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Hintergrund
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Ein Positionssensor ist ein Gerät, das die Gegenwart und den Ort einer Berührung erfassen kann, die von dem Finger eines Benutzers oder eines Gegenstands, wie z. B. eines Stifts, herrührt. In manchen Fällen liegt der Positionssensor über einem Bildschirm; und der Sensor erfasst Berührungen innerhalb des Anzeigebereichs. In einer berührungsempfindlichen Anzeigeanwendung ermöglicht es der Positionssensor einem Benutzer, direkt mit dem auf den Bildschirm Dargestellten zu interagieren, und nicht nur indirekt unter Verwendung einer Maus oder eines Touchpads. Positionssensoren können beispielsweise Bestandteil sein von oder angebracht werden auf Computern, persönlichen digitalen Assistenten (PDA), Satellitennavigationsgeräten, Mobiltelefonen, tragbaren Medienabspielgeräten, tragbaren Spielekonsolen, öffentlichen Informationskiosks, Geldautomaten und Kassensystemen. Positionssensoren sind auch als Steuerpaneele auf verschiedenen Einrichtungen verwendet worden.
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Es gibt eine Anzahl verschiedener Arten von Positionssensoren, die als Teil eines Berührungsbildschirms verwendet werden. Beispiele beinhalten, sind aber nicht beschränkt auf, resistive Berührungsbildschirme, Berührungsbildschirme mit akustischen Oberflächenwellen, und kapazitive Berührungsbildschirme. Ein kapazitiver Berührungsbildschirm kann z. B. einen Isolator beinhalten, der mit einem transparenten Leiter in einem bestimmten Muster beschichtet ist. Ein Objekt, wie z. B. ein Finger des Benutzers oder ein Stift, der die Oberfläche des Bildschirms berührt oder in dessen Nähe gebracht wird, verursacht eine detektierbare Änderung in der Kapazität. Diese Kapazitätsänderung wird erfasst und ihr Ort kann durch eine Steuereinheit bestimmt werden, die die erfasste Kapazitätsänderung verarbeitet.
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In vielen Einrichtungen können der Berührungsbildschirm und die zugehörige Schaltung sowohl eine Berührungsgeste als auch eine Berührung an einem bestimmten Ort erfassen. Die Detektion einer Geste kann bestimmt werden, indem mehrere Berührungen über die Zeit überwacht werden. In den letzten Jahren wurden berührungsempfindliche Positionssensoren in mobilen Geräten verwendet, die oft zwei Berührungsbildschirme besitzen, die auseinander gleiten oder sich wie ein Buch öffnen. Die zwei oder mehr Bildschirme können als einziger großer Berührungsbildschirm zusammenarbeiten. In diesen Zweifachbildschirmgeräten geht die Erfassung einer Geste über den Spalt zwischen den beiden Bildschirmen verloren. Die Geste wird daher nicht als eine einzige Geste verfolgt. Der Verlust der Detektion führt dazu, dass die Geste als eine separate Geste auf jedem der Bildschirme interpretiert wird.
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Zusammenfassung
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Die folgende Offenbarung beschreibt Beispiele, die ein Verfolgen einer Berührungsgeste, die sich über eine Diskontinuität zwischen zwei oder mehr Berührungsbildschirmen auf einem mobilen Gerät oder dergleichen erstreckt.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die Zeichnungen zeigen eine oder mehrere Implementierungen in Übereinstimmung mit der vorliegenden Lehre in Form von nicht einschränkenden Beispielen. In den Figuren beziehen sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche Elemente.
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1A illustriert schematisch ein mobiles Gerät mit zwei berührungsempfindlichen Bildschirmen.
