-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Bereitstellungssystem zur Bereitstellung einer Kommunikationsverbindung.
-
Aus dem Stand der Technik sind Kommunikationsdienste in Form von Internet-Kontaktbörsen bekannt. Bei derartigen Kommunikationsdiensten werden Teilnehmerinformationen von einer Vielzahl von potentiellen Kommunikationsteilnehmern gespeichert. Bei den Teilnehmerinformationen handelt es sich jeweils um ein Teilnehmerprofil mit persönlichen Daten des Kommunikationsteilnehmers sowie um ein Suchprofil mit Suchdaten zu einem geeigneten bzw. gewünschten Kommunikationsteilnehmer. Der Kommunikationsdienst ermöglicht dem jeweiligen Kommunikationsteilnehmer anhand seines Suchprofils eine Suche nach einem geeigneten Kommunikationsteilnehmer. Ergebnis dieser Suche ist eine Liste mit geeigneten Kommunikationsteilnehmern, deren Teilnehmerprofil dem Suchprofil des Kommunikationsteilnehmers entspricht, der die Suche initiiert hat. Dieser kann dann die geeigneten bzw. gewünschten Kommunikationsteilnehmer über den Kommunikationsdienst kontaktieren. Nachteilig bei diesem Verfahren ist, dass das Teilnehmerprofil jedes Kommunikationsteilnehmers von den anderen Kommunikationsteilnehmern einsehbar ist, was dazu führt, dass die Kommunikationsteilnehmer zur Wahrung einer gewissen Anonymität falsche Angaben zu ihrem Teilnehmerprofil machen oder bestimmte Informationen bzw. Daten erst gar nicht angegeben werden. Das Resultat hiervon ist, dass aufgrund der falschen Angaben bei Suchen nur vermeintlich geeignete Kommunikationsteilnehmer gefunden werden, die jedoch tatsächlich nicht dem Suchprofil entsprechen bzw. das Suchprofil nicht vollständig den Wünschen des suchenden Kommunikationsteilnehmers angepasst werden kann, da nach bestimmten Informationen bzw. Daten überhaupt nicht gesucht werden kann.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, bei dem die Suche eines Kommunikationsteilnehmers auf einfache und zuverlässige Weise und unter Wahrung der Anonymität zur Bereitstellung einer Kommunikationsverbindung mit einem tatsächlich geeigneten Kommunikationsteilnehmer führt.
-
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Dadurch, dass die Teilnehmerinformationen der Kommunikationsteilnehmer für jeweils andere Kommunikationsteilnehmer uneinsehbar sind, also die Teilnehmerinformationen anonym gespeichert sind, besteht für die Kommunikationsteilnehmer keine Notwendigkeit zur Wahrung ihrer Anonymität falsche Angaben betreffend ihrem Teilnehmerprofil zu machen bzw. bestimmte Angaben überhaupt nicht zu machen. Angaben zum jeweiligen Teilnehmerprofil können somit wahrheitsgetreu und vollständig gemacht werden, wobei aufgrund der Wahrung der Anonymität im Vergleich zum Stand der Technik sogar zusätzliche Informationen in das jeweilige Teilnehmerprofil eingefügt werden können. Hierdurch liefert die Suchanfrage eines ersten Kommunikationsteilnehmers auch tatsächlich für diesen geeignete Kommunikationsteilnehmer. Dadurch, dass die Kommunikationsverbindung nur dann bereitgestellt wird, wenn das zweite Teilnehmerprofil dem ersten Suchprofil und das erste Teilnehmerprofil dem zweiten Suchprofil entspricht, wird zudem sichergestellt, dass auch der erste Kommunikationsteilnehmer für den zweiten Kommunikationsteilnehmer ein geeigneter Kommunikationsteilnehmer ist. Durch diese symmetrische Auswahl der Kommunikationsteilnehmer wird somit vermieden, dass unnötig Kommunikationsverbindungen bereitgestellt werden, bei denen der erste Kommunikationsteilnehmer kein geeigneter Kommunikationsteilnehmer für den zweiten Kommunikationsteilnehmer ist. Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden somit auf einfache und zuverlässige Weise Kommunikationsverbindungen bereitgestellt, die dem Suchprofil beider Kommunikationsteilnehmer entsprechen. Gleichzeitig wird deren Anonymität gewahrt.
