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Hintergrund
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Die vorliegende Offenlegung betrifft das Gebiet der Säuglingspflege. Insbesondere betrifft die vorliegende Offenlegung Systeme und Vorrichtungen zur Bereitstellung einer Mikroumgebung für einen Säugling.
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Frühgeborene Säuglinge benötigen aufgrund ihrer kleinen Größe und ihrer sich noch entwickelnden Organe und physiologischen Systeme eine spezialisierte Behandlung und Pflege. Somit werden frühgeborene Säuglinge in Vorrichtungen untergebracht, die um den Patienten eine sorgfältig gesteuerte Mikroumgebung erzeugen.
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Eine Art von Vorrichtung wird allgemein als ein Inkubator bezeichnet, in welchem der Patient in einem physisch umschlossenen Bereich untergebracht und die Temperatur in dem umschlossenen Bereich sorgfältig mittels Konvektionsheizung gesteuert wird, die durch eine Zwangsströmung von erwärmter Luft in den umschlossenen Bereich erzeugt wird.
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Eine weitere Vorrichtung wird als Wärmestrahler bezeichnet. Der Wärmestrahler hat eine Überkopfabdeckung mit Rohrheizelementen, die Strahlungswärme erzeugen, die nach unten auf den Patienten gerichtet ist.
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Es werden außerdem Hybridsysteme angeboten, die sowohl Konvektionsheizsysteme als auch Wärmestrahlungssysteme enthalten.
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Obwohl die Mikroumgebung eine Temperaturregelung enthält, können einige Mikroumgebungen auch mehr als nur eine Wärmeregelung beinhalten. Diese Mikroumgebungen können auch eine sauerstoffangereicherte Umgebung oder Feuchtigkeitsregelung beinhalten.
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Kurzbeschreibung
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Eine Säuglingspflegevorrichtung enthält eine zum Lagern eines Säuglings eingerichtete horizontale Oberfläche. Ein Mikroumgebungsbereich wird durch wenigstens eine Wand definiert, die sich im Wesentlichen vertikal von der horizontalen Oberfläche aus erstreckt. In dem Mikroumgebungsbereich ist eine grafische Anzeigeeinrichtung angeordnet. Eine diagnostische Bildgebungsvorrichtung ist wenigstens teilweise in dem Mikroumgebungsbereich angeordnet. Mit der Anzeigeeinrichtung und der diagnostischen Bildgebungsvorrichtung ist ein Prozessor verbunden.
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Eine alternative Ausführungsform einer Säuglingspflegevorrichtung enthält eine Säuglingspflegeplattform mit einer zur Lagerung eines Säuglings eingerichteten Oberfläche. Wenigstens eine Wand erstreckt sich von der Säuglingsplattform nach oben. Die Säuglingsplattform und die wenigstens eine Wand definieren einen dreidimensionalen Mikroumgebungsbereich. Eine Wärmequelle ist dafür eingerichtet, den Mikroumgebungsbereich auf eine vorbestimmte Temperatur zu erwärmen. Eine erste grafische Anzeigeeinrichtung ist in dem Mikroumgebungsbereich angeordnet. Eine diagnostische Bildgebungsvorrichtung ist wenigstens teilweise in dem Mikroumgebungsbereich angeordnet. Die diagnostische Bildgebungsvorrichtung erstreckt sich durch eine erste Öffnung in der Oberfläche der Säuglingsplattform in den Mikroumgebungsbereich. Ein Prozessor ist mit der Anzeigeeinrichtung und der diagnostischen Bildgebungsvorrichtung verbunden. Der Prozessor betreibt die diagnostische Bildgebungsvorrichtung, um diagnostische Bilder zu erfassen und der Prozessor betreibt die grafische Anzeigeeinrichtung, um die diagnostischen Bilder auf der grafischen Anzeigeeinrichtung anzuzeigen.
