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Die Erfindung betrifft eine Projektionsanlage zur vorzugsweise großflächigen Bildprojektion, mit einem ein Gehäuse aufweisenden Projektor und einer dem Projektor zugeordneten Kühleinrichtung zum Kühlen des Projektors.
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Projektionsanlagen der in Rede stehenden Art sind seit Jahren aus der Praxis bekannt. Derartige Projektionsanlagen werden insbesondere im Dauerbetrieb für Projektionszwecke im Innen- und Außenbereich verwendet, insbesondere für Werbemaßnahmen. Nach Eintritt der Dunkelheit ersetzt die Projektion von Werbebildern die übliche Plakatwerbung bzw. Werbewandbemalung. Des Weiteren werden derartige Projektionsanlagen auch zur Bildprojektion auf Fassaden, Landschaften oder Wasserwänden verwendet. Lediglich beispielhaft sei hierzu auf die
DE 197 51 157 B4 verwiesen.
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Bei den hier in Rede stehenden Projektoren handelt es sich um Hochleistungsprojektoren, die lichtstarke Leuchtmittel aufweisen. Im Betrieb erzeugen diese Leuchtmittel ein hohes Maß an Wärmeenergie, so dass der Projektor während des Betriebs gekühlt werden muss, um eine Beschädigung der Projektionsanlage zu verhindern. Aus der Praxis ist es bekannt, die Temperatur des Projektors über eine Luftkühlung zu regulieren. Das Gehäuse der Projektionsanlage weist beispielsweise zwei Lüfter auf, wobei der erste Lüfter über Lüftungsschlitze im Gehäuse Kaltluft in das Gehäuse bläst und der zweite Lüfter Warmluft aus dem Gehäuse absaugt. Die Kühlung des Projektors wird somit sehr stark von der Umgebungstemperatur beeinflusst.
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Problematisch ist hierbei, dass der Projektor in Abhängigkeit von den zu projizierenden Bildern und der Temperatur des Einsatzortes relativ schnellen und starken Temperaturschwankungen unterliegt. Die Temperaturregelung muss daher in kurzen Intervallen schalten können, um eine geeigneten Betriebstemperatur der Projektionsanlage zu gewährleisten. Die dazu benötigten Regelkreise sind sehr aufwändig und arbeiten nicht zuverlässig. Weiter nachteilig ist, dass insbesondere bei Anwendungen im Innenbereich durch den Lüfter eine nicht zu vernachlässigende Lärmbelästigung entsteht.
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Des Weiteren kann bei einem Komplettausfall der Kühleinrichtung die Temperatur der Projektionsanlage derart stark ansteigen, dass eine ausreichende Abkühlung des Projektors nach erfolgter Wiederinbetriebnahme der Kühleinrichtung nahezu ausgeschlossen ist. Die gesamte Projektionsanlage muss ausgeschaltet werden, um temperaturbedingte Beschädigungen zu verhindern. Bei der gewerblichen Nutzung solcher Projektionsanlagen, beispielsweise zu Werbezwecken, bedeutet der Ausfall einer Projektionsanlage zwangsweise den Verlust von Werbeeinnahmen. Eine zuverlässige Funktionsweise der Projektionsanlagen ist daher stets zu gewährleisten.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Projektionsanlage der eingangs genannten Art derart auszugestalten und weiterzubilden, dass mit konstruktiv einfachen Mitteln der zuverlässige Betrieb der Projektionsanlage unabhängig vom Einsatzort und mit nur geringer Geräuschentwicklung sichergestellt ist.
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Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Danach ist die in Rede stehende Projektionsanlage dadurch gekennzeichnet, dass die Kühleinrichtung mit einer als Kühlmedium dienenden Flüssigkeit arbeitet.