-
Ein Verfahren nach Anspruch 2 gewährleistet die Anonymität der Kommunikationsteilnehmer. Teilnehmerinformationen sind lediglich für den jeweiligen Kommunikationsteilnehmer selbst und den Kommunikationsdienst bzw. das Bereitstellungssystem zugänglich.
-
Ein Verfahren nach Anspruch 3 ermöglicht eine sofortige Bereitstellung und Herstellung von Kommunikationsverbindungen. Dementsprechend sind kurzfristige Sprachverbindungen möglich, die beispielsweise zu spontanen Verabredungen geeigneter Kommunikationsteilnehmer und/oder zur schnellen Übermittlung wichtiger Sprachnachrichten genutzt werden können. Die Teilnehmerkennungen sind z. B. Telefonnummern eines zugehörigen Kommunikationsgeräts, beispielsweise eines Festnetztelefons oder eines Mobiltelefons bzw. Smartphones oder die Kennung eines Voice-Over-IP-Endgerätes.
-
Ein Verfahren nach Anspruch 4 ermöglicht auf einfache Weise die Bereitstellung und Herstellung von Sprachverbindungen zwischen geeigneten Kommunikationsteilnehmern. Ermittelt das Bereitstellungssystem im Rahmen einer Suche einen geeigneten Kommunikationsteilnehmer, so wird anhand der Teilnehmerkennung eine Sprachverbindung zu den Kommunikationsteilnehmern bereitgestellt. Nimmt einer der Kommunikationsteilnehmer die Sprachverbindung an, so wird er solange in einer Warteschleife gehalten, bis der andere Kommunikationsteilnehmer die bereitgestellte Sprachverbindung ebenfalls annimmt.
-
Ein Verfahren nach Anspruch 5 gewährleistet eine hohe Zuverlässigkeit bei der Suche nach geeigneten Kommunikationsteilnehmern. Dadurch, dass in dem Teilnehmerprofil eines Kommunikationsteilnehmers nicht nur seine persönlichen Teilnehmerdaten, sondern auch Bewertungsdaten zu diesen Teilnehmerdaten gespeichert sind, können falsche Angaben von wahrheitsgetreuen Angaben unterschieden werden. Werden die Teilnehmerdaten von dem Bereitstellungssystem als fehlerhaft bzw. nicht wahrheitsgetreu klassifiziert, können die entsprechenden Kommunikationsteilnehmer von der Teilnahme an dem Kommunikationsdienst ausgeschlossen werden. Die Bewertungsdaten können beispielsweise von anderen Kommunikationsteilnehmern an das Bereitstellungssystem übermittelt und in dem jeweils zugehörigen Teilnehmerprofil gespeichert werden. Weiterhin kann der Kommunikationsdienst bzw. das Bereitstellungssystem selbst die Bewertungsdaten in dem Teilnehmerprofil speichern. Die Bewertungsdaten werden aufgrund von Informationen anderer Kommunikationsteilnehmer, wie beispielsweise Beschwerden, erstellt.
-
Ein Verfahren nach Anspruch 6 gewährleistet eine hohe Zuverlässigkeit bei der Suche nach geeigneten Kommunikationsteilnehmern. Veränderliche Daten, die mittels des Bereitstellungssystems selbstständig aktualisiert werden können, sind beispielsweise Positionsdaten, Navigationsdaten und/oder das Alter der Kommunikationsteilnehmer.