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Ein Säuglingspflegesystem enthält eine Säuglingsplattform mit einer zur Lagerung eines Säuglings eingerichteten Oberfläche. Wenigstens eine Wand erstreckt sich im Wesentlichen von der Oberfläche aus nach oben. Die Oberfläche und die wenigstens eine Wand definieren einen Mikroumgebungsbereich. Eine diagnostische Bildgebungsvorrichtung ist wenigstens teilweise in dem Mikroumgebungsbereich angeordnet. Die diagnostische Bildgebungsvorrichtung ist dafür eingerichtet, diagnostische Bilder des Säuglings in dem Mikroumgebungsbereich zu gewinnen. Wenigstens ein physiologischer Messwandler ist wenigstens teilweise in dem Mikroumgebungsbereich angeordnet. Der physiologische Messwandler ist dafür eingerichtet, physiologische Daten von dem Säugling in dem Mikroumgebungsbereich zu gewinnen. Eine erste grafische Anzeigeeinrichtung ist in dem Mikroumgebungsbereich angeordnet, um die Diagnosebilder des Säuglings darzustellen. Eine zweite grafische Anzeigeeinrichtung ist außerhalb des Mikroumgebungsbereichs angeordnet, um die physiologischen Daten darzustellen. Ein Prozessor ist übertragungstechnisch mit der diagnostischen Bildgebungsvorrichtung, dem wenigstens einen physiologischen Messwandler, der ersten grafischen Anzeigeeinrichtung und der zweiten grafischen Anzeigeeinrichtung verbunden. Der Prozessor ist in der Lage, die diagnostische Bildgebungsvorrichtung zum Erfassen diagnostischer Bilder und zum Steuern der ersten grafischen Anzeigeeinrichtung zum Darstellen der erfassten diagnostischen Bilder zu steuern. Der Prozessor ist ferner so betreibbar, dass er physiologische Daten über den wenigstens einen physiologischen Messwandler erfasst und die zweite grafische Darstellungseinrichtung steuert, um die physiologischen Daten darzustellen.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 ist eine Umgebungsansicht einer Säuglingspflegevorrichtung.
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2 ist eine Systemdarstellung einer Ausführungsform elektrischer Komponenten eines Säuglingspflegesystems.
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3 stellt eine Ausführungsform einer Säuglingspflegevorrichtung dar.
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4 stellt eine alternative Ausführungsform einer Säuglingspflegevorrichtung dar.
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Detaillierte Offenlegung
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1 ist eine Umgebungsansicht einer Ausführungsform einer Säuglingspflegevorrichtung 10. Die Säuglingspflegevorrichtung 10 befindet sich in einem Patientenraum 12, welcher Teil einer Neugeborenenintensivpflegeeinheit (NICU) sein kann.
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Eine Säuglingspflegevorrichtung 10 ist in 1 dargestellt. Die Säuglingspflegevorrichtung 10 ist eine Inkubator-Säuglingspflegevorrichtung und beinhaltet einen umschlossenen Bereich 14, welcher einen Mikroumgebungsbereich 16 definiert. Die Säuglingspflegevorrichtung 10 ist mobil, die aus den Rädern oder Rollen 18 und einem Handgriff 20 geschlossen werden kann.
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Der Inkubator 10 enthält wie andere konvektionsbasierende Heizvorrichtungen ein Heizsystem 22 innerhalb des umschlossenen Bereichs 14.
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Der Patientenraum 12 enthält ein Röntgengerät 24 und eine Röntgen-Befundungsstation 26. Verschiedene an dem Patienten ausgeführte Katheterisierungsprozeduren erfordern eine Überprüfung der korrekten Platzierung des Katheters, bevor die Prozedur umschlossen wird. Röntgentechnik wird oft für diese Überprüfungen insbesondere bei Erwachsenen eingesetzt. Wenn es erforderlich wird, eine Röntgenaufnahme eines Säuglings und insbesondere eines frühgeborenen Säuglings zu erfassen, kann eine Röntgenaufnahme des gesamten Patienten erfolgreich in einem standardmäßigen 8 × 11 Röntgenbild gewonnen werden.
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Trotz des Umstandes, dass die Säuglingspflegevorrichtung 10 mobil ist, ist es oft erwünscht, den frühgeborenen Patienten so wenig wie möglich zu bewegen, da dieses eine schädlichen Einfluss auf die Gesundheit des frühgeborenen Säuglings haben kann. Daher wäre es wünschenswert, alle unnötigen Bewegungen der Säuglingspflegevorrichtung 10 durch den Raum zu dem Röntgengerät 24 zu vermeiden. Dieses kann erreicht werden, wenn die Katheterüberprüfung an dem Patienten ohne Bewegung des Patienten durchgeführt werden kann.
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Daher sind in der NICU die meisten bildgebenden Geräte oder therapeutischen Instrumente mobile Einheiten und auf Wagen angeordnet und werden zu der Säuglingspflegevorrichtung gebracht, um den Patienten zu überwachen oder zu behandeln.
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Eine therapeutische Instrumentenausstattung beinhaltet Vorrichtungen, die im Gegensatz zu bildgebenden oder anderen Diagnosegeräten eine Behandlung des Patienten ermöglichen. Die therapeutische Instrumentenausstattung beinhaltet daher oft die Verabreichung einer Substanz (z. B. intravenös) an den Patienten oder die Abführung einer Substanz von dem Patienten. Dieses erfordert oft die Platzierung und den Betrieb eines Katheters.
