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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Trennen einer Energiespeichereinrichtung eines mit einem Elektromotor betreibbaren Fahrzeuges von einem Bordnetz, einem Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem zum selbsttätigen Trennen des Bordnetzes von der Energiespeichereinrichtung sowie auf eine Schaltungsanordnung zum Laden einer Energiespeichereinrichtung bei ausgeschaltenem Bordnetz gemäß den Oberbegriffen der Ansprüche 1, 7 und 8.
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Aus dem allgemeinen Stand der Technik ist das Bordnetz eines Fahrzeuges, wie beispielsweise eines Personenkraftfahrzeuges, als Gesamtheit aller im Fahrzeug befindlichen elektrischen Komponenten bekannt, welche beispielsweise u. a. die Verkabelung, die Steuergeräte, die Sensoren, die Anzeigeelemente, wie Warn- und Kontrollleuchten, die Aktoren, die Bussysteme, die Energiespeichereinheiten, wie Batterien und Akkumulatoren und/oder auch die Generatoren sein können.
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Somit bildet das Bordnetz die Vernetzungs- und Kommunikationsinfrastruktur für alle elektrischen und elektronischen Komponenten des Fahrzeuges, wobei zumeist ein Bordcomputer über entsprechende Datenleitungen mit diesen Komponenten in Verbindung steht. Das Bordnetz selbst wird über die Autobatterie mit elektrischer Energie versorgt.
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Bei elektrisch betriebenen Fahrzeugen, sowie auch bei Hybrid-Fahrzeugen erfordern höhere Spannungen bis zu 1000 V, im Vergleich zu herkömmlich mit einem Verbrennungsmotor betriebenen Fahrzeugen, eine definierte Energieverteilung und -absicherung. Demzufolge ist das elektrische Bordnetz derartiger Hybrid- bzw. Elektrofahrzeuge bei höheren Spannungslagen von 1000 VDC erheblich komplexer, so dass beispielsweise auch weitere zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen und Komponenten erforderlich sind. Folglich bedarf es speziell ausgelegter Schaltgeräte, um in Fehlerfällen den Stromkreis aufzutrennen, um Folgeschäden beispielsweise durch Überströme oder auch mögliche Fahrzeugbrände zu verhindern.
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Aus der
DE 27 35 809 A1 ist beispielsweise ist eine Schaltungsanordnung für elektrisch angetriebene Kraftfahrzeuge mit einem Elektromotor, der aus einer Fahrbatterie versorgt wird, bekannt. Durch die Schaltungsanordnung wird ein Ladevorgang der Fahrbatterie mittels einer externen Stromversorgungseinrichtung aktiviert und ein Trennungszustand zur Bordnetzbatterie hergestellt.
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Aus der
DE 10 2006 004 038 A1 ist eine Vorrichtung zum Wecken eines in einem Kraftfahrzeug eingesetzten Steuergerätes bekannt. Nach Zuführung eines Wecksignals wird das Steuergerät von einem Ruhezustand in einen Weckzustand versetzt.
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Des Weiteren ist aus der
US 5 994 789 A eine elektronische Kontrolleinheit, die eine Energiespeichereinrichtung eines Fahrzeugs steuert, bekannt. Während des Fahrbetriebs wird die von einer Hauptbatterie gelieferte Gleichspannung von einem Inverter in eine Wechselspannung zum Antrieb des Motors umgewandelt. Weiterhin wird eine zusätzliche Batterie während des Fahrbetriebs über einen DC/DC Wandler geladen. Nachdem das Fahrzeug gestoppt wurde bzw. der Hauptschalter geöffnet wurde, wird die Verbindung zur Hauptbatterie durch einen Schalter von dem Inverter und der zusätzlichen Batterie abgetrennt. Die Verbindung zwischen dem Inverter und der zusätzlichen Batterie wird erst nach einer vorbestimmten Zeit geöffnet. In dieser vorbestimmten Zeit wird die zusätzliche Batterie mit der elektrischen Energie des Glättungskondensators, welcher Teil des Inverters ist, geladen. Danach ist die elektronische Kontrolleinheit inaktiv bis der Hauptschalter wieder betätigt wird. Ein einfaches, gefahrloses und selbsttätiges Unterbrechen bzw. Trennen des Bordnetzes von der Fahrzeugbatterie, beispielsweise im Fall eines Ladens der Batterie, ist aus dem allgemeinen Stand der Technik nicht bekannt. Bekannterweise ist das Bordnetz auch nach dem Ausschalten des Fahrzeuges aktiv und sorgt dafür, dass einzelne elektrische Komponenten, wie beispielsweise die Uhr oder eine Standheizung etc. weiterhin mit elektrischer Energie aus beispielsweise der Fahrzeugbatterie versorgt werden.
