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Die Erfindung betrifft einen Navigationskugelkopf zur Auswahl und Positionierung einer Gelenkendoprothese für kugelige Gelenke eines menschlichen oder tierischen Körpers, insbesondere einer Hüftgelenkendoprothese, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Insbesondere betrifft die Erfindung einen Navigationskugelkopf, welcher als universelles Messinstrument zur visuellen Auswahl und idealen Positionierung unterschiedlicher Modelle von Hüftgelenkendoprothesen, sowohl von Modellen mit einem einteilig symmetrisch oder einteilig anatomisch geformten Prothesenschaft mit daran befestigtem Prothesenhals, als auch von mehrteiligen modular aufgebauten Modellen mit einem modularen Prothesenschaft, der mit einem separaten austauschbaren Prothesenhals verbindbar ist, dient.
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Endoprothesen für Schulter- oder Hüftgelenke sind in vielfältigen Formen und Ausführungen seit Langem bewährte Hilfsmittel zum Ersatz eines durch einen Unfall oder durch Abnutzungserscheinungen, wie beispielsweise Arthrose, geschädigten Gelenks. Hierbei wird meist ein Fixier- oder Schaftteil in die Markhöhle des entsprechend vorbereiteten Knochens eingesetzt, welches sich in einem Gelenkteil fortsetzt, welches mit einem weiteren Prothesenteil zusammenwirkt, welcher in den anderen Knochen des prothetisch zu versorgenden Gelenks eingesetzt ist. Eine solche Endoprothese für ein Hüftgelenk ist beispielsweise aus dem Dokument
WO 95/13757 bekannt.
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Aus
DE 44 07 227 A1 ist weiterhin eine Gelenkprothese bekannt, die mittels modulartigem Aufbau des Prothesenhalses zwischen einem Oberschenkelschaft und einem Oberschenkelkopf eine kontrollierte winkelige Ausrichtung des Halsstückes in Bezug auf den Schaft bietet.
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Eine ähnlich gestaltete Prothese ist auch aus dem Dokument
WO 00/64384 bekannt. Diese beschreibt eine Endoprothese in Form eines an seinen Enden jeweils konisch geformten Implantats, welches in den Knochen eingesetzt wird, wobei das Implantat aus zwei Teilen besteht. Der eine Teil ist als Vielkeilprofil mit meander- oder wellenförmigen Erhöhungen ausgebildet, die damit eine formschlüssige Fixierung in der komplementär geformten Einstecköffnung im Oberschenkelschaft ermöglichen. Der andere Teil besteht aus einem konischen Halsabschnitt mit glatter Oberfläche, an dessen freiem Ende ein Hüftkopf aufgesetzt werden kann. Die Achse dieses Halsabschnittes steht in einem definierten Winkel zur Achse des Endabschnittes, welcher formschlüssig im Oberschenkelschaft fixiert ist. Durch Verdrehen des Endabschnittes im Oberschenkelschaft entsprechend den Erhöhungen sowie durch Austausch unterschiedlich langer Halsabschnitte läßt sich die Prothese stufenweise an die anatomischen Gegebenheiten anpassen.
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Weiters ist aus der
DE 92 16 094 U1 ein Oberschenkelteil einer Hüftgelenkendoprothese bekannt, wobei die Längsachsen der beiden konisch geformten Endteile einen parallelen Versatz haben. Zur Fixierung der Lage der Prothese sind am Endteil, der im Oberschenkelschaft aufgenommen wird, Befestigungsmittel wie Schrauben vorgesehen oder dieser Endteil ist aufgrund seiner speziellen geometrische Ausformung formschlüssig in der Ausnehmung des Oberschenkelschaftes zu fixieren. Das freie andere Ende der Prothese ragt in eine entsprechende Konusausnehmung des Gelenkkopfes.
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Nachteilig an den aus dem Stand der Technik bekannten Prothesen ist dabei, dass sie dem Chirurgen keine Hilfestellung zur Bestimmung der optimalen Einbaulage von Gelenkspfanne und Oberschenkelschaft bzw. deren Relativlage zueinander entsprechend den individuellen anatomischen Gegebenheiten des Patienten bieten.
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Aus der
EP 0 363 019 A2 ist ein Probiergelenkskopf mit teilweise umlaufenden Markierungen bekannt, der in eine künstliche Gelenkspfanne eingelegt werden kann. Der etwa halbkugelförmige Probiergelenkskopf ist an einer Seite, die beim Einlegen aus der künstlichen Gelenkspfanne ragt, zur leichteren Handhabung abgeplattet.
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Nachteilig an diesem Probiergelenkskopf ist, dass dieser nicht mit den benachbarten bzw. daran anschließenden Teilen der Gelenkendoprothese verbindbar ist. Somit kann nicht festgestellt werden, ob ein anstelle des Probiergelenkskopfes später eingesetzter Gelenkskopf mit einem daran angrenzenden Zwischen- bzw. Verbindungsstück in der jeweils optimalen Einbaulage verbindbar ist.