-
Ein Verfahren nach Anspruch 7 ermöglicht eine Suche von geeigneten Kommunikationsteilnehmern in Abhängigkeit von deren geografischer Position. Insbesondere bei der Bereitstellung von Sprachverbindungen kann die Position von mindestens einem der Kommunikationsteilnehmer genutzt werden. Die Positionsdaten können beispielsweise in das Teilnehmerprofil und/oder in das Suchprofil eingehen. Auf diese Weise sind spontane Verabredungen von sich in einem geringen örtlichen Abstand voneinander befindlichen Kommunikationsteilnehmern möglich. Weiterhin können Verkehrsmeldungen von einem Kommunikationsteilnehmer an im Verkehr in geringem Abstand nachfolgende Kommunikationsteilnehmer übermittelt werden. Entsprechendes gilt für Navigationsdaten, also für zukünftige Positionsdaten.
-
Ein Verfahren nach Anspruch 8 ermöglicht auf einfache Weise das gezielte Definieren von Suchaufträgen. In dem ersten Konfigurationsprofil können eine beliebige Anzahl von Suchaufträgen zeitlich und/oder sachlich definiert werden. Die Suchaufträge werden von dem Bereitstellungssystem automatisch entgegengenommen und entsprechende Suchen durchgeführt.
-
Ein Verfahren nach Anspruch 9 ermöglicht den Kommunikationsteilnehmern jeweils zeitlich und/oder sachlich zu definieren, ob die Bereitstellung von Kommunikationsverbindungen erwünscht ist.
-
Ein Verfahren nach Anspruch 10 gewährleistet bei wichtigen Informationen die ungehinderte Übermittlung an die geeigneten Kommunikationsteilnehmer. Der erste Kommunikationsteilnehmer ist beispielsweise eine autorisierte Behörde, die Warninformationen an die anderen Kommunikationsteilnehmer übermittelt.
-
Ein Verfahren nach Anspruch 11 ermöglicht eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten im privaten Bereich natürlicher Personen, wie beispielsweise zur Herstellung von persönlichen Kontakten jeglicher Art oder zur Erzielung spontaner Hilfe in Notsituationen.
-
Ein Verfahren nach Anspruch 12 ermöglicht eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten im institutionellen Bereich. Institutionen wie beispielsweise Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdienste können in Gefahrensituationen schnell und gezielt automatisch geeignete Kommunikationsteilnehmer kontaktieren.
-
Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, ein Bereitstellungssystem zu schaffen, das bei einer Suche eines Kommunikationsteilnehmers auf einfache und zuverlässige Weise eine Kommunikationsverbindung mit einem tatsächlich geeigneten Kommunikationsteilnehmer bereitstellt.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Bereitstellungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst. Die Vorteile des erfindungsgemäßen Bereitstellungssystems entsprechen den bereits beschriebenen Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens. Insbesondere kann das Bereitstellungssystem entsprechend den Ansprüchen 2 bis 12 weitergebildet werden.
-
Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele. Es zeigen:
-
1 eine Prinzipdarstellung eines Bereitstellungssystems zur Bereitstellung von Kommunikationsverbindungen bei der Eingabe von Teilnehmerinformationen,
-
2 eine Prinzipdarstellung des Bereitstellungssystems in 1 bei der Bereitstellung einer Kommunikationsverbindung,
-
3 ein Ablaufschema eines ersten Verfahrens zur Bereitstellung einer Kommunikationsverbindung, und
-
4 ein Ablaufschema eines zweiten Verfahrens zur Bereitstellung einer Kommunikationsverbindung.
-
Ein Bereitstellungssystem 1 zur Bereitstellung einer Kommunikationsverbindung K weist eine Eingabeeinheit 2, eine Speichereinheit 3 und eine Steuereinheit 4 auf. Das Bereitstellungssystem 1 dient zur Nutzung durch mehrere Kommunikationsteilnehmer T1 bis T3, die über zugehörige Kommunikationsgeräte 5 bis 7 verfügen. Die Kommunikationsgeräte 5 bis 7 sind beispielsweise als Festnetztelefon, Mobiltelefon, Smartphone, PC mit Voice-over-IP, PC ohne Voice-over-IP zur Sprach- und/oder Datenübertragung ausgebildet.
-
Die Eingabeeinheit 2 dient zur Entgegennahme von Teilnehmerinformationen der Kommunikationsteilnehmer T1 bis T3. Die Eingabeeinheit 2 ist derart ausgebildet, dass die Kommunikationsgeräte 5 bis 7 zur Sprach- und/oder Datenübertragung mit dieser in Verbindung treten können.
