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Die Erfindung betrifft eine Geschirrspülmaschine mit einem Spülbehälter und einer Einrichtung zum Reinigen von Spülgut mittels Spülflotte sowie mit einer Steuerund/oder Regelungseinheit zum Steuern und/oder Regeln eines von mehreren Spülprogrammen, wobei zumindest ein Spülprogramm einen Programmschritt Klarspülen umfasst, während dessen die Temperatur der Spülflotte auf eine vorgegebene Klarspültemperatur erhöht wird.
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Ein typisches Spülprogramm einer handelsüblichen Geschirrspülmaschine besteht in der Regel aus den Programmschritten Vorspülen, Reinigen, Zwischenspülen, Klarspülen und Trocknen. Der dargestellte Grundablauf kann jedoch auf vielfältige Weise abgewandelt werden. So können beispielsweise unterschiedliche Zeitverläufe oder unterschiedliche Temperaturverläufe vorgegeben werden. Auch ist es denkbar, einzelne Programmschritte, wie beispielsweise das Vorspülen, wegzulassen oder einzelne Programmschritte, wie beispielsweise das Reinigen, mehrfach hintereinander durchzuführen. Auf diese Weise ist es möglich, den vorgesehenen Ablauf des Spülprogramms an verschiedene Anwendungsfälle anzupassen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Geschirrspülmaschine vorzuschlagen, mit deren Hilfe eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Anpassung der Klarspültemperatur möglich ist.
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Gelöst wird die Aufgabe mit Hilfe einer Geschirrspülmaschine gemäß unabhängigem Anspruch 1.
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Die erfindungsgemäße Geschirrspülmaschine zeichnet sich dadurch aus, dass sie wenigstens ein Mittel aufweist, mit dessen Hilfe die Klarspültemperatur bei Bedarf ausgehend von einer in der Steuer- und/oder Regelungseinheit hinterlegten Standardklarspültemperatur wahlweise auf eine erste Temperatur oder eine zweite Temperatur verändert werden kann.
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Im Ergebnis kann das betroffene Spülprogramm der Geschirrspülmaschine somit standardmäßig, d. h. von Werk aus, beispielsweise auf einen so genannten Niedertemperaturklarspüler ausgelegt sein. Niedertemperaturklarspüler entfalten ihre Wirkung, die Trocknung des Geschirrs durch Herabsetzung der Oberflächenspannung der Spülflotte zu beschleunigen, in der Regel am besten in einem Temperaturbereich zwischen 25 °C und 45 °C. Entspricht die Standardklarspültemperatur des Spülprogramms somit beispielsweise 35 °C, so wird bei Verwendung eines Niedertemperaturklarspülers ein gutes Trocknungsergebnis erzielt, wenn mit Hilfe des erfindungsgemäßen Mittels (z. B. mit Hilfe eines Drehknopfes oder Zusatzschalters) keine Änderung der Klarspültemperatur gegenüber dem genannten Standardwert vorgenommen wird. Entscheidet sich der Bediener hingegen für die Verwendung eines Hochtemperaturklarspülers (dessen optimale Wirkung in der Regel in einem Bereich zwischen 65 °C und 70 °C entfaltet wird), so ist es durch das erfindungsgemäße Mittel (welches im Folgenden noch näher definiert werden wird) in einfacher Weise möglich, die Klarspültemperatur gegenüber dem hinterlegten Standardwert auf eine erste Temperatur zu erhöhen und somit das Spülprogramm bzw. die Geschirrspülmaschine auf den verwendeten Hochtemperaturklarspüler auszurichten. Schließlich ist es gemäß der Erfindung zusätzlich möglich, die Klarspültemperatur alternativ auch auf eine zweite, ebenfalls von der Standardklarspültemperatur abweichende Temperatur abzuändern. Diese liegt vorzugsweise oberhalb der ersten Temperatur (beispielsweise in einem Bereich zwischen 70 °C und 80 °C) und ermöglicht sowohl bei Einsatz eines Niedertemperatur- als auch eines Hochtemperaturklarspülers eine besonders schnelle Trocknung des Spülguts.