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In der
WO 2003/057087 A2 wird ein Hilfsmittel zur Implantation einer Hüftgelenkendoprothese umfassend eine Manipulierpfanne, einen Manipulier-Gelenkkopf sowie eine Einrichtung zum Festhalten der ausgerichteten Lage der Manipulierpfanne gezeigt. Mit dieser Einrichtung sind dann ein Knochenfräser und ein Einschlaginstrument für die Platzierung der Hüftpfanne entsprechend ausrichtbar.
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Bei diesem Hilfsmittel handelt es sich um eine Ausrichtlehre zur Bestimmung der ausgerichteten Lage der Manipulierpfanne in Bezug auf deren Winkel gegenüber dem Acetabulum. Nachteilig an dieser Ausführung ist, dass während der Operation ein Führungsstab, auf dem die Ausrichtlehre aufgeschoben wird, in den Beckenknochen des Patienten eingeschraubt werden muss. Der Führungsstab wird nach dem Einsetzen der Gelenkendoprothese wieder operativ aus dem Beckenknochen entfernt. Weiters ist von Nachteil, dass nur ein vorgegebener, nicht austauschbarer Prothesenhals zum Ansetzen an den Gelenkskopf vorgesehen ist. Eine individuelle Verbindung des Prothesenhalses mit dem Gelenksschaft mit jeweils unterschiedlichem Antetorsionswinkel ist hier nicht möglich.
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Aus dem Dokument
WO 2010/046470 A1 ist ein Manipuliersystem zur visuellen Auswahl und Positionierung von Bestandteilen einer mehrteiligen Gelenkendoprothese, vorzugsweise einer Hüftgelenkendoprothese, bekannt. Dabei wird eine Navigationskugel, welche an ihrer Oberfläche mit Markierungen versehen ist, während der Operation an das freie Ende eines austauschbaren Verbindungshalses angesetzt, um anhand der Markierungen entscheiden zu können, welcher von mehreren unterschiedlich geformten, austauschbaren Verbindungshälsen mit dem Prothesenschaft in unterschiedlichen Winkellagen idealerweise kombinierbar ist.
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Durch Computer-assistierte Verfahren (engl.: „Computer assisted implantation”), die allerdings einen sehr hohen apparativen Aufwand erfordern, können neuerdings die komplette Vermessung und Positionierung aller Komponenten der Prothese durchgeführt und so ein verbessertes Ergebnis des Range of Motion erzielt werden. Als Navigations-einrichtungen werden dabei Roboter eingesetzt. [Widmer et. al.: „The impact of the CCD-angle an range of motion and cup positioning in total hip arthroplasty". Clinical Biomechanics 20, (2005), S. 723–728]; [Hacker et. al.: „Comparison of Conventional Versus Computer-Navigated Acetabular Component Insertion". J. Arthroplasty 22 (2), (2007), S. 151–159] Von Nachteil ist dabei, dass nicht alle Spitäler mit derartigen computergesteuerten Robotern zur Vermessung der Körpergeometrie bzw. zur Computer-assistierten Implantation ausgestattet sind und derartige Meß- und Operationsmethoden apparativ und zeitlich sehr aufwendig sind. Nachteilig ist weiters, dass das medizinische Personal für die Bedienung dieser Computer-assistierten Operationsverfahren eigene Schulungen benötigt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein universelles Messinstrument zu schaffen, welches eine einfache visuelle Hilfestellung zur Auswahl eines bestimmten Gelenkendoprothesenmodells bietet sowie zur Ermittlung der optimalen dreidimensionalen Positionierung von Komponenten unterschiedlicher Gelenkendoprothesenmodelle dient. Die Anwendung eines derartigen zu schaffenden universellen Messinstruments soll daher keinesfalls auf den Einsatz zur visuellen Beurteilung eines einzelnen, bestimmten Prothesenmodells beschränkt sein.
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Die optimale Positionierung der Prothesenkomponenten ist typischerweise prothesenspezifisch. Die Erfindung soll dem Operateur somit zur visuellen Beurteilung der idealen Relativposition von Prothesenschaft und Gelenkspfanne sowohl für einteilig symmetrisch geformte und für einteilig anatomisch geformte Prothesenschäfte mit daran befestigtem Prothesenhals, als auch für mehrteilige modulare Prothesenschäfte mit separatem Prothesenhals dienen.
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Damit soll es möglich werden, auch ohne großen apparativen Aufwand eine bestmögliche Rekonstruktion des defekten Kugelgelenkes für den Patienten zu erreichen. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, durch eine visuelle Beurteilung und Einstellen einer optimalen Position der Prothese mögliche postoperative Komplikationen nach dem Totalersatz eines kugeligen Gelenkes weitestgehend zu vermeiden. Damit sollen einerseits Folgekosten durch weitere Behandlungen minimiert und andererseits ein wesentlicher Beitrag zum Wohl des Patienten geleistet werden.
