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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ventil, insbesondere Schubumluftventil zur Anordnung in einer eine Ansaugseite und eine Druckseite eines Verdichters und/oder Turboladers einer Brennkraftmaschine verbindende Bypassleitung, umfassend zumindest einen Eingang, zumindest einen Ausgang und zumindest ein Ventilglied, wobei eine Verbindung zwischen dem Eingang und dem Ausgang in zumindest einer Geschlossenposition des Ventilgliedes verschließbar und/oder in zumindest einer Offenposition öffnenbar ist, das Ventilglied mittels zumindest eines pneumatisch und/oder hydraulisch angetriebenen Stellgliedes bewegbar ist und auf das Ventilglied mittels zumindest einer Rückstelleinrichtung eine Kraft in Richtung der Geschlossenposition und/oder der Offenposition, aufbaubar ist, wobei das Stellglied zumindest einen Innenraum des Ventilglieds umfasst und der Innenraum mittels zumindest einem Steuerelement mit einem ersten Druck und einem von dem ersten Druck unterschiedlichen zweiten Druck beaufschlagbar ist und das Steuerelement zumindest eine, in einer ersten Verbindungsleitung zwischen dem Eingang und/oder der Druckseite einerseits und dem Innenraum andererseits oder in einer zweiten Verbindungsleitung zwischen dem Ausgang und/oder der Ansaugseite einerseits und dem Innenraum andererseits angeordnete Ventilvorrichtung umfasst.
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Ventile, insbesondere Schubumluftventile, sind aus dem Stand der Technik grundsätzlich bekannt.
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So offenbart beispielsweise die
DE 10 2008 051 453 A1 der Anmelderin ein gattungsgemäßes Ventil in Form eines Schubumluftventils sowie ein Verfahren zur Steuerung eines Schubumluftventils. Es wird vorgeschlagen, dass eine Schließkomponente des Schubumluftventils, welche zum Verschließen einer Durchgangsöffnung zwischen einem Eingang und einem Ausgang des Ventils bewegbar gelagert ist, mittels eines pneumatischen Antriebs bewegbar ist. Hierbei ist die Schließkomponente über eine Ventilstange mit einer Membran, die in eine Schließrichtung der Schließkomponente mittels einer Spiralfeder vorgespannt ist, verbunden. Mittels einer weiteren Ventilvorrichtung ist die Membran mit unterschiedlichen Drücken beaufschlagbar, um ein Öffnen und Schließen der Schließkomponente zu ermöglichen.
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Dieses gattungsgemäße Ventil hat sich zwar grundsätzlich bewährt, es hat sich jedoch gezeigt, dass aufgrund der großen Anzahl von Einzelteilen ein komplizierter Aufbau vorliegt, der zur erhöhten Produktionskosten und zu einer größeren Fehleranfälligkeit führt. Darüber hinaus ist es notwendig, dass eine Öffnung in einem Gehäuse zur Verwendung einer Verbindungsleitung mit der Ventilvorrichtung vorgesehen ist, was den Einsatzbereich des Ventils insofern beschränkt, als dass ein Gehäuse, an das das Ventil angeflanscht wird, besondere konstruktive Erfordernisse erfüllen muss.
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Ein weiteres Ventil ist aus der
DE 39 33 518 C2 , die ein Turboladersystem mit zwei Turboladern offenbart, bekannt. Dabei ist vorgesehen, dass in einer Bypassleitung ein Ventilglied, welches mit einem Stellantrieb in Verbindung steht, angeordnet wird. Das Ventilglied wird über den Stellantrieb bewegt, wobei eine Stange einerseits mit dem Ventilglied und andererseits mit einer Platte, die mit einem Faltenbalg verbunden ist und den Stellantrieb bildet, verbunden ist. Das Ventilglied wird mittels einer Feder in einer geschlossenen Position vorgespannt.
