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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bedieneinrichtung zum Auswählen eines Arbeitsprogramms eines Gargeräts aus einer Vielzahl von Arbeitsprogrammen und ein Gargerät mit solch einer Bedieneinrichtung.
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Gargeräte-Bedieneinrichtungen umfassen üblicherweise Eingabe- und Anzeigeeinrichtungen, häufig in Form eines Sensorbildschirms oder Touchscreens. So ist beispielsweise aus der
EP 2 211 115 A2 ein Touchscreen bekannt, über das in einer Hauptmenüebene aus untereinander über Codewörter aufgelisteten Garbetriebsarten eine ausgewählt werden kann, beispielsweise „Geflügel“ aus den Wahlmöglichkeiten „Fleisch“, „Fisch“, „Geflügel“, „Beilagen“, „Backwaren“ oder „Finishing“, um dann in einer ersten Untermenüebene für die ausgewählte Garbetriebsart einen Garprozess aus einer Liste auszuwählen, wie beispielsweise „Braten/Grillen“, „Kurzgrillen“, „Dämpfen“, „Schmoren“ oder „Pekingente“ im Falle der Auswahl von „Geflügel“. Anstelle einer Auflistung unterschiedlicher Garbetriebsarten und Garprozessen ist es aus dem Stand der Technik, nämlich aus dem unter dem Handelsnamen easyTouch vertriebenen Gargerät, auch bekannt, zuerst ein Garverfahren durch Betätigen einer virtuellen Taste auszuwählen und dann in einer Untermenüebene eine Garproduktgruppe durch Tastendruck auszuwählen, wie im Anschluss anhand der
4 und
5 erläutert.
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4 zeigt einen bekannten Touchscreen 50, über den sechs verschiedene Garverfahren durch Berühren einer von sechs virtuellen Tasten 110 bis 132, auf denen die entsprechenden Garverfahren über nicht gezeigte Piktogramme aufscheinen, auswählbar sind. Nach entsprechender Auswahl öffnet sich eine zweite Menüebene, die in 5 dargestellt ist. Ist beispielsweise ein Garverfahren ausgewählt worden, für das lediglich sechs Garproduktgruppen zur Auswahl stehen, nämlich über sechs virtuelle Tasten 211 bis 216, kommt es nicht zu einer vollen Ausnutzung des Touchscreens 50‘, da in jeder Menüebene sämtliche virtuellen Tasten gleich groß gewählt sind. Dadurch findet keine volle Ausnutzung des Touchscreens statt.
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Aus der
DE 10 2009 022 178 B3 ist ein Verfahren zum Garen einer Vielzahl von Gargütern, die jeweils über Gargutträger in einen Garraum eingebracht werden, bekannt. Dabei wird ein Anzeigebereich für Beladungszonen des Garraums derart angesteuert, dass die Anzahl an Beladungszonenanzeigefeldern immer der Anzahl an mit Gargutträgern samt Gargut beladenen Beladungszonen entspricht. Dies erleichtert die Arbeit mit einem entsprechenden Gargerät, insbesondere im hektischen Alltag in einer Großküche.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, eine Bedieneinrichtung zum Auswählen eines Arbeitsprogramms eines Gargeräts aus einer Vielzahl von Arbeitsprogrammen bereitzustellen, die eine Auswahl auf unterschiedliche Arten, je nach persönlichen Präferenzen einer Bedienperson, auf einfache Art ermöglicht.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Bedieneinrichtung zum Auswählen eines Arbeitsprogramms eines Gargeräts aus einer Vielzahl von Arbeitsprogrammen, mit einem Touch-Anzeigebereich und einem Bedienelement, wobei der Touch-Anzeigebereich in einem ersten Zustand eine Zeilenaufteilung zur Auflistung von n auswählbaren Arbeitsprogrammen aufweist und von dem ersten Zustand durch Betätigen des Bedienelements in einen zweiten Zustand überführbar ist, in dem der Touch-Anzeigebereich in m virtuelle Tasten gleicher Form und gleicher Fläche für m der n Arbeitsprogramme aufgeteilt ist, wobei n ∊ N, m ∊ N und n ≥ m.