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Nicht einschränkende Beispiele von Kathetern, die in den Patienten platziert werden können, sind: ein peripher eingesetzter Zentralkatheter (PICC), ein Nabelschnur-Venenkatheter (UVC), ein Nabelschnur-Arterienkatheter (UAC), ein peripherer intravenöser Katheter (PIV), ein peripherer Arterienkatheter (PAC). Diese exemplarischen Katheter ermöglichen einen Zugang zum Gefäßsystem des Patienten zur Diagnose oder Therapie einschließlich der Zuführung von Medikamenten und Nahrung. Zusätzlich können größere Katheter in den Patienten zur Bereitstellung einer Therapie an anderen Organsystemen eingeführt werden. Diese Katheter umfassen exemplarisch einen in die Blase eingeführten Foley-Katheter, einen Thoraxtubus, der in die Lungen eingeführt wird, ein Tracheal-(Et)-Tubus, und eine Nasen/Magen-(NG)-Sonde, die in den Magen eingeführt wird.
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2 stellt eine detailliertere Ausführungsform einer Säuglingspflegevorrichtung 30 dar, wie sie hierin offengelegt wird. Die Säuglingspflegevorrichtung 30 lagert einen Patienten 32 auf einer horizontalen Oberfläche 34. Es dürfte sich verstehen, dass die horizontale Oberfläche 34 bis zu einem gewissen Neigungsgrad einstellbar ist, aber die horizontale Oberfläche 34 im Wesentlichen horizontal bleibt, wenn sie einen Patienten 32 lagert. Zusätzlich kann die horizontale Oberfläche 34 eine Matratze 36 enthalten, die dafür ausgelegt ist, den Patienten 32 zu lagern und zu polstern. Ein Arzt 38 ist in 2 bei Ausübung einer therapeutischen Prozedur an dem Patienten 32 dargestellt. Die Aktionen des Arztes 38 werden hierin detaillierter beschrieben.
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Die in 2 dargestellte Säuglingspflegevorrichtung 30 enthält ein Hybridheizsystem. Daher enthält die Säuglingspflegevorrichtung 30 eine Heizstrahlerüberdachung 40. Wie vorstehend beschrieben, enthält die Überdachung 40 Heizelemente wie z. B. Rohrheizelemente, die Strahlungswärme nach unten auf den Patienten 32, die Matratze 36 und die horizontale Oberfläche 34 aussenden. Zusätzlich enthält jedoch die Säuglingspflegevorrichtung 30 ein Konvektionsheizsystem 42, das so betrieben werden kann, dass es eine Konvektionswärmesteuerung für den Patienten 32 bereitstellt. Das Konvektionsheizsystem 42 erzwingt einen Luftstrom durch ein Heizelement, um eine Mikroumgebung um den Patienten 32 herum zu erwärmen.
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In Ausführungsformen der Säuglingspflegevorrichtung 30, die eine Wärmestrahlerüberdachung 40 enthalten, enthält die Säuglingspflegevorrichtung ein vertikales Gestell 52, der die Wärmestrahlerüberdachung 40 in einer Position über der horizontalen Oberfläche 34 und dem Patienten 32 trägt. In Hybridausführungsformen der Säuglingspflegevorrichtung, die sowohl die Wärmestrahlerüberdachung 40 als auch das Konvektionsheizsystem 42 enthalten, ist die Überdachung 40 vertikal entlang dem vertikalen Gestell 52 beweglich. In einer abgesenkten Position ist die Überdachung 40 abgesenkt, um den Wirkungsgrad des Konvektionsheizungssystems 42 zu steigern, wie es hierin detaillierter beschrieben wird. Wenn das Hybridsystem in einem Wärmestrahlungsbetrieb betrieben wird, wird die Wärmestrahlerüberdachung 40 entlang des vertikalen Gestells 52 so angehoben, dass der Arzt 38 einen verbesserten Zugang zu dem Patienten 32 hat. Interne Steuerungen der Säuglingspflegevorrichtung 30 können steuern, welches Heizsystem für die Wärmeregelung des Patienten 32 sorgt. Daher kann in einer Ausführungsform nur ein Heizsystem zu einem Zeitpunkt zum Wärmen des Patienten 32 betrieben werden.
