-
Die Erfindung betrifft eine insbesondere zum Einsatz im Flugzeugbau geeignete Befestigungsvorrichtung sowie ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Befestigungsvorrichtung. Ferner betrifft die Erfindung ein mit einer derartigen Befestigungsvorrichtung ausgestattetes Flugzeugbauteil sowie einer Verfahren zum Verbinden eines derartigen Flugzeugbauteils mit einem weiteren Flugzeugbauteil.
-
Bei der Montage, insbesondere der Strukturmontage eines Flugzeugs wird üblicherweise eine große Anzahl von Ankermuttern verbaut. Insbesondere werden Ankermuttern in Montagebereichen eingesetzt, die bei der Montage entsprechender, mit den Ankermuttern zu verschraubender Bolzen nicht mehr zugänglich sind. Derzeit gängige Ankermuttern umfassen einen mit einem Innengewinde versehenen Kopf, der auf einem Trägerplättchen befestigt ist und werden mittels das Trägerplättchen durchsetzender Niete oder Quetschhülsen oder durch eine Klebeverbindung einzeln an einem Flugzeugstrukturbauteil fixiert. Die Ankermuttern können dann bei der Verbindung des Flugzeugstrukturbauteil mit einem weiteren Flugzeugstrukturbauteil mit einem entsprechenden das Flugzeugstrukturbauteil und das weitere Flugzeugstrukturbauteil miteinander verbindenden Schraubenbolzen zusammenwirken.
-
Die Erfindung ist auf die Aufgabe gerichtet, eine insbesondere zum Einsatz im Flugzeugbau geeignete, die Verbindung zweier Bauteile erleichternde Befestigungsvorrichtung bereitzustellen und ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Befestigungsvorrichtung anzugeben. Ferner ist die Erfindung auf die Aufgabe gerichtet, ein mit einer derartigen Befestigungsvorrichtung ausgestattetes Flugzeugbauteil bereitzustellen und ein Verfahren zum Verbinden eines derartigen Flugzeugbauteils mit einem weiteren Flugzeugbauteil anzugeben.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Befestigungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, ein Verfahren zur Herstellung einer Befestigungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 7, ein Flugzeugbauteil mit den Merkmalen des Anspruchs 13 und ein Verfahren zum Verbinden eines derartigen Flugzeugbauteils mit einem weiteren Flugzeugbauteil mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst.
-
Eine erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung, die insbesondere zum Einsatz im Flugzeugbau geeignet ist, umfasst einen Träger, der aus einem roll- oder faltbaren Material besteht. Das den Träger bildende Material weist eine derartige Verformbarkeit und/oder Dicke auf, dass es möglich ist, den Träger beispielsweise zur Aufbewahrung und/oder zum Transport zusammenzurollen oder zusammenzufalten. Der Träger weist eine zur Anlage an ein mit der Befestigungsvorrichtung zu verbindendes Bauteil vorgesehene erste Oberfläche sowie eine der ersten Oberfläche gegenüberliegende zweite Oberfläche auf. Vorzugsweise ist der Träger band- oder plattenförmig ausgeführt, wobei die erste und die zweite Oberfläche des Trägers dann durch die beiden einander gegenüberliegenden großflächigen Hauptoberflächen des Trägers gebildet werden. Im mit einem Bauteil, insbesondere einem Flugzeugbauteil verbundenen Zustand der Befestigungsvorrichtung liegt die erste Oberfläche des Trägers vorzugsweise an dem mit der Befestigungsvorrichtung verbundenen Bauteil an, wohingegen die zweite Oberfläche des Trägers von dem mit der Befestigungsvorrichtung verbundenen Bauteil abgewandt ist.