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1B illustriert schematisch ein weiteres mobiles Gerät mit zwei berührungsempfindlichen Bildschirmen;
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2A illustriert schematisch ein weiteres mobiles Gerät mit zwei berührungsempfindlichen Bildschirmen;
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2B illustriert schematisch ein weiteres mobiles Gerät mit zwei berührungsempfindlichen Bildschirmen;
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3A illustriert schematisch eine Geste, die sich über zwei berührungsempfindliche Bildschirme erstreckt, die an einem mobilen Gerät vorgesehen sind, wie z. B. dem Gerät aus 1A;
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3B illustriert schematisch eine weitere Geste, die sich über zwei berührungsempfindliche Bildschirme erstreckt, die an einem mobilen Gerät vorgesehen sind, wie z. B. dem Gerät aus 1A;
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3C illustriert schematisch eine weitere Geste, die sich über zwei berührungsempfindliche Bildschirme erstreckt, die an einem mobilen Gerät vorgesehen sind, wie z. B. das Gerät aus 1A;
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4 ist ein Flussdiagramm eines Beispiels für einen Prozess zur Verfolgung einer Geste, die sich über zwei berührungsempfindliche Bildschirme erstreckt;
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5 illustriert schematisch eine Seitenansicht eines berührungsempfindlichen Bildschirms; und
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6 illustriert schematisch eine Vorrichtung zur Erfassung und Verarbeitung von Berührungen auf berührungsempfindlichen Bildschirmen, inklusive Berührungen einer Geste, die sich über zwei berührungsempfindliche Bildschirme erstrecken kann.
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Detaillierte Beschreibung
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In der folgenden detaillierten Beschreibung werden zahlreiche spezifische Einzelheiten mit Hilfe von Beispielen dargelegt, um die relevante Lehre zu illustrieren. Um eine unnötige Verschleierung der Aspekte der vorliegenden Lehre zu vermeiden, werden diejenigen Verfahren, Prozeduren, Komponenten, und/oder Schaltungen, die dem Fachmann hinreichend geläufig sind, auf einem vergleichsweise hohen Niveau beschrieben.
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Die Beispiele ermöglichen eine Verfolgung einer Geste, die sich über zwei oder mehr berührungsempfindliche Bildschirme erstreckt, selbst wenn die Bildschirme durch einen Zwischenraum getrennt sind. Eine Geste, die auf einem ersten Bildschirm beginnt, wird über die Diskontinuität, die durch den Zwischenraum zwischen den Bildschirmen verursacht wird, hinweg verfolgt und setzt sich als Geste auf dem zweiten Bildschirm fort.
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Die gezeigten und beschriebenen Beispiele implementieren eine kapazitive Form der Berührungserfassung. In einer exemplarischen Konfiguration, die manchmal als Gegenkapazitätskonfiguration bezeichnet wird, kann ein Feld von leitfähigen Ansteuerelektroden oder Leitungen und leitfähigen Ausleseelektroden oder Leitungen verwendet werden, um einen berührungsempfindlichen Bildschirm zu bilden, der eine Anzahl von kapazitiven Knoten hat. Ein Knoten wird an jeder Kreuzungsstelle der Ansteuer- und Ausleseelektroden gebildet. Obwohl dies als Kreuzungsstelle bezeichnet wird, kreuzen sich die Elektroden, machen aber keinen elektrischen Kontakt. Stattdessen sind die Ausleseelektroden kapazitiv mit den Ansteuerelektroden an der Kreuzungsstelle verbunden. Obwohl eine kapazitive Auslesung gezeigt und beschrieben wird, können auch andere Arten der Auslesung verwendet werden.
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Es wird nun im Folgenden im Detail auf die in den begleitenden Figuren gezeigten und untenstehend diskutierten Beispiele Bezug genommen. 1A illustriert schematisch ein mobiles Gerät 10, das zwei berührungsempfindliche Bildschirme 16, 18 hat, die jeweils in einem jeweiligen Gehäuse untergebracht sind. Das Mobilgerät 10 enthält einen ersten Abschnitt 12, der mit dem berührungsempfindlichen Bildschirm 16 versehen ist, und einen zweiten Abschnitt 14, der mit dem berührungsempfindlichen Bildschirm 18 versehen ist. Sowohl der erste als auch der zweite Abschnitt 12, 14 enthalten Tasten 20 und sind über einen Verbinder 22 verbunden. 1B illustriert schematisch ein weiteres Mobilgerät 10, das dem der 1A entspricht, aber um 90° gedreht ist. Der Verbinder 22 kann ein Scharnier sein, das es dem einen Abschnitt des Geräts ermöglicht, relativ zu dem anderen Abschnitt des Geräts zu rotieren, so dass das Mobilgerät 10 aus 1A und 1B in diesem Fall sich ganz ähnlich wie ein Buch öffnet und schließt.
