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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines rauschreduzierten CT-Bilddatensatzes durch Frequenzbandzerlegung, ein Rechensystem zur Durchführung des Verfahrens und ein CT-System mit einem solchen Rechensystem.
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Es ist allgemein bekannt, dass mit Hilfe von Multi-Energy-CT-Systemen gleichzeitig CT-Bilddatensätze eines Objektes mit unterschiedlichen Röntgenspektren aufgenommen werden können. In der Regel wird versucht aus diesen CT-Bilddatensätzen ein einziges Bild mit der gewünschten Information zu berechnen, zum Beispiel ein CT-Bild, das einem monoenergetischen Spektrum entspricht oder nur die Kontrastmittel-Verteilung im gescannten Objekt darstellt. Dazu kann ein linear gemischtes Mischbild
erzeugt werden, wobei X
i den CTBilddatensatz für das i-te Röntgenspektrum bezeichnet, die Koeffizienten c
i,m gewählt werden, um einen speziellen Bildeindruck zu erzielen, und m = 0 gesetzt ist. Leider kann das Rauschen in solchen Linearkombinationen extrem gegenüber einem rausch-optimierten Mischbild zunehmen.
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In Stand der Technik sind viele Möglichkeiten bekannt, die erzeugten Mischbilder zu entrauschen. Beispielsweise kann ein lineares Filter in Form eines Tiefpassfilters verwendet werden, wobei allerdings die räumliche Auflösung stark reduziert wird. Alternativ werden nicht-lineare Filter genutzt, die jedoch bei komplexen Strukturen im dargestellten Objekt das Problem haben, feine Strukturen vom Rauschen zu unterscheiden.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verfahren zur Erzeugung eines rauschreduzierten CT-Bilddatensatzes aus mehreren CT-Bilddatensätzen, aufgenommen mit unterschiedlichen Röntgenenergiespektren, zu erzeugen.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand untergeordneter Ansprüche.
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Der Erfinder hat folgendes erkannt:
- Man kann aus mehreren energiespektrumspezifischen CT-Bilddatensätzen Xi, basierend auf unterschiedlichen Röntgenenergiespektren Ri, mehrere verschiedene Mischbilder gemäß
erzeugen und auf diesen Mischbildern eine Frequenzbandzerlegung durchführen. Dabei entspricht das erste Frequenzband einem Tiefpassfilter F0, der die Frequenz f = 0 in voller Stärke enthält. Die anderen Filter Fj(f) werden so konstruiert, dass
für alle Frequenzen ist. Das bedeutet, dass alle anderen Filter die Frequenz f = 0 sperren. Es lässt sich nun die Summe über m verschiedene Mischbilder mit
bilden,
- wobei auf jedes Mischbild Mm der Operator Fj angewendet wird und die Mischbilder sich zumindest in einem Koeffizienten ci,m unterscheiden.
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Unter der Annahme, dass lokal nur jeweils zwei verschiedene Materialien vorhanden sind, die mikroskopisch oder makroskopisch vermengt sind, kann man nun Funktionen g
j,
m(r) definieren, die dafür sorgen, dass am Ort r ein CT-Bilddatensatz entsteht, der abgesehen vom Rauschen identisch zum ursprünglichen Mischbild M
0 ist. Somit gilt
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Dieses Verfahren ist insbesondere dann nützlich, wenn der CT-Bilddatensatz M0 ein relativ hohes Rauschen im Vergleich zu einem rauschoptimierten Mischbild aufweist und außerdem die gleichen hochfrequenten Strukturen in beiden Bildern sichtbar sind, wobei sie sich nur in ihrer Amplitude unterscheiden. Um zu vermeiden, dass über die Funktionen gj,m(r) Diskontinuitäten im Bild entstehen, muss darauf geachtet werden, dass die Werte der Skalierungsfunktionen gj,m(r) räumlich nicht zu stark variieren.