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Ferner ist aus dem Stand der Technik in Form der
DE 10 2005 062 257 A1 ein Stützelement für einen Balg einer balggedichteten Durchführung einer Ventilstange eines Hubventils bekannt. Zur Steigerung einer Lebensdauer des Faltenbalgs wird vorgeschlagen, dass in einem Faltengrund wenigstens einer Außenfalte, ein draht- und kreisförmiges Stützelement lose eingelegt ist, das in seiner Einbaulage durch Vorspannung Rückstellkräfte generiert, die die Außenfalte gegen die äußeren Kräfte aussteifen und stabilisieren.
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Ein weiteres Ventil in Form eines pneumatischen Stellers ist aus der
DE 10 2009 029 972 A1 bekannt. Es wird vorgeschlagen, dass ein Arbeitsraum des Stellers als Innenraum eines Faltenbalges ausgebildet ist.
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Auch dieses Ventil weist den Nachteil auf, dass es aufgrund der großen Anzahl an Einzelkomponenten einen konstruktiv aufwendigen Aufbau aufweist, was zu erhöhten Herstellungskosten und zu einer erhöhten Fehleranfälligkeit führt.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das gattungsgemäße Ventil derart weiterzuentwickeln, dass die Nachteile des Standes der Technik überwunden werden, insbesondere ein Ventil bereitgestellt wird, welches mit bereits vorhandenen Turboladern bzw. Verdichtern verbunden werden kann, insbesondere um ein Schubumluftventil bereitzustellen, ohne dass zusätzliche konstruktive Anforderungen an das Turboladergehäuse, beispielsweise in Form einer Verbindungsleitung oder B2-Leitung, gestellt werden müssen und ferner ein konstruktiv einfacher Aufbau erzielt wird und damit eine Fehleranfälligkeit des Ventils reduziert wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die erste Verbindungsleitung und/oder die zweite Verbindungsleitung zumindest teilweise von dem Ventilglied und/oder Stellglied umfasst ist.
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Dabei ist besonders bevorzugt, dass der Eingang mit der Druckseite verbindbar ist und/oder der Ausgang mit der Ansaugseite verbindbar ist.
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Weiterhin wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass das Ventilglied, das Stellglied und die Rückstelleinrichtung einstückig ausgebildet sind, vorzugsweise das Ventilglied, das Stellglied und die Rückstelleinrichtung durch zumindest ein, insbesondere reversibel, verformbares und/oder in seinem Volumen veränderbares Schließelement gebildet sind, wobei vorzugsweise das Schließelement zumindest einen Faltenbalg, zumindest einen Ballonkörper und/oder zumindest ein teleskopisch bewegbares Element und/oder den Innenraum umfasst.
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Ein erfindungsgemäßes Ventil kann dadurch gekennzeichnet sein, dass das Ventilglied, insbesondere das Schließelement, in der Geschlossenposition, insbesondere dichtend und/oder gegen die mittels der Rückstelleinrichtung aufgebaute Kraft, auf zumindest einem Ventilsitz aufliegt und/oder in der Offenposition, insbesondere gegen die mittels der Rückstelleinrichtung aufgebaute Kraft, von dem Ventilsitz abgehoben ist, wobei vorzugsweise das Ventilglied und/oder das Schließelement einerseits und der Ventilsitz andererseits zumindest bereichsweise zueinander komplementäre Oberflächenformen, wie kegelstumpfförmig, schalenförmig, kreissegmentförmig, ellipsenförmig und/oder tubusförmig, aufweisen.
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Besonders bevorzugt ist, dass der zweite Druck geringer als der erste Druck ist und/oder das Ventilglied bei Beaufschlagung mit dem ersten Druck in die Geschlossenposition überführbar ist und/oder das Ventilglied bei Beaufschlagung mit dem zweiten Druck in die Offenposition überführbar ist.
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Bei der vorgenannten Ausführungsform ist besonders bevorzugt, dass der erste Druck im wesentlichen dem am Eingang und/oder der Druckseite herrschenden Druck und/oder einem in einem Vorratsbehälter herrschenden Druck entspricht und/oder der zweite Druck einem Druck einer Umgebungsatmosphäre des Ventils entspricht oder der erste Druck im wesentlichen dem Druck der Umgebungsatmosphäre des Ventils entspricht und/oder der zweite Druck im wesentlichem dem an dem Ausgang und/oder der Ansaugseite herrschenden Druck entspricht.