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In der Säuglingspflegevorrichtung 30 ist der Mikroumgebungsbereich 40 eine Zone um den Patienten 32, in welcher die Vorrichtung 30 die Umgebungsbedingungen steuert. Im Wesentlichen ist der Mikroumgebungsbereich 40 als der Raum zwischen der horizontalen Oberfläche 34 und der Überdachung 40 definiert. Zusätzlich definieren eine oder mehrere Wände 46 zusätzlich den Mikroumgebungsbereich 44. Die Wände 46 sind selektiv bewegbar, um dem Arzt 38 den Zugang zu dem Patienten 32 zu erleichtern. In weiteren Ausführungsformen enthalten die Wände 46 eine oder mehrere Armöffnungen 48, durch welche ein Arzt 38 hindurchgreifen kann, um die Aufrechterhaltung des Mikroumgebungsbereichs 44 zu ermöglichen, während der Arzt 38 den Patienten 32 betreut.
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Die Säuglingspflegevorrichtung 30 wird von einem Grundgestell 50 getragen, das eine vertikale Einstellung der Höhe der Säuglingspflegevorrichtung und insbesondere der Höhe der horizontalen Oberfläche 34 ermöglicht. Das verstellbare Grundgestell 50 ist auf Rollen 54 montiert, die eine Beweglichkeit der Säuglingspflegevorrichtung 30 ermöglichen. In einer Ausführungsform stellen die Rollen 54 eine Mobilität für die Säuglingspflegevorrichtung 30 für die Zwecke eines leichten Transportes der Säuglingspflegevorrichtung 30 an einen gewünschten Ort bereit. In derselben Ausführungsform können, sobald der Patient 32 sich in der Säuglingspflegevorrichtung 30 befindet, die Rollen 54 arretiert werden und die Bewegung der Säuglingspflegevorrichtung 30 nur auf die Notsituationen beschränkt werden, da die Säuglingspflegevorrichtung 30 unter normalen Umständen viele von den diagnostischen und therapeutischen Funktionalitäten bereitstellt, die für die Pflege des Patienten 32 erforderlich sind.
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Die Patientenpflegevorrichtung 30 enthält ferner eine Vielfalt von Vorrichtungen und Merkmalen zum Überwachen und Bereitstellen einer Pflege für den Patienten 32. Die Säuglingspflegevorrichtung 30 enthält eine physiologische Überwachungseinrichtung 56. In einigen Ausführungsformen ist die physiologische Überwachungseinrichtung 56 vollständig in dem Mikroumgebungsbereich 44 angeordnet. In anderen Ausführungsformen ist ein Teil der physiologischen Überwachungseinrichtung, wie z. B. physiologische Messwandler 58, in der Mikroumgebung 44 angeordnet oder erstreckt sich ansonsten in die Mikroumgebung 44 und ist an dem Patienten 32 angeschlossen, um physiologische Signale von dem Patienten 32 zu erfassen. Nicht einschränkende Beispiele der physiologischen Überwachungseinrichtungen, die in der Säuglingspflegevorrichtung verwendet werden können, umfassen Geräte für EKG, EEG, SPO2, Temperatur, nicht-invasiven Blutdruck (NIBP); wobei sich jedoch verstehen dürfte, dass diese lediglich exemplarisch sind und viele andere Arten von Patientenüberwachungsvorrichtungen in der vorliegend offengelegten Weise verwendet werden können. Die physiologische Überwachungseinrichtung 56 ist mit einer grafischen Anzeigeeinrichtung 60 verbunden. Die grafische Anzeigeeinrichtung 60 ist ebenso vollständig oder teilweise in dem Mikroumgebungsbereich 44 angeordnet. In einer alternativen Ausführungsform ist die grafische Anzeigeeinrichtung 60 außerhalb des Mikroumgebungsbereiches 44 angeordnet. Die grafische Anzeigeeinrichtung 60 wird betrieben, um dem Arzt 38 die erfasste physiologische Information visuell anzuzeigen.
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Wie vorstehend angemerkt, ist die vorliegend offengelegte Säuglingspflegevorrichtung insbesondere dafür ausgelegt, die Interaktion eines Arztes 38 mit einem Patienten 32 beispielsweise für den Zweck einer Betreuung des Patienten 32 zu erleichtern. In 2 ist der Arzt 38 dabei, eine Prozedur wie z. B. die Platzierung eines peripheren IV durchzuführen. In der Prozedur verbindet der Arzt 38 einen Katheter 62 mit einer peripheren Arterie oder Vene des Patienten 32 so, dass die in einem IV-Beutel 64 befindliche Nährlösung oder Medikation an den Patienten 32 verabreicht werden kann. Prozeduren wie diese können allgemein als Gefäßzugangsprozeduren bezeichnet werden, welche typischerweise alle dieselbe Art von Katheterisierung des Patientengefäßsystems umfassen. Eine Schwierigkeit von Katheterisierungstherapien an einem Säugling besteht darin, dass die korrekte Platzierung eines derartigen Katheters visuell überprüft werden muss, um die korrekte Platzierung sicherzustellen. Daher ist die Säuglingspflegevorrichtung 30 mit einer diagnostischen Bildgebungsvorrichtung 66 ausgestattet. In der in 2 dargestellten Ausführungsform ist die diagnostische Bildgebungsvorrichtung 66 ein Ultraschalldiagnose-Bildgebungssystem. Es dürfte sich jedoch verstehen, dass weitere Formen von Bildgebung einschließlich Infrarotspektroskopie, digitale Röntgen-Bildgebung oder andere Formen nicht invasiver Bildgebung verwendet werden können, wie es dem Fachmann bekannt ist.
