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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen eines Schleuderstreuers gemäß des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.
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Die
DE 10 2007 049 652 A1 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung eines Düngerstreuers. Mittels dieser computerbasierten und Sensor gestützten Steuerung sollen Umwelteinflüsse, die sich negativ auf die gleichmäßige und/oder gewünschte Düngerverteilung auf der zu bestreuenden Fläche auswirken, kompensiert werden.
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Die
DE 10 205 007 177 A1 beschreibt ein Verfahren zum Steuern und/oder Regeln von landwirtschaftlichen Schleuderdüngerstreuern, wobei in dem Speicher des Bordcomputers – bezogen auf die Begrenzungslinie zwischen Vorgewende und Feldinneren – die und/oder Ein- und Ausschaltpunkte zum Schalten der Dosierorgane zur Erreichung einer zumindest annähernd gleichmäßigen (optimierten) Düngerverteilung im Grenzbereich zwischen Vorgewende und Feldinneren hinterlegt sind.
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Die
DE 195 04 703 A1 beschreibt ein Verfahren zum Steuern und/oder Regeln von Dosiereinrichtungen landwirtschaftlicher Verteilmaschinen, insbesondere Schleuderdüngerstreuern mittels eines Bordcomputers. Der Bordcomputer führt in Abhängigkeit der aktuellen Fahrgeschwindigkeit eine Vorausberechnung durch, zu welchem Zeitpunkt die Verteilmaschine sich tatsächlich an dem Standort befindet, an dem jeweils die dort festgelegte Menge Dünger ausgebracht werden soll.
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Die
EP 0 578 988 B2 beschreibt einen Schleuderstreuer der einen Bordcomputer aufweist. In dem Speichermedium des Bordcomputers ist eine Bodenkarteneinrichtung als Form des Feldes eingespeichert. Die Dosierorgane und/oder die Arbeitsbreiten des Schleuderdüngerstreuers sind entsprechend der Form des Feldes und der von dem Positionsgeber ermittelten Position des Schleuderdüngerstreuers regelbar. Bei Erreichen des jeweiligen Feldrandes werden die Dosierorgane durch den Positionsgeber ein- oder ausgeschaltet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zum Einstellen eines Schleuderdüngerstreuers mittels eines Bordcomputers aufzuzeigen, so dass in optimierter Weise der auszubringende Dünger entsprechend den vorherrschenden Einsatzbedingungen mit der gewünschten Verteilerqualität auf der zu bestreuenden Fläche ausgebracht werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Einstellen eines Schleuderstreuers mittels eines Bordcomputers, über den mittels motorischer Stellelemente die Dosierorgane, Streuelemente zur Einstellung der vorgegebenen Materialverteilung auf der zu bestreuenden Fläche einstellbar sind, wobei in dem Speicher des Bordcomputers ein georeferenziertes Verteilerprogramm hinterlegt ist, wobei entsprechend des hinterlegten georeferenzierten Verteilerprogrammes die Stellelemente zur Einstellung der Dosierorgane und/oder Streuelemente ansteuerbar sind, gelöst.
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Infolge dieser Maßnahme wird der Dünger auf der zu bestreuenden Fläche von dem Schleuderdüngerstreuer unter Berücksichtigung der vorherrschenden Einsatz- und/oder Umweltbedingungen in optimierter Weise ausgebracht.
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Um die Düngerverteilung an die Ausgestaltung des jeweiligen Feldes angepasst optimiert ausbringen zu können, ist vorgesehen, dass bei der Berechnung der Materialverteilung durch das Verteilerprogramm die Geometrie des Feldes berücksichtigt wird.
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Um den auszubringenden Dünger auf der zu bestreuenden Fläche optimiert ausbringen zu können, ist vorgesehen, dass bei der Berechnung der Materialverteilung durch das Verteilerprogramm für die Berechnung der Fahrstrecke und/oder der Materialverteilung Besonderheiten auf der Fläche, auf der das Material zu verteilen ist, berücksichtigt werden.