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In erfindungsgemäßer Weise ist zunächst erkannt worden, dass die zugrunde liegende Aufgabe durch eine geschickte Ausgestaltung der Kühleinrichtung in überraschend einfacher Weise gelöst werden kann. Dazu ist die Kühleinrichtung derart ausgeführt, dass sie mit einer als Kühlmedium dienenden Flüssigkeit arbeitet. Bei dem Einsatz von Luft als Kühlmedium ist die Wärmekapazität der Luft ein gegebener Parameter, wobei die Wärmekapazität von Luft relativ gering ist. Im Gegensatz dazu kann bei einer Flüssigkeit die Wärmekapazität um ein Vielfaches höher liegen. Das bedeutet, dass bei einer erfindungsgemäßen Kühleinrichtung, die mit einer Flüssigkeit anstatt mit Luft als Kühlmedium arbeitet, das Kühlmedium sehr viel mehr Wärmeenergie aufnehmen kann, bis eine für die Projektionsanlage kritische Temperatur erreicht ist. Durch eine als Kühlmedium dienende Flüssigkeit ist das gesamte System der Projektionsanlage in Bezug auf die Temperatur des Projektors leichter und zuverlässiger zu regulieren. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass eine mit einer Flüssigkeit als Kühlmedium arbeitende Kühleinrichtung im Betrieb überraschend leise ist. Bei einem Ausfall der Kühleinrichtung kann die vorhandene Flüssigkeit noch ein hohes Maß an Wärmeenergie aufnehmen. Der Betrieb der erfindungsgemäßen Projektionsanlage ist bei einem kurzzeitigen Ausfall der Kühleinrichtung nicht zwangsweise einzustellen.
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An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass es sich bei dem Projektor beispielsweise um einen handelsüblichen Videoprojektor, Digitalprojektor, Beamer oder um einen Diaprojektor handeln kann. Bei dem Einsatz eines Videoprojektors, Digitalprojektors oder Beamers als Projektor werden die Daten des zu projizierenden Bildes von einem Computer übermittelt. Der Computer kann die Daten über ein Kabel oder auch kabellos, beispielsweise über Bluetooth, Wireless LAN oder eine Infrarot-Verbindung, an den Projektor übertragen.
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In vorteilhafter Weise kann als Kühlmedium jedes flüssige Kälte- oder Kühlmittel dienen. Denkbar ist hierbei, dass als Flüssigkeit Alkohol, beispielsweise Ethanol, oder ein Öl bzw. eine Mischung aus mehreren geeigneten Ölen dient.
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In besonders vorteilhafter Weise dient als Flüssigkeit Wasser, wobei das Wasser Bestandteile von Alkohol, Frostschutzmittel oder anderen Stoffen enthalten kann. Wesentlich ist hierbei lediglich, dass die als Kühlmedium dienende Flüssigkeit die gewünschte Wärmekapazität und Viskosität aufweist. In Abhängigkeit von der erforderlichen Wärmekapazität und Viskosität kann beispielsweise reines Wasser oder aber eine Wasser enthaltende Mischung aus beliebigen anderen geeigneten Stoffen als Kühlmedium dienen.
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Um die Projektionsanlage sowohl im Innen- als auch im Außenbereich einsetzen zu können, kann das Gehäuse wasserdicht und/oder wetterfest ausgeführt sein. Das Gehäuse kann beispielsweise aus Aluminium hergestellt und zweischalig ausgeführt sein, so dass die Projektionsanlage fest im Außenbereich installiert und bei beliebigen Wetterbedingungen betreibbar ist. Des Weiteren ist es von Vorteil, wenn das Gehäuse der Projektionsanlage schallisoliert ausgeführt ist. Durch dieses Konstruktive Merkmal kann eine Lärmbelästigung der Umgebung – insbesondere bei dem Betrieb der Projektionsanlage im Innenbereich – wirksam vermieden werden.
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Des Weiteren kann das Gehäuse beheizbar ausgeführt sein. Durch wetterbedingte Schwankungen der Umgebungstemperatur und der Luftfeuchtigkeit kann es in dem Gehäuse zur Bildung von Kondenswasser kommen, wodurch die Projektionsanlage beschädigt werden kann. Ein beheizbar ausgeführtes Gehäuse verhindert effektiv die Bildung von Kondenswasser während der Stillstandszeiten der Projektionsanlage.