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Die Erfindung erlaubt es dem Bediener somit, sowohl einen Hochtemperaturklarspüler als auch einen Niedertemperaturklarspüler einzusetzen, wobei jeweils die Möglichkeit besteht, den Energieverbrauch zu minimieren (Verwendung eines Niedertemperaturklarspülers bei Standardklarspültemperatur der Spülflotte oder Verwendung eines Hochtemperaturklarspülers bei einer ersten, gegenüber der Standardklarspültemperatur erhöhten Klarspültemperatur) oder aber die Trocknung zu beschleunigen (Verwendung eines Niedertemperaturklarspülers bei der ersten, gegenüber der Standardklarspültemperatur erhöhten Klarspültemperatur bzw. Verwendung eines Nieder- oder Hochtemperaturklarspülers bei der zweiten, gegenüber der ersten Temperatur nochmals erhöhten Klarspültemperatur der Spülflotte).
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Standardklarspültemperatur zwischen einer ersten, niedrigeren Temperatur und einer zweiten, gegenüber der Standardklarspültemperatur erhöhten Klarspültemperatur liegt. Somit kann die Klarspültemperatur bei Bedarf gegenüber der Standardklarspültemperatur wahlweise erhöht oder verringert werden. Die Geschirrspülmaschine bzw. eines oder mehrere der hinterlegten Spülprogramme können in diesem Fall standardmäßig auf einen Hochtemperaturklarspüler ausgelegt sein (d. h. die Standardklarspültemperatur liegt z. B. zwischen 65 °C und 70 °C). Kommt ein Niedertemperaturklarspüler zum Einsatz, so ist es gemäß Erfindung möglich, die Klarspültemperatur auf die erste Temperatur (z. B. 35 °C) zu verringern. Dies ermöglicht schließlich eine signifikante Energieeineinsparung, da die Spülflotte in diesem Fall während des Klarspülens nicht mehr auf die Standardklarspültemperatur, sondern lediglich auf die entsprechend verringerte Temperatur erwärmt werden muss. Bevorzugt der Bediener hingegen eine besonders schnelle Trocknung seines Spülguts unter Hinnahme des entsprechend höheren Energieverbrauchs, so kann die Klarspültemperatur in diesem Fall auch gegenüber der Standardklarspültemperatur erhöht werden. Zum Einsatz können in diesem Fall sowohl Hochtemperaturklarspüler (deren Wirkung gegenüber einem Klarspülen bei der Standardklarspültemperatur verbessert wird) als auch Niedertemperaturklarspüler kommen (deren Wirkung besonders deutlich verbessert wird, da sie auch bereits bei einer Temperatur, die unterhalb der Standardklarspültemperatur liegt, wirksam sind).
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Mittel ausgebildet, eine Veränderung, vorzugsweise eine Erhöhung oder Verringerung, der Klarspültemperatur vor Beginn des Spülprogramms zu ermöglichen. Somit kann jeweils vor dem Start des Spülprogramms auf den verwendeten Klarspüler (der unter Umständen auch Teil eines Multifunktionstabs sein kann) und/oder die gewünschte Trocknungsgeschwindigkeit reagiert werden. Nach Ende des Spülprogramms kann es schließlich vorgesehen sein, dass die Klarspültemperatur vor Beginn eines anschließenden Spülprogramms routinemäßig auf die Standardklarspültemperatur (zurück-)gesetzt wird. Alternativ ist es selbstverständlich auch denkbar, dass eine einmal gewählte Klarspültemperatur solange gespeichert bleibt, bis die Klarspültemperatur wieder aktiv verändert wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfasst das Mittel eine Anzeige, eine Tast- und/oder Schaltereinheit und/oder einen Sensor zur Erkennung vorgegebener Parameter der Spülflotte und/oder eines zugegebenen Klarspülers. Mit Hilfe einer Tast- und/oder Schaltereinheit, die beispielsweise im Bereich der Tür der Geschirrspülmaschine angebracht sein kann, wäre es dem Bediener möglich, durch einfaches Betätigen des entsprechenden Tasters oder Schalters eine gegenüber der Standardklarspültemperatur verringerte oder alternativ erhöhte Klarspültemperatur zu wählen. Trifft der Bediener