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Um die Einstelldaten zur Einstellung des Düngerstreuers zur optimierten Düngerausbringung in einfacher Weise von dem Bordcomputer berechnen zu können, ist vorgesehen, dass bei der Berechnung der Materialverteilung durch das Verteilerprogramm die Einstellung der Dosierorgane, um die gewünschte Materialverteilung zu erreichen, die durch eine Kurvenfahrt des Streuers hervorgerufenen Änderung durch geeignete im Speicher des Bordcomputers hinterlegten Algorithmen des Verteilerprogramms berechnet und/oder berücksichtigt werden.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der Beispielsbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen.
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Hierbei zeigen
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1 einen Ausschnitt eines zu bearbeitenden Feldes mit Fahrgassen und Vorgewende in vereinfachter Darstellung, wobei die Hauptfahrgassen rechtwinklig zum Vorgewende und dem Feldende verlaufen,
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2 einen Ausschnitt eines weiteren zu bearbeitenden Feldes mit Fahrgassen und Vorgewende in vereinfachter Darstellung, wobei die Hauptfahrgassen in einem vom rechten Winkel abweichenden Winkel zum Vorgewende und dem Feldende verlaufen,
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3 Verteilung des Düngers auf dem Feld gemäß 1,
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4 Verteilung des Düngers auf dem Feld gemäß 2,
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5 Verteilung des Düngers auf dem Feld,
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6 Verteilung des Düngers auf dem Feld,
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7 Verteilung des Düngers auf dem Feld,
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8 einen Ausschnitt eines zu bearbeitenden Feldes mit einem Kurvenbereich,
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9 einen Ausschnitt eines zu bearbeitenden Feldes mit einem Außenkurvenbereich,
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10 einen Ausschnitt eines zu bearbeitenden Feldes mit einem Innenkurvenbereich,
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11 einen Ausschnitt eines zu bearbeitenden Feldes mit einer Saumfläche,
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12 einen Ausschnitt eines zu bearbeitenden Feldes mit einer Saumfläche und deren bestreuen durch eine Vorbeifahrt,
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13 einen Ausschnitt eines zu bearbeitenden Feldes mit einer Saumfläche und deren bestreuen durch umfahren,
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14 einen Ausschnitt eines zu bearbeitenden Feldes mit Fahrgassen zum Umfahren eines Strommastes und
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15 einen Ausschnitt eines zu bearbeitenden Feldes mit Fahrgassen auf einem keilförmigen Flächenstück.
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Die 1 und 2 zeigen in vereinfachter Darstellung zwei Vorgewendeflächen 1. Es gibt zwei Möglichkeiten, um hier eine möglichst gleichmäßige Verteilung im Bereich des Vorgewendes 2 zu erreichen. Das Bestreuen des Feldes erfolgt durch einen Zentrifugaldüngerstreuer 3, der an einen Ackerschlepper 4 angebaut ist. Zum Bestreuen des Feldes befährt der Ackerschlepper die auf dem Feld angelegten Fahrgassen 5. Dieses ist in den folgenden 3 und 4 dargestellt.
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Ein versetztes Ein- und Ausschalten der Dosierung des Schleuderdüngerstreuers 3 führt bei einer Fläche gemäß 1 zu recht guten Ergebnissen, wie in 3 dargestellt ist, wenn man nahezu rechtwinklig in das Vorgewende 2 einfährt.
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Bei schräger Einfahrt, wie bei einer Fläche gemäß den 2 und 4, lässt sich so ohne weiteres keine logische Verknüpfung erstellen. Wird der Einfahrt- bzw. Ausfallswinkel immer flacher, dann müsste das feldaußenliegende Streuwerk eines Schleuderdüngerstreuers 3 über das zugeordnete Dosierorgan mit immer weniger Dünger versorgt werden. Das ist für den Bordcomputer, der den Schleuderdüngerstreuer 3 steuert, aber nicht erkennbar, da immer beide Dosierorgane, die den Streuwerken den zu verteilenden Dünger zuführen, gleichzeitig geschaltet werden. In den 3 und 4 sind jeweils schattiert die Bereiche 6 und 7 eingezeichnet, bei denen der Schieber des Dosierorganes geöffnet ist, also Dünger verteilt wird. Die jeweilige Breite der Bereiche 6 und 7 stellen ein Maß für die jeweils verteilte Düngermenge dar.