-
In dem Träger ist eine Mehrzahl von Öffnungen ausgebildet, die den Träger von seiner ersten bis zu seiner zweiten Oberfläche durchsetzen. Wenn der Träger bandförmig ausgebildet ist, können die den Träger durchsetzenden Öffnungen beispielsweise entlang einer Längsache des Trägers verteilt angeordnet sein. Die Position der Öffnung in dem Träger ist vorzugsweise an die Position von Öffnungen angepasst, die in einem mit der Befestigungsvorrichtung zu verbindenden Bauteil, insbesondere einem Flugzeugbauteil ausgebildet sind. Im mit dem Bauteil verbundenen Zustand fluchtet zumindest ein Teil der den Träger durchsetzenden Öffnungen vorzugsweise mit den in dem Bauteil vorgesehenen Öffnungen. Die Größe und die Form der in dem Bauteil und dem Träger ausgebildeten Öffnungen ist vorzugsweise an die Größe und die Form eines Schraubenbolzens angepasst, der dazu vorgesehen ist, zur Verbindung des Bauteils mit einem weiteren Bauteil die in dem Bauteil sowie dem Träger der Befestigungsvorrichtung ausgebildeten Öffnungen zu durchsetzen.
-
Die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung umfasst ferner eine Mehrzahl von Köpfen, die jeweils mit einem Innengewinde versehen sind. Die Köpfe sind mit dem Träger verbunden oder integriert mit dem Träger ausgebildet und erstrecken sich derart von der zweiten Oberfläche des Trägers, dass die Innengewinde der Köpfe mit den den Träger durchsetzenden Öffnungen fluchten. Die mit einem Innengewinde versehenen Köpfe sind dazu vorgesehen, mit einem Schraubenbolzen zusammenzuwirken, um, wie später noch näher erläutert werden wird, beispielsweise ein mit der Befestigungsvorrichtung verbundenes Bauteil mit einem weiteren Bauteil zu verbinden.
-
Die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung weist eine Mehrzahl von mit einem Innengewinde versehenen Köpfen auf und ist daher dazu in der Lage, eine Mehrzahl von einzeln mit einem Bauteil, insbesondere einem Flugzeugbauteil zu verbindenden Ankermuttern zu ersetzen. Die Montage der Befestigungsvorrichtung an dem mit der Befestigungsvorrichtung zu verbindenden Bauteil kann auf einfache, komfortable und damit wenig fehleranfällige Weise über den Träger der Befestigungsvorrichtung erfolgen. Die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung ermöglicht somit eine besonders rasche und einfache Verbindung zweier Bauteile und ist daher insbesondere bei der Strukturmontage eines Flugzeugs, bei der derzeit eine Vielzahl von einzelnen Ankermuttern verbaut wird, vorteilhaft einsetzbar. Ferner ist die Befestigungsvorrichtung kostengünstig herstellbar und im aufgerollten Zustand des Trägers platzsparend zu lagern und einfach zu transportieren.
-
Der Träger der Befestigungsvorrichtung kann einen Faserkörper umfassen. Der Faserkörper kann beispielsweise Teflonfasern, Aramidfasern und/oder Nylonfasern enthalten, die in Form eines Fasergewebes oder eines Fasergeflechts einlagig oder mehreren Lagen vorliegen können. Die Fasern des Faserkörpers können als Endlosfasern oder als Kurzfasern ausgebildet sein. Vorzugsweise enthält der Faserkörper jedoch Kurzfasern, die ein Fasergewirr bilden, in dem die Fasern zufällig in alle Raumrichtungen orientiert sind. Falls gewünscht, können die in dem Faserkörper des Trägers enthaltenen Fasern beschichtet sein. Beispielsweise können mit einem aushärtbaren Harz oder dergleichen beschichtete Fasern zur Herstellung des Faserkörpers verwendet werden. Ein einen Faserkörper umfassender Träger zeichnet sich durch ein geringes Gewicht sowie eine einfache Herstellbarkeit aus. Ein weiterer Vorteil eines einen Faserkörper umfassenden Trägers besteht darin, dass der Träger dann eine gewisse Verformbarkeit und Flexibilität aufweist und folglich die mit dem Träger verbunden Köpfe bis zu einem gewissen Grad in ihrer Position variabel sind. Dadurch können Fertigungs- und Montagetoleranzen auf einfache und komfortable Weise ausgeglichen werden.