keine Auswahl, so wird die Spülflotte während des Programmschritts Klarspülen vorzugsweise auf die Standardklarspültemperatur erwärmt. Ebenso ist es denkbar, dass eine Anzeige die jeweils gewählte Klarspültemperatur als konkreten Wert oder aber als relative Veränderung gegenüber der Standardklarspültemperatur anzeigt, wobei die Anzeige gleichzeitig der Abfrage des verwendeten Klarspülers und/oder der gewünschten Trocknungsgeschwindigkeit dienen kann. Mit Hilfe eines entsprechenden Sensors, der beispielsweise einzelne Verbindungen des Klarspülers detektiert, kann die erfindungsgemäße Veränderung der Klarspültemperatur schließlich auch automatisch erfolgen, wobei zusätzlich die Schmutzfracht der Spülflotte berücksichtigt werden kann.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung liegt die Standardklarspültemperatur in einem Bereich von 45 °C bis 75 °C, vorzugsweise in einem Bereich von 60 °C bis 70 °C. In den genannten Bereichen sind die meisten handelsüblichen Hochtemperaturklarspüler wirksam, so dass bei einer erfindungsgemäßen Erhöhung dieser Temperatur die Wirkung der genannten Hochtemperaturklarspüler verbessert werden kann und eine Erniedrigung der Klarspültemperatur die energieeffiziente Verwendung eines Niedertemperaturklarspülers erlaubt.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann die Klarspültemperatur gegenüber der Standardklarspültemperatur um jeweils einen fest vorgegebenen Betrag verändert, vorzugsweise erhöht oder verringert, werden. Dies vereinfacht den Steuerungs- bzw. Regelungsaufwand, da dem Bediener ausschließlich zwei Alternativen angeboten werden müssen, beispielsweise die Erhöhung und die Verringerung der Klarspültemperatur gegenüber der Standardklarspültemperatur.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Betrag, um den die Klarspültemperatur gegenüber der Standardklarspültemperatur verändert, vorzugsweise erhöht oder verringert, werden kann, innerhalb vorgegebener Grenzen variabel wählbar. Hierdurch kann dem eingesetzten Klarspüler bzw. der gewünschten Trocknungsgeschwindigkeit besonders feinfühlig Rechnung getragen werden. So würde eine geringe Erhöhung der Klarspültemperatur gegenüber der Standardklarspültemperatur zwar nur eine geringe Verbesserung des Trocknungsergebnisses gegenüber den Standardbedingungen bewirken. Gleichzeitig wäre jedoch auch der Energieverbrauch nur geringfügig erhöht. Ebenso kann der Bediener durch die alternative Wahl einer Vielzahl von gegenüber der Standardklarspültemperatur erhöhter bzw. verringerter Werte eine besonders genaue Anpassung der Klarspültemperatur in Abhängigkeit des eingesetzten Klarspülers vornehmen. Der Programmschritt Klarspülen kann auf dieses Weise stets unter optimalen Temperaturverhältnissen durchgeführt werden. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass unter der Bezeichnung „Klarspültemperatur“ die maximale während des Programmschritts Klarspülen erreichte Temperatur der Spülflotte zu verstehen ist. Ebenso ist die Standardklarspültemperatur mit der Temperatur gleichzusetzen, welche die Spülflotte während des Klarspülens erreicht, falls keine Erhöhung oder Verringerung der Klarspültemperatur vorgenommen wurde.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann die Klarspültemperatur um 1 °C bis 30 °C, vorzugsweise 1 °C bis 20 °C, weiter vorzugsweise 1 °C bis 10 °C, gegenüber der Standardklarspültemperatur verändert, vorzugsweise erhöht oder verringert, werden. Der mögliche maximale Betrag der Erhöhung oder der Verringerung wird vorzugsweise in Abhängigkeit der hinterlegten Standardklarspültemperatur gewählt werden. So ist es bei einer relative hohen Standardklarspültemperatur (z. B. 60 °C) sinnvoll, wenn eine Verringerung der Klarspültemperatur von mehr als 20 °C möglich ist, während eine mögliche Erhöhung von beispielsweise 5 °C ausreichend sein kann.