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Demnach ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren, ein Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem und eine Schaltanordnung zur Verfügung zu stellen, mittels denen es ermöglicht wird das Bordnetz für bzw. während eines Ladevorgangs der Energiespeichereinheit vollständig von der Letzteren zu trennen, um beispielsweise durch die Ladung der Energiespeichereinheit verursachte Leistungsverbräuche im zu vermeiden, sowie eine schnelle Ladung der Energiespeichereinheiten unter Abtrennung aller energiebeziehenden Verbraucher, wie das Bordnetz, zu realisieren.
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Diese Aufgabe löst die vorliegende Erfindung mittels eines Verfahrens, eines Energiespeichereinrichtungsmanagementsystems und einer Schaltungsanordnung gemäß den Ansprüchen 1, 7 und 8.
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Demzufolge wird zum einen ein Verfahren zum Trennen eines Bordnetzes eines mit einem Elektromotor betreibbaren Fahrzeuges von mindestens einer Energiespeichereinrichtung mittels eines Energiespeichereinrichtungsmanagementsystems zur Herbeiführung eines Trennungszustandes während eines Ladevorgangs der Energiespeichereinrichtung mit elektrischer Energie mittels einer an einen Ladeeingang anordenbaren externen Stromversorgungseinrichtung beansprucht. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem durch ein Anbringen der externen Stromversorgungseinrichtung an den Ladeeingang des Fahrzeuges mittels eines von der externen Stromversorgungseinrichtung übermittelten Eingangssignals selbsttätig aktiviert und nachfolgend das Bordnetz von der mindestens einen Energiespeichereinrichtung getrennt wird.
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Als Energiespeichereinrichtung(en) wird bzw. werden beispielsweise Batterien bzw. Akkumulatoren verstanden, welche den Elektromotor eines elektrisch antreibbaren Fahrzeuges, wie beispielsweise eines Personenkraftfahrzeuges, mit elektrischer Energie versorgen.
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Das elektrisch antreibbare Fahrzeug kann hierbei beispielsweise ein reines Elektrofahrzeug oder auch ein Hybridfahrzeug sein, welches neben einem Elektromotor auch einen Verbrennungsmotor aufweisen kann.
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Das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem ist vorzugsweise ein Steuer- und Kontrollsystem, um beispielsweise u. a. die Temperatur, den Lade- bzw. Entladezustand sowie die aktuell für die Energiespeichereinrichtung vorherrschenden Bedingungen, wie eine Ladekonfiguration oder eine Entladekonfiguration, zu überwachen und zu steuern bzw. zu regeln.
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Eine externe Stromversorgungseinrichtung bzw. Stromversorgungsquelle kann u. a. ein Energieerzeuger, eine private oder öffentliche Ladestation oder ein Generator selbst zur Erzeugung elektrischer Energie sein.
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Erfindungsgemäß wird das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem durch ein Anbringen der externen Stromversorgungseinrichtung an den Ladeeingang des Fahrzeuges mittels eines von der externen Stromversorgungseinrichtung übermittelten Eingangssignals selbsttätig aktiviert.