-
Im Bereich seiner ersten Oberfläche, die dazu vorgesehen ist, im mit einem Bauteil, insbesondere einem Flugzeugbauteil, verbundenen Zustand der Befestigungsvorrichtung an dem mit der Befestigungsvorrichtung verbundenen Bauteil anzuliegen, ist der Träger vorzugsweise zumindest abschnittsweise mit einer Klebstoffschicht versehen. Der Träger der Befestigungsvorrichtung und folglich die Befestigungsvorrichtung insgesamt kann dann auf einfache Art und Weise durch Kleben mit dem Bauteil verbunden werden. Der Träger der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung weist im Vergleich zu einer einzelnen Ankermutter eine deutlich größere Klebefläche auf.
-
Die Klebeverbindung kann daher auch beim Einsatz eines weniger starken Klebers ausreichend fest gestaltet werden. Darüber hinaus kann der Träger einfacher als eine einzeln auf ein Bauteil geklebte Ankermutter wieder von dem Bauteil gelöst werden, wodurch Montagefehler einfacher behoben werden können. Falls gewünscht, kann der Träger in den Abschnitten seiner ersten Oberfläche, die mit einer Klebstoffschicht versehen sind, zusätzlich mit einer die Klebstoffschicht abdeckenden Abdeckfolie versehen sein. Die Abdeckfolie ist vorzugsweise so gestaltet, dass sie einfach von der Klebstoffschicht gelöst werden kann.
-
Zumindest ein Teil der mit einem Innengewinde versehenen Köpfe der Befestigungsvorrichtung umfasst vorzugsweise eine mit der zweiten Oberfläche des Trägers zusammenwirkende Basisplatte. Die Basisplatte kann dazu verwendet werden, die mit einem Innengewinde versehenen Köpfe auf der zweiten Oberfläche des Trägers zu fixieren. Die mit einem Innengewinde versehenen Köpfe können starr mit der Basisplatte verbunden oder integriert mit der Basisplatte ausgebildet sein. Alternativ dazu ist es jedoch auch möglich, die mit einem Innengewinde versehenen Abschnitte der Köpfe schwimmend auf den Basisplatten zu lagern. Dadurch sind die Köpfe bis zu einem gewissen Grad in ihrer Position variabel, so dass können Fertigungs- und Montagetoleranzen ausgeglichen werden können.
-
Zumindest ein Teil der mit einem Innengewinde versehenen Köpfe kann auf die zweite Oberfläche des Trägers geklebt sein. Grundsätzlich ist es möglich, die mit einem Innengewinde versehenen Köpfe unmittelbar auf die zweite Oberfläche des Trägers zu kleben. Vorzugsweise wird jedoch eine Basisplatte der Köpfe zur Herstellung der Klebeverbindung zwischen den mit einem Innengewinde versehenen Abschnitten der Köpfe und der zweiten Oberfläche des Trägers genutzt. Dadurch kann die nutzbare Klebefläche vergrößert werden.
-
Alternativ oder zusätzlich dazu kann zumindest ein Teil der mit einem Innengewinde versehenen Köpfe der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung mit Widerhaken versehen sein, die mit der zweiten Oberfläche des Trägers zusammenwirken, um die mit einem Innengewinde versehenen Köpfe an dem Träger zu fixieren. Mit Widerhaken versehene Köpfe sind besonders gut zur Befestigung auf einem Träger geeignet, der einen Faserkörper, insbesondere einen Faserkörper mit in allen Raumrichtungen orientierten Kurzfasern umfasst. Die Widerhaken können unmittelbar an den mit einem Innengewinde versehenen Köpfen angebracht sein. Vorzugsweise sind die Widerhaken jedoch an Basisplatten der Köpfe angebracht. Dadurch wird eine großflächigere Verteilung der Widerhaken und damit eine sichere Befestigung der Köpfe an der zweiten Oberfläche des Trägers möglich.