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Entsprechend dieser Erkenntnis schlägt der Erfinder ein Verfahren zur Erzeugung eines rauschreduzierten CT-Mischbilddatensatzes als Ergebnisbilddatensatz vor, das die in der nachfolgenden Strichaufzählung angegebenen Verfahrensschritte aufweist:
- - gleichzeitiges Aufnehmen von mehreren energiespektrumspezifischen CT-Bilddatensätzen Xi mit unterschiedlichen Röntgenenergiespektren Ri oder Empfangen von mehreren gleichzeitig aufgenommenen energiespektrumspezifischen CT-Bilddatensätzen Xi mit unterschiedlichen Röntgenenergiespektren Ri,
- - Berechnen von mehreren linear aus den energiespektrumspezifischen CT-Bilddatensätzen Xi gemischten Mischbilddatensätzen
- - Frequenzbandzerlegung der Mischbilddatensätze Mm in ein erstes tiefstes Frequenzband, erzeugt mit einem Tiefpassfilter F0 , und mehrere höhere Frequenzbänder, erzeugt durch andere Filter Fj wobei alle anderen Filter Fjdie Frequenz Null sperren und die Summe
über alle Filter für alle Frequenzen f normiert ist,
- - Berechnen eines Ergebnisbilddatensatzes
indem jeder Mischbilddatensatz Mm mit genau einem Filter Fj und mit einer ortsabhängigen Funktion gj,m(r) multipliziert und darüber aufsummiert wird, wobei g0,0(r) =1 ist.
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Es wird darauf hingewiesen, dass in den hier angegebenen Beispielen der Nomenklatur und Formeln die Zählung der Indizes jeweils bei 0 beginnt und die angegebenen Formeln lediglich beispielhafte Berechnungen darstellen.
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Mit einem solchen Verfahren ist nun eine Rauschreduktion möglich, bei der Kanten näherungsweise erhalten bleiben, wobei die Bildqualität potentiell besser ist als bei nicht-linearen Verfahren, die die lokale Geometrie beurteilen.
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In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorgeschlagen, die ortsabhängige Funktion gj,m(r) derart auszugestalten, dass die örtlichen Bereiche der Hautoberfläche einen anderen konstanten Wert aufweisen als die inneren Regionen des Patienten.
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Alternativ kann auch die ortsabhängige Funktion gj,m(r) lokal aus einer statistischen Auswertung der Umgebung jedes Voxels V(r) am Ort r bestimmt werden. Dies kann vorteilhaft dadurch geschehen, dass:
- - ein CT-Bilddatensatz X1 ausgewählt wird,
- - von diesem CT-Bilddatensatz X1 ausgehend über vordefinierte benachbarte Voxel V(r±Δr) jedes betrachteten Voxels V(r) zu den restlichen CT-Bilddatensätzen Xi Regressionskoeffizienten ki (=Steigung der Regressionsgeraden) berechnet werden, die die gegenseitige Abhängigkeit der CT-Werte der jeweils benachbarten Voxel der CT-Bilddatensätze Xi zum ausgewählten CT-Bilddatensatz X1 angeben,
- - eine ortsabhängige Skalierungsfunktion
bestimmt wird,
- - daraus weiterhin die ortsabhängige Funktion gj,m(r) =wj,m(r)·hm(r) bestimmt wird, wobei
für alle j, und
- - der Ergebnisbilddatensatz als Aufsummierung über das Produkt aus der ortsabhängigen Funktion mit den Filtern und den Mischbildern zu
bestimmt wird.
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Im Ergebnis entspricht dies einer unterschiedlichen Gewichtung der genutzten Mischbilddatensätze, wobei diese Gewichtung auch vom Nutzer des Verfahrens nach Bedarf so einstellbar ausgeführt werden kann, so dass hierdurch z.B. ein homogener Rauscheindruck entsteht. Dabei kann die Skalierung h dazu führen, dass das Ergebnisbild E ohne ein ortsabhängiges w stark im Rauschen schwankt.