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Ein Laden einer Fahrzeugbatterie eines Fahrzeuges findet vorzugsweise immer bei ausgeschaltenem Fahrzeug, d. h. bei abgeschaltenem Motor, statt. Befindet sich das Fahrzeug noch im Betriebszustand, d. h. bezieht vorzugsweise der Elektromotor noch elektrische Energie aus der Energiespeichereinrichtung, so ist ein Laden Letzterer nicht möglich und vorzugsweise wird ein entsprechendes Warnsignal durch die Fahrzeug- bzw. Motorsteuerung (VCU) oder auch durch das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem an entsprechende Anzeigeeinrichtungen ausgegeben.
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Das entsprechende Eingangssignal bzw. „Aufwach-Signal” bzw. „Wake-up Signal” wird vorzugsweise über einen entsprechenden Ausgang der externen Stromversorgungseinrichtung bzw. des Ladegerätes an einen entsprechenden Eingang, wie beispielsweise einen AUX-Eingang das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystems übermittelt, sobald die Stromversorgungseinrichtung an einen definierten Ladeeingang des Fahrzeuges angesteckt bzw. angeordnet wird. Vorzugsweise sendet dafür die Stromversorgungseinrichtung ein Signal an das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem, wodurch das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem erkennt, dass ein Laden der Fahrzeugbatterie stattfinden soll.
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Infolgedessen öffnet das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystems vorzugsweise mindestens ein zwischen dem Bordnetz und der Energiespeichereinrichtung geschaltenes Hauptrelais, welches eine elektrische Energie leitende Verbindung von der Energiespeichereinrichtung zu dem Bordnetz ermöglicht.
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Demzufolge ist es denkbar, dass das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem auch einen zweiten Hauptschalter bzw. ein zweites Hauptrelais, wie z. B. ein Vorlade-Relais öffnet, um das Bordnetz vollständig und vorzugsweise galvanisch von der Energiespeichereinrichtung zu trennen.
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Andererseits und vorzugsweise nach dem Öffnen des Hauptrelais wird mindestens ein zwischen dem Ladeeingang und der Energiespeichereinrichtung geschaltenes Laderelais, welches eine elektrische Energie leitende Verbindung von dem externen Stromversorgungsnetz zu der Energiespeichereinrichtung ermöglicht, von dem Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem geschlossen.
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Dadurch wird ein Ladungsschaltkreis geschlossen, durch welchen es ermöglich wird die Energiespeichereinrichtung mit elektrischer Energie der an dem Ladeeingang angeschlossenen externen Stromversorgungseinrichtung zu laden.
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Bevorzugt aktiviert ebenfalls das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem einen zwischen dem Ladeeingang und dem Laderelais geschaltenen Gleichspannungswandler, welcher beispielsweise zum einen die von der externen Stromversorgungseinrichtung zugeführte Gleichspannung in eine Gleichspannung mit höherem, niedrigerem oder invertiertem Spannungsniveau umwandelt und vorzugsweise zum anderen das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem mit aus der externen Stromversorgungseinrichtung zugeführten elektrischen Energie und/oder aus den in der Energiespeichereinrichtung gespeicherten elektrischen Energie versorgt, um eine Aktivierung sowie einen Betrieb des Energiespeichereinrichtungsmanagementsystems zu ermöglichen.
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So ist es ja nach verwendeter externer Stromversorgungseinrichtung möglich gemäß der an den Energiespeichereinrichtungen vorliegenden bzw. anzulegenden Spannung die von der Stromversorgungseinrichtung zur Verfügung gestellte Spannung zu erhöhen bzw. zu verringern, um eine Beschädigung der Energiespeichereinrichtung während des Ladevorganges zu verhindern und gleichzeitig ein schnelles Laden der Energiespeichereinrichtung zu ermöglichen.
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Vorzugsweise sendet das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem zur Steuerung der einzelnen Relais bzw. Schalter sowie zur Aktivierung des Gleichspannungswandlers entsprechende differenzierte Signale an die einzelnen Komponenten aus. Demzufolge weist das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem bevorzugt eine Sendeeinrichtung zum Versenden derartiger Signale auf, durch welche die angesteuerten Komponenten zu einem definierten Handeln veranlasst werden.