-
Ferner kann bei der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung zumindest ein Teil der mit einem Innengewinde versehenen Köpfe durch Bereiche des Trägers gebildet werden, die einer lokalen Temperatur- und/oder Formgebungsbehandlung unterzogen wurden. Beispielsweise können die mit einem Innengewinde versehenen Köpfe bei einem einen Faserkörper umfassenden Träger durch Bereiche des Trägers gebildet werden, die lokal auf eine derartige Temperatur erhitzt wurden, dass die Fasern des Faserkörpers und/oder auf die Fasern des Faserkörpers aufgebrachte Oberflächenschichten zumindest partiell aufschmelzen, verklumpen, verkleben und/oder aushärten und dadurch einen Trägerbereich bilden, der eine größere Dichte und/oder Festigkeit aufweist, als die umgebenden Trägerbereiche. Die lokale Temperaturbehandlung des Trägers kann mit einer lokalen Formgebungsbehandlung einhergehen, die beispielsweise dazu dienen kann, ein Innengewinde in die Köpfe einzubringen.
-
Beispielsweise kann zumindest ein Teil der mit einem Innengewinde versehenen Köpfe durch Bereiche des Trägers gebildet werden, die durch Eindrehen einer auf eine erhöhte Temperatur erhitzten Schraube in den Träger einer lokalen Temperatur- und/oder Formgebungsbehandlung unterzogen wurden. Beispielsweise kann die Schraube auf eine Temperatur erhitzt werden, die ausreichend hoch ist, um zu einem zumindest partiellen Aufschmelzen, einer Verklumpung, einer Verklebung und/oder einer Aushärtung von in einem Faserkörper des Trägers enthaltenen Fasern und/oder auf den Fasern vorhandener Oberflächenschichten zu sorgen. Durch das Außengewinde der Schraube kann ferner gleichzeitig auf einfache Art und Weise ein Innengewinde erzeugt werden.
-
Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung einer insbesondere zum Einsatz im Flugzeugbau geeigneten Befestigungsvorrichtung wird ein Träger bereitgestellt, der aus einem roll- oder faltbaren Material besteht und eine zur Anlage an ein mit der Befestigungsvorrichtung zu verbindendes Bauteil vorgesehene erste Oberfläche sowie eine der ersten Oberfläche gegenüberliegende zweite Oberfläche aufweist. In dem Träger wird eine Mehrzahl von den Träger durchsetzenden Öffnungen ausgebildet. Ferner wird der Träger mit einer Mehrzahl von mit einem Innengewinde versehenen Köpfen versehen, die mit dem Träger verbunden oder integriert mit dem Träger ausgebildet sind und sich derart von der zweiten Oberfläche des Trägers erstrecken, dass die Innengewinde der Köpfe mit den den Träger durchsetzenden Öffnungen fluchten.
-
Der Träger kann einen Faserkörper umfassen, der insbesondere Teflonfasern, Aramitfasern und/oder Nylonfasern enthält. Falls gewünscht, können die in dem Faserkörper enthaltenen Fasern mit einer geeigneten Oberflächenschicht, beispielsweise aus einem aushärtbaren Harz oder dergleichen versehen sein. Der Träger kann im Bereich seiner ersten Oberfläche zumindest abschnittsweise mit einer Klebstoffschicht versehen werden.
-
Zumindest ein Teil der mit einem Innengewinde versehenen Köpfe kann eine mit der zweiten Oberfläche des Trägers zusammenwirkende Basisplatte umfassen. Die Basisplatte kann dazu dienen, die mit einem Innengewinde versehenen Abschnitte der Köpfe schwimmend zu lagern und dadurch den Ausgleich von Toleranzen zu vereinfachen. Zusätzlich oder alternativ dazu kann die Basisplatte die mit einem Innengewinde versehenen Abschnitte der Köpfe an dem Träger der Befestigungsvorrichtung zu fixieren.
-
Zumindest ein Teil der mit einem Innengewinde versehenen Köpfe kann auf die zweite Oberfläche des Trägers geklebt werden. Alternativ oder zusätzlich dazu kann zumindest ein Teil der mit einem Innengewinde versehenen Köpfe mit Widerhaken versehen sein, die mit der zweiten Oberfläche des Trägers zusammenwirken, um die mit einem Innengewinde versehenen Köpfe an dem Träger zu fixieren.