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Generelles Ziel der Rekonstruktion eines Kugelgelenkes, insbesondere eines Hüftgelenkes muß sein, intraoperativ die ursprüngliche Beweglichkeit (engl.: „Range of Motion”) weitestgehend wieder herzustellen. Nur wenn diese erreicht wird, ist die Gefahr von Impingement (FAI, Femoro-Acetabuläres Impingement bei Hüftgelenken; ein knöcherner Anschlag zwischen dem gelenknahen Anteil des Oberschenkels und der Gelenkspfanne) oder Dislokation gebannt. Für eine erfolgreiche Rekonstruktion des Kugelgelenks erfährt die individuelle Einstellung des CCD-Winkels (Abkürzung für Caput-Collum-Diaphysen-Winkel; beschreibt den Winkel zwischen dem Schenkelhals und dem Schaft des Oberschenkelknochens) sowie des Antetorsionswinkels zunehmende Bedeutung. Es ist somit ebenfalls Aufgabe der gegenständlichen Erfindung, dem Operateur eine Hilfestellung zur individuellen Einstellung des CCD-Winkels und Antetorsionswinkels zu bieten, um die ursprüngliche Beweglichkeit des Kugelgelenks wieder herzustellen.
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Diese Aufgaben werden mit einem Navigationskugelkopf gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teiles des Anspruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche betreffen besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Besonders vorteilhaft sind bei einem erfindungsgemäßen Navigationskugelkopf gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 die Messmarkierungen an seiner Oberfläche ein dreidimensionales Abbild eines mathematischen Berechnungsmodells, welches einen für die Beweglichkeit der Gelenkendoprothese idealen Wertebereich der Relativposition von Prothesenschaft und Gelenkspfanne zueinander angibt.
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Der erfindungsgemäße Navigationskugelkopf dient dem Operateur dabei intraoperativ als universelles Messinstrument zur visuellen Beurteilung seiner Auswahl, mit welchem Prothesenmodell jeweils individuell auf den jeweiligen Patienten abgestimmt die bestmögliche Rekonstruktion des defekten Gelenks sowie die maximale Beweglichkeit (Range of Motion) erreicht werden kann.
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Der erfindungsgemäße Navigationskugelkopf ist weiters auch besonders vielseitig zur visuellen Beurteilung der idealen Relativposition von Prothesenschaft und Gelenkspfanne des jeweils ausgewählten Prothesenmodells geeignet.
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Somit dient der erfindungsgemäße Navigationskugelkopf zur Auswahl und Positionierung unterschiedlicher Prothesenmodelle sowohl mit symmetrisch oder anatomisch geformtem einteiligen Prothesenschaft und daran befestigtem Prothesenhals, als auch für mehrteilige modulare Prothesenschäfte mit einem separaten austauschbaren Prothesenhals.
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Ebenso ist der erfindungsgemäße Navigationskugelkopf geeignet, sowohl bei der Realisierung der sogenannten „Stem first”-Methode, bei der zuerst der Prothesenschaft implantiert wird und danach die Gelenkspfanne, als auch bei der „Femur first”-Methode als Messinstrument eingesetzt zu werden.
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Der mittels Messmarkierungen gekennzeichnete ideale Wertebereich der Relativposition von Prothesenschaft und Gelenkspfanne ist dabei ein Abbild der „Safe Zone”, wie sie in der einschlägigen Fachliteratur beschrieben ist.
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Als Optimierungskriterium des Bewegungsumfangs des zu rekonstruierenden Gelenks dient dabei die Größe der „Safe Zone” mit dem Ziel, einen möglichst großen Spielraum bis zum prothetischen Impingement zu erreichen.
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Mit Hilfe der Markierung auf dem Navigationskugelkopf wird während des Einbaus der Ist-Zustand der Relativposition von Prothesenschaft und Gelenkspfanne festgestellt. Dadurch wird eine visuelle Beurteilung von Inklination (Neigung) und Anteversion (Vorbeugen) der Pfanne sowie des CCD-Winkels und Antetorsionswinkels des Schaftes möglich.
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Der genaue Winkel bzw. die genaue Ausrichtung der Markierungen auf dem Navigationskugelkopf ist für jedes Prothesenmodell spezifisch und wird für jede Kombination von Prothesenschaft bzw. Prothesenhals, Gelenkskopf der Prothese und Gelenkspfanne jeweils als dreidimensionales Abbild eines mathematischen Berechnungsmodells ermittelt bzw. festgelegt.
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Besonders zweckmäßig stellt ein erfindungsgemäßer Navigationskugelkopf im mit seiner Ausnehmung an das freie Ende des jeweiligen Prothesenhalses aufgesetzten Zustand anhand seiner Messmarkierungen ein Maß für die Relativposition von Prothesenschaft und Gelenkspfanne bereit.
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Bei einem Navigationskugelkopf gemäß der Erfindung ist besonders vorteilhaft die Anordnung der Messmarkierungen am Navigationskugelkopf gemäß einer Berechnung des idealen Wertebereichs der Relativposition von Prothesenschaft und Gelenkspfanne zueinander anhand einer mathematischen Funktion enthaltend zumindest einen der folgenden Berechnungsparameter:
- – Prothesen-CCD-Winkel,
- – Antetorsionswinkel des Prothesenschafts,
- – Anteversionswinkel der Gelenkspfanne,
- – Inklinationswinkel der Gelenkspfanne,
- – Offset-Abstand des Oberschenkelknochens zum Hüftknochens,
- – Durchmesserverhältnis von Gelenkskopf und Prothesenhals getroffen.
