DE102011008328A1 - Optischer Sensor mit gefärbter Frontscheibe - Google Patents
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Abstract
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen optischen Sensor bereitzustellen, welcher eine gute Umlichtunterdrückung aufweist, andererseits lichtempfindliche Lebensmittel wenig beeinflusst, im Kontakt mit Lebensmitteln unkritisch in Bezug auf die Abgabe schädlicher Stoffe ist und zudem einen einfachen Aufbau aufweist. Dazu ist ein optischer Sensor mit einer gefärbten Vorsatzscheibe vorgesehen.
Description
- Die Erfindung betrifft allgemein optische Sensoren. Im Speziellen betrifft die Erfindung optische Sensoren die in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden.
- Die dem bisherigen Stand der Technik entsprechenden Systeme werfen bei Einsatz in der Lebensmittel verarbeitenden Industrie verschiedene Probleme wie eine geringe Sensitivität des Sensors durch Umlicht, die Veränderung der Lebensmittel durch die verwendete Lichtquelle sowie eine Unverträglichkeit der Komponenten des Sensors mit den zu verarbeiteten Lebensmitteln auf.
- Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen optischen Sensor bereitzustellen, welcher eine gute Umlichtunterdrückung aufweist, andererseits lichtempfindliche Lebensmittel wenig beeinflusst, im Kontakt mit Lebensmitteln unkritisch in Bezug auf die Abgabe schädlicher Stoffe ist und zudem einen einfachen Aufbau aufweist.
- Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen angegeben.
- Demgemäß sieht die Erfindung einen optischen Sensor zur Erfassung von Objekten in einem Überwachungsbereich der Lebensmittelverarbeitung in der Nahrungsmittelproduktion vor, welcher einen Lichtsensor umfasst, der mit einer Vorsatzscheibe zum Überwachungsbereich hin verkapselt ist, deren Oberfläche an den Überwachungsbereich angrenzt, wobei die Vorsatzscheibe eine transparente Kunststoffscheibe ist, welche mit einem Antrachinon-Farbmittel gefärbt ist, wobei das Antrachinon-Farbmittel einen Transmissionsbereich bei Wellenlängen größer als 550 Nanometer aufweist, so dass rotes Licht transmittiert und Licht mit Wellenlängen kleiner 550 Nanometern in der Vorsatzscheibe absorbiert wird. Als Farbmittel werden im Sinne der Erfindung sowohl Farbstoffe, als auch Pigmente verstanden.
- Der erfindungsgemäße optische Sensor kann im einfachsten Fall als Lichtschranke aufgebaut sein. Ebenso möglich ist ein als Entfernungsmesser ausgebildeter optischer Sensor. Die Entfernungsmessung kann insbesondere auf einer Triangulationsmessung beruhen. Ein entsprechendes, mit einem solchen Sensor durchführbares Verfahren zur Abstandsmessung beruht demgemäß auf dem Triangulationsprinzip, bei welchem die Änderung des Abbildungsorts eines Objekts auf dem Sensor in Abhängigkeit von dessen Abstand zur Lichtquelle gemessen, und somit der Abstand des erfassten Objekts ermittelt wird. Auch kann eine Triangulationsmessung dazu dienen, Signale von einem zu detektierenden Objekt von Hintergrundsignalen durch Reflexion an anderen Objekten zu diskriminieren.
- In Hinblick auf die Verwendung eines Sensors im Bereich der Lebensmittelproduktion ist es zur Sicherung der Produktqualität von Vorteil, wenn keine irreversible Wechselwirkung des Lichtstrahls mit dem zu detektierenden Objekt statt findet. Praktisch wird dies durch die Verwendung eines möglichst energiearmen, roten Lichtes von geringer Intensität realisiert. Die daraus resultierenden Nachteile bezüglich der Intensität werden erfindungsgemäß durch Verwendung einer Vorsatzscheibe, bestehend aus einem geeigneten Farbmittel in einer transparenten Polymermatrix, minimiert. Um eine mögliche Kontamination der Lebensmittel auszuschließen und so die Verwendung im gewünschten Einsatzbereich zu ermöglichen, benötigten derartige Sensoren bisher eine zusätzliche Schutzschicht.
- Die entsprechenden Komponenten der Erfindung führen dagegen auch im direkten Kontakt zu keiner Kontamination der Lebensmittel, so dass der beschriebene optische Sensor ohne weitere Vorkehrungen im Bereich der Lebensmittelüberwachung eingesetzt werden kann. Dies wird insbesondere durch Verwendung eines geeigneten Farbmittels aus der Gruppe der Anthrachinone in einer Kunststoff-Vorsatzscheibe erreicht. Anthrachinonfarbmittel zeichnen sich durch breite Absorptionsbanden, was für die Verwendung in optischen Filtern vorteilhaft ist, durch leichte Derivatisierbarkeit, die maßgeschneiderte spektrale Eigenschaften ermöglicht, sowie durch einfache Reproduzierbarkeit und preiswerte Darstellung aus.