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Beispielsweise übermittelt unter Verwendung dieser Sendeeinrichtung das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem in einer bevorzugten Ausführungsform mittels Sendung eines Ladesignals an die externe Stromversorgungseinrichtung dieser den Befehl zum Beginn des Ladevorgangs.
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D. h., dass das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem vorzugsweise, nachdem es über eine entsprechende Empfangseinrichtung von den einzelnen Komponenten die nach vollzogener Ausführung der Befehle entsprechende Bestätigungssignale erhalten hat, über einen PON-Ausgang mit vorzugsweise einem PON-Eingang der Stromversorgungseinrichtung beispielsweise mittels der Sendeeinrichtung ein definiertes Signal an die Stromversorgungseinrichtung übermittelt, um dieser mitzuteilen, dass ein Laden der Energiespeichereinrichtung beginnen kann.
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Vorzugsweise überwacht das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem im Wesentlichen permanent während des Ladevorgangs der Energiespeichereinrichtung den Ladezustand der Energiespeichereinrichtung, um ein Erreichen einer maximalen Ladekapazität der Energiespeichereinrichtung detektieren zu können.
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In einer bevorzugten Ausführungsform überwacht das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem ebenfalls im Wesentlichen permanent die Temperatur der Energiespeichereinrichtung und vergleicht die ermittelte Temperatur mit beispielsweise in einer Speichereinrichtung des Energiespeichereinrichtungsmanagementsystems hinterlegten maximalen Temperatur. Dazu nutzt das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem vorzugsweise eine Vergleichseinrichtung, welche die von der Empfangseinrichtung empfangenen Temperaturwerte im Wesentlichen kontinuierlich mit dem in der Speichereinrichtung gespeicherten Maximalwert der Temperatur pro Energiespeichereinrichtung bzw. pro Speicherzelle jeder Energiespeichereinrichtung abgleicht.
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Detektiert gemäß einer bevorzugten Ausführungsform die Vergleichseinrichtung einen Temperaturwert, welcher gleich oder größer des in der Speichereinrichtung hinterlegten maximalen Temperaturwertes ist, übermittelt das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem vorzugsweise mittels der Sendeeinrichtung ein Aktivierungssignal an entsprechende Kühlelemente bzw. Kühlsysteme. Mittels dieser Kühlelemente, wie beispielsweise einem Luftkühlelement, wie einem Ventilator, oder einem Wasserkühlelement, wie einer Wasserpumpe, wird die Kühlung der Energiespeichereinrichtung bzw. der Speicherzellen der Energiespeichereinrichtung ausgelöst bzw. durchgeführt.
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Detektiert gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform daraufhin beispielsweise das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem bzw. die Vergleichseinrichtung des Energiespeichereinrichtungsmanagementsystems einen Temperaturwert, welcher unter dem maximalen Temperaturwert liegt oder welcher gleich oder kleiner eines definierten minimalen Temperaturwertes ist, so deaktiviert vorzugsweise das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem die Kühlelemente wieder, indem es beispielsweise ein entsprechendes Deaktivierungssignal über die Sendeeinrichtung an die Kühlelemente übermittelt.
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Wird nun beispielsweise eine definierte maximale Ladekapazität erreicht, wird beispielsweise ein entsprechendes Signal von der Energiespeichereinrichtung bzw. von den Speicherzellenkontrollern an das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem übermittelt, durch welches das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem veranlasst wird die Ladung der Energiespeichereinrichtung zu beenden.
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Demzufolge übermittelt gemäß einer bevorzugten Ausführungsform das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem ein Beendigungssignal an die externe Stromversorgungseinrichtung, sobald das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem das Erreichen einer maximalen Ladekapazität detektiert hat.
