DE102011052279A1 - Vorrichtung zur Übertragung eines Unterstützungsmoments - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (16) zur Übertragung eines Unterstützungsmoments von einem das Unterstützungsmoment erzeugenden Antrieb (15) auf eine Lenksäule. Die aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen weisen hohe Reibungskräfte auf und erzeugen unerwünschte Geräusche. Deshalb sind bei der Vorrichtung erfindungsgemäß eine Antriebsachse (20) des Antriebs (15) und die Abtriebsachse (24) mit einer ersten Schnur (21) und einer zweiten Schnur (23) zur Übertragung des Unterstützungsmoments verbunden, wobei bei einer ersten Drehrichtung der Antriebsachse (20) die erste Schnur (21) auf die Antriebsachse (20) aufwickelbar ist, während gleichzeitig die zweite Schnur (23) von der Antriebsachse (20) abwickelbar ist und gleichzeitig die erste Schnur (21) von der Abtriebsachse (24) abwickelbar ist, während gleichzeitig die zweite Schnur (22) auf die Abtriebsachse (24) aufwickelbar ist, und bei einer zweiten Drehrichtung der Antriebsachse (20), die der ersten Drehrichtung entgegengesetzt ist, alle Wickelvorgänge umgekehrt ablaufen.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Übertragung eines Unterstützungsmoments von einem das Unterstützungsmoment erzeugenden Antrieb auf eine Abtriebsachse.
- Aus dem Stand der Technik sind gattungsgemäße Vorrichtungen bekannt, bei denen das Unterstützungsmoment vom Antrieb auf eine Lenksäule mittels eines Zahnriemens übertragen wird. Nachteilig hierbei ist jedoch, dass der Zahnriemen eine bestimmte Vorspannung aufweisen muss, um das Unterstützungsmoment zuverlässig übertragen zu können. Die Vorspannung bewirkt jedoch eine zusätzliche Belastung der Lenksäule und von Lagern des Antriebs. Ferner wird durch die Vorspannung die Reibung in den Lagern erhöht, so dass ein höheres Lenkmoment erzeugt werden muss. Der Zahnriemen wird während des Betriebs der Vorrichtung außerdem in Schwingung versetzt, so dass störende in einem Innenraum eines Kraftfahrzeugs hörbare Geräusche entstehen.
- Vorrichtungen zur Übertragung des Unterstützungsmoments, die mit einem Schneckengetriebe ausgerüstet sind weisen aufgrund einer hohen Reibung im Schneckengetriebe einen schlechteren Wirkungsgrad als die mit dem Zahnriemen ausgestatteten Vorrichtungen auf, so dass sie nicht als Alternative infrage kommen.
- Die Erfindung hat die Aufgabe eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass die oben genannten Nachteile zukünftig vermieden werden.
- Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe mit einer gattungsgemäßen Vorrichtung, bei der erfindungsgemäß eine Antriebsachse des Antriebs und eine Abtriebsachse mit einer ersten Schnur und einer zweiten Schnur zur Übertragung des Unterstützungsmoments verbunden sind, wobei bei einer ersten Drehrichtung der Antriebsachse die erste Schnur auf die Antriebsachse aufwickelbar ist, während gleichzeitig die zweite Schnur von der Antriebsachse abwickelbar ist und gleichzeitig die erste Schnur von der Abtriebsachse abwickelbar ist, während gleichzeitig die zweite Schnur auf die Abtriebsachse aufwickelbar ist, und bei einer zweiten Drehrichtung der Antriebsachse, die der ersten Drehrichtung entgegengesetzt ist, alle Wickelvorgänge umgekehrt ablaufen. Mittels der beiden Schnüre, die vorzugsweise endlich sind, aber grundsätzlich auch unendlich sein können, können somit zwei entgegengesetzt drehende Unterstützungsmomente übertragen werden, wobei jede der Schnüre für die Erzeugung eines der beiden Unterstützungsmomente zuständig ist. Da die Schnüre keine Verzahnungen und auch nur eine sehr geringe Masse aufweisen, ist die Gefahr, dass im Betrieb der Vorrichtung unerwünschte Störgeräusche in einem Kraftfahrzeug entstehen können, deutlich reduziert. Durch die Verwendung der beiden Schnüre kann ein höheres Übersetzungsverhältnis als bei der Verwendung eines Zahnriemens vorgesehen werden, da nicht mehr die Gefahr eines Überspringens eines oder mehrerer Zähne des Zahnriemens und eines damit in Eingriff stehenden Riemenrades besteht. Dadurch können in einer besonders bevorzugten Ausführungsform, bei der die Abtriebsachse als eine Lenksäule ausgeführt ist, die Unterstützungsmomente mit nur einer Getriebestufe übertragen werden.