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Wie ersichtlich ist in den 3 und 4 schematisch das Streubild für das Vorgewende 2 bei einer Vorgewendefahrt eingezeichnet. Ebenfalls ist jeweils die Ausdehnung des entstehenden Streufächers 8, in welchem das Streugut verteilt wird, eingezeichnet. Weiterhin ist in den 3 und 4 als Streubild 9 die Streugutverteilung bei der Vorgewendefahrt dargestellt, wobei ein Grenzstreubild mit steilen Randzone 10 erzeugt wird.
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In den 5 bis 7 ist ein funktionales Betätigen der Dosierschieber der Dosierorgane des Streuers 3 dargestellt. Die 5 bis 7 erklären die oben beschriebene Problematik.
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Wie in 5 dargestellt, werden bei der Fahrt in das Vorgewende hinein die Schieber der Dosierorgane allmählich geschlossen, so dass beim Schließvorgang die ausgebrachte Düngermenge allmählich zurückgeht, wie durch die dreieckförmige Darstellung 11 jeweils angedeutet ist. Bei der Fahrt aus dem Vorgewende heraus, werden die Schieber der Dosierorgane allmählich geöffnet, so dass beim Öffnungsvorgang die ausgebrachte Düngermenge allmählich ansteigt, wie durch die dreieckförmige Darstellung 12 angedeutet ist.
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Etwas anders stellt es sich bei der Darstellung gemäß 6 bei einer Fläche gemäß 2 dar. Hier werden bei der Fahrt aus dem Vorgewende heraus während der Schwenkbewegung beim Wendevorgang die Schieber allmählich geöffnet. Siehe hierzu auch 7.
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In dem Bereich A werden die Schieber allmählich geschlossen bzw. geöffnet.
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In dem Bereich B sind die Schieber noch gänzlich für die vorgesehene Ausbringmenge geöffnet. Ab dem Bereich C ist der linke Schieber bereits teilweise geschlossen.
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Bei abnehmendem Einfahrtswinkel verschieben sich die Öffnungszeitenpunkte D, wie in 7 dargestellt ist. Je schräger die Ein- bzw. Ausfahrt, umso mehr geht der feldaußenliegende Schieber in die geschlossene Stellung. Bei Parallelfahrt zur Grenzstreufahrt bleibt dieser Schieber geschlossen. Eine logische Verknüpfung ist bedingt durch den Bewegungsablauf möglich. Würde man wie üblich arbeiten und das Grenzstreuen erst als Abschlussbereich (z.B. in Teilbereichen der Feldfläche) durchführen, dann würden die Teilflächen deutlich überdüngt werden.
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In den 8 bis 10 ist die Problematik bei bogenförmigen Feldgrenzen 13 dargestellt. Es muss zwischen verschiedenen Bewegungsabläufen unterschieden werden: Außenkurve 14, Innenkurve 15 und Übergang zwischen Innen- zur Außenkurvenbereich und umgekehrt.
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Zunächst zur Außenkurve 14:
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Bei einer Schwenkbewegung des Streuers 3 verschiebt sich der Grenzabstand relativ zum Streufächer 8. Es sollte ein größerer Grenzabstand eingestellt werden. Die Veränderung des Grenzabstandes ist abhängig vom Radius der Kurvenfahrt. Ein großer Radius bedeutet eine geringe Veränderung, ein kleiner Radius große Veränderung. Beim umfahren einer Feldgrenze ist Grenzstreuen praktisch nicht möglich. Weiterhin ist im Außenbereich des Streufächers die Drehgeschwindigkeit des Streufächers größer als im Innenbereich. Der Dosierschieber des Dosierorgans auf der inneren Seite müsste etwas geschlossen, der Dosierschieber des Dosierorgans auf der äußeren Seite etwas geöffnet werden. Eine lineare Veränderung entsprechend des skizzierten Streubildes 9 wird nicht möglich sein, es muss ein Kompromiss gefunden werden, eventuell bei der Gegenfahrt.
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In der 9 sind die größere Drehgeschwindigkeit durch den Pfeil auf der Außenseite, die kleinere Drehgeschwindigkeit durch den Pfeil 16 auf der Innenseite sowie das Profil des Streubildes 9 während der Drehbewegung dargestellt.
