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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur spielfreien Montage eines einen Schaft aufweisenden Befestigungselements in einer Ankerschiene, die einen länglichen Aufnahmeraum mit einer sich in Längsrichtung erstreckenden, durch zwei im Querschnitt aufeinander zu laufende Längsschenkel der Ankerschiene begrenzten Aufnahmeöffnung zum Einführen des Befestigungselements aufweist, wobei der Aufnahmeraum von der Aufnahmeöffnung ausgehend seitlich aufgeweitet ist und wobei das Befestigungselement mit einem am Schaft des Befestigungselements vorgesehenen Kopf in den Aufnahmeraum ragt. Ferner betrifft die Erfindung eine Befestigungseinheit zur Verwendung bei einem solchen Verfahren sowie eine Ankerbaugruppe mit einem solchen Befestigungselement.
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Im Baubereich sind zur Befestigung von Bauteilen in einem Untergrund, beispielsweise einer Geschossdecke oder einer Wand, Ankerschienen bekannt, die auf oder im Untergrund befestigt sind und einen länglichen Aufnahmeraum für ein Befestigungselement aufweisen. Der Aufnahmeraum einer solchen C- oder U-förmigen Ankerschiene ist in Richtung des Bauteils durch zwei aufeinander zu laufende Längsschenkel der Ankerschiene begrenzt, die zwischen sich eine Aufnahmeöffnung zum Einführen des Befestigungselements bilden. Das Befestigungselement hat einen erweiterten Kopf, der beispielsweise hammerförmig ausgebildet ist, und der diese Längsschenkel hintergreifen kann, um gegen Herausziehen gesichert zu sein.
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Diese Ankerschienen sind sehr gut dazu geeignet, um in Richtung zum Bauteil, also senkrecht zum Untergrund wirkende Kräfte, aufzunehmen. Wirken allerdings zusätzliche Kräfte quer zur Längsrichtung auf das Bauteil, werden die einzelnen Befestigungselemente gegen die Längsschenkel der Ankerschiene gedrückt. Aufgrund von Fertigungstoleranzen liegen aber nicht alle Befestigungselemente gleichzeitig an den Längsschenkeln bzw. der Ankerschiene an. Dadurch kommt es zu einer ungleichmäßigen Lasteinleitung auf die Ankerschiene beziehungsweise auf die Längsschenkel der Ankerschiene. Dabei kann punktuell die Last so groß werden, dass es zu einem reissverschlussartigen Versagen des Systems kommen kann.
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Um mit Ankerschienen auch Längskräfte, d.h. parallel zur Längsachse der Schienen gerichtete Kräfte, und zyklische Belastungen abtragen zu können, ist es aus der Baustellenpraxis bekannt, die Ankerschienen vollständig mit einem aushärtbaren Material zu füllen. Hierzu sind aber große Mengen eines solchen aushärtbaren Materials erforderlich, da die gesamte Schiene gleichmäßig gefüllt werden muss. Dies kann neben den hohen Kosten auch zu verlängerten Aushärtezeiten der Baustoffe führen. Zudem ist eine nachträgliche Montage weiterer Befestigungselemente nicht mehr möglich.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Montage eines Befestigungselements in einer solchen Ankerschiene bereitzustellen, das bei besonders geringem Aufwand eine besonders zuverlässige Abtragung auch von Querkräften ermöglicht.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren zur spielfreien Montage einer eingangs genannten Schiene mit folgenden Schritten vorgesehen:
- – Einsetzen des Befestigungselements in den Aufnahmeraum der Ankerschiene, wobei der Kopf die Längsschenkel im Aufnahmeraum hintergreift,
- – Einbringen eines aushärtbaren Materials in die Aufnahmeöffnung und/oder den Aufnahmeraum, wobei das aushärtbare Material ausschließlich im Bereich des Befestigungselements eingebracht wird und in diesem Bereich den Raum zwischen dem Schaft des Befestigungselements und den Längsschenkeln vollständig füllt, und
- – Aushärten des Materials.
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Der Erfindung liegt die Überlegung zugrunde, nicht die gesamte Ankerschiene mit einem aushärtbaren Material zu füllen, sondern lediglich gezielt den Bereich zwischen Befestigungselement und Ankerschiene, über den eine Kraftübertragung zwischen Befestigungselement und Ankerschiene erfolgt. Die übrige Schiene, insbesondere der Bereich zwischen zwei benachbarten Befestigungselementen wird nicht mit dem aushärtbaren Material gefüllt und bleibt somit frei, beispielsweise für eine optionale Montage weiterer Befestigungselemente. Dadurch ist eine spielfreie Montage eines Befestigungselements und somit eine zuverlässige Querkraftabtragung mit einem besonders geringen Materialaufwand möglich.
