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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Doppelkupplungsgetriebe in Vorgelegebauweise gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Im Wesentlichen besteht ein Doppelkupplungsgetriebe aus zwei Strängen bzw. Teilgetrieben mit verschiedenen Zahnradpaaren, zwei Lastschaltkupplungen, die jeweils einem Teilgetriebe zugeordnet sind, einer Antriebswelle und einer Abtriebswelle sowie – je nach Gangzahl – aus formschlüssigen, unsynchronisierten Schaltkupplungen. Hierbei sind die Gänge abwechselnd in den zwei Teilgetrieben angeordnet, so dass es möglich ist, einen Gang im lastfreien Teilgetriebe vorzuwählen, während das Drehmoment vom anderen Teilgetriebe übertragen wird.
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Eine Gangschaltung wird realisiert, indem das zu übertragende Drehmoment von der einen Lastschaltkupplung an die andere übergeben wird, so dass die Gänge lastfrei und ohne Zugkraftunterbrechung sowie ohne Verspannung der schaltbaren Gänge geschaltet werden können. In der Regel sind mit dem einen Teilgetriebe die ungeraden Gänge und mit dem anderen Teilgetriebe die geraden Gänge und der Rückwärtsgang schaltbar.
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Die Vorteile der Doppelkupplungsgetriebe bestehen in einem Wirkungsgradvorteil gegenüber Getrieben in Planetenbauweise, einer freieren Übersetzungswahl der Gänge durch die Teilgetriebe, der Hochdrehzahltauglichkeit und in einem sportlichen Fahrverhalten.
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Aus der
DE 103 43 994 A1 der Anmelderin ist eine Rückwärtsganganordnung bei einem Vorgelegegetriebe, das als Doppelkupplungsgetriebe ausgeführt sein kann, mit wenigstens einem Anfahrelement, wenigstens einer Getriebeeingangswelle, einer Vorgelegewelle, mit an den Wellen befestigten oder drehbar gelagerten Fest- bzw. Losrädern, mit den Losrädern zugeordneten Schaltpaketen sowie mit einer Rückwärtsgangwelle, auf der ein antreibbares Zahnrad und ein antreibendes Zahnrad befestigt sind.
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Bei der bekannten Rückwärtsganganordnung ist vorgesehen, dass das auf der Rückwärtsgangwelle angeordnete antreibbare Zahnrad mit einem Festrad eines anderen Getriebeganges im Zahneingriff steht, welches auf der wenigstens einen Getriebeeingangswelle befestigt ist. Dadurch soll ein Getriebe geschaffen werden, welches einen geringen Durchmesser und eine kurze axiale Baulänge aufweist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Doppelkupplungsgetriebe in Vorgelegebauweise mit neun Vorwärtsgängen und einem Rückwärtsgang anzugeben, welches kompakt aufgebaut ist und im Vergleich zu aus dem Stand der Technik bekannten Doppelkupplungsgetriebe in Vorgelegebauweise weniger Zahnräder aufweist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus den Unteransprüchen hervor.
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Demnach wird ein Doppelkupplungsgetriebe in Vorgelegebauweise vorgeschlagen, umfassend eine mit der Abtriebsseite einer ersten Lastschaltkupplung verbundene erste Getriebeeingangswelle, die einem ersten Teilgetriebe zugeordnet ist, und eine mit der Abtriebsseite einer zweiten Lastschaltkupplung verbundene zweite Getriebeeingangswelle, die einem zweiten Teilgetriebe zugeordnet ist, und eine Vorgelegewelle, wobei im ersten Teilgetriebe die ungeraden Vorwärtsgänge mit Ausnahme des ersten Vorwärtsgangs und im zweiten Teilgetriebe die geraden Vorwärtsgänge erzeugt werden.
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Die Festräder der Radstufen zur Erzeugung der niedrigen Gänge sind auf den Getriebeeingangswellen und die Festräder der Radstufen zur Erzeugung der höheren Gänge sind auf der Vorgelegewelle des Getriebes angeordnet. Gemäß der Erfindung ist eine zusätzliche, parallel zu den Getriebeeingangswellen und zur Vorgelegewelle angeordnete Welle vorgesehen, die von dem auf der Getriebeeingangswelle des ersten Teilgetriebes angeordneten Festrad der Radstufe zur Erzeugung des dritten Vorwärtsgangs angetrieben wird.
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Gemäß der Erfindung sind auf der zusätzlichen Welle ein erstes Losrad und ein zweites Losrad angeordnet, wobei das erste Losrad über ein Zwischenzahnrad mit dem auf der zweiten Getriebeeingangswelle angeordneten Festrad der Radstufe zur Erzeugung des zweiten Vorwärtsgangs wirkverbunden ist. Das zweite Losrad der zusätzlichen Welle kämmt mit dem auf der zweiten Getriebeeingangswelle angeordneten Festrad der Radstufe zur Erzeugung des vierten Vorwärtsgangs.