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Dabei ist zu beachten, dass nicht die isolierte Platzierung einer einzelnen Prothesenkomponente, sondern die korrekte Orientierung von Prothesenschaft und Gelenkspfanne zueinander wesentlich ist. Es müssen jeweils die Summenwinkel für die kombinierte Anteversion und für die kombinierte Inklination von Gelenkspfanne und Prothesenschaft unter Berücksichtigung der Beckenkippung innerhalb des idealen Wertebereichs, der „Safe Zone”, liegen. Die optimale, in der „Safe Zone” liegende Pfannenorientierung lässt sich anhand der genannten Berechnungsparameter für jede Prothesenhalsausrichtung, d. h. für jede Schaftantetorsion und jeden Hals-/Schaftwinkel bzw. Prothesen-CCD-Winkel berechnen. Weiters sollte das Verhältnis der Durchmesser von Gelenkskopf und Prothesenhals so groß wie möglich gestaltet werden.
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Von Vorteil sind bei einem erfindungsgemäßen Navigationskugelkopf Messmarkierungen an seiner Oberfläche in zwei oder mehreren Markierungsebenen parallel zueinander derart angebracht, dass für eine optimale Relativposition der Komponenten der Gelenkendoprothese die Messmarkierungen des Navigationskugelkopfes in Einbaulage parallel zum Rand der Gelenkspfanne angeordnet sind und vorzugsweise eine der Messmarkierungen mit diesem in einer Ebene liegt.
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Besonders vorteilhaft schließen bei einem Navigationskugelkopf gemäß der Erfindung die Markierungsebenen an der Oberfläche des Navigationskugelkopfes in einer Frontalebenenansicht mit der Achse des Prothesenhalses einen Frontalebenenwinkel von 50° bis 130°, vorzugsweise von 60° bis 110°, ein.
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Zweckmäßig schließen bei einem Navigationskugelkopf die Markierungsebenen an der Oberfläche des Navigationskugelkopfes in einer Transversalebenenansicht mit der Achse des Prothesenhalses einen Transversalebenenwinkel von 70° bis 150°, vorzugsweise von 80° bis 120°, ein.
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In einer zweckmäßigen Variante der Erfindung sind bei einem Navigationskugelkopf die Messmarkierungen auf seiner Oberfläche in drei Markierungsebenen parallel zueinander vorgesehen, wobei die mittlere Markierungsebene in idealer Einbaulage parallel zum Rand der Gelenkspfanne angeordnet ist und vorzugsweise mit diesem in einer Ebene liegt.
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In einer Weiterbildung der Erfindung sind die Messmarkierungen auf der Oberfläche des Navigationskugelkopfes in drei Markierungsebenen parallel zueinander vorgesehen, wobei die mittlere Markierungsebene in idealer Einbaulage vorzugsweise mit dem Rand der Gelenkspfanne in einer Ebene liegt und die beiden randseitigen Markierungsebenen ein Toleranzintervall von +/–5°-Winkelabweichung um die Mittellage angeben.
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Bei einem Navigationskugelkopf, der beispielsweise mit umlaufenden Rillen als Messmarkierungen gestaltet ist, zeigt dabei die mittlere Rille die Soll-Orientierung der Ebene des Randes der Gelenkspfanne für das jeweils spezifische Prothesenmodell an. Die parallelen äußeren Rillen der Messmarkierung geben die 5°-Toleranzzone an. Stimmt beispielsweise die Orientierung einer präliminär eingesetzten Gelenkspfanne nicht mit den Rillen der Messmarkierung überein, so kann die Gelenkspfanne erforderlichenfalls reorientiert und dann in den Hüftknochen des Patienten eingeschlagen werden.
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In einer alternativen Ausführungsform sind die Messmarkierungen auf der Oberfläche des Navigationskugelkopfes als Vertiefungen, insbesondere als Kerben, oder als Linien ausgeführt.
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In einer weiteren alternativen Ausführung sind die Messmarkierungen auf der Oberfläche des Navigationskugelkopfes als farblich abgesetzte, umlaufende Farbbänder ausgeführt.
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In einer Weiterbildung der Erfindung sind bei einem Navigationskugelkopf die Messmarkierungen auf der Oberfläche des Navigationskugelkopfes als unterschiedlich farbige Kugelteile, insbesondere Halbkugeln ausgeführt, wobei der in Einbaulage außerhalb der Gelenkspfanne befindliche Kugelteil des Navigationskugelkopfs, insbesondere eine Kugelhälfte, in einer anderen Farbe als der sich in Einbaulage innerhalb der Gelenkspfanne befindliche Kugelteil gestaltet ist.
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Zweckmäßig sind die Messmarkierungen auf der Oberfläche des Navigationskugelkopfes als mindestens ein Absatz ausgeführt, wobei der in Einbaulage außerhalb der Gelenkspfanne liegende Kugelteil des Navigationskugelkopfs, insbesondere eine Kugelhälfte, einen kleineren Radius gegenüber dem sich in Einbaulage innerhalb der Gelenkspfanne befindlichen Kugelteil besitzt und sich dadurch absetzt.
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Besonders vorteilhaft weist ein erfindungsgemäßer Navigationskugelkopf eine Ausnehmung zum Ansetzen an das freie Ende eines Prothesenhalses auf, wobei durch eine entsprechende Formgebung dieser Ausnehmung, vorzugsweise durch eine Ausformung mit einer Nut-Feder, die Rotationsstellung des Navigationskugelkopfs gegenüber dem Prothesenhals fixiert wird.