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Als Material kann ein zähflüssiges aushärtbares Material verwendet werden, das den Vorteil bietet, dass dieses schwer wegfließen kann. Dies ermöglicht beispielsweise auch eine einfache Montage über Kopf, da das Material nicht aus der Ankerschiene herausfließen kann.
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Um den Bereich, der mit dem aushärtbaren Material zu füllen ist, zu begrenzen, kann aber auch zumindest ein Fließbehinderungselement verwendet werden. Dieses kann vor dem Einbringen des aushärtbaren Materials in die Aufnahmeöffnung und/oder den Aufnahmeraum eingesetzt werden. Dadurch wird auch die Verwendung von niedrigviskoseren Materialien möglich, die aufgrund ihrer Fließeigenschaften wesentlich besser den Raum zwischen Befestigungselement und Ankerschiene füllen können.
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Das Fließbehinderungselement kann zum Beispiel ein separat vom Befestigungselement hergestelltes Teil sein.
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Erfindungsgemäß ist des weiteren eine Befestigungseinheit zur Verwendung bei einem solchen Verfahren vorgesehen, mit einem Befestigungselement und wenigstens einem lösbar daran befestigten Fließbehinderungselement, das in montiertem Zustand des Befestigungselements in der Ankerschiene einen Bereich der Aufnahmeöffnung und/oder des Aufnahmeraums angrenzend an das Befestigungselement in Längserstreckungsrichtung begrenzt. Ein solches Fließbehinderungselement begrenzt, wie gesagt, den zu füllenden Raum, sodass die Verwendung von fließfähigen aushärtbaren Materialien möglich ist. Durch eine entsprechende Form und Positionierung des Fließbehinderungselements kann die Größe und Form des zu füllenden Bereichs beliebig variiert und an die Einbaubedingungen angepasst werden.
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Das Fließbehinderungselement ist beispielsweise ein Blech, das entsprechend an die Form der Ankerschiene angepasst ist, sodass dieses den zu füllenden Bereich sicher abschließt.
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Das Fließbehinderungselement kann am Kopf des Befestigungselements montiert sein, insbesondere mittels einer Rastverbindung.
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Eine reversible Befestigung des Fließbehinderungselements ermöglicht über den Austausch des Fließbehinderungselements eine schnelle, individuelle Anpassung des zu füllenden Bereichs an die jeweilige Ankerschiene. Die Befestigungselemente sowie die Fließbehinderungselemente können separat angeliefert und die Befestigungseinheit vor Ort an die örtlichen Einbaubedingungen angepasst werden. Das Fließbehinderungselement kann dabei gemeinsam mit dem Befestigungselement in der Schiene montiert werden. Es ist aber auch denkbar, dass das Befestigungselement zuerst in die Schiene eingesetzt wird und anschließend das Fließbehinderungselement an diesem montiert wird. Da das Fließbehinderungselement am Befestigungselement gehalten ist, sind keine zusätzlichen Halteelemente erforderlich, um das Fließbehinderungselement in der gewünschten Position zu fixieren.
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Das Fließbehinderungselement kann auch an der Ankerschiene montiert sein, insbesondere mittels einer Rastverbindung, vorzugsweise dort eingeclipst sein.
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Ein Einfüllen des aushärtbaren Materials ist besonders bei sehr fließfähigen Materialien bei einer über Kopf oder auch an einer Wand montierten Ankerschiene nicht möglich, da das Material vor dem Aushärten wieder aus der Schiene herausfließen kann. Dies kann dadurch verhindert werden, dass ein zähflüssiges Material verwendet wird, das nicht aus der Ankerschiene heraustropfen kann. Alternativ ist es aber auch denkbar, dass eine Abdeckplatte vorgesehen ist, die reversibel am Befestigungselement montierbar ist und die den mit dem aushärtbaren Material zu füllenden Bereich in Richtung zum Bauteil abschließt. In Verbindung mit den Fließbehinderungselementen ist somit ein annähernd geschlossener Raum gebildet, der vollständig mit dem aushärtbaren Material gefüllt werden kann, ohne dass dieses aus der Ankerschiene herausfließt.