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Die diagnostische Bildgebungsvorrichtung 66 ist in dem Mikroumgebungsbereich 44 dergestalt angeordnet, dass keine externe Bildgebungsvorrichtung in den Mikroumgebungsbereich 44 gebracht werden muss, oder der Patient zu einer Bildgebungsvorrichtung gebracht werden muss, wenn eine bildgebende Überprüfung erforderlich ist.
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In einer Ausführungsform erstreckt sich eine Halterung 68, die dafür eingerichtet ist, die Ultraschallbildgebungswand zu unterstützen, von der horizontalen Oberfläche 34 aus. In einer derartigen Ausführungsform verleiht diese Halterung 68 dem Arzt 38 eine ”dritte Hand”, um die Ultraschallwand in der korrekten Position, in diesem Fall um die Oberarmarterie des Patienten herum, zu halten. Die Verwendung der Halterung 68 hält die Hände des Arztes frei, um für eine detailliertere Aufmerksamkeit für die durchzuführende Katheterisierungsprozedur zu sorgen.
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Die Säuglingspflegevorrichtung 30 enthält wenigstens eine grafische Anzeigeeinrichtung 70, die in dem Mikroumgebungsbereich 44 angeordnet ist. Die grafische Anzeigeeinrichtung 70 wird betrieben, um die durch die diagnostische Bildgebungsvorrichtung 66 erfassten Bilder visuell darzustellen. In der in 2 dargestellten Ausführungsform sind zwei grafische Anzeigeeinrichtungen 70 in dem Mikroumgebungsbereich 44 enthalten. Dieses ermöglicht es dem Arzt, die diagnostischen Bilder auf derjenigen grafischen Anzeigeeinrichtung 70 zu betrachten, die für den betrachtenden Arzt während der Prozedur am besten geeignet ist.
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Zusätzlich kann die grafische Anzeigeeinrichtung 70 einen berührungsempfindlichen Bildschirm enthalten und eine auf der grafischen Anzeigeeinrichtung 70 dargestellte grafische Benutzerschnittstelle (GUI) arbeitet als Benutzereingabeeinrichtung für den Betrieb der diagnostischen Bildgebungsvorrichtung 66. Auf diese Weise können sowohl die Ausgabe als auch die Steuerungen für die diagnostische Bildgebungsvorrichtung 66 für eine bequeme Nutzung durch den Arzt 38 während der Durchführung der Prozedur angeordnet werden. In noch einer weiteren Ausführungsform erstrecken sich die grafischen Anzeigeeinrichtungen 70 von der horizontalen Oberfläche 34 aus auf einer flexiblen Halterung 72. Diese flexible Halterung 72 kann eine gelenkige Unterstützung sein, wie z. B. ein Schwanenhals, der es dem Arzt 38 ermöglicht, die Position und Ausrichtung der grafischen Anzeigeeinrichtung sowohl in Bezug auf den Arzt 38 als auch auf den Patienten 32 einzustellen.
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In noch einer weiteren Ausführungsform sind die grafischen Anzeigeeinrichtungen mit einer (nicht dargestellten) Wegwerfkunststofffolie abgedeckt. Diese Kunststofffolie schützt die grafische Anzeigevorrichtung 70 vor Verschmutzung. Diese Kunststofffolie kann periodisch in dem ständigen Bemühen, eine sterile Umgebung um den Patienten 32 aufrechtzuerhalten, ersetzt werden.
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3 ist eine schematische Darstellung einer Säuglingspflegevorrichtung 80, die sich auf die elektrischen und übertragungstechnischen Verbindungen zwischen den Komponenten konzentriert. Die Säuglingspflegevorrichtung 80 enthält eine Steuerung 82. Die Steuerung 82 kann jede von einer Vielfalt bekannter Steuerungen, Mikrocontroller oder Mikroprozessoren sein. Die Steuerung 82 ist übertragungstechnisch mit einem computerlesbaren Medium 84 verbunden, auf welchem computerlesbarer Code gespeichert ist. Das computerlesbare Medium 84 kann jeder von einer bekannten Anzahl von Computerspeichern sein, einschließlich, jedoch nicht darauf beschränkt, ein nichtflüchtiger Speicher, wie z. B. ein EEPROM, Flash-Speicher, optischer Speicher oder eine entnehmbare Datenspeichereinrichtung. Das computerlesbare Medium 84 speichert computerlesbaren Code, der Instruktionen enthält, die, wenn sie von der Steuerung ausgeführt werden, die Steuerung veranlassen, Funktionen und Operationen wie hierin offengelegt, durchzuführen.
