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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Scheibenwischvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem Wischermotor, der über ein mit dem Wischermotor verbundenes Getriebegehäuse an einer Fahrzeugkarosserie befestigbar ist, wobei zur Befestigung des Wischermotors an der Fahrzeugkarosserie eine Klemmverbindung zwischen einem an der Fahrzeugkarosserie ausgebildeten Wischerträger und einem an dem Getriebegehäuse ausgebildeten Befestigungsbereich und einer Motorplatine vorgesehen ist.
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Stand der Technik
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Scheibenwischvorrichtungen der oben genannten Art sind bereits bekannt. Dabei ist es das Ziel, den Wischermotor möglichst sicher zu montieren und auch Biege- und Torsionsbelastungen aufnehmen zu können und gleichzeitig eine leichte Montage bzw. Demontage zur Verfügung zu stellen, um im Montage- und Wartungsfalle keine unnötigen Arbeitskosten zu erzeugen.
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Aus der
DE 198 20 798 A1 ist beispielsweise eine Scheibenwischvorrichtung bekannt, die einen Wischermotor umfasst, welcher über ein mit dem Wischermotor verbundenes Getriebegehäuse und eine Motorplatine mit einem Wischerträger in der Form eines Hohlprofils an der Fahrzeugkarosserie befestigt ist. Dazu weist das Getriebegehäuse einen Schraubenstutzen auf, der im Abstand zu abtriebsseitigen Befestigungsdomen angeordnet ist. Der Wischerträger wird zur Befestigung der Scheibenwischvorrichtung zwischen dem Schraubenstutzen einerseits und den Befestigungsdomen andererseits eingesetzt bzw. angepresst, so dass sich der Wischerträger an den Befestigungsdomen und dem Schraubenstutzen abstützen kann. Um ein Herausrutschen aus dieser Position zu verhindern, ist eine Motorplatine oberhalb des Wischerträgers angeordnet, die sich ebenfalls an dem Schraubenstutzen und den Befestigungsdomen abstützt. Die Motorplatine ist über drei Schrauben an dem Getriebegehäuse befestigt.
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Nachteilig an dieser Konstruktion ist jedoch, dass die Montage aufgrund der millimetergenau aufeinander abzustimmenden und aneinander anzupassenden Bauteile sowie aufgrund der bei der Montage großen Anzahl an zu befestigenden Schrauben sehr aufwendig ist. Ferner besteht die Gefahr, dass sich die Schrauben aufgrund von im Betrieb des Wischermotors auftretenden Vibrationen ungewollt lösen.
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Die Anmelderin hat daher vorgeschlagen, zur Aufbringung der Klemmkraft und zur axialen Fixierung des Wischerträgers an dem Befestigungsbereich des Getriebegehäuses zwischen dem Getriebegehäuse und dem Montagebereich des Wischerträgers eine einzelne zentral am Befestigungsbereich des Getriebegehäuses angeordnete Schraubverbindung vorzusehen. Mit anderen Worten wird durch Anordnung eines zentralen Befestigungselementes die Anzahl der Schrauben verringert.
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Nachteilig an dieser Konstruktion ist jedoch, dass die Gefahr eines Lösens der Schraube aufgrund von Vibrationen im Betrieb der Scheibenwischvorrichtung zur Folge hat, dass sich die Scheibenwischvorrichtung unmittelbar von dem Wischerträger löst.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Scheibenwischvorrichtung bereitzustellen, die eine einfache und sichere Befestigung des Wischermotors an dem Wischerträger bereitstellt und dabei die Gefahr eines ungewollten Lösens der Scheibenwischvorrichtung von dem Wischerträger verhindert.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zur Aufbringung der Klemmkraft und/oder zur axialen Fixierung der Scheibenwischvorrichtung an dem Wischerträger mindestens ein Vorsprung an dem Getriebegehäuse und/oder an der Motorplatine und/oder an dem Wischerträger ausgebildet ist, der in eine in dem Wischerträger bzw. dem Getriebegehäuse und/oder der Motorplatine korrespondierend ausgebildete Vertiefung eingreift.
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Mit anderen Worten wird durch Vorsehen einer zusätzlichen formschlüssigen Verbindung zwischen Motorplatine und Wischerträger bzw. Getriebegehäuse und Wischerträger ermöglicht, das zu übertragende Drehmoment insbesondere um die Achse des Wischerträgers deutlich zu erhöhen. Zudem können Vorsprung und Vertiefung so ausgebildet sein, dass bereits bei der Montage durch letztere eine Positionierung der Bauteile relativ zueinander erfolgt, indem eine Montage der Motorplatine an dem Getriebegehäuse nur möglich ist, wenn der Vorsprung bzw. die Vorsprünge genau auf die korrespondierend ausgebildeten Vertiefungen ausgerichtet und darin eingesetzt werden.