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann die Klarspültemperatur ausgehend von der Standardklarspültemperatur wahlweise auf eine Temperatur von 65 °C bis 75 °C erhöht oder auf eine Temperatur von 25 °C bis 45 °C verringert werden. Während eine maximale Temperatur von beispielsweise 70 °C eine besonders effiziente Trocknung des Spülguts auch bei Verwendung von Hochtemperaturklarspülern erlaubt, ist die Geschirrspülmaschine optimal auf einen Niedertemperaturklarspüler eingestellt, wenn die Spülflotte während des Klarspülens lediglich auf beispielsweise 30 °C erwärmt wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Steuer- und/oder Regelungseinheit ausgebildet, bei Veränderung, vorzugsweise bei Erhöhung bzw. Verringerung, der Klarspültemperatur auch die Menge des während des Programmschritts Klarspülen zuzugebenden Klarspülers zu erhöhen oder zu verringern. Beispielsweise wäre es denkbar, bei Erhöhung der Klarspültemperatur gegenüber der hinterlegten Standardklarspültemperatur auch die Menge des Klarspülers zu verringern. Hierbei wäre es möglich, dass die Menge des zugegebenen Klarspülers automatisch oder aber auch manuell durch den Bediener anpassbar ist. Im letzteren Fall bestünde für den Bediener die Möglichkeit, das Spülprogramm besonders effektiv anzupassen. Findet beispielsweise bei einer Standardklarspültemperatur von beispielsweise 60 °C ein Niedertemperaturklarspüler Verwendung, so kann dessen Dosierung verringert werden. Eine weitere Reduzierung der Klarspülermenge wäre schließlich möglich, wenn die Klarspültemperatur gegenüber der Standardklarspültemperatur erhöht würde.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Steuer- und/oder Regelungseinheit ausgebildet, bei Erhöhung bzw. Verringerung der Klarspültemperatur auch den Zeitpunkt der Zugabe des während des Programmschritts Klarspülen zuzugebenden Klarspülers zu variieren. Auch diese Modifizierung des Spülprogramms kann entweder automatisch (in Abhängigkeit entsprechend gemessener Parameter der Spülflotte oder des Klarspülers) oder manuell erfolgen. So hat sich gezeigt, dass die Länge des Zeitraums, bis sich die volle Wirkung eines Klarspülers entfaltet, von der Art des eingesetzten Klarspülers abhängt. Ebenso spielt die Klarspültemperatur eine Rolle, so dass durch die mögliche (separate) Wahl von Klarspültemperatur und Zeitpunkt der Klarspülerzugabe eine optimale Anpassung des Programmschritts Klarspülen an den eingesetzten Klarspüler sowie die Anforderungen an die Trocknungsgeschwindigkeit erfolgen kann.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Steuer- und/oder Regelungseinheit ausgebildet, bei Erhöhung bzw. Verringerung der Klarspültemperatur auch die Dauer des Programmschritts Klarspülen zu verlängern oder zu verkürzen, wobei auch hier wiederum eine automatische oder manuelle Anpassung denkbar ist. Beispielsweise wäre es energetisch sinnvoll, die Dauer beim Einsatz eines Niedertemperaturklarspülers zu verringern, wenn gleichzeitig die Spülflotte während des Klarspülens auf eine Temperatur erwärmt wird, die oberhalb der für den Niedertemperaturklarspüler typischen Klarspültemperatur liegt.
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Die vorstehend erläuterten und/oder in den Unteransprüchen wiedergegebenen vorteilhaften Aus- und Weiterbildungen der Erfindung können dabei – außer z. B. in den Fällen eindeutiger Abhängigkeiten oder unvereinbarer Alternativen – einzeln oder aber auch in beliebiger Kombination miteinander zur Anwendung kommen.
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Die Erfindung und ihre vorteilhaften Aus- und Weiterbildungen sowie deren Vorteile werden nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigt schematisch:
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1 mögliche Temperaturverläufe der Spülflotte während eines Spülprogramms.