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Die Steuerung 82 ist mit einer diagnostischen Bildgebungsvorrichtung 86 verbunden. Wie vorstehend offengelegt, ist die diagnostische Bildgebungsvorrichtung 60 in einer Ausführungsform eine Ultraschallbildgebungsvorrichtung; in alternativen Ausführungsformen können jedoch andere diagnostische Bildgebungsplattformen, wie z. B. digitale Röntgen- oder Infrarotspektroskopie-Verfahren genutzt werden. Die Steuerung 82 liefert Instruktionen und Steuerbefehle an die diagnostische Bildgebungsvorrichtung 86 und empfängt von der Vorrichtung 86 empfangene diagnostische Bilder.
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Das computerlesbare Medium 84 enthält computerlesbaren Code, der der Steuerung ermöglicht, die empfangenen diagnostischen Bilder zu verarbeiten und eine grafische Anzeigeeinrichtung 88 in einer geeigneten Weise zu betreiben, um die erfassten diagnostischen Bilder anzuzeigen. Die Darstellung der erfassten diagnostischen Bilder auf der grafischen Anzeigeeinrichtung 88 kann eine weitere Bearbeitung der Bilder beinhalten, um so eine Überprüfung dieser Bilder durch den Arzt zu ermöglichen.
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Die Steuerung 82 ist mit einer physiologischen Überwachungseinrichtung 90 verbunden. Die physiologische Überwachungseinrichtung 90 erfasst verschiedene physiologische Signale und die Biopotentiale von dem Patienten und liefert die erfassten physiologischen Signale zur Verarbeitung an die Steuerung 82. Die Steuerung 82 verarbeitet die empfangene physiologische Information aus der physiologischen Überwachungseinrichtung 90 und betreibt eine grafische Anzeigeeinrichtung 92 in einer solchen Weise, dass die erfasste physiologische Information angezeigt wird.
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Die Steuerung 82 ist ferner übertragungstechnisch mit einer Datenbank medizinischer Datensätze 94 verbunden. Diese Datenbank medizinischer Datensätze kann lokal, wie z. B. in einer in der Säuglingspflegevorrichtung 80 integrierten oder trennbar damit verbunden Speichervorrichtung angeordnet sein. Alternativ ist die Datenbank medizinischer Datensätze ein Teil eines (nicht dargestellten) Krankenhausinformationssystems. Die in dem Krankenhausinformationssystem gespeicherten medizinischen Datensätze sind über Übertragung durch die Steuerung 82 über ein lokales Krankenhaus-Intranet oder das Internet verfügbar. Die Übertragungsverbindung zwischen der Steuerung 82 und der Datenbank 94 der medizinischen Datensätze kann irgendeine von einer Vielfalt drahtgebundener oder drahtloser Übertragungsplattformen sein.
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Die Steuerung 82 ist ferner mit einer Vielfalt von Mikroumgebungssteuerungen 96 verbunden. Diese Mikroumgebungssteuerungen 96 beinhalten die mechanischen und elektronischen Komponenten und Steuerungen weiterer Systeme der Pflegevorrichtung 80. Die Mikroumgebungssteuerungen 96 beinhalten diejenigen Systeme, die im Fachgebiet für die Aufrechterhaltung erwünschter Werte von Temperatur, Feuchtigkeit und Sauerstoff in der Mikroumgebung bekannt sind. Zusätzlich steuert die Steuerung 82 den vorstehend beschriebenen Wärmestrahler und die Konvektionsheizung, welche in einer solchen Weise betrieben werden können, dass sie die festgelegten Temperatur-, Feuchtigkeits- und Sauerstoffwerte aufrechterhalten. Die Steuerung 82 kann ferner das Anheben und Absenken der Überdachung in Verbindung mit der Steuerung des Wärmestrahlers und der Konvektionsheizung steuern.
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4 stellt eine alternative Ausführungsform einer Säuglingspflegevorrichtung 100 dar. Es sei angemerkt, dass gleiche Bezugszeichen zwischen den 4 und 2 verwendet werden, um gleiche Strukturen zu bezeichnen. Gleiche Strukturen zwischen den Ausführungsformen von 4 und 2 werden hierin zwecks Konzentration auf die offengelegten Merkmale der Ausführungsform der Säuglingspflegevorrichtung 100 in 4 nicht weiter im Detail beschrieben.