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Zur Realisierung einer kompakten Bauweise der Projektionsanlage ist es vom besonderen Vorteil, wenn die Kühleinrichtung in das Gehäuse integriert ist. Des Weiteren ist denkbar, dass die Kühleinrichtung außerhalb des Gehäuses angeordnet ist. Hierzu kann die Kühleinrichtung beispielsweise in einem separaten Kühleinrichtungsgehäuse angeordnet sein. Durch diese zweiteilige Ausführungsform der Projektionsanlage bietet sich der Vorteil, dass der Projektor unabhängig von der kühleinrichtung – beispielsweise im Innenbereich – angeordnet ist und die Kühleinrichtung im Außenbereich platziert ist. Dies hat den Vorteil, dass der Projektor ohne die Geräuschkulisse der Kühleinrichtung nahezu lautlos betreibbar ist.
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Des Weiteren ist denkbar, dass das Kühleinrichtungsgehäuse und das Gehäuse lösbar miteinander verbindbar sind, beispielsweise über eine Schraub- und/oder eine Klemmverbindung. Die gesamte Projektionsanlage baut dadurch relativ klein, ist aber durch den modularen Aufbau sehr leicht zu modifizieren. So lässt sich beispielsweise der Projektor samt Gehäuse in kurzer Zeit wechseln, so dass je nach Anwendungsbereich ein geeigneter Projektor installierbar ist.
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Um die als Kühlmedium dienende Flüssigkeit zu dem Projektor hin und von diesem weg zu führen, kann die Kühleinrichtung mindestens eine Leitung, vorzugsweise einen Schlauch oder ein Rohr, aufweisen, durch die die Flüssigkeit strömt. Die mindestens eine Leitung kann die Flüssigkeit beispielsweise zu einem Wärmetauscher führen, in dessen unmittelbarer Nähe der Projektor angeordnet sein kann. Über den Wärmetauscher kann die Flüssigkeit die von dem Projektor erzeugte Wärmeenergie aufnehmen und so den Projektor kühlen. Die Leitung kann vorzugsweise wärmeisoliert ausgeführt sein, wodurch der Wirkungsgrad der Kühleinrichtung erhöht wird.
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In besonders vorteilhafter Weise sind in dem Gehäuse und/oder dem Kühleinrichtungsgehäuse Durchgänge vorgesehen, durch die die mindestens eine Leitung hindurchführbar ist. Des Weiteren ist denkbar, dass in der Wandung des Gehäuses und/oder des Kühleinrichtungsgehäuses Anschlusselemente vorgesehen sind, mit denen die Leitung/Leitungen lösbar verbindbar ist/sind. Dies hat den Vorteil, dass eine Strömungsverbindung für die Flüssigkeit zwischen dem Gehäuse und dem Kühleinrichtungsgehäuse herstellbar ist, indem die Leitung/Leitungen mit den Anschlusselementen verbunden wird/werden. Die Leitung/Leitungen kann/können dazu mit den Anschlusselementen korrespondierende Verbindungselemente aufweisen. Die Verbindung kann beispielsweise über eine Steck-, Schraub-, Klemm- oder Bajonettverbindung erfolgen.
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In weiter vorteilhafter Weise ist es denkbar, dass das Kühleinrichtungsgehäuse wasserdicht und/oder wetterfest ausgeführt ist. Auch hier ist denkbar, dass das Kühleinrichtungsgehäuse aus Aluminium hergestellt und zweischalig ausgeführt ist. Durch diese konstruktiven Maßnahmen kann die Kühleinrichtung auch im Außenbereich zuverlässig betrieben werden. Zur Verminderung der Schallemission durch die Kühleinrichtung kann das Kühleinrichtungsgehäuse des Weiteren schallisoliert ausgeführt sein.
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Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung zweier bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert.
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In der Zeichnung zeigen
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1 in einer schematischen Darstellung ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Projektionsanlage und
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2 in einer schematischen Darstellung ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Projektionsanlage.
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1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Projektionsanlage in einer schematischen Darstellung. Die Projektionsanlage umfasst einen in einem Gehäuse 1 angeordneten Projektor 2. Der Projektor 2 weist einen Lichtemitter 3 auf, der durch einen transparenten Bereich 4 des Gehäuses 1 ein Bild auf eine Projektionsfläche 5 projiziert. Bei der Projektionsfläche 5 kann es sich um die Fassade eines Gebäudes, eine Landschaft, eine Leinwand, eine Wasserwand oder eine sonstige Fläche handeln.