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Vorzugsweise ist die Ausnehmung des Navigationskugelkopfs zum Ansetzen an das freie Ende des Prothesenhalses derart gestaltet, dass der Navigationskugelkopf leichtgängig und möglichst von Hand auf den Prothesenhals aufgesetzt werden bzw. auch wieder von diesem getrennt werden kann. In einer besonderen Ausführung ist eine derartige Navigationskugel aus einem Kunststoff, der auch üblicherweise beim Bau von Prothesen eingesetzt wird und auf seine Verträglichkeit für den menschlichen Organismus getestet ist, gefertigt.
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Eine Variante der Erfindung umfasst einen Navigationskugelkopf, welcher im mit seiner Ausnehmung an das freie Ende des jeweiligen Prothesenhalses aufgesetzten Zustand anhand seiner Messmarkierungen ein Maß für die Relativposition von Gelenkspfanne und einem symmetrischen Prothesenschaft, welcher mit einem Prothesenhals einteilig zu einem symmetrischen Monoblockschaft ohne integrierten Antetorsionswinkel verbunden ist, bereitstellt.
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Ein symmetrischer Monoblockschaft, bei dem Prothesenschaft und Prothesenhals einteilig miteinander verbunden sind, bietet aufgrund seiner symmetrischen Gestaltung ohne integrierten Antetorsionswinkel den Vorteil, dass ein und derselbe Monoblockschaft sowohl für die prothetische Rekonstruktion eines rechten, als auch eines linken Kugelgelenks eingesetzt werden kann.
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Eine weitere Variante der Erfindung betrifft einen Navigationskugelkopf, welcher im mit seiner Ausnehmung an das freie Ende des jeweiligen Prothesenhalses aufgesetzten Zustand anhand seiner Messmarkierungen ein Maß für die Relativposition von Gelenkspfanne und einem anatomisch geformten Prothesenschaft, welcher mit einem Prothesenhals einteilig zu einem anatomischen Monoblockschaft mit integriertem Antetorsionswinkel verbunden ist, bereitstellt.
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Ein anatomisch geformter Monoblockschaft, bei dem Prothesenschaft und Prothesenhals einteilig miteinander verbunden sind, bietet den Vorteil, dass aufgrund seiner Gestaltung mit integriertem Antetorsionswinkel bereits eine individuelle prothetische Rekonstruktion eines Kugelgelenks möglich ist. Ein derartiger anatomisch geformter Monoblockschaft ist für die Rekonstruktion eines linken oder rechten Kugelgelenks jeweils individuell geformt.
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Im Vergleich zu einem mehrteiligen Modulschaft, welcher einen Prothesenschaft mit einer Ausnehmung zum Befestigen eines austauschbaren separaten Prothesenhalses umfasst, bieten Monoblockschäfte neben dem Vorteil, dass diese in der Lagerhaltung kostengünstiger sind, weiters den Vorteil, dass während der Operation nicht ein separater Prothesenhals ausgewählt und mit dem Prothesenschaft verbunden werden muss.
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Zweckmäßig ist in einer weiteren Ausführungsform ein erfindungsgemäßer Navigationskugelkopf im mit seiner Ausnehmung an das freie Ende des jeweiligen Prothesenhalses aufgesetzten Zustand geeignet, anhand seiner Messmarkierungen ein Maß für die Relativposition von Gelenkspfanne und einem modularen Prothesenschaft, welcher mit einem modularen austauschbaren Prothesenhals zu einem mehrteiligen Modulschaft mit variabel verstellbarem Antetorsionswinkel verbindbar ist, bereitzustellen.
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Der mit einem solchen mehrteiligen Modulschaft korrespondierende Navigationskugelkopf unterscheidet sich in der Anordnung seiner Messmarkierungen als Abbild des idealen Wertebereichs, der sogenannten „Safe Zone”, gegenüber Navigationskugelköpfen, welche zum Aufsetzen auf einem einteiligen symmetrischen oder einem einteiligen anatomischen Monoblockschaft vorgesehen sind.
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Der Außendurchmesser des Navigationskugelkopfes ist dabei jeweils auf den Wölbungsdurchmesser der korrespondierenden Gelenkspfanne abzustimmen. Je nach den anatomischen Gegebenheiten des Patienten wird eine Gelenkspfanne mit einer bestimmten Größe ausgewählt. Der Außendurchmesser des Navigationskugelkopfes wird durch diese Auswahl somit vorgegeben. Vorteilhafterweise steht dem Operateur somit ein Set von mehreren erfindungsgemäßen Navigationskugelköpfen mit unterschiedlichen, zueinander abgestuften Außendurchmessern zur Verfügung.