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Das erste und das zweite Losrad der zusätzlichen Welle sind jeweils über ein formschlüssiges Schaltelement mit der zusätzlichen Welle lösbar verbindbar, wobei die formschlüssigen Schaltelemente zu einer Doppelsynchronkupplung zusammengefasst sein können.
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Zum Schalten des Rückwärtsgangs wird bei geschlossener erster Lastschaltkupplung des ersten Teilgetriebes und eingelegtem zweiten Vorwärtsgang das dem ersten Losrad zugeordnete Schaltelement geschlossen, wobei zum Schalten des ersten Vorwärtsgangs bei geschlossener erster Lastschaltkupplung des ersten Teilgetriebes das dem zweiten Losrad zugeordnete Schaltelement bei eingelegtem zweiten Vorwärtsgang geschaltet wird.
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In vorteilhafter Weise können Schaltungen zwischen dem ersten und dem zweiten Vorwärtsgang und zwischen dem Rückwärtsgang und dem zweiten Vorwärtsgang zugkraftunterbrechungsfrei durchgeführt werden.
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Durch die erfindungsgemäße Konzeption wird ein sehr kompakt bauendes Doppelkupplungsgetriebe in Vorgelegebauweise zur Verfügung gestellt, mittels dessen neun Vorwärtsgänge und ein Rückwärtsgang realisierbar sind.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Figur, welche eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Doppelkupplungsgetriebes in Vorgelegebauweise darstellt, beispielhaft näher erläutert.
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Der Aufbau von Doppelkupplungsgetrieben in Vorgelegebauweise ist dem Fachmann bestens bekannt, so dass im Rahmen der Figurenbeschreibung nur die erfindungsrelevanten Bauteile ausführlich beschrieben und erläutert werden.
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In der beigefügten Figur ist ein Doppelkupplungsgetriebe 10 in Vorgelegebauweise mit neun Vorwärtsgängen und einem Rückwärtsgang dargestellt, welches eine erste, mit der Abtriebsseite einer ersten Lastschaltkupplung K1 verbundene und als Vollwelle ausgeführte Getriebeeingangswelle 11 für das erste Teilgetriebe 12 und eine zweite, mit der Abtriebsseite einer zweiten Lastschaltkupplung K2 verbundene und als Hohlwelle ausgeführte Getriebeeingangswelle 13 für das zweite Teilgetriebe 14 umfasst. Die erste Getriebeeingangswelle 11 ist durch die zweite Getriebeeingangswelle 13 geführt.
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Das Doppelkupplungsgetriebe 10 weist eine Vorgelegewelle 15 auf, über die der Abtrieb des Getriebes erfolgt.
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Auf der ersten und der zweiten Getriebeeingangswelle 11, 13 sind Fest- und Losräder angeordnet, welche jeweils mit einem Los- bzw. Festrad der Vorgelegewelle 15 kämmen und eine Radstufe zur Erzeugung eines Vorwärtsgangs bilden. In der beigefügten Figur sind die Radstufen zur Erzeugung der Vorwärtsgänge 2–9 mit den Bezugszeichen 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 bezeichnet. Zur drehfesten Verbindung der auf der ersten und der zweiten Getriebeeingangswelle 11, 13 und auf der Vorgelegewelle 15 angeordneten Losräder des Getriebes mit der jeweiligen Welle zum Zweck des Schaltens des einer Radstufe zugeordneten Vorwärtsgangs ist jeweils ein formschlüssiges Schaltelement S1, S2, S3, S4, S5, S6, S7, S8 vorgesehen, wobei zwei benachbarte Schaltelemente zu einem Doppelschaltelement zusammengefasst sein können.
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Im ersten Teilgetriebe 12 werden durch die Radstufen 3, 5, 7 und 9 die ungeraden Vorwärtsgänge mit Ausnahme des ersten Vorwärtsgangs gebildet, wobei im zweiten Teilgetriebe 14 durch die Radstufen 2, 4, 6 und 8 die geraden Vorwärtsgänge erzeugt werden.
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Wie aus der beigefügten Figur ersichtlich, sind die Festräder der Radstufen 2, 3, 4 und 5 zur Erzeugung der niedrigen Gänge auf den Getriebeeingangswellen 11, 13 angeordnet. Die Festräder der Radstufen 6, 7, 8, und 9 zur Erzeugung der höheren Gänge sind auf der Vorgelegewelle 15 angeordnet.