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Vorzugsweise übermittelt das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem demzufolge mittels der Sendeeinrichtung beispielsweise über den AUX-Ausgang oder den PON-Ausgang das Beendigungssignal an den entsprechenden AUX-Eingang bzw. PON-Eingang der externen Stromversorgungseinrichtung, um diese zu veranlassen ein Zuführen von elektrischer Energie an die Energiespeichereinrichtung zu unterbrechen.
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Es ist weiterhin denkbar, dass nach der Unterbrechung der Zufuhr von elektrischer Energie von der Stromversorgungseinrichtung an die Energiespeichereinrichtung der Ladeeingang beispielsweise ebenfalls durch das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem derart deaktiviert wird, dass eine galvanische Verbindung zwischen der Stromversorgungseinrichtung und dem Ladeeingang nicht mehr ermöglicht wird.
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Nach dem Beenden der Ladung der Energiespeichereinheit ist es möglich, dass das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem den ersten und/oder zweiten Hauptschalter bzw. Hauptrelais wieder aktiviert bzw. über ein entsprechendes Signal, ausgesandt von der Sendeeinrichtung an das entsprechende Hauptrelais, ein Einschalten des Hauptrelais verursacht, wodurch das Bordnetz wieder mit der Energiespeichereinrichtung verbunden wird.
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Weiterhin ist es denkbar, dass nachfolgend das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem sich selbsttätig deaktiviert bzw. wieder in einen Schlafzustand versetzt und beispielsweise erst wieder durch ein entsprechendes Signal des Bordnetzes, beispielsweise wenn das Fahrzeug wieder gestartet wird, aktiviert bzw. geweckt wird.
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Des Weiteren wird ein Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem zum selbsttätigen Trennen eines Bordnetzes eines mit einem Elektromotor betreibbaren Fahrzeuges von mindestens einer Energiespeichereinrichtung zur Herbeiführung eines Trennungszustandes während eines Ladevorgangs der Energiespeichereinrichtung mit elektrischer Energie mittels einer an einen Ladeeingang anordenbaren externen Stromversorgungseinrichtung mit einer
- – Empfangseinrichtung zum Empfangen des Wecksignals von der externen Stromversorgungseinrichtung und einer
- – Sendeeinrichtung zum Senden eines Ladesignals an die externe Stromversorgungseinrichtung zur Aktivierung der Energiezuführung von der externen Stromversorgungseinrichtung an die Energiespeichereinrichtung, beansprucht.
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Mittels der Empfangseinrichtung ist es dem erfindungsgemäßen Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem vorzugsweise ebenfalls möglich Signale einzelner mit dem Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem datenübertragungstechnisch verbundener Komponenten, wie z. B. einzelnen Relais bzw. Schaltern, Kühlelementen, Temperatursensoren etc. zu empfangen. Derartige Komponenten senden beispielsweise definierte Signale, wie beispielsweise ein Bestätigungssignal nach Ausführung eines Vorganges, wie z. B. Relais öffnen oder Relais schließen, oder auch detektierte Werte, wie beispielsweise Temperaturwerte, welche an der Energiespeichereinrichtung bzw. den einzelnen Speicherzellen der Energiespeichereinrichtung gemessen wurden, über eigene entsprechende Sendeeinrichtungen an die Empfangseinrichtung des Energiespeichereinrichtungsmanagementsystems.
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Demzufolge ist es mittels der Sendeeinrichtung dem erfindungsgemäßen Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem vorzugsweise ebenfalls möglich entsprechende Befehle bzw. Signale an oben genannte Komponenten zu übermitteln, durch welche die einzelnen Komponenten veranlasst werden eine entsprechende Tätigkeit, wie beispielsweise das Messen eines Wertes oder ein Schließen und Öffnen durchzuführen.