-
Die Speichereinheit 3 ist derart ausgebildet, dass zu jedem Kommunikationsteilnehmer T1 bis T3 ein zugehöriger Datensatz D1 bis D3 mit Teilnehmerinformationen speicherbar ist. Zu jedem Kommunikationsteilnehmer T1 bis T3 ist eine Teilnehmerkennung I1 bis I3 speicherbar. Die Teilnehmerkennung I1 bis I3 umfasst jeweils eine Anschlussidentifikationsnummer A1 bis A3 und/oder eine Teilnehmeridentifikationsnummer B1 bis B3. Die Anschlussidentifikationsnummern A1 bis A3 sind die Identifikationsnummern der Kommunikationsgeräte 5 bis 7, also beispielsweise eine Telefonnummer eines Festnetz- oder Mobiltelefons und/oder eine IP-Adresse eines PCs.
-
In den Datensätzen D1 bis D3 ist ferner jeweils ein Teilnehmerprofil P1 bis P3 mit persönlichen Daten des jeweiligen Kommunikationsteilnehmers T1 bis T3, ein Konfigurationsprofil C1 bis C3 sowie mindestens ein Suchprofil S1 bis S3 speicherbar. Die Suchprofile S1 bis S3 enthalten jeweils Daten zu einem gewünschten bzw. gesuchten Kommunikationsteilnehmer T1 bis T3. Die Konfigurationsprofile C1 bis C3 enthalten darüber hinaus Konfigurationsdaten derart, wann von dem Bereitstellungssystem 1 welches Suchprofil S1 bis S3 abgearbeitet werden soll und wie die gewünschte Kommunikationsverbindung K bereitgestellt werden soll. Darüber hinaus können in den Datensätzen D1 bis D3 weitere Daten F1 bis F3 zu den Kommunikationsteilnehmern T1 bis T3 speicherbar sein.
-
Die Teilnehmerprofile P1 bis P3 sind jeweils unterteilt in persönliche Teilnehmerdaten p1 bis p3, Bewertungsdaten b1 bis b3 und veränderliche Daten v1 bis v3. Die Teilnehmerdaten p1 bis p3 enthalten persönliche Daten, wie beispielsweise Geschlecht, Geburtsdatum, Größe und/oder Gewicht. Die Bewertungsdaten b1 bis b3 enthalten Bewertungen jeweils anderer Kommunikationsteilnehmer T1 bis T3 bzw. des Bereitstellungssystems 1 zu den Teilnehmerdaten p1 bis p3 des jeweiligen Kommunikationsteilnehmers T1 bis T3. Die Bewertungsdaten b1 bis b3 betreffen beispielsweise den Wahrheitsgehalt der Teilnehmerdaten p1 bis p3. Darüber hinaus enthalten die Teilnehmerprofile T1 bis T3 veränderliche Daten v1 bis v3, die vorzugsweise Positionsdaten und/oder Navigationsdaten des jeweiligen Kommunikationsteilnehmers T1 bis T3 sind. Die Positionsdaten können beispielsweise anhand des vom jeweiligen Kommunikationsteilnehmers T1 bis T3 mitgeführten Kommunikationsgeräts 5 bis 7 ermittelt werden. Vorzugsweise ist das Kommunikationsgerät 5 bis 7 ein Mobiltelefon und/oder ein Smartphone. Entsprechend können von dem Bereitstellungssystem 1 Navigationsdaten, also zukünftige Positionsdaten, entgegengenommen und bei einer Suche berücksichtigt werden. Die veränderlichen Daten v1 bis v3 sind mittels des Bereitstellungssystems 1 selbstständig in regelmäßigen Zeitabständen aktualisierbar.
-
Die Suchprofile S1 bis S3 enthalten entsprechend Suchdaten s1 bis s3 sowie veränderliche Daten v1 bis v3 in Form von Positionsdaten und/oder Navigationsdaten des jeweiligen Kommunikationsteilnehmers T1 bis T3. Die Datensätze D1 bis D3 sind zu jedem Zeitpunkt für die jeweils anderen Kommunikationsteilnehmer T1 bis T3 in der Speichereinheit 3 uneinsehbar gespeichert.