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Gemäß einer anderen Ausführungsvariante des vorgestellten Verfahrens kann auch die ortsabhängige Funktion g
j,m(r) durch eine ortsabhängige Klassifizierung auf der Basis der lokalen CT-Werte der Voxel bestimmt werden. Alternativ kann auch die ortsabhängige Funktion g
j,m(r) durch eine Klassifizierung von lokal ermittelten Materialien bestimmt werden, wobei die lokalen Materialien vorzugsweise durch ein an sich bekanntes Verfahren der Materialzerlegung von CT-Bilddatensätzen X
i in mindestens zwei Materialien ermittelt werden. Diesbezüglich wird beispielsweise auf die Patentanmeldungen unter den Aktenzeichen
DE 10 2009 015 772 A1 (mit innerer Priorität aus
DE 10 2008 018 245 ) und
DE 10 2005 049 586 A1 verwiesen.
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Die energiespektrumspezifischen CT-Bilddatensätze Xi können für das hier angegebene Verfahren sowohl zweidimensionale Schnittbilddatensätze als auch dreidimensionale Volumenbilddatensätze sein.
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Besonders bevorzugt können als energiespezifische CT-Bilddatensätze Xi zwei CT-Bilddatensätze Xi eines Dual-Energy-CT-Scans verwendet werden.
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Die CT-Bilddatensätze Xi können jeweils direkt einer Abtastung mit einem monoenergetischen Röntgenspektrum entstammen oder es können durch Bild- oder Rohdaten-basierte Methoden unter Verwendung von polychromatischen Spektren Mischbilddatensätze Xi berechnet werden, die jeweils einer Abtastung mit einem monoenergetischen Röntgenspektrum entsprechen.
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Neben dem erfindungsgemäßen Verfahren schlagen die Erfinder auch ein Rechensystem vor, welches einen Speicher zur Speicherung eines im Betrieb auszuführenden Computerprogramms aufweist, wobei das Computerprogramm die Verfahrensschritte gemäß einem der voranstehenden Verfahrensansprüche ausführt.
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Außerdem zählt zur Erfindung auch ein CT-System zur Erstellung von mehreren linear aus den energiespektrumspezifischen CT-Bilddatensätzen gemischten Mischbilddatensätzen, mit einem solchen zuvor beschriebenen Rechensystem.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele und mit Hilfe der Figuren näher beschrieben, wobei nur die zum Verständnis der Erfindung notwendigen Merkmale dargestellt sind. Es werden folgende Bezugszeichen verwendet:
- 1
- Dual-Source- / Dual-Energy - CT-System
- 2
- erste Röntgenröhre;
- 3
- erster Detektor;
- 4
- zweite Röntgenröhre;
- 5
- zweiter Detektor;
- 6
- Gantrygehäuse;
- 7
- Patient;
- 8
- Untersuchungsliege;
- 9
- Systemachse;
- 10
- Steuer- und Recheneinheit;
- 11
- Kontrastmittelapplikator;
- 12
- Steuer- und Datenleitung;
- 13
- EKG-Leitung;
- 14
- Speicher;
- 15
- Computerprogramme;
- E
- Ergebnisbild;
- F0
- Tiefpassfilter;
- F1
- Hochpassfilter;
- Fi
- Filteroperationen;
- M0
- Bild;
- M1
- Mischbild;
- Mm
- Mischbilddatensätze;
- Ri
- Röntgenenergiespektrum;
- S1
- Ermittlung von C-Bilddatensätze;
- S2
- Bildung von Mischbilddatensätze;
- S3
- Zerlegung der Mischbilddatensätze in unterschiedliche Frequenzbänder;
- S4
- Bestimmung der ortsabhängigen Funktion;
- S5
- Berechnen des Mischbildes;
- V(r)
- Voxel;
- V(r±Δr)
- Voxel im benachbarten Bereich mit maximalem Abstand Δr.
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Es zeigen im Einzelnen:
- 1: Dual-Source- / Dual-Energy - CT-System;
- 2: zwei schematisch dargestellte CT-Bilddatensätze zur Korrelationsbetrachtung;
- 3: schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
- 4: alternative Darstellung des Verfahrensablaufes.