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Die beiden vorgenannten Ausführungsformen können auch dadurch gekennzeichnet sein, dass die Ventilvorrichtung elektromagnetisch, pneumatisch, hydraulisch und/oder mechanisch aktuierbar ist.
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Dabei ist besonders bevorzugt, dass die Ventilvorrichtung als 2-Wegeventil ausgebildet ist, insbesondere ein erster Weg mit dem Innenraum und ein zweiter Weg mit einem unter dem ersten Druck stehenden Raum, wie dem Vorratsbehälter, dem Eingang und/oder der Druckseite, und/oder einem unter dem zweiten Druck stehenden Raum, wie dem Vorratsbehälter, dem Ausgang und/oder der Ansaugseite in Verbindung steht, und/oder die Ventilvorrichtung als 3-Wegeventil ausgebildet ist, insbesondere ein erster Weg mit dem Innenraum, ein zweiter Weg mit einem unter dem ersten Druck stehenden Raum, wie dem Vorratsbehälter, dem Eingang und/oder der Druckseite, oder einem unter dem zweiten Druck stehenden Raum, wie dem Vorratsbehälter, dem Ausgang und/oder der Ansaugseite, und/oder ein dritter Weg mit der Umgebungsatmosphäre des Ventils in Verbindung steht.
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Mit der Erfindung wird für die beiden vorgenannten Ausführungsformen auch vorgeschlagen, dass die erste Verbindungsleitung und/oder die zweite Verbindungsleitung vollständig von dem Ventilglied und/oder Stellglied umfasst ist und/oder die erste Verbindungsleitung und/oder die zweite Verbindungsleitung zumindest eine Öffnung in einer Seitenwand des Innenraums umfasst, vorzugsweise durch die Öffnung ausgebildet ist, wobei die Öffnung insbesondere in einem Bereich benachbart zu dem Ventilsitz ausgebildet ist, vorzugsweise in direkter Verbindung mit dem Eingang, dem Ausgang, der Druckseite und/oder der Ansaugseite steht.
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Schließlich ist bei der vorgenannten Ausführungsform besonders bevorzugt, dass die Ventilvorrichtung im Bereich der Öffnung angeordnet ist, insbesondere in der Seitenwand eingebettet und oder an der Seitenwand angebracht ist, die Ventilvorrichtung zumindest bereichsweise, vorzugsweise vollständig, in dem Innenraum angeordnet ist und/oder mittels zumindest einer, vorzugsweise flexiblen Fluidleitung mit der Öffnung fluidal verbunden ist.
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Der Erfindung liegt somit die überraschende Erkenntnis zugrunde, dass dadurch, dass eine Ventilvorrichtung, die Teil des pneumatischen und/oder hydraulischen Aktuators des Ventils ist, zumindest teilweise in das Schließelement integriert wird und/oder in diesem angeordnet wird, indem periphere Elemente zur Herstellung einer Verbindung zwischen der die Fluidsteuerung und/oder -regelung bereitstellenden Elemente und externen Einheiten, wie Zuleitungen, Ansteuerleitungen und/oder Versorgungsleitungen der Ventilvorrichtung integriert werden, es nicht mehr notwendig ist, eine getrennte, auch als B2-Leitung bezeichnete Leitung in einem Gehäuse, beispielsweise eines Turboladers, an welches das Ventil angeflanscht ist, vorzusehen, um diese Druckabnahme bereitzustellen. Neben dieser konstruktiven Vereinfachung kann in bevorzugten Ausführungsformen durch die einstückige Ausbildung eines Ventilglieds, eines Stellglieds und einer Rückstelleinrichtung, insbesondere durch Bereitstellung eines Schließelementes, welches die Funktion des Ventilglieds, des Stellglieds und der Rückstelleinrichtung in einem gattungsgemäßen Ventil erfüllt, eine deutliche Reduzierung der Anzahl der Einzelkomponenten des Ventils erreicht werden, wodurch sich der konstruktive Aufbau des Ventils zusätzlich deutlich vereinfacht und so eine einfache und damit kostengünstige Herstellbarkeit des Ventils ermöglicht wird und gleichzeitig eine Reduzierung der Fehleranfälligkeit des Ventils erreicht werden kann.