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Dabei kann vorgesehen sein, dass m von der Form und Fläche des Touch-Anzeigebereichs und der Form der Tasten abhängt und/oder die Fläche jeder Taste bestimmt, wobei vorzugsweise m auch vom Auflösevermögen des Touch-Anzeigebereichs abhängt.
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Ferner wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass für n > m Repräsentanten der ersten m Arbeitsprogramme auf einer ersten virtuellen Seite im zweiten Zustand des Touch-Anzeigebereichs auf den m Tasten angezeigt sind, während Repräsentanten der verbleibenden n – m Arbeitsprogramme auf zumindest einer weiteren virtuellen Seite im zweiten Zustand des Touch-Anzeigebereichs auf n – m Tasten angezeigt sind.
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Bevorzugt ist gemäß der Erfindung, dass die virtuellen Tasten die Fläche des Touch-Anzeigebereichs im Wesentlichen vollständig abdecken.
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Es wird auch vorgeschlagen, dass die virtuellen Tasten quadratisch, rechteckig, dreieckig, sechseckig, rautenförmig oder in Form eines Logos sind.
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Dabei kann vorgesehen sein, dass bei einer quadratischen Tastenform und quadratischen Form des Touch-Anzeigebereichs n = m für n ∊ N {1, 4, 9, 16, ... 1}, wobei l von der Fläche des Touch-Anzeigebereichs und/oder dem Auflösevermögen des Touch-Anzeigebereichs abhängt.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass bei einer quadratischen Tastenform und quadratischen Form des Touch-Anzeigebereichs für n > m, n = k·m + i, wobei i ∊ N, k ∊ N, i < m, k = Anzahl an virtuellen Seiten, in denen der Touch-Anzeigebereich im zweiten Zustand jeweils in m Tasten aufgeteilt ist und eine weitere virtuelle Seite i Tasten aufweist.
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Ausführungsbeispiel der Erfindung können dadurch gekennzeichnet sein, dass
n | m | k | i |
1 | 1 | 1 | 0 |
2 | 1 | 2 | 0 |
3 | 1 | 3 | 0 |
4 | 4 | 1 | 0 |
5 | 4 | 1 | 1 |
6 | 4 | 1 | 2 |
7 | 4 | 1 | 3 |
8 | 4 | 2 | 0 |
9 | 9 | 1 | 0 |
10 | 4 | 2 | 2 |
11 | 4 | 2 | 3 |
12 | 4 | 3 | 0 |
13 | 4 | 3 | 1 |
14 | 4 | 3 | 2 |
15 | 4 | 3 | 3 |
16 | 16 | 1 | 0 |
oder
n | m | k | i |
1 | 1 | 1 | 0 |
2 | 1 | 2 | 0 |
3 | 1 | 3 | 0 |
4 | 4 | 1 | 0 |
5 | 4 | 1 | 1 |
6 | 4 | 1 | 2 |
7 | 4 | 1 | 3 |
8 | 4 | 2 | 0 |
9 | 9 | 1 | 0 |
10 | 9 | 1 | 1 |
11 | 9 | 1 | 2 |
12 | 9 | 1 | 3 |
13 | 9 | 1 | 4 |
14 | 9 | 1 | 5 |
15 | 9 | 1 | 6 |
16 | 16 | 1 | 0 |
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Mit der Erfindung wird weiterhin vorgeschlagen, dass das Bedienelement zusammen mit dem Touch-Anzeigebereich auf einem Touch-Display, insbesondere in Form einer virtuellen Taste, bereitgestellt ist.
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Bevorzugt ist erfindungsgemäß, dass die Repräsentanten der Arbeitsprogramme in dem ersten Zustand des Touch-Anzeigebereichs Codewörter sind, und/oder die Repräsentanten der Arbeitsprogramme in dem zweiten Zustand des Touch-Anzeigebereichs Bilder, Piktogramme, Fotos oder graphische Darstellungen sind.
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Zudem kann vorgesehen sein, dass zumindest ein weiteres Bedienelement zum Wechsel, insbesondere Blättern, zwischen den virtuellen Seiten im zweiten Zustand des Touch-Anzeigebereichs.