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Die Säuglingspflegevorrichtung 100 definiert einen Mikroumgebungsbereich 102 um einen Säuglingspatienten 32. Der Mikroumgebungsbereich 102 ist zwischen einer horizontalen Oberfläche 104 und wenigstens einer Wand 106A, 106B definiert, die sich im Wesentlichen rechtwinklig zu der horizontalen Oberfläche 104 erstrecken. In der Ausführungsform der in 4 dargestellten Säuglingspflegevorrichtung 100 sind die Wände 106 aus einem flexiblen Kunststoffmaterial dergestalt aufgebaut, dass einer oder mehrere Wandabschnitte beweglich sind, um dem Arzt 38 den Zugang zu dem Patienten 32 zu erleichtern. In 4 wurde die Wand 106B in ihre abgesenkte Position verschoben, um den Zugang für den Arzt 38 zu dem Patienten 32 zu verbessern. Wenn sich eine Wand in der oberen Position befindet, wie z. B. die Wand 106A, hat der Arzt 38 immer noch Zugang zu dem Patienten 32 durch Armöffnungen 108. Wenn sich die Wand in einer abgesenkten Position befindet, wie es beispielsweise durch die vorgenannte Wand 106B dargestellt, wird dem Arzt 38 ein unbehinderterer Zugang zu dem Patienten 32 gegeben. Durch selektives Zusammenklappen von Abschnitten der Wand 106 wird dem Arzt 38 Zugang zu dem Patienten 32 gegeben, während gleichzeitig zur Aufrechterhaltung des Mikroumgebungsbereichs 102 durch alle restlichen nach oben stehenden Wände 106A beigetragen wird. Ein drehbares Karussell 110 umgibt die horizontale Oberfläche 104, die den Patienten 32 lagert. Eine oder mehrere grafische Anzeigeeinrichtungen 70 sind auf dem Karussell 110 angebracht. Das Karussell 110 ermöglicht dem Arzt 38, die grafische Anzeigeeinrichtung 70 um den Patienten 32 herum zu bewegen, um die grafische Anzeigeeinrichtung 70 an einer optimalen Stelle für die Betrachtung durch den Arzt 38 zu platzieren, während der Arzt 38 eine medizinische Prozedur an dem Patienten 32 durchführt. Das Karussell 110 ermöglicht dem Arzt, die grafische Anzeigeeinrichtung 70 ohne Störung des Patienten 32, welcher auf der horizontalen Oberfläche gelagert ist, zu bewegen. In einer Ausführungsform ist die grafische Anzeigeeinrichtung 70 mit dem Karussell 110 durch eine flexible Halterung 72 verbunden. Dieses fördert die Positionseinstellung der grafischen Anzeigeeinrichtung 70 durch den Arzt am besten.
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In einer alternativen Ausführungsform sind eine oder mehrere von den physiologischen Überwachungseinrichtungen 56 und der diagnostischen Bildgebungsvorrichtung 66 auf dem rotierenden Karussell 110 montiert. Die Montage dieser Komponenten an dem Karussell 110 ermöglicht dem Arzt 38, die Steuerung der Position und des Winkels der Verbindungen zwischen der Patientenüberwachungsvorrichtung 36 oder der diagnostischen Bildgebungsvorrichtung 66 zu dem Patienten 32 in einer am wenigsten behindernden Weise zu dem Patienten oder in einer günstigsten Anordnung für den die Prozedur durchführenden Arzt 38 auszuführen. Die Montage der zusätzlichen Komponenten, wie z. B. der physiologischen Überwachungseinrichtung 56 und der diagnostischen Bildgebungsvorrichtung 66 ermöglicht ferner die Notwendigkeit, den Patienten 32 zu bewegen, wenn eine medizinische Prozedur unter Verwendung dieser Teile der Gerätschaft durchgeführt wird.
