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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum leistungsoptimierten Betreiben einer elektromotorisch angetriebenen Pumpe in einem hydraulischen System bei sehr geringen Volumenströmen, wobei die Sollförderhöhe der Pumpe in Abhängigkeit des Volumenstroms entlang einer Kennlinie geregelt wird. Die Erfindung betrifft des Weiteren eine elektromotorisch betriebene Pumpe mit einer Steuer- und Regelelektronik, die dazu eingerichtet ist, das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen. Schließlich betrifft die Erfindung ein Computerprogrammprodukt mit Instruktionen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wenn es in einer Steuer- und Regelelektronik der Pumpe ausgeführt wird.
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Die Regelung von Pumpen entlang einer vorgegebenen Kennlinie ist bekannt. Verwendung finden hierbei so genannte Δp-c Kennlinien, bei denen die Sollförderhöhe der Pumpe über den Volumenstrom konstant gehalten wird. Ferner sind so genannte Δp-v Kennlinien bekannt, bei denen die Regelung der Pumpe gemäß einer linearen Abhängigkeit der Sollförderhöhe vom Volumenstrom erfolgt. Δp-v Kennlinien passen die hydraulische Leistung der Pumpe in Abhängigkeit des Volumenstrombedarfs des hydraulischen Systems an.
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Nachteilig ist bei einer derartigen Kennlinienregelung, dass die Sollförderhöhe der Pumpe bei geschlossenen Ventilen im System, d. h. bei einem Volumenstrom gleich null nicht an den tatsächlichen hydraulischen Bedarf der Anlage angepasst wird. Die Regelkennlinie ist vielmehr für Volumenströme größer null definiert und nur dort anwendbar. Wird des Weiteren die Regelkennlinie im H/Q-Diagramm betrachtet, so liegt bei geometrischer Verlängerung der Regelkennlinie zur H-Achse des Diagramms ein Schnittpunkt mit dieser Achse vor, der bei einem Volumenstrom gleich null eine vergleichsweise hohe Sollförderhöhe für die Pumpe zur Folge hat. Die Pumpe fördert folglich gegen die geschlossenen Ventile in der Anlage, wodurch unnötig Leistung verbraucht wird.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer elektromotorisch angetriebenen Pumpe in einem hydraulischen System bereitzustellen, dass bei sehr geringen Volumenströmen der Pumpe einen leistungsoptimierten, energieeffizienten Betrieb der Pumpe ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen wiedergegeben.
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Erfindungsgemäß wird für einen leistungsoptimierten Betrieb einer elektromotorisch angetriebenen Pumpe in einem hydraulischen System bei sehr geringen Volumenströmen, wobei die Sollförderhöhe in Abhängigkeit des Volumenstroms entlang einer voreingestellten Kennlinie geregelt wird, vorgeschlagen, die Sollförderhöhe gegenüber der voreingestellten Kennlinie abzusenken, wenn der Volumenstrom einen Referenzwert unterschreitet, der maximal ein Zehntel des Maximalvolumenstroms auf der Kennlinie, vorzugsweise ein Zwanzigstel dieses Maximalwerts beträgt, wobei das Absenken solange erfolgt, wie der Volumenstrom unterhalb des Volumenstromreferenzwerts liegt und ein Förderhöhenminimalwert noch nicht erreicht ist.