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Die einstückige Ausbildung dieser einzelnen Elemente eines gattungsgemäßen Ventils, insbesondere durch Bereitstellung eines multifunktionalen Schließelementes, insbesondere in Form eines Faltenbalgs erreicht somit, dass der konstruktive Aufbau des Ventils im Vergleich zu gattungsgemäßen Ventilen vereinfacht werden kann. Zur Integration der peripheren Elemente kann ferner in dem Schließelement eine Druckabnahmeöffnung vorgesehen sein, die im Bereich, in dem das Ventilglied den Ventilsitz verschließt, angeordnet sein kann, um direkt einen Steuerdruck, der über die Ventilvorrichtung geregelt bzw. gesteuert wird, an das Stellglied zu dessen Bewegung weiterzugeben, unabhängig davon, ob die weiteren Komponenten der Ventilvorrichtung innerhalb oder außerhalb des Schließelements angeordnet sind.
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Weiterhin ermöglicht das erfindungsgemäße Ventil, dass das aus dem Stand der Technik vorbekannte Dreiwegeventil durch ein konstruktiv einfacheres und damit ebenfalls kostengünstigeres und weniger fehleranfälliges Zweiwegeventil ersetzt werden kann, indem in der Druckabnahmeöffnung die Ventilvorrichtung in Form des Zweiwegeventils angeordnet wird und durch eine Ansteuerung der Ventilvorrichtung direkt der Steuerdruck innerhalb des Stellglieds verändert werden kann. Dabei kann das Schließelement aus verschiedenen Materialien bestehen bzw. diese umfassen, insbesondere in Form eines Metallfaltenbalgs ausgebildet sein, und/oder ein Kunststoffmaterial umfassen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der bevorzugte Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Ventils anhand von Figuren erläutert sind. Dabei zeigt:
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1 ein Ventil in einer Einbausituation;
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2 eine schematische Querschnittsansicht des Ventils der 1;
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3 eine schematische Querschnittsansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ventils;
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4 eine schematische Querschnittsansicht einer zweiten alternativen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ventils; und
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5 eine schematische Querschnittsansicht einer alternativen Ausführungsform eines Ventils.
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In 1 ist eine Einbausituation eines Ventils, welches als Schubumluftventil 1 ausgestaltet bzw. eingesetzt wird, dargestellt. Das Schubumluftventil 1 ist an ein Gehäuse eines Turboladers 3 derartig angeflanscht, dass das Schubumluftventil 1 im Verlauf einer Bypassleitung 5 angeordnet ist. Die Bypassleitung 5 verbindet einen druckseitigen Luftauslass 7 mit einem in 1 nicht dargestellten, ansaugseitigen Lufteinlass des Turboladers 3. Mittels des Ventils 1 ist es damit möglich, eine Verbindung zwischen der Druckseite und der Ansaugseite des Turboladers 3 mittels des Ventils 1 zu öffnen und zu schließen.
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In 2 ist eine schematische Querschnittsansicht des Schubumluftventils 1 dargestellt. Wie 2 zu entnehmen ist, ist im Bereich des Luftauslasses 7, also auf der Druckseite des Turboladers 3, eine erste Verbindungsleitung 9, die auch als B2-Leitung bezeichnet wird, ausgebildet. Diese Verbindungsleitung 9 dient als Druckabnahme, wie später noch erläutert werden wird.
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Das Schubumluftventil 1 weist einen Eingang 11 im Bereich des Luftauslasses 7 als auch einen über die Bypassleitung 5 mit dem Lufteinlass des Turboladers 3 in fluidalen Kontakt stehenden Ausgang 13 auf.