-
Zur Ausbildung zumindest eines Teils der mit einem Innengewinde versehenen Köpfe können Bereiche des Trägers einer lokalen Temperatur- und/oder Formgebungsbehandlung unterzogen werden. Beispielsweise können zur Ausbildung zumindest eines Teils der mit einem Innengewinde versehenen Köpfe Bereiche des Trägers durch Eindrehen einer auf eine erhöhte Temperatur erhitzten Schraube in den Träger einer lokalen Temperatur- und/oder Formgebungsbehandlung unterzogen werden.
-
Ein erfindungsgemäßes Flugzeugbauteil weist eine Mehrzahl von das Flugzeugbauteil durchsetztenden und durch Aufnahme von Schraubenbolzen zur Verbindung des Flugzeugbauteils mit einem weiteren Flugzeugbauteil geeigneten Öffnungen auf. An dem Flugzeugbauteil ist eine oben geschriebene Befestigungsvorrichtung derart befestigt, dass die mit einem Innengewinde versehenen Köpfe der Befestigungsvorrichtung mit den in dem Flugzeugbauteil ausgebildeten Öffnungen fluchten.
-
Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Verbinden eines oben beschriebenen Flugzeugbauteils mit einem weiteren Flugzeugbauteil werden zunächst das oben beschriebene Flugzeugbauteil und das weitere Flugzeugbauteil derart relativ zueinander positioniert, dass eine in dem weiteren Flugzeugbauteil ausgebildete und zur Aufnahme eines Schaubenbolzens zur Verbindung des weiteren Flugzeugbauteils mit dem oben beschriebenen Flugzeugbauteil geeignete Öffnung mit einer der in dem oben beschriebenen Flugzeugbauteil ausgebildeten Öffnungen fluchtet. Ferner wird ein Schraubenbolzen durch die in dem weiteren Flugzeugbauteil und dem oben beschriebenen Flugzeugbauteil ausgebildeten Öffnungen geführt. Schließlich wird der Schraubenbolzen mit dem Innengewinde eines Kopfes der Befestigungsvorrichtung verschraubt, wobei der Kopf der Befestigungsvorrichtung durch das Zusammenwirken mit dem Schraubenbolzen in seiner Position relativ zu der in dem oben beschriebenen Flugzeugbauteil ausgebildeten Öffnung zentriert wird. Dadurch können Fertigungs- und Montagetoleranzen wirksam ausgeglichen werden.
-
Beim Verschrauben des Schraubenbolzens mit dem Innengewinde eines Kopfes der Befestigungsvorrichtung können sich an dem Kopf der Befestigungsvorrichtung vorgesehene Widerhaken in der zweiten Oberfläche des Trägers festhaken. Bei einer derartigen Konfiguration wird beim Verschrauben des Schraubenbolzens mit dem Innengewinde eines Kopfes der Befestigungsvorrichtung gleichzeitig der Kopf der Befestigungsvorrichtung an der zweiten Oberfläche des Trägers fixiert.
-
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nun anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert, von denen
-
1a und 1b eine erste Ausführungsform einer zum Einsatz im Flugzeugbau geeigneten Befestigungsvorrichtung in einer Draufsicht und einer Querschnittansicht zeigen,
-
2 die Herstellung einer zweiten Ausführungsform einer zum Einsatz im Flugzeugbau geeigneten Befestigungsvorrichtung in einer Querschnittansicht veranschaulicht,
-
3a und 3b die Herstellung einer dritten Ausführungsform einer zum Einsatz im Flugzeugbau geeigneten Befestigungsvorrichtung in einer Draufsicht und einer Querschnittansicht veranschaulichen,
-
4 eine Befestigungsvorrichtung gemäß den 1 bis 3 in einem gerollten Zustand zeigt,
-
5 eine Querschnittansicht eines Flugzeugbauteils zeigt, an dem eine Befestigungsvorrichtung gemäß 2 befestigt ist, und
-
6 die Verbindung des Flugzeugbauteils gemäß 5 mit einem weiteren Flugzeugbauteil in einer Querschnittansicht zeigt.