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Die Erfindung wird nun anhand von beispielhaften Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die schematischen Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß ausgestalteten Navigationskugelkopfs zur optimalen Positionierung einer Hüftgelenkendoprothese in einer perspektivischen Darstellung;
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1A im Detail eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Navigationskugelkopfs mit seiner Ausnehmung zum Aufstecken auf einen Prothesenhals;
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1B in einer Seitenansicht einen Navigationskugelkopf mit einer besonderen Ausführung einer Markierung an seiner Oberfläche in Form eines Absatzes;
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2A eine erste Ausführungsform eines einteiligen symmetrischen Monoblockschafts in einer Frontalebenenansicht;
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2B den in 2A gezeigten einteiligen symmetrischen Monoblockschaft in einer Transversalebenenansicht;
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3A einen einteiligen anatomisch geformten Monoblockschaft in einer Frontalebenenansicht;
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3B den in 3A gezeigten einteiligen anatomisch geformten Monoblockschaft in einer Transversalebenenansicht;
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4A einen mehrteiligen Modulschaft in einer Frontalebenenansicht;
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4B den in 4A gezeigten mehrteiligen Modulschaft in einer Transversalebenenansicht;
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5 in einer Explosionsdarstellung in Frontalebenenansicht eine Hüftgelenkendoprothese mit aufgestecktem Gelenkskopf;
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6 in einer Explosionsdarstellung in Transversalebenenansicht eine Hüftgelenkendoprothese mit aufgestecktem Gelenkskopf;
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7 in einer Explosionsdarstellung in Frontalebenenansicht eine Hüftgelenkendoprothese mit aufsteckbarem erfindungsgemäßen Navigationskugelkopf;
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8 in einer Explosionsdarstellung in Transversalebenenansicht eine Hüftgelenkendoprothese mit aufsteckbarem erfindungsgemäßen Navigationskugelkopf.
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1 zeigt in einer schematischen perspektivischen Darstellung ein erstes Ausführungsbeispiel einer an einem menschlichen Körper bereits implantierten Hüftgelenkendoprothese, wobei jedoch die menschlichen Körperteile wie z. B. Knochen nicht dargestellt sind. Die Hüftgelenkendoprothese umfasst einen Prothesenschaft 20, von dem sich ein Prothesenhals 30 erstreckt. Prothesenschaft 20 und Prothesenhals 30 sind hier miteinander zu einem einteiligen symmetrischen Monoblockschaft 21 verbunden. Der Prothesenhals 30 ragt mit seinem anderen vorzugsweise konisch geformten freien Ende 33 in die dafür vorgesehene korrespondierende Ausnehmung 11 eines erfindungsgemäßen Navigationskugelkopfs 10, der modellhaft während der Operation eingesetzt wird und später bei optimaler Positionierung des Prothesenmodells gegen einen hier nicht dargestellten, kugelförmigen Gelenkskopf mit vergleichbarer Geometrie ausgetauscht und durch diesen ersetzt wird. Der Navigationskugelkopf 10 ragt in eine Gelenkspfanne 40, welche eine innere Wölbung mit einem Inndurchmesser 43 aufweist, der mit dem Außendurchmesser 13 des Navigationskugelkopfes 10 korrespondiert. Der Navigationskugelkopf 10 stößt dabei idealerweise in der Wölbungsmitte auf die Gelenkspfanne 40.
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Wie in 1 dargestellt, sind auf der Oberfläche des Navigationskugelkopfs 10 mehrere zueinander parallele Messmarkierungen 13 als umlaufende Linien vorgesehen. Die in 1 beiden sichtbaren Markierungsebenen ε1, ε2 stehen parallel zum Rand 41 der Gelenkspfanne 40, wobei die mittlere von vorzugsweise drei Markierungsebenen ε1, ε2, ε3 in der Ebene 42 des Rands 41 der Gelenkspfanne 40 liegt. Bei Verwendung eines solchen prothesenspezifischen Navigationskugelkopfes 10 ist bei neutral eingestelltem Gelenk für den Fachmann erkennbar, dass hier der Prothesen-CCD-Winkel 50 und der Gesamt-Antetorsionswinkel stimmen und die Gelenksendoprothese somit ideal positioniert ist.
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In 1A ist in einer Detailansicht eine weitere Ausführung eines erfindungsgemäßen Navigationskugelkopfs 10 von der Prothesenhalsseite aus dargestellt. Zu sehen sind die umlaufenden Messmarkierungen 12 sowie eine Ausnehmung 11, die zum Aufstecken auf einen in 1A nicht dargestellten Prothesenhals korrespondiert. Die Ausnehmung 11 ist hier mit einer Nut-Feder 14 ausgeführt, mit deren Hilfe die Rotationsstellung des Navigationskugelkopfs 10 gegenüber dem Prothesenhals fixiert wird.
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1B stellt den in 1A gezeigten Navigationskugelkopf 10 in einer weiteren Detailansicht von der Seite dar. In diesem speziellen Fall ist die Messmarkierung 12 als Absatz zwischen dem Kugelteil mit größerem Radius bzw. größerem Außendurchmesser 13, welcher in Einbaulage des Navigationskugelkopfs 10 innerhalb der Gelenkspfanne liegt, und dem Kugelteil mit kleinerem Radius, welcher in Einbaulage außerhalb der Gelenkspfanne liegt, ausgeführt. In 1B ist die Ausnehmung 11 für die Aufnahme des hier nicht dargestellten Prothesenhalses strichliert eingezeichnet.