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Eine solche Abdeckplatte weist vorzugsweise zumindest eine Einfüllöffnung für ein aushärtbares Material auf. Diese Einfüllöffnung ist beispielsweise so ausgebildet, dass ein Dosiergerät an diese angesetzt werden kann, durch das ein gezieltes Einfüllen des aushärtbaren Materials möglich ist. Optional ist es denkbar, dass die Abdeckplatte eine Kontrollöffnung aufweist, durch die die Füllung des zu füllenden Bereichs kontrolliert wird. Die Kontrolle kann beispielsweise auf einfache Art dadurch erfolgen, dass der zu füllende Bereich soweit gefüllt wird, bis das Material wieder aus der Kontrollöffnung austritt. Die Kontrollöffnung kann auch als Entlüftungsöffnung dienen.
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Die Fließbehinderungselemente sind beispielsweise mit der Abdeckplatte verbunden, welche den Schaft des Befestigungselements umgibt. Das heißt, die Fließbehinderungselemente und die Abdeckplatte bilden ein gemeinsames Bauteil, das gemeinsam mit dem Befestigungselement oder nachträglich montiert werden kann.
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Die Abdeckplatte kann beispielsweise am oberen Ende der Längsschenkel positioniert werden, sodass diese bündig mit der Oberkante der Ankerschiene abschließt. Die Fließbehinderungselemente sind vorzugsweise mit der Abdeckplatte verbunden und so sicher gehalten, weshalb keine zusätzliche Halterung erforderlich ist.
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Die Fließbehinderungselemente können aber auch mit einer Bodenplatte verbunden sein, die den zu füllenden Bereich nach unten hin, also zum Aufnahmeraum der Ankerschiene hin, abschließt. Üblicherweise wird der zu füllende Bereich nach unten zum Aufnahmeraum der Schiene durch den Kopf des Befestigungselements abgeschlossen. Ist ein zu füllender Bereich gewünscht, der eine größere Grundfläche aufweist als der Kopf, kann eine solche Bodenplatte verwendet werden.
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In einer weiteren Ausführungsform ist das Fließbehinderungselement flexibel und bildet einen flexibel ausdehnbaren Raum. Insbesondere kann das Fließbehinderungselement einen mit dem aushärtbaren Material zu füllenden Schlauch aufweisen, der den Schaft des Befestigungselements umgibt. Ein solcher Schlauch bietet den Vorteil, dass sehr fließfähige aushärtbare Materialien verwendet werden können. Diese werden direkt in den Schlauch eingefüllt, sodass ein Wegfließen oder Tropfen des Materials sicher verhindert wird und somit ein Verschmutzen der Umgebung sicher ausgeschlossen ist.
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Das Befestigungselement kann beispielsweise eine Hammerkopfschraube sein, deren Kopf zwei entgegengesetzt gerichtete Schenkel aufweist, deren Oberseiten jeweils nach außen und oben verlaufen und/oder insbesondere komplementär zur Innenseite der Längsschenkel geformt sind, um gegen Verdrehen gesichert zu sein.
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Erfindungsgemäß ist des weiteren eine Ankerbaugruppe zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, mit einer Ankerschiene, die einen länglichen Aufnahmeraum mit einer sich in Längsrichtung erstreckenden, durch zwei im Querschnitt aufeinander zu laufende Längsschenkel der Ankerschiene begrenzte Aufnahmeöffnungen hat, und mit einem erfindungsgemäßen Befestigungselement, wobei das Befestigungselement über die Aufnahmeöffnung in den Aufnahmeraum einführbar ist, der Aufnahmeraum von der Aufnahmeöffnung ausgehend seitlich aufgeweitet ist und das Befestigungselement mit einem am Schaft des Befestigungselements vorgesehenen Kopf in den Aufnahmeraum ragt.
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Vorzugsweise liegt eine mit dem aushärtbaren Material zu befüllende Kammer ausschließlich in der Aufnahmeöffnung und wird vorzugsweise vom Fließbehinderungselement sowie von den Längsschenkeln der Ankerschiene und dem Kopf begrenzt, sodass eine Lastübertragung ausschließlich auf die Längsschenkel erfolgt. Dadurch kann der Materialeinsatz des aushärtbaren Materials deutlich reduziert werden.