- Besonders bevorzugt wird eine Polymethylmethacrylat (PMMA) Scheibe als Vorsatzscheibe verwendet. Ebenso geeignet ist auch Polycarbonat. Beide Kunststoffe sind nicht nur aufgrund ihrer Transparenz geeignet. Vielmehr können die erfindungsgemäß verwendeten Antrachinon-Farbmittel in diesen Kunststoffen sehr gut inkorporiert werden, so dass sie sich nur schwer durch den Kontakt mit Lebensmitteln aus der Kunststoff-Matrix migrieren. Zudem sind die Kunststoffe selber unkritisch in Bezug auf den Kontakt mit Lebensmitteln.
- In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist die Verwendung eines Anthrachionfarbmittels mit unterschiedlicher Substitution oder der Einsatz entsprechender Farbmittelmischungen möglich, um Transmissionsbereich und Transmissionsgrad individuellen Anforderungen anpassen zu können.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beigeschlossenen Zeichnungen näher erläutert.
- Es zeigen:
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1 den schematischen Aufbau eines optischen Sensors, -
2 die schematische Darstellung des Transmissionsspektrums des Farbmittels 1,4-Diamino(isopropyl)-anthrachinons, -
3 eine Variante der in1 gezeigten Ausführungsform. -
1 zeigt schematisch einen optischen Sensor1 gemäß der Erfindung. Der optische Sensor1 umfasst einen Lichtsensor3 , welcher in einem Gehäuse4 verkapselt ist. Das Gehäuse4 zur Verkapselung des Lichtsensors umfasst eine lichtdurchlässige Vorsatzscheibe10 . Das von einer Lichtquelle2 emittierte Licht wird von einem zu untersuchenden Objekt6 beeinflusst, beispielsweise reflektiert oder unterbrochen und tritt durch die Vorsatzscheibe10 aus einer transparenten Polymer-Matrix mit inkorporiertem, vorzugsweise gelöstem Anthrachinonfarbmittel in das Gehäuse4 und wird von dem darin angeordneten Lichtsensor3 detektiert. - Die Lichtquelle
2 wird zweckmäßigerweise so gewählt, dass diese Licht im Spektralbereich innerhalb des Transmissionsbereichs des Farbmittels mit Wellenlängen größer als 550 Nanometer emittiert. Geeignet sind beispielsweise rot leuchtende Leuchtdioden und rot leuchtende Laserdioden. - Das eingesetzte Farbmittel führt zu einer selektiven Transmission von Licht mit einer Wellenlänge größer als 550 Nanometer und damit zur Reduktion des Umlicht-Anteils im Signal des Lichtsensors. Das verbleibende Licht trifft auf den Lichtsensor
3 . Zwischen Lichtsensor3 und Vorsatzscheibe10 können noch optische Komponenten, wie beispielsweise eine Linse7 im Gehäuse angeordnet sein. Der Sensor1 wird durch die Vorsatzscheibe1 und das Gehäuse4 verschlossen. Die Lichtquelle2 kann Bestandteil des optischen Sensors1 und in ihren Charakteristika den Anforderungen entsprechend variabel sein. Geeignet sind insbesondere Leuchtdioden und Laserdioden. -
- Hier kann es sich bei X um primäre oder sekundäre aliphatische oder aromatisches Amine, aliphatische oder aromatische Reste oder Protonen handeln, wobei an mindestens zwei der entsprechenden Positionen eine Substitution durch Amine stattfindet. Die Reste R1, R2, R3 und R4 können sowohl identisch als auch verschieden sein und aliphatische oder aromatische Reste oder Protonen repräsentieren.
- Diese Antrachinone weisen typischerweise eine für die Zwecke der Erfindung günstige hohe Transmission bei langen Wellenlängen und eine hohe Absorption bei kürzeren Wellenlängen, insbesondere im blauen und grünen Spektralbereich auf.
-
2 zeigt schematisch die Transmissionsänderung in Abhängigkeit zur Wellenlänge λ der beschriebenen Anthrachinonfarbmittel am Beispiel des 1,4-Diamino(isopropyl)-anthrachinons (Strukturformel 2), welches beispielsweise unter dem Handelsnamen „violet blue 36” erhältlich ist und alle oben beschriebenen Bedingungen zum Einsatz im optischen Sensor erfüllt, damit auch für die Zwecke der Erfindung besonders geeignet ist. - Während die Transmission T bei Wellenlängen kleiner als 560 Nanometer sehr gering und bei einer Wellenlänge von 580 Nanometern kleiner als 50% ist, erfolgt bei größeren Wellenlängen ein steiler Anstieg der Transmission. Der maximale Transmissionswert von 90% wird bei einer Wellenlänge von 600 Nanometern erreicht und bleibt auch bei größeren Wellenlängen bis in den NIR-Bereich weitgehend unverändert. Die sprunghafte Transmissionsänderung ist vorteilhaft zur Erlangung eines scharfen Filterbereichs der Vorsatzscheibe.