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Die 1 zeigt beispielhaft ein Dual-Source- / Dual-Energy - CT-System 1 mit dem das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt wird. Das gezeigte CT-System 1 weist ein erstes Strahler-/Detektor-System mit einer Röntgenröhre 2 und einem gegenüberliegenden Detektor 3 auf, wobei mit dem ersten Strahler-/Detektor-System 2, 3 Absorptionsdaten eines ersten Röntgenenergiespektrums R1 aufgenommen werden. Weiterhin verfügt das CT-System 1 über ein zweites um 90° versetztes Strahler-/Detektorsystem zur gleichzeitigen Abtastung mit einem zweiten Röntgenenergiespektrum R2, bestehend aus einer zweiten Röntgenröhre 4 mit einem gegenüberliegenden zweiten Detektor 5. Beide Strahler-/Detektor-Systeme befinden sich auf einer Gantry, die in einem Gantrygehäuse 6 angeordnet ist und sich während der Abtastung um eine Systemachse 9 dreht.
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Der abzutastende Patient 7 befindet sich auf einer verschiebbaren Untersuchungsliege 8, die entlang der Systemachse 9 durch das im Gantrygehäuse 6 befindliche Abtastfeld geschoben wird, hierbei wird die Schwächung der von den Röntgenröhren ausgesandten Röntgenstrahlung durch die gegenüberliegenden Detektoren gemessen und dann auf der Basis der durch diese Strahler-/Detektor-Systeme gleichzeitig gewonnenen Detektordaten CT-Bilddatensätze Xi des abgetasteten Patienten 7 aus unterschiedlichen Röntgenspektren rekonstruiert. Ergänzend kann dem Patienten 7 mit Hilfe eines Kontrastmittelapplikators 11 auch bei der Abtastung ein Kontrastmittelbolus injiziert werden, so dass zum Beispiel Blutgefäße besser erkennbar werden. Weiterhin kann für Cardioaufnahmen zusätzlich, mit Hilfe einer EKG-Leitung 13, die Herztätigkeit gemessen werden und eine EKG-gegatete oder -getriggerte Abtastung durchgeführt werden.
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Die Steuerung des CT-Systems erfolgt mit Hilfe einer Steuer- und Recheneinheit 10 über eine Steuer- und Datenleitung 12, über welche die Rohdaten der Detektoren 3 und 5 die Steuerbefehle übertragen werden. Im Speicher 14 der Steuer- und Recheneinheit 10 befinden sich Computerprogramme 15, die neben der Steuerung des CT-Systems 1 und der Rekonstruktionen der CT-Bilddatensätze auch das erfindungsgemäße Verfahren durchführen können.
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Es wird ergänzend darauf hingewiesen, dass das Verfahren auch auf einem getrennt vom CT-System stehenden Rechnersystem ausgeführt werden kann, sobald diesem Rechnersystem die entsprechenden CT-Bilddatensätze oder auch die Rohdaten zur eigenständigen Rekonstruktion der CT-Bilddatensätze zur Verfügung gestellt werden.
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Ausgehend von CT-Bilddatensätzen, die mit dem in der
1 beschriebenen Dual-Energy-CT-System
1 oder einer anderen an sich bekannten Bauart eines CT-Systems - zum Beispiel einem Single-Source-CT-System mit energieauflösendem Detektor -, das zwei CT-Bilddatensätze auf der Basis unterschiedlicher Röntgenenergien erzeugt, können beispielsweise Mischbilder
M0 berechnet werden mit:
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In der Regel wird das Bild M0 berechnet, um einen speziellen diagnostischen Nutzen zu erfüllen, z.B. die Subtraktion von Kontrastmittel aus dem Bild.
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Um das Bild M0 zu entrauschen, wird man typischerweise durch Filteroperatoren F0 und F1 eine Zerlegung in zwei Frequenzbänder vornehmen, wobei F0 einen Tiefpassfilter und F1 eine Hochpassfilter bezeichnen.