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Die einzige Figur zeigt in einer schematischen Darstellung mögliche Verläufe der Temperatur T (Y-Achse) eines Spülprogramms einer Geschirrspülmaschine in Abhängigkeit der Zeit Z (X-Achse). Die Darstellung ist dabei nicht maßstäblich, sondern zeigt den Temperaturverlauf lediglich in prinzipieller Hinsicht. Das Spülprogramm setzt sich in den gezeigten Beispielen aus den Programmschritten „Vorspülen" VS, „Reinigen" RE, „Zwischenspülen" ZS, „Klarspülen" KS und „Trocknen" TR zusammen, wobei einzelne Programmschritte, insbesondere der Programmschritt Zwischenspülen ZS, auch mehrfach durchlaufen werden oder je nach Ausgestaltung des Spülprogramms auch fehlen könnten. So ist beispielsweise der Programmschritt Vorspülen VS nicht zwingend notwendig.
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Das Vorspülen VS wird in der Regel unter Verwendung von Frischwasser durchgeführt, wobei bereits in diesem Stadium eine gewisse Erwärmung desselben erfolgen kann. Während des Reinigens RE wird die Temperatur der Spülflotte erhöht, wobei eine entsprechende Heizvorrichtung nach Erreichen einer vorgegebenen Temperatur abgeschaltet wird. Im Rahmen des Zwischenspülens ZS erfolgt vorzugsweise wiederum eine Zufuhr von Frischwasser, um die während des Reinigens RE vom Spülgut gelösten Verunreinigungen sowie das verwendete Reinigungsmittel aus der Geschirrspülmaschine auszuspülen.
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Schließlich wird im Rahmen des anschließenden Programmschritts Klarspülen KS erneut Frischwasser in die Geschirrspülmaschine geleitet, das ferner mit einer bestimmten Menge an Klarspüler versetzt wird, um die Oberflächenspannung der Spülflotte zu reduzieren und damit das Verdampfen des am Spülgut anhaftenden Wassers zu beschleunigen.
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Unterscheiden lassen sich die Klarspüler prinzipiell in die zwei Arten Hochtemperaturklarspüler und Niedertemperaturklarspüler. Während Niedertemperaturklarspüler ihre optimale Wirkung bereits in einem Temperaturbereich von 25 °C bis 50 °C entfalten, ist die Wirkung von so genannten Hochtemperaturklarspülern befriedigend, wenn die Spülflotte (d. h. in diesem Fall das den Klarspüler enthaltene Spülwasser) auf eine Temperatur von 60° bis 70°C erhitzt wird.
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Allgemein ist nun vorgesehen, dass die Geschirrspülmaschine wenigstens ein Mittel aufweist, mit dessen Hilfe die Klarspültemperatur bei Bedarf gegenüber einer in der Steuer- und/oder Regelungseinheit hinterlegten Standardklarspültemperatur ST verändert, im gezeigten Beispiel wahlweise erhöht oder verringert werden kann. Wie der Figur in diesem Zusammenhang zu entnehmen ist, ergeben sich hierdurch prinzipiell drei mögliche Temperaturverläufe während des Programmschritts Klarspülen KS.
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Wird von der Steuer- und/oder Regelungseinheit keine aktive Anpassung der Klarspültemperatur veranlasst, so erreicht die Spülflotte während des Klarspülens KS die genannte Standardklarspültemperatur ST. Diese weist in der Regel einen Betrag auf, der hoch genug ist, um eine befriedigende Trocknungswirkung bei Einsatz eines Hochtemperaturklarspülers zu ermöglichen.
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Kommt nun ein so genannter Niedertemperaturklarspüler zum Einsatz, so ist es gemäß vorliegender Erfindung möglich, die Klarspültemperatur, d. h. die Temperatur, welche die Spülflotte während des Klarspülens KS erreicht, auf eine zweite Temperatur T2 zu verringern. Die Verringerung kann hierbei beispielsweise durch den Bediener mit Hilfe einer Tast- oder Schaltereinheit bewirkt werden, die beispielsweise im Bereich der Geschirrspülmaschinentür angeordnet ist. Ebenso ist es denkbar, dass ein Sensor vorhanden ist, der das Vorhandensein eines Niedertemperaturklarspülers erkennt, so dass die Verringerung der Klarspültemperatur gegenüber der Standardklarspültemperatur ST auf Basis der vom Sensor übermittelten Messwerte automatisch erfolgen kann.
