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Bei der Erfindung wird ausgegangen von einem Cabriolet mit einem zwischen einer Schließstellung und einer Ablagestellung verstellbaren Faltverdeck, gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Ein solches Cabriolet ist aus der
GB 2 436 089 A bekannt. Es weist ein Faltverdeck auf, das zwischen einer einen Fahrgastraum überspannenden Schließstellung und einer heckseitigen Ablagestellung verstellbar ist. Das Faltverdeck ist beweglich an einer Karosserie des Cabriolets gehalten. Die Karosserie besitzt zumindest einen Karosserieausschnitt, der als Öffnung eines Verdeckkastens dient, damit das Faltverdeck in der Ablagestellung darin abgelegt werden kann. Der Karosserieausschnitt ist zumindest teilweise von einem Rand der Karosserie umgeben. Benachbart zu einem seitlichen Rand des Karosserieausschnitts ist eine bewegbare Klappe angeordnet, die in eine etwa horizontale Position gebracht werden kann, wenn das Faltverdeck seine Ablagestellung einnimmt, wodurch ein Spalt zwischen dem Faltverdeck und dem Rand des Karosserieausschnitts abgedeckt werden kann. In einer Schließstellung des Faltverdecks nimmt diese Klappe eine etwa vertikale Position ein. Während der Verstellbewegung des Verdecks nimmt die Klappe die vertikale Position ein.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Cabriolet der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem das Verstellen des Faltverdecks zwischen der Schließ- und Ablagestellung und/oder umgekehrt optimiert ist.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Cabriolet, welches die in Anspruch 1 genannten Merkmale aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen bzw. Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile sind darin zu sehen, dass der Rand des Karosserieausschnitts bei der Verstellbewegung des Faltverdecks zwischen der Schließ- und Ablagestellung gegen Beschädigung geschützt ist. In vorteilhafter Weise kann so der Rand des Karosserieausschnitts an einer konstruktiv bedingten Engstelle zwischen Faltverdeck und Karosserie geschützt werden. Darüber hinaus kommt es bei der Ablagebewegung des Faltverdecks in den Verdeckkasten in allen Toleranzlagen zu keiner Berührung des Faltverdecks mit dem Karosserierand. Außerdem ist vorteilhaft, dass – wie bei vielen modernen Faltverdecksystemen heute möglich – es nicht zu einer Berührung des Faltverdecks mit dem Karosserierand kommt, wenn das Faltverdeck während der Fahrt des Cabriolets betätigt wird. Gleiches gilt, wenn das Faltverdeck manuell zu betätigen ist. Greifen dabei Kräfte an, die das Faltverdeck aus dem normalerweise vorgesehenen Bewegungsweg herausdrücken, kommt es dennoch nicht zu einer Beschädigung des Karosserierandes. Die erfindungsgemäße Klappe wirkt quasi wie ein Trichter, der das Faltverdeck in die Öffnung führt und den Rand der Karosserie in diesem Bereich vor Beschädigungen schützt.
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Bevorzugt wird eine Ausführungsform, bei der die Klappe eine vom Rand der Karosserie wegbewegte Ruhestellung einnimmt, wenn das Faltverdeck nicht bewegt wird, also in der Schließ- und Ablagestellung ist.
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Weiterhin wird eine Ausführungsform bevorzugt, bei der der Karosserieausschnitt von einem bewegbaren Verdeckkastendeckel zumindest teilweise verschließbar ist, wobei der bewegbare Verdeckkastendeckel in besonders bevorzugter Ausführungsform die Klappe in ihrer Bewegung steuert, also die Klappe zwischen der Wirk- und Ruhestellung bewegt.
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Besonders bevorzugt wird ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Klappe schwenkbar an der Karosserie angelenkt ist. Dies ermöglicht ein besonders einfaches Bewegen der Klappe zwischen der Wirk- und Ruhestellung. Außerdem kann die Klappe auf einfache Art und Weise in die Schutzstellung gebracht werden, in der sie den Rand des Karosserieausschnitts übergreifend abdeckt.