-
Die 1a und 1b zeigen eine Befestigungsvorrichtung 10, die insbesondere zum Einsatz bei der Strukturmontage eines Flugzeugs geeignet ist. Die Befestigungsvorrichtung 10 umfasst einen Träger 12, der aus einem roll- oder faltbaren Material besteht, so dass der Träger 12, wie in 4 veranschaulicht, in einem gerollten Zustand gelagert und/oder transportiert werden kann. Bei der in 1 veranschaulichten Befestigungsvorrichtung 10 besteht der Träger 12 aus einem Gewebeband, das entlang seiner Längsachse L mit einer Mehrzahl von Öffnungen 14 versehen ist. Die Öffnungen 14 durchsetzen den Träger 12 vollständig von einer ersten Oberfläche 16 bis zu einer zweiten Oberfläche 18.
-
Die erste Oberfläche 16 des Trägers 12 ist dazu vorgesehen, in Anlage an ein mit der Befestigungsvorrichtung 10 zu verbindendes Bauteil zu geraten. Von der zweiten Oberfläche 18 des Trägers 12 erstrecken sich dagegen mit einem Innengewinde 20 versehene Köpfe 22. Die Köpfe 22 sind derart relativ zu dem Träger 12 positioniert, dass die in den Köpfen 22 ausgebildeten Innengewinde 20 mit den den Träger 12 durchsetzenden Öffnungen 14 fluchten. Die Köpfe 22 umfassen jeweils eine Basisplatte 24. Die mit dem Innengewinde 20 versehenen und sich von der zweiten Oberfläche 18 des Trägers 12 erstreckenden Abschnitte der Köpfe 22 sind jeweils schwimmend auf einer Basisplatte 24 gelagert. Die Basisplatten 24 sind dagegen durch eine Klebverbindung starr mit der zweiten Oberfläche 18 des Trägers 12 verbunden.
-
Im Bereich seiner ersten Oberfläche 16 ist der Träger 12 mit einer Klebstoffschicht 26 versehen. Wenn die Befestigungsvorrichtung 10 nicht mit einem Bauteil verbunden ist, ist die Klebstoffschicht 26 durch eine in den Figuren nicht veranschaulichte Abdeckfolie abgedeckt. Die Abdeckfolie kann jedoch auf einfache Art und Weise von der Klebstoffschicht 26 abgezogen werden, so dass die Befestigungsvorrichtung 10 über die auf die erste Oberfläche 16 des Trägers 12 aufgebrachte Klebstoffschicht 26 auf einfache Art und Weise an einem Bauteil befestigt werden kann.
-
Eine in 2 veranschaulichte zweite Ausführungsform einer Befestigungsvorrichtung 10 unterscheidet sich von der Anordnung gemäß den 1a und 1b zunächst dadurch, dass der Träger 12 nicht länger aus einem Gewebeband besteht, sondern einen Faserkörper umfasst, der zufällig in alle Raumrichtungen orientierte Kurzfasern enthält. Beispielsweise kann der Faserkörper des Trägers 12 Teflonfasern, Aramidfasern und/oder Nylonfasern enthalten, wobei die Fasern, bei Bedarf, zusätzlich auch mit einer Oberflächenbeschichtung, beispielsweise aus einem aushärtbaren Harzmaterial oder dergleichen versehen sein können.
-
Ähnlich wie bei der Anordnung gemäß den 1a und 1b weisen die mit einem Innengewinde 20 versehenen Köpfe 22 der Befestigungsvorrichtung 10 jeweils eine Basisplatte 24 auf. Die mit dem Innengewinde 20 versehenen Abschnitte der Köpfe 22 sind nun jedoch starr an den jeweiligen Basisplatten 24 befestigt bzw. integriert mit den Basisplatten 24 ausgebildet. Die Befestigung der Köpfe 22 an dem Träger 12 erfolgt durch Widerhaken 28, die sich von einer der zweiten Oberfläche 18 des Trägers 12 zugewandten Oberfläche der Basisplatten 24 erstrecken. Die Widerhaken 28 verhaken sich in den Fasern des Trägers 12 und sorgen so für eine sichere Befestigung der Köpfe 22 auf dem Träger 12. Im Übrigen entspricht der Aufbau der in 2 veranschaulichten Befestigungsvorrichtung 10 dem Aufbau der Anordnung gemäß der 1a und 1b.
