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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Aus der
DE 10 2009 010 767 A1 ist ein Kraftfahrzeug bekannt, das mit einem Rahmen, mit einer sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckenden Antriebswelle und mit einem Kraftstofftank ausgestattet ist, der die Antriebswelle seitlich übergreift. Beim bekannten Kraftfahrzeug übergreift der Kraftstofftank die Antriebswelle von oben, wodurch eine besonders kompakte Integration in den Rahmen des Fahrzeugs ermöglicht wird.
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Es hat sich jedoch gezeigt, dass die Anordnung des Kraftstofftanks oberhalb der Antriebswelle in vielfältiger Sicht nachteilig ist. Bspw. gestaltet sich die Montage und Demontage des Kraftstofftanks schwierig, falls das Kraftfahrzeug an seinem Rahmen im Bereich des Kraftstofftanks eine Sattelplatte oder eine Transportpritsche aufweist. Ferner besitzt der bekannte Kraftstofftank in einem die Antriebswelle von oben übergreifenden Mittelbereich eine gewölbte Kontur, was die Verwendung üblicher Bänder zum Befestigen des Kraftstofftanks am Rahmen erschwert. Darüber hinaus entstehen im Kraftstofftank durch die gewählte Anordnung, bei welcher der Kraftstofftank die Antriebswelle von oben übergreift, beiderseits der Antriebswelle zwei Speichervolumina, die nur über den oberhalb der Antriebswelle verlaufenden Mittelbereich miteinander kommunizieren, wodurch eine gleichmäßige Befüllung und Entleerung des Kraftstofftanks erschwert ist.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für ein Kraftfahrzeug der Eingangs genannten Art eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere durch eine vereinfachte Montage des Kraftstofftanks auszeichnet.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, den Kraftstofftank unterhalb der Antriebswelle am Rahmen anzuordnen, und zwar so, dass der Kraftstofftank am Rahmen hängend angeordnet ist. Durch das Anordnen des Kraftstofftanks unterhalb der Antriebswelle lässt sich der Kraftstofftank von unten montieren, also im Wesentlichen unabhängig von der Zugänglichkeit der Oberseite der Antriebswelle. Die Aufhängung des Kraftstofftanks am Rahmen ermöglicht dabei eine besonders einfache Befestigung mit einfacher Handhabung und preiswerter Realisierbarkeit. Wichtig ist dabei, dass die zentrale Positionierung des Kraftstofftanks im Bereich der Antriebswelle beibehalten werden kann, da der Kraftstofftank beim erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug die Antriebswelle von unten seitlich beidseitig übergreift. Die zentrale Anordnung des Kraftstofftanks führt zu einem Bauraumgewinn an den Außenseiten des Rahmens. Ferner erhöht sich die Crashsicherheit des Fahrzeugs für den Seitenaufprall. Durch die hängende Anordnung des Kraftstofftanks ist es ferner möglich, den Schwerpunkt des Kraftstofftanks und somit auch den Schwerpunkt des Fahrzeugs abzusenken, was die Fahrdynamik des Fahrzeugs verbessert. Gleichzeitig kann durch den Kraftstofftank die Luftführung am Fahrzeugunterboden verbessert werden. Insbesondere kann der Kraftstofftank hierzu eine im Wesentlichen ebene Unterseite aufweisen, die insbesondere mit Längsrillen versehen sein kann, die zur Strömungsführung und/oder zur Aussteifung dienen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann der Kraftstofftank mit Bändern an Längsträgern des Rahmens befestigt sein. Mit Hilfe derartiger Bänder lässt sich die hängende Anordnung des Kraftstofftanks am Rahmen besonders einfach realisieren. Über die Bänder lassen sich besonders hohe Zugkräfte übertragen. Ferner lassen sich die Bänder einfach am Längsträger sowie am Kraftstofftank montieren.