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Weiterhin wird ein Ausführungsbeispiel bevorzugt, bei dem die Klappe einen Betätigungsfortsatz aufweist, der mit dem Verdeckkastendeckel zusammenwirkt. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass der Verdeckkastendeckel die Klappe in die Ruhestellung bringt, wenn der Verdeckkastendeckel geschlossen ist. Ist der Verdeckkastendeckel geöffnet, wird die Klappe in die Wirkstellung bewegt, in der sie den Rand des Karosserieausschnitts schützt. Durch die Ansteuerung durch den Verdeckkastendeckel ist es in besonders vorteilhafter Weise möglich, die Klappe während der Verstellbewegung des Faltverdecks in der Wirkstellung zu halten, da der Verdeckkastendeckel nur dann geöffnet ist, wenn das Faltverdeck bewegt wird.
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Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Klappe – ausgehend von der Ruhestellung – durch die Kraft einer Federeinrichtung in Richtung Wirkstellung vorgespannt ist. Wird somit der Verdeckkastendeckel geöffnet, wird die Klappe automatisch durch die Federeinrichtung in die Wirkstellung gebracht.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Klappe einen Schutzabschnitt aufweist, von dem der Betätigungsfortsatz absteht. Befindet sich die Klappe bei geöffnetem Verdeckkastendeckel in Wirkstellung, bewirkt ein Schließen des Verdeckkastendeckels durch den Betätigungsfortsatz eine Mitnahme der Klappe in die Ruhestellung. Insgesamt ist somit eine besonders einfache Steuerung der Klappe vorhanden. Alternativ wäre es möglich, die Klappe durch eine Lenkerkinematik des Verdeckkastendeckels direkt oder indirekt anzusteuern, wobei für eine indirekte Ansteuerung ggf. Lenker und/oder ein Bowdenzug etc. verwendet werden könnten, die die Klappe mit dem Verdeckkastendeckel oder seiner Lenkerkinematik antriebsmäßig verbinden. Analog gilt dies auch, wenn die Klappe über das Verdeck bzw. sein Gestänge betätigt werden soll.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 ausschnittweise in einer Perspektive ein Cabriolet mit einem Faltverdeck,
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2 eine Teilansicht des Cabriolets nach 1, wobei eine erfindungsgemäße Klappe in einer Wirkstellung gezeigt ist,
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3 in einer Perspektive eine Detaildarstellung der Klappe nach 2,
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4A einen Schnitt entlang der Linie A-A in 1, wobei die Klappe die Wirkstellung einnimmt,
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4B einen Schnitt entlang der Linie A-A in 2, wobei die Klappe eine Ruhestellung einnimmt,
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5A einen Schnitt entlang der Linie B-B in 2, wobei die Klappe eine Wirkstellung einnimmt und
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5B einen Schnitt entlang der Linie B-B in 2, wobei die Klappe eine Ruhestellung einnimmt.
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In 1 ist ausschnittweise ein Cabriolet 1 mit einer Karosserie 2 und einem Faltverdeck 3 dargestellt, wobei bezogen auf eine Mittellängsebene lediglich die linke Fahrzeugseite des Cabriolets 1 dargestellt ist. Die rechte Fahrzeugseite ist entsprechend spiegelsymmetrisch ausgebildet.