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Auf diese Weise kann die Klarspültemperatur schließlich auf die zweite Temperatur T2 (z. B. 35 °C) angepasst werden, die im optimalen Wirkbereich des Niedertemperaturklarspülers liegt, so dass bei gleichbleibendem Trocknungsergebnis eine deutliche Energieersparnis verwirklicht werden kann. Erfolgt hingegen keine Verringerung der Klarspültemperatur, so kann ebenfalls ein Niedertemperaturklarspüler verwendet werden, wobei sich dessen Wirkung bei jedoch gleichzeitig höherem Energieverbrauch sogar verbessern kann.
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Schließlich eröffnet die Erfindung die Möglichkeit, die Trocknungsleistung durch Erhöhung der Klarspültemperatur gegenüber der Standardklarspültemperatur ST auf eine erste Temperatur T1 zu erhöhen. In diesem Fall können sowohl Hochtemperatur- als auch Niedertemperaturklarspüler zum Einsatz kommen, wobei diese besonders wirksam sind.
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Im Ergebnis erlaubt die erfindungsgemäße Möglichkeit, dass die Klarspültemperatur gegenüber einer Standardklarspültemperatur ST (auf welche die Spülflotte während des Klarspülens KS erwärmt wird, wenn keine Temperaturanpassung erfolgt) sowohl erhöht als auch verringert werden kann. Der Programmschritt Klarspülen KS kann auf diese Weise optimal an die Art des Klarspülers angepasst werden. Hierbei kann bei Verwendung eines Niedertemperaturklarspülers und gleichzeitiger Verringerung der Klarspültemperatur eine signifikante Energieeinsparung erzielt werden. Ebenso kann die Geschirrspülmaschine bei Erwärmung der Spülflotte auf die hinterlegte Standardklarspültemperatur ST mit einem herkömmlichen Hochtemperaturklarspüler betrieben werden. Schließlich kann die Wirkung des verwendeten Klarspülers durch entsprechende Wahl der Klarspültemperatur verbessert werden, wenn ein Niedertemperaturklarspüler in Verbindung mit der Standardklarspültemperatur ST bzw. der ersten, erhöhten Temperatur T1 oder ein Hochtemperaturklarspüler in Verbindung mit der ersten, erhöhten Temperatur T1 Verwendung findet.
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Alternativ wäre es darüber hinaus auch denkbar, als Standardklarspültemperatur eine Temperatur zu wählen, die auf die Verwendung eines Niedertemperaturklarspülers angepasst ist (z. B. 35 °C). In diesem Fall lägen die beiden vom Bediener alternativ anwählbaren Temperaturen schließlich oberhalb der Standardklarspültemperatur.
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Im Anschluss an den Programmschritt Klarspülen KS erfolgt schließlich die Trocknung des Spülguts im Rahmen eines separaten Programmschritts Trocknen TR. Hierbei verringert sich die Temperatur im Geschirrspüler in der Regel in der in der Figur gezeigten Weise, wobei das vom Spülgut verdampfte Wasser beispielsweise an den Innenwänden des Spülbehälters kondensiert und über eine Pumpe abgeführt wird.
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Weitere Ausführungsbeispiele ließen sich wie folgt beschreiben:
Kurz- bzw. mittelfristig werden auf dem Markt für Geschirrspülerchemie Klarspüler mit einer neuen Rezeptur angeboten werden. Für die neue Rezeptur sind in erster Linie die Klarspülerinhaltstoffe betroffen. Die Klarspülerinhaltstoffe sind entsprechend so abgestimmt, dass diese auch bei niederen Klarspültemperaturen eine gleichbleibende Trocknungsleistung erzielen sollen.