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2A und 2B illustrieren schematisch ein weiteres Mobilgerät 30, das zwei berührungsempfindliche Bildschirme 36, 38 hat. Das Mobilgerät 30 enthält einen ersten Abschnitt 32, der mit dem ersten berührungsempfindlichen Bildschirm 36 versehen ist, und einen zweiten Abschnitt 34, der mit einem zweiten berührungsempfindlichen Bildschirm 38 versehen ist. Der erste Abschnitt 32 enthält auch eine Taste 40. In 2A und 2B können der erste und der zweite Abschnitt 32, 34 auseinandergeschoben werden (wie illustriert). Im zusammengeschobenen Zustand ist der zweite Abschnitt 34 hinter dem ersten Abschnitt 32 vorgesehen, so dass der zweite berührungsempfindliche Bildschirm 38 nicht länger sichtbar ist. In dem Beispiel aus 2B ist der zweite berührungsempfindliche Bildschirm 38 als ein Feld aus berührungsempfindlichen Tasten 42 vorgesehen.
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Die zugehörige Elektronik erfasst mehrfache Berührungen und kann eine Menge von Berührungen auf mehr als einem Bildschirm zu einer einzigen Geste assoziieren. Wenn sich die Geste von einem Bildschirm auf einen anderen bewegt, sollte die unterstützende Elektronik die beiden Berührungsbildschirme als einen einzigen Berührungsbildschirm in dieser Art von Gestenerfassungsanwendung behandeln, obwohl die beiden Bildschirme durch den Zwischenraum D getrennt sind. Wie zuvor gesagt, resultiert die Geste aus der Detektion mehrerer Berührungen. Um daher die Geste über mehr als einen Bildschirm zu verfolgen, wird die Erfassung von Berührungen auf dem ersten Bildschirm mit der Erfassung von Berührungen auf dem zweiten Bildschirm kombiniert, um eine einzige Geste zu erfassen.
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Im Einzelnen und unter Bezugnahme auf 3A wird eine Anzahl von Berührungen 54A, 54B, 54C und 54D über die Zeit erfasst und als zu einer Geste gehörig bestimmt. Die Geste 50 z. B., die eine Gleitbewegung in der Pfeilrichtung ist, wird als zwei oder mehrere Berührungen 54A bis 54D auf dem ersten berührungsempfindlichen Bildschirm 16 erfasst. Andere Arten von Gesten können ebenfalls verfolgt werden. 3B illustriert z. B. ein weiteres Beispiel, in dem die Gleitgeste 62, 60 von dem zweiten berührungsempfindlichen Bildschirm 18 zu dem ersten berührungsempfindlichen Bildschirm 16 wandert. 3C illustriert eine diagonale Gleitgeste 70, 72.
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Wieder Bezug nehmend auf 3A werden in einem Beispiel die Berührungen 54A bis 54D an den Knoten des Berührungsbildschirms als eine Kapazitätsänderung erfasst. Jede Berührungserfassung wird durch die unterstützte Elektronik auch mit einem Zeitstempel versehen. Der ermittelte Ort von jeder Berührung zusammen mit der aufgezeichneten Zeit von jeder Berührung wird verwendet, um zu bestimmen, ob die Berührungen eine Geste darstellen. Ein Prozessor und ein zugehöriger Speicher (der im Einzelnen unten unter Bezugnahme auf 6 beschrieben wird) speichern beispielsweise vorübergehend die erfassten Berührungsdaten als historische Daten, so dass eine Geste verfolgt werden kann. Unter Verwendung dieser Informationen ist es auch möglich, eine Geschwindigkeit und eine Richtung der Geste 50 zu berechnen. In 3A wird die Gleitgeste 50 auf dem zweiten berührungsempfindlichen Bildschirm 18 als Gleitgeste 52 fortgesetzt. So wie die Gleitgeste 50 wird auch die Gleitgeste 52 als eine Anzahl von Berührungen über der Zeit erfasst, die Änderungen in der Berührungsposition darstellen.