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Die Abbildungen 2A bis 4B zeigen Komponenten unterschiedlicher Prothesenmodelle jeweils in verschiedenen Betrachtungsebenen. Der erfindungsgemäße Navigationskugelkopf ist als universelles Messinstrument jeweils zur Auswahl und Positionierung all dieser unterschiedlichen Prothesenmodelle geeignet und kann in seiner Rotationsstellung gegenüber dem Prothesenhals 30 fixiert jeweils am freien Ende 33 eines Prothesenhalses 30 aufgesteckt werden.
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2A zeigt eine erste Ausführungsform eines einteiligen symmetrischen Monoblockschafts 21 in einer Frontalebenenansicht. Bei diesem symmetrischen Monoblockschaft 21 sind der Prothesenschaft 20 sowie der Prothesenhals 30 einteilig miteinander ohne integrierten Antetorsionswinkel verbunden. An das freie Ende 33 des Prothesenhalses 30 ist intraoperativ ein erfindungsgemäßer Navigationskugelkopf aufsteck- und auch wieder abnehmbar.
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2B stellt den in 2A gezeigten einteiligen symmetrischen Monoblockschaft 21 in einer Transversalebenenansicht dar. Die Achse 32 des Prothesenhalses 30 liegt dabei in der horizontalen Frontalebene. Ein Antetorsionswinkel ist bei diesem symmetrischen Monoblockschaft 21 nicht vorgesehen, weshalb dieses einteilige Schaftmodell gleichermaßen sowohl für die Rekonstruktion eines rechten, als auch eines linken Hüftgelenks verwendet werden kann. Antetorsionspositionen können bei Einsatz dieses Monoblockschaftes 21 nur durch eine leichte Verdrehung während der Implantation im Femurrohr erzielt werden.
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3A stellt eine zweite Ausführungsform eines einteiligen anatomisch geformten Monoblockschafts 22 in einer Frontalebenenansicht dar. Bei diesem anatomisch geformten Monoblockschaft 21 sind der Prothesenschaft 20 sowie der Prothesenhals 30 einteilig mit einem vorgegebenen, integrierten Antetorsionswinkel miteinander verbunden. An das freie Ende 33 des Prothesenhalses 30 ist intraoperativ ein nicht dargestellter erfindungsgemäßer Navigationskugelkopf aufsteckbar.
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3B stellt den in 3A gezeigten einteiligen anatomisch geformten Monoblockschaft 22 in einer Transversalebenenansicht dar. Die Achse 32 des Prothesenhalses 30 befindet sich hier um einen vorgegebenen Antetorsionswinkel 70, beispielsweise einem Antetorsionswinkel 70 von 5° bis 15°, gegenüber der horizontalen Frontalebene verschwenkt. Somit ist dieser einteilige Monoblockschaft 22 entweder für die Rekonstruktion eines rechten, oder eines linken Hüftgelenks vorgesehen.
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4A zeigt einen mehrteiligen Modulschaft 23 in einer Frontalebenenansicht. Prothesenschaft 20 und Prothesenhals 30 bilden hier zwei separate, modulartig austauschbare Prothesenkomponenten des Modulschaftes 23, die miteinander in unterschiedlichen Lagen bzw. mit unterschiedlichem Antetorsionswinkel verbindbar sind.
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4B stellt den in 4A gezeigten mehrteiligen Modulschaft 23 in einer Transversalebenenansicht dar. Die Achse 32 des Prothesenhalses 30 ist hier in unterschiedlichen Antetorsionswinkeln 70 verstellbar und kann wahlweise in Antetorsionswinkeln 70.1, 70.2, 70.3, 70.4 usw. gegenüber dem Prothesenschaft 20 fixiert werden. Die Variationsmöglichkeiten erstrecken sich dabei üblicherweise für Antetorsionswinkel 70 von –5° bis +30°. Ein solcher mehrteiliger Modulschaft 23 bietet daher intraoperativ eine sehr hohe Flexibilität, eine Gelenkendoprothese individuell an die anatomischen Gegebenheiten des Patienten anzupassen und somit ein Höchstmaß an Beweglichkeit zu erzielen. Auch bei diesem mehrteiligen Modulschaft 23 kann ein erfindungsgemäßer Navigationskugelkopf an das freie Ende 33 des austauschbaren Prothesenhalses 30 angesetzt werden.
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Die beiden Zeichnungen 5 und 6 dienen im Wesentlichen der Darstellung der Winkellagen der einzelnen Prothesenkomponenten zueinander und somit zur Illustrierung der Berechnungsparameter zur mathematischen Bestimmung der „Safe Zone”.