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Die grundlegende Idee des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, eine Reduzierung der Sollförderhöhe der Pumpe bei sehr geringen Volumenströmen vorzunehmen, d. h. bei diesen geringen Volumenströmen von der Regelung auf der ursprünglich vorgegebenen Regelkennlinie abzugehen und stattdessen die Förderleistung der Pumpe gezielt gesteuert zu reduzieren, wobei eine unterlagerte Kennlinienregelung weiterhin aktiv sein kann. Das Absenken der Sollförderhöhe der Pumpe kann durch Reduzierung eines der Pumpe direkt vorgegebenen Förderhöhensollwerts erfolgen. Dies kann beispielsweise durch Reduzierung der Pumpendrehzahl, respektive der elektrischen Antriebsleistung erfolgen. Dem Pumpenmotor wird in diesem Fall unmittelbar eine bestimmte Sollförderhöhe von der Pumpensteuerung vorgegeben. Alternativ kann das Absenken der Sollförderhöhe der Pumpe durch Reduzierung einer die Kennlinie bestimmenden Kennliniensollförderhöhe erfolgen. Die Kennliniensollförderhöhe gibt die Lage der Kennlinie im Kennlinienfeld der Pumpe an. Beispielsweise kann die Kennliniensollförderhöhe durch den Schnittpunkt der Kennlinie mit der die Maximaldrehzahl beschreibenden Kurve vorgegeben werden. Dies bedeutet, dass erfindungsgemäß das Absenken der Sollförderhöhe der Pumpe auch dadurch erreicht werden kann, dass die Lage der vorgegeben Kennlinie bei Unterschreiten des Volumenstromreferenzwerts nach unten verschoben wird. Dem Pumpenmotor wird in diesem Fall mittelbar eine bestimmte Sollförderhöhe von der Pumpensteuerung vorgegeben, wobei ein Förderhöhensollwert für die Pumpe unmittelbar von der unterlagerten Kennlinienregelung stammt.
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Dabei ist der Kernaspekt der Erfindung, eine Reduzierung der Pumpenleistung dann vorzunehmen, wenn der Volumenstrom gleich Null ist, da in diesem Fall eigentlich keine Förderleistung der Pumpe benötigt wird. Wird die Pumpe jedoch ganz abgeschaltet, ist das System nicht mehr beobachtbar und kann nicht mehr auf einen veränderten Volumenstrombedarf reagieren. Ferner ist es aufgrund von Messungenauigkeiten bei der Volumenstrombestimmung sowie aufgrund von unbeabsichtigten Leckagen an den Ventilen des hydraulischen Systems zweckmäßig, nicht ausschließlich den Betriebsfall eines Volumenstroms gleich null zu berücksichtigen, sondern vielmehr einen Absenkbereich zu definieren, innerhalb dem das erfindungsgemäße Verfahren ausgeführt wird.
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Dieser Absenkbereich ist nach oben durch den Volumenstromreferenzwert begrenzt, der maximal ein Zehntel des Maximalvolumenstroms beträgt, der auf der voreingestellten Regelkennlinie erreichbar ist. Vorzugsweise kann auch ein kleinerer Volumenstromreferenzwert verwendet werden, beispielsweise ein Referenzwert, der ein Zwanzigstel des durch die Kennlinie definierten Maximalvolumenstroms beträgt. Durch die Festlegung eines Volumenstromreferenzwerts wird die Förderhöhe nicht ausschließlich bei Q = 0 l/h sondern in einem gewissen Volumenstrombereich 0 < Q <= Qref abgesenkt. Dieser Bereich wird nachfolgend Absenkbereich genannt.
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Vorzugsweise liegt der Referenzwert zwischen 10 l/h und 250 l/h. Da der typische Auslegungsmassestrom eines Heizkörpers zwischen 30 bis 50 l/h liegt, ist mit einem unteren Grenzwert des Referenzwerts von ca. 10 l/h ein ausreichender Betrieb eines einzelnen Heizkreises in kleinen Systemen sichergestellt. In größeren Systemen ist ein größerer Grenzwert für den Referenzwert sinnvoll, da ein gleichzeitiger Betrieb mehrerer Verbraucher zu einem höheren Minimalbetrieb von ca. 250 l/h führt, d. h. einem höheren minimalen Volumenstrom, der die Minimalversorgung der gleichzeitig in Betrieb befindlichen Verbraucher gewährleistet.