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Das Schubumluftventil 1 umfasst ein multifunktionales Schließelement in Form eines Faltenbalgs 15. Das Schließelement ist insofern multifunktional, als dass es in sich die Funktion eines Ventilglieds, eines Stellglieds und einer Rückstelleinrichtung, die einstückig in Form des Faltenblags 15 ausgebildet sind, vereint. So wirkt ein unteres Ende 16 des Faltenbalgs 15 als Ventilglied zum Verschluss eines Ventilsitzes 17.
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Dabei ist der Faltenbalg 15 derartig ausgebildet, dass das Ventilglied in Richtung des Ventilsitzes 17, also in eine Geschlossenposition, wie sie in 2 dargestellt ist, vorgespannt ist. Darüber hinaus weist der Faltenbalg 15 einen Innenraum 19 auf, welcher als Stellglied fungiert. Durch die einstückige Ausbildung des Ventilglieds, des Stellglieds und der Rückstelleinrichtung wird somit die Anzahl der Einzelkomponenten des Schubumluftventils 1 im Vergleich zu aus dem Stand der Technik bekannten Schubumluftventilen deutlich reduziert, so dass ein einfacher Aufbau und damit eine kostengünstige Herstellung ermöglicht wird und gleichzeitig die Fehleranfälligkeit des Schubumluftventils 1 reduziert wird.
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Eine Ansteuerung des Schließelements in Form des Faltenbalgs 15 erfolgt mittels eines Steuerelements, welches in dem Schubumluftventil 1 in Form einer Ventilvorrichtung, die in Form eines Dreiwegeventils 21 ausgebildet ist, realisiert ist. Das Dreiwegeventil 21 weist einen ersten Weg 23 auf, welcher in den Innenraum 19 mündet. Ferner weist das Dreiwegeventil 21 einen zweiten Weg 25 auf, welcher mit der Verbindungsleitung 9 verbunden ist und an dem somit der im Luftauslass 7 des Verdichtergehäuses 3 wirkende Druck anliegt. Schließlich weist das Dreiwegeventil 21 einen dritten Weg 27 auf, welcher mit einer Umgebungsatmosphäre des Schubumluftventils in Verbindung steht.
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Über eine Ansteuerleitung 29 ist eine Ansteuerung des Dreiwegeventils 21 möglich. In der in 2 dargestellten geschlossenen Position des Schubumluftventils 1 sind der erste Weg 23 und der zweite Weg 25 miteinander verbunden, so dass innerhalb des Innenraums 19 der an dem Luftauslass 7 bzw. dem Eingang 11 herrschende Druck anliegt. Aufgrund der Rückstellkraft des Faltenbalgs 15 wird der Ventilsitz 17 somit geschlossen.
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Erfolgt über die Ansteuerleitung 29 eine Umschaltung des Dreiwegeventils 21 derartig, dass der erste Weg 23 mit dem dritten Weg 27 verbunden wird, so herrscht innerhalb des Innenraums 19 ein Umgebungsdruck. Aufgrund des im Vergleich zum Umgebungsdruck höheren Drucks im Bereich des Eingangs 11 bzw. des Luftauslasses 7 wird der Faltenbalg 15 im Bereich des Ventilsitzes 17 gegen den in dem Innenraum 19 herrschenden Druck und gegen die durch den Faltenbalg 15 aufgebaute Rückstellkraft vom Ventilsitz 17 abgehoben, folglich eine Verbindung zwischen dem Eingang 11 und dem Ausgang 13 geöffnet und somit eine Verbindung zwischen dem Luftauslass 7 und der Bypassleitung 5 geöffnet.
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Durch eine anschließende Umschaltung des Dreiwegeventils durch Verbindung des ersten Wegs 23 mit dem zweiten Weg 25 kann das Schubumluftventil 1 dann wieder in die der 2 dargestellte geschlossene Position überführt werden.
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In 3 ist eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schubumluftventils 1’ dargestellt. Diejenigen Elemente des Schubumluftventils 1’, die denjenigen des Schubumluftventils 1 der 1 und 2 entsprechen, tragen die gleichen Bezugszeichen, allerdings einfach gestrichen.