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In einer gezeigten Schließstellung ST des Faltverdecks 3 überspannt es einen Fahrgastraum 4 und erstreckt sich dabei von einem oberen Windlauf 5 bis zu einem heckseitigen Verdeckabschluss 6. Das Faltverdeck weist ein Verdeckgestell 7 auf, von dem lediglich ein seitlicher Dachrahmen 8 dargestellt ist. Das Verdeckgestell 7 spannt in der Schließstellung ST einen vorzugsweisen flexiblen Verdeckbezug 9 auf, der eine Heckscheibe 10 aufweisen kann. Ausgehend von der gezeigten Schließstellung ST kann das Faltverdeck 3 in eine heckseitige Ablagestellung (nicht dargestellt) bewegt werden, in der das Faltverdeck 3 in einem heckseitigen Ablageraum 11 abgelegt ist. Der Ablageraum 11, der auch als Verdeckkasten bezeichnet wird, weist eine obere Öffnung 12 auf, die von einem Karosserieausschnitt 13 gebildet ist. Der Karosserieausschnitt 13 wird somit von einem Rand 14 der Karosserie 2 zumindest teilweise begrenzt. Die Öffnung 12 bzw. der Karosserieausschnitt 13 wird in bevorzugter Ausführungsform von einem bewegbaren Verdeckkastendeckel 15 zumindest teilweise verschlossen, wenn das Faltverdeck 3 die gezeigte Schließstellung ST oder die Ablagestellung einnimmt. Der Verdeckkastendeckel kann als separates Bauteil Bestandteil der Karosserie 2 sein. Er kann aber auch einteilig mit einem hier nicht dargestellten Heckdeckel ausgebildet sein, so dass ein Bewegen des Heckdeckels den Verdeckkastendeckel 15 mitbewegt. Vorzugsweise wird der Verdeckkastendeckel 15 ausgehend von seiner in 1 gezeigten Abdeckposition AP in Richtung Fahrzeugheck (nicht dargestellt) in eine Offenposition (nicht dargestellt) in einer Pfeilrichtung 16 bewegt und entsprechend in umgekehrter Richtung wieder in die Abdeckposition AP.
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Der Rand 14 des Karosserieausschnitts 13 verläuft – wie 1 zeigt – in der Gürtellinie 17 der Karosserie 2 und ausgehend von dem seitlichen Dachrahmen 8 etwa bogenförmig nach hinten, um dann in einen sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckenden Abschnitt überzugehen, wenn der Verdeckkastendeckel 15 seine Abdeckposition AP einnimmt. Wie 2 zeigt, verläuft der Rand 14 des Karosserieausschnitts 13 bogenförmig bis zu einem Eckbereich 18, und erstreckt sich dann weiter etwa geradlinig nach hinten, wenn der Verdeckkastendeckel seine geöffnete Position einnimmt.
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Wie 2 weiter zeigt, ist benachbart zum Rand 14 des Karosserieausschnitts 13 eine bewegbare Klappe 19 angeordnet, die in 2 eine Wirkstellung WS einnimmt, in der sie den Rand 14 schützend abdeckt bzw. übergreift, wie 4A zeigt. Die Klappe 19 ist um eine Schwenkachse 20, die in Fahrzeuglängsrichtung FL verläuft, zwischen einer Ruhestellung RS (siehe 4B) und der Wirkstellung WS verstellbar. Insbesondere an dem Eckbereich 18, also einer Engstelle, ist die Klappe 19 angeordnet. Sie erstreckt sich über einen Teilabschnitt – in Fahrzeuglängsrichtung FL gesehen – im Abschnitt des etwa geradlinig nach hinten verlaufenden Randes 14. Dies ist jedoch nur eine beispielhafte Anordnungsmöglichkeit für die Klappe 19.
