ist das zweite Tankabsperrventil 48 in dem Beispiel von 1 aus nur einem Ventilelement 8 aufgebaut.
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Zusätzlich existiert eine dritte Entlüftungszweigleitung 47, welche direkt von dem Einfüllstutzen 22 über das zweite Tankabsperrventil 48 in die zweite Entlüftungszweigleitung 32 und weiter in den zweiten Speicher 46 führt. Leitung 47 ist zur Erkennung eines nicht vorhandenen Tankdeckels gedacht.
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Ferner ist der zweite Speicher 46 über eine zweite Belüftungsleitung 49 mit der Atmosphäre verbunden. In bzw. an dieser zweiten Belüftungsleitung 49 ist ein zweites Belüftungsventil 50 vorgesehen, das in dem Beispiel von 1 nur das eine Ventilelement 7 umfasst.
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Außerdem ist der zweite Speicher 46 auf seiner stromabwärtigen Seite über eine zweite Spülzweigleitung 52 und die Spülleitung 42 ebenfalls stromab der Drosselklappe mit dem Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine verbunden. In bzw. an dieser zweiten Spülzweigleitung 52 ist ein zweites Regenerierventil 54 angeordnet, das in dem Beispiel von 1 aus nur einem Ventilelement 9 aufgebaut ist. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich.
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Das in 1 dargestellte Tanksystem weist ferner einen ersten Drucksensor 56 und einen zweiten Drucksensor 58 auf.
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Der erste Drucksensor 56 ist zum Beispiel an dem Tank 20 und/oder der Entlüftungsleitung 28 angeordnet, um einen Druck im Tanksystem zu erfassen. Der zweite Drucksensor 58 ist zum Beispiel an der zweiten Spülzweigleitung 58 angeordnet, um einen Druck im Tanksystem zu erfassen. Die beiden Drucksensoren 56, 58 sind vorzugsweise mit einer Steuereinrichtung (nicht dargestellt) gekoppelt.
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Das Tanksystem von
1 kann mit Hilfe der vorhandenen Ventile in verschiedene Teilräume unterteilt werden, um spezielle Dichtheitsprüfungen bzw. Leckprüfungen durchführen zu können. Wie bereits erwähnt, sind diese Dichtheitsprüfungen ausführlich in der
DE 10 2009 036 265 A1 beschrieben, auf welche hierdurch vollinhaltlich Bezug genommen wird.
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Die Vorrichtung 60 zum Binden von Dämpfen aus dem Kraftstofftank, welche in den nachfolgenden Figuren beispielhaft veranschaulicht ist, fasst dabei länderspezifisch den Speicher 34 oder den Speicher 34 und den Speicher 46, als zwei getrennte Speicherbereiche in einem Speicherelement 61 zusammen.
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Die Vorrichtung 60 der Erfindung ist nicht auf das in 1 veranschaulichte Tanksystem beschränkt. Es sind vielmehr verschiedene Modifikationen bzw. Varianten des Tanksystems denkbar, bei denen die Erfindung ebenfalls in vorteilhafter Weise zur Anwendung kommen kann.
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So kann zum Beispiel in Abwandlung des Tanksystems von 1 auf die Entlüftungsleitung 28 verzichtet werden. In diesem Fall stehen dann die erste Entlüftungszweigleitung 30 zum ersten Speicher 34 und die zweite Entlüftungszweigleitung 32 zum zweiten Speicher 46 jeweils direkt mit dem Innenraum des Tanks 20 in Verbindung.
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Wetter besteht auch die Möglichkeit, dass die erste und die zweite Spülzweigleitung 40, 52 von den beiden Speichern 34, 46 separat voneinander mit dem Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine verbunden sind. Mit anderen Worten mündet die zweite Spülzweigleitung 52 nicht in die Spülleitung 42 von 1. Der zweite Drucksensor 58 kann in diesem Fall zum Beispiel beiden Spülzweigleitungen 40, 52 zugeordnet sein oder es können alternativ zwei zweite Drucksensoren 58 für jeweils eine der beiden Spülzweigleitungen 40, 52 vorgesehen sein.