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Um das, was normalerweise als zwei getrennte Gesten erfasst wird, als eine einzige Geste zu behandeln, wird die Zeit zwischen der Detektion der letzten Berührung (z. B. Berührung 54D) auf dem ersten Berührungsbildschirm 16 und der Zeit der Detektion der ersten Berührung auf dem zweiten Berührungsbildschirm 18 ermittelt. Da auch der Zwischenraum „D” eine bekannte Größe ist, kann die Zeit, die ungefähr benötigt wird, um den Zwischenraum „D” zu überqueren, berechnet werden. Diese Parameter können verwendet werden, um zu bestimmen, ob die Geste eine einzige Geste ist oder mehr als eine Geste. Die historischen Daten können auch verwendet werden, um vorherzusagen, wo die nächste Berührung einer Geste auftreten wird, um die Entscheidung zu unterstützen, ob eine oder mehrere Gesten erfasst werden sollten. Die Daten ermöglichen eine Feststellung, ob eine Berührung auf dem zweiten Bildschirm Teil der gegenwärtigen Geste ist oder Teil einer neuen Geste. Wenn z. B. die letzte Berührung unten links auf dem ersten Berührungsbildschirm 16 und die erste Berührung auf dem zweiten Bildschirm 18 in der oberen rechten Ecke desselben erfasst wird, und die Zeit bis zur ersten Berührung auf dem zweiten Berührungsbildschirm 18 hinreichend genau der geschätzten Zeitdifferenz entspricht, ist es wahrscheinlich, dass die Erfassung auf den beiden Bildschirmen als zwei getrennte Gesten behandelt werden sollte.
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Unter Bezugnahme auf 4 wird ein Prozess 100 zur Verfolgung einer Geste (wie z. B. der in 3A bis 3C illustrierten Gesten), die sich über zwei oder mehr berührungsempfindliche Bildschirme erstreckt, die durch einen Zwischenraum getrennt sind, dargestellt und beschrieben. Bestimmte Annahmen werden durch den Prozess getroffen. Z. B. ist der Abstand der Knoten im Falle eines Gegenkapazitätsberührungsbildschirms bekannt. Ebenfalls ist der Abstand „D” zwischen den beiden Berührungsbildschirmen bekannt. Der Prozess 100 beginnt im Schritt 105.
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Im Schritt 110 werden zumindest zwei Positionen einer Berührung, die mit einem Objekt, wie z. B. einem Finger oder einem Stift assoziiert sind, auf einem ersten berührungsempfindlichen Bildschirm erfasst. In 3A wird z. B. die Position von jedem der Berührungen 54A bis 54D bestimmt. Die erfassten Berührungen können verwendet werden, um den ungefähren Ort eines Objekts auf dem Berührungsbildschirm zu bestimmen. Wie oben erwähnt wurde, wird sich der Ort der erfassten Berührung über die Zeit ändern, wenn sich das Objekt bewegt. Die zugehörige Elektronik kann den Ort der erfassten Berührungen verfolgen und bestimmen, ob eine Geste auftritt und ob die Berührungen als solche behandelt werden sollten. Eine bestimmte Geste kann z. B. das Mobilgerät 10 dazu veranlassen, eine Aktion, wie z. B. das Umblättern eines e-Books durchzuführen, oder einen Spielstein in eine bestimmte Richtung zu bewegen.
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Die Geschwindigkeit, mit der sich das Objekt über den ersten Bildschirm bewegt, wird dann im Schritt 115 bestimmt. Es ist möglich, die Geschwindigkeit unter Verwendung einer Gleichung auf Basis der bestimmten Orte der Berührungen und der Zeit, an der die Berührungen aufgetreten sind, zu bestimmen. Die Geschwindigkeit (S) ist definiert als der zurückgelegte Abstand (d) in Metern (m), geteilt durch die Zeit (t) in Sekunden (s), die zur Zurücklegung dieses Abstands erforderlich war. S = d / t
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Wenn sich z. B. das Objekt 0,025 m in 0,5 s von der Position 54A bis zur Position 54D in diesem Beispiel bewegt, wird im Schritt 115 festgestellt, dass sich das Objekt mit einer Geschwindigkeit von 0,05 m/s bewegt. Die durch das Objekt von der Position 54A bis zur Position 54D zurückgelegte Strecke kann bestimmt werden, da der Abstand zwischen den Knoten von jedem der Berührungsbildschirme bekannt ist. Der Abstand zwischen den Knoten von jedem Bildschirm kann von der Größe und der Auflösung des verwendeten Berührungsbildschirms abhängen.