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Sinkt der von dem hydraulischen System benötigte Volumenstrom auf einen Wert unterhalb des Referenzwerts, so wird erfindungsgemäß die Sollförderhöhe der Pumpe abgesenkt. Dies erfolgt so lange, wie der Volumenstrom unterhalb des Referenzwerts liegt und ein Förderhöhenminimalwert noch nicht erreicht ist. In dem Absenkbereich kann entweder der Sollwert einer unterlagerten Kennlinienregelung abgesenkt oder direkt die Drehzahl der Pumpe reduziert werden. In letzterem Fall wird die Pumpe rein gesteuert betrieben.
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Der Förderhöhenminimalwert bemisst sich nach der Druckdifferenz, die an den Ventilen im hydraulischen System erforderlich ist, damit überhaupt ein Volumenstrom in dem System fließt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass in dem hydraulischen System Schwerkraftbremsen, insbesondere Rückflussverhinderer verwendet sein können, die einen gewissen Öffnungsdruck erfordern, damit das Medium fließt. Erst wenn dieser Öffnungsdruck überschritten ist, lässt eine Schwerkraftbremse einen entsprechenden Volumenstrom zu. Es ist daher von Vorteil, den Forderhöhenminimalwert daran zu orientieren, wie hoch die Förderhöhe der Pumpe mindestens sein muss, um den Öffnungsdruck der Ventile im hydraulischen System zu erreichen. Beispielsweise liegt der Förderhöhenminimalwert in Abhängigkeit der Bauweise der Anlage, insbesondere der verwendeten Rückflussverhinderer, zwischen 60 cm und 200 cm.
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Die Definition eines derartigen Förderhöhenminimalwerts ist notwendig, damit der Volumenstrom im hydraulischen System beobachtbar bleibt. Denn wenn die Förderhöhe der Pumpe unterhalb dieses Minimalwerts liegt, wird der Öffnungsdruck der Ventile im System nicht erreicht und es fließt aufgrund des hydraulischen Widerstands prinzipbedingt kein Volumenstrom, so dass bei einem derartigen Betrieb der Pumpe nicht feststellbar ist, ob und wann sich ein Regelventil des Systems öffnet. Ist das System beispielsweise durch eine Heizungsanlage gebildet, würde durch das Öffnen eines Ventils, beispielsweise eines Thermostatventils keine Änderung der Pumpenansteuerung bewirken, weil diese Ventilöffnung unerkannt bleiben würde. Dasselbe erfolgt, wenn das System ein Klimasystem zur Kühlung ist.
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Verbleibt die Sollförderhöhe oberhalb des Förderhöhenminimalwerts, so ist gewährleistet, dass eine Öffnung wenigstens eines Ventils im System bewirken kann, dass der Volumenstrom entsprechend zunimmt und wieder über den Volumenstromreferenzwert steigt. Erfindungsgemäß kann dann die Sollförderhöhe wieder angehoben und auf die Regelungen entlang der Kennlinie übergegangen werden, wenn der Volumenstrom über den Volumenstromreferenzwert steigt oder gestiegen ist. Außerhalb des Absenkbereichs wird die Sollförderhöhe der Pumpe folglich wieder angehoben, insbesondere kontinuierlich, bis die ursprüngliche Regelkennlinie erreicht wird.
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Die Kennlinie, entlang der die Pumpe geregelt wird, kann eine reine Δp-c Kennlinie, eine reine Δp-v Kennlinie oder eine solche Δp-c oder Δp-v Kennlinie sein, die zeitlich verändert wird, beispielsweise in Abhängigkeit der Temperatur. D. h., dass die Kennlinie einen linearen, quadratischen oder konstanten Zusammenhang zwischen dem Volumenstrom und der Förderhöhe beschreiben kann und/oder zeitlich variabel sein kann.