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Wenn in Zukunft Niedertemperaturklarspüler auf dem Markt zur Verfügung stehen, besteht heute keine Reaktionsmöglichkeit durch eine entsprechende Programmanpassung am Geschirrspüler.
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Es sind daher für die Spülmaschinenprogramme entsprechende programmtechnische Reaktionsmöglichkeiten zu schaffen, die es ermöglichen, auf diese so genannten Niedertemperaturklarspüler entsprechend einzuwirken.
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Wenn ein Kunde in Zukunft einen Niedertemperaturklarspüler verwendet, so kann der Geschirrspüler durch entsprechende Programmgestaltungen darauf reagieren. Die Verbrauchswerte reduzieren sich dann bei einer Spül- und Trocknungsleistung auf gleichem Niveau.
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Möglichkeiten der Anwählbarkeit dieser Zusatzoption bei Einsatz von Niedertemperaturklarspüler:
- 1. über Display mit Klartextanzeige
„Verwenden Sie einen Niedertemperaturklarspüler?" (Ja / Nein Bestätigung)
1.1) Anwahl Ja: Programmanpassungen bei Einsatz mit Niedertemperaturklarspüler
1.2) Anwahl Nein: Es erfolgen keine Programmanpassungen
- 2. über Zusatztaste Niedertemperaturklarspüler
2.1) Zusatztaste gedrückt: Programmanpassungen bei Einsatz mit Niedertemperaturklarspüler
2.2) Zusatztaste nicht gedrückt: es erfolgen keine Programmanpassungen
- 3. über Einstellung der Trocknungsintensität
Heute: 0 /1 Anwählung möglich
-> Reaktion 0 = Klarspültemperatur bleibt wie vom Werk aus eingestellt
-> Reaktion 1 = Klarspültemperatur wird um einige °C erhöht, um gemäß dem Wunsch des Kunden eine bessere Trocknungsleistung zu erzielen
Neu: –1/0/1 oder 0/1/2 Anwahl möglich:
-> Reaktion –1 oder 0 = (siehe Reaktionen unten), Beispiel: Klarspültemperatur wird um einige °C gesenkt, um bei gleichbleibender Trocknungsleistung den Energieverbrauch zu senken
-> Reaktion 0 oder 1 = Klarspültemperatur bleibt wie vom Werk aus eingestellt, Energieverbrauch bleibt, Trocknungsleistung wird mit Einsatz von Niedertemperaturklarspülern verbessert
-> Reaktion 1 oder 2 = Klarspültemperatur wird um einige °C erhöht. Die Trocknungsleistung wird noch weiter verbessert
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Die Auswirkungen auf die Spülprogramme könnten folgendermaßen bei gleichbleibender Spül- und Trocknungsleistung aussehen:
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Reaktionen:
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- 1. Die Klarspültemperatur wird im Klarspülbad um einige °C gesenkt. -> Energieersparnis
- 2. Die Klarspülerdosierung wird entsprechend gesenkt. -> Chemieersparnis
- 3. Die Trocknungszeit könnte entsprechend verkürzt werden. -> Zeitersparnis
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Vorteil der Erfindung:
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Der Kunde kann somit aktiv Einfluss nehmen und einen Energie- und/oder Chemieverbrauchsvorteil und/oder eine kürzere Spüldauer mit Einsatz der Niedertemperaturklarspüler erreichen.
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Im Übrigen ist die Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr sind sämtliche Kombinationen der beschriebenen Einzelmerkmale, wie sie in den Ansprüchen, der Beschreibung sowie den Figuren gezeigt oder beschrieben sind und soweit eine entsprechende Kombination technisch möglich bzw. sinnvoll erscheint, Gegenstand der Erfindung.
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Bezugszeichenliste
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- T
- Temperatur
- ST
- Standardklarspültemperatur
- T1
- erste Temperatur
- T2
- zweite Temperatur
- Z
- Zeit
- VS
- Programmschritt Vorspülen
- RE
- Programmschritt Reinigen
- ZS
- Programmschritt Zwischenspülen
- KS
- Programmschritt Klarspülen
- TR
- Programmschritt Trocknen