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Im Schritt 120 ist die Diskontinuität zwischen den berührungsempfindlichen Bildschirmen von jedem Gerät bekannt. In einem Beispiel wird die Diskontinuität als der Abstand „D” zwischen den beiden Bildschirmen betrachtet (in 3A der erste Bildschirm 16 und der zweite Bildschirm 18). Die Diskontinuität kann auch eine Komponente einer Berührungsbildschirmkante beinhalten. Eine Berührung, die an der Kante eines Bildschirms erfasst wird, ist nicht so genau, wie eine, die weiter weg von der Kante des Bildschirms erfasst wird, da an der Kante des Bildschirms nicht so viele Knoten vorhanden sind. Die Kantendiskontinuität eines jeden Bildschirms ist im Vorhinein bekannt, wie auch der Knotenabstand. Die Kantendiskontinuität kann verwendet werden, um die Genauigkeit der beschriebenen Gestenverfolgung zu verbessern. In einem Beispiel kann die Diskontinuität „D” 0,015 m betragen. In anderen Beispielen kann die Diskontinuität eines jeden Geräts von Gerät zu Gerät variieren.
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In Schritt 125 wird eine Abschätzung der Zeit getroffen, die ein Objekt benötigt, um den Zwischenraum zwischen den beiden Berührungsbildschirmen (die Diskontinuität „D”) zu überqueren. Da die Geschwindigkeit, mit der sich das Objekt bewegt, und die Diskontinuität „D” des Zwischenraums beide bekannt sind, kann die zur Überquerung des Zwischenraums benötigte Zeit unter Verwendung von Gleichung 1, die zur untenstehenden Gleichung 2 umgeformt wurde, bestimmt werden. t = d / S
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Wieder Bezug nehmend auf das oben stehende Beispiel, beträgt die zur Überquerung der Diskontinuität erforderliche Zeit 0,3 s, wenn sich das Objekt mit einer Geschwindigkeit von 0,05 m/s auf dem ersten berührungsempfindlichen Bildschirm 16 bewegt und die Diskontinuität „D” zwischen dem ersten und dem zweiten berührungsempfindlichen Bildschirm 16, 18 0,015 m beträgt. In Abhängigkeit von dem Winkel, mit dem sich das Objekt bewegt, kann diese Berechnung angepasst werden, um die geschätzte Überquerungszeit zu erhöhen.
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Die Richtung der Bewegung des Objekts auf dem ersten berührungsempfindlichen Bildschirm ist ebenfalls von den erfassten Berührungen bekannt. Diese historische Information kann verwendet werden, um im Schritt 130 die Position zu bestimmen, an der das Objekt auf dem zweiten Berührungsbildschirm erscheinen wird.
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Unter erneuter Bezugnahme auf 3A ist es z. B. möglich, dass, da die letzte erfasste Position des Objekts auf dem ersten berührungsempfindlichen Bildschirm 16, die Richtung der Bewegung des Fingers des Benutzers/Stifts und die Diskontinuität zwischen dem ersten und dem zweiten berührungsempfindlichen Bildschirm 16, 18 bekannt sind, die Position und die Zeit, zu der das Objekt auf dem zweiten berührungsempfindlichen Bildschirm 18 nach der Überquerung des Zwischenraums erfasst werden sollte, zu bestimmen.
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Die tatsächliche Position des Objekts auf dem zweiten berührungsempfindlichen Bildschirm 18 wird im Schritt 135 bestimmt. Im Schritt 140 wird bestimmt, ob das Objekt an der geschätzten Position auf den zweiten berührungsempfindlichen Bildschirm (bestimmt im Schritt 130) erfasst wird, und ob das Objekt auf dem zweiten berührungsempfindlichen Bildschirm innerhalb der geschätzten Zeit zur Überquerung der Diskontinuität erfasst wird. Der Schritt 140 kann auch in zwei getrennten Schritten ausgeführt werden. Der erste Schritt bestimmt, ob das Objekt an der geschätzten Position auf dem zweiten berührungsempfindlichen Bildschirm erfasst wird. Der zweite Schritt bestimmt, ob das Objekt auf dem zweiten berührungsempfindlichen Bildschirm innerhalb der geschätzten Zeit ankommt. Da das Objekt beim Überqueren der Diskontinuität durch den Benutzer beschleunigt oder verzögert werden kann, können die geschätzten Orte und Ankunftszeiten einen Fehlerfaktor beinhalten, der die errechnete Zeit zur Überquerung der Diskontinuität erhöht oder erniedrigt.