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Das Absenken der Sollförderhöhe kann im kontinuierlichen Betrieb mit konstanter Absenkgeschwindigkeit erfolgen. Auch kann das Anheben der Sollförderhöhe nach dem Absenken im kontinuierlichen Betrieb mit konstanter Anhebegeschwindigkeit erfolgen. Vorzugsweise können die Absenkgeschwindigkeit und die Anhebgeschwindigkeit für den Förderhöhensollwert unterschiedlich gewählt sein. Dabei ist es insbesondere von Vorteil, die Absenkgeschwindigkeit kleiner als die Anhebegeschwindigkeit zu setzen. Bei einem gestiegenen Volumenstrombedarf kann dieser dann schnellstmöglich bedient werden.
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Verbleibt der Volumenstrom unterhalb des Referenzwerts, wird die Sollförderhöhe zunehmend abgesenkt. Dies erfolgt vorzugsweise nicht durch ein Umschalten, sondern kontinuierlich, so dass in dem hydraulischen System keine nichtlinearen Effekte, insbesondere ein Abreißen des Förderstroms auftreten können.
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Vorzugsweise erfolgt das Absenken mit konstanter Absenkgeschwindigkeit. Dies bedeutet, dass die Sollförderhöhe umso weiter abgesenkt wird, je länger sich der Betriebspunkt des Systems im Absenkbereich des Kennfeldes befindet. Veranschaulicht wandert der Betriebspunkt im H/Q-Diagramm auf der jeweils aktuellen Rohrnetzparabel nach unten, bis nach einer gewissen Zeit die minimale Förderhöhe erreicht ist.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Pumpe nach dem Erreichen des Förderhöhenminimalwerts getaktet gesteuert. Dabei wird abwechselnd zwischen einem ersten Förderhöhenwert und einem zweiten Förderhöhenwert, der unterhalb des ersten Förderhöhenwerts liegt, umgeschaltet. Durch das Umschalten zwischen dem ersten und dem zweiten Förderhöhenwert, wird im Mittel ein Förderhöhenwert unter dem ersten Förderhöhenwert eingestellt.
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Das Umschalten zwischen den beiden Förderhöhenwerten erfolgt vorzugsweise in einem gleichmäßigen Takt. Dabei wird die Pumpe für einen ersten Zeitraum auf dem ersten Förderhöhenwert als Sollwert betrieben. Für die Dauer eines zweiten Zeitraums wird bei der Pumpe dagegen der zweite Förderhöhenwert eingestellt.
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Der zweite Förderhöhenwert kann vorzugsweise der Förderhöhe null entsprechen. Dies bedeutet, dass die Pumpe für die Dauer des zweiten Zeitraums ausgeschaltet wird. In diesem Fall erfolgt ausgehend von dem ersten Förderhöhenwert ein zeitweises Ausschalten (auf null Takten) bzw. ein zyklisches Einschalten der Pumpe, womit ein diskontinuierlicher, aber energetisch optimierter Betrieb erreicht wird. Alternativ hierzu kann der zweite Förderhöhenwert ein beliebiger Förderhöhenwert zwischen dem Förderhöhenminimalwert und dem Wert null betragen.
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Das zyklische Ausschalten der Pumpe hat den Vorteil, dass eine maximale Energieeinsparung bei der Pumpe erreicht werden kann. Demgegenüber hat ein zweiter Förderhöhenwert auf einem Niveau oberhalb der Förderhöhe Null den Vorteil, dass sichergestellt wird, im gesamten Rohrnetz ausreichend Druck zur Verfügung zu haben, um den Volumenstrom anzutreiben. Das System bleibt damit auch unterhalb des Förderhöhenminimalwerts vollständig beobachtbar. Denn bei einem Takten zwischen dem ersten und dem zweiten Förderhöhenwert oberhalb des Förderwerts null kann verhindert werden, dass der Massestrom in Teilen des Systems in Folge der sehr niedrigen Drücke und möglicher nichtlinearer Effekte, wie thermischer Umtrieb oder Schließen der Ventilklappen bei Schwerkraftbremsen, abreißt.