-
In den 3a und 3b ist eine weitere Ausführungsform einer Befestigungsvorrichtung 10 gezeigt. Wie die Anordnung gemäß 2 umfasst auch die in den 3a und 3b veranschaulichte Befestigungsvorrichtung 10 einen Träger 12 mit einem Faserkörper, der zufällig in alle Raumrichtungen orientierte Kurzfasern enthält. Die mit einem Innengewinde 20 versehenen Köpfe 22 werden jedoch nicht länger durch separate an dem Träger 12 befestigte Bauteile gebildet, sondern sind integriert mit dem Träger 12 ausgebildet.
-
Wie in 3b veranschaulicht, werden die Köpfe 22 gebildet, indem eine auf eine erhöhte Temperatur erhitzte Schraube 30 in den Träger 12 eingedreht wird. Die Schraube 30 ist auf eine derartige Temperatur erhitzt, dass die Fasern des Trägers 12 und/oder auf die Fasern des Trägers 12 aufgebrachte Oberflächenschichten lokal aufschmelzen, aushärten und/oder verklumpen und dadurch die Köpfe 22 bildende Bereiche des Trägers 12 erzeugen, die sich im Vergleich zu umgebenden Bereichen des Trägers 12 durch eine gesteigerte Dichte, Härte und/oder Festigkeit auszeichnen. Im Übrigen entspricht der Aufbau der in den 3a und 3b gezeigten Befestigungsvorrichtung 10 dem Aufbau der Anordnung gemäß 2.
-
5 zeigt ein Flugzeugbauteil 32, an dem eine Befestigungsvorrichtung 10 gemäß 2 befestigt ist. Das Flugzeugbauteil 32 weist eine Mehrzahl von das Flugzeugbauteil 32 durchsetzenden Öffnungen 34 auf. Wie am Besten in 6 zu erkennen ist, sind die in dem Flugzeugbauteil 32 ausgebildeten Öffnungen 34 dazu geeignet, jeweils einen Schraubenbolzen 36 aufzunehmen, der dazu dient, das Flugzeugbauteil 32 mit einem weiteren Flugzeugbauteil 38 zu verbinden. Hierzu ist auch das weitere Flugzeugbauteil 38 mit von jeweils einem Schraubenbolzen 36 durchsetzbaren Öffnungen 40 versehen. An dem Flugzeugbauteil 32 ist die Befestigungsvorrichtung 10 derart befestigt, dass die mit einem Innengewinde 20 versehenen Köpfe 22 der Befestigungsvorrichtung 10 mit den in dem Flugzeugbauteil 32 ausgebildeten Öffnungen 34 fluchten.
-
Um das Flugzeugbauteil 32 mit dem weiteren Flugzeugbauteil 38 zu verbinden, werden die Bauteile 32, 38 zunächst, wie in 6 gezeigt, derart relativ zueinander positioniert, dass die in den Bauteilen 32, 38 ausgebildeten Öffnungen 34, 40 miteinander fluchten. Anschließend wird durch die Öffnungen 34, 40 jeweils ein Schraubenbolzen 36 geführt und mit dem Innengewinde 20 eines Kopfes 22 der Befestigungsvorrichtung 10 verschraubt. Da der einen Faserkörper umfassende Träger 12 eine gewisse Flexibilität aufweist, werden die Köpfe 22 der Befestigungsvorrichtung 10 beim Zusammenwirken mit dem Schraubenbolzen 36 in ihrer Position relativ zu den in den Flugzeugbauteilen 32, 38 ausgebildeten Öffnungen 34, 40 zentriert. Darüber hinaus haken sich die an den Köpfen 22 vorgesehenen Widerhaken 28 in der zweiten Oberfläche 18 des Trägers 12 der Befestigungsvorrichtung 10 fest, wodurch die Köpfe 22 sicher an dem Träger 12 der Befestigungsvorrichtung fixiert werden.