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In der Darstellung der 2 ist die Vorrichtung 60 in einer beispielhaften Darstellung zu erkennen. Die Vorrichtung 60 besteht im Wesentlichen aus einem Deckel 62 und dem Speicherelement 61, welches durch diesen Deckel verschlossen wird. In dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Speicherelement 61 zwei durch eine Trennwand 611 voneinander getrennte Speicherbereiche 34, 46 auf, welche dem oben beschriebenen ersten Speicher 34 (EVAP) und dem oben beschriebenen zweiten Speicher 46 (ORVP) entsprechen. Die Spülzweigleitungen 40, 52 sind zur Vereinfachung des Aufbaus hier nicht dargestellt. Baulich integriert in den Deckel 62 sind zwei Ventileinrichtungen 63, 64 angeordnet. Die in der Darstellung der 1 mit 30, 32 bezeichneten Entlüftungszweigleitungen sind bei dem erfindungsgemäßen Aufbau zu einer einzigen Entlüftungsleitung zusammengefasst, welche in Analogie zur Darstellung in 1 wiederum mit dem Bezugszeichen 28 versehen ist. Vergleichbares gilt für die Belüftungsleitungen 37 und 49. Diese sind in der Darstellung der 3 als eine zusammengefasste Belüftungsleitung aufgebaut und mit dem Bezugszeichen 65 versehen. Die beiden Spülzweigleitungen 40, 52 aus 1 können wie erwähnt getrennt in dem Deckel 62 vorhanden sein. In besonders sinnvoller Weise sind jedoch auch diese bereits im Inneren des Deckels 62 so zusammengefasst, dass ein gemeinsamer Anschluss für eine Spülleitung (nicht dargestellt) im Bereich des Deckels 62 vorhanden ist.
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Die beiden Ventileinrichtungen 63, 64 bestehen jeweils aus einem Ventilkörper 66, 67 sowie einem in dem Deckel 62 ausgebildeten Ventilsitz 68, 69. Die Ventilsitze 68, 69 sind dabei so ausgebildet, dass diese hier nicht erkennbare Öffnungen aufweisen, sodass der Ventilsitz 69 der ersten Ventileinrichtung 63 mit der Entlüftungsleitung 28 und darüber mit dem Tank 20 verbunden ist und außerdem über weitere Öffnungen mit dem ersten Speicherbereich 34 und dem zweiten Speicherbereich 46. Die erste Ventileinrichtung 63 steuert also die Verbindung zwischen dem Tank 20 und den Speicherbereichen 34, 46. Die Ventileinrichtung 63 wird auch als FTIV (Fuel Tank Isolation Valve) bezeichnet. Die zweite Ventileinrichtung 64 ist vergleichbar aufgebaut und verbindet die Belüftungsleitung 65 als eine der Öffnungen ihres Ventilsitzes 68 sowohl mit dem ersten Speicherbereich 34 als auch dem zweiten Speicherbereich 46. Die Ventileinrichtung 64 wird auch als AIV (Air Isolation Valve) bezeichnet.
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Der in 2 dargestellte Aufbau der Vorrichtung 60 steuert nun über seine beiden Ventileinrichtungen 63, 64, deren Ventilkörper 67, 66 später noch näher beschrieben werden, sowohl die Beladung des ersten Speicherbereichs 34 als auch des zweiten Speicherbereichs 46 mit Kraftstoffdämpfen in den jeweiligen zuvor beschriebenen Situationen. Der Deckel 62 lässt sich also insbesondere bei solchen Systemen verwenden, welche sowohl den ersten als auch den zweiten Speicherbereich benötigen. Um die Anzahl an benötigten Bauteilen möglichst gering zu halten kann es nun vorgesehen sein, dass der identische Aufbau der Vorrichtung 60, wie er in 2 dargestellt ist, so verwendet wird, dass dieser lediglich den ersten Speicherbereich 34 aufweist, während der zweite Speicherbereich 46 nicht mit einem Speichermedium gefüllt ist. Damit lässt sich eine Vorrichtung 60 für solche Märkte einfach und effizient realisieren, in denen Betankungsdämpfe durch die Betankungsanlage selbst abgesaugt werden, wie dies beispielsweise in der Europäischen Union der Fall ist.
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Alternativ dazu wäre der in 3 dargestellte Aufbau denkbar, bei welchem anstelle des vergleichsweise hohen Speicherelements 61 ein Speicherelement 610 eingesetzt wird, welches lediglich den ersten Speicherbereich 34 zur Aufnahme der im regulären Betrieb entstehenden Kraftstoffe über die gesamte Querschnittsfläche des Speicherelements 61 aufweist. Auch hier kann der Deckel 62 mit den integrierten Ventilsitzen 68, 69 unverändert bleiben.
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Prinzipiell ist bei allen Ausführungsvarianten der Einsatz identischer Ventilkörper 66, 67 denkbar und möglich. Eine Veränderung in den Ventilkörpern 66, 67 kann jedoch sehr einfach vorgenommen werden, ohne das Prinzip des modular für verschiedene länderspezifische Vorrichtungen 60 verwendbaren Deckels 62 zu beeinträchtigen. In den Darstellungen der 4, 5 sind beispielhaft die Ventilköper 66, 67 für verschiedene Ausführungsvarianten dargestellt.