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Alternativ zu einem festgelegten zweiten Förderhöhenwert kann der zweite Förderhöhenwert auch variabel sein. Erfindungsgemäß kann daher die Förderhöhe der Pumpe nach dem Erreichen des Förderhöhenminimalwerts vorzugsweise dadurch weiter im Mittel abgesenkt werden, dass die Pumpe zwischen dem Förderhöhenminimalwert als ersten Förderhöhenwert und dem zweiten Förderhöhenwert getaktet wird, wobei der zweite Förderhöhenwert nach und nach reduziert wird.
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Besonders vorteilhaft ist es, als ersten Förderhöhenwert den Förderhöhenminimalwert zu verwenden, da das Ausschalten der Pumpe von diesem minimalen Förderwert bzw. das Umschalten auf den zweiten Förderhöhenwert von diesem minimalen Förderhöhenwert eine minimale Geräuschentwicklung verursacht. Anderenfalls wären die durch das Ein- und Ausschalten bzw. Umschalten entstehenden Geräusche wahrnehmbar und würden zu entsprechenden Reklamationen des Endverbrauchers führen.
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Für die Dauer des zweiten Zeitraums, d. h. wenn die Pumpe entweder auf dem zweiten Förderhöhenwert betrieben wird oder ausgeschaltet ist, ist das hydraulische System nicht sicher beobachtbar. Dies bedeutet, dass keine systemrelevante Volumenstrominformation gewonnen werden kann. Das Wiedereinschalten der Pumpe auf den Förderhöhenminimalwert, respektive das Umschalten der Pumpe auf diesen Wert gewährleistet, dass das System wieder beobachtbar wird und ein gestiegener Volumenstrombedarf festgestellt werden kann. Es ist daher von Vorteil, zumindest während des Zeitraums, in dem die Pumpe mit dem ersten Förderhöhenwert betrieben wird, zu prüfen, ob der Volumenstrom über den Volumenstromreferenzwert steigt oder gestiegen ist.
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Wird bei der Überprüfung des Volumenstroms festgestellt, dass dieser über den Volumenstromreferenzwert steigt oder gestiegen ist, wird die Sollförderhöhe wieder angehoben und es wird auf die Regelung entlang der Kennlinie übergegangen. Vorzugsweise wird dabei ein stetiger, d. h. stufenloser Übergang zur Regelkennlinie durchgeführt, um die Leistung gleitend an den tatsächlichen Bedarf der Anlage anzupassen.
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Vorzugsweise wird zwischen dem ersten Förderhöhenwert und dem zweiten Förderhöhenwert in einem gleichmäßigen Takt umgeschaltet, wobei die Pumpe für einen Zeitraum zwischen 10 und 120 Sekunden mit dem zweiten Förderhöhenwert betrieben respektive ausgeschaltet wird.
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Durch die Aktivierung der Förderhöhenreduzierung wird im Vergleich zu einem dauerhaften Ausschalten der Pumpe immer eine geringe Menge Flüssigkeit in dem hydraulischen System, insbesondere heißes Wasser gefördert. Hierdurch ist bei der Wiederaufnahme des regulären Betriebs ein Zustand vorhanden, von dem aus ein kontinuierlicher Übergang in den normalen Regelbetrieb entlang der Kennlinie möglich ist.
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Durch das Herabsetzen der Sollförderhöhe der Pumpe und dem zyklischen Herunterschalten auf einen untersten Förderhöhenwert, insbesondere das zeitweise Ausschalten der Pumpe, bleibt das System einerseits beobachtbar und in einem Zustand, in dem die Stellglieder des hydraulischen Systems selbständig beispielsweise auf einen durch eine Trinkwasserbereitung erhöhte Wassertemperatur reagieren können. Die durch die erhöhte Wassertemperatur in das System eingebrachte Mehrleistung wird durch die Absenkung auf den Förderhöhenminimalwert frühzeitig kompensiert.