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In der 10 ist die Problematik bei der Innenkurve 15 dargestellt. Die Problematik ist ähnlich wie bei der Außenkurve 14. Der Grenzstreuabstand muss entsprechend zurückgenommen werden. Ebenso wird ein neues verschobenes Profil bei dem Grenzstreubild 9 erforderlich, welches nur eingeschränkt technisch möglich ist.
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In den 11 bis 13 ist das Bestreuen einer Saumfläche 17 beschrieben. Es gibt zwei Methoden, den Grenzbereich der Saumfläche 17 zu düngen, und zwar während der Vorbeifahrt oder durch Umfahren. Eine eindeutige Aussage, welches die bessere Methode ist, ist nicht möglich. Unterschiede hinsichtlich Form und Größe führen oftmals zu anderen Ergebnissen. Zusätzlich ist zu berücksichtigen, ob mit einer Feldspritze/Pneumatikdüngerstreuer oder mit Zentrifugaldünderstreuer gedüngt wird.
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Anhand der 12 wird die Düngergabe während der Vorbeifahrt erläutert. In dem Bereich E kommt es infolge der Schwenkbewegung des Streuers 3 zu einer mehrfachen Überdeckung. Bei Rückfahrt muss in diesem Bereich die Ausbringmenge zurückgestellt werden. Der Übergang von Bogen- und Geradeausfahrt erfordert eine Vorausberechnung, da es zu einer Wechselwirkung im Bewegungsablauf kommt – Übergang von Außenbogen zu Innenbogen. Wenn die Vorausberechnung nicht durchgeführt wird, dann kommt es in diesem Bereich F zu einer Überdüngung. Er relativ kurzer Zeit werden hier sehr viele Änderungen durchgeführt. Rechenzeiten und Stellzeiten führen zu Zeitverlusten. Regel technisch lässt sich das nur bewältigen, wenn die Fahrgassen Geometrie im Bordcomputer hinterlegt sind und die entsprechenden Vorausberechnung durchgeführt werden können.
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In dem Bereich E darf bei der Rückfahrt nur noch halbseitig gestreut werden. Die Ausbringmenge muss deutlich zurückgenommen werden, sonst kommt es im Fahrgassenbereich zu Überdüngung. Bei der Hinfahrt muss die Arbeitsbreiten des Streufächers vergrößert werden, damit es im Bereich G nicht zur Unterbringung kommt – eine Vorausberechnung ist erforderlich.
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In dem Bereich G kommt es zur Unterdüngung. Die Arbeitsbreite muss vergrößert werden. Gleichzeitig muss in dem Bereich H die Ausbringmenge rechtzeitig zurückgenommen werden, da es sonst zu einer Überdüngung kommt. Im Bereich I gibt es eine permanente Veränderung des Grenzabstandes.
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In der 13 ist das Düngen durch Umfahren dargestellt. In der 14 sind Fahrgassen 5‘ zum Umfahren eines Strommastes 18 dargestellt.
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In der 15 sind Fahrgassen 5 auf einem keilförmigen Flächenstück dargestellt.
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Aus dem vorstehenden ergibt sich folgendes:
Es gibt zahlreiche Einsatzfälle, die sich in Verbindung mit einem einfachen Normalstreubild oder Grenzstreubild eines Schleuderstreuers nicht optimal düngen lassen. Durch Anpassung der Ausbringmenge, quer Verteilung und Charakteristik ist es möglich, einen Teil der Felder recht gut düngetechnisch zu bearbeiten. Dazu ist ein entsprechender Aufwand hinsichtlich Verstellmittel, Regeltechnik, Software erforderlich. Dennoch bleiben Einsatzfälle, wo es grundsätzlich nicht möglich ist, eine gute Düngerverteilung zu gewährleisten, z.B. Düngung bei einer Kurvenfahrt.
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Als Lösung muss folgendes berücksichtigt werden:
Einstellung der Ausbringmenge, Anpassen der Arbeitsbreite, Änderung der Verteilcharakteristik sowie ein umfangreiches Softwarepaket.
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Weiterhin muss folgendes berücksichtigt werden:
Funktionales Schalten im Vorgewende, Veränderung der Dosiermenge bei Kurvenfahrt, Verändern des Grenzstreufächers, gespeichertes Fahrgassensystem, verändern der Arbeitsbreite in Keilstücken.