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Die Geste wird im Schritt 145 als eine einzige Geste betrachtet, wenn das Objekt die Diskontinuität innerhalb der vorbestimmten Zeit überquert und an dem vorbestimmten Ort ankommt. Ein Grad an Toleranz kann beinhaltet sein, um verschiedene Benutzertendenzen zu berücksichtigen. Wenn das Objekt jedoch die Diskontinuität nicht innerhalb der vorbestimmten Zeit überquert, oder wenn das Objekt nicht an dem vorbestimmten Ort ankommt, innerhalb der geeigneten Toleranzen, dann wird im Schritt 150 festgestellt, dass das Objekt eine andere Geste ausführt.
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Der Prozess endet im Schritt 155.
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In einem Beispiel wird ein anderer Prozess initiiert, wenn von einer Geste vorhergesagt wird, dass sie die Diskontinuität kreuzt. Der Prozess hält die Berührungserfassung auf dem ersten Berührungsbildschirm an und startet einen Timer. Wenn eine Berührung nicht auf dem zweiten Berührungsbildschirm innerhalb der geschätzten Zeit erfasst wird, dann wird das Anhalten der Berührungserfassung auf dem ersten Bildschirm aufgehoben, da angenommen wird, dass die beiden Berührungen nicht Teil der gleichen Geste sind, oder dass nur eine einzige Geste, die durch Berührungen auf dem ersten Bildschirm angegeben wird, vorliegt. Der Algorithmus wird initiiert, wenn von einer verfolgten Berührung vorhergesagt wird, dass sie die Diskontinuität zwischen den Berührungsbildschirmen kreuzt.
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Obwohl sich die obige Beschreibung auf Mobilgeräte bezieht, die zwei berührungsempfindliche Bildschirme hat, kann das Verfahren aus 4 auch auf Mobilgeräte mit mehr als zwei berührungsempfindlichen Bildschirmen angewendet werden. Zusätzlich kann, obwohl ein Mobilgerät mit den zwei oder mehr berührungsempfindlichen Bildschirmen beschrieben wurde, das Verfahren aus 4 auch auf jedes Gerät angewendet werden, das mit mehreren berührungsempfindlichen Bildschirmen ausgestattet ist. Beispiele beinhalten, sind aber nicht begrenzt auf, Computer, persönliche digitale Assistenten (PDA), Satellitennavigationsgeräte, Mobiltelefone, tragbare Medienabspielgeräte, tragbare Spielekonsolen, öffentliche Informationskiosks, Kassensysteme, und Steuerpaneele auf verschiedenen Einrichtungen.
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5 illustriert eine Seitenansicht eines beispielhaften berührungsempfindlichen Bildschirms. Der berührungsempfindliche Bildschirm aus 5 besteht aus einem transparenten Paneel 1, einer ersten Klebstoffschicht 2, einer lichtdurchlässigen leitfähigen Elektrodenschicht 3, einem ersten isolierenden Substrat 4, einer zweiten Klebstoffschicht 5, einer zweiten lichtdurchlässigen leitfähigen Elektrodenschicht 6, und einem zweiten isolierenden Substrat 7.
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Die erste leitfähige Elektrodenschicht 3 enthält erste (Auslese-)Elektroden und die zweite leitfähige Elektrodenschicht 6 enthält zweite (Ansteuer-)Elektroden. Eine Zahl von Knoten wird an den Kreuzungsstellen der ersten und der zweiten Elektroden gebildet. Die ersten und die zweiten Elektroden können ausgebildet sein, um jedes gewünschte Muster zu bilden. In 5 sind die zweiten Elektroden senkrecht zu den ersten Elektroden angeordnet, so dass nur eine Seite von einer der zweiten Elektroden in der Seitenansicht sichtbar ist.
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In einem Beispiel ist das transparente Paneel 10 aus einem widerstandsfähigen, transparenten Material, das für eine wiederholte Berührung geeignet ist, gebildet. Beispiele des transparenten Materials beinhalten Glas, Polykarbonat oder PMMA (Polymethylmethacrylat). in einem Beispiel sind die ersten und zweiten Klebstoffschichten 2, 5 aus irgendeinem optisch klaren Klebstoff gebildet, die zur Verwendung in einem Berührungspaneel geeignet sind, In einem Beispiel sind das erste und das zweite Substrat 4, 7 transparente Materialien, wie z. B. PET (Polyethylenterephthalat), Polykarbonate oder Glas. In einem Beispiel sind die erste und die zweite leitfähige Elektrodenschicht 3, 6 aus PEDOT (Poly(3,4-ethylendioxythiophen)) oder ITO (Indium Zinnoxid) gebildet. In einem Beispiel sind die erste und die zweite leitfähige Elektrodenschicht 3, 6 auf dem gleichen Substrat vorgesehen.