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Es wird des Weiteren eine elektromotorisch betriebene Pumpe mit einer Steuer- und Regelelektronik vorgeschlagen, die dazu eingerichtet ist, das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen. Schließlich wird ein Computerprogrammprodukt mit Instruktionen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgeschlagen, wenn es in einer Steuer- und Regelelektronik der Pumpe ausgeführt wird.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Eigenschaften des erfindungsgemäßen Verfahrens werden nachfolgend anhand der beigefügten Figuren erläutert. Es zeigen:
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1: H/Q-Diagramm mit Δp-v Kennlinie und markiertem Absenkbereich bei Reduzierung der Sollförderhöhe
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2: H/Q-Diagramm für den Übergang aus dem Absenkbereich zur Δp-v Kennlinie
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3: Darstellung des Übergangs von einem kontinuierlichen zu einem getakteten Betrieb der Pumpe mit zunehmender Reduzierung des zweiten Förderhöhenwerts
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1 zeigt ein H/Q-Diagramm 1 für ein hydraulisches System, hier eine Heizungsanlage, mit einer elektromotorisch angetriebenen Pumpe. Bezugsziffer 2 kennzeichnet die auf einer Kennlinie liegenden Betriebspunkte bei maximaler Drehzahl der Pumpe. Die Pumpe wird im Normalbetrieb auf einer Δp-v Kennlinie K geregelt, gemäß der die Sollförderhöhe H in linearer Abhängigkeit zum Volumenstrombedarf Q des Systems eingestellt wird. Bei maximaler Drehzahl der Pumpe wird auf der Kennlinie K ein maximaler Volumenstrom Q_max erreicht. Die dann anliegende Sollförderhöhe H ist mit H_soll gekennzeichnet und entspricht der Kennliniensollförderhöhe.
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Bewegt sich der Betriebspunkt der Heizungsanlage entlang der Kennlinie K in Richtung kleinerer Volumenströme Q und erreicht der Volumenstrom Q einen Referenzwert Q_ref, der etwa 5% des maximalen Volumenstroms Q_ref beträgt, beispielsweise 150 l/h, so wird die Sollförderhöhe H der Pumpe gegenüber der Kennlinie K abgesenkt. Der Betriebspunkt hat sich dann in den in 1 schraffierten Absenkbereich 3 hinein bewegt. Das Absenken erfolgt so lange, wie der Volumenstrom Q unterhalb des Volumenstromreferenzwerts Q_ref liegt und ein Förderhöhenminimalwert H_min noch nicht erreicht ist.
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Der Förderhöhenminimalwert H_min ist so bemessen, dass bei seinem Anliegen gerade der Öffnungsdruck der in dem Heizungssystem vorhandenen Ventile und Schwerkraftbremsen überwunden wird, d. h. bei geöffneten Thermostatventilen ein Volumenstrom möglich ist. Beispielsweise beträgt die minimale Förderhöhe H min typischerweise ca. 70 cm bei Pumpen für ein Ein- bis Zweifamilienhaus und ca. 1 m bei Pumpen für größere Gebäude.
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Nach Unterschreiten des Volumenstromreferenzwerts Q_ref bewegt sich der Betriebspunkt des Heizungssystems durch das Absenken der Sollförderhöhe H entlang einer nicht eingezeichneten Rohrnetzparabel weiter in Richtung kleinerer Volumenströme Q bis der minimale Förderhöhenwert H_min erreicht ist. Das Absenken erfolgt kontinuierlich mit konstanter Absenkgeschwindigkeit, so dass die Sollförderhöhe H umso mehr abgesenkt wird, je länger der Betriebspunkt im Absenkbereich 3 verweilt.