-
Nachfolgend wird anhand von 3 ein erstes erfindungsgemäßes Verfahren zur Bereitstellung einer Kommunikationsverbindung K beschrieben. Im Schritt Z1 geben die Kommunikationsteilnehmer T1 bis T3 jeweils ihre Teilnehmerkennungen I1 bis I3 und Teilnehmerprofile P1 und P3 ein. Anschließend geben die Kommunikationsteilnehmer T1 bis T3 im Schritt Z2 jeweils ihr Suchprofil S1 bis S3 im Schritt Z3 und ihr zugehöriges Konfigurationsprofil C1 bis C3 ein. Die Eingabe der Datensätze D1 bis D3 erfolgt mittels der Kommunikationsgeräte 5 bis 7. Die Kommunikationsteilnehmer T1 bis T3 besitzen beispielsweise als Kommunikationsgerät 5 bis 7 ein Festnetz- oder Mobiltelefon und können durch einen Anruf bei einem Operator 8 die Daten über Sprachverbindungen übermitteln. Der Operator 8 gibt die Daten anschließend in Form der Datensätze D1 bis D3 in die Speichereinheit 3 zur Speicherung ein. Alternativ können die Daten in Textform an den Operator 8 übermittelt oder direkt an die Speichereinheit 3 übertragen werden. Die für die Eingabe der Daten verwendeten Kommunikationsgeräte 5 bis 7 können, müssen aber nicht dieselben sein, die später für die Bereitstellung bzw. Herstellung einer Kommunikationsverbindung K verwendet werden. Beispielsweise kann die Eingabe der Daten mittels eines PCs erfolgen, wohingegen die Bereitstellung bzw. Herstellung einer Kommunikationsverbindung K über ein Telefon erfolgt. Dementsprechend sind die Kommunikationsgeräte 5 bis 7 in den 1 und 2 derart zu verstehen, dass diese jeweils dasselbe Kommunikationsgerät bzw. unterschiedliche Kommunikationsgeräte 5 bis 7 sind.
-
Anschließend führt das Bereitstellungssystem 1 im Schritt Z4 für den Kommunikationsteilnehmer T1 eine Suche nach einem geeigneten bzw. gewünschten Kommunikationsteilnehmer zur Bereitstellung und Herstellung einer Kommunikationsverbindung K durch. Der entsprechende Suchauftrag wird entweder direkt durch den Kommunikationsteilnehmer T1 durch Kontaktaufnahme mit dem Bereitstellungssystem 1, beispielsweise in Form eines Telefonanrufs, initiiert oder ist in dem Konfigurationsprofil C1 gespeichert und mittels des Bereitstellungssystems 1 automatisch initiiert. Bei der Suche nach einem geeigneten Kommunikationsteilnehmer überprüft das Bereitstellungssystem 1, ob eines der Teilnehmerprofile P2, P3 dem Suchprofil S1 entspricht und ob das Teilnehmerprofil P1 einem der Suchprofile S2, S3 entspricht. Passt beispielsweise das Teilnehmerprofil P2 nicht zu dem ersten Suchprofil S1 und/oder das Teilnehmerprofil P1 nicht zu dem Suchprofil S2, so wird der Kommunikationsteilnehmer T2 als geeigneter Kommunikationsteilnehmer verworfen. Entspricht demgegenüber das Teilnehmerprofil P3 dem Suchprofil S1 und das Teilnehmerprofil P1 dem Suchprofil S3, so wird der Kommunikationsteilnehmer T3 als geeigneter Kommunikationsteilnehmer bestimmt. Die Abfrage nach einer erfolgreichen Suche wird in Schritt Z5 durchgeführt. Wird kein geeigneter Kommunikationsteilnehmer innerhalb eines im Konfigurationsprofil C1 definierten Zeitrahmens gefunden, wird die Suche in Schritt Z6 abgebrochen. Der Abbruch in Schritt Z6 ist beispielsweise endgültig. Alternativ kann anhand des Konfigurationsprofils C1 zu einem späteren Zeitpunkt eine neue Suche in Schritt Z4 durchgeführt werden.