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In einer Anwendung mit einer Anzeige wäre der Berührungsbildschirm aus 5 über dem Äußeren des Anzeigegeräts befestigt, z. B. so, dass das Substrat 7 an das Anzeigegerät (nicht dargestellt) angrenzt. Die Anzeige kann von jeder bekannten Art sein, wie z. B. eine Flüssigkristallanzeige (z. B. eine Aktiv-Matrix-Flüssigkristallanzeige), eine Elektroluminiszenzanzeige, eine elektrophoretische Anzeige (elektronische Tinte), Plasmaanzeige oder Elektrodenstrahlröhre. In der dargestellten Orientierung wäre z. B. das Substrat 7 oberhalb der Ausgabeoberfläche des Anzeigegeräts. Es versteht sich, dass das von der Anzeige emmitierte Licht in der Lage sein muss, durch das Positionserfassungspaneel hindurchzugelangen, um für einen Benutzer sichtbar zu sein. Die Elemente in dem Schichtenstapel sind daher im Wesentlichen transparent. Licht, das in dem Anzeigegerät erzeugt oder von ihm reflektiert wird, und die dargestellte Information repräsentiert, gelangt durch die Elemente des Schichtenstapels (in der beispielhaften Orientierung nach oben), damit ein Benutzer die Information wahrnehmen kann. Der Benutzer kann das Paneel 1, wie bei 8 gezeigt, berühren, um eine Eingabe zur Verfügung zu stellen, um z. B. aus den auf der Anzeige dargestellten Informationen auszuwählen.
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Ein berührungsempfindlicher Bildschirm wird durch die zugehörige Elektronik unterstützt, die den Ort der verschiedenen Berührungen bestimmt. 6 illustriert schematisch eine Vorrichtung zur Erfassung und Verarbeitung einer Berührung auf einem berührungsempfindlichen Bildschirm 620. In diesem Beispiel hat der Berührungsbildschirm 620 Ansteuerelektroden, die mit Ansteuerkanälen 660 verbunden sind, und Ausleseelektroden, die mit Auslesekanälen 650 verbunden sind. Die Ansteuer- und Auslesekanäle 650, 660 sind mit einer Steuereinheit 750 über einen Verbinder 670 verbunden. Die Leiterbahnen enthalten auch eine Massebahn 610 mit einem zugehörigen Masseverbinder 640. In dem Beispiel haben die Bahnen, die die Kanäle bilden, Anschlussflächen 630 für Hotbonding, um die elektrische Verbindung über den Verbinder 670 zu ermöglichen. Die Steuereinheit 750 kann als einzelner integrierter Schaltungschip, wie z. B. einem Universalmikroprozessor, einem Mikrokontroller, einem programmierbaren logischen Gerät, einer anwendungsspezifischen integrierten Schaltung (ASIC) oder einer Kombination dergleichen bestehen. In einem Beispiel, beinhaltet die Steuereinheit 750 eine Ansteuereinheit 710, eine Ausleseeinheit 720, ein Speichergerät 730 und eine Verarbeitungseinheit 740. Die Verarbeitungseinheit 740 ist dazu in der Lage, Daten von der Ausleseeinheit 720 zu verarbeiten und eine Position einer Berührung zu bestimmen. In einem Beispiel können die Ansteuereinheit 710, die Ausleseeinheit 820 und die Verarbeitungseinheit 740 alle in separaten Steuereinheiten vorgesehen sein.
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In einem Beispiel ist jeder berührungsempfindliche Bildschirm mit einer Steuereinheit 750 zur Erfassung der Position von Berührungen verbunden. Die Steuereinheiten sind dann mit einer übergeordneten Steuereinheit verbunden, die eine Verarbeitungseinheit enthält, die mit einem Speichergerät verbunden ist, das mit einem Algorithmus zur Gestenverfolgung über zwei oder mehr Bildschirme versehen ist. In einem anderen Beispiel ist eine Steuereinheit vorgesehen, die eine Ansteuereinheit 710 und eine Ausleseeinheit 720 für jeden berührungsempfindlichen Bildschirm hat, aber es ist nur ein Speichergerät 730 und eine Verarbeitungseinheit 740 vorgesehen. Der Algorithmus zur Gestenverfolgung über zwei oder mehr Bildschirme ist dann an dem Speichergerät 730 vorgesehen, um durch die Verarbeitungseinheit 740 implementiert zu werden. In einem weiteren Beispiel ist jeder berührungsempfindliche Bildschirm mit einer Steuereinheit 750 zum Auslesen der Positionen von Berührungen vorgesehen, und die Koordination dieser Steuereinheiten zur Gestenverfolgung über zwei oder mehrere Bildschirme erfolgt in einer Logik auf höherer Ebene.