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Hierbei sind folgende Lösungen einzeln oder in kombinierter Weise zu berücksichtigen: variable Scheibendrehzahl, Verdrehung des Ausgabepunktes (Dosierorgan), Verschieben des Aufgabepunktes durch Verlagerung der Dosiereinrichtung gegenüber der Streuscheibe und/oder variable Grenzstreueinrichtung.
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Weitere Überlegungen sind zu berücksichtigen:
Form und geometrische Abmessungen der Feld- und Ackerflächen lassen sich in den seltensten Fällen exakt in das vorgegebene Rastermaß des Fahrgassensystems aufteilen. Zahlreiche Saumflächen, Gewässer, Keilstücke, Strommasten und Wege sind bei der Bewirtschaftung zu berücksichtigen. Hinzu kommen Umweltauflagen, z.B. der Gewässerschutz, die eingehalten werden müssen. Ein weiteres Problem ist die ungleichmäßige Nährstoffversorgung der Flächen.
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Um die gewünschte Flächenverteilung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln zu gewährleisten, ergeben sich bestimmte Anforderungen an die Technik wie: weil variierbare Ausbringmenge, veränderbare Arbeitsbreite, flexibles Grenzstreuen.
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Anders als bei Feldspritzen und Pneumatikdüngerstreuern, die einen flachen zweidimensionalen Spritz- bzw. Streufächer erzeugen, entsteht bei Zentrifugalstreuern ein Streufächer mit dreidimensionaler Ausdehnung. Bei einfacher Parallelfahrt ist die Überlappung unproblematisch, die Summation der Düngerpartikel ergibt eine gleichmäßige Verteilung – vorausgesetzt, der Streuer ist richtig eingestellt. Schwieriger wird die Situation, wenn während des Düngevorgangs Schwenkbewegungen und Querfahrten durchgeführt werden, das geschieht beispielsweise, wenn Hindernisse wie Strommasten und Saumfläche im Umfahren oder Vorgewende und Keilstücke gedüngt werden müssen. Ebenso ergeben sich Besonderheiten bei einer teilschlagbezogene Düngung, bei der die Dosiermenge während der Ausbringung variiert. Die dreidimensionalen Ausdehnungen des Streufächers kommen bei diesen Bewegungsabläufen voll zur Wirkung.
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Durch den Einsatz von bestimmten Verstellmechanismen ist es möglich, die Verteilung der Düngerpartikeln innerhalb des Streufächers zu verändern, die Dosiermenge und die Arbeitsbreiten anzupassen. Somit ist es in einem begrenzten Maße möglich, die gewünschte gleichmäßige bzw. angepasste teilschlagbezogene Verteilung zu gewährleisten. Eine Unter- bzw. Überdüngung wird vermieden.
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Grundsätzlich gibt es drei arbeitstechnische Verfahren der Anpassung:
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Während des Streuens erfolgt ein ständiger Abgleich zwischen der aktuellen Düngergabe mit dem, was in den vorangegangenen Arbeitsgänge bereits gedüngt wurde.
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Während der Düngerausbringung werden bestimmte Fahrstrecken/Bewegungsabläufe eingehalten, die beispielsweise durch das Fahrgassensystem vorgegeben sind.
- 3.
Weiterhin gibt es eine Kombination aus 1 und 2, wie vorbeschrieben.
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Zu 1.
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Bei dieser Methode wäre es möglich, auf einer Fläche beliebig hin- und herzufahren, der Bordcomputer würde zeitgleich berechnen wo noch was gestreut werden muss. Auf Weideflächen wäre das möglich, aber auch bei einer durch Fahrgassen vorgeschriebenen Fahrweise. Voraussetzung dafür wäre:
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Im Bordcomputer ist gespeichert:
- – Geometrie des Feldes,
- – die genaue Verteilung der Düngerpartikel innerhalb des Streufächers,
- – die bereits abgestreute Fläche mit Angaben zur ausgebrachten Düngermenge,
- – Algorithmen, die beschreiben, wie der dreidimensionale Streufächers veränderbar ist,
- – der Streuer ist mit Verstellmechanismen ausgerüstet, so dass der dreidimensionale Streufächers hinsichtlich Verteilung, Menge und Arbeitsbreiten flexibel jeder Anforderung angepasst werden kann.
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Zu 2.