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Wie es hierin vorstehend offengelegt wurde, können Ausführungsformen der hierin offengelegten Säuglingspflegevorrichtung durch einen Arzt bei der Behandlung oder Therapie des Patienten genutzt werden, während gleichzeitig der Patient mit diagnostischen Bildgebungs- oder physiologischen Überwachungsfähigkeiten überwacht wird. Die Ausführungsformen der hierin offengelegen Säuglingspflegevorrichtung können sich über eine Vielfalt von Prozeduren variierender Komplexität erstrecken. Gefäßsystem-Zugangsprozeduren, wie sie hierin offengelegt sind, umfassen die Einführung von PICC-, UVC-, UAC-, PIV- oder PAC-Kathetern. Die korrekte Führung und Platzierung dieser Katheter erfordert die Überprüfung der Katheterplatzierung unter Anwendung einer diagnostischen Bildgebungsvorrichtung, die als Teil der Säuglingspflegevorrichtung vorgesehen ist. Der Arzt kann ferner Tubusersetzungsprozeduren durchführen, welche typischerweise Organe oder Organsysteme durch die Einführung eines großen Katheters behandeln. Diese umfassen die Platzierung eines ET-Tubus, einer NG-Sonde oder eines Foley-Katheters oder eines Thoraxtubus. Schließlich stellen die als Teil der hierin offengelegten Säuglingspflegevorrichtung bereitgestellten diagnostischen Bildgebungsvorrichtungen einem Arzt die Funktionalität zu Verfügung, weitere organdiagnostische Untersuchungen und Tests durch die Verwendung moderner diagnostischer Bildgebungstechniken durchzuführen. Die Steuerung der Säuglingspflegevorrichtung kann mittels Software programmiert werden, die zur Durchführung dieser diagnostischen Analysen an Organsystemen, wie z. B. am Gehirn, Nieren oder Darm durch die Nutzung der mit der Säuglingspflegevorrichtung bereitgestellten diagnostischen Bildgebungsvorrichtung erforderlich sind.
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Diese Beschreibung nutzt Beispiele, um die Erfindung einschließlich der besten Ausführungsart offenzulegen, und um auch jedem Fachmann zu ermöglichen, die Erfindung einschließlich der Herstellung und Nutzung aller Elemente und Systeme und der Durchführung aller einbezogenen Verfahren in die Praxis umzusetzen. Der patentfähige Schutzumfang der Erfindung ist durch die Ansprüche definiert und kann weitere Beispiele umfassen, die für den Fachmann ersichtlich sind. Derartige weitere Beispiele sollen in dem Schutzumfang der Erfindung enthalten sein, sofern sie strukturelle Elemente besitzen, die sich nicht von dem Wortlaut der Ansprüche unterscheiden, oder wenn sie äquivalente strukturelle Elemente mit unwesentlichen Änderungen gegenüber dem Wortlaut der Ansprüche enthalten.
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Ein(e) Säuglingspflegesystem 30 und -vorrichtung enthält eine horizontale Oberfläche 34 zum Lagern eines Säuglings. Ein Mikroumgebungsbereich 44 ist um die horizontale Oberfläche 34 herum durch wenigstens eine Wand 46 definiert. Eine grafische Anzeigeeinrichtung 70 ist in dem Mikroumgebungsbereich 44 angeordnet. Eine diagnostische Bildgebungsvorrichtung 66 ist wenigstens teilweise in dem Mikroumgebungsbereich 44 angeordnet, um diagnostische Bilder eines in dem Mikroumgebungsbereich 44 angeordneten Säuglings zu gewinnen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Säuglingspflegevorrichtung
- 12
- Patientenraum
- 14
- umschlossener Bereich
- 16
- Mikroumgebungsbereich
- 18
- Rollen
- 20
- Handgriff
- 22
- Heizsystem
- 24
- Röntgengerät
- 26
- Betrachtungsstation
- 30
- Säuglingspflegevorrichtung
- 32
- Patient
- 34
- horizontale Oberfläche
- 36
- Matratze
- 38
- Arzt
- 40
- Überdachung
- 42
- Konvektionsheizsystem
- 44
- Mikroumgebungsbereich
- 46
- Wände
- 48
- Armöffnungen
- 50
- einstellbares Grundgestell
- 52
- vertikales Gestell
- 54
- Rollen
- 56
- physiologischer Überwachungseinrichtung
- 58
- physiologische Messwandler
- 60
- grafische Anzeigeeinrichtung
- 62
- Katheter
- 64
- IV-Beutel
- 66
- diagnostische Bildgebungsvorrichtung
- 68
- Auflage
- 70
- grafische Anzeigeeinrichtung
- 72
- flexible Auflage
- 74
- grafische Anzeigeeinrichtung
- 80
- Säuglingspflegevorrichtung
- 82
- Steuerung
- 84
- computerlesbares Medium
- 86
- diagnostische Bildgebungsvorrichtung
- 88
- grafische Anzeigevorrichtung
- 90
- physiologischer Überwachungseinrichtung
- 92
- grafische Anzeigeeinrichtung
- 94
- medizinische Datensätze
- 96
- Mikroumgebungssteuerungen
- 100
- Säuglingspflegevorrichtung
- 102
- Mikroumgebungsbereich
- 104
- horizontale Oberfläche
- 106
- Wand
- 108
- Armöffnungen
- 110
- Karussell