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Wie oben bereits erwähnt, kann das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem auch über eine Speichereinrichtung und/oder eine Vergleichseinrichtung verfügen. Mittels der Speichereinrichtung können beispielsweise von dem Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem empfangene Werte und Signale auch in Verbindung bzw. verknüpft mit versandten Signalen bzw. Befehlen abgespeichert werden. So ist es denkbar, dass bei einem Auslesen der Speichereinrichtung fehlerhafte Signalübertragungen erkannt werden können, da zu diesen ausgesandten Signalen bzw. Befehlen kein korrespondierendes Signal bzw. detektierte Werte eingegangen sind, welche mit dem versandten Signal zusammen abgespeichert wurden.
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Mittels der bereits erwähnten Vergleichseinrichtung können beispielsweise in der Speichereinrichtung hinterlegte Werte mit beispielsweise detektierten und dem Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem zugesandten Werten verglichen werden. Vorzugsweise verifiziert die Vergleichseinrichtung auch gleichzeitig die ermittelten Werte, so dass eine zusätzliche Verifikationseinrichtung nicht erforderlich ist, wobei diese auch ein weiterer Bestandteil bzw. eine weitere Einrichtung des Energiespeichereinrichtungsmanagementsystems sein kann.
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D. h., dass vorzugsweise die Vergleichseinrichtung ermittelt, ob beispielsweise nach einem Abgleich von Werten untereinander eine definierte Maßnahme erfolgen muss bzw. eingeleitet werden muss oder nicht. Demzufolge würde beispielsweise bei einem Überschreiten des vorgegebenen maximalen Temperaturwertes durch einen durch beispielsweise einen Temperatursensor an der Energiespeichereinrichtung ermittelten Temperaturwert die Vergleichseinrichtung eine Aktivierung der Kühlelemente veranlassen.
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Zudem wird eine Schaltungsanordnung zum Laden einer Energiespeichereinrichtung eines mit einem Elektromotor betreibbaren Fahrzeuges mittels einer mit einem Ladeeingang verbundenen externen Stromversorgungseinrichtung mit
- – einem erfindungsgemäßen oben genannten Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem zum Trennen der zu ladenden Energiespeichereinrichtung von einem Bordnetz des Fahrzeuges,
- – einem Gleichspannungswandler, zur Versorgung des Energiespeichereinrichtungsmanagementsystems mit elektrischer Energie,
- – einem zwischen dem Bordnetz und der Energiespeichereinrichtung geschaltenem und von dem Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem deaktivierbarem Hauptrelais zum Trennen des Bordnetzes von der Energiespeichereinrichtung, und
- – einem zwischen dem Ladeeingang und der Energiespeichereinrichtung geschaltenem und von dem Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem aktivierbarem Laderelais zum Ermöglichen einer elektrischen Verbindung zwischen der Energiespeichereinrichtung und der externen Stromversorgungseinrichtung, beansprucht.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Schaltungsanordnung ein Bestandteil der Energiespeichereinrichtung.
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Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung werden anhand nachfolgender Beschreibung anliegender Zeichnung erläutert, in welcher u. a. beispielhaft eine erfindungsgemäße Schaltungsanordnung mit einem erfindungsgemäßen Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem dargestellt wird.
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Komponenten, welche in den Figuren wenigstens im Wesentlichen hinsichtlich ihrer Funktion übereinstimmen, können hierbei mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet sein, wobei diese Komponenten nicht in allen Figuren gekennzeichnet und erläutert sein müssen.
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In der
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1 ist eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung mit einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Energiespeichereinrichtungsmanagementsystems sowie einer Ausführungsform einer Energiespeichereinrichtung gezeigt.
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Die in der 1 gezeigte Ausführungsform einer Energiespeichereinrichtung 1 weist eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung 2 mit einer entsprechend darin geschaltenen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Energiespeichereinrichtungsmanagementsystems (EMS) 3 auf.
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Über einen Anschluss 4 ist die Schaltungsanordnung 2 bzw. die Energiespeichereinrichtung 1 mit einem Bordnetz (hier nicht gezeigt) verbunden.
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Über einen Ladeeingang-Anschluss 5 kann eine externe Stromversorgungseinrichtung 6 mit der Energiespeichereinrichtung 1 verbunden werden.