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Eine besonders montagefreundliche Ausbildung der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass der Vorsprung durch einen einteilig mit dem Getriebegehäuse und/oder mit der Motorplatine und/oder dem Wischerträger ausgebildeten Zapfen gebildet ist. Dabei kann der Zapfen einen runden Querschnitt aufweisen. Andere im Stand der Technik bekannte Querschnitte sind jedoch gleichwertig einsetzbar.
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Eine besonders sichere Montage des Wischermotors an dem Wischerträger wird erreicht, wenn die Vorsprünge und Vertiefungen so korrespondierend zueinander ausgebildet sind, dass sich im montierten Zustand zwischen Ihnen eine Übergangspassung oder eine Presspassung einstellt.
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Die Vertiefung kann durch eine Bohrung, insbesondere einen in dem Wischerträger ausgebildeten Durchzug gebildet sein oder aber auch durch Prägen oder Stanzen in die jeweiligen Verbindungspartner eingebracht sein.
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Eine besonders einfache Konstruktion des Vorsprungs wird bereitgestellt, wenn letztere durch eine umgebogene Lasche gebildet ist, die in die korrespondierend zur Querschnittsfläche der Laschenspitze ausgebildete Vertiefung in dem Wischerträger und/oder dem Getriebegehäuse und/oder der Motorplatine eingreift.
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In einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist dazu die Lasche um eine Achse parallel zur Ausrichtung des Wischerträgers gebogen ausgeführt. Die Lasche kann auch um 90° gedreht zu der axialen Ausrichtung des Wischerträgers gebogen sein, wobei die Lasche in diesem Fall in Richtung der zentralen Achse des Wischerträgers weist.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung sieht vor, die Vertiefung in Form eines Schlitzes auszubilden, der so ausgeführt ist, dass sich eine Übergangs- oder Presspassung zwischen der Vertiefung und der Lasche und dem Schlitz im montierten Zustand von Getriebegehäuse, Wischerträger und/oder Motorplatine einstellt. Dies hat zum Vorteil, dass Fertigungsungenauigkeiten zumindest in axialer Richtung durch die Möglichkeit eines Verschiebens in axialer Richtung ausgeglichen werden können.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind in den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Zeichnung zu entnehmen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Scheibenwischvorrichtung;
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2 eine schematische Teildarstellung der Klemmanbindung der Scheibenwischvorrichtung gemäß 1 im Schnitt;
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3 eine Explosionsdarstellung der Klemmverbindung gemäß 2;
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4 eine schematische Darstellung einer Klemmverbindung zwischen Wischerträger und einer an der Motorplatine ausgebildeten Lasche im Schnitt;
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5 eine perspektivische Teildarstellung einer erfindungsgemäßen Klemmverbindung gemäß 4;
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6 eine erfindungsgemäße Klemmverbindung mit seitlich angebrachter Lasche;
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7 ein erfindungsgemäßes Getriebegehäuse mit einer in dem Befestigungsbereich ausgebildeten Vorsprung in der Form eines Zapfens;
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8 einen Wischerträger mit einer erfindungsgemäßen Vertiefung in der Form eines Durchzuges
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9 eine perspektivische Darstellung des Getriebegehäuses gemäß 6 und des Wischerträgers gemäß 7.
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Ausführungsbeispiele
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Die 1 zeigt eine Teildarstellung einer erfindungsgemäßen Scheibenwischvorrichtung 1 für ein Kraftfahrzeug mit einem Wischermotor 2, der über ein mit dem Wischermotor 2 verbundenes Getriebegehäuse 3 an einer Fahrzeugkarosserie des Kraftfahrzeuges mittels einer Motorplatine 4 befestigt ist. Dazu ist ein an der Fahrzeugkarosserie ausgebildeter Wischerträger oder Tragrahmen, insbesondere ein Klemmrohr 5 zwischen der Motorplatine 4 und dem Getriebegehäuse 3 klemmend gehalten. Die Scheibenwischvorrichtung 1 umfasst ein Trägerrohr 6, an dessen jeweiligen Enden jeweils ein Wischerlager 7 befestigt ist. In der Mitte der Längserstreckung des Trägerrohrs 6 ist der Wischermotor 2 als Antriebseinheit angeordnet, der eine Kurbel 8 entweder in einer Hin- und Herbewegung oder in eine Umlaufbewegung versetzt. Das freie Ende der Kurbel 8 ist mit zwei Schubstangen 9, 10 verbunden, welche Antriebskurbeln 11, 12 bewegen, die drehfest mit Wischerwellen 13, 14 verbunden sind und diese antreiben. Die Wischerwellen 13, 14 sind in den Aufnahmemitteln der Wischerlager 7 drehbar gelagert und im montiertem Zustand drehfest mit einem Wischerarm des Kraftfahrzeuges verbunden, an deren freien Enden Wischerblätter befestigt werden können. Wischerarme und Wischblätter sind hier der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt.