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Dabei kann wiederum vorgesehen sein, dass das weitere Bedienelement zumindest eine Taste, einen Drehsteller oder einen Schiebesteller, vorzugsweise jeweils virtuell, umfasst.
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Auch wird vorgeschlagen, dass k oder i von einer Bedienperson veränderbar ist beziehungsweise sind.
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Die Erfindung liefert auch ein Gargerät mit einem Garraum, einer Gargutbehandlungseinrichtung, insbesondere in Form einer Heizeinrichtung, und einer Steuer- oder Regeleinrichtung, die mit der Gargutbehandlungseinrichtung sowie einer erfindungsgemäßen Bedieneinrichtung in Wirkverbindung bringbar ist.
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Dabei kann schließlich noch vorgesehen sein, dass die Bedieneinrichtung im Gargerät integriert oder in dasselbe integrierbar ist.
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Der Erfindung liegt somit die überraschende Erkenntnis zugrunde, dass auf einer Bedieneinrichtung eines Gargeräts wahlweise zwischen einer Listenansicht (erster Zustand) von Arbeitsprogrammen, insbesondere in Form einer Anordnung von Codewörtern untereinander, zu einer Bildansicht (zweiter Zustand) mit einen kompletten Touch-Anzeigebereich einnehmenden virtuellen Tasten gleicher Form und gleicher Fläche in zumindest einer ersten Menüebene gewechselt werden kann, wobei auf jeder Taste ein Bild eines Arbeitsprogramms zu sehen ist. Je nach Anzahl der Arbeitsprogramme ist somit bei gleicher Tastenform in der jeweiligen ersten Menüebene die Größe der virtuellen Tasten unterschiedlich, so dass auch von einem intelligenten Zoom der Bildergröße die Rede sein kann. Es entsteht der optische Eindruck, als ob der Touch-Anzeigebereich optimal belegt sei.
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Der intelligente Zoom ist grundsätzlich auch unabhängig von einem Wechsel zwischen einer Listenansicht zu einer Bildansicht möglich, da er nur fordert, dass ein Touch-Anzeigebereich maximal mit virtuellen Tasten gleicher Form und gleicher Größe abgedeckt ist. Ist also beispielsweise ein quadratischer Touch-Anzeigebereich komplett in 16 gleichgroße, quadratische, virtuelle Tasten aufgeteilt, führt eine Reduzierung der notwendigen Anzahl an virtuellen Tasten auf beispielsweise 4 virtuelle Tasten erfindungsgemäß zu einer Vervierfachung der Fläche jeder der virtuellen Tasten, weshalb von einem Zoom gesprochen wird.
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Ist jedoch aufgrund der Anzahl der Arbeitsprogramme die Anordnung der virtuellen Tasten nicht auf einer einzigen virtuellen Seite möglich, so werden die Tasten auf mehrere durchscrollbare virtuellen Seiten verteilt. Anstelle eines Scrollens kann auch ein Blättern durch Berühren von Richtungspfeilen auf weiteren virtuellen Tasten durchgeführt werden. Die Anzahl an virtuellen Tasten einer bestimmten Form auf einer erste virtuellen Seite im zweiten Zustand des Touch-Anzeigebereichs hängt von der Form und Fläche des Touch-Anzeigebereichs ab und wird insbesondere auch durch die Auflösung des Touch-Anzeigebereichs bestimmt. Die Anzahl der virtuellen Seiten im zweiten Zustand des Touch-Anzeigebereichs richtet sich wiederum nach der Anzahl der grundsätzlich auswählbaren Arbeitsprogramme und kann von einer Bedienperson auch verändert werden. Eine optimale Belegung des Touch-Anzeigebereichs liegt also auf allen virtuellen Seiten (ersten virtuellen Seiten) im zweiten Zustand des Touch-Anzeigebreichs vor, bis gegebenenfalls auf die letzte virtuelle Seite (zweite virtuelle Seite).