-
Wird in Schritt Z5 ein geeigneter Kommunikationsteilnehmer T3 gefunden, so stellt das Bereitstellungssystem 1 mittels der Steuereinheit 4 beiden Kommunikationsteilnehmern T1 und T3 in Schritt Z7 eine Kommunikationsverbindung K, insbesondere eine Sprachverbindung bereit. Nimmt keiner der Kommunikationsteilnehmer T1 und T3 die Sprachverbindung K an, so wird das Verfahren in Schritt Z6 beendet. Durch eine entsprechende Einstellung in dem Konfigurationsprofil C1 wird im Schritt Z4 zu einem späteren Zeitpunkt die Suche wiederholt.
-
Nimmt im Schritt Z8 einer der Kommunikationsteilnehmer, beispielsweise der Kommunikationsteilnehmer T1, die Sprachverbindung K an, so wird dieser in Schritt Z9 in eine Warteschleife geschaltet. Nimmt der Kommunikationsteilnehmer T3 die Sprachverbindung K innerhalb einer bestimmten Wartezeit in Schritt Z10 nicht an, so wird daraufhin in Schritt Z11 überprüft, ob entsprechend dem Konfigurationsprofil C1 weitere Versuche zur Herstellung einer Sprachverbindung K erwünscht sind oder nicht. Sind in Schritt Z11 keine weiteren Versuche erwünscht, so wird das Verfahren in der beschriebenen Weise in Schritt Z6 endgültig beendet. Andernfalls wird im Schritt Z4 innerhalb eines im Konfigurationsprofil C1 definierten Zeitrahmens eine neue Suche durchgeführt.
-
Nimmt der Kommunikationsteilnehmer T3 die Sprachverbindung K in Schritt Z10 an, so werden die Kommunikationsteilnehmer T1 und T3 in Schritt Z12 zusammengeschaltet und die Sprachverbindung K hergestellt.
-
Die einander im Regelfall unbekannten Kommunikationsteilnehmer T1 und T3 können sich dann zu einem beliebigen Thema austauschen und/oder verabreden. Zu jedem Zeitpunkt vor, während und nach der Sprachverbindung K bleiben die Teilnehmerinformationen D1 und D3 des jeweils anderen Kommunikationsteilnehmers T1 und T3 uneinsehbar und geheim. Die Sprachverbindung K stellt das Bereitstellungssystem 1 anhand der gespeicherten Teilnehmerkennungen I1 und I3 bereit und her.
-
Die Kommunikationsteilnehmer T1 und T3 entscheiden selbst, ob und welche ihrer persönlichen Daten sie dem jeweils anderen Kommunikationsteilnehmer T1 bzw. T3 übermitteln möchten. Derartige persönliche Daten können beispielsweise ein Foto oder ein Pseudonym sein. Diese Daten werden dann entweder direkt über die Kommunikations- bzw. Sprachverbindung K oder über einen beliebigen anderen Weg, wie beispielsweise über ein Internetportal, übermittelt.
-
In den Teilnehmerprofilen P1 bis P3 sind persönliche Teilnehmerdaten p1 bis p3 sowie Bewertungsdaten b1 bis b3 gespeichert. Die Bewertungsdaten b1 bis b3 werden entweder direkt von einem jeweils anderen Kommunikationsteilnehmern T1 bis T3 oder über das Bereitstellungssystem 1 gespeichert. Die Bewertungsdaten b1 bis b3 bewerten beispielsweise den Wahrheitsgehalt der Teilnehmerdaten p1 bis p3. Die Bewertungsdaten b1 bis b3 können beispielsweise bei einer Suche mittels der Suchprofile S1 bis S3 berücksichtigt werden oder von dem Bereitstellungssystem 1 dazu genutzt werden, bestimmte Kommunikationsteilnehmer T1 bis T3 mit schlechten Bewertungsdaten b1 bis b3 zu sperren.