- Die erste und die zweite Schnur können nur eine geringe Vorspannung aufweisen, so dass die Abtriebsachse und Lager des Antriebs keine zusätzliche Belastung erfahren. Es reicht für den Betrieb der Vorrichtung völlig aus, wenn die Schnüre soweit gespannt sind, dass sie nicht durchhängen. In den Lagern entsteht somit keine zusätzliche Reibung, so dass kein höheres Lenkmoment erzeugt werden muss.
- In einer Weiterbildung der Erfindung kann auf der Antriebsachse ein ein Gewinde aufweisender Zylinder koaxial angeordnet werden. In dem Gewinde können somit die erste und die zweite Schnur mit einer in axialer Richtung nebeneinander liegenden Wicklung aufgewickelt werden, so dass keine übereinander liegenden Wicklungen möglich sind und die Schnüre folglich ohne durchzuhängen und ohne Vorspannung auf- und abgewickelt werden können.
- Aus demselben Grund ist es sinnvoll, wenn ein auf der Abtriebsachse koaxial angeordneter Zylinder ein Gewinde aufweist, das einen identischen Steigungswinkel wie das Gewinde des auf der Antriebsachse angeordneten Zylinders aufweist und, wenn die erste Schnur und die zweite Schnur in einem aufgewickelten Bereich parallel zueinander verlaufen.
- Besonders bewährt hat es sich, wenn das Gewinde ein rundes oder ein Spitzbogenprofil aufweist.
- Um zu vermeiden, dass eine der Schnüre im Betrieb beschädigt wird, kann zwischen der Antriebsachse und dem Zylinder eine Einrichtung zur Begrenzung des Unterstützungsmoments vorgesehen sein. Sobald eine für die Schnüre maximal zulässige Höhe des Unterstützungsmoments erreicht ist, wird dieses nicht mehr übertragen.
- In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Einrichtung zur Begrenzung des Unterstützungsmoments eine Rutschkupplung sein.
- Ferner ist es möglich, dass auf der Abtriebsachse der das Gewinde aufweisende Zylinder koaxial angeordnet ist. Außerdem kann auch zwischen der Abtriebsachse und dem Zylinder die Einrichtung zur Begrenzung des Unterstützungsmoments in Form der Rutschkupplung vorgesehen sein.
- Wenn die erste und die zweite Schnur aus Glasfasern und/oder Kohlenstofffasern gefertigt sind, können sie besonders hohe Kräfte aufnehmen.
- Die Erfindung betrifft ferner eine Lenkung für ein Kraftfahrzeug, insbesondere eine Lenkung mit einer elektrischen Hilfskraftunterstützung, die erfindungsgemäß mindestens eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11 aufweist.
- Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
- Im Einzelnen zeigen:
-
1 eine schematische Ansicht einer Lenkung eines Kraftfahrzeugs; -
2 eine schematische Ansicht der Vorrichtung; -
3 eine Schnittansicht durch eine Antriebsachse und einen Zylinder; -
4 eine Draufsicht auf die Abtriebsachse und den Zylinder; -
5 eine perspektivische Ansicht auf ein Gewinde. -
1 zeigt eine Lenkung10 mit einem Lenkrad11 , einer Einrichtung12 zur elektrischen Hilfskraftunterstützung, einem mechanischen Lenkgetriebe17 und Spurstangen18 . Die Einrichtung12 weist eine Lenksäule13 , einen Drehmomentsensor14 , einen als Elektromotor ausgebildeten Antrieb15 und mindestens eine erfindungsgemäße Vorrichtung16 auf. - Mit dem Lenkrad
11 wird ein Lenkmoment über die Lenksäule13 auf das Lenkgetriebe17 und somit auf die Spurstangen18 übertragen. Der Antrieb15 unterstützt über die Vorrichtung16 das manuell aufgebrachte Lenkmoment. -
2 zeigt die Vorrichtung16 , die eine Antriebsachse20 und eine Abtriebsachse24 aufweist. Die Antriebsachse20 und die Abtriebsachse24 sind mittels Schnüren21 und22 miteinander verbunden. - Zwischen der Antriebsachse
20 und dem Zylinder30 ist eine Einrichtung23 zur Begrenzung eines durch einen Antrieb15 erzeugten Unterstützungsmoments angeordnet. Somit wird das Unterstützungsmoment vom Antrieb15 über die Einrichtung23 auf den Zylinder30 übertragen. Von dort wird das Unterstützungsmoment über einen Zylinder25 , der auf der Abtriebsachse24 angeordnet ist, auf die Abtriebsachse24 übertragen. -
3 zeigt die Antriebsachse20 , auf der koaxial ein Zylinder30 angeordnet ist. Der Zylinder30 ist mit einem spiralförmig verlaufenden Gewinde50 versehen (siehe5 ) in dem die Schnüre21 und22 auf- und abwickelbar sind. - Zwischen der Antriebsachse
20 und den Zylinder30 ist die als Rutschkupplung ausgebildete Einrichtung23 angeordnet. Sollte das zu übertragende Unterstützungsmoment zu groß sein, so entsteht ein Schlupf zwischen der Antriebsachse20 und dem Zylinder30 . Auf diese Weise werden die Schnüre21 und22 vor ihrer Zerstörung geschützt. -
4 zeigt die Antriebsachse20 , den Zylinder30 , und den auf der Abtriebsachse24 angebrachten Zylinder25 sowie die Schnüre21 und22 . Wenn sich die Antriebsachse20 in eine erste Drehrichtung dreht, wird die Schnur21 auf den Zylinder30 aufgewickelt und die Schnur22 gleichzeitig von dem Zylinder30 abgewickelt. Gleichzeitig wird die Schnur21 von dem Zylinder25 abgewickelt und die Schnur22 auf den Zylinder25 aufgewickelt. Wenn sich die Antriebsachse20 in einer zur ersten Drehrichtung entgegengesetzten zweiten Drehrichtung dreht, laufen die Wickelvorgänge umgekehrt ab. - In dem Zylinder
30 und in den Zylinder25 eingearbeitete Gewinde40 und41 weisen dieselben Steigungswinkel auf. Somit werden die Schnüre21 und22 mit einer nebeneinander liegenden sich in axialer Richtung erstreckenden Wicklung aufgewickelt, so dass keine übereinander liegenden Wicklungen möglich sind und die Schnüre ohne durchzuhängen und ohne Vorspannung auf- und abgewickelt werden können. - Bezugszeichenliste
-
- 10
- Lenkung
- 11
- Lenkrad
- 12
- Einrichtung zur elektrischen Hilfskraftunterstützung
- 13
- Abtriebsachse
- 14
- Drehmomentsensor
- 15
- Antrieb
- 16
- Vorrichtung
- 17
- Lenkgetriebe
- 18
- Spurstange
- 20
- Antriebsachse
- 21
- Schnur
- 22
- Schnur
- 23
- Einrichtung zur Begrenzung des Unterstützungsmoments
- 24
- Abtriebsachse
- 25
- Zylinder
- 30
- Zylinder
- 40
- Gewinde
- 41
- Gewinde
Claims (12)
- Vorrichtung (