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5 zeigt in einer stark vereinfachten Explosionsdarstellung eine Hüftgelenkendoprothese in Frontalebenenansicht mit einem anatomisch geformten einteiligen Monoblockschaft 22, bei dem Prothesenschaft 20 und Prothesenhals 30 in einem integrierten Antetorsionswinkel einteilig miteinander verbunden sind. Prothesenschaft 20 und Prothesenhals 30 stehen weiters in einem bestimmten CCD-Winkel 50 zueinander. Der CCD-Winkel ist einerseits vom Design des Prothesenschafts, andrerseits von Geschlecht sowie Alter des Patienten abhängig. Üblicherweise werden CCD-Winkel 50 meist von 120° bis 140° realisiert. Am freien Ende des Prothesenhalses 30 ist hier anstelle eines erfindungsgemäßen Navigationskugelkopfes ein im Schnitt dargestellter Gelenkskopf 19 aufgesteckt, wie er nach erfolgter Positionierung der Prothesenkomponenten im Körper des Patienten verbleibt. Der Gelenkskopf 19 weist im Unterschied zum erfindungsgemäßen Navigationskugelkopf keine Messmarkierungen an seiner Oberfläche auf. Der Inklinationswinkel 80 der Gelenkspfanne 40 wird in Frontalebenenansicht als Winkel zwischen der Horizontalen und der Ebene 42 des Rands 41 der Gelenkspfanne 40 bestimmt. Üblicherweise werden Inklinationswinkel 80 von 40° bis 55° angestrebt. Der Innendurchmesser 43 der Gelenkspfanne 40, der auch den Wölbungsradius der Gelenkspfanne 40 festlegt, korrespondiert mit dem Außendurchmesser von Gelenkskopf 19 bzw. des nicht dargestellten Navigationskugelkopfs.
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6 zeigt in einer Explosionsdarstellung in Transversalebenenansicht die in 5 dargestellte Hüftgelenkendoprothese mit in Schnittansicht gezeigtem, aufgestecktem Gelenkskopf 19. Der Antetorsionswinkel 70 des einteiligen anatomisch geformten Monoblockschaftes 22, der hier beispielsweise als Winkel von 12° gewählt ist, sowie der Antetorsionswinkel 60 der Gelenkspfanne 40 sind in dieser Ansicht deutlich zu erkennen.
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7 stellt in einer Explosionsdarstellung in Frontalebenenansicht eine Hüftgelenkendoprothese mit einem am Prothesenhals 30 rotationsfest aufsteckbaren erfindungsgemäßen Navigationskugelkopf 10 dar. Die Ausnehmung 11 zum rotationsfesten Aufstecken auf das freie Ende 33 des Prothesenhalses 30 eines hier gezeigten, symmetrisch geformten einteiligen Monoblockschafts 21 ist dazu beispielsweise mit einer Nut-Feder versehen. An der Oberfläche des Navigationskugelkopfs 10 sind hier drei Messmarkierungen 12 jeweils als umlaufende Linien vorgesehen. Die einzelnen Messmarkierungen 12 befinden sich jeweils in zueinander parallelen Markierungsebenen ε1, ε2, ε3, die gleichmäßig voneinander beabstandet sind. Die Markierungsebenen ε1, ε2, ε3 bilden dabei in Frontalebenenansicht mit der Achse 32 des Prothesenhalses 30 jeweils einen Frontalebenenwinkel 90.
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8 stellt in einer Explosionsdarstellung die in 7 gezeigte Hüftgelenkendoprothese in Transversalebenenansicht mit dem am Prothesenhals 30 rotationsfest aufsteckbaren erfindungsgemäßen Navigationskugelkopf 10 dar. Die Markierungsebenen ε1, ε2, ε3 bilden dabei in Transversalebenenansicht mit der Achse 32 des Prothesenhalses 30 jeweils einen Transversalebenenwinkel 100.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Navigationskugelkopf
- 11
- Ausnehmung
- 12
- Messmarkierungen
- ε1, ε2
- Markierungsebenen
- 13
- Außendurchmesser des Navigationskugelkopfs
- 14
- Nut-Feder
- 19
- Gelenkskopf
- 20
- Prothesenschaft
- 21
- symmetrischer Monoblockschaft
- 22
- anatomischer Monoblockschaft
- 23
- mehrteiliger Modulschaft
- 24
- Achse des Prothesenschafts
- 30
- Prothesenhals
- 31
- Durchmesser des Prothesenhalses
- 32
- Achse des Prothesenhalses
- 33
- freies Ende des Prothesenhalses
- 40
- Gelenkspfanne
- 41
- Rand der Gelenkspfanne
- 42
- Ebene des Rands der Gelenkpfanne
- 43
- Innendurchmesser der Gelenkspfanne
- 50
- Prothesen-CCD-Winkel
- 60
- Anteversionswinkel der Gelenkspfanne
- 70
- Antetorsionswinkel des Prothesenschafts
- 80
- Inklinationswinkel der Gelenkspfanne
- 90
- Frontalebenenwinkel der Markierungsebenen mit der Achse des Prothesenschafts
- 100
- Transversalebenenwinkel der Markierungsebenen mit der Achse des Prothesenschafts
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 95/13757 [0003]
- DE 4407227 A1 [0004]
- WO 00/64384 [0005]
- DE 9216094 U1 [0006]
- EP 0363019 A2 [0008]
- WO 2003/057087 A2 [0010]
- WO 2010/046470 A1 [0012]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Widmer et. al.: „The impact of the CCD-angle an range of motion and cup positioning in total hip arthroplasty”. Clinical Biomechanics 20, (2005), S. 723–728 [0013]
- Hacker et. al.: „Comparison of Conventional Versus Computer-Navigated Acetabular Component Insertion”. J. Arthroplasty 22 (2), (2007), S. 151–159 [0013]