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Wie einem Vergleich der 2 und 3 zu entnehmen ist, unterscheidet sich das Schubumluftventil 1’ von dem Schubumluftventil 1 dadurch, dass auf die Verbindungsleitung 9 verzichtet werden kann. Dies führt insbesondere dazu, dass eine Öffnung in dem Gehäuse des Turboladers 3’, welche Teil der Verbindungsleitung 9 ist und auch als B2-Leitung bezeichnet wird, nicht mehr benötigt wird. Dies ermöglicht es insbesondere, dass das Schubumluftventil 1’ mit einem bereits vorhandenen Turbolader 3’ verbunden werden kann, ohne dass das Gehäuse des Turboladers, mit Ausnahme der Geometrie des Ventilsitzes, besondere geometrische Erfordernisse erfüllen muss.
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Darüber hinaus unterscheidet sich das Schubumluftventil 1’ von dem Schubumluftventil 1 dadurch, dass in dem Faltenbalg 15’ im Bereich des als Ventilglied und Verschlusselemente für den Ventilsitz 17’ dienende Ende 16’ eine Druckabnahmeöffnung 31’ ausgebildet ist. Mit der Druckabnahmeöffnung 31’ ist eine flexible Fluidleitung 33’ verbunden, die mit einer Verbindungsleitung 35’, die mit dem zweiten Weg 25’ des Dreiwegeventils 21’ in Verbindung steht, verbunden ist. Durch die Druckabnahmeöffnung 31’, die Fluidleitung 33’ und die Verbindungsleitung 35’ kann der im Bereich des Eingangs 11’ bzw. des Luftauslasses 7’ anliegende Druck an das Dreiwegeventil 21’ angelegt werden.
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In 4 ist eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schubumluftventils 1’’ dargestellt. Dieses Schubumluftventil 1’’ ähnelt dem in 3 dargestellten Schubumluftventil 1’, wobei diejenigen Elemente, die denjenigen des Schubumluftventils 1’ der 3 entsprechen, die gleichen Bezugszeichen tragen, allerdings zweifach gestrichen.
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Auch bei dem Schubumluftventil 1’’ kann auf die Verbindungsleitung 9 verzichtet werden, so dass keine Öffnung, insbesondere in Form der B2 Leitung, in dem Gehäuse des Turboladers, der in 4 nicht dargestellt ist, notwendig ist. Damit bietet das Schubumluftventil 1’’ auch den Vorteil, dass es an einem im wesentlich beliebig ausgestalteten Turboladergehäuse angeordnet werden kann, ohne dass bezüglich der Verbindungsleitung besondere geometrische Anforderungen gestellt werden, solange lediglich die Geometrie des Ventilsitzes abgestimmt ist.
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Im Vergleich zu dem Schubumluftventil 1‘ wird bei dem Schubumluftventil 1’’ eine kompaktere Ausbildung dadurch erreicht, dass das Dreiwegeventil 21’’, abgesehen von in 4 nicht dargestellten Versorgungsleitungen der Ansteuerleitung 29’’ und dem Teil der den dritten Weg 27’’ darstellenden Verbindungsleitung, der aus dem Gehäuse des Ventils 1’’ herausragt, im wesentlichen vollständig innerhalb des Innenraums 19’’ des Faltenbalgs 15’’ angeordnet ist. Über eine entsprechende Fluidleitung, die mit der Verbindungsleitung 35’’ des Dreiwegeventils 21’’ verbunden ist und spiralförmig ausgebildet ist, wird eine Verbindung mit der Druckabnahmeöffnung 31’’ hergestellt. Gleichzeitig wird eine flexible Verbindung zwischen dem Dreiwegeventil 21’’ und der Öffnung 31’’ erreicht, ohne dass die Bewegung des Faltenbalgs 15’’, insbesondere des unteren Endes 16’’, negativ beeinflusst wird. Ansonsten entspricht die Funktionsweise des Schubumluftventils 1’’ derjenigen des Schubumluftventils 1’.