- Im VIS-Bereich bei 470 Nanometern liegt ein zweites, schwächer ausgeprägtes Transmissionsmaximum, dessen Transmission unter 10% liegt. Durch Verwendung zusätzlicher Farbmittel in der PMMA-Matrix, die ein Absorptionsmaximum in diesem Wellenlängenbereich aufweisen, kann die Transmissionsselektivität weiter erhöht und somit die Umlicht-Empfindlichkeit des optischen Sensors
1 verringert werden. Gemäß noch einer Weiterbildung der Erfindung kann dies auch mit einem oder mehreren weiteren Anthrachinonfarbmitteln in der Vorsatzscheibe erreicht werden. Geeignet sind beispielsweise gelbe Farbmittel, wie gelbe Antrachinone. -
3 zeigt eine Variante der in1 dargestellten Ausführungsform eines optischen Sensors1 . Bei der in3 gezeigten Variante sind sowohl der Lichtsensor3 , als auch die Lichtquelle2 in einem gemeinsamen Gehäuse4 angeordnet. Dies schafft einen besonders kompakten Aufbau. - Zwischen Lichtquelle
2 und Lichtsensor3 kann eine lichtundurchlässige Trennwand40 angeordnet sein, um zu vermeiden, dass Licht von der Lichtquelle2 direkt auf den Lichtsensor3 gelangt. - Aufgrund der Anordnung der Lichtquelle
2 im Gehäuse4 hinter der Vorsatzscheibe10 wird nun auch das austretende Licht der Lichtquelle2 entsprechend den Absorbtionseigenschaften des Antrachinon-Farbmittels gefiltert, so dass die spektrale Verteilung des ausgesendeten Lichts optimal an die Filtereigenschaften der Vorsatzscheibe10 angepasst ist. Die in3 beispielhaft dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist also allgemein dadurch gekennzeichnet, dass der optische Sensor1 eine Lichtquelle2 mit einem ebenfalls das Antrachinon-Farbmittel enthaltenden Farbfilter aufweist. Spezieller wird dabei der Farbfilter wiederum durch die Vorsatzscheibe10 gebildet.
Claims (10)
- Optischer Sensor zur Erfassung von Objekten in einem Überwachungsbereich der Lebensmittelverarbeitung in der Nahrungsmittelproduktion, umfassend einen Lichtsensor, welcher mit einer Vorsatzscheibe zum Überwachungsbereich hin verkapselt ist, deren Oberfläche an den Überwachungsbereich angrenzt, wobei die Vorsatzscheibe eine transparente Kunststoffscheibe ist, welche mit zumindest einem Antrachinon-Farbmittel gefärbt ist, wobei das Antrachinon-Farbmittel einen Transmissionsbereich bei Wellenlängen größer als 550 Nanometer aufweist, so dass rotes Licht transmittiert und Licht mit Wellenlängen kleiner 550 Nanometern in der Vorsatzscheibe absorbiert wird.
- Optischer Sensor gemäß dem vorstehenden Anspruch, mit einer Lichtquelle, welche Licht in einem Spektralbereich grösser 550 emittiert.
- Optischer Sensor gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dass der optische Sensor als Entfernungsmesser, vorzugsweise als Triangulationssensor ausgebildet, ist.
- Optischer Sensor gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Vorsatzscheibe eine Transmission kleiner als 50% bei einer Wellenlänge von 580 Nanometern aufweist.
- Optischer Sensor gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei in der Vorsatzscheibe ein weiteres Farbmittel enthalten ist, welcher einen Absorbtionsbereich bei kürzeren Wellenlängen als 550 Nanometer aufweist.
- Optischer Sensor gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffscheibe eine PMMA- oder Polycarbonat-Scheibe ist.
- Optischer Sensor gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Antrachinon-Farbmittel die Grundstruktur aufweist, wobei X primäre oder sekundäre aliphatische oder aromatische Amine, aliphatische oder aromatische Reste oder Protonen bezeichnet, wobei mindestens zwei Substituenten X Amine sind, und wobei die Reste R1, R2, R3 und R4 sowohl identisch als auch verschieden sein und aliphatische oder aromatische Reste oder Protonen repräsentieren können.
- Optischer Sensor gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Lichtquelle mit einem ebenfalls das Antrachinon-Farbmittel enthaltenden Farbfilter.
- Optischer Sensor gemäß dem vorstehenden Anspruch, wobei der Farbfilter durch die Vorsatzscheibe gebildet wird.
- Verwendung eines optischen Sensors gemäß einem der vorstehenden Ansprüche zur Erfassung von Objekten in einem Überwachungsbereich, in welchem Lebensmittel verarbeitet werden und in Kontakt mit der Vorsatzscheibe kommen können.
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