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Die Baugruppe weist beispielsweise mehrere in Längsrichtung voneinander beabstandete Befestigungselemente in der Ankerschiene auf und das aushärtbare Material, das das zugeordnete Befestigungselement umgibt, ist von dem aushärtbaren Material eines benachbarten Befestigungselements beabstandet. Das heißt, zwischen den einzelnen Befestigungselementen befinden sich stets Bereiche, die nicht mit dem aushärtbaren Material gefüllt sind.
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Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen. In diesen zeigen:
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1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Ankerbaugruppe mit erfindungsgemäßer Befestigungseinheit,
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2 die Fließbehinderungselemente der Ankerbaugruppe aus 1,
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3 eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Ankerbaugruppe und einer erfindungsgemäßen Befestigungseinheit,
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4 die Fließbehinderungselemente sowie die Abdeckplatte der Ankerbaugruppe aus 3,
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5 eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Ankerbaugruppe und einer erfindungsgemäßen Befestigungseinheit,
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6 die Fließbehinderungselemente sowie die Bodenplatte der Ankerbaugruppe aus 5,
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7 eine Abdeckplatte für eine erfindungsgemäße Ankerbaugruppe,
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8 eine zweite Ansicht der Abdeckplatte aus 7,
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9 eine vierte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Ankerbaugruppe und einer erfindungsgemäßen Befestigungseinheit vor dem Einfüllen des aushärtbaren Materials, und
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10 die Ankerbaugruppe aus 9 nach dem Einfüllen des aushärtbaren Materials.
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In 1 ist eine Ankerbaugruppe 8 dargestellt, die eine C- oder U-förmige Ankerschiene 10 aufweist, in der ein Befestigungselement 12 montiert ist. Die Ankerschiene 10 hat einen im Wesentlichen sich in eine Längserstreckungsrichtung L erstreckenden Aufnahmeraum 14 und weist an ihrer Oberseite 13 eine längliche Aufnahmeöffnung 16 auf, die von zwei im Querschnitt aufeinander zu laufenden Längsschenkeln 18 der Schiene begrenzt wird.
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Die Aufnahmeöffnung 16 geht in den Aufnahmeraum 14 über. An der Mündung der Aufnahmeöffnung 16 weitet sich der Aufnahmeraum 14 hinter den Längsschenkel 18 seitlich auf. Die Richtungsangaben „oben“ beziehungsweise „unten“ beziehen sich hier, wie auch in den folgenden Figuren, auf die Lage der Ankerschiene in den Zeichnungen und nicht auf die tatsächliche Einbaulage. „Oben“ bezeichnet hier allgemein die Seite der Ankerschiene 10, an der die Aufnahmeöffnung 16 vorgesehen ist, also die Seite, an der ein Bauteil mittels des Befestigungselements 12 befestigt werden kann.
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Die Ankerschiene 10 kann an oder in einem Untergrund montiert werden, wobei lediglich darauf zu achten ist, dass die Aufnahmeöffnung 16 freiliegt, um das Befestigungselement 12 in diese einsetzen zu können. Beispielsweise kann die Ankerschiene 10 in ein Betonbauteil eingegossen werden.
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Das Befestigungselement 12 hat einen Schaft 20, sowie einen Kopf 22, der zwei sich entgegengesetzt erstreckende Schenkel 24 aufweist, deren Oberseiten 26 jeweils schräg nach außen und oben verlaufen. Die Längsschenkel 18 verlaufen in Richtung zur Aufnahmeöffnung 16 nach unten und nach innen, wobei die Neigung der Längsschenkel 18 der Neigung der Oberseiten 26 entspricht.
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Das Befestigungselement 12 wird in die Ankerschiene 10 eingesetzt, beispielsweise durch seitliches Einschieben in Längsrichtung L oder durch Einsetzen und Drehen des Befestigungselements 12 um 90° von der Aufnahmeöffnung 16 aus, wobei die zum Einführen ausreichend schmalen Schenkel 24 zu Beginn in Längserstreckungsrichtung L ausgerichtet sind. Anschließend wird das Befestigungselement 12 in eine Normalrichtung N nach oben auf Zug belastet, wodurch die Oberseiten 26 des Kopfes 22 an dem Längsschenkel 18 anliegen und das Befestigungselement 12 in der Ankerschiene 10 drehfest fixiert ist. Durch die Abschrägung der Längsschenkel 18 bzw. der Oberseiten 26 wird dabei das Befestigungselement 12 in der Ankerschiene 10 mittig zentriert.