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung. Dabei zeigt
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1 einen Touch-Anzeigebereich einer erfindungsgemäßen Bedieneinrichtung in einem ersten Zustand;
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2 den Touch-Anzeigebreich der 1 in einem zweiten Zustand bei sechs möglichen Arbeitsprogrammen;
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3 den Touch-Anzeigebreich von 1 in dem zweiten Zustand bei vier auswählbaren Arbeitsprogrammen;
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4 ein bekanntes Touchscreen in einem ersten Zustand und
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5 das aus 4 bekannte Touch-Screen in einem zweiten Zustand.
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Eine erfindungsgemäße Bedieneinrichtung kann beispielsweise in Kombination mit einem unter dem Handelsnamen SelfCookingCenter® vertriebenen Gargerät verwendet werden. Solch eine Bedieneinrichtung umfasst ihrerseits einen Touch-Anzeigebereich und ein Bedienelement, über das der Anzeigebereich zwischen zwei Zuständen hin- und hergeschaltet werden kann. 1 zeigt den Touch-Anzeigebereich 10 in einem ersten Zustand, in dem der Touch-Anzeigebereich bis zu sechs Arbeitsprogramme jeweils in Form eines Listenelements 20 bis 25 darbieten kann, während die 2 und 3 den Touch-Anzeigebereich jeweils in einem zweiten Zustand zeigen, in dem der Touch-Anzeigebereich in eine bestimmte Anzahl gleich großer, gleich geformter, virtueller Tasten aufgeteilt ist. Dabei decken die virtuellen Tasten den Touch-Anzeigebereich vollständig ab, so dass eine optimale Belegung entsteht.
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Beispielsweise kann im ersten Zustand des Touch-Anzeigebereichs 10 in jedem Listenelement 20 bis 25 der Codename für ein Arbeitsprogramm aufscheinen. Wird dann ein nicht gezeigtes Bedienelement betätigt, wird automatisch in die Bildansicht von 2 gewechselt, in der für die sechs Arbeitsprogramme sechs Tasten 30 bis 35 zum Darbieten beispielsweise von Piktogrammen für die sechs Arbeitsprogramme aufscheinen.
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Besteht jedoch lediglich eine Auswahl zwischen vier Arbeitsprogrammen, so ist im ersten Zustand des Touch-Anzeigebereichs 10 lediglich in vier der sechs Listenelemente 20 bis 25 der Codename für ein ausführbares Garprogramm dargeboten. Ein Wechsel in den zweiten Zustand des Touch-Anzeigebereichs, wie in 3 gezeigt, führt dann zu einer Aufteilung des Touch-Anzeigebereichs 10‘‘ in vier gleich große, gleich geformte, virtuelle Tasten 20‘ bis 33‘, auf denen beispielsweise Piktogramme der vier auswählbaren Arbeitsprogramme aufscheinen.
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Ein Vergleich der 2 und 3 zeigt schön, dass die Größe der virtuellen Tasten in der Bildansicht von der Anzahl der auswählbaren Programme abhängt, so dass eine Art intelligenter Zoom realisiert ist.
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Wären fünf Arbeitsprogramme auswählbar, so würden im zweiten Zustand des Touch-Anzeigebereichs auf einer ersten virtuellen Seite vier Tasten in Übereinstimmung mit 3 aufscheinen, während auf einer zweiten virtuellen Seite im zweiten Zustand nur noch eine Taste zu sehen wäre, die dann aber die gleiche Form und gleiche Fläche wie die vier Tasten auf der ersten virtuellen Seite aufweisen würde. Zwischen den beiden virtuellen Seiten kann z. B. durch Betätigung eines weiteren nicht gezeigten Bedienelements gewechselt werden.
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Die in der voranstehenden Beschreibung, den Ansprüchen, sowie den Zeichnungen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen Kombination wesentlich für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen sein.
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Bezugszeichenliste
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- 10, 10‘, 10‘‘
- Touch-Anzeigebereich
- 20–25
- Listenelement
- 30–35, 30‘–33‘
- Taste
- 50, 50‘
- Touchscreen
- 110–132
- Virtuelle Taste
- 211–216
- Virtuelle Taste
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2211115 A2 [0002]
- DE 102009022178 B3 [0004]