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Wie durch die obenstehende Diskussion gezeigt, können zumindest einige Implementierungen zur Verfolgung einer Geste über die Grenze zwischen zwei Berührungsbildschirmen eine Programmierung z. B. einer Verarbeitungseinheit in der Berührungsbildschirm-Steuerung oder eines Prozessors des Mobilgeräts oder eines anderen Geräts, das die Berührungsbildschirme beinhaltet, umfassen. Die Programmaspekte der Technik können als Produkte oder Herstellungsartikel aufgefasst werden, die typischerweise in der Form von ausführbarem Code und/oder zugehörigen Daten ausgebildet sind, die auf oder in einer Art von maschinenlesbarem Medium ausgebildet sind. Speichermedien beinhalten irgendeinen oder den gesamten Speicher der unterstützenden Elektronik des Berührungsbildschirms, des Verarbeitungsgeräts, des Prozessors oder dergleichen, oder deren zugehörige Module, wie z. B. verschiedene Halbleiterspeicher, Bandgeräte, Plattenlaufwerke und dergleichen, die zu jeder Zeit einen Speicher für die Softwareprogrammierung zur Verfügung stellen können. Alle Abschnitte der Software können zu gegebener Zeit über das Internet oder verschiedene andere Telekommunikationsnetzwerke übertragen werden. Eine derartige Kommunikation kann z. B. das Laden der Software von einem Computer oder Prozessor in einen anderen Computer oder Prozessor ermöglichen. Eine andere Art von Medien, die die Softwareelemente tragen können, beinhaltet daher optische, elektrische oder elektromagnetische Wellen, wie sie z. B. zwischen physikalischen Schnittstellen zwischen lokalen Geräten über verdrahtete und optische Überlandnetzwerke und verschiedene Drahtlosverbindungen verwendet werden. Die physikalischen Elemente, die derartige Wellen tragen, wie z. B. verdrahtete oder drahtlose Verbindungen, optische Verbindungen oder dergleichen, können ebenfalls als Medien betrachtet werden, die die Software tragen.
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Ein maschinenlesbares Medium kann daher viele Formen annehmen, wie z. B. ein konkretes nicht transitorisches Speichermedium, ein Trägerwellenmedium oder ein physikalisches Übertragungsmedium. Konkrete nicht-volatile Speichermedien beinhalten, z. B., optische oder magnetische Platten, sowie die Speichergeräte in irgendeinem Computer oder dergleichen. Konkrete volatile Speichermedien beinhalten dynamischen Speicher, wie z. B. den Hauptspeicher einer derartigen Computerplattform. Konkrete Übertragungsmedien beinhalten Koaxialkabel, Kupferdraht und Glasfasern, inklusive der Drähte, die einen Bus innerhalb eines Computersystems bilden. Trägerwellenübertragungsmedien können die Form von elektrischen oder elektromagnetischen Signalen oder akustischen oder Lichtwellen, wie z. B. solche, die bei der Funk (Radiofrequenz, RF) und Infrarot (IR) Datenübertragung erzeugt werden. Viele dieser Formen von computerlesbaren Medien können beim Übertragen von einer oder mehreren Sequenzen von einer oder mehreren Instruktionen an einen Prozessor zur Verarbeitung beteiligt sein.
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Verschiedene Abwandlungen können in den vorstehend beschriebenen Beispielen und Ausführungsformen vorgenommen werden, und jede verwandte Technik kann in zahlreichen Anwendungen zum Einsatz gebracht werden, von denen hier nur einige beschrieben wurden. Mit den folgenden Ansprüchen wird beabsichtigt, jede Anwendung, Modifikation und Variation, die in den wahren Umfang der vorliegenden Lehre fällt, zu beanspruchen.