-
Bei der Suche können weiterhin veränderliche Daten v1 bis v3, vorzugsweise zu den Kommunikationsteilnehmern T1 bis T3 gehörige Positionsdaten und/oder Navigationsdaten, berücksichtigt werden. Die Suche kann beispielsweise derart erfolgen, dass ausgehend von den Positionsdaten des Kommunikationsteilnehmers T1 geeignete Kommunikationsteilnehmer T2, T3 gesucht werden, die sich innerhalb einer bestimmten örtlichen Umgebung zu dem Kommunikationsteilnehmer T1 befinden. Dies kann für spontane Verabredungen oder für örtlich begrenzte Warninformationen genutzt werden.
-
Über die Konfigurationsprofile C1 bis C3 können die Kommunikationsteilnehmer T1 bis T3 bestimmen, wann eine Suche initiiert werden soll und wann eine Bereitstellung von Kommunikationsverbindungen K gewünscht ist.
-
Vorzugsweise handelt es sich bei den Kommunikationsteilnehmern T1 bis T3 um natürliche Personen mit einem zugehörigen Kommunikationsgerät 5 bis 7.
-
Nachfolgend ist anhand von 4 ein zweites Verfahren zur Bereitstellung einer Kommunikationsverbindung K beschrieben. Im Unterschied zu dem vorangegangenen Verfahren handelt es sich bei dem ersten Kommunikationsteilnehmer T1 um ein programmierbares Kommunikationsgerät 5 zur Spracherzeugung und -übertragung. Das Kommunikationsgerät 5 gehört zu einer behördlichen Institution, wie beispielsweise der Polizei oder der Feuerwehr, oder besitzt aus anderen Gründen einen hohen Vertrauensstatus, wie dies beispielsweise bei einem gegen Missbrauch gesicherten Unfallmeldesystem gegeben sein könnte. Im zugehörigen Teilnehmerprofil P1 ist eine Autorisierung derart enthalten, dass bei einem geeigneten Kommunikationsteilnehmer ohne dessen Einwilligung eine Kommunikationsverbindung K bereit- und hergestellt wird.
-
Soll ein Warnhinweis an die anderen Kommunikationsteilnehmer T2, T3 beispielsweise aufgrund eines Verkehrsunfalls erfolgen, so wird in Schritt Z4 eine Suche nach geeigneten Kommunikationsteilnehmern durchgeführt. Ausgehend von den Positionsdaten des Verkehrsunfalls werden in der bereits beschriebenen Weise geeignete Kommunikationsteilnehmer gesucht, die sich in einem bestimmten örtlichen Umkreis zu dem Verkehrsunfall befinden oder nach den vorliegenden Navigationsdaten sich bald am Ort des Verkehrsunfalls befinden werden. Wird in Schritt Z5 ein geeigneter Kommunikationsteilnehmer gefunden, so wird der Kommunikationsteilnehmer T1 mit dem geeigneten Kommunikationsteilnehmer, beispielsweise mit dem Kommunikationsteilnehmer T3, im Schritt Z7 unmittelbar zusammengeschaltet, also die Kommunikationsverbindung K hergestellt. Bei der Kommunikationsverbindung K handelt es sich um eine Sprachverbindung, so dass eine automatisch erzeugte Sprachnachricht zu dem Kommunikationsgerät 7 übertragen wird. Wird kein geeigneter Kommunikationsteilnehmer gefunden, so wird das Verfahren im Schritt Z6 beendet.
-
Darüber hinaus kann das Bereitstellungssystem 1 zusätzliche Funktionalitäten aufweisen. Wenn zwei bereits verbundene Kommunikationsteilnehmer T1, T3 ihre Unterhaltung zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen wollen, können sie beispielsweise den jeweils anderen unter einem Pseudonym abspeichern und später über das Bereitstellungssystem 1 unter Verwendung des Pseudonyms direkt kontaktieren. Dabei werden zu keinem Zeitpunkt die Teilnehmerinformationen D1, D3 preisgegeben. Damit die Direktverbindung erlaubt wird, müssen beide Kommunikationsteilnehmer T1, T3 den jeweils anderen als direkten Kontakt gespeichert haben. Sobald einer den Direktkontakt wieder löscht, ist keine Direktverbindung mehr möglich.