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In der vorliegenden Ausführungsform weist die Energiespeichereinrichtung 1 eine Master-Energiespeichereinrichtung 1a und eine Slave-Energiespeichereinrichtung 1b auf, wobei die Energiespeichereinrichtung 1 jedoch auch nur aus einem Energiespeichereinrichtungsteil bestehen kann. Jede Energiespeichereinrichtung 1a und 2b weist zudem eine Vielzahl von Speicherzellen 7 auf, wobei gemäß der 1 aus Gründen der Übersichtlichkeit nur eine Speicherzelle 7 einer Vielzahl von möglichen Speicherzellen mit dem Bezugszeichen 7 gekennzeichnet wurde.
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Sobald die externe Stromversorgungseinrichtung 7, beispielsweise nach dem Abstellen und Ausschalten des mittels eines Elektromotors (hier nicht gezeigt) betreibbaren Fahrzeuges (hier nicht gezeigt) an die Anschlüsse des Ladeeingangs 5 des Fahrzeuges bzw. der Energiespeichereinrichtung 1 angeordnet bzw. angesteckt werden, sendet die Stromversorgungseinrichtung 6 ein entsprechendes „Weck-Signal” über den AUX-Ausgang 6a an das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystems 3 und vorzugsweise an dessen AUX-Eingang 3a.
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Durch dieses Signal wird das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem 3 aus einem Schlafzustand geweckt bzw. aktiviert und erkennt anhand des „Weck-Signals” vorzugsweise direkt, dass eine Ladung der Energiespeichereinrichtung 1 vorgenommen werden soll.
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Dementsprechend deaktiviert bzw. öffnet das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem 3 den Hauptschalter 8 bzw. das Hauptrelais 8 sowie einen weiteren Hauptschalter, nämlich den Vorladeschalter 9 bzw. das Vorladerelais 9, wodurch das an dem Anschluss 4 elektrisch mit der Energiespeichereinheit 1 verbundene Bordnetz von der Energiespeichereinheit 1 bzw. deren Speicherzellen 7 galvanisch getrennt wird, um einen Bezug von elektrischer Energie von der Energiespeichereinrichtung 1 zu verhindern. Der Vorladeschalter 9 und der Hauptschalter 8 sind vorzugsweise parallel geschalten.
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Nachdem das Bordnetz nun von der Energiespeichereinrichtung 1 getrennt wurde, schaltet das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem 3 das Laderelais 10 und beispielsweise auch einen Zwischenschalter 11 bzw. ein Zwischenrelais 11 ein bzw. aktiviert diese, um einen Ladeschaltkreis herzustellen.
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Des Weiteren wird ein Gleichspannungswandler 12, welcher üblicherweise genutzt wird, um die von der Stromversorgungseinrichtung 6 zur Verfügung stehende Spannung zu erhöhen, zu verringern oder gegebenenfalls auch zu invertieren, aktiviert, um das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem 3 während der Ladung der Energiespeichereinheit 1 mit elektrischer Energie zu versorgen. Dafür ist das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem 3 vorzugsweise über eine Datenleitung sowie eine elektrische Energie leitende Leitung mit dem Gleichspannungswandler 12 verbunden.
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Nachdem die Relais 8 und 9 deaktiviert bzw. die Relais 10 und 11 sowie der Gleichspannungswandler 12 aktiviert wurden, sendet das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem 3 ein Ladesignal an die Stromversorgungseinrichtung 6, um diese zu veranlassen mit der Zuführung bzw. Einspeisung von elektrischer Energie zu beginnen.
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Dazu wird vorzugsweise über einen PON-Ausgang 3b des Energiespeichereinrichtungsmanagementsystems 3 ein Signal zu dem PON-Eingang 6b der Stromversorgungseinrichtung 6 versandt. Das Laden der Energiespeichereinrichtung 1 kann nun begonnen werden.