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Das Gehäuse 1 ist wasserfest und wetterfest ausgeführt, um die Verwendung der Projektionsanlage im Außenbereich zu ermöglichen. Dem Projektor 2 ist eine Kühleinrichtung 6 zugeordnet, die den Projektor 2 kühlt. Die Kühleinrichtung 6 arbeitet mit einer als Kühlmedium dienenden Flüssigkeit. Die von der Kühleinrichtung 6 gekühlte Flüssigkeit strömt über eine Leitung 7 zu dem Projektor 2, wo sie die durch den Projektor 2 erzeugte Wärmeenergie aufnimmt. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass es ausreicht, wenn ein und dieselbe Leitung 7 die Flüssigkeit von der Kühleinrichtung 6 zu dem Projektor 2 hin und von dem Projektor 2 zu der Kühleinrichtung 6 zurück leitet, so dass die Flüssigkeit in der Leitung 7 im Sinne eine geschlossenen Kreislaufs fließt.
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Der Projektor 2 kann auf bzw. an einem Wärmetauscher angeordnet sein. Die als Kühlmedium dienende Flüssigkeit strömt über die Leitung 7 von der Kühleinrichtung 6 zu dem Wärmetauscher und nimmt die durch den Projektor 2 erzeugte Wärmeenergie auf. Die erwärmte Flüssigkeit fließt über die Leitung 7 wieder zurück zu der Kühleinrichtung 6, in der die Flüssigkeit abermals heruntergekühlt wird. Durch diese Anordnung ist ein Kühlkreislauf geschaffen, mit dem die Temperatur der Projektionsanlage auf einfache Weise und mit konstruktiv einfachen Mitteln regelbar ist.
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In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Kühleinrichtung 6 zusammen mit dem Projektor 2 in dem Gehäuse 1 angeordnet. Dadurch baut die gesamte Projektionsanlage sehr klein und die Leitung 7 für die als Kühlmedium dienende Flüssigkeit ist relativ kurz, so dass sich die Flüssigkeit zwischen Kühleinrichtung 6 und Projektor 2 nur minimal erwärmen kann.
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2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Projektionsanlage. Im Unterschied zu dem ersten Ausführungsbeispiel ist die Kühleinrichtung 6 außerhalb des Gehäuses 1 des Projektors 2 angeordnet. Die Kühleinrichtung 6 weist ein separates Kühleinrichtungsgehäuse 8 auf. Die von der Kühleinrichtung 6 vorgekühlte Flüssigkeit strömt von der Kühleinrichtung 6 über eine Leitung 7 zu dem Projektor 2, um dort die von dem Projektor 2 erzeugte Wärmeenergie aufzunehmen.
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Zur Vermeidung von Wiederholungen sei zur Funktionsweise der Kühlung des Projektors 2 auf die entsprechende Beschreibung zu 1 verwiesen.
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Sowohl das Gehäuse 1 als auch das Kühleinrichtungsgehäuse 8 weisen Durchgänge 9 auf, durch die die Leitung 7 durchführbar ist. Durch diese Konstruktion kann die Kühleinrichtung 6 unabhängig von dem Projektor 2 angeordnet werden. Die Kühleinrichtung 6 kann beispielsweise in einem anderen Raum als der Projektor 2 oder im Außenbereich installiert werden und über die Leitung 7 mit dem Projektor 2 verbunden sein. Der Projektor 2 ist dadurch ohne störende Geräusche der Kühleinrichtung 6 nahezu lautlos zu betreiben.
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Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil der Beschreibung sowie auf die beigefügten Patentansprüche verwiesen.
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Schließlich sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die voranstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung lediglich zur Erörterung der beanspruchten Lehre dienen, diese jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele einschränken.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Projektor
- 3
- Lichtemitter
- 4
- transparenter Bereich
- 5
- Projektionsfläche
- 6
- Kühleinrichtung
- 7
- Leitung
- 8
- Kühleinrichtungsgehäuse
- 9
- Durchgänge
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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