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Das Mischbild
kann dabei zum Beispiel so bestimmt werden, dass es das Mischbild mit dem niedrigsten Rauschen ist, unter der Bedingung, dass c
0,1=0 und
Das entspricht einem Standard CT-Bild, in dem Luft bei -1000 HU liegt, Wasser bei 0 HU liegt und das das niedrigste Rauschen hat. Natürlich können auch andere Mischbilder
M1 verwendet werden, solange sich damit im Endergebnis eine Rauschreduktion erreichen lässt.
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Es ist nun möglich, das Bild M1 zu entrauschen, wenn man weiß, wie der Bildkontrast in den CT-Bilddatensätze Xi miteinander korreliert ist. Da man lokal davon ausgehen kann, dass sich jeweils nur zwei Materialien konstanter Dichte und Zusammensetzung miteinander mischen, weiß man, dass die CT-Bilddatensätze Xi in einer Umgebung eines Punktes r korreliert sind und es gilt Xi(r) ≈kjX1(r)+ti, mit ki=1 und t1=0, wobei ki den Korrelationskoeffizienten, also die Steigung der Regressionsgeraden, darstellt.
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Man kann daher die Koeffizienten ki z.B. durch eine lineare Regression der CT-Werte im Bilddatensatz X1 und dem Bilddatensatz Xi in einer Nachbarschaft des Punktes r bestimmen. Grundsätzlich können auch andere Kriterien verwenden werden, wie zum Beispiel:
- a- eine Klassifizierung auf Basis der CT-Werte in einem Bilddatensatz, z.B. M0 , wobei falls die CT-Werte der Voxel in der Nachbarschaft eines betrachteten Voxels <-500HU, diese also Luft definieren, sind, alle ki gleich 1 gesetzt werden und sonst gilt: ki=ki,0 mit ki,0 = konstant.
- b- eine Klassifizierung auf Basis bekannter Materialien in der Nachbarschaft (z.B. aus der Erkenntnis einer Materialzerlegung des vorliegenden Dual-Energy-CT-Bilddatensatzes), wobei ki = ki,B mit ki,B =konstant ist, falls die benachbarten Voxel das Vorhandensein von Knochen anzeigen und ki = ki,I mit ki,I I=konstant, falls Iod in der Umgebung ist.
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In Regionen, in den eine lineare Regression keine zuverlässigen Ergebnisse liefert, also bei einem niedrigen Korrelationskoeffizienten, können die ki durch eine geeignete Interpolation der Nachbarvoxel berechnet werden.
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Man weiß dann, dass sich im Frequenzband
F1 die Bilder
M0 und
M1 lokal nur um den Faktor
unterscheiden.
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Somit gilt:
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Man kann also schreiben:
wobei das Gewicht w(r) so eingestellt werden kann, dass ein spezieller Rauscheindruck erzeugt wird, z.B. näherungsweise konstantes Rauschen überall im Bild. Alternativ kann w=0 gewählt werden, so dass das obere Frequenzband nur vom Bild
M1 stammt. Entsprechend ist auch eine Zerlegung in mehr als zwei Frequenzbänder möglich.
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Die CT-Bilddatensätze Xi können auch „monoenergetische“ Bilddatensätze sein, d.h. CT-Bilder bei denen auf der Grundlage der Multy-Energy-CT-Messdaten bildbasiert oder rohdatenbasiert versucht wird, den Bildeindruck eines CT-Bildes zu erreichen, welches mit nur einer einzigen Photonen-Energie aufgenommen wurde. Entsprechende Verfahren sind allgemein bekannt. Außerdem kann auf den CT-Bilddatensätzen Xi auch bereits eine, z.B. iterative, Strahlaufhärtungskorrektur stattgefunden haben.