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In 3 ist die Klappe 19 – ausgehend von der Schwenkachse 20 – in einem ersten Abschnitt 21 gebogen ausgeführt und bildet so einen Schutzabschnitt 22. An den Abschnitt 21 bzw. Schutzabschnitt 22 schließt sich ein Betätigungsfortsatz 23 an, der gegenüber dem Schutzabschnitt 22 eine entgegengesetzte Biegung aufweist, so dass die Klappe im Querschnitt etwa S-förmig ausgeführt ist, wie die 5A und 5B zeigen. Der Betätigungsfortsatz 23 erstreckt sich jedoch nicht über die gesamte in Fahrzeuglängsrichtung FL gemessene Länge der Klappe 19, sondern ist in einem vorderen Bereich ausgespart, was in 3 deutlich zu sehen ist. Die Klappe 19 ist – ausgehend von der Ruhestellung RS – in Richtung der Wirkstellung WS durch eine hier nicht dargestellte Federeinrichtung vorgespannt. Die Klappe 19 ist dabei so angeordnet, dass der Betätigungsfortsatz 23 mit dem Verdeckkastendeckel 15 zusammenwirken kann, worauf anhand der 4A bis 5B im Folgenden näher eingegangen wird.
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In der Abdeckposition AP (siehe 5B) hält der Verdeckkastendeckel 15 die Klappe 19 in der Ruhestellung RS unterhalb der Öffnung 12 im Verdeckkasten, und er drückt dabei auf den Betätigungsfortsatz 23. Wird der Verdeckkastendeckel 15 in Pfeilrichtung 16 (1) geöffnet, wie dies auch 5A zeigt, bewirkt die Federeinrichtung ein Schwenken der Klappe 19 in Richtung Wirkstellung WS, in der sie mit dem Schutzabschnitt 22 den Rand 14 der Karosserie schützend abdeckt. Die Biegung des Schutzabschnitts 19 ist dabei so ausgeführt, dass quasi eine trichterförmige Führungsbahn für das von der Schließstellung ST in die Ablagestellung AT sich bewegende Faltverdeck 3 gebildet wird, was 4A zeigt. Nimmt das Faltverdeck 3 die Ablagestellung AT ein, und wird der Verdeckkastendeckel 15 in die Abdeckposition AP bewegt, nimmt der Schutzabschnitt 22 der Klappe 19 wieder seine Ruhestellung RS unterhalb des Randes 14 ein, was in 4B dargestellt ist. Die Steuerungsbewegung der Klappe 19 übernimmt also der bewegbare Verdeckkastendeckel 15, indem er mit dem von dem Schutzabschnitt abstehenden Betätigungsfortsatz 23 zusammenwirkt. Dadurch, dass die Klappe 19 durch die nicht dargestellte Federeinrichtung in Richtung Wirkstellung WS vorgespannt ist, bewirkt ein Öffnen des Verdeckkastendeckels automatisch ein Schwenken der Klappe 19 in die Wirkstellung WS. Ein Schließen des Verdeckkastendeckels 15 nimmt die Klappe 19 über den Betätigungsfortsatz 23 wieder in die Ruhestellung RS zurück.
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Selbstverständlich kann eine derartige Klappe 19 auch an dem hier nicht dargestellten Rand des Karosserieausschnitts der rechten Fahrzeugseite des Cabriolets 1 angeordnet sein. Lediglich beispielsweise ist die Klappe 19 an dem Eckbereich 18 zwischen dem gebogenen Abschnitt des Randes 14 und dem sich etwa geradlinig nach hinten erstreckenden Abschnitt des Randes 14 angeordnet. Selbstverständlich kann die Klappe eine längere Erstreckung aufweisen als dies in 2 dargestellt ist. Die Klappe könnte beispielsweise auch in dem Bereich des gebogenen Abschnitts des Randes 14 angeordnet sein. Die Anordnung der Klappe 19 erfolgt danach, wo es konstruktiv zu Engstellen zwischen dem Faltverdeck 3 und dem Rand 14 der Karosserie kommt. Somit wird klar, dass entlang des Randes 14 der Karosserie 2 auch mehrere solcher Klappen 19 angeordnet sein könnten.
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Außerdem kann anstelle des Betätigungsfortsatzes 23 auch eine Ansteuerung der Klappe 19 über eine Kopplung (Lenker, Bowdenzug, etc.) mit dem Verdeckkastendeckel 15 oder dessen Lenkerkinematik (nicht dargestellt) erfolgen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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