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- bei dieser Methode sind im Bordcomputer gespeichert: das Fahrgassensystem, die Feldgrenzen, Hindernisse in der Fläche usw.. Während der Düngung bewegt sich der Streuer auf dem vorgegebenen Bahnen. Algorithmen und Verstellmechanismen sind erforderlich, um auf die sich ergebenden Bewegungsabläufe zu reagieren.
Z
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Zu 3.
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Diese Methode wird die bevorzugte Lösung sein. Es ergeben sich folgenden funktionstechnischen Eigenschaften:
- – Bewegungsabläufe lassen sich vorausberechnen, Totzeiten werden vermieden. Beispiel: Beim Umfahren eines Hindernisses schwenkt der Streuer von einer Geradeausfahrt in eine Kurvenfahrt. Der Streuer vollführt eine Schwenkbewegung, die Verstellmechanismen müssen zeitgleich aktiv werden und entsprechende Veränderungen beim Streufächer durchführen, d.h., die Informationen über die Bewegungsänderung nach Betrag und Richtung muss dem Bordcomputer zeitnah mitgeteilt werden. Ebenso ergeben sich Totzeiten bei den aktivierten Verstellmechanismen eines. Eine angepasste Düngung ist somit nur möglich, wenn sich Bewegungsabläufe im Voraus berechnen lassen, damit ein Verstellvorgang aktiv wird, bevor diese Information als Messwert zur Verfügung steht.
- – Durch die Aufzeichnung der Arbeitsabläufe lässt sich eindeutig dokumentieren, wie der Dünger auf der Fläche verteilt wurde. Die Nachweispflicht ist somit einfach erfüllbar.
- – Dadurch, dass der Streufächer nur eingeschränkt veränderbar ist, ist man darauf angewiesen, die Bewegungsabläufe und dabei die Düngerabgabe so aufeinander abzustimmen, dass sich die bestmögliche Verteilung ergibt, d.h., die Düngergaben bei der Hin- und Rückfahrt müssen im Bereich der Überlappungszone aufeinander abgestimmt sein, d.h., die Verteilung des Düngemittels während des zurückliegenden, des aktuellen und des zukünftigen Bewegungsablaufs ist zu berücksichtigen (was bei der Hinfahrt ausgestreut wurde kann bei der Rückfahrt nicht wieder weggenommen werden).
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Das gespeicherte Fahrgassensystem ermöglicht, das sich die Arbeitsabläufe optimieren lassen, z.B. könnte es besser sein, eine Saumfläche innerhalb einer Ackerfläche während der Vorbeifahrt und nicht bei der Umfahrt zu düngen. Mögliche Vorteile: Es ergibt sich eine bessere Düngerverteilung und eine Zeitersparnis.
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Durch das vorgeschriebene lässt sich ein Verfahren zum Einstellen eines Düngerstreuers mittels eines Bordcomputers, über den mittels motorischer Stellelemente die Dosierorgane, Streuelemente zur Einstellung der vorgegebenen Materialverteilung auf der zu bestreuenden Fläche einstellbar sind, verwirklichen. Hierbei ist in dem Speicher des Bordcomputers ein georeferenziertes Verteilerprogramm hinterlegt. Weiterhin sind entsprechend des hinterlegten georeferenzierten Verteilerprogramms die Stellelemente zur Einstellung der Dosierorgane und/oder Streuelemente ansteuerbar.
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Bei der Berechnung der Materialverteilung durch das Verteilerprogramm wird die Geometrie des Feldes berücksichtigt.
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Bei der Berechnung der Materialverteilung durch das Verteilerprogramm für die Berechnung der Fahrstrecke und/oder der Materialverteilung werden Besonderheiten auf der Fläche, auf der das Material zu verteilen ist, berücksichtigt. Bei der Berechnung der Materialverteilung durch das Verteilerprogramm wird die Einstellung der Dosierorgane, um die gewünschte Materialverteilung zu erreichen, die durch eine Kurvenfahrt des Streuers hervorgerufenen Änderung durch geeignete im Speicher des Bordcomputers hinterlegten Algorithmen des Verteilerprogramms berechnet und/oder berücksichtigt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007049652 A1 [0002]
- DE 10205007177 A1 [0003]
- DE 19504703 A1 [0004]
- EP 0578988 B2 [0005]