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Erfindungsgemäß weist das Doppelkupplungsgetriebe 10 eine zusätzliche, parallel zu den Getriebeeingangswellen 11, 13 und zur Vorgelegewelle 15 angeordnete Welle 16 auf, welche von dem auf der Getriebeeingangswelle 11 des ersten Teilgetriebes 12 angeordneten Festrad 17 der Radstufe 3 zur Erzeugung des dritten Vorwärtsgangs angetrieben wird. Die zusätzliche Welle 16 dient der Realisierung des ersten Vorwärtsgangs und des Rückwärtsgangs des Getriebes 10.
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Bezugnehmend auf die beigefügte Figur sind auf der zusätzlichen Welle 16 ein erstes Losrad 18 und ein zweites Losrad 19 angeordnet, wobei das erste Losrad 18 über ein Zwischenzahnrad 20 mit dem auf der zweiten Getriebeeingangswelle 13 angeordneten Festrad 21 der Radstufe 2 zur Erzeugung des zweiten Vorwärtsgangs wirkverbunden ist. Ferner kämmt das zweite Losrad 19 der zusätzlichen Welle 16 mit dem auf der zweiten Getriebeeingangswelle 13 angeordneten Festrad 22 der Radstufe 4 zur Erzeugung des vierten Vorwärtsgangs des Getriebes 10.
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Das erste Losrad 18 und das zweite Losrad 19 der zusätzlichen Welle 16 sind jeweils über ein formschlüssiges Schaltelement S10, S9 mit der zusätzlichen Welle 16 lösbar verbindbar. Bei dem in der Figur gezeigten Beispiel sind die formschlüssigen Schaltelemente zu einer Doppelsynchronkupplung zusammengefasst.
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Zum Schalten des Rückwärtsgangs wird bei geschlossener erster Lastschaltkupplung K1 des ersten Teilgetriebes 12 und eingelegtem zweiten Vorwärtsgang, d. h. bei geschlossenem Schaltelement S4 das dem ersten Losrad 18 zugeordnete Schaltelement S10 geschlossen. Die zusätzliche Radstufe zur Erzeugung des Rückwärtsgangs ist in der Figur mit dem Bezugszeichen R versehen.
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Der erste Vorwärtsgang wird geschaltet, indem bei geschlossener erster Lastschaltkupplung K1 des ersten Teilgetriebes 12 das dem zweiten Losrad 19 der zusätzlichen Welle 16 zugeordnete Schaltelement S9 bei eingelegtem zweiten Vorwärtsgang geschaltet wird. Die zusätzliche Radstufe, die zur Erzeugung des ersten Vorwärtsgangs benötigt wird, ist in der Figur mit dem Bezugszeichen 1 versehen.
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Durch Einlegen anderer Schaltelemente als S4 im Teilgetriebe 14 bei geschalteten S9 bzw. S10 können weitere Gänge dargestellt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Radstufe zur Erzeugung des ersten Vorwärtsgangs
- 2
- Radstufe zur Erzeugung des zweiten Vorwärtsgangs
- 3
- Radstufe zur Erzeugung des dritten Vorwärtsgangs
- 4
- Radstufe zur Erzeugung des vierten Vorwärtsgangs
- 5
- Radstufe zur Erzeugung des fünften Vorwärtsgangs
- 6
- Radstufe zur Erzeugung des sechsten Vorwärtsgangs
- 7
- Radstufe zur Erzeugung des siebten Vorwärtsgangs
- 8
- Radstufe zur Erzeugung des achten Vorwärtsgangs
- 9
- Radstufe zur Erzeugung des neunten Vorwärtsgangs
- 10
- Doppelkupplungsgetriebe
- 11
- erste Getriebeeingangswelle
- 12
- erstes Teilgetriebe
- 13
- zweite Getriebeeingangswelle
- 14
- zweites Teilgetriebe
- 15
- Vorgelegewelle
- 16
- zusätzliche Welle
- 17
- Festrad der Radstufe 3 zur Erzeugung des dritten Vorwärtsgangs
- 18
- erstes Losrad der zusätzlichen Welle 16
- 19
- zweites Losrad der zusätzlichen Welle 16
- 20
- Zwischenzahnrad
- 21
- Festrad der Radstufe 2 zur Erzeugung des zweiten Vorwärtsgangs
- 22
- Festrad der Radstufe 4 zur Erzeugung des vierten Vorwärtsgangs
- K1
- erste Lastschaltkupplung
- K2
- zweite Lastschaltkupplung
- S1
- Schaltelement
- S2
- Schaltelement
- S3
- Schaltelement
- S4
- Schaltelement
- S5
- Schaltelement
- S6
- Schaltelement
- S7
- Schaltelement
- S8
- Schaltelement
- S9
- Schaltelement
- S10
- Schaltelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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