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Schließlich ist in 5 eine weitere Ausführungsform eines Schubumluftventils 1’’’ dargestellt. Diejenigen Elemente, die denjenigen des Schubumluftventils 1, 1’ bzw. 1’’ der 2 bis 4 entsprechen, tragen die gleichen Bezugszeichen, allerdings dreifach gestrichen.
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Wie sich insbesondere aus einem Vergleich der 5 mit den 2 bis 4 ergibt, unterscheidet sich das Schubumluftventil 1’’’ von den Schubumluftventilen 1, 1’ und 1’’ dadurch, dass auf eine getrennte Verbindungsleitung 9, 33’ bzw. 33’’ vollständig verzichtet wird. Dazu ist innerhalb einer Druckabnahmeöffnung 31’’’, die im Gegensatz zu der Druckabnahmeöffnung 31’ bzw. 31’’ nicht im Bereich des als Ventilglied dienenden Endes 16’’’, sondern im Seitenbereich des Faltenbalgs 15’’’, angeordnet ist, eine Ventilvorrichtung in Form eines Zweiwegeventils 37’’’ angeordnet. Ferner ist der Innenraum 19’’’ einseitig auf der dem als Ventilglied dienenden Ende 16’’’ gegenüberliegenden Seite geschlossen. Durch die Anordnung der Druckabnahmeöffnung 31’’’ ergibt sich folgende Betriebsweise des Ventils 1’’’. Durch ein Öffnen bzw. Schließen des Zweiwegeventils 37’’’ kann der Druck innerhalb des Innenraums 19’’’ variiert werden und so ein Öffnen bzw. Schließen des Schubumluftventils 1’’’ durchgeführt werden. Zur Ansteuerung des Zweiwegeventils 37’’’ ist eine mit der Ansteuerleitung 29’’’ in Verbindung stehende flexible Verbindungsleitung 39’’’ vorgesehen. In der in 5 dargestellten Position ist das Ventil 1’’’ in seiner Geschlossenposition. Das Ventil 37’’’ ist geschlossen und durch die Rückstellkraft des Faltenbalgs 15’’’ liegt das Ende 16’’’ auf dem Ventilsitz 17’’’ auf. Wir das Ventil 37’’’ geöffnet, so liegt im Innenraum 19’’’ der am Ausgang 13’’’ des Ventils 1’’’ anliegende ansaugseitige Druck des Turboladers 3’’’ an. Die auf das Ventilglied im Bereich des Ventilsitzes 17’’’ herrschende und im Vergleich dazu größere Druckkraft bewirkt, dass das Ende 16’’’ gegen die durch den Faltenbalg aufgebaute Rückstellkraft vom Ventilsitz 17’’’ abgehoben wird. Dann wird das Ventil 37’’’ geschlossen. Aufgrund der Öffnung des Ventils 1’’’ stellt sich dann im Bereich der Öffnung 31’’’ der am Eingang 11’’’ herrschende Druck ein. Wird das Ventil 37’’’ dann wieder geöffnet, liegt auch im Innenraum 19’’’ der höhere Druck im Bereich des Eingangs 11’’’ an und die Rückstellkraft des Faltenbalgs bewirkt ein Schließen des Ventils 1’’’ in der in 5 dargestellten Position. Durch Schließen des Ventils 37’’’ bleibt das Ventil 1’’’ dann in der Geschlossenposition.
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Insbesondere durch die Möglichkeit des Verzichts auf ein konstruktiv aufwendiges Dreiwegeventils durch Einsatz des Zweiwegeventils 37’’’ kann eine weitere deutliche konstruktive Vereinfachung des Schubumluftventils 1’’’ erreicht werden und somit der konstruktive Aufwand und damit die Herstellungskosten als auch die Fehleranfälligkeit zusätzlich deutlich reduziert werden.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Ansprüchen als auch in den Zeichnungen dargestellten Merkmale, können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination wesentlich für die Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen sein.