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Vorzugsweise weist die Energiespeichereinrichtung 1 noch Kühlelemente 13, wie beispielsweise einen Ventilator 13 auf, welcher ebenfalls über ein entsprechendes Signal, ausgesandt durch das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem 3, aktiviert bzw. deaktiviert werden kann.
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Das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem 3 ist über CAN-Bussysteme 15 mit den einzelnen Komponenten bzw. Elementen, wie beispielsweise den Speicherzellen- bzw. Modulkontrollern 14 und/oder den Kühlelementen 13 verbunden. Die Speicherzellenkontroller 14 überwachen beispielsweise den Ladezustand bzw. den Entladezustand und/oder die Temperatur der einzelnen Speicherzellen 7 und senden die ermittelten bzw. detektierten Werte bzw. Daten im Wesentlichen kontinuierlich oder nach entsprechend definierten Zeitintervallen an das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem 3.
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Des Weiteren ist gemäß der 1 eine Klemme 15, welche mit dem Bezugszeichen 16 gekennzeichnet wurde, angeordnet. Über diesen Anschluss 16 wird beispielsweise das Signal des Zündschalters (Zündung aktiviert oder auch Fahrzeug ausgeschalten) des Fahrzeuges an das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem übermittelt, welches sich beispielsweise bei einem ausgeschaltenen Fahrzeug in einen Schlafmodus versetzen kann.
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D. h. erhält beispielsweise das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem 3 ein Signal über die Klemme 15, dass das Fahrzeug ausgeschalten ist, so versetzt sich das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem 3 selbsttätig in einen entsprechenden Schlafmodus.
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Die mit Klemme 30 und Klemme 31 bzw. mit Bezugszeichen 17 bezeichneten Anschlüsse dienen zur Anordnung beispielsweise einer 12 V Fahrzeugbatterie an dem Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem 3.
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Nach beispielsweise einer vollständigen Ladung der Energiespeichereinrichtung 1 übermittelt das Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem 3 beispielsweise über dessen AUX-Ausgang 3a bzw. PON-Ausgang 3b ein entsprechendes Signal an den AUX-Eingang 6a bzw. den PON-Eingang 6b der Stromversorgungseinrichtung 6, wodurch diese veranlasst wird die Übertragung von elektrischer Energie an die Energiespeichereinrichtung 1 einzustellen bzw. zu beenden.
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Gemäß der 1 sind alle Komponenten des Ladeschaltkreises in Reihe geschalten, so dass nach einem Aktivieren bzw. Schließen des Laderelais 10 und des Zwischenrelais 11 die von der externen Stromversorgungseinrichtung 6 eingespeiste elektrische Energie über den Gleichspannungswandler 12 entlang des Laderelais 14 zu den einzelnen Speicherzellen 7 der Energiespeichereinrichtung 1a und 1b fließen kann.
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Die Anmelderin behält sich vor sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale als erfindungswesentlich zu beanspruchen, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Energiespeichereinrichtung
- 1a
- Mater-Energiespeichereinrichtung
- 1b
- Slave-Energiespeichereinrichtung
- 2
- Schaltungsanordnung
- 3
- Energiespeichereinrichtungsmanagementsystem
- 3a
- AUX-Eingang/-Ausgang
- 3b
- PON-Eingang/Ausgang
- 4
- Bordnetz-Anschluss
- 5
- Ladeeingang-Anschluss
- 6
- externe Stromversorgungseinrichtung
- 6a
- AUX-Eingang/-Ausgang
- 6b
- PON-Eingang/Ausgang
- 7
- Speicherzellen
- 8
- Hauptrelais/Hauptschalter
- 9
- Vorladerelais/Vorladeschalter
- 10
- Laderelais/Ladeschalter
- 11
- Zwischenrelais/Zwischenschalter
- 12
- Gleichspannungswandler
- 13
- Kühlelement
- 14
- Zellen-/Modulkontroller
- 15
- CAN-Bussystem
- 16
- Klemme 15
- 17
- Klemme 30 und Klemme 31