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Auf das Befestigungselement 12 wirken aber neben den in Normalrichtung N wirkenden Zugkräften zusätzlich Kräfte in Längsrichtung L der Ankerschiene 10 bzw. in Querrichtung Q senkrecht zur Längsrichtung L der Ankerschiene 10. Vor allem bei Kräften, die in Querrichtung Q wirken, kann es aufgrund von Herstellungstoleranzen vorkommen, dass bei der Verwendung mehrerer Befestigungselemente 12 diese nicht gleichzeitig an der Ankerschiene 10 bzw. an einem der Längsschenkel 18 anliegen. Dies kann dazu führen, dass nur einzelne Befestigungselemente 12 die gesamte in Querrichtung wirkende Kraft auf die Ankerschiene übertragen, was zu einem punktuellen Verformen der Längsschenkel 18 bzw. zu einem Versagen der Ankerschiene führen kann.
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Um dies zu verhindern, wird ausschließlich im Bereich 28 der Aufnahmeöffnung 16 um das Befestigungselement 12 ein aushärtbares Material eingebracht, das den Raum zwischen dem Schaft 20 des Befestigungselements 12 und den Längsschenkeln 18 der Ankerschiene 10 vollständig füllt. Dadurch ist das Befestigungselement 12 spielfrei in der Ankerschiene 10 gehalten, sodass eine gleichmäßige Lastabtragung über alle Befestigungselemente 12 erfolgen kann.
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Das aushärtbare Material kann sehr zähflüssig sein. Es kann aber auch ein in nicht ausgehärtetem Zustand fließfähiges Material verwendet werden, das den Vorteil bietet, dass sich dieses aufgrund der besseren Fließeigenschaften gleichmäßiger verteilt.
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Um zu verhindern, dass sich ein solches fließfähiges Material in der gesamten Ankerschiene 10 verteilt bzw. der gesamte Aufnahmeraum 14 mit dem aushärtbaren Material gefüllt wird, sind am Kopf 22 des Befestigungselements 12 Barrieren in Form von zwei Fließbehinderungselementen 30 vorgesehen, die im Detail in 2 gezeigt sind. Die Fließbehinderungselemente 30 sind jeweils durch ein L-förmiges Blech 32 gebildet, an dem mehrere Rastelemente 34 vorgesehen sind, die in entsprechende Aufnahmen am Kopf 22 des Befestigungselements 12 eingreifen können, um die Fließbehinderungselemente 30 am Kopf 22 zu befestigen.
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Das Befestigungselement 12 mit dem wenigstens einen Fließbehinderungselement 30 bildet eine Befestigungseinheit.
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Wie insbesondere in 1 zu sehen ist, ist bei einem in die Ankerschiene 10 eingesetzten Befestigungselement 12 und daran montierten Fließbehinderungselementen 30 ein wannenförmiger Bereich 28 gebildet, der nach unten hin durch den Kopf 22, in Längsrichtung L der Ankerschiene 10 durch die Fließbehinderungselemente 30 und seitlich durch die Längsschenkel 18 begrenzt ist.
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Dieser Bereich 28 ist nach oben offen, sodass er von dort mit einem aushärtbaren Material gefüllt werden kann. Durch die Fließbehinderungselemente 30 ist also ein bereichsweises Füllen der Ankerschiene 10 bzw. des Aufnahmeraums 14 möglich, wobei das aushärtbare Material ausschließlich im Bereich 28 des Befestigungselements 12 eingebracht wird. Der restliche Aufnahmeraum 14 insbesondere der Bereich zwischen zwei Befestigungselementen 12 wird nicht mit dem aushärtbaren Material gefüllt.
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Eine zweite Ausführungsform einer solchen Ankerbaugruppe 8 ist in den 3 und 4 dargestellt. Die Ankerschiene 10 sowie das Befestigungselement entsprechen im Wesentlichen den Bauteilen der in den 1 und 2 dargestellten Ankerbaugruppe 8.
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Die Fließbehinderungselemente 30 sind hier durch einen Boden 36 miteinander verbunden, der die Form einer rechteckigen Unterlegscheibe hat. Der Boden 36 wird mit einer mittigen Öffnung 38 auf den Schaft 20 des Befestigungselements 12 aufgefädelt und liegt in montiertem Zustand auf dem Kopf 22 des Befestigungselements 12 auf. Auch in dieser Ausführungsform begrenzen die Fließbehinderungselemente 30 den zu füllenden Bereich in Längsrichtung L der Ankerschiene 10. Die Länge des zu füllendenden Bereichs in Längsrichtung L kann dadurch unabhängig von der Form des Kopfes 22 beliebig variiert werden. Beispielsweise kann der zu füllende Bereich über den Kopf 22 hinausragen oder entsprechend kürzer ausgebildet sein.