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Zum besseren Verständnis der Korrelationsbetrachtung werden in der 2 zwei schematisch dargestellte CT-Bilddatensätze X1 und X2, jeweils bestehend aus einer Vielzahl von kubischen Voxel, gezeigt. Ein jeweils betrachtetes Voxel V(r) ist in beiden CT-Bilddatensätzen X1 und X2 durch eine Kreuzschraffur markiert, wobei die mindestens punktförmig unmittelbar benachbarten Voxel V(r±Δr) mit einer Schrägschraffur versehen sind. Zur Korrelationsberechnung in Form einer Regressionsanalyse und Bestimmung der Steigung der Regressionsgeraden als Korrelationskoeffizient ki werden die räumlich identischen Voxel beider CT-Bilddatensätze jeweils in Bezug genommen. Angedeutet ist dies in der Darstellung durch die gestrichelten Verbindungslinien zwischen jeweils drei Voxel.
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Obwohl die hier gezeigte Darstellung lediglich eine Schnittebene in den CT-Bilddatensätzen und deren räumliche Korrelation darstellt, kann diese zweidimensionale Betrachtung auch auf eine dritte Dimension, senkrecht zur Bildebene, ausgedehnt werden.
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Eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist beispielsweise in der
3 gezeigt. Hiernach werden mit einem M(ulti)-E(nergy)-C(omputer)T(omographiesystem) mehrere CT-Bilddatensätze X
i erzeugt. Aus diesen werden Mischbilddatensätze
gebildet, die anschlie-ßend durch Anwendung verschiedener Filteroperatoren F
j jeweils in unterschiedliche Frequenzbänder zerlegt werden, umfassend ein erstes tiefstes Frequenzband erzeugt mit einem Tiefpassfilter (
F0 ) und mehrere höhere Frequenzbänder erzeugt durch andere Filter (F
j) . Schließlich wird ein Ergebnisbild E berechnet, indem in Frequenzbänder zerlegten Mischbilddatensätze F
j·M
m unter Anwendung mit einer ortsabhängigen Funktion g
j,
m(r) multipliziert und aufsummiert werden mit
, wobei g
0,0(r)=1 ist.
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Ein entsprechendes Verfahrensschema ist in der
4 gezeigt. Im Verfahrensschritt
S1 werden die CT-Bilddatensätze X
i ermittelt, aus denen im Verfahrensschritt
S2 Mischbilddatensätze mit
gebildet werden. Es erfolgt danach Im Verfahrensschritt
S3 die Zerlegung der Mischbilddatensätze in unterschiedliche Frequenzbänder mit F
j·M
m. Außerdem wird in einem unabhängigen Verfahrensschritt
S4 aus Korrelationsbetrachtungen, Schwellwertbetrachtungen oder Kenntnissen aus einer Materialzerlegung mit Hilfe der CT-Bilddatensätze X
i oder Mischbilddatensätze
Mm die ortsabhängige Funktion g
j,
m(r) so bestimmt, dass im Verfahrensschritt
S5 durch gewichtete Aufsummierung der in Frequenzbänder zerlegten Mischbilder mit der ortsabhängigen Funktion ein Ergebnisbild gemäß
berechnet wird.
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Insgesamt wird mit der Erfindung also ein Verfahren zur Erzeugung eines rauschreduzierten CT-Bilddatensatzes durch Frequenzbandzerlegung, ein Rechensystem zur Durchführung des Verfahrens und ein CT-System mit einem solchen Rechensystem vorgeschlagen, wobei aus mehreren gleichzeitig aufgenommenen energiespektrumspezifischen CT-Bilddatensätzen X
i mehrere linearkombinierten Mischbilddatensätze
er-zeugt werden, eine Frequenzbandzerlegung der Mischbilddatensätze
Mm in ein erstes tiefstes Frequenzband
F0 und mehrere höhere Frequenzbänder stattfindet, und ein Ergebnisbilddatensatz
berechnet wird, indem jeder Mischbilddatensatz
Mm mit genau einem Filter und mit einer ortsabhängigen Funktion g
j,
m(r) multipliziert und darüber aufsummiert wird, wobei g
0,0(r) =1 ist.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.