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Die 2 zeigt eine Teildarstellung des Befestigungsbereichs des Wischermotors 2. Zur Vereinfachung wurde die Darstellung auf das Befestigungsprinzip reduziert. Darin ist ein Wischerträger 5 gezeigt, welche als Hohlprofil ausgebildet ist. Die Motorplatine 4 ist wie in der 3 deutlich zu sehen ist über drei Schrauben 15 mit dem Getriebegehäuse 3 verbunden. Dazu sind die drei Schrauben 15 in einem Getriebegehäuse 3 ausgebildeten Befestigungsdom 3a eingeschraubt. Zwischen der Motorplatine 4 und dem Getriebegehäuse 3 ist das Klemmrohr 5 eingesetzt. Die Motorplatine 4 und das Getriebegehäuse 3 sind dabei geometrisch so ausgelegt, dass sich in montiertem Zustand zwischen Getriebegehäuse 3 und Klemmrohr 5 sowie zwischen Motorplatine 4 und Klemmrohr 5 eine Klemmverbindung einstellt.
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In den 4 bis 6 ist eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Klemmverbindung gezeigt, bei der zur Aufbringung der Klemmkraft und zur axialen Fixierung der Scheibenwischvorrichtung an dem Wischerträger 5 ein Vorsprung in der Form einer Lasche 16 an der Motorplatine 4 ausgebildet ist, die in eine in dem Wischerträger 5 korrespondierend ausgebildete Vertiefung 17 eingreift. Die Lasche 16 ist einteilig mit der Motorplatine 4 ausgebildet und um eine Achse parallel zur axialen Ausrichtung des Wischerträgers 5 gebogen. Dabei ist die Querschnittsfläche der Lasche 16 so gewählt, dass sich eine Übergangsbzw. Presspassung zwischen der Motorplatine 4 und dem Wischerträger 5 im Einsteckbereich der Lasche 16 in die Vertiefung 17 des Wischerträgers 5 einstellt. Durch die Auslegung ist es möglich, direkt nach der Montage Drehmomente und auf die Verbindung wirkende Kräfte aufzunehmen und zu übertragen. Somit wird die Einsatzgrenze der Klemmverbindung deutlich erhöht und es ist möglich, bei gleichem Materialeinsatz höhere Kräfte und Momente zu übertragen und somit die Verbindung wesentlich zu stabilisieren.
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Die Klemmverbindung gemäß 6 unterscheidet sich von der Klemmverbindung gemäß den 4 und 5 darin, dass die Lasche 16 um 90° gedreht zu der axialen Ausrichtung des Wischerträgers 5 gebogen ist, wobei die Lasche 16 in Richtung der zentralen Achse des Wischerträgers 5 weist.
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In den 6 bis 8 ist ein alternatives Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Klemmverbindung gezeigt. Hier wird die Erhöhung der zu übertragenden Kräfte und Momente durch einen zusätzlichen Formschluss mittels eines in dem Getriebegehäuse 3 angegossenen Zapfens 18 erreicht. Wird nun bei der Montage der Wischerträger 5 so ausgerichtet, dass ein in dem Wischerträger 5 ausgebildeter Durchzug 19 von dem Zapfen 18 durchdrungen wird, so findet durch die Montage mittels des Zapfens 18 bereits eine Vorpositionierung und eine axiale Fixierung des Wischerträgers 5 in dem Getriebegehäuse 3 statt. Die Position des Wischerträgers 5 in dem Getriebegehäuse 3 wird durch die Anordnung des Zapfens 18 bzw. des Durchzuges 19 bereits festgelegt. Auch in diesem Ausführungsbeispiel werden die über die Klemmverbindung aufzunehmenden Momente bzw. auf die Verbindung wirkenden Kräfte deutlich erhöht. Auch hier kann somit die Einsatzgrenze für die Klemmverbindung erhöht werden.
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Der Zapfen 18 weist einen runden Querschnitt in dem gezeigten Ausführungsbeispiel auf. Es ist jedoch möglich, jede beliebige im Stand der Technik bekannte Querschnittsform für den Zapfen 18 zu wählen. Wie der 8 zu entnehmen ist, ist die Passung zwischen dem Zapfen 18 und dem Durchzug 19 an dem Wischerträger 5 als Übergangspassung oder Presspassung ausgeführt. Durch diese spielarme bzw. spielfreie Passung kann die komplette Last bereits bei Inbetriebnahme der Scheibenwischvorrichtung 1 vollständig übertragen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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