-
Weiterhin kann das Bereitstellungssystem 1 als zusätzliche Funktionalität selbständig aus dem ihm vorliegenden Daten eine Gefahr ermitteln und automatisch einen Sprach-Warnhinweis erzeugen und den betroffenen bzw. geeigneten Kommunikationsteilnehmern kommunizieren. Das Bereitstellungssystem 1 kann beispielsweise aus Positionsdaten eines Kommunikationsteilnehmers T1 bis T3 ermitteln, dass das zugehörige Fahrzeug in einer unübersichtlichen Kurve steht und aus Navigationsdaten eines anderen Kommunikationsteilnehmers T1 bis T3 ermitteln, dass sich ein zugehöriges Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit nähert. Das Bereitstellungssystem 1 kann in diesem Fall einen automatisch erzeugten Sprach-Warnhinweis an den sich nähernden Kommunikationsteilnehmer T1 bis T3 kommunizieren.
-
Teilen sich mehrere Personen ein Kommunikationsgerät 5 bis 7, so können in einem Datensatz D1 bis D3 jeweils mehrere Teilnehmerprofile P1 bis P3 zu unterschiedlichen Personen gespeichert werden, die beispielsweise durch eine Einwahlnummer ausgewählt werden können. Entsprechend können in einem Datensatz D1 bis D3 jeweils mehrere Suchprofile S1 bis S3 gespeichert sein, die ebenfalls über eine Einwahlnummer ausgewählt werden können.
-
Die Kommunikationsteilnehmer T1 bis T3 können eine Suche aktivieren, indem eine bestimmte Telefonnummer angerufen wird. Der Anruf wird nicht angenommen, sondern der Kommunikationsteilnehmer T1 bis T3 allein durch die übertragene Anschlussidentifikationsnummer A1 bis A3 identifiziert, so dass weder für das Bereitstellungssystem 1 noch für den Kommunikationsteilnehmer T1 bis T3 Kosten entstehen.
-
Alternativ zur sofortigen Bereitstellung einer Kommunikationsverbindung K kann der Kommunikationsteilnehmer T1 zunächst mittels einer Nachricht darüber informiert werden, dass ein geeigneter Kommunikationsteilnehmer gefunden wurde. Sobald sich der Kommunikationsteilnehmer T1 bei dem Bereitstellungssystem 1 einwählt, wird der Kommunikationsteilnehmer T3 von dem Bereitstellungssystem 1 angerufen. Dieser kann dann die Sprachverbindung K annehmen.
-
Über die Kommunikationsverbindung K können beispielsweise Sprachnachrichten, Bilder, Texte und/oder Videosequenzen übertragen werden.
-
Die Kommunikationsgeräte 5 bis 7 können stationär oder mobil sein und bei Bedarf Internetzugang und die Übermittlung von Positionsdaten und/oder Navigationsdaten ermöglichen. Das Bereitstellungssystem 1 kann Kommunikationsverbindungen K bzw. Kommunikationskonferenzschaltungen, vorzugsweise Sprachverbindungen bzw. Sprachkonferenzschaltungen, bereit- und herstellen.
-
Die Kommunikationsteilnehmer T1 bis T3 sind vorzugsweise natürliche Personen mit einem Kommunikationsgerät 5 bis 7, wobei ein Kommunikationsteilnehmer T1 auch ein technisches System sein kann, wie beispielsweise ein programmierbares Kommunikationsgerät 5 oder die Steuereinheit 4 des Bereitstellungssystems 1 selbst.
-
Das Bereitstellungssystem 1 kann für eine Vielzahl privater Anwendungszwecke sowie für institutionelle Anwendungszwecke genutzt werden. Typische Anwendungszwecke sind beispielsweise private Verabredungen und/oder private sowie institutionelle Warnmeldungen.