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Der zu füllende Bereich wird hier unabhängig von der Form des Kopfes ausschließlich durch die Fließbehinderungselemente 30 in Verbindung mit dem Boden 36 sowie durch die Längsschenkel 18 begrenzt. Die Verwendung eines solchen Bauteils ermöglicht beispielsweise auch eine Anbringung von Fließbehinderungselementen 30 bei beliebigen Befestigungselementen 12, die nicht ursprünglich für eine solche Verwendung vorgesehen waren und keine speziellen Befestigungsgeometrien für die Fließbehinderungselemente 30 haben.
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Eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Ankerbaugruppe 8 ist in den 5 und 6 dargestellt. Die Fließbehinderungselemente 30 entsprechen im Wesentlichen den in der 4 dargestellten Fließbehinderungselementen 30. Diese sind aber nicht wie in 3 zu sehen ist, mit einem Boden 36 verbunden, sondern mit einer Abdeckplatte 40, die eine mittige Öffnung 42 aufweist, um die Abdeckplatte 40 auf den Schaft 20 des Befestigungselements 12 aufzuschieben. Wie insbesondere in 5 zu sehen ist, ist die Abdeckplatte 40 breiter ausgebildet als die Aufnahmeöffnung 16, sodass sich die Abdeckplatte 40 an der Oberseite 13 auf den Längsschenkeln 18 abstützt. Anders als im vorangegangenen Ausführungsbeispiel wird durch die Abdeckplatte der zu füllende Bereich 28 zusätzlich nach oben, also in Normalrichtung N abgeschlossen. Dies ermöglicht beispielsweise bei einer an einer Decke überhängend montierten Ankerschiene 10 das Einfüllen von fließfähigen aushärtbaren Materialien, die andernfalls aus der Ankerschiene 10 heraustropfen würden.
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Auch bei den in den 1 bis 4 dargestellten Ausführungsformen kann ergänzend eine Abdeckplatte 40 verwendet werden, um das Herausfließen des Materials zu verhindern. Eine solche Abdeckplatte 40 ist in den 7 und 8 dargestellt. Die Abdeckplatte 40 hat auch hier eine mittige Öffnung 42 zum Auffädeln auf den Schaft 20 eines Befestigungselements 12. Zusätzlich weist die Abdeckplatte Einfüllöffnungen 44 auf, auf die beispielsweise ein Dosiergerät zum Einfüllen des aushärtbaren Materials aufgesetzt werden kann.
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Ferner weist die Abdeckplatte Kontrollöffnungen 46 auf, über die überprüft werden kann, ob der Bereich 28 vollständig mit dem aushärtbaren Material gefüllt ist. Diese Kontrollöffnungen 46 sind hier am entgegengesetzten Ende der Abdeckplatte 40 angeordnet. Das aushärtbare Material wird über die Einfüllöffnungen 44 so lange in den Bereich eingepresst, bis dieses aus den Kontrollöffnungen 46 austritt.
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Um die Abdeckplatte 40 am Schaft 20 des Befestigungselements 12 zu fixieren, weist die Abdeckplatte 40 auf der Unterseite zwei abgebogene Schenkel 48 auf, die jeweils eine Federlasche 50 haben, die in montiertem Zustand am Schaft 20 des Befestigungselements 12 anliegen und dadurch die Abdeckplatte 40 an diesem zentrieren.
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Eine alternative Ausführungsform einer Ankerbaugruppe ist in den 9 und 10 dargestellt. Das Fließbehinderungselement 30 weist hier einen Schlauch 52 auf, der um den Schaft 20 des Befestigungselements 12 umlaufend zwischen dem Schaft 20 und den Längsschenkeln 18 der Ankerschiene 10 angeordnet ist. Dieser Schlauch weist eine Einfüllöffnung 54 auf, durch die das aushärtbare Material in den Schlauch 52 eingebracht werden kann. Das Material wird über die Einfüllöffnung 54 eingefüllt, bis sich der Schlauch 52 so weit ausgedehnt hat, dass dieser den Bereich zwischen Längsschenkel 18 und Schaft 20 vollständig ausfüllt. Nach dem Aushärten des Materials im Schlauch 52 ist das Befestigungselement 12 dadurch spielfrei in der Ankerschiene 10 gelagert.