16 ) zur Übertragung eines Unterstützungsmoments von einem das Unterstützungsmoment erzeugenden Antrieb (15 ) auf eine Abtriebsachse (13 ), dadurch gekennzeichnet, dass eine Antriebsachse (20 ) des Antriebs (15 ) und die Abtriebsachse (13 ) mit einer ersten Schnur (21 ) und einer zweiten Schnur (22 ) zur Übertragung des Unterstützungsmoments verbunden sind, wobei bei einer ersten Drehrichtung der Antriebsachse (20 ) die erste Schnur (21 ) auf die Antriebsachse (20 ) aufwickelbar ist, während gleichzeitig die zweite Schnur (22 ) von der Antriebsachse (20 ) abwickelbar ist und gleichzeitig die erste Schnur (21 ) von der Abtriebsachse (13 ) abwickelbar ist, während gleichzeitig die zweite Schnur (22 ) auf die Abtriebsachse (13 ) aufwickelbar ist, und bei einer zweiten Drehrichtung der Antriebsachse (20 ), die der ersten Drehrichtung entgegengesetzt ist, alle Wickelvorgänge umgekehrt ablaufen. - Vorrichtung (
16 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Antriebsachse (20 ) ein ein Gewinde (40 ) aufweisender Zylinder (30 ) koaxial angeordnet ist. - Vorrichtung (
16 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Abtriebsachse (24 ) ein ein Gewinde (41 ) aufweisender Zylinder (25 ) koaxial angeordnet ist. - Vorrichtung (
16 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewinde (41 ) eines auf der Abtriebsachse (24 ) koaxial angeordneten Zylinders (25 ) einen identischen Steigungswinkel wie das Gewinde (40 ) des auf der Antriebsachse (20 ) angeordneten Zylinders (30 ) aufweist. - Vorrichtung (
16 ) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewinde (40 ,41 ) ein rundes oder ein Spitzbogenprofil aufweist. - Vorrichtung (
16 ) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Antriebsachse (20 ) und dem Zylinder (30 ) eine Einrichtung (23 ) zur Begrenzung des Unterstützungsmoments vorgesehen ist. - Vorrichtung (
16 ) nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Abtriebsachse (24 ) und einem Zylinder (25 ) ebenfalls die Einrichtung (23 ) zur Begrenzung des Unterstützungsmoments vorgesehen ist. - Vorrichtung (
16 ) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (23 ) zur Begrenzung des Unterstützungsmoments eine Rutschkupplung ist. - Vorrichtung (
16 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schnur (21 ) und die zweite Schnur (22 ) in einem aufgewickelten Bereich parallel zueinander verlaufen. - Vorrichtung (
16 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schnur (21 ) und die zweite Schnur (23 ) nur eine geringe Vorspannung aufweisen. - Vorrichtung (
16 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtriebsachse (24 ) als eine Lenksäule (13 ) ausgebildet ist. - Lenkung (
10 ) für ein Kraftfahrzeug, insbesondere eine Lenkung mit einer elektrischen Hilfskraftunterstützung, dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens eine Vorrichtung (16 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 aufweist.
Priority Applications (1)
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DE201110052279 DE102011052279A1 (de) | 2011-07-29 | 2011-07-29 | Vorrichtung zur Übertragung eines Unterstützungsmoments |
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DE201110052279 DE102011052279A1 (de) | 2011-07-29 | 2011-07-29 | Vorrichtung zur Übertragung eines Unterstützungsmoments |
Publications (1)
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DE102011052279A1 true DE102011052279A1 (de) | 2013-01-31 |
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ID=47502787
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DE201110052279 Withdrawn DE102011052279A1 (de) | 2011-07-29 | 2011-07-29 | Vorrichtung zur Übertragung eines Unterstützungsmoments |
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Country | Link |
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DE (1) | DE102011052279A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN114279724A (zh) * | 2021-12-31 | 2022-04-05 | 重庆理工大学 | 一种转向模拟机构、整车在环测试台架及其测试方法 |
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2011
- 2011-07-29 DE DE201110052279 patent/DE102011052279A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN114279724A (zh) * | 2021-12-31 | 2022-04-05 | 重庆理工大学 | 一种转向模拟机构、整车在环测试台架及其测试方法 |
CN114279724B (zh) * | 2021-12-31 | 2023-12-26 | 重庆理工大学 | 一种转向模拟机构、整车在环测试台架及其测试方法 |
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