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Bei einer weiteren Ausführungsform kann der Kraftstofftank an seiner Oberseite einen sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckenden Antriebswellenschacht aufweisen, durch den sich die Antriebswelle erstreckt. Durch diesen Antriebswellenschacht ist es möglich, den Kraftstofftank besonders einfach so zu montieren, dass er die Antriebswelle an beiden Fahrzeugseiten von unten übergreift. Hierdurch kann der Raum innerhalb des Rahmens, in dem die Antriebswelle verläuft, besonders geschickt ausgenutzt werden.
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Bei einer weiteren Ausführungsform kann der Kraftstofftank eine Aussparung aufweisen, die von einem Längsende des Kraftstofftanks ausgeht und sich in der Fahrzeuglängsrichtung von der Oberseite bis zur Unterseite des Kraftstofftanks erstreckt. Im Bereich dieser Aussparung kann bspw. die Antriebswelle von oben nach unten durch den Kraftstofftank durchtreten, bspw. um einen tiefliegenden Anschluss der Antriebswelle an eine Antriebsachse des Fahrzeugs zu ermöglichen.
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Zweckmäßig kann nun besagter Antriebswellenschacht an einem Längsende in die genannte Aussparung übergehen. Hierdurch lässt sich die Geometrie des Kraftstofftanks besonders günstig an den vorhandenen Bauraum im Bereich der Antriebswelle anpassen.
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Zweckmäßig ist der Kraftstofftank an seinen Außenseiten mit vertikalen Seitenwänden versehen, was die Integration des Kraftstofftanks in die Kontur des Rahmens vereinfacht. Ferner vereinfacht sich dadurch die Verwendung von Bändern zur Befestigung des Kraftstofftanks am Rahmen. Insbesondere kann der Kraftstofftank auch im Bereich des Antriebswellenschachts und/oder im Bereich der Aussparung vertikale Seitenwände aufweisen, die sich gegenüberliegen. Auch in diesem Bereich vereinfachen die vertikalen Seitenwände die Verwendung von Bändern zum Befestigen des Kraftstofftanks am Rahmen. Ferner kann sich eine Unterseite des Kraftstofftanks im Wesentlichen in einer horizontalen Ebene erstrecken. Zusätzlich oder alternativ kann sich auch eine Oberseite des Kraftstofftanks im Wesentlichen in einer horizontalen Ebene erstrecken. Insbesondere besitzt der Kraftstofftank in den Querschnitten, in denen er bspw. mit Bändern am Rahmen befestigt werden kann, einen rechteckigen Querschnitt, was die Verwendung von Bändern erheblich vereinfacht.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Es zeigen, jeweils schematisch,
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1 eine isometrische Ansicht eines Kraftfahrzeugs im Bereich eines Kraftstofftanks,
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2 eine Ansicht von unten des Fahrzeugs,
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3 eine isometrische Ansicht des Kraftstofftanks,
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4 eine Ansicht von oben des Kraftstofftanks,
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5 eine Ansicht von unten des Kraftstofftanks.
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Entsprechend den 1 und 2 umfasst ein Kraftfahrzeug 1, bei dem es sich bevorzugt um ein Nutzfahrzeug handelt, einen Rahmen 2, eine Antriebswelle 3 und einen Kraftstofftank 4. Die Antriebswelle 3 erstreckt sich im Wesentlichen in einer nicht näher bezeichneten Fahrzeuglängsrichtung und verbindet ein Getriebe 5 mit einer Antriebswelle 6 des Fahrzeugs. Der Kraftstofftank 4 ist am Fahrzeug 1 so angeordnet, dass er die Antriebswelle 3 von unten seitlich, und zwar bzgl. der beiden Fahrzeugseiten beidseitig übergreift. Ferner ist der Kraftstofftank 4 am Rahmen 2 hängend angeordnet, derart, dass er im Wesentlichen unterhalb der Antriebswelle 3 angeordnet ist. Mit anderen Worten, der Kraftstofftank 4 ist von unten an den Rahmen 2 angebaut, sodass er die Antriebswelle 3 von unten seitlich übergreift.