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Dass im kontinuierlichen Betrieb nicht weiter als die minimale Förderhöhe H_min abgesenkt wird, hat den Vorteil, dass das Heizungssystem beobachtbar bleibt, weil stets ein zumindest minimaler Volumenstrom Q bei nicht vollständig geschlossenen Ventilen möglich ist. Die Absenkgeschwindigkeit kann beispielsweise 10 U/min pro Minute betragen.
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Wird die Sollförderhöhe H soweit abgesenkt, dass der Förderhöhenminimalwert H_min erreicht wird, wird erfindungsgemäß zu einer getakteten Ansteuerung der Heizungsumwälzpumpe übergegangen, d. h. zu einem diskontinuierlichen Betrieb, wobei abwechselnd zwischen dem Förderhöhenminimalwert H_min und einem darunter liegenden, zweiten Förderhöhenwert umgeschaltet wird.
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Je nach Taktverhältnis, d. h. zeitlicher Dauer für die der Förderhöhenminimalwert H_min einerseits und der zweite Förderhöhenwert andererseits anliegt, kann im Mittel ein beliebiger Förderhöhenwert H zwischen dem Förderhöhenminimalwert H_min und dem geringeren zweiten Förderhöhenwert eingestellt werden. Bei vergleichsweise trägen Heizsystemen wie beispielsweise Fußbodenheizungen kann auch ein Ausschalten der Pumpe für den zweiten Zeitraum erfolgen. Dabei bleibt das Heizungssystem sowohl beim Umschalten zwischen dem Förderhöhenminimalwert H_min und dem darunter liegenden Förderhöhenwert als auch beim zeitweisen Ausschalten der Pumpe weiterhin beobachtbar, wenn zumindest während des Zeitraums, indem die Pumpe mit dem Förderhöhenminimalwert H_min betrieben wird, geprüft wird, ob der Volumenstrom Q über den Volumenstromreferenzwert Q_ref steigt oder gestiegen ist.
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Wie in 2 gezeigt, wird in diesem Fall die Sollförderhöhe H kontinuierlich angehoben, wobei auf die Regelung entlang der Kennlinie K übergegangen wird. Die Anhebgeschwindigkeit ist dabei größer als die Absenkgeschwindigkeit gewählt, um die Pumpenleistung zügig an den angeforderten Volumenstrom Q anzupassen.
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3 zeigt den zeitlichen Übergang von einem kontinuierlichen zu einem getakteten Betrieb der Pumpe mit zunehmender Reduzierung des zweiten Förderhöhenwerts. Das Erreichen des Volumenstromreferenzwerts Q_ref wird beim Zeitpunkt t = 0 angenommen. Die Förderhöhe H der Pumpe wird anschließend auf den Förderhöhenminimalwert H_min kontinuierlich reduziert. Wird der Förderhöhenminimalwert H_min zum Zeitpunkt t1 erreicht, wird in einen diskontinuierlichen Betrieb übergegangen und zwischen einem ersten Förderhöhenwert und einem zweiten Förderhöhenwert getaktet, d. h. periodisch umgeschaltet. Die Umschaltzeiten sind dabei identisch gewählt.
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Der erste Förderhöhenwert entspricht dem zuvor erreichten Förderhöhenminimalwert H_min. Der zweite Förderhöhenwert liegt unter diesem Förderhöhenminimalwert und wird nach und nach reduziert, bis ein zweiter Förderhöhenminimalwert H_min2 erreichet ist. In dem Beispiel nach 3 wird bei jedem neuen Takt der zweite Förderhöhenwert reduziert, solange der zweite Förderhöhenminimalwert nicht erreicht ist. Alternativ kann ein bestimmter zweiter Förderhöhenwert auch über mehrere Takte beibehalten werden. Die Ausführungsvariante gemäß 3 hat den Vorteil, dass das hydraulische System stets beobachtbar bleibt, ungeachtet dessen, ob Rückflussverhinderer in dem System vorhanden sind.