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In der 4 ist der Ventilkörper 66 der Ventileinrichtung 64 dargestellt. Auf der linken Seite in 4a findet sich die Ausführungsvariante für zwei Speicherbereiche 34, 46, während sich in der Darstellung der 4b eine mögliche Ausführungsvariante bei der Verwendung lediglich des ersten Speicherbereichs 34 findet. Der Aufbau der Ventileinrichtung umfasst neben einem Aktuatorbereich 70 jeweils einen rohrförmigen Bereich 71 mit Steueröffnungen 72 und 73, welche in Form von teilweise um den Umfang verlaufenden Schlitzen ausgebildet und im Inneren des Ventilkorpers 66 miteinander verbunden sind. In der Darstellung der 4a ist außerdem eine dritte Steueröffnung 74 zu erkennen. Diese Steueröffnung 74 ist in Form einer offenen Stirnseite des rohrförmigen Bereichs 71 realisiert und im Inneren des rohrförmigen Bereichs 71 mit den Steueröffnungen 72 und 73 verbunden. Die dritte Steueröffnung 74 fehlt bei der Ausführung in 4b. Nun ist es so, dass der Ventilkörper 66 analog zur Darstellung in den 2 und 3 im Bereich einer ersten Steueröffnung 72 jeweils mit der Belüftungsleitung 65 verbindbar ist, wie es schematisch angedeutet ist. Die zweite Steueröffnung 73 ist mit dem ersten Speicherbereich 34 zur Aufnahme der im regulären Betrieb auftretenden Kraftstoffdämpfe verbindbar. Die dritte Steueröffnung 74 ist, sofern vorhanden, mit dem zweiten Speicherbereich 46 verbindbar. Je nach Drehstellung des Ventilkörpers 66 beispielsweise in der Darstellung der 4a kann so die Umgebung 65 der Vorrichtung 60 entweder mit dem ersten Speicherbereich 34, mit dem zweiten Speicherbereich 46 oder mit beiden Speicherbereichen 34, 46 verbunden werden. Außerdem ist es denkbar, die Verbindung sowohl zwischen den Speicherbereichen 34, 46 als auch zur Belüftungsleitung 65 hin komplett abzusperren. Die für andere länderspezifische Ausgestaltungen genutzte Variante in 4b verzichtet lediglich auf die dritte Steueröffnung 74, kann also die Belüftungsleitung 65 mit dem einzigen Speicherbereich 34 verbinden oder von diesem trennen.
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Prinzipiell sind die Ventilkörper 67 der Ventileinrichtung 63 vergleichbar aufgebaut und verbinden entweder den ersten Speicherbereich 34, den zweiten Speicherbereich 46 oder die beiden Speicherbereiche 34, 46 wahlweise mit der Entlüftungsleitung 28 oder sperren diese ab.
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In der Darstellung der 5 ist am Beispiel des Ventilkörpers 67 eine alternative Ausgestaltung dargestellt, die so auch als Ventilkörper 66 in der oben genannten Art und Weise verwendet werden kann. Die Systematik der Darstellung entspricht dabei im Wesentlichen der in 4 verwendeten. So zeigt 5a wiederum die Variante mit drei Steueröffnungen 72, 73, 74 analog der Darstellung in 4a. Da hier jedoch der Ventilkörper 67 der ersten Ventileinrichtung 63 beschrieben ist, besteht die Verbindung in der Art, dass die erste Steueröffnung 71 wiederum als teilweise um den Umfang verlaufender Schlitz ausgebildet und mit der Entlüftungsleitung 28 verbindbar ist. Als zweite Steueröffnung 73 ist diesmal die offene Stirnseite des rohrförmigen Abschnitts 71 ausgebildet und kann mit dem ersten Speicherbereich 34 verbunden werden. In der Darstellung der 5a ist zu erkennen, dass der Ventilkörper 67 einen zweiten Schlitz als dritte Steueröffnung 74 aufweist, welcher wiederum mit dem zweiten Speicherbereich 46 verbindbar ist. Bei der Ausgestaltung des Ventilkörpers 67 in 5b, welche zur Verwendung ohne den zweiten Speicherbereich 46 vorgesehen ist, entfällt diese dritte Steueröffnung.
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Dabei ist es aus den beispielhaften Darstellungen der 4 und 5 für den Fachmann klar, dass die Zuordnung der einzelnen Öffnungen zu den einzelnen Bereichen 28, 65, 34, 46 annähernd beliebig ausgestaltet werden kann, und dass die oben beschriebenen Varianten lediglich als Ausführungsbeispiele zu verstehen sind.