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Für die Befestigung des Kraftstofftanks 4 am Rahmen 2 sind zweckmäßig Bänder 7 vorgesehen, die den Kraftstofftank 4 bereichsweise umgreifen und die an Längsträgern 8 des Rahmens 2 befestigt sind. Der Rahmen 2 ist hier als Leiterrahmen ausgestaltet, der die beiden parallel zur Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Längsträger 8 sowie mehrere Querträger 9 aufweist, welche die beiden Längsträger 8 quer zur Fahrzeuglängsrichtung miteinander verbinden.
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Die hängende Anordnung des Kraftstofftanks 4 am Rahmen 2 erfolgt zweckmäßig so, dass sich der Kraftstofftank 4 mit seinem oberen Bereich, der die Antriebswelle 3 seitlich übergreift, bis in einen zwischen den beiden Längsträgern 8 ausgebildeten Zwischenraum 9 hineinreicht, in dem sich die Antriebswelle 3 erstreckt. Hierdurch kann der vorhandene Bauraum besonders günstig ausgenutzt werden.
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Entsprechend den 3 bis 5 besitzt der Kraftstofftank 4 an seiner Oberseite 10 einen Antriebswellenschacht 11, der sich in der Fahrzeuglängsrichtung erstreckt und durch den sich im montierten Zustand die Antriebswelle 3 hindurch erstreckt. Der Antriebswellenschacht 11 besitzt im gezeigten bevorzugten Beispiel einen U-förmigen Querschnitt und ist nach oben offen.
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Ferner kann der Kraftstofftank 4 eine Aussparung 12 aufweisen. Die Aussparung 12 geht dabei von einem Längsende 13, im Beispiel vom hinteren Längsende 13 des Kraftstofftanks 4 aus und erstreckt sich in der Fahrzeuglängsrichtung. Ferner erstreckt sich die Aussparung 12 von der Oberseite 10 bis zur Unterseite 14 des Kraftstofftanks 4. Im Beispiel erstreckt sich die Aussparung 12 in der Fahrzeuglängsrichtung bis etwa zur Halft des Kraftstofftanks 4 und geht dort in den Antriebswellenschacht 12 über.
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Der Kraftstofftank 4 besitzt im Wesentlichen nur vertikale und horizontale Wände, sodass er insbesondere im Bereich der Bänder 7 jeweils einen rechteckigen Querschnitt aufweist. So erstrecken sich bspw. Außenwände 15 in vertikalen Ebenen. Innenwände 16, welche den Antriebswellenschacht 11 und die Aussparung 12 begrenzen, verlaufen ebenfalls in vertikalen Ebenen. Im Beispiel ist erkennbar, dass die Innenwände 16 gegenüber den Außenwänden 15 geneigt verlaufen können, bspw. um einer schräg verlaufenden Antriebswelle 3 besser folgen zu können. Im Beispiel erstreckt sich die Antriebswelle 3 somit nicht exakt parallel zur Fahrzeuglängsrichtung, sondern nur im Wesentlichen in der Fahrzeuglängsrichtung, insbesondere besitzt die Antriebswelle 3 sowohl in der Horizontalen als auch in der Vertikalen eine Neigung gegenüber der Längsmittelachse des Fahrzeugs.
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Die Unterseite 14 des Tanks 4 erstreckt sich im Wesentlichen eben und horizontal, kann jedoch gemäß der hier gezeigten bevorzugten Ausführungsform Längsrillen 17 oder Längssicken 17 aufweisen, die sich in der Fahrzeuglängsrichtung erstrecken. Diese Längsrillen 17 bilden zum einen eine Aussteifung der Unterseite 14 des Kraftstofftanks 4. Andererseits können die Längsrillen 17 eine strömungsführende Wirkung der Unterseite 14 des Kraftstofftanks 4 verbessern.
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In den 3 bis 4 sind außerdem Anschlussleitungen 18 dargestellt, über welche eine Befüllung und Entleerung des Kraftstofftanks 4 bzw. eine Belüftung und Entlüftung des Kraftstofftanks 4 möglich ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009010767 A1 [0002]